Die sieben Metalle der Antike: Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Quecksilber.

Beiträge zur Technikgeschichte (5)


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2009

32 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis.

Vorwort.

Die sieben Metalle der Antike.
Gold
Silber
Kupfer
Zinn
Blei
Eisen
Quecksilber

Überblick zur hauptsächlichen Verwendung der sieben Metalle in der Antike, Teil I

Überblick zur hauptsächlichen Verwendung der sieben Metalle in der Antike, Teil II

Literatur

Vita des Autors

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Abstract

Vorwort

In dem Buch werden die sieben Metalle der Antike behandelt, nämlich das Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Quecksilber. Dabei wird über das Gold zur Kenntnis gebracht, daß es zu den ersten Metallen zählt, die von Menschen verarbeitet wurden, und, daß sie es, mit den einfachen ihnen zur Verfügung stehenden Werkzeugen, sehr gut mechanisch bearbeiten konnten und, daß es für sie besonders wertvoll war, weil es nicht korrodierte. Und, daß es wegen der Beständigkeit seines Glanzes, seiner Seltenheit und auffallenden Schwere sehr begehrt war. Festgehalten ist außerdem, daß die Goldgewinnung vermutlich in der Kupferzeit begann, und, daß die leichte Legierbarkeit des Goldes mit vielen Metallen, seine moderaten Schmelztemperaturen und günstigen Eigenschaften der Legierungen es als Werkstoff sehr attraktiv machten.

Über das Silber ist zu erfahren, daß es von Menschen etwa seit dem 5. Jahrtausend v. u. Z. verarbeitet wurde, wobei es vornehmlich von den Assyrern, den Goten, den Griechen, den Römern, den Ägyptern und den Germanen in Verwendung stand, und, daß es zeitweise wertvoller als Gold war.

Informiert wird zum Kupfer, daß es neben Gold, Silber und Zinn zu den ersten Metallen gehörte, welche die Menschheit in ihrer Entwicklung kennen lernte, und, sie, da es leicht zu verarbeiten war, dieses bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet wurde, und, daß die Zeit seines weiträumigen Gebrauchs vom 5. Jahrtausend v. u. Z. bis zum 3. Jahrtausend v. u. Z. dazu führte, diesen Zeitraum Kupferzeit zu nennen. Unterrichtet wird der Leser auch, daß Kupfer später mit Zinn und Bleianteilen zu Bronze legiert wurde, und, daß diese härtere und technisch widerstandsfähigere Legierung zum Namensgeber der Bronzezeit wurde.

Wissend gemacht wird in dieser Veröffentlichung auch, daß das Metall Zinn möglicherweise seit 3500 v. u. Z. bekannt ist, und, daß durch die Legierung Bronze, deren Bestandteile Kupfer und Zinn sind, es zu größerer Bedeutung gelangte, und, daß lange nachdem Bronze durch Eisen verdrängt wurde, Zinn Mitte des 19. Jahrhunderts durch die industrielle Herstellung von Weißblech von neuem große Bedeutung erlangte.

Zum Blei wird seine Verwendung für die Herstellung von Bronzen herausgestellt, und, daß es bereits die Babylonier kannten, die es für Vasen, die Römer als Schleudergeschoss und Wasserleitungen verwandten.

Dargestellt wird auch die erste nachweisbare Nutzung von Eisen, die sich etwa um 4000 v. u. Z. in Sumer und Ägypten findet, welches zuerst als gediegenes Eisen von Meteoriten den Menschen zur Verfügung stand. Auch über die Eisenzeit werden viele Informationen gegeben.

Letztendlich werden Aussagen zum Quecksilber, welches seit prähistorischer Zeit bekannt ist, gemacht.

Die sieben Metalle der Antike.

