Geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen

Beitrag zur Technikgeschichte (4)


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2009

29 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis.

Vorwort

Geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen

Ausgewählte numismatische Begriffe

Volksnahe Bezeichnungen der Münzen bzw. des Geldes

Liste sämtlicher bekannt gewordener römischer Gold-, Silber-, Bronze-, Kupfer- und Messingmünzen, Teil I
Liste sämtlicher bekannter römischer Münztypen - Goldmünzen
Liste sämtlicher bekannter römischer Münztypen - Silbermünzen

Liste sämtlicher bekannt gewordener römischer Gold-, Silber-, Bronze-, Kupfer- und Messingmünzen, Teil II
Liste sämtlicher bekannter römischer Münztypen - Bronze-, Kupfer- und Messingmünzen

Vom Autor ermittelte und empfohlene Literatur zum Beitrag geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen

Literaturempfehlungen. Schrifttumsübernahme aus dem Internet

Vita des Autors

Veröffentlichungen des Autors

Abstract

Vorwort

Dem Leser wird in dem vorliegenden Buch vermittelt, daß die ältesten bekannten Münzen unregelmäßige Metallklümpchen aus Elektron, einer natürlichen Legierung von Gold und Silber sind, und, daß sie aus dem 6. Jahrhundert v. u. Z. aus Lydien stammen, das sich in Kleinasien am Mittelmeer befand.

Außerdem erfährt der interessierte Leserkreis, daß in Mitteleuropa die Münzherstellung von den Römern übernommen wurde. Sowohl die Laien wie auch die Fachleute erfahren, wichtiges über die Ausbreitung der Münzstätten insbesondere auch in Deutschland.

Aus der vorliegenden Veröffentlichung sind u. a. auch erkennbar, daß der in den deutschen Ländern gefundene Silberschatz die wichtigste Grundlage wie auch der bedeutende Impuls für die Errichtung von Münzstätten war.

Dabei wird auch vermittelt, Münzen wurden von der Antike bis zum 16. Jahrhundert von Hand mit dem Hammer und Stempel am Amboss geschlagen.

Im Werk sind darüber hinaus die Themen geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen, ausgewählte numismatische Begriffe, volksnahe Bezeichnungen der Münzen bzw. des Geldes, eine mehrseitige Liste sämtlicher bekannt gewordener römischer Gold-, Silber-, Bronze-, Kupfer- und Messingmünzen eingebunden.

Vom Autor wird auch ein breit gefächertes Literaturverzeichnis zur Kenntnis gebracht.

Gut zu wissen und im Bändchen zu erfahren ist auch, das Wort die Münzkunde, bzw. die Numismatik, ist der griechischen Sprache entlehnt. Und zur Kenntnis gebracht wird ebenfalls, seit über 400 Jahren bestehen numismatische Sammlungen. Besonders reich mit Münzen ausgestattet sind die Staatlichen Museen zu Berlin. Sie besitzen allein über 700.000 Münzen, Medaillen, Petschaften, Geldscheine, Siegel sowie Werkzeuge der Prägetechnik. Und zu den ältesten Sammlungen ihrer Art gehört das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Anfang des 16. Jahrhunderts begonnene Sammlung umfasst heute über 20.000 Sachzeugnisse

Daneben vermittelt die Publikation auch, Münzen hatten, weil sie aus Edelmetallen geprägt waren, gegenüber den Waren eine höhere Wertbeständigkeit.

Geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen.

Der Gegenstand dieses Beitrages sind geprägte Metallmünzen, genauer gesagt es geht um ein meist rundes, aus Metall geprägtes, seltener gegossenes, Zahlungsmittel, welches im Allgemeinen als Zahlungsmittel benutzt wird. Der Begriff „Münze“ kommt aus dem Lateinischen „moneta“.

Gemeinhin bekannt ist, das Prägen bzw. das Prägen von Metallmünzen zählt zu den Umformverfahren.

Das Prägen von Münzen hat bekanntermaßen eine lange Entwicklung hinter sich. Ihr Beginn gilt auch als die Wurzel für die Herausbildung des Münzwesens. Vom ältesten Kulturvolk, den Ägypten, liegt bisweilen noch vieles im Dunkeln was sowohl das Prägen der Münzen wie auch des gesamte Münzwesen im Altertum betrifft. Diese Schlussfolgerung ergibt sich an Hand der recherchierten umfangreichen Quellen und auch durch die relativ wenigen darin angeführten Sachzeugnisse, von denen mit irgend welcher Sicherheit angenommen werden könnte, es seien die Münzen bzw. das Geld der Ägypter.

