Die „Partei Gottes“? - Möglichkeiten systemtheoretischer Beobachtung des transnationalen Terrorismus

Am Beispiel der libanesischen Hisbollah und ihrer Entwicklung


Bachelorarbeit, 2009

46 Seiten, Note: 1,2


Leseprobe


Inhalt

Abstract

Einleitung

1. Terrorismus mit Waldmann - exemplarisch?
1.1 Waldmanns Terrorismusbegriff: Abgrenzungen und Unterscheidungen
1.2 Das „terroristische Kalkül“: Terrorismus als Kommunikationsstrategie
1.3 Waldmanns Verständnis von (Terror-)Organisationen
1.4 Transnationaler und religiöser Terrorismus mit Waldmann
1.5 Ist Waldmanns Konzept repräsentativ? - Gemeinsamkeiten und Unterschiede aktueller Ansätze

2. Systemtheoretische Ansätze zur Beobachtung des Terrorismus
2.1. Möglichkeiten systemtheoretischer Definition und Einordnung von „Terrorismus“
2.2 Terror als Funktionssystem?
2.2.1 Funktionale Differenzierung: „Modernisierung“, politisches System und Religion
2.2.2 Operation, Code und Medium des Terrors
2.2.3 Terror und Massenmedien: Strukturelle Kopplung
2.2.4 Terror und das Religionssystem: Mehr als nur „Isomorphie“?
2.2.5 Terror als „Parasit“: Politisches System und Gesellschaft
2.3 Organisationen des Terrorsystems

3. Hisbollah - Die Partei Gottes?
3.1 Entstehung und Entwicklung der Hisbollah
3.2 Organisationsstruktur und Ideologie
3.3 Die Rolle der Hisbollah im Kontext des transnationalen Terrorismus

4. Die Partei Gottes - systemtheoretisch beobachtet
4.1 Hisbollah mit Waldmann
4.2 Möglichkeiten systemtheoretischer Einordnung der Hisbollah

5. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abstract

Die vorliegende Arbeit untersucht den Wert systemtheoretischer Ansätze zur Beobachtung des transnationalen Terrorismus in Bezug auf Vor- und Nachteile gegenüber anderen, sich diesem momentan populären Themenkomplex widmenden politikwissenschaftlichen Konzepten. Die Arbeit Waldmanns wird zunächst als exemplarische „Mainstream“-Theorie der Analyse systemtheoretischer Beobachtungsmöglichkeiten vorangestellt. Als empirisches Beispiel für die weitere Überprüfung der Leistungsfähigkeit systemtheoretischer Ansätze dient die libanesische Hisbollah, eine theoretisch schwer zu erfassende Organisation, da in ihrer Entwicklung zwischen transnationalem Terrornetzwerk, nationaler Protestbewegung und politischer Partei oszillierend.

Einleitung

Im Rahmen der aktuellen sozial- und politikwissenschaftlichen Terrorismusforschung lassen sich, je nach Autor, unterschiedlichste Forschungsschwerpunkte zur Erklärung des Phänomens „Terrorismus“ ausmachen. Dabei konzentriert sich kaum eine Theorie nur auf einen Gesichtspunkt als Erklärungsfaktor. In den meisten Fällen werden zunächst sozial-ökonomische und/oder kulturell- religiöse „root causes“ (Bjørgo 2005; Pedahzour 2006) identifiziert, miteinander verschränkt, mehr oder weniger theoretisch angereichert und dann in Kombination als „Erklärungsmodell“ für die terroristische Handlung angeboten. Der politische Bedarf an eben solchen Erklärungsmodellen scheint enorm, gerade auch weil die zwischen kriminellem Akt und kriegerischer Handlung rangierenden terroristischen Anschläge bisher kaum eine „angemessene“ staatliche Reaktion ermöglichen.

Innerhalb dieser Arbeit möchte ich versuchen, den besonderen theoretischen Wert systemtheoretischer Ansätze zur Beobachtung des transnationalen Terrorismus nachzuweisen. Dabei wird die Frage zu beantworten sein, ob sich aus einer systemtheoretischen Analyse elementare Beobachtungsvorteile ergeben und falls ja, ob und wie diese zu einer besseren Problemkonstruktion des Terrorismus beitragen können.