Sieben Metalle waren es, die das Leben des Altertums bestimmten: Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und Quecksilber, wobei das letztere allerdings erst seit dem 4. Jahrtausend v. u. Z. verwendet wurde. Ehe die Menschen lernten, Metall aus Erzen zu gewinnen, bearbeiteten sie gefundene gediegene Metalle. Welches von den sieben Metallen der Antike zuerst aufgefunden bzw. erstmals verarbeitet wurde, ist nicht eindeutig bekannt. Viele Funde aus dieser Zeit gestatten aber eine relativ gute Datierung zu zur Verwendung der Metalle und ihrer Metallformung.

Sowohl schriftliche Quellen als auch Sachzeugnisse aus der Antike vermitteln, daß die Metalle von Anfang an nicht nur für Schmuck und Gebrauchsgegenstände Verwendung fanden, sondern schon frühzeitig zum Machtfaktor wurden. Sie waren in großen Mengen zur Ausrüstung sowie Versorgung der Armeen in der Antike erforderlich, vor allem viel Gold, Silber wie auch erhebliche Mengen Kupfer, Zinn, Blei und als Legierung die Bronze. Mit dem Gelingen der Erzeugung von Eisen kam dies zunehmend zur Verwendung.

Nicht minder benötigt wurden die sieben Metalle des Altertums für den Bau der so genannten „Sieben Weltwunder der Antike“. Für Werkzeuge wurden zuerst Kupfer, Zinn und Blei, später Eisen verwendet. Basis dafür ist unbestritten die knochenschwere Arbeit der Erschmelzer und ihre empirischen gewonnenen metallurgischen Kenntnisse.

Aus den gegenständlichen und schriftlichen Hinterlassenschaften des Altertum wird von den Historikern sowie den Natur- und Technikwissenschaftlern übereinstimmend geschlussfolgert: Die Gewinnung und der Abbau von Metallen gehörten in der Antike zu den am besten entwickelten Zweigen; und - sie beginnt bereits am Ende des Neolithikum, der jüngsten Epoche der Steinzeit (die 9000 bis 8000 v. u. Z. einsetzt und bis etwa 6000 v. u. Z. währte).

Unterstützend für diese Aussagen sind dabei auch die Mythen über die Entstehung der Metallurgie in grauer Vorzeit, insbesondere die über die idäischen Daktylen in Kreta und über die Kabiren von Theben. Denn sie geben Hinweise auf die Kenntnis über die Qualität der gewonnenen Erze, ihre Aufbereitung, die Schmelzprozesse wie auch ihre Schmelzen.

Ausführlich beschrieben hat dies der römische Prosaist Plinius der Ältere in seiner aus 37 Büchern bestehenden „Naturalis historia“; wo er in seinen Beschreibungen die Eisenarten und Eisenerzlagerstätten u. a. mit zu seinem Gegenstand seiner historischen Betrachtungen der Antike macht. Er der sich aus Hesiod bezog, bringt dabei zum Ausdruck, die auf Kreta ansässig gewesenen Stämme, die so genannten idäischen Daktylen, entdeckten das Eisen. Darüber hinaus schildert dieser Literat des Altertums recht genau das Schmelzen und Härten des Stahls, führt verschiedene Arten des Schmelzens und Härtens an und nennt auch Art und Temperatur Härtebäder.

Und noch etwas muß unbedingt vermerkt werden, Plinius d. Ä. erläutert bereits vor 2000 Jahren die Reichtümer der Erde, insbesondere die sieben Metalle der Antike vor allem aus der Sicht ihrer Nützlichkeit für die Menschen seiner Zeit.

Außerdem merkt Plinius d. Ä. an, der Sohn der Agriopa, namens Kinier, gehört zu denjenigen, die schon früh Kupferbergwerke angelegt haben. Ihm ordnet der Poet auch die Erfindung der Zange, des Hammers, des Hobels und des Ambosses, also metallene Werkzeuge, zu.