Auch für das klassische Altertum und die den Griechen benachbarten asiatischen Reiche sind die Anfänge der Herausbildung von Münzen chronologisch nicht feststellbar; aber nachweislich ist für diese Zeit (etwa das 6. Jahrhundert v. u. Z.) die bereits regional hohe technische Vollendung der Münzprägung.

Die frühesten Funde von mutmaßlichem Metallmünzen (in Form von Haustierminiaturen) aus Bronze geschaffen, stammen aus dem Mittelmeerraum vermutlich aus der Zeit um das 20. Jahrhundert v. u. Z. Und erste Zeugnisse für das Herstellen geprägten Metalls kommen aus Kleinasien aus der Zeit des 4. Jahrhunderts v. u. Z., also etwa der Zeitpunkt, als mit dem Austausch der Produkte als Waren, das Geld entstand. Im antiken China war vor den ersten einfachen Bronzestücken Kaurigeld Zahlungsmittel.

Allgemein wird unter Historikern und Numismatikern die Auffassung geteilt, daß von den Prägungen des nichtgriechischen Orients, die mit Ausnahme einiger messerförmigen Stücke ganz einförmige Kupfermünzen der Chinesen, welche weit vor der hellenischen Kulturepoche beginnen sollen, die ältesten sind.

Ehe Münzen geschaffen wurden, gab es lange Zeit hindurch (bis Mitte des 1. Jahrtausends v. u. Z.) nur Tauschmittel für den Handel unter den Völkern, wozu zuerst Nahrungsmittel, Vieh, Pelze, Kleidungsstücke sowie Schmuck und selbst Sklaven Verwendung fanden. Alle diese Waren eigneten sich nut beschränkt als Geld, erst die Metalle erfüllten, infolge ihrer natürlichen Eigenschaften (beliebige Teilbarkeit von sechs der sieben Metalle der Antike, gleiche Qualität für einzelne Teile, lange bis z. T. unbegrenzte Haltbarkeit, hoher Wert bei relativ kleinem Volumen) diese Bedingungen zufriedenzustellender).

Mit der zunehmenderen Metallnutzung sowie der Entwicklung erster Verfahren der Metallformung verlor sich das Nutzgeld mehr und mehr; an Bedeutung gewann das metallische Gerätegeld, hierzu zählten Beile, Doppeläxte, Messer, Waffen, Spaten, Hacken, Dreifüße, Angelhaken, Spieße, gebogener Draht. Spätere Gebrauchsformen des Geldes waren

Metalle, teils ohne Form sowie auch in regelmäßiger Form, so genannter Barren. Letztere wurden bald handlich hergestellt; sie erhielten gleichmäßige Masse und waren teilweise mit Kerben sowie Stempeln versehen.

Zeugnis dafür sind Zungen- und Rundbarren aus Babylon (um und nach 1000 v. u. Z.), aber auch die Metallbarren mit festgelegter Qualität von Senchiri aus dem 8. Jahrhundert v. u. Z. mit ihren Königs- und Staatsaufschriften.

Als erste Prägewerkzeuge verwendeten die frühen Metallurgen steinerne Gesenke und auch als Präge- bzw. Pressstempel. Mit Beginn der Bronzezeit um 3000 v. u. Z. kamen die ersten brauchbaren Prägewerkzeuge aus Metall auf. Es waren „Bronzepunzen“ (Formhämmer) zum Anbringen bzw. Einprägen von Verzierungen.

Im 8. Jahrhundert v. u. Z. kamen dann neben den Steinformen auch erste Bronzegesenke zur Verwendung, teilweise traten auch kleine Ambosse mit eingearbeiteten, oft sehr einfachen Gravuren auf, die zuerst wahrscheinlich zum Profilieren von massiven Metallteilen, wie Armspangen, Fiedeln, Pfrieme, Medaillen verwendet wurden. Diese damalige als so genannte anzusehende „Massivumformung im Gesenk“ etablierte sich in der Zeit um 700 bis etwa 500 v. u. Z. nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch in chinesischen Regionen wie auch im europäischen Gebiet.

Metalle in Form einer Münze, rund, handlich und leicht, wurden im Verlaufe des 7. Jahrhunderts v. u. Z. in Kleinasien geschaffen. Und, nach Herodot (um 500 bis um 425 v. u. Z.) sollen es zuerst die Lyder gewesen sein, die Metallstücke, d. h. den Münzwerkstoff, zwischen Werkzeugen mit reliefartigen Oberflächen, umformten und damit die Münzprägung begründeten.

