Hildegard von Bingen

Zusammenhang von Krankheit und Vision


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

17 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hildegard von Bingen – ihre ersten Jahre

3. Der göttliche Auftrag

4. Hildegards Auftrag ein Kloster zu errichten

5. Richardis von Stade und Arnold, der Konverse

6. Hildegard und ihre göttliche Gabe

7. Schluss

8. Bibliographie:
8.1 Quellen:
8.2 Literatur:

1. Einleitung

Im Laufe der Seminararbeit werde ich versuchen einen Einblick in das Leben von Hildegard von Bingen zu geben und damit verbunden ihre Visionen. Ich werde zwei Thesen bearbeiten und versuchen sie mit ausgewählten Quellenauszügen zu belegen.

Meine erste These lautet: „Hildegards Verweigerung einer Aufforderung, die sie durch ihre Visionen erhalten hatte, nachzukommen, spiegelt sich in ihrem Gesundheitszustand wieder. Sie wurde mit Krankheit bestraft, so dass sie den Befehlen der Visionen nachkam. Tat sie dies, ging es ihr bald darauf gesundheitlich wieder besser.“

Meine zweite These, die ich in dieser Seminararbeit bearbeiten möchte, lautet: „Nicht nur Hildegard von Bingen wurde bestraft, sondern auch Außenstehende, wenn diese sich gegen den Willen Gottes wendeten, den Hildegard in ihren Visionen vernahm.“

Außerdem möchte ich einen kurzen Einblick in das Leben von Hildegard von Bingen zu geben und wie sie ihre Visionen wahr nahm. Diese Seminararbeit kann jedoch nur einen groben Überblick geben, da sonst der vorgegebene Rahmen dieser Arbeit überschritten wird.

Als Quelle wird mir überwiegend die Vita Hildegardis dienen. Diese wurde von Gottfried von Disibodenberg, der Hildegard von Bingen persönlich gekannt haben soll, begonnen. Aber sie wurde nicht von ihm abgeschlossen, da er vor der Vollendung der Biographie starb. Theoderich von Echternach vollendete die Biographie, jedoch kannte er Hildegard nicht persönlich. Er bedient sich der Unterlagen seines Vorgängers um die Biographie zu beenden. Die Biographie wurde von Monika Klaes ins Deutsche übersetzt und wird auch von ihr eingeleitet.

Als zweite Quelle werde ich den Briefwechsel von Hildegard verwenden. Die Briefe wurden übersetzt und herausgegeben von Adelgundis Führkötter. Auf den Briefwechsel zwischen Hildegard von Bingen und Wibert von Gembloux werde ich mich besonders stützen. Aber auch einige Briefe, die zur Person Richardis von Stade verfasst wurden, werden als Quelle dienen.

Meine dritte Quelle, auf die ich allerdings nur am Rande eingehe, ist die Scivias. Dieses Werk wurde von Hildegard von Bingen verfasst, mit Hilfe von Probst Volmar und ihrer Nonne Richardis von Stade.

Als Literatur dient mir das Buch von Monika Klaes Vita Sanctae Hildegardis, die die Biographie ins Deutsche übersetzte und einleitete. Des Weiteren wird das Buch „Hildegard von Bingen“ von Helene M. Kastinger Riley verwendet, das einen allgemeinen Überblick über das Leben Hildegards bietet. Heinrich Schipperges gab seinem Buch ebenfalls den Titel „Hildegard von Bingen“ und gibt sowohl einen Überblick über das Leben Hildegards, aber er geht auch auf Hildegards Werke ein. Ingrid Riedel geht in ihrem Buch „Hildegard von Bingen. Prophetin der kosmischen Weisheit“ besonders auf die seherischen Fähigkeiten der Äbtissin ein.

2. Hildegard von Bingen – ihre ersten Jahre

Hildegard wurde als zehntes Kind ihrer adeligen Eltern, Hildebert und Mechthild von Bermersheim, im Jahr 1098 in Alzey geboren. Viele Informationen über die Eltern sind nicht bekannt. In der Vita von Hildegard erfährt man kaum genauere Angaben zur Familie Hildegards, bis auf die Namen der Eltern und die von sieben ihrer neun Geschwister. Jedoch wird, in der Biographie Hildegard von Bingens, die vornehme Herkunft und der Reichtum der Familie besonders hervorgehoben. Außerdem wird die Gottesfurcht der Eltern benannt, in der Vita Hildegardis heißt es:

„Wenn diese auch in weltlichen Sorgen verstrickt und aufsehenerregend reich waren, so zeigten sie sich dennoch nicht undankbar gegenüber den Gaben ihres Schöpfers und überantworteten die zuvor genannte Tochter dem göttlichen Dienst, zumal schon ihre Reinheit, die angesichts ihres geringen Alters von sehr früher Reife zeugte, allem Umgang mit dem Fleischlichen sehr abgeneigt zu sein schien.“[1]

Die Gottesfürchtigkeit wird als Grund für die Oblation von Hildegard im frühen Kindesalter genannt. Das Übergeben von Kindern in ein Kloster, in dem das Kind erzogen, unterrichtet und leben sollte, war keine Seltenheit und wurde des Öfteren praktiziert.[2]

Allerdings gibt es bei der Oblation Hildegards eine Unstimmigkeit. Monika Klaes vermutet, dass Hildegard erst im Alter von vierzehn Jahren an das Kloster Disibodenberg, im Jahr 1112, übergeben wurde und nicht wie aus der Vita hervorgeht im Alter von acht Jahren, also im Jahr 1106. Diese Vermutung belegt Monika Klaes mit folgenden Zeilen aus der Vita:

„Und als sie noch kaum acht Jahre alt, mit Christus begraben werden sollte, um mit ihm wieder aufzuerstehen zur Ehre der Unsterblichkeit, wurde sie auf dem Berg des heiligen Disibod eingeschlossen mit der frommen und Gott versprochenen Frau Jutta, die sie im Gewand der Demut und Unschuld sorgfältig unterrichtete, sie aber nur die Lieder Davids einwies und zum zehnsaitigen Psalter zu jubeln anleitete.“[3]

Klaes begründet ihre Vermutung, dass Hildegard erst im Alter von vierzehn in die Klause kam, mit der Grundsteinlegung des Klosters Disibodenberg, die durch den Abt Burchard im Jahr 1108 erfolgte, also folglich zwei Jahre nach der Oblation Hildegards an das Kloster Disibodenberg. Helene M. Kastinger Riley unterstützt Klaes Vermutung. Riley schreibt in ihrem Buch „Hildegard von Bingen“, dass es ein besonderes Ereignis auf dem Disibodenberg gab das bei Hildegard einen Eindruck hinterlassen hatte. Dieses Ereignis soll die kunstvolle Gestaltung der Kirche auf dem Disibodenberg gewesen sein, die sich über 35 Jahre hinauszog. Nach Riley soll Hildegard von Bingen als Zehnjährige die Grundsteinlegung im Jahr 1108 miterlebt haben.[4] Damit lässt sich Klaes Vermutung untermauern.

Abgesehen von dieser Unstimmigkeit in der Vita, lässt sich mit Sicherheit belegen, dass Hildegard von Bingen in die Klause des Klosters Disibodenberg übergeben worden ist. Kurz nach ihrem Eintritt in die Klause des Klosters Disibodenberg, spätestens aber 1115, also im Alter von 15 bis 18 Jahren, legte Hildegard, nach den Regeln und Vorschriften des heiligen Benedikt, die ewigen Gelübde vor dem Bischof Otto von Bamberg ab. Von ihm empfing sie ebenfalls den Segen des heiligen Schleiers.[5]

Für die folgenden zwei Jahrzehnte gibt es keinerlei Quellen oder Angaben über das Leben von Hildegard von Bingen. Bekannt jedoch ist, dass in diesen Jahren die Klause des Klosters weiter anwächst, da viele den Ruf Juttas von Sponheim, die als Magistra fungierte, erhörten und ihre Töchter ihr zur Erziehung übergaben.[6]

[...]


[1] zitiert nach: Klaes, Monika: Hildegard von Bingen, S. 87.

[2] Vgl. Ebd., S. 13.

[3] zitiert nach: Klaes Monika: Hildegard von Bingen, S. 87.

[4] Vgl. Kastinger Riley, Helene M.: Hildegard von Bingen, Hamburg 1997, S. 26.

[5] Vgl. Schipperges, Heinrich: Hildegard von Bingen, München 52004, S. 12.

[6] Vgl. Kastinger Riley, Helene M.: Hildegard von Bingen, S. 26.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Hildegard von Bingen
Untertitel
Zusammenhang von Krankheit und Vision
Hochschule
Universität Bremen
Note
2
Autor
Jahr
2009
Seiten
17
Katalognummer
V140315
ISBN (eBook)
9783640484416
ISBN (Buch)
9783640484232
Dateigröße
412 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hildegard, Bingen, Zusammenhang, Krankheit, Vision
Arbeit zitieren
Katharina Krabbe (Autor:in), 2009, Hildegard von Bingen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140315

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Titel: Hildegard von Bingen



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