Die Aufwertung der cultura negra bei Fernando Ortiz


Hausarbeit, 2009

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Kurzbiografie von Fernando Ortiz Fernandez

3 Die Beschäftigung mit der Kriminologie
3.1 Ortiz’ Artikel unter Lombroso
3.2 Los negros brujos (1906)

4 Der Wandel zur Ethnologie
4.1 Entre cubanos. Psicología tropical (1913)
4.2 Contrapunteo Cubano del Tabaco y el Azúcar (1940)
4.3 El engaño de las razas (1946)

5 Schlusswort

6 Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Fernando Ortiz Fernandez, dessen Name im 20. Jahrhundert Synonym wurde für „Kuba“, bewirkte dies durch seine lebenslange Beschäftigung mit den schwarzen Kulturen und der Kultur überhaupt seines Vaterlandes.

Fernández Ferrer hat Ortiz’ Entwicklung in einem Satz zusammengefasst:

Ortiz comienza con escritos de colorido costumbrista y pintoresco sobre Menorca, una especie de curiosos embriones premonitorios de investigaciones etnosociológicas posteriores; continua con estudios que podríamos situar en el campo de la sociología criminal, toma partido por cuestiones y análisis de política nacional y internacional, realiza detalladas y vindicativas inquisiciones lexicográficas, participa en la política directa, para, tras el desengaño, dedicarse a zones del saber enciclopédico y erudito que se caracterizan por su talante interdisciplinar: unas veces podrían pertenecer al campo de la teoría literaria, otras a la etnología o a la musicología, etc…, aunque, al fondo de esa multiplicidad de intereses, advertimos fácilmente líneas maestras que confluyen siempre en un objetivo esencial: Cuba y su(s) cultura(s).1

Doch wie führten seine Anstrengungen zur Aufwertung und Anerkennung der afrokubanischen Kultur? Wie wandelte sich seine Richtung der Annäherung an das Thema?

Mittels einer Intellektuellen-Biografie und anhand seiner bedeutendsten Werke möchte ich nun die Entwicklung weg von der Kriminologie und den juristischen Aspekten des Themas hin zur kulturellen und ethnologischen Seite seiner Studien aufzeigen.

2. Kurzbiografie von Fernando Ortiz Fernandez

Fernando Ortiz Fernandez, kubanischer Anthropologe, Essayist, Kulturtheoretiker, Politiker, Jurist und Kriminologe, wurde am 16. Juli 1881 in Havanna als Sohn eines spanischen Kaufmanns und einer Kubanerin geboren. Auf Menorca aufgewachsen, kehrte er im Jahre 1895 nach Kuba zurück. Im selben Jahr begann er an der Universität von Havanna sein Grundstudium der Rechte, das er bis zum Unabhängigkeitsjahr Kubas (1898) fortführte. 1900 schickte sein Vater ihn nach Barcelona, wo er sein Jura-Studium mit einem Bachelor-Abschluss beendete. Seinen Doktortitel erhielt er ein Jahr später in Madrid. Zu dieser Zeit der Jahrhundertwende und der Konflikte der dos Españas wurde Ortiz, unter anderem durch seine Dozenten wie Manuel Sales y Ferré, vom europäischen Denken und verschiedener Strömungen wie dem Sozialismus, Anarchismus, Krausismus, Positivismus und auch vom Marxismus beeinflusst. So entstand seine Begeisterung für das soziale Leben von Individuen und Gruppen, ebenso durch den italienischen Kriminologen Cesare Lombroso (vgl. Ortiz 1983: VII f.).

Nach seiner Rückkehr nach Kuba in 1902 erhielt er den Titel des Doktors des Zivilrechts und des öffentlichen Rechts, und trat ein Jahr darauf in den diplomatischen Dienst, da Kuba so kurz nach der Unabhängigkeit Staatsmänner und Juristen dringend benötigte, aber nicht auf Spanier zurückgreifen wollte, und ging als Konsul nach La Coruña, Genua, Marseille und Paris. Von 1906 bis 1908 arbeitete er als Anwalt am kubanischen Rechnungshof und trat 1908 seine Stelle als Professor der Rechte an der Universität von Havanna an, an der er bis zum Jahre 1917 öffentliches Recht, politische Ökonomie und Verfassungsrecht lehrte. 1907 trat er der Sociedad Económica de Amigos del País bei, die ihn von 1923 bis 1932 zu ihrem Präsidenten wählte.

