Web Content Management - Effizientes Management von Websites durch Content Management Systeme


Diplomarbeit, 2002

250 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


I Inhalt

II Abbildungsverzeichnis

III Tabellenverzeichnis

IV Verzeichnis der Diagramme

1 Einleitung
1.1 Problemstellung, Zielsetzung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Begriffsbestimmung und Definitionen
2.1 Content
2.1.1 Bestimmung von Content aus Sicht des Anwenders
2.1.2 Definition von Content anhand der Anatomie von Dokumenten
2.2 Abgrenzung von Daten, Information, Wissen und Content
2.2.1 Daten
2.2.2 Information
2.2.3 Wissen
2.2.4 Zusammenhang mit Content
2.3 Unterscheidung Content vs. Dokument
2.4 Web Content Management
2.4.1 Definition anhand der Begriffsbestandteile
2.4.2 Definition anhand der Merkmale
2.4.3 Web Content Management Systeme
2.5 Abgrenzung zu verwandten Bereichen
2.5.1 Dokumenten Management Systeme (DMS)
2.5.2 Knowledge Management
2.5.3 Fazit

3 Bedeutung von Web Content Management
3.1 Entwicklung von Content
3.2 Vergleich: Herkömmliches Webpublishing vs. Webpublishing mit einem CMS.
3.2.1 Merkmale
3.2.2 Der Content Life Cycle
3.2.3 Organisatorische Anforderungen
3.2.4 Technische Anforderungen
3.2.5 Resümee
3.3 Architektur von CMS
3.3.1 Architektur dynamischer CMS
3.3.2 Architektur von CMS mit Publishing-/Staging-Servern
3.3.3 Beispiel eines relationalen Datenmodells
3.4 Erwartungen an ein CMS
3.4.1 Qualität und Aktualität des Content
3.4.2 Optimierung der Webpublishing-Prozesse
3.4.3 Kostenoptimierung
3.4.4 Integration und Flexibilität
3.4.5 Mehrfachverwendung der Inhalte
3.4.6 Mehrsprachigkeit – Internationalisierung der Website
3.4.7 Personalisierung
3.4.8 Resümee
3.5 Bedarfsanalyse für ein CMS
3.5.1 Umfang an Inhalten
3.5.2 Anzahl an Beitragenden
3.5.3 Häufigkeit von Änderungen
3.5.4 Art der Publikationen
3.5.5 Berechnungsmodus

4 Empirische Studie
4.1 Hypothesen
4.2 Methodik
4.2.1 Gewählte Vorgehensweise
4.2.2 Gütekriterien für Befragungen im World Wide Web
4.2.3 Besonderheiten von Online-Befragungen
4.2.4 Besonderheiten des Einladungsschreiben für die Online-Befragung
4.3 Ergebnisse mit Vergleich Österreich - Kanada
4.3.1 Teilnehmerrücklauf – Österreich
4.3.2 Teilnehmerrücklauf – Kanada
4.3.3 Beantwortungsdauer
4.3.4 Demographische Daten
4.3.5 Allgemeine Daten zu Internet/Intranet
4.3.6 Bedarfsabschätzung für Content-Management-Lösungen
4.3.7 Kosten für die Internet-Aktivitäten
4.3.8 Aufgabenverteilung im Webpublishing
4.3.9 Einsatz von Content Management Tools
4.3.10 Argumente für / gegen ein Redaktionssystem
4.3.11 Statements zu Webpublishing-Vorgehensweisen
4.3.12 Statements zu internationalem Webpublishing
4.3.13 Investitionsbereitschaft
4.4 Unterschiede zwischen Österreich und Kanada im Überblick
4.5 Resümee
4.5.1 Hypothese 1: KMUs haben einen beträchtlichen Bedarf an Content Management Systemen
4.5.2 Hypothese 2: In den KMUs werden überwiegend herkömmliche Methoden des Webpublishings eingesetzt, wodurch diverse Probleme auftreten
4.5.3 Hypothese 3: Es werden unterschiedlich wichtige Anforderungen bzw. Erwartungen an ein CMS gestellt
4.5.4 Hypothese 4: Kanadische Unternehmen nutzen die neuen Möglichkeiten des Content Managements intensiver
4.5.5 Hypothese 5: Unternehmen entstehen durch das Management ihrer Website mehr interne als externe Kosten

5 Schlussfolgerungen
5.1 Zusammenfassung der Kernpunkte
5.2 Fazit

6 Literatur

7 Anhang
7.1 Fragebogen

II Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bestimmung von Content

Abbildung 2: Daten, Content, Information und Wissen

Abbildung 3: Unterscheidung Dokument vs. Content

Abbildung 4: Herkömmliches Webpublishing

Abbildung 5: Webpublishing mit einem CMS

Abbildung 6: Der Content Life Cycle (eigene Darstellung)

Abbildung 7: Beispiel von Versionierung

Abbildung 8: Beispiel eines visuellen Versionsvergleiches

Abbildung 9: Beispiel eines Workflows

Abbildung 10: Schema der Funktionsweise von Templates(eigene Darstellung)

Abbildung 11: Drei-Schicht-Architektur bei CMS (eigene Darstellung)

Abbildung 12: Prinzip dynamischer CMS

Abbildung 13: Ablaufschema einer Seitengenerierung mittels dynamischem CMS

Abbildung 14: Prinzip von Publishing-/Staging-CMS

Abbildung 15: Ablaufschema eines Seitenabrufes beim Publishing-/Staging-Prinzip

Abbildung 16: Arten der Personalisierung (eigene Darstellung)

Abbildung 17: Screenshot einer amazon.de-Produktdetailseite

Abbildung 18: Unterschied zwischen gedruckten Fragebögen und Online-Fragebögen

Abbildung 19: Auswirkung unterschiedlicher Bildschirmauflösungen

III Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Beispiele für Gruppen und Rollen in einem CMS

Tabelle 2: Gegenüberstellung herkömmliches Webpublishing vs. Webpublishing mit CMS

Tabelle 3: Sprachenverteilung der Internet-Benutzer, Stand: September 2001

Tabelle 4: Modell zur Berechnung der Zweckmäßigkeit eines CMS

Tabelle 5: Globale Browser-Statistiken April 2001 – April 2002

Tabelle 6: Deskriptive Statistiken der Beantwortungsdauer

Tabelle 7: EU-Definition von Klein-, Mittelund Großbetrieben

Tabelle 8: Anteil an laufender Pflege am gesamten Aufwand für die Website

Tabelle 9: Umfang der Website im Ländervergleich

Tabelle 10: Anzahl der Seitentypen nach Unternehmensgröße

Tabelle 11: Anzahl der Seitentypen nach Branche

Tabelle 12: Anzahl an strukturellen und Design-Änderungen nach CMS-Einsatz

Tabelle 13: Anzahl an strukturellen und Design-Änderungen nach Seitenumfang

Tabelle 14: Verwendung der Inhalte für weitere Publikationen

Tabelle 15: Anzahl an weiteren Publikationen unter Verwendung der Inhalte

Tabelle 16: Zusammenhang Komplexität und Unternehmensgröße (nur Unternehmen ohne CMS)

Tabelle 17: Interner Aufwand - Mittelwerte

Tabelle 18: Einsatz von CMS nach Branchen und Unternehmensgrößen

Tabelle 19: Zufriedenheit mit dem eingesetzten CMS im Ländervergleich

Tabelle 20: Zusammenfassung der Unterschiede zwischen Österreich und Kanada

IV Verzeichnis der Diagramme

Diagramm 1: Rücklaufquote (Österreich)

Diagramm 2: Teilnehmer-Rücklauf im Zeitablauf (Österreich)

Diagramm 3: Schematische Darstellung des Fragebogen-Ablaufs

Diagramm 4: Übersicht über beantwortete Seiten des Fragebogens

Diagramm 5: Rücklaufquote (Kanada)

Diagramm 6: Teilnehmer-Rücklauf im Zeitablauf (Kanada)

Diagramm 7: Beantwortungsdauer des Fragebogens

Diagramm 8: Vergleich der Unternehmensgrößen der Teilnehmer mit der Verteilung laut Wirtschaftskammer118 Diagramm 9: Unternehmensgrößen der kanadischen Teilnehmer

Diagramm 10: Verteilung der Teilnehmer und Unternehmen nach Bundesländern

Diagramm 11: Verteilung der Teilnehmer nach Bundesländern und Unternehmensgrößen

Diagramm 12: Branchenverteilung der österreichischen Teilnehmer

Diagramm 13: Branchenverteilung der kanadischen Teilnehmer

Diagramm 14: Unternehmensgröße nach Branchen

Diagramm 15: Position des Teilnehmers im Unternehmen

Diagramm 16: Jahr der Website-Erstellung im Ländervergleich

Diagramm 17: Einsatz von Intranets

Diagramm 18: Strategische Bedeutung der Internet-Aktivitäten

Diagramm 19: Anteil an laufender Pflege am Gesamtaufwand, dargestellt nach Umfang der Website

Diagramm 20: Umfang der Websites nach Unternehmensgröße

Diagramm 21: Umfang der Website nach Branchen

Diagramm 22: Anzahl an beteiligten Mitarbeitern (Spezialisten und Mitarbeiter ohne Spezialwissen)

Diagramm 23: Anzahl an beteiligten Mitarbeitern nach Einsatz von CMS

Diagramm 24: Durchsatz (Änderungen) pro Woche

Diagramm 25: Durchsatz nach Branchen

Diagramm 26: Erwartete Entwicklung des Umfangs der Website

Diagramm 27: Erwartete Entwicklung des Aufwands zur Erstellung und Pflege der Inhalte

Diagramm 28: Komplexität der CM Prozesse, mit und ohne Einsatz von CMS

Diagramm 29: Komplexität € Bedarf für CMS nach Branchen

Diagramm 30: Externe Kosten der Internet-Aktivitäten (Werte in öS)

Diagramm 31: Externe Kosten - Ländervergleich

Diagramm 32: Externe Kosten - Branchenvergleich

Diagramm 33: Interne Kosten für die Erstellung und Pflege der Website

Diagramm 34: Interne Kosten für die Erstellung und Pflege der Website

Diagramm 35: Interne Kosten nach Unternehmensgröße (Österreich)

Diagramm 36: Interne Kosten im Branchenvergleich

Diagramm 37: Spezialisten-Manntage nach Einsatz eines CMS

Diagramm 38: Sachbearbeiter-Manntage nach Einsatz eines CMS

Diagramm 39: Vergleich der externen und internen Kosten

Diagramm 40: Aufgabenverteilung – Wer pflegt welche Bereiche der Website? (Österreich)

Diagramm 41: Einsatz von Redaktionstools / Content Management Tools (Österreich)

Diagramm 42: Kenntnis von CMS bei Nicht-Anwendern von CMS

Diagramm 43: Bereiche, die mittels Redaktionssystem gepflegt werden

Diagramm 44: Wer entwickelte das Redaktionssystem?