Um einen Einblick geben zu können wovon sich die in dieser Arbeit auf dem Prüfstand befindliche Beobachtungsweise überhaupt abgrenzt, sollte zunächst der aktuelle Stand politikwissenschaftlicher Terrorismusforschung nachgezeichnet werden. Dass solch einem Vorhaben in einem Unterkapitel einer BA-Thesis nur sehr eingeschränkt nachgekommen werden kann, liegt dabei auf der Hand. Um dennoch eine befriedigende Basis für die theoretische Auseinandersetzung zu schaffen, wird der Ansatz Peter Waldmanns dargestellt und im Rahmen eines kurzen Vergleiches auf seine Repräsentativität für die aktuelle politikwissenschaftliche Terrorismusforschung überprüft. Insbesondere Waldmanns Art der Begriffsbildung, sein Konzept des „terroristischen Kalküls“, sowie sein Verständnis von Terrororganisationen sollen hier überprüft werden. Darüber hinaus werde ich der Übertragung seines Konzeptes auf die besondere Variante des religiös-inspirierten transnationalen Terrorismus folgen, um schließlich im letzten Teil die Frage zu beantworten, ob es sich bei Waldmanns Konzept um eine für die aktuelle politikwissenschaftliche Terrorismusforschung repräsentative Herangehensweise zur Einordnung des Phänomen Terrorismus handelt.

Auf diesen Erkenntnissen basierend werden dann schließlich, nach einer kurzen Vorbemerkung zu elementaren Begrifflichkeiten, einige ausgewählte systemtheoretische Beobachtungsmöglichkeiten diskutiert. Neben einer kurzen Analyse von Definitionsmöglichkeiten und Strukturbedingungen des transnationalen Terrorismus, soll Peter Fuchs‘ Modell eines „Funktionssystem Terror“ anhand zentraler Systembegriffe nachgezeichnet werden. Nachdem zunächst Operation, Code und Medium des Terrors ermittelt werden, folgt die Analyse möglicher Verhältnisse zu anderen Funktionssystemen wie den Massenmedien, Religion oder Politik und schließlich: Gesellschaft an sich. Dabei sollen die essentiellen Begrifflichkeiten möglichst im Kontext der Erörterung erläutert werden. Zentrale Fragen dieses Abschnittes werden sich vor allem auf Vor- und Nachteile gegenüber den zuvor dargestellten politikwissenschaftlichen Ansätzen konzentrieren und möglichst schon im Rahmen der systemtheoretischen Analyse beantwortet werden.

Die Entwicklung der schiitischen Hisbollah-Miliz bildet schließlich die empirische Basis zur Überprüfung der zuvor gewonnenen Erkenntnisse. Hier wird anhand zentraler Punkte der Entwicklung der Organisation versucht, die systemtheoretischen Beobachtungsmöglichkeiten nochmals einer klassischen politikwissenschaftlichen Einordnung entgegenzustellen. Gerade die Hisbollah bietet sich hier als empirisches Beispiel an, da sie aufgrund ihrer komplexen Struktur für bisherige theoretische Zugriffsversuche stets ein Problem darstellte (vgl. Kneissl 2002).

1. Terrorismus mit Waldmann - exemplarisch?

Vorbemerkung

Auf eine intensivere Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten einer einheitlichen Definition des Terrorismusbegriffes wird zunächst verzichtet. Es soll vorerst Waldmanns eigene Abhandlung und damit verbunden die Einschätzung Bruce Hoffmans genügen, dass es „(…) heute keine weitgehend akzeptierte oder auf Übereinstimmung stoßende Definition des Terrorismus gibt“ (Hoffman 1999: 4). Ähnlich sieht es auch Jutta Bakonyi: „Alle Versuche, Invarianten aus der empirischen Vielfalt der Gewalthandlungen herauszudestillieren, als Wesensmerkmale des Terrorismus zu fixieren und von anderen Gewaltphänomenen abzugrenzen, sind bislang gescheitert“ (Bakonyi 2001: 5). Da sich selbst offizielle Definitionen wie die der Europäischen Union, der USA oder Israels (vgl. von Knop 2004: 41), in essentiellen Punkten gravierend voneinander unterscheiden (nicht zuletzt natürlich aufgrund unterschiedlicher politischer Zielsetzungen), macht es wenig Sinn an dieser Stelle Differenzen im Detail darzustellen, oder sich auf die semantische Auseinandersetzung ausführlicher einzulassen. Vielmehr soll es, nachdem zunächst Waldmanns Konzept an sich und insbesondere mit Blick auf das empirische Beispiel vorgestellt wurde, um das gehen, was die meisten aktuellen Ansätze verbindet, was ihnen essentiell gemeinsam ist, um dann daraus Ansatzpunkte für einen fruchtbaren Vergleich mit den systemtheoretischen Beobachtungsmöglichkeiten gewinnen zu können.

Im folgenden Abschnitt möchte ich mich also zunächst Waldmanns Begriffsbestimmung widmen und diese, seinen hierzu verwendeten Abgrenzungen zu den Begriffen Terror und Guerilla folgend, nachzeichnen.

