Durch welche Faktoren wird die Akzeptanz von E-Learning in Unternehmen beeinflusst?


Bachelorarbeit, 2007

57 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einführung

2. E-Learning
2.1 Begriffserklärung E-Learning
2.2 Formen des E-Learning
2.2.1 Distributive Technologien
2.2.2 Interaktive Technologien
2.2.3 Kollaborative Technologien

3. Akzeptanz von E-Learning
3.1 Begriffserklärung und Grundlagen aus der Akzeptanzforschung
3.2 Akzeptanzmodelle
3.2.1 Das Task-Technology-Fit-Model von Goodhue (1995)
3.2.2 Das Technology-Acceptance-Model nach Davis (1989)
3.2.3 Das Technology-Acceptance-Model 2 (Venkatesh & Davis, 2000)
3.2.4 Das Akzeptanzmodell für Wissensmedien
3.2.5 Diskussion der Akzeptanzmodelle
3.2.6 Modell zur Untersuchung der Akzeptanz von E-Learning

4. Institutionelle Rahmenbedingungen
4.1 Implementation von E-Learning
4.1.1 Relevante psychologische Aspekte der Implementation
4.2 Organisationale Maßnahmen
4.2.1 Autonomiemaßnahmen
4.2.2 Optimierungsmaßnahmen
4.3 Personale Maßnahmen
4.3.1 Information der Beteiligten
4.3.2 Betreuung der Beteiligten
4.3.3 Partizipation am Einführungsprozess
4.4 Technische Rahmenbedingungen
4.4.1 Technische Probleme
4.4.2 Technische Bedienbarkeit

5. Studie 1: Einfluss von Merkmalen institutioneller Rahmenbedingungen auf die Akzeptanz

6. Individuum
6.1 Kognitive Faktoren
6.1.1 Sicherheit im Umgang mit Computern
6.1.2 Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartungen
6.1.3 Subjektiver Lernerfolg
6.2 Motivational-emotionale Faktoren
6.2.1 Intrinsische Motivation
6.2.2 Einstellung zum Computer
6.2.3 Ambiguitätstoleranz

7. Merkmale der Lernumgebung
7.1 Problemorientiertes Lernen
7.2 Didaktische Gestaltungskriterien
7.3 Mediale Gestaltungskriterien

8. Studie 2: Einfluss von Merkmalen des Individuums und der Lernumgebung auf die Akzeptanz

9. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung

Wir stehen am Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft, die auch als Wissens- bzw. Informationsgesellschaft bezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass Wissen und Erfahrung zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren werden.

Bezogen auf die Wirtschaft erzeugt der rasante Wandel einen hohen Druck weil neue, sich ständig verändernde Bedingungen eine schnelle Anpassung erfordern. Es entstehen vielfältige, neue Anforderungen an Unternehmen und Qualifikation der Mitarbeiter. Wissensvermittlung und betriebliche Weiterbildung sind daher wichtige Aktivitäten, um den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Vor diesem Hintergrund gewinnen neue Informations- und Kommunikationstechnologien für die betriebliche Weiterbildung zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen betrachten die Vermittlung von Lerninhalten mittels elektronischer Medien, das „E-Learning“, als eine geeignete Voraussetzung und Chance, erfolgreich und finanzierbar Wissen zu erwerben. Damit steht der Mensch als Wissensträger im Zentrum der Betrachtung und es wird schnell klar, dass sich E-Learning im betrieblichen Alltag nur dann nachhaltig durchsetzen kann, wenn die Akzeptanz der Mitarbeiter gesichert ist. Um das zu erreichen, bedarf es noch vieler Erkenntnisse, weshalb die Kernfrage dieser Arbeit ist, welche Faktoren die Akzeptanz von E- Learning in Unternehmen beeinflussen.

Die vorliegende schriftliche Ausarbeitung gliedert sich wie folgt:

Kapitel 2 behandelt die Definition des Begriff E-Learning und beinhaltet die Darstellung verschiedener Formen von E-Learning.

