Schnittstellenprobleme und -management bei unternehmensübergreifenden Innovationsprojekten


Seminararbeit, 2009

21 Seiten


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Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Schnittstellen und ihre Spezifität bei unternehmensübergreifenden Innovationsvorhaben
2.1 Definition, Entstehungsgründe und Ausprägungsformen in den verschiedenen Projektarenen
2.2 Spezifität der Schnittstellen bei Innovationsvorhaben
2.3 Spezifität der Schnittstellen bei unternehmensübergreifender Zusammenarbeit

3. Schnittstellenmanagement
3.1 Definition
3.2 Aufgaben, Funktionen und Ziele
3.3 Instrumente zur Schnittstellengestaltung

4. Konzepte zur Bewältigung von Schnittstellenproblemen

5. Fallbeispiel AUTOSAR

6. Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ebenen zur Betrachtung von Schnittstellenproblemen.

Abbildung 2: Einteilung der Schnittstellengestaltungsinstrumente mit den dazugehörenden Maßnahmen

1. Einleitung

Nur in Märchenbüchern ist es möglich, Probleme über Nacht zu lösen. Auch wir mussten ganz schön rackern und hatten manchmal keinen Durchblick mehr. Aber wir haben es doch noch geschafft. Das sagte Norbert Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung von 1982 - 1998, zur Einweihung eines neuen Gebäudes der Bundesregierung in Berlin. Daran ist schon auf den ersten Blick erkennbar, dass sich die Problematik der Schnittstellen nicht nur innerhalb von Unternehmen wiederfindet, sondern auch bei global angelegten Projekten. Schnittstellenprobleme resultieren in erster Linie aus der Komplexität der vielen verschiedenen Aufgaben und aus der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Abteilungen, die teilweise an gleichartigen Projekten arbeiten. Für Unternehmen die komplexe Produkte entwickeln ist Schnittstellenmanagement von enormer Bedeutung, da nur durch optimale Voraussetzungen effektiv und effizient gearbeitet bzw. kooperiert werden kann. Nur deshalb können gute Ergebnisse erzielt werden können. Aufgrund der globalen Vernetztheit der Probleme reichen alt bewährte Handlungsmuster oft nicht mehr als Lösungsmöglichkeit aus.1

Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Thema Schnittstellenprobleme und Schnittstellenmanagement bei unternehmensübergreifenden Innovationsprojekten. Es werden mögliche Ansätze betrachtet, wie Probleme an Schnittstellen zu verhindern bzw. zu managen sind, um aus wirtschaftlicher Sicht die besten Ergebnisse erzielen zu können. Als erstes wird der Begriff Schnittstelle definiert und es wird gezeigt, welche Schnittstellen im Unternehmen auftreten können und welche Probleme daraus resultieren. Im nächsten Schritt werden Schnittstellen bei unternehmensübergreifenden Aufgaben und deren Ursachen für die dort auftretenden Probleme beschrieben. Im dritten Teil wird das Schnittstellenmanagement definiert und die zugehörigen Aufgaben, Ziele und Funktionen des Schnittstellenmanagement erläutert. Im vierten Teil werden noch einige ausgewählte Ansätze zur Problemlösung kurz dargestellt. Insbesondere wird auf das Konfliktmanagement, Komplexitätsmanagement, Performance Management und Wissensmanagement eingegangen. Zum Schluss wird versucht die Problematik der Schnittstellen am Beispiel von AUTOSAR, einer unternehmensübergreifenden Software-Entwicklungskooperation, darzustellen.

2. Schnittstellen und ihre Spezifität bei unternehmensüber- greifenden Innovationsvorhaben

2.1 Definition, Entstehungsgründe und Ausprägungsformen in den verschiedenen Projektarenen

Ursprünglich stammt der Begriff Schnittstelle aus dem technischen Bereich und beschreibt die Verbindung von Systemen. Erst seit Mitte der achtziger Jahre wird dieser Begriff auch wirtschaftlich bzw. im betriebswirtschaftlichen Bereich genutzt. Im Mittelpunkt steht dabei die Koordination betrieblicher Teilbereiche. Oft werden auch Synonyme wie Interface, Nahtstelle oder Verbindungsstelle verwendet, bei denen die Verbindung im Vordergrund steht.2 Wenn man den Schnittstellenbegriff systemtheoretisch betrachtet und davon ausgeht, dass auch die Subsysteme untereinander in Beziehung miteinander stehen, kann der Begriff Schnittstelle unterschiedlich definiert werden:

- „Eine Schnittstelle stellt eine vermittelnde, informationsflussbezogenen Verbindung zwischen Elementen und/oder Subsystemen eines Systems her.“3
- „Beziehungen zwischen Aktivitäten, die zu unterschiedlichen Untersystemen eines gemeinsamen Gesamtsystems gehören.“4
- „Eine Schnittstelle kennzeichnet die Beziehungen an der Grenze zwischen zwei arbeitsteilig gebildeten sozio-technischen (Sub-)Systemen.“5