Zu den ältesten, heute bekannten Münzen gehört der von den Lydern geprägte Elektronstater von Milet aus dem Jahre 675 v. u. Z.. Er wurde aus Metallklümpchen von Elektron, einer natürlich vorkommenden Legierung von Gold und Silber, meist mit der Zusammensetzung 65 Prozent Gold und 35 Prozent Silber, geprägt. Es handelt sich um eine einseitige geprägte ovale Münze mit einem Löwenkopf, dem Wappen der Lyderkönige.

Die Chinesen symbolisierten beispielsweise mit ihrer Lochmünze mit ihrer äußeren Rundform und ihrem quadratischen Mittelloch den Himmel und die Erde. Sie hatten auch Bronzestücke, die vom Gebrauchsgegenstand Messer abgeleitet waren; sie stellten zunächst eine Zwischenform von Geräte- und Münzgeld dar, erreichten später aber auch mit ihrer Normierung, Miniaturisierung, Beschriftung, insbesondere ab dem 7. Jahrhundert v. u. Z. im Reich Qi, den Münzstatus. Sie wurden von den damaligen Herrschern als offizielles Zahlungsmittel eingeführt und zählen dadurch mit zu den ältesten geschlagenen Münzen. Solche chinesischen Messermünzen sind aufschlussreiche Formenzeugnisse frühhistorischer Münzen aus der Chou-Dynastie in der Zeit zwischen 1200 bis 300 v. u. Z.

Die indischen Münzen, namentlich aus Gold und Silber geschlagen, schließen sich an die späten Münzen der griechisch-indoskythischen Könige an, wobei die griechische Inschrift ganz von der einheimischen verdrängt wird.

Und – die mohamedanischen Münzen ahmen zuerst die byzantinischen und sassanidischen in Gepräge und Münzwert nach; später verschwindet jedes Bild, und das Gepräge besteht bis auf die Zeit am Ende des 19. Jahrhunderts nur aus Inschrift.

Durch den ausgedehnten Handel der ionischen Städte Kleinasiens verbreitete sich die Kunst der Münzprägung nicht nur rasch über die einzelnen griechischen Städte, sondern über den gesamten Mittelmeerraum. Im Umlauf waren im 5. Jahrhundert v. u. Z. im östlichen Mittelmeerraum folgende Münzen: Kroseios (LYDER), Drachme (SAMOS), Dareike (PERSER), Stater (PHÖNIZIER).

Die ältesten griechischen Münzen sind zuerst von Silber und Gold und erst später von natürlichem Elektron. Die Münzprägung aus Kupfer beginnt erst um 400 v. u. Z. Wobei auch der Stater aus Korinth mit dem Kopf der Athene aus dem 4. Jahrhundert v. u. Z. mit zu den ehesten geschlagenen Münzen zu zählen ist.

Die Rechnungsmünzen (signierte Münzen) sind das altgriechische Talent = 60 Minen und die Mine = 60 Drachmen; die Münzeinheit ist die Drachme = 6 Obolen.

Die größte griechische Goldmünze ist das Zwanzig-Stateren-Stück des griechisch-baktrischen Königs Eukratides und die größten Silbermünzen sind die Zehn-Drachmen-Stücke von Syrakus, Alexander der Große und Athen. Das Metall der griechischen Münzen ist gewöhnlich sehr rein; erst lange nach Alexander beginnt sich das Silber zu verschlechtern. Also - der Münzbetrug und das Münzverbrechen ist auch schon in den Anfängen des Münzwesens bereits etabliert.

So sind antike Fälschungen, wie versilberte Kupfermünzen sehr häufig schon in ältester Zeit im Gebrauch. Die eisernen Münzen der Spartaner scheinen der Fabel anzugehören, doch gibt es, wenn der Literatur Glauben geschenkt werden kann, einige wenige peloponnesische Eisenstücke (beispielsweise eines von Argos), welche Münzen oder Marken gewesen sind.

Im Ganzen sind etwa 220 Typen geprägter Münzen aus der Zeit um 600 bis 330 v. u. Z. bekannt geworden. Mit Einrechung der Münzprägung des Hellenismus (323 v. u. Z. bis 31 u. Z.) und der Römerzeit (Mitte 8. Jahrhundert v. u. Z. bis etwa 284 u. Z.) gab es im Ganzen 1.600 griechische Münzstätten.

Seit der Zeit des Lyderkönigs Krösus (561 bis 546 v. u. Z.) werden die Münzen sowohl auf der Vorderseite (Avers) als auch auf der Rückseite (Revers) geprägt. Es kam dabei nicht nur zu technologischen Verbesserungen bei der Münzprägung, sondern auch zur Ausbildung der bis in die Gegenwart vorherrschend gebliebenen plattrunden Münzform.