Diagramm 45: Lizenzmodell des eingesetzten Redaktionssystems

Diagramm 46: Einmalige Investitionskosten des Redaktionssystems

Diagramm 47: Einmalige Kosten des CMS nach Branchen

Diagramm 48: Verwendete Programmier-/Skriptsprachen

Diagramm 49: Verwendete Datenbanken

Diagramm 50: Zufriedenheit bzgl. Leistung und Funktionalitäten

Diagramm 51: Zufriedenheit bzgl. Bedienung und Benutzerfreundlichkeit

Diagramm 52: Zufriedenheit bzgl. Flexibilität und Erweiterungen/Anpassungen

Diagramm 53: Zufriedenheit mit dem CMS verglichen mit den Kosten

Diagramm 54: Hauptargumente für ein Redaktionssystem (Österreich)

Diagramm 55: Argumente für ein Redaktionssystem –Österreich vs. Kanada

Diagramm 56: Argumente gegen ein Redaktionssystem – Österreich vs. Kanada

Diagramm 57: Mittelwerte der Statements, mit und ohne Redaktionssystem

Diagramm 58: Mittelwerte der Statements – Vergleich zwischen Österreich und Kanada

Diagramm 59: Statement 1 – Aktualität der Inhalte ausreichend

Diagramm 60: Statement 1 – Aktualität der Inhalte ausreichend – Ländervergleich

Diagramm 61: Statement 2 – Mitarbeiter haben zuwenig Zeit

Diagramm 62: Statement 3 – Kenntnisse der Mitarbeiter ausreichend

Diagramm 63: Statement 4 – Pflege der Website läuft ineffizient ab

Diagramm 64: Statement 5 – Nur Mitarbeiter mit Spezialwissen können pflegen

Diagramm 65: Statement 5 – Nur Mitarbeiter mit Spezialwissen können pflegen (Ländervergleich)

Diagramm 66: Statement 6 – Inhalte werden kontrolliert und freigegeben

Diagramm 67: Statement 7 – Zuständigkeiten sind eindeutig festgelegt

Diagramm 68: Statement 7 – Zuständigkeiten sind eindeutig festgelegt (Ländervergleich)

Diagramm 69: Statement 8 – Alte Inhalte werden rechtzeitig entfernt

Diagramm 70: Statement 8 – Alte Inhalte werden rechtzeitig entfernt (Ländervergleich)

Diagramm 71: Statement 9 – Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern ist effizient

Diagramm 72: Statement 10 – Struktur der Website ist aufwändig zu ändern

Diagramm 73: Statement 11 – Leistungsfähige Suchfunktion ist vorhanden

Diagramm 74: Statement 11 – Leistungsfähige Suchfunktion ist vorhanden – Ländervergleich

Diagramm 75: Statement 12 – Aufwand für Pflege wurde unterschätzt

Diagramm 76: Statement 13 – Integration anderer Systeme ist sinnvoll

Diagramm 77: Statement 14 – Mehr Inhalte bei Pflege durch Fachabteilungen

Diagramm 78: Statement 15 – Erstellung neuer Inhalte schwieriger als technische Umsetzung

Diagramm 79: Statement 15 – Erstellung neuer Inhalte schwieriger als Technik – Ländervergleich

Diagramm 80: Statement 16 – Widerstände durch Verlagerung an Fachabteilungen

Diagramm 81: Statement 16 – Widerstände durch Verlagerung an Fachabteilungen – Ländervergleich

Diagramm 82: Mittelwertvergleich der Statements zu internationalem Webpublishing

Diagramm 83: Statement i-1 – Internationale Kontakte konnten geknüpft werden

Diagramm 84: Statement i-1 – Internationale Kontakte konnten geknüpft werden – Ländervergleich

Diagramm 85: Statement i-2 – Übersetzung bereitet Schwierigkeiten

Diagramm 86: Statement i-3 – Aktualität mehrsprachiger Inhalte ist gegeben

Diagramm 87: Statement i-4 – Kulturelle Aspekte werden ausreichend berücksichtigt

Diagramm 88: Statement i-5 – Rechtliche Aspekte werden ausreichend berücksichtigt

Diagramm 89: Statement i-6 – Support erfolgt in den Sprachen der Kunden

Diagramm 90: Statement i-6 – Support erfolgt in den Sprachen der Kunden – Ländervergleich

Diagramm 91: Statement i-7 – Länder-Niederlassungen erstellen Website selbst

Diagramm 92: Statement i-8 – Technische Aspekte werden ausreichend berücksichtigt

Diagramm 93: Statement i-9 – inhaltlich und formal konsistenter Webauftritt

Diagramm 94: Statement i-10 – Gute Mischung aus zentraler Kontrolle und dezentr. Anpassungsfähigkeit

Diagramm 95: Investitionsbereitschaft der Teilnehmer mit einem Bedarf > 1

Diagramm 96: Investitionsbereitschaft nach Branchen (bei Bedarf > 1)

„Denn es ist zuletzt doch nur der Geist, der jede Technik lebendig macht.“

Johann Wolfgang von Goethe

(1749-1823)

1 Einleitung

1.1 Problemstellung, Zielsetzung

Im Zuge der enorm schnellen Verbreitung der weltweiten Internet-Nutzung Mitte bis Ende der 90er Jahre haben nach den wissenschaftlichen Einrichtungen auch Unternehmen die reizvollen Möglichkeiten erkannt, die ihnen das Medium Internet für die Unternehmenskommunikation, für das Management ihrer Kundenbeziehungen sowie für die Abwicklung von Geschäftsprozessen bieten kann.

Zunächst begann die Ära der „virtuellen Visitenkarten“ im World Wide Web, wo begeisterte Mitarbeiter erste spielerische Schritte unternahmen, ihr Unternehmen im weltweiten Netz zu präsentierten („Wir sind online!“), bevor sie dazu übergingen, schrittweise ihre Produkte und Dienstleistungen mehr oder weniger detailliert zu beschreiben. Mittlerweile ist das so genannte „Webpublishing“ in den meisten Unternehmen ein fixer Aufgabenbereich, in dem teilweise mehrere Mitarbeiter damit beschäftigt sind, die Website als dynamische, sich laufend ändernde Publikation zu pflegen, zu erweitern und zu verwalten.

Dabei sind Unternehmen zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass angesichts des explosiv wachsenden Umfangs und der ebenso wachsenden Anforderungen der Kunden die Komplexität enorm zunimmt und das Management der Website umfangreiche zeitliche Ressourcen der Mitarbeiter erfordert, abgesehen davon, dass intensives technisches Know-how zur Bearbeitung der Website notwendig ist. Die Unternehmen stehen vor einem Dilemma: Das Internet bietet zwar attraktive Möglichkeiten zur Generierung von Kontakten und Anbahnung von Geschäften, erfordert jedoch andererseits immense Aufwände, wenn die Website die erforderliche Aktualität, Qualität und Professionalität mit einem großem Umfang an Inhalten erreichen soll.

Ein gezieltes Management der Inhalte im Web, das „Web Content Management“, soll zu einer effizienten Pflege und Verwaltung der Website führen und gilt mittlerweile, wie die Beispiele vieler erfolgreicher Websites zeigen, als ausschlaggebender Erfolgsfaktor. Software-Entwickler sowie Internet-Dienstleister haben die Probleme erkannt und verschiedenste Softwareapplikationen unter dem Begriff „Web Content Management Systeme“ entwickelt, die auf unterschiedliche Art und Weise die Probleme der Kunden zu lösen versuchen.

Da das Themengebiet „Content Management“ neu ist, gibt es kaum wissenschaftlich fundierte, spezifische Literatur. Ziel dieser Arbeit ist es deshalb u.a., den aktuellen „state of the art“ im Bereich Webpublishing festzuhalten, Anforderungen und Entwicklungstendenzen abzuschätzen und Empfehlungen, vor allem für Kleinund mittelständische Unternehmen abzuleiten. Dies soll zu einem besseren Verständnis der Problematik beitragen und entscheidungsrelevante Informationen für Unternehmen liefern.

1.2 Aufbau der Arbeit

Entscheider in Unternehmen sind im Bereich Content Management mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert. Einerseits stehen sie vor einem unüberschaubaren Markt mit hunderten verschiedener Produkte in jeglichen Preiskategorien, die sich allesamt als „Content Management Systeme“ (CMS) definieren, jedoch äußerst unterschiedliche Zugangsweisen zur Problemstellung und Methoden zu deren Lösung einsetzen. Kapitel 2 beschäftigt sich daher eingehend mit einer Begriffsbestimmung und Abgrenzung zu anderen, verwandten Applikationen im Bereich des Informationsmanagements.

Andererseits ist es für die Verantwortlichen im Unternehmen schwierig, den Bedarf nach einem CMS sowie die eigenen Anforderungen einzuschätzen. In Kapitel 3 wird nach einem problemorientierten Vergleich zwischen herkömmlichen Methoden des Webpublishings und Webpublishing mittels CMS auf technische Grundlagen eingegangen. Es werden Erwartungen und Anforderungen an Content Management Systeme diskutiert und anschließend ein Modell zur Berechnung und Abschätzung des Bedarfes nach einer Content Management Lösung vorgestellt.