Und der phönizische Prinz Kadmos aus Theben, der nach der griechischen Mythologie auch der Gründer dieser Stadt sein soll, sei der, welcher am Pangaisgebirge von Makedonien, der historisch bedeutsamen Region im mittleren bis südlichen Teil der Balkanhalbinsel, als erster goldhaltige Erze gewonnen und gleichfalls daraus auch das funkelnde Gold erschmolzen hätte.

Obendrein erzählen seine Schriften, das Silber habe der Athener Aerichthonos entdeckt, das Blei hingegen der König von Phrygien in Kleinasien Midas (etwa 1000 v. u. Z.). In Bezug auf die Metalle wird überdies berichtet, daß der Skythe (aus Ostpersien) Anaxares den Anker und Dädalos die Säge, die Axt, das Lot und den Bohrer erschaffen habe.

Bezogen auf die Bedeutung und den Wert der Metalle sagen Überlieferungen aus, daß allein für die Beköstigung der beim Bau der Pyramiden bei Giseh (der ältesten und zugleich einzigen erhaltenen Bauwerke der „antiken Weltwunder“, 3000 v. u. Z.) eingesetzten rund 100.000 Sklaven und Arbeiter 1.600 Silbertalente (das sind 41.920 kg Silber) ausgegeben wurden.

Wie viel Metall für Werkzeuge zum Brechen und Bewegen der tonnenschweren Steinblöcke eingesetzt wurde, ist nicht bekannt geworden.

Nach der Chronologie der Metalle des Altertums war Gold vermutlich das erste Metall, mit dem die Menschen in Berührung kamen. Es leitete aber keine entscheidenden Fortschritte in der Menschheitsgeschichte ein. Da es zu weich ist, eignete es sich weder für die Verarbeitung zu Werkzeugen noch zur Herstellung von wirkungsvollen Waffen. Aber durch seine Seltenheit und seinen wunderbaren Glanz wie auch seinen edlen Charakter und seine Beständigkeit tritt das Gold in den ältesten Mythen als etwas Begehenswertes auf.

Durch seinen strahlenden Glanz wurde es dem Menschen wahrscheinlich erstes Schmuckmetall. So ist es nicht verwunderlich, daß die älteste Verwendung des Goldes beginnt mit dem Schmuck des menschlichen Körpers, dieser folgten erst die Verzierung der Wohnstätten, Tempel, Paläste und Sarkophage sowie die Herstellung kostbarer Gefäße. Aber fast vom Beginn seiner Verarbeitung an war es Inbegriff des Reichtums, Maßstab der Besitzverhältnisse und galt insbesondere auch als Sinnbild der höchsten Würde; des Weiteren war Gold, da es von absoluter Wertstabilität geprägt ist, schnell auch ein Wertmesser für den Tauschhandel sowie Zahlungsmittel. Es war Menes (um 3000 v. u. Z. – Thinitenzeit) – der Gründer des ägyptischen Staates – der Goldbarren von 14 Gramm dazu bestimmte.

Die Ägypter sahen im Gold auch die Inkarnation des prachtvollen Zierrats, der Ewigkeit und Unzerstörbarkeit. Deshalb statteten sie ihre Toten mit mancherlei Goldbeigaben aus.

So wurden Hand- und Fußnägel vergoldet bzw. die Gesichter auf den dem Körper nachgebildeten Mumiensärgen erhielten eine Goldauflage. Allein 225 Kilogramm dieses edlen Metalls wurden für den Sarg des Pharao Tutenchamun verarbeitet.

Den „König der Metalle“ - das Gold – nannten die alten Ägypter „Nub“ (Nubien), die Griechen „Chrysos“, die Römer „aurum“. Sein deutscher Name führt geht zurück auf die vorgermanische Wurzel „ghel“ gleichzusetzen mit gelb. Im Englischen wird es wird es jetzt mit „gold“, im Französischen mit „or“ sowie im Italienischen und Spanischen mit „oro“ im Wortschatz geführt.