An dieser Stelle sollte noch angemerkt werden, dass hier die elementare Schwierigkeit der Abgrenzung politisch umstrittener Begriffe zur Bedeutungsklärung vorliegt. Dieser Tatsache und der daraus resultierenden generellen Umstrittenheit jeder Terrorismusdefinition, sollte man sich bei der Betrachtung einer solchen stets bewusst sein.

1.1 Waldmanns Terrorismusbegriff: Abgrenzungen und Unterscheidungen

Eine allgemeine Begriffsbestimmung des Terrorismus bietet Waldmann indem er ihn als „planmäßig vorbereitete, schockierende Gewaltanschläge gegen eine politische Ordnung aus dem Untergrund“ (Waldmann 1998: 10) definiert. Die Erzeugung von „(...)allgemeiner Unsicherheit und Schrecken, daneben aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft (...)“ (ebd.) sei demzufolge essentieller Bestandteil jeder Form von Handlung oder Kommunikation, die dieses Etikett innerhalb seines Konzeptes tragen soll. Betrachtet man diese erste Definition etwas genauer, so weist die Verortung der terroristischen Handlung im „Untergrund“ auf die Differenzierung der Begriffe „Terror“ und „Terrorismus“ hin. Diese ist, neben der Unterscheidung von Guerilla und Terrorismus, zentral für Waldmanns Konzept. Hierbei handelt es sich im Grunde um die in den Begriffen „Terror“ und „Terrorismus“ verankerte Differenz zwischen „oben“ und „unten“ als Ursprungsort (und gegenteilig: Zielrichtung) der terroristischen Handlung. Terror bezeichnet also „staatliche Schreckensherrschaft“ (Waldmann 1998: 15), Terrorismus dagegen die gegen die staatliche Ordnungsmacht gerichteten Attacken nichtstaatlicher Gruppen „aus dem Untergrund“. Zwar sind beide Formen darauf ausgerichtet, durch Gewalthandlungen Angst und Schrecken zu verbreiten (vgl. ebd.: 16), dennoch besteht Waldmann mit dem Argument historisch-empirischer Erkenntnisse bezüglich der Opferzahlen beider Gewaltformen auf diese eindeutige Differenzierung. Die Anzahl der Opfer wird hier zu einem entscheidenden (empirischen) Faktor seiner Unterscheidungen und der darauf basierenden Zuordnung der unterschiedlichen Rollen (Mächtige/Machtlose), Strategien (Kalküle) und Abhängigkeiten.

Den Terrorismus der „Machtlosen“ unterscheidet er in „drei Hauptformen (...): den sozialrevolutionären, den ethnisch-nationalistischen und den religiösen(...)“(ebd.: 17). Für den uns interessierenden Fall wird insbesondere die Form des religiösen Terrorismus eine Rolle spielen, weshalb auf diese in Kapitel 1.4 nochmals zurückzukommen sein wird. Der grundsätzlichen Terror/Terrorismus Unterscheidung steht darüber hinaus die Abgrenzung zwischen Terrorismus und Guerilla zur Seite, da Guerilla-Kämpfer ebenfalls dazu neigen aus dem Untergrund gegen eine vorhandene politische Ordnung zu kämpfen. Die entscheidende Differenz sieht Waldmann hier jedoch in den beiden Formen zugrundeliegenden Strategien. Den Guerillakampf betrachtet er, im Gegensatz zum Terrorismus, nämlich als militärische, den Terrorismus als symbolisch-kommunikative Strategie, Franz Wördemann zitierend: „Der Guerillero will den Raum, der Terrorist will dagegen das Denken besetzen“ (ebd.: 17; vgl. auch Waldmann 2004: 33). Auch wenn Waldmann beide Formen in der Empirie oftmals als nur schwer unterscheidbar einschätzt, betont er doch die konzeptionelle Wichtigkeit dieser Differenzierung mit Hinweis auf die später noch genauer zu erläuternden Unterschiede in den Strategien. Diese hier schon verankerten Strategien weisen, ebenso wie die Zielrichtung und Erwähnung der Planmäßigkeit (die für jede Form von Terrorismus Organisationsstrukturen voraussetzt und damit Einzeltäter wie Amokläufer ausschließt), auf die elementaren Bestandteile seines Konzeptes hin, die in den folgenden Abschnitten näher beleuchtet werden sollen.

1.2 Das „terroristische Kalkül“: Terrorismus als Kommunikationsstrategie

Die zuvor nachgezeichneten Überlegungen zu Definition und Abgrenzung des Terrorismus führen uns zum eigentlichen Kern des Waldmannschen Konzepts: Dem „terroristischen Kalkül“. Das „Aufspüren der Antriebskräfte, die hinter der Gewalt stehen und die Analyse der Strukturmechanismen, die sie in Gang halten“ sei laut Waldmann ohnehin „wichtiger als der Streit um die richtige Benennung (...) “ (Waldmann 2003: 16) und ist damit schon als Zielrichtung der eigentlichen Theoriebildung identifizierbar.