Schließlich ist es Ziel der Arbeit, neue Informationen über die Seite der Anwender zu gewinnen, da sich bisherige Studien im Bereich Content Management meist auf einen Vergleich der Anbieter beschränken oder nur Großunternehmen analysieren. Deshalb wurde eine empirische Untersuchung mit der Methode der Online-Befragung durchgeführt, an der eine beträchtliche Anzahl an Klein-, Mittelund Großbetrieben verschiedenster Branchen teilgenommen hat. Ziel der Untersuchung war es, aktuelle Vorgehensweisen und Problemstellen im Webpublishing zu durchleuchten und den Bedarf an neuen Methoden zum Management der Website zu ermitteln. In Kapitel 4 werden nach Vorstellung der Hypothesen und Beschreibung der verwendeten Methode die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt und analysiert. Im Resümee werden die Hypothesen angewendet und Schlussfolgerungen gezogen.

In der Studie wurde zusätzlich ein internationaler Vergleich zwischen Unternehmen aus Österreich und Kanada durchgeführt. Eventuell abweichende Ergebnisse der beiden Länder werden bereits im Zuge der Analyse besprochen und in Abschnitt 4.4 überblicksartig zusammengefasst.

Den Abschluss der Arbeit bildet Kapitel 5, das eine Zusammenfassung der Kernaussagen mit Schlussfolgerungen für Unternehmen enthält.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde darauf verzichtet, beide Geschlechtsformen zu verwenden (wie z.B. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“). Soweit wie möglich wurde versucht, eine geschlechtsneutrale Variante zu verwenden, ansonsten wurde auf die männliche Form zurückgegriffen. In allen Fällen sind beide Geschlechter angesprochen.

2 Begriffsbestimmung und Definitionen

Im diesem Kapitel werden als Grundlage für die gesamte Arbeit die Begriffe des Themengebietes „Content Management“ genau definiert und Ihre Abhängigkeiten untereinander und zu angrenzenden Bereichen untersucht.

2.1 Content

Der Begriff Content wird sehr unterschiedlich verwendet. Um Verständnisschwierigkeiten vorzubeugen, ist es zunächst notwendig, die unterschiedlichen Betrachtungen zu untersuchen und eine möglichst eindeutige Interpretation festzulegen.

Da Gegenstand dieser Arbeit Websites sind, und Methoden und Werkzeuge zur Verwaltung von Online-Inhalten diskutiert werden, wird hier nicht näher zwischen „Content“ und „Web Content“ unterschieden, und die Begriffe synonym verwendet. Viele Konzepte lassen sich jedoch direkt oder leicht abgewandelt auch auf Content anwenden, der nicht für das Zielmedium Web verwaltet wird.

Eine einfache, jedoch für einen grundsätzlichen Überblick hilfreiche Definition wird auf der Website www.cmforum.de gegeben: Content bezeichnet „alles, was in digitaler Form publiziert werden kann: Texte, Grafiken, Audio und Video.“1

Nachfolgend soll genauer diskutiert werden, was Content ist und aus welchen Bestandteilen sich Content zusammensetzt.

2.1.1 Bestimmung von Content aus Sicht des Anwenders

Unter Content wird oft der Inhalt verstanden, der sich dem Betrachter auf einem Informationsträger optisch präsentiert, also die einzelnen Elemente z.B. einer Internet-Seite wie Text, Grafiken, Werbebanner.2 Diese Definition, die auch als „kreativer Content“ oder „deskriptiver Content“ bezeichnet wird, ist in vielen Fällen jedoch zu eng gefasst, da der Content einer Website weitere Elemente einschließt, die auf eine effiziente und effektive Art und Weise verwaltet werden müssen3.

- Sollen interaktive Funktionalitäten wie z.B. ein Warenkorb bereitgestellt werden, so ist der Ablauf von kleineren Programmen (Skripts) nötig, welche ebenfalls unter Content einzuordnen sind, sofern sie in das System eingepflegt, dort verwaltet oder vom Benutzer verändert werden.4
- Datenbankinhalte, die in die Website integriert werden, beispielsweise eine Artikeldatenbank, stellen ebenfalls Content dar.
- Als transaktioneller Content werden Informationen über geschäftliche Vorgänge bezeichnet, beispielsweise Kundenkonten, Bestellungen und Lieferungen. Charakteristisch für transaktionellen Content ist ein Informationsfluss in beide Richtungen, im Gegensatz zum kreativen Content, der nur vom Anbieter zum Nutzer übertragen wird.
- Daneben werden auf vielen Websites Informationen in Form von Dateien in verschiedenen Formaten zum Download bereitgestellt, z.B. als Word-Dokumente, Excel-Tabellen, PDF-Dateien.
Diese Elemente, die Inhalte im engeren Sinne darstellen, werden als „Substanz“ einer Website bezeichnet5.

Substanzen haben mit dem eigentlichen Inhalt assoziierte Metadaten oder Metainformationen („Informationen über Informationen“). Sie enthalten zusätzliche Informationen über Inhalte wie beispielsweise eine kurze Beschreibung, Schlagwörter, Kategorien, Gültigkeit, Sprache oder Autoren. Metadaten dienen dazu, eine automatisierte Verarbeitung sowie Verknüpfung und Suche von Informationen zu ermöglichen.6

Wie diese Beispiele zeigen, lässt sich der Begriff Content auf sehr viele Inhalte ausdehnen. Letztendlich umfasst Content alle Elemente von Inhalten, Daten und Applikationen, die verwendet werden, um eine Website zu betreiben. Voraussetzung, dass man von Content sprechen kann, ist das Vorliegen dieser Elemente in digitaler Form. Um Content aus fremden Quellen nutzen zu können, sind entsprechende Nutzungsrechte erforderlich. Werden diese Rechte mit dem Content kombiniert, spricht man von wertbehafteten „Assets“:7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Bestimmung von Content8

2.1.2 Definition von Content anhand der Anatomie von Dokumenten

Die Bestimmung von Content anhand der Anatomie von Dokumenten ist für das grundlegende Verständnis von Content Management Systemen sehr hilfreich.

„Im Zusammenhang mit Content Management Systemen muss der Begriff Content präzisiert werden. Ein innovatives Content Management System behandelt Content als Summe von wesentlichen Einzelinformationen. Diese sind: Struktur, Darstellungsform und Inhalt.“9

Die Trennung von Dokumenten in diese drei Bestandteile ist besonders dann notwendig, wenn die Informationen nicht nur für den menschlichen Betrachter bestimmt sind, sondern auch zu einer automatischen elektronischen Weiterverarbeitung oder Weiterverwendung. Man spricht von einer „Anatomie der Dokumente bzw. Informationen“, da sich alle Dokumente bzw. Informationsträger in die drei Bestandteile Struktur, Inhalt und Darstellung zerlegen lassen. In einem Content Management System werden diese Bestandteile getrennt erfasst und gespeichert:10

- Die Struktur beschreibt die inhaltliche Definition der Einzelinformationen und deren Abfolge bzw. Verschachtelung.

Beispiel: Eine Produktbeschreibung kann aus dem Produktnamen, der Produktart, den spezifischen Merkmalen, den technischen Daten, Preis und Artikelnummer bestehen. Die Merkmale wiederum können eine Struktur aus Kurzbeschreibung, Vorteilen, Besonderheiten, Anwendungshinweisen usw. darstellen.

- Um eine automatisierte Weiterverarbeitung zu ermöglichen, wird der eigentliche Inhalt entsprechend der Strukturdefinition in einzelnen Datenelementen getrennt verwaltet. Jedes Stück Information wird einem Strukturelement zugeordnet, wodurch jederzeit auf einzelne Teile zugegriffen werden kann.

Beispiel: Aus der erwähnten Struktur einer Produktbeschreibung kann aus dem vorhandenen Inhalt nicht nur eine Ausgabe der gesamten Beschreibung eines Produktes erzeugt werden, sondern auch eine Produktübersicht, welche die Elemente Produktname und Preis in einer Liste darstellt.

- Die Darstellung ist die formale Beschreibung zur Präsentation der Informationen auf einem möglichen Ausgabemedium. Die Anweisungen, wie der Inhalt formatiert und positioniert werden soll, stehen in idealerweise ausschließlich in sogenannten „Stylesheets“ oder Vorlagen („Templates“)11. Durch Verwendung unterschiedlicher Stylesheets kann die Darstellung des Inhaltes für unterschiedlichen Zwecke und Ausgabemedien optimiert werden.

Beispiel: Zur Darstellung der Produktbeschreibung auf der Website des Unternehmens wird ein Stylesheet verwendet, das die entsprechenden Corporate-Identity- Richtlinien wie Logos und Farben berücksichtigt und für die Bildschirmdarstellung optimiert wurde. Ein anderes Stylesheet kommt zur Anwendung, um die Produktinformationen zum Druck aufzubereiten oder als WAP-Inhalte zum Abruf per Mobiltelefon bereitzustellen. Der Inhalt bleibt dabei jedes Mal unverändert – es wird für jede Präsentationsform lediglich die entsprechende Vorlage mit den Formatierungsanweisungen erstellt.

Vielfach lässt sich diese Anatomie nur mit dem Auge des Betrachters erkennen, beispielsweise eine Überschrift in einem Textverarbeitungsprogramm, die nur durch die Formatierung fett und eine größere Schrift gekennzeichnet ist. Ein Computer ist im Gegensatz zu einem menschlichen Betrachter nicht in der Lage zu erkennen, welcher Text eine Überschrift darstellt und kann dadurch keine automatisierte Weiterverarbeitung durchführen. Die Lösung des Problems ist es, den Text so strukturiert abzuspeichern, dass ein Element der Struktur die Überschrift ist. Diesem Element kann dann für jede Darstellung die entsprechende Formatierung über ein Stylesheet zugewiesen werden.

Grundlegende Voraussetzung für den Einsatz von Content Management Systemen ist ein Umdenken beim Erfassen oder Produzieren von Content. In vielen Fällen reichte es bisher aus, Dokumente layoutorientiert zu erstellen. Eine effiziente und automatisierte Verwaltung von Content ist jedoch nur möglich, wenn die beschriebene Trennung konsequent durchgeführt wird. Man spricht dann von „Contentorientierung“.