Kapitel 3 befasst sich mit dem Begriff der Akzeptanz. Es erfolgt eine Darstellung der Grundlagen und die Betrachtung bereits existierender Modelle.

Kapitel 4 befasst sich mit der Analyse der institutionellen Rahmenbedingungen. Dabei werden Implementationsphase, Organisation, Personal und Technik als für die Akzeptanz neuer Medien bedeutende Faktoren betrachtet.

Kapitel 5 zeigt eine empirische Studie, die sich mit den Faktoren aus Kapitel 4 beschäftigt. Die Ergebnisse, die die Wirkung der untersuchten Faktoren überprüfen soll, soll die Grundlage für weitere Erkenntnisse sein.

Kapitel 6 beinhaltet die Analyse des Individuums. Beschrieben werden kognitive und motivational-emotionale Faktoren, die für die Akzeptanz von E-Learning bedeutend sind.

Kapitel 7 befasst sich mit den Merkmalen der Lernumgebung (didaktische und mediale Gestaltungskriterien) und deren Einfluss auf die Einstellungs- und Verhaltensakzeptanz.

Kapitel 8 schildert eine weitere Studie, die die in Kapitel 5 und 6 dargestellten Faktoren untersucht und deren Ergebnisse wiederum die Grundlage für weitere Erkenntnisse bilden.

Kapitel 9 bildet den Abschluss der Arbeit, innerhalb dessen, die Interpretation und eine kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen erfolgt.

2. E-Learning

Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff und den wichtigsten Formen des E-Learning. Im Anschluss an eine Begriffserklärung werden distributive, interaktive und kollaborative Technologien, die drei wesentlichen Formen des E-Learning, betrachtet und näher erläutert.

2.1 Begriffserklärung E-Learning

„E-Learning kann verstanden werden als Lernen, das mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und im Besonderen mit Lerntechnologien unterstützt bzw. ermöglicht wird. Mehr und mehr etabliert sich »E-Learning« als Oberbegriff für alle Formen und Funktionen des technologiegestützten Lernens“ (Glatt, T. et al., 2002, S.VI). „Die Zahl von scheinbar synonym verwendeten Begriffen im Zusammenhang mit computerunterstützendem Lernen ist groß. Technologiebasiertes Lernen, computergestütztes Lernen, computergestützter Unterricht, intelligente Tutorielle Systeme, virtuelles Lernen, Lernen mit Multimedia, Online-Learning, Internet-Learning, Tele-Learning oder schlicht „Lernen mit neuen Medien“ sind nur einige der häufig verwendeten Begriffe (Kaltenbaek, 2003; zit. n. Bürg, 2005, S. 15). Das „E“ in E-Learning steht für „electronic“ und bedeutet elektronisch, „Learning“ bedeutet Lernen.

2.2 Formen des E-Learning

Back, Seufert und Kramhöller (1998) unterteilen E-Learning lt. Bürg (2005) in distributive, interaktive und kollaborative Technologien, klassifiziert nach der Funktion, die die neuen Medien beim Lernen übernehmen können.

2.2.1 Distributive Technologien

„Distributive Technologien dienen der Informationsvermittlung und sind stark dozentenzentriert“ (Back, et al., 1998; zit. n. Bürg, 2005, S. 16). „Hierbei kommen Lernmethoden im traditionellen Sinn zum Einsatz, bei denen der Dozent Informationen übermittelt, z.B. im Rahmen von Vorlesungsmaterialien, die online bereitgestellt werden, oder von elektronisch zugesandtem Material, welches der Lernende selbständig durcharbeitet. Die neuen Medien übernehmen hier die Funktion der Distribution von Informationen“ (Reimann, 2002).

