Ernährung im Mittelalter: Entwicklung einer Unterrichtsstunde - Wir kochen eine Suppe


Unterrichtsentwurf, 2009

22 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Sachanalyse
1.1 Das Mittelalter
1.2 Ernährung im Mittelalter

2. Unterrichtsentwurf
2.1 Bedingungsanalyse
2.2 Stundenlernziele
2.3 Analyse des Unterrichtsgegenstandes
2.4 Beschreibung der Unterrichtsstunde

3. Einordnung in die Unterrichtsreihe

4. Literaturverzeichnis

5. Anhang

1.Sachanalyse

1.1 Das Mittelalter

Das Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte den Zeitraum zwischen Altertum und Neuzeit. Dieser erstreckt sich von etwa 500 n. Chr. bis 1500 n. Chr. Entstanden ist der Begriff des Mittelalters in Italien zur Zeit der Renaissance. Die Epoche selbst wird noch einmal eingeteilt in das Frühmittelalter, das Hochmittelalter sowie das Spätmittelalter. Genaue Grenzen können bei der Epocheneinteilung nicht gezogen werden, da die Übergänge immer sehr fließend waren. Oft wird auch versucht, diese Übergänge von der einen in die andere Epoche an Ereignissen festzumachen. Für den Beginn des Mittelalters kommen zum Beispiel die folgenden Ereignisse in Betracht: Einführung des Christentums als Staatsreligion im römischen Reich 391 n. Chr., Teilung des römischen Reiches in ein Ost- und ein Westreich 395, Absetzung des letzten weströmischen Kaisers 476 und die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig um 500. Auch für das Ende des Mittelalters und den Übergang in die Neuzeit gibt es mehrere Ereignisse, die diesen Bruch markieren (können): Erfindung des Buchdrucks um 1450, Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453, Entdeckung Amerikas durch Columbus 1492 sowie den Beginn der Reformation im Jahr 1517. Zudem fallen zwischen die einzelnen Epochen zum Teil lange Übergangszeiten wie zum Beispiel das dunkle Zeitalter mit der Völkerwanderung zwischen 400 und 600 n. Chr. nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches. Zu diesen Jahrhunderten existieren nur sehr wenige und oft auch nur bedingt aussagekräftige Quellen.

Die am weitesten verbreitete Lebensform im Mittelalter war das Leben auf dem Land und in der Landwirtschaft. Die Sozialstruktur war geprägt durch eine Agrargesellschaft. Städte im heutigen Sinne gab es bis in das späte Mittelalter hinein überhaupt nicht. Ansiedlungen von mehreren Tausend Menschen waren eher die Ausnahme. Die größten Städte Deutschlands waren Köln mit 40000 sowie Lübeck mit 20000 bis 30000 Einwohnern. Die meisten dieser Städte existierten schon in der Antike. Vor allem im Mittelmeerraum haben viele Städte aus der Antike das Ende des römischen Reiches überdauert. Beispielhaft können dafür die Städte Pisa und Genua angeführt werden. Auch die Städte Köln und Trier existierten bereits in Antike. Ab dem 8. Jahrhundert kam es wieder vermehrt zu Städtegründungen. Orte dafür waren zum einen Burgen, die den Menschen Schutz boten und zum anderen Marktplätze, an denen sich immer mehr Händler niederließen. Mit dem Umzug in eine Stadt versprachen sich damals viele Menschen eine gut bezahlte Arbeit sowie allgemein verbesserte Lebensbedingungen.

Die meisten Städte waren damals von einer hohen Mauer umgeben, um die Stadt bei Angriffen besser schützen und verteidigen zu können. Innerhalb der Städte ging es sehr eng zu. Zwischen den einzelnen Gebäuden gab es nur sehr schmale Gassen. Doch obwohl immer mehr Städte im Mittelalter gegründet wurden und diese auch kontinuierlich anwuchsen, lebten die meisten Menschen immer noch auf dem Land und betrieben Subsistenzwirtschaft.

Der Begriff des Bauers taucht in den Quellen bis in das 11. Jahrhundert allerdings nicht auf. Es wird nur nach Recht und nicht nach Funktion unterschieden: Es gibt Freie, Hörige und Leibeigene. Der Begriff des „bäuerlichen Lebens“ umschreibt die Rolle des Bauern im heutigen Sinne wesentlich genauer. Freie Bauern gab es im Mittelalter nur sehr wenige. Die meisten standen in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Grundherrschaften. Dabei erging es den „Unfreien“ oft besser, da sie zum Beispiel keinen Kriegsdienst leisten mussten wie alle anderen Freien.

Seit dem 11. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung in Europa sehr stark an. Von 1000 bis 1300 verdoppelte sie sich. In Mitteleuropa (Frankreich, Deutschland, England) wuchs die Bevölkerung sogar auf fast das Dreifache.

Im Spätmittelalter, dessen Beginn u.a. mit dem Zusammenbruch der Stauferherrschaft 1250 datiert wird, gab es mehrere tiefe Einschnitte, die den Beginn einer neuen Epoche bestätigen. Als Beispiele lassen sich hier die Errichtung des „lateinischen Kaisertums“ in Byzanz (1204) sowie das Pontifikat Innozenz III (1198-1216, bedeutendster Papst des Mittelalters) anführen. Neben der Entstehung von Städten war diese Zeit aber auch von großen Hungersnöten sowie mehreren Pestepidemien geprägt. Das Spätmittelalter endet mit dem ausgehenden 15. sowie dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Ereignisse, die für diese Daten sprechen, sind die Reformation 1517 sowie der Beginn des Zeitalters der Entdecker (u.a. Kolumbus Entdeckung von Amerika 1492).