Auch Silber hat – bedingt durch seinen schönen, weißen Glanz sowie seine große Beständigkeit und leichte Bearbeitbarkeit – wie das Gold seit undenklichen eine besondere Anziehungskraft auf die Menschen ausübte. Dafür, daß es im Denken der antiken Völker zur Verkörperung des Reichtums geworden ist, liefert u. a. König Kroisos (um 563 v. u. Z.) einen Beweis. Als er sich zum Krieg gegen die Perser rüstete, opferte er vor den Göttern im Apollo-Tempel in Delphie 117 Edelmetallbarren zu je zwei Talente (ein attisches Talent entsprach 26,2 Kilogramm) mit einem Gesamtsilberanteil von 2.000 Kilogramm.

Als Münzmetall sollen die Edelmetalle nach Herodot (um 484 bis 425 v. u. Z.) schon im 7. Jahrhundert v. u. Z. verwendet worden sein. Die ersten Münzen wurden wahrscheinlich in der griechischen Handelsstadt Ephesos an der kleinasiatischen Westküste (Ionien) geprägt.

Wenn sich auch mit archäologischen Funden die Edelmetalle Gold und Silber wie auch ihre natürlich vorkommende Legierung, die die Griechen „Elektron“ und die Römer „Asern“ nannten und (drei Teile Gold, ein Teil Silber) als die zuerst ver- und bearbeiteten Werkstoffe ausweisen lassen, maßen die Menschen vom Beginn der Metallformung an Kupfer, Zinn und Blei (Ausgangswerkstoffe für Bronze) besonderen Wert bei.

Kupfer übte gegenüber den beiden Edelmetallen große Wirkungen auf die Produktivkraftentwicklung aus. Sowohl das Metall selbst als auch seine Legierungen waren die ersten Werkstoffe, die den Stein ersetzten sowie eine weite Verbreitung zur Herstellung von Arbeitsgeräten, Werkzeugen und Waffen erfuhren. Diese Verarbeitung festigte nicht nur seine Stellung als erstes Gebrauchsmetall, sondern es begründete gleichzeitig als Basismetall die Buntmetallurgie (um 3000 v. u. Z.).

Mit dem Beherrschen des Feuers sowie den erworbenen metallurgischen Fähigkeiten und Kenntnissen kommen zu den natürlich vorkommenden Au-Ag-Legierungen die künstlichen Legierungen der Antike hinzu wie die aus Gold und Silber (um 5000 v. u. Z.), Gold und Kupfer (etwa 7000 Jahren), Kupfer und Silber („Biblon“ – 5. bis 4. Jahrtausend v. u. Z.), Kupfer und Nickel (Packfong“ – um 4000) v. u. Z.), Kupfer und Arsen (vor 6000 Jahren), Kupfer und Zinn sowie Kupfer und Blei („Bronze“ – im 3. bis 2. Jahrtausend v. u. Z.).

Bei der Bronzeherstellung war der frühe Metallurge auf die unterschiedlichsten Zusammensetzungen der Kupfer- und Zinnerze sowie Bleierze angewiesen. Chemische Analysen der erhalten gebliebenen bronzenen Gegenstände des Altertums bestätigen das. In einigen Bronzen sind bis zu zehn Elemente enthalten, besonders die Metalle Kupfer, Zinn, Blei, Silber, Gold, Eisen, Nickel, Arsen.

Verbürgt und aus dem Altertum glaubhaft überliefert ist, daß die Metallurgie und die Metallformung von Kupfer unter anderem bei den Churritern (ein nordmesopotamisches Bergvolk des 2. Jahrtausends v. u. Z.), Semitern (aramäisch-hebräische Völker des babylonischen Kulturkreises), Hethitern (ein ehemaliges Volk im östlichen Kleinasien) wie auch Assyrern (ein Volk der Antike, siedelnd im 3. und 2. Jahrtausend v. u. Z. in Asia Minor,

dem Gebiet zwischen Schwarzen Meer, Marmarameer, Ägäischem Meer und östlichem Mittelmeer) sowohl bekannt und von diesen Völkern, nebst den Ägyptern und Juden schon in hoher Kunst betrieben wurde.