In der Frühzeit des Münzprägens zeigten die griechischen Münzbilder meist Gottheiten und deren Attribute, aber auch Darstellungen aus der Tier- und Pflanzenwelt. Erzielt wurde die beiderseitige Münzprägung, indem die Metallformung gleichzeitig gegen zwei Prägewerkzeuge erfolgte.

Technologisch lief das so ab, daß das meist flache, runde Metallstück, der „Schrötling“, auf einen in einem Amboss eingearbeiteten Prägestempel auflag und ein auf der Metallscheibe aufliegender Prägestempel durch kräftige Hammerschläge in das Münzmetall getrieben wurde. Saubere Münzprägungen erforderten dabei einen hohen Arbeitsaufwand, da infolge des Rückpralls nicht nur der Stempel, sondern auch die Münze zueinander neu ausgerichtet werden mussten.

Überliefert ist aber auch, die Gestalt der griechischen Münzen ist rund oder rundlich, doch wurde in der frühen Zeit oft auffallend nachlässig geprägt. Das Metallstück der Münzen wurde kugel- oder eiförmig gegossen und der Stempel dann aufgeschlagen, wobei oft tiefe Risse am Rand entstanden. Die uralten Münzen Griechenlands tragen auf einer Seite ein erhabenes, auf der anderen ein vertieftes Bild; fast alle übrigen sehr alten Münzen zeigen auf der Rückseite ein vertieftes, oft mehrfach geteiltes Viereck. Eine viereckige Form hat eine große Anzahl von Silber- und Kupfermünzen der griechisch-baktrischen Könige.

Seit der römischen Kaiserzeit prägen die griechischen Städte fast stets Münzen mit den Bildnissen der Kaiser. In späterer Zeit hört jede Autonomie auf, und die griechischen Städte werden zu Münzstätten des römischen Reiches.

Im Römischen entwickelte sich die Münzprägung ab 269 v. u. Z. recht deutlich, d. h. als die nach dem Tempel der römischen Göttin Juno „Moneta“ bezeichnete Münze geprägt wurde. Ausgehend von der Münzprägung aus der Mitte der Zeit der Römischen Republik (510 bis 27 v. u. Z.) erfuhren die Gepräge der römischen Münzen in der frühen Kaiserzeit (27 v. u. Z. bis 284 u. Z.) ihre höchste künstlerische Vollendung.

Eine der wohl treffendsten Aussagen über die sowohl kunstvollen als auch kostbaren Münzen traf Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) bei seiner Italienischen Reise (Palermo – 12. April 1787), indem er ausführte: „Aus diesen Münzen lacht uns ein unendlicher Frühling von Blüten und Früchten der Kunst eines im höheren Sinne geführten Lebenswerkes und was nicht alles noch mehr hervor“.

Erwähnenswert ist aber auch, daß die römische Münzprägung ihren Anfang schon vor der Gründung des Römischen Reiches (753 v. u. Z.) nahm. Die ältesten römischen Münzen sind gegossene, bisweilen viereckige, oft sehr große Kupferstücke. Da gab es bereits das so genannte „aes rude“ oder Rohkupfer, was in Stücken von 2 Gramm bis 2.691 Gramm vorkam. Später wurde es vom „aes signatum“ abgelöst, das zwei Hauptformen aufweist, abgestumpfte Pyramiden oder dicke unregelmäßige viereckige Platten. Die Masse war 200 Gramm bis 3.400 Gramm, bereits im Guss ist das Muster – ein Zweig, eine Fischgräte, eine Axt mit Blättern, zwei Mondsicheln, aber auch Bildern von Schmelzhütten – vorhanden.

Die nachweisbar ältesten römischen Münzen sind die runden Asse und deren Teilstücke, Semis. Silber (Denar und seine Teilstücke) wurde in Rom seit 269 v. u. Z. geprägt; Goldmünzen der Republik erscheinen sehr spät und sind sämtlich sehr selten. Das edle Metall der Republikmünzen ist fein, doch sind subärate Silberstücke (versilberte Kupfermünzen; auch war während der römischen Republik die Ausprägung von Subäratmünzen eine vom Staat ausgegebene Maßregel.

Allmählich verschlechtere sich das Metall der Silbermünzen, und gegen Ende des 3. Jahrhunderts u. Z. verschwindet das Silber fast gänzlich aus den Denaren; erst Diokletian (245 bis 313 u. Z.) prägt wieder reines Silber aus. Und - zum Anfang ist das Gold der römischen Kaisermünzen auch immer rein; erst die Byzantiner mischen es mit Silber und Kupfer.