Grundlage für die Analyse eben dieser Strukturmechanismen bildet nach Waldmann die Erkenntnis Victor Walters, der Terrorismus in eine Dreiersequenz aufspaltete, die „1. Einen Gewaltakt oder dessen Androhung; 2. Eine emotionale Reaktion (...); 3. Als Konsequenz des emotionalen Zustandes (...) bestimmte Verhaltensweisen“ (Waldmann 1998: 29) beinhaltet. Jedem Element dieser Dreiersequenz kann dann eine bestimmte Personengruppe zugeordnet werden: Erstens die Gewaltakteure, zweitens die Opfer selbiger und drittens diejenigen, die emotional beeinflusst werden und damit die eigentlichen Adressaten der Gewaltakteure darstellen (vgl. ebd.). Die Form der planmäßigen Dosierung der Gewalt begründet sich darin, dass es sich um „(…) eine politische Strategie [handle], der eine gewisse Gewaltökonomie zugrunde liegt. Terroristen, (…), wählen eine begrenzte Anzahl von Opfern aus, um den Rest im Sinne ihrer Zielvorstellung manipulieren zu können“ (ebd.: 30). Nicht der Zerstörungseffekt selbst sei also Ziel und „Sinn“ der terroristischen Handlung als politischer Strategie, sondern die auf eine dritte Gruppe abzielenden emotionalen Effekte, die von den Gewaltakteuren von vornherein einkalkuliert werden.

Somit lässt sich zunächst einmal festhalten, dass Waldmanns Ansatz den terroristischen Akt als kalkulierten Kommunikationsprozess von Akteuren auffasst, die ihre Handlung selbst als Nachricht begreifen und diese nur aufgrund der zuvor bekannten Wirkung selbiger, also eines kalkulierbaren Verstehensprozesses auf Seiten der dritten, „eigentlichen“ Zielgruppe senden.

Wichtig ist hier auch das unterstellte Machtverhältnis zwischen Sender und Empfänger der terroristischen Nachricht, denn das Ganze basiert eben auf jenem „komplizierten, primär als Kommunikationsprozeß gedachten Mehrstufenkalkül der Gewalteskalation“ (Waldmann 2003: 17), in welchem sich dann darüber hinaus noch „eine extreme Ungleichheit der Konfliktparteien widerspiegelt“ (ebd.). Dieses ungleiche Verhältnis ist elementar für den intendierten emotionalen Effekt der terroristischen Handlung auf die eigentliche Zielgruppe. Hierbei geht Waldmann davon aus, dass die Gewaltakteure (Terroristen) auf der Grundlage operieren, „daß allein ihre deutliche Unterlegenheit, verbunden mit ihren edlen Zielen und dem hohen moralischen Anspruch (...) ausreicht, um dieses [den Gewaltakt] vielen Menschen als gerechtfertigt erscheinen zu lassen“ (Waldmann 1998: 31). Durch diesen Gewaltakt sollen dann die zu bekämpfenden Machtüberlegenen (in aller Regel „der Staat“) zu einer durch Emotionalisierung verursachten Überreaktion genötigt werden, die dann wiederum eine Solidarisierung der Massen mit den Terroristen bewirken soll. Waldmann nennt beispielhaft für einen solchen Mechanismus die von der ETA zum Leitprinzip ernannte „Aktions-Repressions-Spirale“ (vgl. ebd.: 32). Damit ein solches Modell funktionstüchtig wird, sind nach Waldmann drei Faktoren zu erfüllen: „daß ihre Gewaltbotschaften eindeutig sind; daß sie von den anvisierten Adressatengruppen verstanden, d.h. dechiffriert werden; schließlich daß diese willens und in der Lage sind, darauf so zu reagieren, wie sich dies die Gewaltaktivisten vorstellen“ (ebd.: 35). Die dann erwartete Überreaktion der Staatsmacht kann nicht weiter verwundern, folgt man Waldmanns Annahme, dass dies die eine Seite einer nur zwei Seiten beinhaltenden Verhaltensmöglichkeit für die Machtüberlegenen darstellt. Die andere Seite würde Apathie bzw. Passivität bedeuten, eine Option die für den stets zur Demonstration von Handlungsfähigkeit genötigten Staat keine solche sein kann. Diesen elementaren Teil des terroristischen Kalküls bezeichnet Waldmann als „Provokation der Macht“.