2.2 Abgrenzung von Daten, Information, Wissen und Content

Oft findet man in der Literatur eine hierarchische Konzeption der Begriffe Daten, Information und Wissen. Die Hierarchie besteht dabei einerseits aufgrund einer zeitlichen Abfolge (aus Daten entsteht Information, aus Information entsteht Wissen), andererseits wird dabei auch eine Werthierarchie impliziert: Information ist hochwertiger als Daten, Wissen ist hochwertiger als Information.

2.2.1 Daten

Daten bezeichnen einzelne Stücke von Information, genauer beschrieben als „symbolische Reproduktionen von Zahlen, Quantitäten, Variablen oder Fakten“12. Sie sind das Ergebnis der Modellierung eines Ausschnittes der Realität.13

Die DIN 44300 versteht darunter maschinell verarbeitbare Informationen in Form von Zeichenfolgen, die digital codiert sind, beispielsweise Buchstaben und Ziffern.14

„Daten sind in dem Sinne ‚elementar’, dass sie nicht in kleinere Einheiten aufgespalten werden können, ohne ihren Bezug zu einem Wissensstand zu verlieren.“15 Beispiele dafür sind dieser Text (in binärer Form), ein Datensatz in einer Adressdatenbank, eine Bilddatei oder die Angaben einer Statistik. Daten sind dazu da, Information und Wissen zu speichern und zu transportieren und bilden somit die Grundlage für Information und Wissen. Dieser erweiterte Datenbegriff soll für die weiteren Ausführungen als Grundlage dienen.

2.2.2 Information

Grundsätzlich unterscheidet sich Information von Daten durch eine Zweckorientierung16 oder eine Zuordnung von Bedeutung durch den Empfänger. Der Erkenntnistheoretiker Gregory Bateson beschreibt Information mit "Information is a difference that makes a difference" (Information ist jeder Unterschied, der einen Unterschied macht).17 Nach dieser Definition werden Daten dann zur Information, wenn sie beim Empfänger bewertet werden bzw. eine Entscheidung beeinflussen. Demnach ist Information streng an ein Bewusstsein gekoppelt; Computer können lediglich Daten verarbeiten und ihre menschlichen Benutzer bei der Betrachtung der Daten unterstützen, um Informationen zu gewinnen. Sie können aber selbst keine Informationen direkt verarbeiten.

Information kann aber auch aus der Sicht der nächsten Stufe in der Hierarchie, aus der Sicht des Wissens, als „Synonym für explizites, enzyklopädisches oder kodiertes Wissen“18 beschrieben werden.

In dieser Arbeit erscheint es am sinnvollsten, Information als Daten mit Wert oder Bedeutung für einen menschlichen Betrachter anzusehen. Durch eine sinnvolle und intelligente Verknüpfung von Daten kann höherwertige Information gewonnen werden.

2.2.3 Wissen

Wissen ist im Sinne der hierarchischen Sichtweise „mehr als Information“. Dieser „Mehrwert“ wird vielfach beschrieben als Informationen, die verstanden und verarbeitet wurden. “Knowledge could be defined as information that has been combined with experience, context, interpretation, and reflection.”19 Wissen entsteht demnach durch Denken, d.h. durch die Verknüpfung von Informationen mit Erfahrungen, dem Umfeld, Interpretationen und Reflexionen. Die unterschiedlichen Ansätze in der Literatur zur Definition von Wissen sind sehr vielfältig. Eine ausführlicherer Diskussion der philosophischen Disziplin, die sich mit dem Begriff Wissen auseinandersetzt, der Erkenntnistheorie, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Deshalb sollen hier nur einige Ansätze herausgenommen werden, die zum allgemeinen Verständnis und zur Abgrenzung von Information und Wissen beitragen.

Besonders verbreitet sind Definitionen, die Wissen als Handlungsgrundlage und Entscheidungsaspekt darstellen: „Wissen ist die Fähigkeit, Informationen in qualitativ hochwertige Entscheidungen zu verwandeln.“20 Dabei wird oft auch der individuelle Aspekt hervorgehoben: „Wissen ist eine persönliche Fähigkeit, durch die ein Individuum eine bestimmte Aufgabe ausführen kann.“21 Im Kontext von Organisationen wird Wissen nicht nur handlungsbezogen gesehen, sondern beispielsweise auch in Dokumenten angesiedelt, die Informationen über Kunden, Geschäftsprozesse, Produkte, Lieferanten, Wettbewerber o.ä. enthalten.

Als sehr praktikable Beschreibung von individuellem und organisationalem Wissen erscheint folgende:

“Information becomes individual knowledge when it is accepted and retained by an individual as being a proper understanding of what is true and a valid interpretation of the reality. Conversely, organizational or social knowledge exists when it is accepted by a consensus of a group of people. Common knowledge does not require necessarily to be shared by all members to exist, the fact that it is accepted amongst a group of informed persons can be considered a sufficient condition.”22

Damit lässt sich sowohl individuelles als auch soziales oder organisationales Wissen auf Basis von Information definieren. Wissen entsteht demnach dann, wenn Information entweder vom Individuum oder von einer Gruppe von Personen als gültige Interpretation der Realität akzeptiert wird.

Im wirtschaftlichen Kontext bietet es sich natürlich auch an, Wissen einfach über den Wert für die Organisation von reiner Information abzugrenzen: “... knowledge is information internalized by means of research, study or experience, that has value for the organization.”23

Eine sehr verbreitete Klassifikation von Wissen ist die Unterscheidung in explizites Wissen und „tacit knowledge“, welches meist als implizites Wissen übersetzt wird24. Explizites Wissen ist, mit einfachen Worten ausgedrückt, greifbar. Es ist formal artikulierbar, beispielsweise in Form von Formeln, Spezifikationen, Handbüchern etc. und kann daher leicht weitergegeben werden. Implizites Wissen hingegen ist persönliches, verborgenes Wissen, das auf individuellen Gefühlen, Vorstellungen, Werten und Emotionen basiert. Es besteht aus Können, Handlungsroutinen, Überzeugungen, Glaubenssätzen und geistigen Schemata. Dieses Wissen ist besonders schwer systematisch zu verarbeiten oder zu übermitteln.

Aus diesen sehr unterschiedlichen Ansätzen wird ersichtlich, dass keine Definition in der Lage ist, sämtliche Aspekte des Wissensbegriffes zu berücksichtigen. Gemeinsam ist dem Großteil der Definitionsversuche, dass Wissen durch menschliche Verarbeitung von Informationen in irgendeiner Art entsteht.

2.2.4 Zusammenhang mit Content

Content ist, wie bereits im Abschnitt 2.1 (Seite 4ff.) erwähnt, die Gesamtheit sämtlicher digitaler Inhalte, Daten und Applikationen, die für den Betrieb einer Website verwaltet werden. Ziel ist es dabei, Inhalte für den Benutzer zweckorientiert aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, sodass der Benutzer Informationen daraus gewinnen kann. Man kann deshalb Content als Bindeglied zwischen Daten und Information sehen: Durch Verarbeitung von Daten entsteht Content, der durch die gezielte Verwaltung und Aufbereitung für den Benutzer zu Information wird (siehe Abbildung 2). Content Management hat somit auch die Aufgabe, aus Daten Informationen zu gewinnen, die schließlich vom Nutzer als Wissen verarbeitet werden können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Daten, Content, Information und Wissen25

Diese beschriebene hierarchische Sichtweise, nach der Information auf Daten aufbaut und Wissen auf Information, ist nicht unumstritten. Tuomi gibt eine alternative Sichtweise26. Er argumentiert, dass Daten nicht dadurch zu Information werden, dass sie Bedeutung erhalten, sondern Information wird erst dadurch zu Daten, dass sie strukturiert wird, und zwar mit Hilfe einer bereits zuvor definierten Struktur, die die Bedeutung festlegt. Hauptargument dafür ist, dass der Mensch nicht in der Lage ist, Fakten unabhängig von einer Bedeutungsstruktur zu betrachten.

Nach diesem Modell steht das Wissen in der zeitlichen Abfolge an der ersten Stelle der Hierarchie. Durch das Artikulieren, Verbalisieren und dem Schaffen von Strukturen wird aus Wissen Information. Daraus erst können durch das Fixieren von Repräsentation und Interpretation Daten entstehen.

Für den Bereich des Content Managements sind beide Sichtweisen relevant, ohne sich gegenseitig auszuschließen: Einerseits dienen CMS dazu, Daten so aufzubereiten, damit für den Betrachter möglichst wertvolle Informationen gewonnen werden können, die beim Betrachter im Idealfall zu Wissen weiterverarbeitet werden. Andererseits ist es ebenfalls eine Aufgabe von CMS, vorhandenes Wissen (z.B. von Redakteuren bzw. Mitarbeitern in Fachabteilungen) so zu strukturieren, dass es in Datenstrukturen gespeichert werden kann, womit der umgekehrte Weg gegangen wird. Zusammenfassend ergibt sich daraus, dass der Bereich Redaktion und Verwaltung von Content eher die umgekehrte Hierarchie (von Wissen zu Daten) betrifft, wohingegen der Bereich Aufbereitung und Ausgabe von Content die Hierarchie von Daten zu Wissen durchläuft.