Dies bestärkt auch die Annahme, daß diesen Völkern in aller Wahrscheinlichkeit auch die erstmalige Herstellung und Verfertigung von Bronze (beispielsweise Arsen- und Zinnbronze), deren Bezeichnung offenbar vom persischen Wort Brontpsion (Legierung) abgeleitet ist, möglicherweise ungezielt gelang. Sachzeugnisse dazu stammen zum Beispiel aus den Königsgräbern in Ur, der antiken Stadt in Mesopotamien (heute Tell Mukajir, eine Ruinenstätte im Irak), und Kish (Insel, heute zum Iran gehörend) aus der Zeit um 2600 v. u. Z.

Aus chemischen Analysen erhalten gebliebener bronzener Gegenstände der damaligen Zeit geht hervor, daß die frühen Metallurgen es mit ziemlich komplizierten Schmelzen zu tun hatten, nämlich die Untersuchungsergebnisse weisen bis zu zehn enthaltene Metalle auf, wie hauptsächlich Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Nickel. Von der Zusammensetzung der Erze führte dies damals zu bis zu vierzehn verschiedenen Bronzen.

Zinn und Blei zu erschmelzen, dazu waren die Menschen im 6. bzw. 5. Jahrtausend v. u. Z. schon imstande. Sie wurden, wie auch das Kupfer, früher entdeckt als das Eisen. Zuerst wurden beide Metalle, z. B. in der El-Obeid-Kultur (um 3400 v. u. Z.), zur kunstvollen Verarbeitung von Schmuck, Ziergegenständen und Kultgerät genutzt. Ihre Legierungen – die Bronzen – bestimmten eine ganze Epoche der Menschheitsgeschichte, die „Bronzezeit“ (um 3000 bis 1000 v. u. Z.).

In unmittelbarer Verbindung mit diesem Werkstoff stehen auch die Erfindung des Rades sowie der Transport von Gütern auf Rädern. Dies, aber auch das Gießen der Metallen in Barren, verbesserte ungemein ihre Transportfähigkeit. So konnten auch die Tribute, die besiegte bzw. unterdrückte Völker in der Regel in Metallbarren zu leisten hatten bzw. auch als wertvolle Dedikationen in dieser Form zwischen den Herrschenden galten, weniger aufwendig transportiert werden.

Und als Münzmetalle sind sie, dies betrifft insbesondere Gold, Silber und ihre Legierungen sowie Kupfer und seine Kupferlegierungen, besonders aus der La-Téne-Zeit (5. bis 1. Jahrhundert v. u. Z.) bekannt.

Mit dem Eisen, das um 3000 bis 3500 v. u. Z. erstmals gewonnen wurde, lernte der Mensch einen der wichtigsten aller Rohstoffe kennen, der geschichtlich eine umwälzende Rolle spielte und die „Eisenzeit“ begründete. Durch die Nutzung dieses Metalls wurde ein bis dahin nicht bekanntes Entwicklungstempo der Produktivkräfte ausgelöst, das alle Gesellschaftsformationen ökonomisch beeinflusste.

Angenommen wird, daß das erste metallurgisch gewonnene Eisen womöglich durch eine stärkere Zugabe von Hämatit (z. B.: Eisenglanz, roter Glaskopf, Eisenglimmer, Rötel) bei dem Erschmelzen von Blei und Kupfer entstand. Als Ursprungsort der Eisenmetallurgie nennen Xenophorus, Herodot und Strabo Paphlagonien (Teil von Anatolien im Nordosten von Kleinasien).