Bei diesen Schnittstellendefinitionen liegt die Betonung eher auf dem Aspekt der Beziehungen untereinander, nicht wie bei anderen Definitionen, bei denen der Charakter einer Trennung im Vordergrund steht.6 Für diese umfassende und allgemeine Definition des Schnittstellenbegriffs wird die Systemtheorie als Grundlage herangezogen. Dabei stehen die komplexen Beziehungen innerhalb der Unternehmung und die Beziehungen in bezug zur Umwelt im Mittelpunkt. Umfangreiche Sachverhalte können arbeitsteilig betrachtet werden, d. h. komplexe Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden komplexen Problemfelder können aufgegliedert werden.7 Außerdem werden die unterschiedlichsten Fragestellungen und Aufgabenstellungen betrachtet, wie z. B. bei Schnittstellen im Wissenschaftsbereich, speziell bei der interdisziplinären betriebswirtschaftlichen Forschung. Weiterhin wird in unternehmensinterne und unternehmensexterne Schnittstellen differenziert, wie z. B. bei der Integration arbeitsteiliger Einheiten in Unternehmen oder beim Zusammenwirken verschiedener Unternehmen.8 Weiterhin können Schnittstellen in mehrere Ebenen untergliedert werden. Die erste Ebene ist das Unternehmen als Ganzes. Die zweite Ebene sind die Geschäftsbereiche eines Unternehmens, die die Ressourcen gemeinsam nutzen. Weitere Ebenen sind Schnittstellen innerhalb von Funktionsbereichen, Projekten und bei gleichen oder ähnlichen Aufgaben.9 Diese Betrachtungsebenen der Schnittstellenprobleme werden in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Ebenen zur Betrachtung von Schnittstellenproblemen10

Eine weitere Möglichkeit Schnittstellen neben sachlichen Aspekten zu unterscheiden, ist die zeitliche, räumliche und organisatorische Unterscheidung. Schnittstellen liegen also vor, wenn bei der Aufgabenerfüllung in unterschiedlichen organisatorischen Einheiten Überschneidungen aufgrund der zielorientierten, arbeitsteiligen Erfüllung von gemeinsamen Aufgaben bestehen.11

2.2 Spezifität der Schnittstellen bei Innovationsvorhaben

Innovationsvorhaben und ihre dazugehörigen Aufgaben sind durch hohe Komplexität und hohes Risiko gekennzeichnet. Deshalb ist es notwendig, dass unterschiedlich spezialisierte Mitarbeiter, aus unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten müssen. Oft werden dazu entsprechende Innovationsteams gebildet.12 Demzufolge entstehen Schnittstellen. Entweder entstehen sie im Unternehmen zwischen den beteiligten Abteilungen und Geschäftsbereichen oder sie entstehen durch die Zusammenarbeit mit Kunden oder Lieferanten. Hierbei unterscheidet man in Innenseite und Außenseite der Schnittstelle. Die Schnittstellenproblematik bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern wird in Punkt 2.3 näher erläutert. Die Innenseite zielt auf Ideen und innovative Anregungen, die von den Mitarbeitern innerhalb des Unternehmens generiert werden, ab. Die Außenseite konzentriert sich mehr auf das Sammeln von Innovationsanstößen und auf die Entwicklung.13 Hierbei kommt es bei der innovativen Zusammenarbeit vor allem auf die Qualität der Teamarbeit an. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für bedeutende Innovationen und damit auch für die Innovationsfähigkeit von Entwicklungs- und Forschungsteams von Bedeutung. Da die unterschiedlichen Teams für die Bewältigung der Aufgaben aufeinander angewiesen sind, entstehen wiederum Abhängigkeiten zwischen ihnen.14 Die Zusammenarbeit kann in die drei Arenen, die Intraprojekt-Arena, die Interprojekt-Arena und die Extraprojekt-Arena, differenziert werden. Die Intraprojekt- Arena beschäftigt sich mit Schnittstellen innerhalb eines Projektes, d. h. mit den zugehörigen Ressourcen und Aufgaben. Die Interprojekt-Arena beschreibt die Schnittstellen zwischen verschiedenen Projekten. Es werden bspw. Erfahrungen aus alten Projekten in neue oder von parallel laufenden Tätigkeiten transferiert. In dieser Arena existieren Ressourcen- und Aufgabenschnittstellen. Ressourcenschnittstellen entstehen, wenn Mitarbeiter bspw. auf dieselben Test- und Versuchsanlagen zugreifen oder aber auch, wenn es um bestimmte Budgetmittel geht.

[...]


1 vgl. Lühring (2007), S. 136-137

2 vgl. Herbst (2002), S. 88

3 Brenig (1990), S. 30

4 Solaro (1991), S. 92

5 Wermeyer (1994), S. 7

6 vgl. Wierum (2001), S. 44

7 vgl. Herbst (2002), S. 88

8 vgl. Wierum (2001), S. 41

9 vgl. Brockhoff (1994), S. 8

10 ebenda, S. 10

11 vgl. Herbst (2002), S. 89

12 vgl. Marx und Högl (2007), S. 117

13 vgl. Neumann, Joraschkewitz und Krause (2007), S. 110-111

14 vgl. Marx und Högl (2007), S. 121

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Schnittstellenprobleme und -management bei unternehmensübergreifenden Innovationsprojekten
Hochschule
Universität Stuttgart
Autor
Jahr
2009
Seiten
21
Katalognummer
V141028
ISBN (eBook)
9783668013735
ISBN (Buch)
9783668013742
Dateigröße
1244 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
schnittstellenprobleme, innovationsprojekten
Arbeit zitieren
Christine Göppert (Autor:in), 2009, Schnittstellenprobleme und -management bei unternehmensübergreifenden Innovationsprojekten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141028

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