1.2 Ernährung im Mittelalter

Die Ernährung war im Mittelalter deutlichen Wandlungsprozessen unterworfen. In der frühmittelalterlichen Landwirtschaft nahm die Viehwirtschaft noch eine sehr starke Rolle ein. In erster Linie handelte es sich dabei um die Schweinezucht. Der Ackerbau spielte zu dieser Zeit noch eine eher untergeordnete Rolle. Erst mit dem rasanten Anstieg der Bevölkerung nahmen der Ackerbau sowie die pflanzliche Ernährung eine immer größer werdende Rolle ein. Diese bildete ab dem Hochmittelalter die Nahrungsgrundlage vieler Bauern. Der Getreideanbau rückte von nun an immer mehr in den Vordergrund, die Weidewirtschaft verlor dagegen immer mehr an Bedeutung. Obwohl die Ackerflächen immer weiter ausgedehnt wurden, verschlechterte sich die Ernährungsgrundlage mit dem kontinuierlichen Anstieg der Bevölkerungszahlen. Zudem gab es viele Faktoren, die eine gute Ernte beeinflussten. Dazu zählten unter anderem Missernten oder Viehseuchen, durch die sich das Nahrungsangebot in kurzer Zeit sehr schnell verschlechtern konnte. Schon durch nur eine Missernte konnte das Leben einer Bauernfamilie sowie ihre Existenz völlig aus dem Gleichgewicht geraten.

Der Großteil der Bevölkerung im Mittelalter ernährte sich sehr einfach. Nicht nur in den Städten, auch auf dem Land wurde die Kost der Bauern recht einfach gehalten. Im Mittelalter gab es zwei Hauptformen der Ernährung: Die Tierische und die Pflanzliche.

Um dem Anstieg der Bevölkerungszahlen gerecht zu werden, wurden viele Flächen durch Brandrodung freigelegt und für den Anbau von Kohl, Kraut, Rüben und Getreide genutzt. Da die Felder aber nach einigen Ernten ausgelaugt waren, mussten Dörfer und Ansiedlungen alle paar Jahre verlegt werden.

Daneben gab es aber auch regionale Unterschiede, z. B. in den Anbauformen sowie in der Ergiebigkeit des Bodens. So spielte in sehr vielen Gegenden die Viehhaltung eine dominierende Rolle. Dort fand die Ernährung fast ausschließlich auf tierischer Grundlage statt: Es gab Fleisch, Speck, Schmalz, Milch, Butter und Käse. Doch im Allgemeinen wurden nur an besonderen Tagen und bei Festen üppige Fleischgerichte aufgetischt.

Das Hauptnahrungsmittel der damaligen Landbevölkerung bildete aber der Brei. Bestandteile waren Hirse und Hafer. Diese Volksnahrung, die aus zerriebenen Getreidekörnern mit Wasser unter Beigabe von Salz zubereitet wurde, bildete während des gesamten Mittelalters die Nahrungsgrundlage der einfachen Bauern.

Unterscheiden muss man zudem die „Herrenspeisen“, die den oberen Schichten vorbehalten waren von den „Bauernspeisen“. Zählten zu den erstgenannten Wild, Braten und Weißbrot, so mussten sich die einfachen Leute neben dem Brei mit einfachem, grobem Brot und Gemüse begnügen. Von besonderer Bedeutung war der Weizen. Aus diesem ließ sich das weiße Brot herstellen, das fast ausschließlich den oberen Schichten vorbehalten war. Dieses galt als eine erlesene Herrenspeise.

Der Großteil der Bevölkerung musste sich mit dem Roggen zufriedengeben. Aus diesem wurde das dunkle Brot hergestellt. Weitere Getreidearten waren Spelt und Dinkel. Gersten- und Haferbrote waren nicht sehr angesehen, sie taugten nach landläufigen Meinungen der damaligen Zeit nur für Habenichtse. Dafür aber waren diese Getreidearten sehr wichtig für die Bierbrauerei, die Breinahrung sowie als Tierfutter. Mit der Ausbreitung des Christentums und dem damit verbundenen Abendmahl wurden das Brot und der Wein nicht nur zu Grundpfeilern der christlichen Liturgie, sondern auch der Nahrungsgewohnheiten der Bevölkerung. Somit wurden in der Landwirtschaft verstärkt Getreide und Wein angebaut.

Das Getreide wurde zu Brei, Mus, Grütze oder Brot (in Form von Fladen) weiterverarbeitet. Auch die Honiggewinnung (es gab damals noch keinen Zucker zum Süßen von Speisen), die sogenannte Zeidlerei, spielte im Mittelalter eine wichtige Rolle.

Zudem sprachen die oberen Schichten der ärmeren Bevölkerung besseres Essen oft ab, da sie darin eine Verletzung der Standesschranken sahen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Ernährung im Mittelalter: Entwicklung einer Unterrichtsstunde - Wir kochen eine Suppe
Hochschule
Universität Siegen
Veranstaltung
Medien im Geschichtsunterricht
Note
2,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
22
Katalognummer
V140484
ISBN (eBook)
9783640528806
ISBN (Buch)
9783640529094
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mittelalter, Unterrichtsentwurf, Kochen, Suppe, Grundschule, Unterrichtsstunde
Arbeit zitieren
Christian Eisen (Autor:in), 2009, Ernährung im Mittelalter: Entwicklung einer Unterrichtsstunde - Wir kochen eine Suppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140484

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