Von Julius Caesar (100 bis 44 v. u. Z.) wurde nicht nur die Goldmünze Aureus als die Welthandelsmünze der Antike eingeführt, sondern er bestimmte auch feste Relationen zwischen den Münzmetallen, wonach ein Aureus - 8,19 Gramm Gold gleich 25 Denare (ein Denarius gleich 4,10 Gramm Silber) gleich 100 Sesterzen (ein Sestertius gleich 28,70 Gramm

Messing) bzw. gleich 200 Dupont (ein Dupontius gleich 14,35 Gramm Messing) gleich 400 Asse (ein As gleich 11,50 Gramm Kupfer) sind, das heißt, damals bestand eine Weltrelation von einem Gramm Gold sind gleich 12,5 Gramm Silber, weiterhin auch gleich 350 Gramm Messing wie auch gleich 530 Gramm Kupfer.

Die Münzen der aus der Völkerwanderung hervorgegangenen Reiche schließen sich, wenn auch meist viel roher, in Typen und Münzmetall den späten römischen an. So wurden wohl von den germanischen Völkern die römischen Münzformen übernommen, aber nicht die künstlerische Qualität.

Die Münzen der Langobarden, einem germanischen Stamm, der um die Zeitenwende an der unteren Elbe siedelte und nach seinen eigenen, archäologisch nicht verifizierbaren Überlieferung ursprünglich aus Skandinavien stammte, der Westgoten, die im 2. bis 6. Jahrhundert u. Z. vom Weichselbecken aus über die Schwarzmeerküste, den Balkan, die Apenninenhalbinsel bis auf die Iberische Halbinsel wanderten, und der Merowinger, ein fränkisches Königsgeschlecht, das 481 bis 751 im Frankenreich herrschte, waren meist aus Gold; sie zeichnen sich durch Rohheit des Gepräges aus.

Die der Karolinger, einem fränkisches Hochadelsgeschlecht, das vom 7. bis zum 10. Jahrhundert u. Z. Teile Westeuropas beherrschte, und der englischen Könige des frühen Mittelalters (1066 bis 1327), unter Wilhelm I. der Eroberer (1066 bis 1087), Wilhelm II. Rufus (1087 bis 1100), Heinrich I. (1100 bis 1135), Stephan von Blois Plantagenet (1135 bis 1154), Heinrich II. (1154 bis 1189), Richard I. Löwenherz (1189 bis 1199), Johann Ohneland (1199 bis 1216) und Heinrich III. (1216 bis 1272) sind fast nur aus Silber und sind meistens saubere Arbeit und zeigen im Allgemeinen richtige Aufschriften.

Im Schrifttum steht des Weiteren auch, Münzen aus der Feudalgesellschaft, besonders von der einsetzenden Völkerwanderung im 2. Jahrhundert ab, verstärkt ab dem 4. bis 6. Jahrhundert und bis hin zu den Münzprägungen der Karolinger Mitte des 8. Jahrhunderts waren noch hauptsächlich aus Gold.

Dies änderte sich erst, als mit der Münzreform Karl des Großen (768 bis 814) Silber geprägt wurden. So gab es im hohen Mittelalter um und nach dem 13. Jahrhundert fast ausschließlich nur flachgeprägte Silbermünzen, die so genannte Einheitsmünze, den „Pfennig“, wobei es mehr oder mindergute Prägungen in der „Pfennigzeit“ gab.

Die deutschen Münzen (Denare, selten Teilstücke) sind meist rohe, bisweilen aber auch zierliche Gepräge von reinem Silber. In der Mitte des 12. Jahrhunderts begann die Ausprägung der oft künstlerisch sehr hoch stehenden Hohlmünzen (die zuerst Denari, später Brakteaten genannt wurden), welche im 13. und 14 Jahrhundert seltener werden und in den folgenden Jahrhunderten verschwinden.

Schon im 13. und besonders im 14. Jahrhundert werden überall zweiseitige Gepräge in Gold und Silber häufiger. Wichtige Klassen dabei sind die venezianischen Zechinen, der Florentiner Goldgulden, die Turnofen (aus Silber geschlagen), die Prager Groschen, Gepräge, die vielfach nachgeahmt wurden.

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Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen
Untertitel
Beitrag zur Technikgeschichte (4)
Autor
Jahr
2009
Seiten
29
Katalognummer
V141944
ISBN (eBook)
9783640509300
ISBN (Buch)
9783640509560
Dateigröße
520 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Metallmünzen, Münzprägung, Münzmetalle, Münzkunde, Münzliteratur
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Ing., Dr.-Ing. Wolfgang Piersig (Autor:in), 2009, Geschichtlicher Abriss zum Prägen von Metallmünzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141944

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