Die Entwicklung und Auswirkungen des Informationsmanagements


Hausarbeit, 2008

14 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Bedeutung des Informationsmanagements

2. Begriffe und Lehrmeinungen
2.1. Information aus Sicht der Wirtschaftsinformatik
2.2. Information und die Nachrichtentheorie
2.3. Information auf Basis der Semiotik
2.4. Der Begriff „Management“
2.5. „Informationsmanagement“

3. Ziele des Informationsmanagements
3.1. Sachziele
3.2. Formalziele

4. Aufgaben des Informationsmanagements
4.1. Strategische Aufgabenebene
4.2. Taktische Aufgabenebene
4.3. Operative Aufgabenebene

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Bedeutung des Informationsmanagements

Der Fortschritt in der Informationstechnik wird vermutlich unsere Arbeit stärker und schneller verändern, als dies durch die Einführung des Webstuhls oder der Dampfmaschine erfolgte. Neben Arbeit, Kapital und Boden sind Informationen zum vierten Wirtschaftsfaktor geworden. Immer mehr Arbeitskräfte beschäftigen sich mit der Erstellung oder Bearbeitung von Informationen und immer weniger mit der eigentlichen Produktion der Güter und dieser Anteil wird noch größer werden. „Die Explosion neuer Erkenntnisse wird dazu führen, daß in den kommenden zehn Jahren doppelt so viel geforscht werden wird, wie in den 2500 Jahren seit Aristoteles,“[1] denn „... auf lange Sicht kann bessere Information zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. Fest steht: Von zwei Konkurrenten wird sich unter sonst gleichen Bedingungen derjenigen durchsetzen, dessen Datennutzung effektiver ist – manchmal mit atemberaubender Schnelligkeit.“[2]

Immer mehr Informationen können in immer kürzerer Zeit produziert werden. Das schnelle Tempo der Veränderung, das unsere Gesellschaft charakterisiert, führt zu ständigen Neuproduktion von Informationen und lässt erworbenes Wissen rasch veralten. Die Konsequenzen einer solchen Entwicklung sind weitreichend und verlangen Veränderungen im Bildungssystem wie im persönlichen Umgang mit Informationen. Umgang mit Informationen als Output-/Input-Modell zu zeichnen ist nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr verlangt die neue Informationsgesellschaft, dass der Erwerb von Schlüsselqualifikationen im Vordergrund stehen muss. Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit, Disziplin und Fleiß verlieren immer mehr an Bedeutung, wobei Kreativität, Flexibilität, Engagement und Kompetenz zur Lösung von Problemen mehr geschätzt werden.

Für den einzelnen heißt das, folgende Fähigkeiten zu schulen und zu pflegen:

- Die Fähigkeit zur Auswahl unter den vielen Informationen und Informationsquellen
- Die Fähigkeit, das Wesentliche zu erkennen und sich darauf zu konzentrieren
- Die Fähigkeit, Fragen zu stellen und Probleme zu lösen
- Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu durchschauen
- Wissen über Wissenserwerb; wo und wie finde ich am schnellsten und zuverlässigsten die Informationen, die ich brauche?
- Die Fähigkeit zu lernen – neue Informationen zu neuen Wissensmustern aufzubauen; Informationen mit vorhandenem Wissen zu verknüpfen; alte Muster zu verwerfen, zu verlernen; scheinbar nicht zusammenhängende Informationen kreativ miteinander zu verknüpfen, um neue zu schaffen.

Informationsmanagement ist die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sowohl die Information allein, als auch die Systeme, die Informationen verarbeiten und übertragen, verdienen Aufmerksamkeit.

2. Begriffe und Lehrmeinungen

Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter dem Begriff „Information“ eine Auskunft, Aufklärung oder Belehrung. Um wirkungsvoll handeln zu können wird erfahrungsgemäß Wissen benötigt und dieses Wissen, also die „Gesamtheit der Kenntnisse, die jemand (auf einem bestimmten Gebiet) hat“[3], kann aus Informationen entstehen.

Informationen bilden die Grundlage für Entscheidungen und sind damit ein wesentlicher Produktionsfaktor im betrieblichen Leistungserstellungsprozeß. Je mehr ein Entscheidungsträger über Handlungsalternativen weiß, desto besser wird im allgemeinen das Handeln in bezug auf die verfolgten Ziele sein. Wissen ist also zweckorientiert; es hat den Zweck, das Handeln optimal zu gestalten.

Heinrich und Burgholzer verstehen daher in der Betriebswirtschaftslehre Information als „zweckorientiertes“ Wissen.[4]

2.1. Information aus Sicht der Wirtschaftsinformatik

Die Wirtschaftsinformatik versucht, Erkenntnisse der Informatik in die Betriebswirtschaftslehre einzubeziehen. „Information“ wird „als handlungsbestimmende Kenntnis über historische, gegenwärtige oder zukünftige Zustände der Realität und realer Vorgänge“ oder als „der Prozeß der individuellen zweckorientierten Interpretation von Daten bezeichnet“. An anderer Stelle wird „Information“ als die „Bedeutung eines Ereignisses für ein zielgerichtetes, wissensbasiertes Verhalten eines kybernetischen Systems definiert“[5]. Bei diesen Definitionen kommt die Beeinflussung von Entscheidungen durch Informationen zum Ausdruck.