2.2.2 Interaktive Technologien

„Interaktive Technologien dienen dem Wissens- und Fertigkeitserwerb und sind als lernerzentriert zu bezeichnen, da sie bestimmte Interaktionen mit dem Computer … ermöglichen“ (Back, et al., 1998; zit. n. Bürg, 2005, S. 16). „Die neuen Medien übernehmen hier die Funktion, eine Interaktion zwischen Nutzer und System zu ermöglichen“ (Reimann, 2002). Diese Interaktion kann mit den so genannten CBTs oder den so genannten WBTs erfolgen.

Der Begriff CBT bedeutet Computer Based Technology und „hat sich für diejenigen Lernformen etabliert, die ausschließlich lokal auf einem Computer stattfinden und so gut wie keinen Daten- oder Informationsaustausch über das Netz ermöglichen“ (Kaltenbaek, 2003; zit. n. Bürg, 2005, S. 17).

WBT bedeutet Web Based Technology und „kann als netzbasierte Variante des CBT aufgefasst werden. Eine Distribution der Lernprogramme erfolgt hier nicht mittels CD-ROM sondern über das Internet beziehungsweise über das Intranet“ (Bürg, 2005, S. 17).

2.2.3 Kollaborative Technologien

Kollaborative Technologien sind weitere Formen des E-Learning wobei hier „die neuen Medien die Funktion übernehmen, eine Kollaboration zwischen den Lernenden anzustoßen“ (Reimann, 2002). Lt. Bürg (2005) ist mit Hilfe dieser Technologien teamzentriertes Lernen mit Interaktion mehrerer Individuen, z.B. in virtuellen Konferenzräumen, Diskussionsforen oder Chaträumen möglich. „Durch die Verknüpfung vieler Computer zu Netzwerken oder durch die Nutzung des Firmen-Intranets entsteht ein virtueller Lernraum, der für Kommunikation und Interaktion genutzt werden kann. Im virtuellen Lernraum sind Lehrende und Lernender räumlich voneinander getrennt - allerdings in einem virtuellen Raum zusammengeschaltet“ (Bürg, 2]005, S. 18).

Es sein noch eine weitere, neu entstandenen Form des E-Learning erwähnt, das so genannte „Blended-Learning“. Es vereint „virtuelle und reale Komponenten“, d.h. „individuelles und kooperatives Lernen wechseln sich ab …“ (Niegemann, Hessel, Hoschseid-Mauel, Aslanski, Deimann & Kreuzberger, 2004; zit. n. Bürg, 2005, S. 18). „Durch die Kombination von Präsenz- und E-Learning-Phasen wird versucht die Vorteile beider Vermittlungsformen zu maximieren und die Nachteile zu minimieren. Es können sowohl distributive, interaktive als auch kollaborative Technologien und Module Verwendung finden“ (Bürg, 2005, S. 18).

3. Akzeptanz von E-Learning

Um Einflussfaktoren auf die Akzeptanz von E-Learning untersuchen zu können, wird sich dieser Teil der Arbeit zunächst mit dem Begriff der Akzeptanz befassen. Es wird erläutert, wie Akzeptanz definiert werden kann und anhand verschiedener bereits bestehender Modelle analysiert, wie sie zustande kommt.

Akzeptanz wird lt. Bürg (2005) als ein Konstrukt bestehend aus einer Einstellungs- und einer Verhaltenskomponente verstanden. Es geht bei der Erklärung von Akzeptanz lt. Bürg (2005) somit um die Frage, inwieweit ein Verhalten (Nutzung) aufgrund der Einstellungen zustande kommt.

Welche Faktoren bezüglich E-Learning die Akzeptanz „wie“ beeinflussen, und wie diese Faktoren sinnvoll und effektiv eingesetzt, geschaffen oder modifiziert werden können, um die Voraussetzungen für eine möglichst große Nutzerakzeptanz zu schaffen, wird Thema der darauf folgenden Kapitel sein.