Da gefundene Eisenerze wiesen bis zu 77 Prozent Eisen auf; aus dem damaligen Schmelzprozess gelang es aber nur sehr kohlenstoffreiches, eigentlich minderwertiges, Eisen zu gewinnen. Somit wurde das zu jener Zeit rare, gebrauchsfähige Eisen lange Zeit nur für Schmuckgegenstände und qualitativ anspruchslose Vorhaben und Artikel benutzt. Dies entschied sich insbesondere durch die damalige geringere Festigkeit gegenüber der Bronze.

Eine erste Erwähnung des Quecksilbers findet sich in der griechischen Literatur bei Aristoteles (384 bis 322 v. u. Z.) und Theophrastus (372 bis 287 v. u. Z.) sowie bei Vitruvius Pollio (etwa 70 v. u. Z.). Benutzt wurde es in der Antike vor allem zum Vergolden der anderen Metalle des Altertums, wobei vorwiegend Silber und Kupfer sowie die Bronzen vergoldet wurden.

Beliebt und weit verbreitet war auch die Verarbeitung der Metalle des Altertums beim Tauschieren; in Gruben des härteren Metalls werden dünne Drähte und/oder Bleche des weicheren, andersfarbigen Metalls eingehämmert. Besonders beliebt waren Stahl mit Goldeinlage sowie die Kombinationen Stahl-Silber, Messing-Silber, Bronze-Kupfer, Gold-Silber, Bronze mit Gold und/oder Silber.

Außer den bisher genannten sieben Metallen der Antike, sind noch zwei zu erwähnen, nämlich Zink und Aluminium. Auch sie sollen im Altertum verwendet worden sein. Von Maksimov [1] wird angenommen, daß zur Produktion von Messing als Zinkwerkstoff „Smithsonit“ (Zinkspat) verwendet wurde.

Vom Aluminium ist bekannt, daß es erstmals von Hans Christian Oerstedt (1777 bis 1851) dargestellt, 1854 von Henry Saint-Claire Deville (1818 bis 1881) chemisch sowie 1886 von Charles Hartie Hall (1863 bis 1914), Paul Louis Toussaint Hérault (1863 bis 1914) und Heinrich Kiliani (1855 bis 1945) unabhängig voneinander elektrolytisch gewonnen wurde.

Wie bei Ausgrabungen auf dem Gebiet dem heutigen Nordkorea gefundenen Gegenstände aus Aluminium, die über zwei Tausend Jahre alt sein sollen, von den Chinesen damals hergestellt worden sind, konnte bisher noch nicht eindeutig geklärt werden. Vermutet wird, daß die von den Sumerern genutzten galvanischen Flaschen auch den Chinesen bekannt waren. Möglicherweise ist schon 2000 Jahre vor Michael Faraday (1791 bis 1867) die Elektrolyse beherrscht und mit ihr Aluminium punktuell gewonnen worden. Auf eine frühe Herstellung dieses Metalls läßt auch die direkte Erwähnung von Strabon (63 v. u. Z. bis 19 u. Z.) auf der Insel Lipari schließen.

Erste überlieferte Beschreibungen alter metallurgischer Technologien und antiker Metallformungstechniken wie auch Anwendungsfälle für die Metalle des Altertums aus der Zeit vor dem und um das 8. Jahrtausend v. u. Z. sind in den Epen Homers (8. Jahrhundert v. u. Z.) die „Ilias“ und die „Odyssee“ zu finden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Die sieben Metalle der Antike: Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Quecksilber.
Untertitel
Beiträge zur Technikgeschichte (5)
Autor
Jahr
2009
Seiten
32
Katalognummer
V141999
ISBN (eBook)
9783640509317
ISBN (Buch)
9783640509577
Dateigröße
555 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Antike, Metalle, Gold., Silber., Kupfer., Zinn., Blei., Eisen, Quecksilber.
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Ing., Dr.-Ing. Wolfgang Piersig (Autor:in), 2009, Die sieben Metalle der Antike: Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen, Quecksilber., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141999

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