2.3 Unterscheidung Content vs. Dokument

Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Content und Dokumenten ist die

„Granularität“ der Objekte. Die Granularität eines Objektes sagt aus, in wie fern die innere Struktur des Objektes betrachtet werden kann, d.h. ob ein Objekt weiter untergliedert werden kann oder bereits eine atomare Einheit darstellt.27

Herkömmliche Dokumente besitzen eine grobe Granularität, da sie viele einzelne Informationsobjekte enthalten (vgl. Abbildung 3 links). Die kleinste Einheit, auf die direkt zugegriffen werden kann, ist somit die Datei, die beispielsweise von einem Textverarbeitungsprogramm abgespeichert wird, unabhängig davon, wie viele einzelne Elemente sie enthält. Sie stellt bereits ein atomares Objekt dar. Um Informationen strukturiert und contentorientiert zu speichern, ist diese Granularität jedoch zu hoch, da die einzelnen enthaltenen Objekte gewissermaßen mit dem Dokument verschmolzen sind und nicht isoliert betrachtet, bearbeitet oder weiterverwendet werden können.28

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Unterscheidung Dokument vs. Content

Um Content Management überhaupt zu ermöglichen, müssen Objekte in kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Diese einzelnen Elemente können dann, da sie in elektronischer Form vorliegen, gezielt bearbeitet und auf vielerlei Art und Weise für unterschiedliche Zwecke wieder verwendet werden. Durch die Aufteilung erfolgt eine Entkoppelung von Layout und Inhalt, was ermöglicht, dass technisch nicht versierte Mitarbeiter Texte pflegen können, ohne sich mit dem Layout beschäftigen zu müssen.

In ein Dokument, das mit einem CMS erstellt wird, werden die einzelnen Content-Objekte normalerweise nicht eingefügt, sondern nur Referenzen oder Verknüpfungen gespeichert. Dadurch bleibt die feine Granularität erhalten, und es kann eine redundanzfreie Wiederverwendung einzelner Objekte ermöglicht werden. Zudem wird eine hohe Konsistenz erreicht, da alle Dokumente auf dasselbe Content-Objekt (z.B. ein Bild) referenzieren. Bei einer Änderung dieses Elementes sind somit alle Verweise auf dieses Objekt automatisch auf dem gleichen Stand.29

Ausschlaggebend ist diese Unterscheidung auch für die Abgrenzung von Content Management Systemen (CMS) und Dokumenten Management Systemen (DMS), die im Abschnitt 2.5.1 (Seite 19) behandelt wird.

2.4 Web Content Management

Web Content Management befasst sich grundsätzlich mit dem Management von Websites, also der Bereitstellung und Verwaltung von webbasierten Inhalten. Eine allgemeingültige Definition dieses relativ neuen Begriffes ist bislang in der Literatur nicht zu finden, weshalb hier der Versuch einer möglichst eindeutigen Definition unternommen wird.

2.4.1 Definition anhand der Begriffsbestandteile

Ein möglicher Zugang zur Definition des Begriffes ist die Zerlegung in seine Wortbestandteile:

Der Begriff „Web“ ist ein Synonym für Word Wide Web (WWW), ein globales, öffentliches und multimediales Hypertext-Informationssystem, welches das Internet als Transportmedium benutzt, um Informationen in Form von so genannten Internet-Seiten (Web- Seiten, Web Pages) auf Bildschirmen auszugeben.30 Charakteristisch ist die Verknüpfung von verschiedenen Seiten über Hyperlinks, völlig unabhängig von deren physischem Speicherort. Das World Wide Web wurde1989 am Schweizer Forschungszentrum CERN von Tim Barners-Lee ins Leben gerufen. Die Übertragung der Informationen basiert auf dem bereits früher entwickelten TCP/IP Standard (Transmission Control Protocol over Internet Protocol), der die Kommunikation zwischen Computern regelt und somit die Basis für das Internet bildet.

Eine Website („Site“ bedeutet Ort, Platz) bezeichnet ein komplettes, zusammengehöriges Web-Angebot, das aus einzelnen Webseiten besteht.31 Bei einer Website kann es sich um eine Internet-Website (global zugänglich), eine Intranet-Website (nur unternehmensintern zugänglich) oder ein Extranet (für eine eingeschränkte Benutzergruppe zugänglich, z.B. Geschäftspartner) handeln.

Content“ wurde bereits ausführlich diskutiert (siehe Kapitel 2.1, Seite 4) und bezeichnet im diesem Zusammenhang grundsätzlich Inhalte aller Art, die zum Betrieb einer Website verwendet werden. Der Begriff umfasst neben Text auch alle weiteren relevanten Inhalte für Websites, wie beispielsweise multimediale Inhalte (Audio, Video), Datenbanken, Diskussionsforen usw. Auch nicht sichtbare Inhalte wie Metainformationen und eingebettete Applikationen sowie Strukturen von Dokumenten oder Vorlagen (Templates) sind als Content anzusehen.

Für den Begriff „Management“ gibt es in den Wirtschaftswissenschaften vielfältige Definitionen. Im institutionellen Sinn werden dabei die Personen gesehen, die dispositive Tätigkeiten wahrnehmen. Zur Erklärung von WCM sei hier jedoch die funktionale Betrachtung von Management herangezogen, worunter alle Steuerungsvorgänge verstanden werden, die erforderlich sind, um die verschiedenen Einzelaktivitäten in einer Unternehmung oder in einem Bereich auf ein übergeordnetes Ziel zu koordinieren.32 Mit anderen Worten handelt es sich bei Management um die zielgerichtete Planung, Steuerung und Kontrolle von Aufgaben und Tätigkeiten.

Fasst man nun den Begriff Web Content Management als Synthese der drei einzelnen Definitionen auf, so versteht man darunter die koordinierte Planung und Ausführung aller Tätigkeiten zur Erstellung, Verwaltung und Bereitstellung der Inhalte, die für den Betrieb einer Website verwendet werden.

Content Management und Web Content Management werden in weiterer Folge synonym verwendet, obwohl diese Konzepte von Websites abstrahiert und für beliebige Präsentationsmedien angewandt werden könnten. Da einerseits der Fokus dieser Arbeit auf Web-Inhalte gelegt wird und andererseits praktisch alle Content Management Systeme ebenfalls den Schwerpunkt auf das Management von Websites setzen, wird eine differenziertere Betrachtung hier nicht vorgenommen.

2.4.2 Definition anhand der Merkmale

Content Management ist eine neue softwaretechnologische Richtung, deren Zielsetzung es ist, Informationen nicht nur zu verwalten und seinen Benutzern zugänglich zu machen, sondern darüber hinaus diese Dienste auf besonders benutzerfreundliche, effiziente (also besonders wirtschaftliche und automatisierte) und effektive (besonders wirkungsvolle, nutzbringende) Weise zur Verfügung zu stellen.

In vielen Publikationen wird auf die Definition des Marktforschungsunternehmens Meta Group verwiesen:

„Content Management encompasses a set of processes and technologies, enabling the creation and packaging of content (documents, complex media, applets, components, etc.) as part of a dynamic and integrated Web-centric environment.”33

Demnach enthält Content Management eine Menge von Prozessen und Technologien, die die es ermöglichen, Content-Elemente (Dokumente, multimediale Elemente, Applikationen und weitere Komponenten) zu erstellen, zu verwalten und zu veröffentlichen, und zwar als Teil einer dynamischen und integrierten webbasierten Umgebung.

Das britische Consulting-Unternehmen „Contentment“ definiert auf der eigenen Website in sehr ähnlichen Worten: „Content Management is a set of well-defined business processes, team roles and application tools designed to manage the online production and distribution of information to defined audiences and across a variety of media and networks.“34

Etwas spezifischer sind in dieser Beschreibung die Angaben, dass es sich um gut definierte Geschäftsprozesse handelt, die im Team mit Mitgliedern verschiedener Rollen und unter Einsatz verschiedener Anwendungsprogramme (Werkzeuge) abgewickelt werden. Im Gegensatz zur Definition der Meta Group wird hier auch die Zielgruppe erwähnt.

2.4.3 Web Content Management Systeme

Die Sammlung von Methoden und Werkzeugen, um Web Content Management zu unterstützen, wird als Web Content Management System (WCMS) oder Content Management System (CMS) bezeichnet. Die beiden Begriffe werden dabei meist synonym verwendet, was heißt, dass ein CMS ohne das vorangestellte Wort „Web“ normalerweise genauso für den Einsatz in webbasierten Umgebungen bestimmt ist.

Content Management Systeme beschäftigen sich mit der effizienten Organisation von Websites und allen darin enthaltenen Objekten mit dem Ziel, die Inhalte schneller und effektiver zu editieren, gestalten und bereitzustellen. CMS ermöglichen neben der Pflege der Inhalte von Internet und Intranet auch die Unterstützung von Geschäftsprozessen mit Webtechnologien. So kann beispielsweise mit Hilfe eines CMS die redaktionelle Pflege einer Website von jedem beliebigen Ort der Welt aus mittels eines Internet-Browsers durchgeführt werden.

Zwei Hauptziele werden mit einem CMS verfolgt:35

- Die Anbindung und Beteiligung dezentral agierender Content-Lieferanten, typischerweise Mitarbeiter aus den Fachabteilungen, jedoch auch externe Beitragende, die über umfangreiches fachliches Wissen verfügen, bisher jedoch nicht in der Lage waren, dieses Wissen effizient über das Medium Web zu verbreiten.

- Die Entlastung der Administratoren bei der Pflege und Wartung eines komplexen und hochgradig vernetzten Informationsraums. Die technisch zuständigen Personen sind dadurch nicht mehr gezwungen, sich mit der Erstellung und Verwaltung von Inhalten zu beschäftigen, sondern können sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, die technische Infrastruktur bereitzustellen und auszubauen.

Die Hauptvorteile, die daraus entstehen, sind einerseits geringere Durchlaufzeiten, wodurch grundsätzlich eine höhere Aktualität der Inhalte erreicht wird. Andererseits werden mit einer durchgehend digitalen Erfassung der Inhalte Medienbrüche und dadurch verursachte Folgefehler vermieden.

Kernfunktionalitäten, die von Content Management Systemen unterstützt werden, sind:36

- Verwaltung der Inhalte und der dazugehörigen Metainformationen über eine zentrale Datenbank
- Trennung von Inhalt, Struktur und Layout, wodurch verteiltes Arbeiten, mehrsprachige Versionen und verschiedene Ausgabemedien unterstützt werden
- Einfache, benutzerfreundliche Oberfläche zur Eingabe und Änderung von Inhalten, Bedienung typischerweise durch einen Standard-Internetbrowser
- Weitgehend automatisierte Erstellung von Navigationselementen
- Bereitstellung von Workflow-Funktionen und Prozessunterstützung
- Werkzeuge zur Administration, Benutzerund Rechteverwaltung
- Gegebenenfalls noch Werkzeuge zur Qualitätssicherung, Berichtserstellung und Versionskontrolle der Inhalte.