Der dem Sinn des Provokationsgedanken innewohnende „überraschende Normbruch, der den anderen in einen offenen Konflikt hineinziehen und zu einer Reaktion veranlassen soll (...)“ (ebd.: 33), spiegelt seiner Auffassung zufolge nämlich genau die kommunikative Strategie der Terroristen wider, die in der Folge darauf abzielt, einen Rollenwechsel der Gewaltverursacher „in den Augen des Publikums“ (ebd.: 34) herbeizuführen, also „vom Angreifer zum Angegriffenen zu werden und den Angegriffenen als den Angreifer hinzustellen“ (ebd.). Fraglich bleibt an diesem Punkt noch die genaue Rolle der implizit erwähnten Massenmedien als Vermittler, auf die ich jedoch nochmals im Abschnitt zur Betrachtung des transnationalen und religiös motivierten Terrorismus, sowie der systemtheoretischen Abgrenzung von Waldmanns Konzept (hier detaillierter), zurückkomme.

Die von Waldmann unterstellte Kommunikationsstrategie der Machtunterlegenen verschärft das Dilemma der Wahl der Reaktion des Machtüberlegenen. Ein Ausbleiben selbiger kommt aus oben genannten Gründen kaum in Frage, andererseits gilt jede Reaktion leicht, eben weil vom Machtüberlegenen ausgehend, als unverhältnismäßig. Neben der bekannten Problematik der Art der Reaktion des Staates auf ein zwischen Kriminalität und militärischem Angriff einzuordnendes Ereignis (dem terroristischen Gewaltanschlag), kommt hier also noch die Frage der Verhältnismäßigkeit erschwerend hinzu. Ist diese nicht vorhanden, entsteht die Gefahr, Sympathisanten und Verbündete im eigenen Machtbereich an die Terroristen zu verlieren. Diese „Asymmetrie des Krieges“ (vgl. Münkler 2004: 252f.) macht den Kern des Verhältnisses zwischen Terroristen und Staatsmacht aus. Das Bewusstsein der Terroristen darüber, durch ihr Handeln den Machtüberlegenen in eine heikle, schon fast aussichtslose Situation zu bringen, kann also als Motivationskern der darauf folgend anlaufenden „Dreiersequenz“ zur Realisierung der Kommunikationsstrategie des „terroristischen Kalküls“ aufgefasst werden.

1.3 Waldmanns Verständnis von (Terror-)Organisationen

Im Gegensatz zu den meisten politikwissenschaftlichen Autoren geht Waldmann von einer allgemeinen Überschätzung der vermuteten Dominanz dezentral vernetzter Strukturen bei heutigen Terrororganisationen aus. Seinem Verständnis zufolge ist nahezu allen Terrororganisationen noch immer eine scharfe Zweiteilung zwischen Spitze und Basis zu eigen, in welcher die Spitze, bestehend aus einem festen Kern an Führungskräften, „sich die Arbeit nach funktionalen Gesichtspunkten“ (Waldmann 2003: 23) aufteilt, während die Basis einen „fluktuierenden Stamm von einfachen Mitgliedern“ (ebd.) bezeichnet, was sich sich aus der „Tätigkeit“ der Terroristen (besonders bei Selbstmordattentätern) und den sich daraus ergebenden Risiken für Leben und Freiheit erklärt.

Die dagegen „stabile“ Spitze lege die „strategische Grundlinie und die taktischen Schwerpunktmaßnahmen“ fest, kontrolliere „Zufluß und Verteilung der Finanzmittel“ und sei zuständig für „Öffentlichkeitsarbeit und die Pflege der Außenkontakte“ (ebd.). Ein direkter Kontakt zwischen Spitze und Basis könne jedoch nicht ausgemacht werden, an diesem Punkt seien nicht näher spezifizierte „Zwischenkader“ zur „Vermittlung der Anweisungen“ (ebd.) tätig. Diese Dreiteilung kann als eine Art Arbeitsteilung zusammengefasst werden, in welcher sich die Träger der theoretischen und strategischen Diskussion, diejenigen die die entscheidenden Anweisungen geben und die letztendlich Ausführenden des eigentlichen terroristischen Anschlages unterscheiden (vgl. Waldmann 1998: 29).

Im Prinzip versteht Waldmann Terrororganisationen, in Abgrenzung zum dezentralen Netzwerkgedanken, als zweckrationale Organisationen im Sinne Max Webers, was sich auch auf sein Verständnis der Akteure innerhalb der Organisation auswirkt. Deren Handlungen seien weniger von „emotionalen Reaktionen auf einen extrem unbefriedigenden Zustand“ determiniert, sondern entsprächen „durchaus einem rationalen Mittel-Zweck-Denken“ (ebd.: 28), eben im begrenzten Rahmen des zuvor erläuterten terroristischen Kalküls.