3.1 Begriffserklärung und Grundlagen aus der Akzeptanzforschung

Akzeptanz

„Akzeptanz bezeichnet die positive Annahmeentscheidung einer Innovation durch die Anwender“ (Simon, 2001; zit. n. Bürg, 2005, S. 21), d.h. „Akzeptanz von e-Learning spiegelt sich in einer positiven Einstellung gegenüber e-Learning als Bereitschaft zur zukünftigen Nutzung elektronischer Weiterbildungsformen sowie ein einem stark ausgeprägten derzeitigen Nutzungsverhalten elektronischer Weiterbildungsformen wider“ (Küpper, 2005, S. 132).

„In der Akzeptanzforschung hat sich die auf Müller-Böling und Müller (1986) zurückgehende Unterscheidung zwischen Einstellungsakzeptanz und Verhaltensakzeptanz etabliert. Die Einstellungsakzeptanz fasst eine affektive (gefühlsmäßige) und eine Kognitive (verstandesmäßige) Komponente zusammen“ (Müller-Böling und Müller, 1986; zit. n. Bürg, 2005, S. 22). „Die affektive Komponente berücksichtigt motivational-emotionale Aspekte. Die kognitive Komponente der Einstellungsakzeptanz bedingt die Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen einer Innovation unter Berücksichtigung des persönlichen Kontextes. Die

Einstellungsakzeptanz von Anwendern ist nicht direkt beobachtbar“ (Simon, 2001; zit. n. Bürg, 2005, S. 22).

„Müller-Böling und Müller (1986) erweitern den Akzeptanzbegriff durch einen Aktivitätsaspekt, die Verhaltensakzeptanz. Von Verhaltensakzeptanz wird gesprochen, wenn Innovationen in Form eines beobachtbaren Verhaltens (z.B. Nutzung) angenommen werden“ (Bürg, 2005, S. 22).

Grundlagen aus der Einstellungs- und Verhaltensforschung

Die Einstellungs- und Verhaltenstheorien beschäftigen sich mit der Frage, „ob bzw. inwieweit aufgrund der Kenntnis von bestimmten Einstellungen das Auftreten von damit in Zusammenhang stehenden Verhaltensweisen vorhergesagt werden kann“ (Rosch & Frey, 1997; zit. n. Bürg, 2005, S. 22).

Die „sogenannten Drittvariablen-Ansätze“ (Fishbein & Ajzen, 1975; Ajzen & Fishbein, 1980;

Ajzen & Madden, 1986; Ajzen, 1991; zit. n. Bürg, 2005, S. 23) konnten „durch Berücksichtigung weiterer zusätzlicher Variablen eine engere Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten aufdecken“ (Ajzen & Fishbein, 2000; Aronson, et al., 2004; zit. n. Bürg, 2005, S. 23).

3.2 Akzeptanzmodelle

Im Folgenden werden die vor allem im angloamerikanischen Raum prominenten Akzeptanzmodelle und das Akzeptanzmodell für Wissensmedien (Simon, 2001) dargestellt. Die Modelle versuchen, in unterschiedlicher Weise, die hier entscheidende Frage, wie und durch welche Faktoren Einstellungs- und Verhaltensakzeptanz zustande kommen zu erklären.

3.2.1 Das Task-Technology-Fit-Model von Goodhue (1995)

Das Task-Technology-Fit-Model, entwickelt von Goodhue (1995) „versucht, konkrete Einflussfaktoren auf die Nutzungseinstellung (Einstellungsakzeptanz) zu erklären. Die tatsächliche Nutzung (Verhaltensakzeptanz) wird in diesem Modell allerdings nicht expliziert“ (Goodhue, 1995, S. 1831, zit. n. Bürg, 2005, S. 27). Lt. Bürg (2005) geht Goodhue (1995) geht davon aus, dass die Nutzungseinstellung (Einstellungsakzeptanz) von der Einschätzung der Systemleistung durch den Anwender beeinflusst wird. Die Einschätzung der Systemleistung wiederum wird in seinen Augen durch drei generelle Einflussfaktoren beeinflusst: Aufgabe, Technologie und Individuum.