Die Zeitschrift CYbiz bietet folgende zusammenfassende Definition an: „Ein Web Content Management System ist eine komplexe Software, die der Erstellung, Überwachung, Freigabe, Veröffentlichung und Archivierung von interaktiven Inhalten für Websites dient.

Content Management Systeme kommen insbesondere dort zum Einsatz, wo Digitale Assets (Inhaltsteile von Websites, Anm.) sich ständig verändern.“37

An dieser Definition ist zu kritisieren, dass auf die notwendige Trennung von Inhalt, Struktur und Layout nicht eingegangen wird. Dazu kommt der Aspekt der Vereinfachung und Automatisierung nicht zur Sprache, obwohl gerade die hohe Benutzerfreundlichkeit und Automatisierung von Standardaufgaben ein besonders wichtiges Kriterium für den Einsatz von WCMS sind.

Eine allgemein gültigere Definition für Web Content Management Systeme lässt sich aus der Bestimmung von „Content Management“ ableiten:

Web Content Management Systeme (WCMS) oder Content Management Systeme (CMS) sind Sammlungen von Methoden und Werkzeugen, welche die Aufgaben und Prozesse, die im Rahmen eines gezielten Managements von Content anfallen, unterstützen, automatisieren oder vereinfachen.

CMS sind Anwendungssysteme in dem Sinn, dass darunter die Gesamtheit der Programme (Anwendungssoftware) und die dazugehörigen Daten für das Anwendungsgebiet Content Management verstanden wird. Die vorausgesetzte Hardwareund Software- Infrastruktur (z.B. Server, Betriebssystem, Datenbanksystem), auf die ein derartiges System aufbaut, ist demnach nicht unmittelbar zum CMS zu zählen.

2.5 Abgrenzung zu verwandten Bereichen

2.5.1 Dokumenten Management Systeme (DMS)

Etwas unscharf ist die Unterscheidung zwischen Content Management Systemen und Dokumenten Management Systemen. Die Begriffe werden teilweise synonym verwendet, da verschiedene traditionelle Anbieter von DMS versuchen, Ihre Systeme unter dem moderneren Begriff „Content Management Systeme“ einzuordnen. Hier soll deshalb versucht werden, die Unterschiede und eventuelle Gemeinsamkeiten klar herauszuarbeiten.

Content bezeichnet, wie bereits im Kapitel 2.1 erwähnt, die Gesamtheit sämtlicher digitaler Inhalte, Daten und Applikationen, die für den Betrieb einer Website verwaltet werden. Die einzelnen Content-Elemente können dabei in verschiedensten, auch multimedialen Formaten vorliegen.

Der Begriff Dokument wird im Allgemeinen in der Bedeutung von „Urkunde, amtliches Schriftstück“ oder „Beweisstück“ verwendet38. Im Bereich Informationsverarbeitung wird der Begriff „insofern ausgedehnt, als in diesem Kontext jede Art von permanenter Aufzeichnung als Dokument bezeichnet wird. Ein Dokument ist demnach eine Kombination aus gespeicherten Informationen, Informationsträger (z.B. Papier oder optische Platte) und der für das jeweilige Dokument typischen Struktur. Ein Dokument wird, auch wenn es Informationen unterschiedlicher Typen wie Daten, Text, Grafik oder Animation enthält (Verbunddokument) als Einheit interpretiert und dargestellt.“39

Microsoft definiert den Begriff „document“ so: „Any self-contained piece of work created with an application program and, if saved on disk, given a unique filename by which it can be retrieved. Documents are generally thought of as word-processed materials only. To a computer, however, data is nothing more than a collection of characters, so a spreadsheet or a graphic is as much a document as is a letter or report.”40

Diese beiden Definitionen von Dokument treffen zwar keine exakte Aussage darüber, was tatsächlich ein Dokument ist, weisen aber darauf hin, dass unter „Dokument“ im Prinzip eine Datei (File) auf einem Datenträger verstanden wird. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass ein Dokument auch aus mehreren Dateien bestehen kann, wie das bei HTML- Dokumenten der Fall ist: Im Dokument selbst stehen Texte und Darstellungsanweisungen, sowie Verweise auf Bilddateien oder sonstige externe Objekte, die innerhalb des HTML-Dokumentes dargestellt werden.

Im Microsoft Glossary of Terms wird File definiert mit: „A complete, named collection of information, such as a program, a set of data used by a program, or a user-created document. A file is the basic unit of storage that enables a computer to distinguish one set of information from another. A file is the „glue“ that binds a conglomeration of instructions, numbers, words, or images into a coherent unit that a user can retrieve, change, delete, save, or send to an output device.“41

Da diese Definition eindeutiger ist als jene von „Dokument“ und den Kern der Sache besser trifft, bildet sie die Basis für die weiteren Ausführungen von DMS.

Die DM Dokumenten Management GmbH definiert ein Dokumenten Management System als „ein System zur Handhabung und Verwaltung elektronisch gespeicherter Dokumente. Der Begriff wird oft für elektronische Archivsysteme benutzt, die ein integriertes Vorgangsbearbeitungssystem (Workflow-System) besitzen.“42

In einer weiteren Erläuterung heißt es: „Ursprung von Dokumenten-Management-Systemen im engeren Sinn ist die Verwaltung von Dateien im Netzwerken. Diese Systeme sind dokumentorientiert, das heißt Zugriff, Verwaltung und Darstellung erfolgen auf Basis von Dokumentenmerkmalen. Organisatorische Gesichtspunkte wie das gemeinsame Arbeiten mit Dokumenten, Einbinden in Prozesse etc. spielen bei den klassischen Produkten keine Rolle. Wesentliche Merkmale sind die Bildung von Dokumentengruppen (Containern), Versionsmanagement und selbstbeschreibende Dokumentenobjekte (Selfcontained Objects).“43

Daraus lässt sich erkennen, dass der Schwerpunkt bei DMS auf der Verwaltung und vor allem dem schnellen Zugriff auf gespeicherte Dateien liegt, wobei die Zielgruppe typischerweise die Mitarbeiter des Unternehmens sind. Dies ist vor allem in größeren Unternehmen sinnvoll, die sehr viele Dokumente, also Dateien produzieren. Wichtige Features, mit denen ein effizienter Zugriff auf große Datenbestände gewährleistet werden soll, sind dabei die Erfassung von Dateien im DMS, Verschlagwortung, Ablage, Versionierung, Archivierung und Zugriffssteuerung. Unklarheit besteht darüber, in welchem Zusammenhang DMS und Workflow-Systeme stehen, da in den angebotenen Systemen häufig Funktionalitäten für beiden Bereiche enthalten sind, die sich sinnvoll ergänzen.

Diebold beschreibt deshalb Dokumentenmanagement durch die drei Kernbestandteile:44

- Archivierungssysteme
- Recherchesysteme
- Vorgangsbearbeitungssysteme

Kränzle definiert folgendermaßen: „Ein Dokumenten-Management-System - DMS - ist eine Software, die der aufgabengerechten Erzeugung, Bereitstellung, Steuerung, Weiterleitung und Archivierung von Dokumenten im Rahmen von organisatorischen Prozessen dient. Dokumente sind dabei alle informatorischen Objekte - seien sie auf Papier oder als elektronische Objekte wie Dateien, Verzeichnisse oder zusammengesetzte Objektstrukturen -, die Informationen für die jeweiligen betrieblichen Prozesse zur Verfügung stellen. Ein Dokument fixiert also einen bestimmten Informationsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt für Personen und organisatorische Stellen.

Dokumente dienen zur Kommunikation zwischen inund externen organisatorischen Einheiten.“45

Obwohl viele DMS auf Office-Dateien (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation etc.) ausgerichtet sind, legen Dokumenten Management Systeme den Fokus eigentlich weniger auf „Dokumente“ im Sinne von Schriftstücken, sondern eher auf Dateien – unabhängig ihres Typs oder Formats. Grundlegendes Ziel von DMS ist es, Dateien zu organisieren und einen schnellen Zugriff darauf zu ermöglichen. Die Recherche erfolgt dabei typischerweise über eine Volltextsuche, da die in einem DMS angelegten Informationen meist nur schwach strukturiert vorliegen. Eine adäquatere und weniger irreführende Bezeichnung für DMS wäre deshalb „Datei Management Systeme“ oder „File Management Systeme“.

Gemeinsamkeiten mit Content Management Systemen bestehen darin, dass beide versuchen, Informationen zu kategorisieren, Metadaten zu ergänzen, durch Teamunterstützung und Workflow eine effiziente Erstellung zu ermöglichen und dem Benutzer effizienten Zugriff auf die gewünschten Informationen zu ermöglichen.

Zusammenfassend ergeben sich folgende signifikante Unterschiede zwischen DMS und CMS, so wie die beiden Softwaredomänen hier definiert werden:46

- Dokumenten Management Systeme legen den Fokus auf Dateien, Content Management Systeme hingegen auf einzelne Komponenten von Inhalten (Content- Objekte). Für die Verwaltung von Web-Inhalten sind Dateien weniger gut geeignet, da sie nur eine Art zusätzlichen „Behälter“ für Inhalte darstellen und so die Flexibilität unter anderem dadurch einschränken, dass die Inhalte kaum strukturiert vorliegen, und Metadaten in der Praxis nur pro Datei erfasst werden können. Wie bereits im Abschnitt 2.3 (Seite 13) besprochen, ist ein Dokument lediglich eine Zusammensetzung mehrerer Content-Objekte. Um eine optimale Flexibilität zu erreichen, ist es sinnvoll, die kleinsten Einheiten zu speichern, also Content- Objekte. Die kleinste Einheit bei DMS sind Dokumente bzw. Dateien, und im Unterschied zu CMS wird die innere Struktur eines Dokumentes nicht mehr weiter verfolgt.