Dennoch zeichnet Waldmann empirisch nach, dass einige der Verbände eine für Organisationen untypische Instabilität aufweisen. Hier wird deutlich, dass reine Untergrundorganisationen, unabhängig von deren Ziel oder dessen Erreichung, die mit Abstand kürzeste Existenzdauer aufweisen. Für Untergrundorganisationen im Allgemeinen bedient sich Waldmann bei Maos Konzept der „greedy institutions“, das zusammengefasst davon ausgeht, dass Akteure in Untergrundorganisationen mehr und mehr von selbiger vereinnahmt, dadurch in gleichem Maße von der „Lebenswelt“ außerhalb der Gruppe ausgeschlossen und dadurch isoliert werden (vgl. Waldmann 2003: 22f.). Günstiger dagegen wirke sich „die Einbettung (...) in eine umfassendere politisch- militärische Strategie, beispielsweise in Form der Zusammenarbeit mit einer politischen Partei (...)“ (Waldmann 1998: 28) aus. Hier geht es besonders um die Spitze der Organisation, die durch die potentielle Einbindung „die spezifischen Schwächen einer rein auf terroristischen Anschlägen basierenden Vorgehensweise“ (ebd.) auszugleichen vermag.

Die Befehle der Führer der Terrororganisationen würden dann im Waldmannschen Verständnis nicht zuletzt aufgrund der unterstellten Organisationsstruktur im Weberschen Sinne Gefolgsam finden: „Wenn Betroffene wissen, dass Entscheidungen auf einer bestimmten Grundlage nach bestimmten Kriterien in einem bestimmten Zeitraum gefällt werden, kann man erwarten, dass sogar den eigenen Interessen zuwider laufende Entscheidungen akzeptiert und hingenommen werden“ (Preisendörfer 2008: 100), doch im Fall der hier zu betrachtenden religiösen Terrororganisationen, die gelegentich sogar das fundamentalste Zuwiderlaufen der eigenen Interessen, nämlich den Selbstmord(-anschlag), einfordern, muss noch eine weitere Komponente hinzukommen.

1.4 Transnationaler und religiöser Terrorismus mit Waldmann

Für die aktuelle Debatte und das später folgende empirische Beispiel ist natürlich, neben den zuvor betrachteten „klassischen“ Begriffsdefinitionen und Erkenntnissen zu Strategie und Organisation, die Übertragung selbiger auf den qualitativ „neuen“ Terrorismus von Interesse. Wie schon zuvor angedeutet, unternimmt Waldmann eine grundsätzliche Dreiteilung der Grundtypen des Terrorismus in sozialrevolutionären, ethnisch-nationalistischen und religiösen Terrorismus. Letzterer soll im folgenden Abschnitt unter Beachtung der ihm heute zu großen Teilen immanenten transnationalen Qualität beschrieben werden.

Anschließend an Waldmanns Verständnis von Organisationen als zweckrationale Gebilde stellen religiöse Terrororganisationen zunächst einmal ein Problem dar. Nachvollziehbar erscheint somit Waldmanns Einsicht, „daß die Zielvorstellungen religiöser Terroristen das bei weltlichen Terroristen übliche Mittel-Zweck-Schema sprengen“ (Waldmann 1998: 118). Dies hat jedoch keine komplette Abkehr vom klassischen Organisationsmodell zur Folge, vielmehr wird es angereichert durch die Verbindung zu religiösen Heilsversprechen und dem darauf basierenden Einfluss der geistigen Führer. Der den Ablauf der Anschläge durch nichtreligiöse Terrororganisationen determinierende Zweck kehrt sich in eine grundsätzlichere, transzendentale Funktion der Anschläge religiöser Terroristen um: „Rückgriff auf und Schutz der religiösen Tradition angesichts eines fehlgeleiteten und in die Krise geratenen Modernisierungsprozesses“(ebd.). Dies bezeichnet den den Aktionen der Organisation übergeordneten Zweck, der, im Gegensatz zur Variabilität der Zwecke weltlicher Terrorbewegungen, den religiös motivierten Terroristen ein engeres Korsett an Handlungsmöglichkeiten schnürt und sie somit deutlich „berechenbarer“ erscheinen lässt.

Auch der von Waldmann unterstellte Hauptbezugspunkt religiöser Terroristen wird hier deutlich: Die Unterscheidung Moderne/Tradition. Das hier vorhandene Verständnis der Unterscheidung der Bezugspunkte von Organisation und ausführendem Mitglied bestätigt auch folgendes Zitat:

„Das einzelne (…) Mitglied betrachtet seinen Selbstmordanschlag möglicherweise als einen heiligen Akt (...). Die Organisation, die den Angriff logistisch vorbereitet und anschließend propagandistisch ausschlachtet, verfolgt hingegen primär irdische Ziele: Es geht ihr darum, durch den Anschlag ein Zeichen der Unnachgiebigkeit und des Selbstbehauptungswillens als Kollektiv (...) zu setzen“ (Waldmann 2003: 86).