Der Faktor Aufgabe umfasst „Schwierigkeitsgrad und die Vielfältigkeit der gestellten Aufgaben“ (Bürg, 2005, S. 27).

Der Faktor Technologie beinhaltet „Einflussfaktoren, die den Charakteristika des Informationssystems … zuzuschreiben sind“ (Bürg, 2005, S. 27).

Das Individuum bewertet das System lt. Bürg (2005) außerdem vor dem Hintergrund der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

„Die Befunde von Goodhue (1995) bestätigen den Zusammenhang zwischen der Einschätzung der Systemleistung und der Nutzungseinstellung. Auch der Zusammenhang zwischen den Faktoren Aufgabe, Technologie, Individuum und der Einschätzung der Systemleistung wurde in diesen Untersuchungen empirisch nachgewiesen“ (Bürg, 2005, S. 27).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Das Task-Technology-Fit-Model nach Goodhue (1995)

3.2.2 Das Technology-Acceptance-Model nach Davis (1989)

Das Technology-Aceptance-Model nach Davis (1989) ist ein „besonders im angloamerikanischen Raum weitverbreitetes Modell, das versucht, das Phänomen der Akzeptanz zu erklären“ (Bürg, 2005, S. 29). Auch in diesem Modell ist lt. Bürg (2005) die Verhaltensakzeptanz (tatsächliche Nutzung) von der Einstellungsakzeptanz (geplante Nutzung) abhängig, was bedeutet, dass eine Person mit einer positive Nutzungseinstellung eine tatsächliche Nutzung als zu beobachtendes Verhalten vornehmen wird.

Die Nutzungseinstellung wiederum ist von den zwei Faktoren wahrgenommener Nutzen und wahrgenommene einfache Bedienbarkeit abhängig. „Je höher … der Nutzen eines Systems sowie dessen einfache Bedienbarkeit gesehen wird, desto eher ist der Anwender dazu bereit, diese Anwendung zu nutzen“ (Davis, 1989; zit. n. Bürg, 2005, S. 29).

„Auf die beiden Faktoren „wahrgenommene einfache Bedienbarkeit“ und „wahrgenommener Nutzen“ wirken wiederum externe Einflussfaktoren, die in diesem Modell nicht näher benannt werden“ (Bürg, 2005, S. 30).

Externe Stimuli Kognitive Reaktion Einstellungsakzeptanz Verhaltensakzeptanz

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Das Task-Technology-Fit-Model (Davis, 1989)

3.2.3 Das Technology-Acceptance-Model 2 (Venkatesh & Davis, 2000)

Wie im Technology-Acceptance-Model (Davis, 1989) ist lt. Bürg (2005) auch im

Technology-Acceptance-Model 2 (Venkatesh & Davis, 2000) die Nutzung eines

Informationssystems von einer positiven Nutzungseinstellung abhängig. „Die Nutzungseinstellung wird wiederum von den Faktoren „wahrgenommene einfache Bedienbarkeit“ und wahrgenommener Nutzen beeinflusst“ (Bürg, 2005, S. 30). Bürg betont, dass Venkatesh und Davis (2000) in diesem Modell die externen Stimuli, die im Technology-Acceptance-Model (Davis, 1989) nicht näher benannt wurden, operationalisiert, und insbesondere den Einfluss sozialer und kognitiv-instrumenteller Variablen.