- DMS haben die Zielsetzung, Dateien zu verwalten, die von anderen Applikationen erstellt wurden, wobei die Dateien wieder in der Quell-Applikation bearbeitet werden. Content Management Systeme hingegen stellen Funktionen sowohl zur Erstellung als auch zur Verwaltung einzelner Content-Elemente zur Verfügung. In beiden Systeme werden auch Metadaten hinzugefügt und verwaltet, aber nur CMS unterstützen direkt die Erstellung von Content, was sogar ein Kernbereich dieser Systeme ist.

- Ziel von DMS ist der schnelle Zugriff auf Dokumente in Form von Dateien. Ziel eines CMS ist dagegen die Erstellung von Publikationen, die eine Kombination der einzelnen Elemente sind, die vom CMS verwaltet werden. Dazu werden auch in einem CMS Funktionalitäten eines Dokumenten Management Systems benötigt, und zusätzlich die Fähigkeit, Publikationen aus den einzelnen verwalteten Inhaltskomponenten zu erstellen.

- Gegenstand von DMS sind schwerpunktmäßig innerbetriebliche Dokumente, die einzelne Prozesse betreffen. CMS hingegen verwalten hauptsächlich Informationen für eine externe Zielgruppe. Selbst wenn das CMS für die Verwaltung eines Intranets verwendet wird, haben die enthaltenen Informationen weniger den Charakter einer Dokumentation von Prozessen, sondern eher informativen, wissensvermittelnden Charakter.

Da die Software-Produkte in den Bereichen Dokumenten Management Systeme und Content Management Systeme sehr heterogen sind, und ganz unterschiedliche Schwerpunkte bezüglich angebotener Funktionalitäten, Branchen und Firmengrößen haben, fällt eine eindeutige Zuordnung der Systeme oft schwer. Es ist jedoch hilfreich, aufgrund der beschriebenen Abgrenzung den primären Fokus und die Herkunft der Applikationen feststellen zu können, um daraus zu schließen, ob das Produkt den eigenen Zielsetzungen entsprechen kann. Nicht selten wird mit der Benennung von Produkten recht großzügig vorgegangen, um aktuellen Trends zu folgen.

2.5.2 Knowledge Management

Heinrich definiert Wissensmanagement (Knowledge Management) als „die zielgerichtete, geplante Versorgung einer Organisation mit Wissen, deren Hauptaufgaben das Auffinden von Wissensquellen und die Produktion, Speicherung, Verteilung und Verwendung von Wissen mit technischen und nicht-technischen Hilfsmitteln sind“.47

Hierbei ist anzumerken, dass in zunehmendem Maße in allen Unternehmen das Management von Wissen zu einer Hauptaufgabe wird. Es ist für praktisch jedes Unternehmen von zentraler Bedeutung, sich im ständigen Wandel des wirtschaftlichen Umfeldes behaupten zu können, schnellen Zugriff auf relevante Informationen zu ermöglichen, Innovationen zu entwickeln, Kunden optimal zu betreuen und flexibel auf die Märkte reagieren zu können. Aufgabe eines gezielten Wissensmanagements ist daher „der bewusste und systematische Umgang mit der Ressource ‚Wissen’, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern“48.

Geht man davon aus, dass es in den beiden Fachrichtungen Wissensmanagement und Content Management darum geht, Informationen einer Benutzergruppe bereitzustellen, so könnte man eine große Ähnlichkeit daraus schließen. In der Praxis gibt es jedoch wesentliche konzeptionelle Unterschiede, die vor allem aus den komplementären Ansätzen bei der Produktion von Information entstehen:49 Während CMS einen Publishing-Ansatz verfolgen, streben Knowledge Management Systeme (KMS) nach einem Collaboration- Ansatz, wo es vor allem um die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Team geht.

Pfau/Krügner arbeiteten in der Zeitschrift „WCM Market Flash“, die von WCM Online (New Media Sales) in digitaler Form produziert wird, diesen Unterschied sehr klar heraus:50

- Publishing-Ansatz:

Bei diesem Ansatz gibt es eine klare Rollenverteilung zwischen Redakteur und Leser. Die Inhalte werden von einem Redakteur erstellt und schließlich für den Leser freigegeben. Die Informationsverteilung erfolgt daher grundsätzlich unidirektional vom Autor zum Leser, ein sogenannter „Push-Ansatz“. Typischerweise sind weniger Redakteure am Publikationsprozess beteiligt, aber sehr viele (unternehmensexterne) Leser, die hohe Ansprüche an eine einheitliche Struktur sowie an Qualität und Layout stellen. Im Mittelpunkt steht der Erstellungsund Publishingprozess des Content Management.

- Collaboration-Ansatz:

Dieser Ansatz wird von KMS ebenso verwendet wie von Dokumenten Management Systemen und Groupware Systemen. Das Ziel dieser Systeme ist es, eine gemeinsame Arbeitsplattform für die Mitarbeiter (Zielgruppe sind unternehmensinterne Personen!) einer Organisation zu schaffen und Wissen auszutauschen. Die Verteilung von Information ist freigestellt und wird individuell und nicht zentral gesteuert. Ausgefeilte Rollenund Rechteverteilungen wie beim Publishing-Ansatz sind nur eingeschränkt notwendig, Kommunikation und Kooperation der Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt. Die optische Präsentation spielt lediglich eine Nebenrolle.

Man kann somit zwischen einem „steuernden Publishing-Ansatz“ bei CMS und einem „selbstregulierenden Collaboration-Ansatz“ bei KMS unterscheiden.

Aus dieser Erkenntnis entstehen zahlreiche weitere Gegensätze. Ein Grundlegender Unterschied betrifft die Art der Strukturierung von Informationen: Content Management verwaltet stark strukturierte Inhalte. Wissensmanagement hingegen integriert unterschiedliches Wissen, dessen Inhalte sich nicht standardisieren oder vorausplanen lassen51. Workflow-Funktionalitäten, besonders leistungsfähige Datenbanken, benutzerfreundliche Masken zur Eingabe der Informationen und vielfältige Möglichkeiten zur optischen Aufbereitung der Inhalte sind bei Content Management Systemen besonders wichtig. Bei Knowledge Management Systemen hingegen liegen die Schwerpunkte auf einfacher Erfassung vorhandener Informationen, effizienter Verknüpfung und Suche sowie besonders einfachen Funktionen zur Zusammenarbeit (z.B. Diskussionsforen).

CMS können für manche Bereiche die technologische Grundlage oder bestimmte Funktionalitäten für Wissensmanagement bieten, am ehesten bei der Verarbeitung und Verbreitung von Wissen. Grundsätzlich aber sind noch keine Softwareprodukte verfügbar, die zur Unterstützung beider Bereiche ebenso gut geeignet sind, was auch für absehbare Zeit so bleiben wird. Die konzeptionellen Unterschiede sind zu groß, um mit einem Produkt beide wichtigen Bereiche optimal abdecken zu können. Aufgrund der Weiterentwicklung und zunehmenden Akzeptanz offener Standards geht die Überlegung in die Richtung, besser zwei Spezialisten als Anbieter zu haben, die gute Integration bieten als ein Produkt, das zwar beide Bereiche, diese allerdings nur mittelmäßig abdeckt.

Im Rahmen der technischen Grundlagen kann Content Management als ein Teilbereich im Wissensmanagement betrachtet werden.

2.5.3 Fazit

Es ist immer kritisch zu hinterfragen, welche Bedeutung die Produktbezeichnungen der Hersteller wirklich haben und in welchem Bereich die Schwerpunkte liegen. Nicht selten wird versucht, ein Produkt dem Käufer als „umfassender Alleskönner“ schmackhaft zu machen. Darüber hinaus ist vor allem im Bereich Wissensmanagement und Content Management generell zu beachten, dass eine Softwareapplikation alleine nie die Lösung des Problems darstellen kann, es sind immer organisatorische Begleitprozesse erforderlich, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Besonders bei Wissensmanagement dominiert die Auffassung, dass es nicht primär um Technologien geht, sondern vielmehr darum, die gesamte Organisation für das Thema Wissen zu sensibilisieren.

3 Bedeutung von Web Content Management

Es gibt zahlreiche Gründe, die auf zunehmende Bedeutung eines effektiven Content Managements als Erfolgsfaktor für die Website eines Unternehmens hindeuten. Hauptursache ist die wachsende Nachfrage und Bedeutung von Content, und die daraus zu erwartende starke Steigerung des Umfangs an Inhalten, die effizient verwaltet werden müssen. Abschnitt 3.1 beschäftigt sich mit der Entwicklung und Bedeutung von Content.

Daran anschließend werden anhand von Anforderungen beim Webpublishing die Unterschiede zwischen herkömmlichen Methoden und Webpublishing mit Content Management Systemen diskutiert (Abschnitt 3.2). Technische Grundlagen zur Architektur (Abschnitt 3.3) bilden die Überleitung zu Erwartungen, die an ein CMS gestellt werden können (Abschnitt 3.4). Hinweise darauf, wann der Einsatz eines CMS sinnvoll ist und die damit verbundene Vorstellung eines Modells zur Berechnung und Abschätzung des Bedarfes nach einem CMS (Abschnitt 3.5) schließen dieses Kapitel ab.

3.1 Entwicklung von Content

Wir befinden uns im viel zitierten „Informationszeitalter“, und obwohl Information überall verfügbar ist, wächst der Bedarf ständig weiter. Gefragt sind vor allem genaue, detaillierte, hochwertige Informationen, auf die sofort zugegriffen werden kann.

In praktisch allen Unternehmen ist Information oder Wissen zu einem wichtigen Produktionsfaktor, aber auch Kostenfaktor geworden, egal welche Produkte oder Dienstleistungen dem Kunden angeboten werden.

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg einer Website ist zweifelsohne die Bereitstellung und benutzerfreundliche Präsentation von laufend aktualisierten, qualitativ hochwertigen und für den Kunden relevanten Inhalten. Ist es für den Kunden einfacher, zeitsparender oder bequemer, eine Information, ein Produkt oder eine Dienstleistung online zu beziehen, als auf herkömmliche Art und Weise, dann kann langfristig Erfolg mit dem Web-Angebot erzielt werden.