Während die Organisation also prinzipiell ihren zweckrationalen Charakter beibehält, wechselt für das einzelne Mitglied „die Identifikationsvariante die in der Gewalttat zum Ausdruck kommen kann“, die dann „im Hinblick auf das höchstpersönliche ewige Heil des Terroristen selbst“ (Waldmann 1998: 108) begangen wird. Eine weitere Besonderheit in Bezug auf das Organisationsmodell stellt die Rolle der geistigen Führer der jeweiligen Organisation dar. Deren Einfluss müsse, durch die religiöse Legitimation, als deutlich höher als der Einfluss gewöhnlicher Inhaber von Spitzenpositionen in Terrororganisationen eingeschätzt werden.

Über die angedeuteten Differenzen in bezug auf das Organisationsmodell hinaus, erarbeitet Waldmann noch einige weitere Unterschiede zu den weltlichen Formen des Terrorismus. Zum einen stellt er die außerordentliche Motivationskraft der religiös begründeten Form heraus, betont aber gleichzeitig die immer auch politische Qualität der Anliegen der Terroristen (vgl. Waldmann 1998: 103), die sich darin begründe, dass die Einheit von Politik und Religion in islamischen Staaten faktisch gegeben sei: „Das bedeutet, daß aller religiös motivierte Widerstand automatisch zur politischen Auflehnung wird und politischer Protest stets auch eine religiöse Komponente hat“ (ebd.: 106).

Kritik übt Waldmann an der Vorstellung, die Bezugsgruppe der religiösen Terroristen sei aufgrund eines alles dominierenden Jenseitsbezuges unwichtig oder nicht vorhanden. Der eigentliche Adressat im Sinne der Dreiersequenz des terroristischen Kalküls bleibt die jeweilige diesseitige Glaubensgemeinschaft sowie deren „Feind“ und beider Einbettung in eine Struktur eines dann politischen (und eben gleichzeitig religiösen) Konfliktes (vgl. Malthaner 2004: 109; Waldmann 2003: 85). Die Agenda der religiösen Terrororganisation wird also in den meisten Fällen von politischen Kontexten determiniert, zumeist vom Kampf gegen einen inneren oder äußeren Feind. Dahinterliegend befindet sich dann der schon erwähnte zweite, religiöse Bezugspunkt der Unterscheidung Moderne/Tradition, auf den bei Bedarf immer wieder zurückgegriffen werden kann. Globale Prozesse der Modernisierung und Säkularisierung führen dazu, dass dieses Grundproblem stets präsent bleibt und sich in den meisten Fällen sogar verschärft (vgl. Waldmann 2003: 86).

Zwar führt Waldmann an mehreren Stellen an, den in Ideologie und Ausführung transnationalen Terrorismus als strukturell in der globalisierten Welt verankert zu sehen (vgl. ebd.: 18), sowie darüber hinaus in jeder Form des religiösen Terrorismus „immanent eine grenzüberschreitende, auf die Erreichung einer internationalen Öffentlichkeit abzielende Komponente“ (ebd.) auszumachen, dennoch bleibt er den erkennbaren Bezug zu einem diese Erkenntnisse begleitenden Globalisierungskonzept schuldig, was seinen Ausführungen an dieser Stelle einen wolkigen, fast mystischen Charakter verleiht und damit auffällig stark von seiner ansonsten analytischen Linie abweicht. Der Bedeutungsverlust der Staaten sowie das rasche Bevölkerungswachstum, insbesondere des Nahen Ostens, seien die für den Terrorismus förderlichen Hauptfolgen der sich unter „unklaren Vorzeichen“ (ebd.: 8) entwickelnden Globalisierung, für deren weiteren Verlauf hauptsächlich wirtschaftliche, nur schwer durchschaubare Faktoren verantwortlich seien (vgl. ebd.). Diese generelle Unklarheit spiegelt sich auch in Waldmanns grundsätzlichem Problem mit Beschreibungen der neuen, transnationalen Spielart des Terrorismus wider: Es sei „verfrüht und überflüssig, bereits nach einem generellen Etikett zu suchen, das die gesamte Entwicklung abdeckt“, diese sei nämlich vielmehr „im Fluß, d.h. der Differenzierungs und Hybridisierungsprozeß in bezug auf die Gewalt geht ständig weiter, und niemand kann derzeit sagen wo und wann er enden wird“ (Waldmann 2003: 14). Dies ist zum einen als Kritik an Autoren zu verstehen, die die neueren Entwicklungen in Konzepten wie „neuer Terrorismus“ oder „neue Kriege“ (vgl. Münkler 2004) zu erfassen versuchen, zum anderen jedoch insofern selbst beanstandungswürdig, als dass statt eines Gegenvorschlages nur relativ unpräzise Kritik erfolgt. Waldmann selbst nutzt zuvor die Idealtypisierung im Sinne Webers (vgl. Weber 1982: 190ff.), um „mit ihrer Hilfe nicht nur Übereinstimmungen, sondern vor allem Abweichungen vom modellhaften Konstrukt“ (Waldmann 2003: 18) zu messen. Er kritisiert also die Etikettierung des fließenden Prozesses, um dann wenig später die Modellbildung als zu diesem Zeitpunkt eben doch angemessen zu bezeichnen und darüber hinaus noch seine eigene Definition folgen zu lassen (vgl. ebd.). Dies erscheint zunächst zumindest fragwürdig, wenn nicht sogar paradox. Methodologisch bezieht er hier nicht eindeutig Stellung, vielmehr erweckt es den Eindruck, er disqualifiziere andere Idealtypisierungen innerhalb dieser Diskussion nur, um seine eigene besser positionieren zu können.