Venkatesh und Davis (2000) verstehen lt. Bürg (2005) unter sozialen Prozessvariablen die subjektive Norm, die freiwillige Nutzung und das Image des Informationssystems und unter kognitiv-instrumentelle Prozessvariablen die „Job Relevance“ (Relevanz des Informationssystems für das berufliche Aufgabenfeld), die Qualität des Output und die Nachweisbarkeit der Ergebnisse des Informationssystems.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Das Technology-Acceptance-Model 2 (Venkatesh & Davis, 2000)

Die Prozessvariablen:

Die Subjektive Norm ist lt. Bürg (2005) die Absicht, eine Handlung auszuführen, und damit hängt die Handlung selbst davon ab, ob andere Personen dis für wichtig erachten oder nicht. „Entscheidend hierfür ist der persönliche Stellenwert, der den anderen Personen vom Individuum beigemessen wird (vgl. auch Mathieson, 1991)“ (Bürg, 2005, S. 31). Bürg (2005) weist darauf hin, dass nach Venkatesh und Davis (2000) der Einfluss der subjektiven Norm auf die Nutzungsabsicht von der Variable „freiwillige oder verpflichtende Nutzung“ moderiert wird und die Autoren davon ausgehen, dass kein direkter Zusammenhang zwischen subjektiver Norm und der Nutzungseinstellung besteht, wenn die Nutzung des Informationssystems freiwillig ist. Der direkte Zusammenhang besteht lt. Bürg (2005) nur, wenn das Individuum dazu verpflichtet wird, das System zu nutzen. Zudem gehen die Autoren lt. Bürg (2005) von einem direkten Einfluss der subjektiven Norm auf den wahr genommenen Nutzen des Informationssystems aus, der lt. Bürg (2005) in den Studien von Venkatesh (2000) sowie Venkatesh und Davis (2000) empirisch belegt wurde. Bürg (2005) fügt hinzu, dass die subjektive Norm in diesem Modell die bedeutendste Einflussvariable darstellt.

Beim Image, betont Bürg (2005), geht das Technology-Acceptance-Model 2 (Venkatesh & Davis, 2000) lt. Venkatesh und Davis (2000) davon aus, dass eine Interrelation zur subjektiven Norm besteht, und zwar für den Fall, dass bedeutende Mitglieder des sozialen Umfelds einer Person es für wichtig erachten, dass die Person diese Innovation nutzen sollte. Auch das Image beeinflusst lt. Bürg (2005) den wahrgenommenen Nutzen. „Diese Annahmen wurden in den Studien von Venkatesh und Davis (2000) empirisch belegt“ (Bürg, 2005, S. 32).

„Job Relevance“ (Relevanz des Informationssystems für das berufliche Arbeitsfeld) ist lt. Bürg (2005) eine „kognitiv-instrumentelle Prozessvariable“, die den wahrgenommenen Nutzen des Informationssystems beeinflusst und somit eine indirekte Auswirkung auf die Nutzungseinstellung und damit die tatsächliche Nutzung ausübt. „Der wahrgenommene Nutzen des Informationssystems hängt nach Venkatesh und Davis (2000) also auch davon ab, inwieweit die Innovation in den beruflichen Alltag integriert ist und inwieweit die Innovation somit Relevanz für die Arbeit einer Person besitzt.

Venkatesh und Davis (2000) stellten eine signifikante Interrelation zwischen der Relevanz für en Arbeitsalltag und dem wahrgenommenen Nutzen fest“ (Bürg, 2005, S. 32).

Die Qualität des Output, als weitere „kognitiv-instrumentelle Prozessvariable“, spielt bei „der Entscheidung einer Person, ob das neu eingeführte Informationssystem von Nutzen ist (wahrgenommener Nutzen) … eine entscheidende Rolle“ (Bürg, 2005, S. 32) „Der wahrgenommene Nutzen des Informationssystems hängt somit ebenso davon ab, ob das Informationssystem die erwarteten Ergebnisse mit sich bringt“ (Venkatesh und Davis, 2000; zit. n. Bürg, 2005, S. 32).

Auch dieser Zusammenhang konnte lt. Bürg (2005) von Venkatesh und Davis (2000) empirisch bestätigt werden.

Fehlt die Nachweisbarkeit der Ergebnisse, können lt. Bürg (2005) auch effektive Informationssysteme die Einstellungs- und Verhaltensakzeptanz der Betroffenen verfehlen. D.h. es kann kein Nutzen für den beruflichen Alltag wahrgenommen werden, wenn keine nachweisbaren Ergebnisse, die mit der Benutzung des Systems erzielt werden, entstehen.