2.2. Information und die Nachrichtentheorie

Die Nachrichtentheorie reduziert den Begriff „Information“ auf Mitteilung und Nachricht. Shannon und Weaver[6] beschreiben „Information“ danach als „diejenige Unsicherheit, die durch das Erscheinen des betreffenden Zeichens beseitigt wird“. Der nachrichtentechnische Informationsbegriff versucht den Informationsgehalt eines Zeichens zu ermitteln, um daraus Hinweise zur Codierung abzuleiten. Sie mißt diesen Informationsgehalt durch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Zeichens im Rahmen einer Nachricht. Dies erlaubt quantitative Aussagen über den Informationsgehalt von Zeichen.

2.3. Information auf Basis der Semiotik

Auf Basis der Semiotik (allgemeine Lehre von Zeichen und Zeichenreihen) sind in der Sprachwissenschaft Informationen zu verstehen als Modell eines Objekts, das über die semiotische Relation abgebildet wird. Dieses dient den Verwendungszwecken eines Subjekts, das wiederum eine Verhaltensbeziehung zum Original hat. Die Semiotik erhebt also nicht konkrete Sprache zum Gegenstand ihrer Untersuchung, sondern Sprache allgemein. Krcmar zieht zur Charakterisierung von „Information“ u.a. folgende Eigenschaften heran:[7]

- Informationen sind immaterielle Güter, die auch bei mehrfacher Nutzung nicht verbraucht werden.
- Informationen stiften dem Informationsbenutzer Nutzen, z.B. wenn sie in Handeln umgesetzt werden.
- Informationen sind keine freien Güter, sie können daher einen kostenadäquaten Wert haben.
- Information sind erweiterbar und verdichtbar.
- Informationen können mit Lichtgeschwindigkeit transportiert werden.

2.4. Der Begriff „Management“

Dem Begriff „Management“ kann nach Krcmar ein funktionaler oder ein institutioneller Sinn unterlegt werden. Der funktionale Ansatz beschreibt Prozesse und Aufgaben, die in und zwischen den Unternehmungen ablaufen und wiederum in Personalfunktionen und Fachfunktionen differenziert werden. Beim institutionellen Verständnis stehen die Personen und Personengruppen im Vordergrund, die Aufgaben des Managements wahrnehmen: Vorstand, Geschäftsleitung und Führungskräfte. Die Notwendigkeit zum Leitungshandeln besteht in jeder arbeitsteiligen Organisation.

2.5. „Informationsmanagement“

Mit dem Konstrukt „Informationsmanagement“ wird das Leitungshandeln (Management) in einer Betriebswirtschaft in bezug auf Information und Kommunikation bezeichnet, auch wenn der Begriff „Kommunikation“ bei der Wortschöpfung nicht mit einbezogen worden ist, denn: „ohne Information keine Kommunikation und ohne Kommunikation keine Information“[8]. In einer Übersicht von Voß/Gutenschwager[9] finden sich weitere Definitionen von „Informationsmanagement“, sie alle beziehen sich in ihrer Kernaussage auf die Managementaufgaben, die im Zusammenhang mit Information zu erfüllen sind: Erfassung, Be- und Verarbeitung, Aufbewahrung, Bereitstellung, Umsetzung, Verteilung, Koordination und Nutzung der Information, um letztendlich die Erreichung der Ziele einer Unternehmung zu unterstützen.Faßt man alle Aufgaben einer Betriebswirtschaft bzgl. Information und Kommunikation zu einer betrieblichen Funktion zusammen, dann spricht man von der „Informationsfunktion“ der Betriebswirtschaft, in Analogie zu anderen betrieblichen Funktionen wie Beschaffung, Produktion und Vertrieb.

[...]


[1] Vgl. Siegmund (1998), S.2

[2] Vgl. Davidow/Malone (1993), zitiert nach Hildebrand (2001), S.19

[3] Vgl. Duden (1985), S.760

[4] Vgl. Heinrich/Burgholzer (1988), S.5

[5] Vgl. Schellmann (1997), S.8

[6] Vgl. Shannon/Weaver (1976), zitiert nach Krcmar (1997), S.20

[7] Vgl. Krcmar (1997), S.24

[8] Vgl. Heinrich (1996), S.7

[9] Vgl. Voß/Gutenschwager (2001), S.58ff

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklung und Auswirkungen des Informationsmanagements
Veranstaltung
Kommunikationstheorie
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
14
Katalognummer
V141157
ISBN (eBook)
9783668674776
ISBN (Buch)
9783668674783
Dateigröße
604 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
entwicklung, informationsmanagement, auswirkungen
Arbeit zitieren
Boyana Marinova (Autor:in), 2008, Die Entwicklung und Auswirkungen des Informationsmanagements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141157

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