Eine ähnliche Diagnose muss in bezug auf die Rolle der Massenmedien erfolgen. Hier untersucht und widerlegt er ausführlich einige populäre Vorwürfe der indirekten Unterstützung der Terroristen durch die Massenmedien und arbeitet parallel positive Faktoren zu deren Beteiligung an der Bekämpfung des Terrorismus heraus (vgl. ebd.: 195), warnt aber gleichzeitig davor, deren Rolle falsch zu interpretieren: Zwar seien sie unbestritten elementarer Teil der terroristischen Kommunikationsstrategie an sich, als Antriebskraft oder Ursache terroristischer Anschläge könne die allzeit bereite weltweite mediale Verbreitung jedoch nicht interpretiert werden. Die Antriebskräfte hierfür blieben ausschließlich „politisch-religiöse, ethnische und soziale Motive (ebd.: 204). Ebenfalls kritisch sieht er die den Massenmedien zum Teil unterstellte Eigendynamik in ihrer Rolle als Vermittler, eher sei ihre Funktion „allgemein katalytischer Natur“ (ebd.: 202) und „nur wo die politisch-gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse unklar sind“ mit einer „begrenzten Eigenwirkung“ ausgestattet (ebd.). Interessanterweise formuliert er fünf Jahre zuvor diese begrenzte Eigenwirkung noch deutlich offensiver: „Wenn es stimmt daß terroristische Gewalt primär symbolische Gewalt ist, man sie als Zeichen, als Botschaft verstehen muß, dann sind die Medien mehr als nur ein Mittel zum terroristischen Zweck“ (Waldmann 1998: 56f.). Eine eindeutige Aussage zur Rolle der Medien, die ja eigentlich für Waldmanns Konzept eine essentielle Rolle spielen, lässt sich hier nur schwerlich erkennen.

1.5 Ist Waldmanns Konzept repräsentativ? - Gemeinsamkeiten und Unterschiede aktueller Ansätze

Dass den aktuellen Ansätzen zur Terrorismusforschung eine gemeinsame Begriffsdefinition fehlt, wurde bereits festgestellt. Doch was verbindet die Ansätze darüber hinaus, was macht Waldmanns Konzept repräsentativ? Diese Frage soll im folgenden Abschnitt durch einen kurzen zusammenfassenden Abgleich der Herangehensweisen anderer sich diesem Thema widmender Autoren beantwortet werden.

Zu der ausufernden Debatte um eine passende Definition des Terrorismusbegriffes wurde bereits einleitend Stellung genommen. Auch den Werken anderer Autoren ist das Bewusstsein über die Schwierigkeiten dieses Vorhabens immanent und wird stets (mal mehr und mal weniger ausführlich) diskutiert. Die Endlosigkeit solcher Abgrenzungen und Definitionen führte Schmid und Jongman sogar dazu, den Versuch zu unternehmen, sage und schreibe 109 bestehende politikwissenschaftliche Definitionen auf das Vorkommen verschiedener Wortkategorien wie „Gewalt“, „Zwang“, „Angst“ usw.

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Ende der Leseprobe aus 46 Seiten

Details

Titel
Die „Partei Gottes“? - Möglichkeiten systemtheoretischer Beobachtung des transnationalen Terrorismus
Untertitel
Am Beispiel der libanesischen Hisbollah und ihrer Entwicklung
Hochschule
Universität Bielefeld
Note
1,2
Autor
Jahr
2009
Seiten
46
Katalognummer
V139523
ISBN (eBook)
9783640472840
ISBN (Buch)
9783640473014
Dateigröße
729 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gottes“, Möglichkeiten, Beobachtung, Terrorismus, Beispiel, Hisbollah, Entwicklung
Arbeit zitieren
Dennis Walkenhorst (Autor:in), 2009, Die „Partei Gottes“? - Möglichkeiten systemtheoretischer Beobachtung des transnationalen Terrorismus , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139523

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