3.2.4 Das Akzeptanzmodell für Wissensmedien

Das von Simon (2001) entwickelte Akzeptanzmodell für Wissensmedien ist lt. Bürg (2005) als ein erstes Akzeptanzmodell für E-Learning zu betrachten. „In diesem Modell stehen der Anwender und dessen erwarteter Nutzen … im Mittelpunkt. Die Akzeptanz einer Inno- vation wird als Entscheidungsprozess dargestellt“, in dem sich der Anwender lt. Bürg (2005) dann für die Nutzung eines Wissensmediums entscheidet, wenn es ihn unter Berücksichtigung vorhandener Einschränkungen und Bedürfnisse befriedigt und damit Nutzen schafft. Bürg (2005) schreibt, dass sich der erwartete Nutzen in der Einstel- lungsphase bildet und mit der Einstellungsakzeptanz identisch ist. Aus diesem erwarteten Nutzen bildet sich anschließend eine Verhaltensakzeptanz (tatsächliche Nutzung) woraus sich anschließend die Einschätzung über den tatsächlichen Nutzen ableitet.

„Der Nutzen eines Anwenders ergibt sich aus dem Grad der Bedürfnisbefriedigung. Je höher der erwartete bzw. wahrgenommene Grad an Bedürfnisbefriedigung, desto höher erscheint der erwartete bzw. wahrgenommene Nutzen. Dieser wird jedoch durch die Nutzungskosten reduziert. Unter Nutzungskosten werden all jene finanziellen Aufwendungen, Zeit und Anstrengungen verstanden, die dem Anwender bei der Bedürfnisbefriedigung entstehen bzw. die von ihm erwartet werden“ (Bürg, 2005, S. 34). „Das Wissensmedium-Akzeptanzmodell geht davon aus, dass sich Anwender dann für das Wissensmedium entscheiden, wenn die vom Wissensmedium angebotenen Dienste und Funktionalitäten sie bei der Ausübung von … Aufgaben unter Berücksichtigung ihrer eigenen Fähig- und Fertigkeiten unterstützen und sie daraus ihren Nutzen ziehen“ (Simon, 2001, S. 106; zit. n. Bürg, 2005, S. 34).

„Der Einflussfaktor Subjektives Bild des Anwenders vom Wissensmedium beeinflusst die Entscheidung über den tatsächlichen Nutzen des Anwenders direkt, wird allerdings auch wieder von dieser Entscheidung beeinflusst“ (Bürg, 2005, S. 34).

„Das Akzeptanzmodell für Wissensmedien ist ein speziell für virtuelle Lehr-Lern-Formen bzw. E-Learning konzipiertes Modell. Als Einflussfaktoren werden hier die Merkmale des Anwenders und die Merkmale der Lernumgebung genannt“ (Bürg, 2005, S. 34). „Kontextfaktoren werden auch in diesem Modell nicht berücksichtigt. Ebenso sind anhand dieses Modells keine Aussagen über das Zustandekommen der tatsächlichen Nutzung des Wissensmediums möglich, da auch hier eine handlungstheoretische Grundlage fehlt“ (Bürg, 2005, S. 34).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Das Wissensmedien-Akzeptanzmodell nach Simon(2001)

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Ende der Leseprobe aus 57 Seiten

Details

Titel
Durch welche Faktoren wird die Akzeptanz von E-Learning in Unternehmen beeinflusst?
Hochschule
Universität Paderborn
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
57
Katalognummer
V139977
ISBN (eBook)
9783640485826
ISBN (Buch)
9783640485512
Dateigröße
1031 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Durch, Faktoren, Akzeptanz, E-Learning, Unternehmen
Arbeit zitieren
Anke Körner (Autor:in), 2007, Durch welche Faktoren wird die Akzeptanz von E-Learning in Unternehmen beeinflusst?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139977

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