Effiziente Content Management Prozesse können es wesentlich erleichtern, relevante Inhalte schnell und gut aufbereitet zur Verfügung zu stellen, dadurch zu einer besseren Kundenbindung und schlussendlich zu erhöhten Umsätzen führen.

Um wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben, ist es also notwendig, potenziellen Kunden umfassende Informationen zu bieten. Dabei kann es sich kein Unternehmen langfristig leisten, ineffiziente Prozesse aufrecht zu erhalten, egal ob es sich um die Produktion von Gütern, Dienstleistungen oder eben Informationen handelt.

Der Umfang an angebotenen Informationen auf der Website kann – ungeachtet des Preises – ausschlaggebend für oder gegen den Kauf eines Produktes sein. Ein gedankliches Experiment soll dies verdeutlichen: Angenommen, ein Interessent besucht die Website des Herstellers A, um Informationen zu einem Produkt zu bekommen und erhält umfangreiche Beschreibungen, Spezifikationen, Preisangaben, aktuelle Verfügbarkeiten und diverse Zusatzinformationen. Daneben findet er noch Support-Informationen, FAQs (Frequently Asked Questions, Antworten zu häufig auftretenden Fragen) und Zukunftspläne des Herstellers, die sein Vertrauen in den Anbieter stärken. Anschließend besucht er die Website des Herstellers B und bekommt dort für seine Kaufentscheidung nicht ausreichende Informationen geboten. Der Interessent müsste deshalb einen Händler dieses Anbieters kontaktieren, um die nötigen Informationen wie Preise und genaue Spezifikationen zu erhalten, was natürlich einen gewissen Aufwand verursacht. Selbst auf das Risiko hin, beim zweiten Anbieter möglicherweise weniger zu bezahlen, liegt der Schluss nahe, dass viele Käufer aus Zeitgründen das Produkt bereits beim ersten Anbieter kaufen.

Der Wunsch der Kunden nach „Selbstbedienung“ führt ebenso zu einer wachsenden Bedeutung von Informationen auf Websites. Kunden wollen sich umfassend informieren, sowohl im Vorfeld eines Kaufes, als auch nach einem Einkauf. Wettbewerb findet nicht nur auf der Ebene von Produktmerkmalen und Preisen statt, sondern in zunehmendem Maße auch durch herausragende Kundenservice-Leistungen.52 Informationen, die für bestehende oder potenzielle Kunden Nutzen bringen, sind neben ausführlichen Produktinformationen beispielsweise Bedienungshinweise, Tipps und Tricks zur Verwendung eines Produktes, FAQ-Listen, regelmäßige Newsletter oder Ähnliches. Unternehmenswebsites bieten eine ideale Plattform, um Informationen mit hohem Kundennutzen schnell und kostengünstig zur Verfügung zu stellen.

Durch die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung eröffnen sich neue Chancen und Möglichkeiten für Unternehmen, die ihren Content entsprechend anpassen. Die Übersetzung der Inhalte in die Sprache der Zielgruppe ist Voraussetzung, um ein breites internationales Publikum ansprechen zu können.

Ein weiteres Argument für eine wachsende Bedeutung von Content ist die steigende Verfügbarkeit von mobilen Informationsgeräten. Zwar ist der Durchbruch von Technologien wie WAP oder PDAs (Personal Digital Assistant, z.B. Palm oder Psion) noch nicht erfolgt, aber es wird nach wie vor damit gerechnet, dass sich früher oder später das Abrufen von Informationen aus dem Internet mittels mobiler Geräte durchsetzen wird.

Als Ergebnis der wachsenden Bedeutung von Content ist zu erwarten, dass der Umfang der Inhalte, die Unternehmen auf Ihrer Website verwalten sollten, stark zunehmen wird. Schätzungen verschiedener anderer Analysten gehen davon aus, dass sich im Schnitt der Inhalt einer Website in etwa jedes Jahr verdoppelt.53 Bei kleineren Websites ist das angenommene Wachstum noch höher. Seriöse Prognosen über eine genaue Entwicklung sind allerdings kaum möglich, da die tatsächliche Entwicklung des Content auf einer Website von sehr vielen Faktoren abhängt. Dazu kommt, dass weder geeignete Messinstrumente noch Messskalen verfügbar sind, um den exakten Umfang bzw. das Wachstum der Website zu analysieren. Es bleibt die grundlegende Annahme, dass sowohl der Umfang als auch die Anforderungen an Content für die Website steigen werden, je nach Unternehmen in unterschiedlichem Maße.

Die Bewältigung dieser erwarteten Entwicklung von Web Content stellt hohe Anforderungen an organisatorische Prozesse ebenso wie an die technische Infrastruktur. Um eine proportionale Steigerung des Aufwandes und der Kosten für die Bearbeitung von Content zu vermeiden, müssen neue, effizientere Systeme und Prozesse eingesetzt werden. Content Management Systeme versprechen, diese Anforderungen besser als herkömmliche Methoden des Webpublishings zu erfüllen.

[...]


1 vgl. CMForum, 2001

2 vgl. Schuster/Wilhelm/Bullinger, 2000, S. 6 sowie Reynolds/Kaur, 2000

3 vgl. Reynolds/Kaur, 2000

4 Zur Unterscheidung: Die im eigentlichen Content Management System bereits enthaltenen Programmabläufe zählt nicht zu Content. Erst wenn zusätzliche Skripts hinzugefügt werden, ist es sinnvoll, von „Content“ zu sprechen.

5 vgl. Baumann, 2001

6 Auf Internet-Seiten können einige dieser Metadaten in Form so genannter „Meta-Tags“ in den nicht sichtbaren Kopfteil eingebaut werden, die wichtigsten sind die Schlagwörter („Meta Keywords“) und die Beschreibung („Meta Description“). Diese Informationen werden von einigen Suchmaschinen zur Indexierung der Seiten verwendet. Bei einer Suche werden Seiten, in denen das Suchwort in den Meta Keywords vorkommt, von der Suchmaschine als „relevanter“ beurteilt und im Suchergebnis nach vorne gereiht. Existiert eine Meta Description, so wird diese als Kurzbeschreibung der Website in der Ergebnisübersicht angezeigt.

7 Baumann, 2001

8 angelehnt an Baumann, 2001

9 Schuster/Wilhelm/Bullinger, 2000, S. 6

10 vgl. Schuster/Wilhelm/Bullinger, 2000, S. 6

11 In der Praxis kann es sinnvoll sein, Formatierungsanweisungen zur Hervorhebung einzelner Textpassagen in einem Fließtext (z.B. fett oder kursiv) direkt in den eingegebenen Text einzubetten. Die Darstellung kann dann trotzdem weiterhin über Stylesheets gesteuert bzw. geändert werden, in dem z.B. der HTML-Anweisung („HTML-Tag“) für Fettschrift ein eigener Style mit der Farbe Rot zugewiesen wird. Somit würden alle Texte, die als „fett“ gekennzeichnet sind, in roter Schrift erscheinen.

12 Weggeman, 1999, S. 35

13 vgl. Stickel/Groffmann/Rau, 1997, S. 326

14 vgl. Stickel/Groffmann/Rau, 1997, S. 161

15 Mertens, 1997, S. 195

16 vgl. Stickel/Groffmann/Rau, 1997, S. 326

17 siehe auch Bateson, 1990, S. 87f.

18 Weggeman, 1999, S. 41

19 Davenport/De Long/Beers, 1997

20 Weggeman, 1999, S. 33

21 Weggeman, 1999, S. 39

22 Godbout, 1999

23 Kerssens-Van Drongelen/de Weerd-Nederhof/Fisscher, 1996, S. 214

24 vgl. Polanyi, 1985

25 eigene Darstellung

26 vgl. Tuomi, 1999

27 vgl. Kaiser, Xi, 1999, S. 29

28 vgl. Kaiser, Fritjof, 1999, S. 36

29 vgl. Kaiser, Fritjof, 1999, S. 36f.

30 vgl. Mertens, 1997, S 445f.

31 vgl. Stickel/Groffmann/Rau, 1997, S. 786.

32 vgl. Corsten, 1993, S. 546

33 Definition der Meta Group, u.a. auf http://www.xml.org/xml/putting_xml_to_work.shtml

34 Harrison, 2001a

35 vgl. Schuster/Wilhelm/Bullinger, 2000, S. 8

36 vgl. Schuster/Wilhelm/Bullinger, 2000, S. 8f. und Harrison, 2001

37 CYbiz, 2000, S. 99

38 siehe auch Duden, 1989, S. 355

39 DM Dokumenten Management GmbH, 2001

40 Microsoft Glossary, 2001

41 Microsoft Glossary, 2001

42 DM Dokumenten Management GmbH, 2001

43 DM Dokumenten Management GmbH, 2001

44 Weiss, 2001

45 Kränzle, 1995, S. 27.

46 vgl. dazu auch Boiko, 2002, S. 132ff.

47 Heinrich, 1999, S. 276

48 Eller, 2001

49 Pfau/Krüger, 2001, S. 10f

50 Pfau/Krüger, 2001, S. 10f

51 vgl. Warnecke/Gissler/Stammwitz, 1998

52 vgl. Harrison, 2001b

53 vgl. Kessler, 2000, S. 7ff.

Ende der Leseprobe aus 250 Seiten

Details

Titel
Web Content Management - Effizientes Management von Websites durch Content Management Systeme
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck  (Institut für Wertprozessmanagement, Abteilung Wirtschaftsinformatik)
Veranstaltung
Informationsmanagement, CMS
Note
1,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
250
Katalognummer
V13935
ISBN (eBook)
9783638194556
Dateigröße
2581 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Content, Management, Effizientes, Management, Websites, Content, Management, Systeme, Informationsmanagement
Arbeit zitieren
Markus Einfinger (Autor:in), 2002, Web Content Management - Effizientes Management von Websites durch Content Management Systeme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13935

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