Ortiz verfasste 1913 das erste lateinamerikanische Handbuch zur Analyse von Fingerabdrücken, nachdem er das Verfahren in London kennen gelernt hatte. Außerdem stammen von ihm „ebenso Kernbestände des [kubanischen] Strafgesetzbuches“ (Nünning 2008: 553).

1914 war Ortiz an der Gründung der kubanischen Volksuniversität beteiligt und trat im darauf folgenden Jahr der Liberalen Partei Kubas bei, für die er 1917 als Abgeordneter im Parlament tätig war. Dort engagierte er sich in Richtung sozialer Reformen, wandte sich aber später aus Frustration gegenüber der Korruption und Lethargie gegen die Politik, da er das demokratische System der USA für das bessere hielt.

Die wirtschaftliche Depression Kubas aufgrund des 2. Weltkriegs und der Eskalation der nordamerikanischen Aggressionen in der Karibik führte bei Ortiz zu einem ideologischen Wandel. 1922 trat er aus dem Abgeordnetenhaus aus, jedoch nicht aus der Partei (vgl. Ortiz 1983: IX).

Im Jahre 1924 gründete er die Sociedad del Folklore Cubano. 1926 folgte die Gründung der Institución Hispano-Cubana de Cultura, die sich mit der Verstärkung der Beziehungen zwischen Spanien und Kuba befasste und einen Austausch zwischen Wissenschaftlern, Künstlern und Studenten ermöglichte.

1931 ging Ortiz ins Exil nach Washington in den Vereinigten Staaten von Amerika, da er sich in einem Manifest gegen den kubanischen Diktator Gerardo Machado, der seine Versprechen hinsichtlich sozialer Reformen gebrochen hatte, gewendet hatte. In den USA „publicó artículos sobre la situación cubana; especificó la responsabilidad del intervencionismo norteamericano“ (Ortiz 1983: XIV) und aktualisierte dort sein Wissens über sein Vaterland, Afrika und Kolumbus.

Nach dem Sturz Machados kehrte er 1933 nach Kuba zurück und beschäftigte sich mit der ethnisch-kulturellen Formation seines Landes. 1937 gründete er die Sociedad de Estudios Afrocubanos, deren Werk sich gegen die Diskriminierung der Rassen und für die Konsolidierung der mestizischen Gemeinschaft richtete.

1949 war er der Gründungspräsident der kubanischen Friedensbewegung. Er nahm in den folgenden Jahren im Auftrag Kubas an mehreren internationalen Kongressen zur Anthropologie und Ethnologie teil und erhielt von mehreren Universitäten den Titel des Doctor Honoris Causa (vgl. Fernández Ferrer 1998: 24).

Fernando Ortiz Fernandez starb am 10. April 1969 in Havanna.

Er war Mitbegründer verschiedener Zeitschriften, wie der Revista Bimestre Cubana (1910), der Archivos del Folklore Cubano (1924) und den Estudios Afrocubanos. Seine Werke handeln von unterschiedlichen Themen, doch vor Allem beschäftigte sich Ortiz mit der Kultur Kubas und der dazugehörigen afrokubanischen Kultur.

Hier ein Auszug seiner Werke: Los negros brujos (1902), Las rebelliones de los afro-cubanos (1910), Entre cubanos. Psicología tropical (1913), Los negros esclavos (1916), Contrapunteo cubano del tobaco y el azúcar (1940), Las cuatro culturas indias de Cuba (1943), El engaño de las razas (1945), Historia de una pelea cubana contra los demonios (1959).

Ortiz war der kubanische Politiker und Jurist schlechthin, der außerdem als universell tätiger Gelehrter hinsichtlich der kubanischen Kultur heraus stach. Nicht umsonst trägt er den Beinamen des dritten Entdeckers Kubas „nach Columbus und A.v. Humboldt“ (Nünning 2008: 553) und wird von Fernández Ferrer (1998: 13) als polígrafo bezeichnet.

[...]


1: Fernández Ferrer 1998: 15

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Aufwertung der cultura negra bei Fernando Ortiz
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Romanistik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
15
Katalognummer
V141193
ISBN (eBook)
9783640483730
ISBN (Buch)
9783640483976
Dateigröße
404 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fernando Ortiz, cultura negra, Kuba, Ethnologie, Afrokubanische Kultur
Arbeit zitieren
Simone Mihm (Autor:in), 2009, Die Aufwertung der cultura negra bei Fernando Ortiz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141193

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