Praktikumsbeleg B Geschichte


Praktikumsbericht / -arbeit, 2009

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte der Schule

2 Kurzinformationen über die Geschichtsklassen

3 Planungsentwurf einer geschichtlichen Unterrichtseinheit

4 Darstellung und Auswertung einer Geschichtsstunde
4.1. Geschichtsdidaktische Vorüberlegungen
4.2. Plan der Durchführung
4.3. Ausführliche und kritische Analyse der gehaltenen Stunde
4.4. Unterrichtsmaterialien
4.4.1 Arbeitsblätter
4.4.2 Folien / Tafelfbild

4 Besondere Aktivitäten im Bereich des historischen Lernens

5 Gesamteinschätzung der im Praktikum geleisteten Arbeit und gewonnenen Erfahrungen

1 Geschichte der Schule

Ich habe mein Praktikum am Berthold-Bracht Gymnasium absolviert. Diese Schule hat eine lange Geschichte: Am 28. Oktober 1952 wurde sie als EOS Reick gegründet, um Schülern die Möglichkeit zu geben, ein Abitur zu absolvieren. Diese erweiterte Oberschule erhielt den Namen des tschechischen Widerstandskämpfers Klement Gottwald.

Auf Grund sinkender Schülerzahlen musste die Lehranstalt von 1963 bis 1967 geschlossen werden. Durch wiederkehrenden Bedarfszuwachs an Oberschulen wurde sie auf einer Etage neu eröffnet. Die Namensgebung dieser EOS ist bis zum 27. November 1969 zurück zu verfolgen. An diesem Tag fand ein Treffen zwischen Helene Weigel, der Witwe Brechts, und einer Brigade des VEB Metalleichtbaukombinat-Industriemontage Leipzig namens "Bertolt Brecht" statt. Dabei unterbreitete sie den Vorschlag, dass diese Brigade sich eine Patenklasse suchen sollte. Noch im selben Jahr kündigte die "Bertolt-Brecht-Brigade" ihr Interesse an einer Patenschaft mit der damaligen Klasse 10 F/2 der EOS Reick an.

Am 5. Oktober 1970 kam es zum ersten Kontakt zwischen der Klasse und Helene Weigel im "Strehlener Hof" am Wasaplatz. Es folgten jährliche Berlin-Besuche von Klassen der Schule, die jeweils durch die Patenbrigade vermittelt wurden. Dadurch entstand eine enge Beziehung der EOS zum von Brecht gegründeten Berliner Ensemble. Die Brigade war es auch, die Helene Weigel den Vorschlag machte, der Lehranstalt den Namen ihres verstorbenen Ehegatten zu verleihen.

Die Schule besteht aus zwei Gebäuden, wobei eines der beiden früher als Grundschule gedient hat und heute für das Gymnasium genutzt wird. Die Schule verfügt über mehrere Computerfachräume, die es den Schülern ermöglichen schon ab Klasse 5 intensiv mit den neuen Medien zu arbeiten. Eine Besonderheit der Schule ist das Programm der „International School“, die es Schülern ermöglichen soll, sowohl das deutsche Abitur als auch einen international anerkannten, englischen Abschluss zu erreichen.

2 Kurzinformationen über die Geschichtsklassen

Ich habe meine Unterrichtsstunden in einer sechsten, einer neunten und einer zehnten Klasse gehalten. Die sechste Klasse, die ich auch in meinem Zweitfach Englisch unterrichtet habe und schon von den SPÜ-Veranstaltungen Englisch kannte, bestand aus 26 Schülern, 14 Jungen und 12 Mädchen. Ich hatte hier die Geschichtslehrerin gefragt, ob ich eine Stunde halten könnte und die war einverstanden, so dass ich insgesamt drei halten durfte. Es war eine klare Klassenstruk- tur zu erkennen, die Klasse hielt fest zusammen und die Schüler unterstützten sich gegenseitig, wenn Probleme auftraten. Das Interesse der Schüler am Fach Geschichte war zunächst nicht sehr groß, was vor allem an der Art und Weise der Geschichtslehrerin lag. Die Schüler, das ist mir in meinen Hospitationsstunden aufgefallen, waren unheimlich wissbegierig, aber viele ihrer Fragen wurden auf unsanfte Art „abgesägt“. Deswegen war die Motivation der Schüler nicht sehr hoch. In den hospitierten Stunden ist mir aber auch aufgefallen, dass es doch ein sehr ho- hes Potential in dieser Klasse gibt, denn es gab viele Schüler, die über einiges Vor- bzw. Halb- wissen verfügten und den Rest der Klasse animierten, am Unterrichtsgespräch teilzunehmen.

In der neunten Klasse, die meine Betreuerin als Krankheitsvertretung übernommen hatte, gab es 21 Schüler, davon 15 Mädchen und nur 6 Jungen. Es gab einen Schüler, der die Klasse wiederholen musste, was man seinem Wissen in Geschichte aber keinesfalls anmerken konnte. Es arbeitete rege mit und seine Antworten und Fragen ließen auf ein sehr fundiertes Ge- schichtswissen und -interesse schließen. Es gab noch eine zweite Schülerin in der Klasse, die sehr gut mitarbeitete und sehr gute Antworten und Denkanstöße lieferte. Der Rest der Klasse war leider zu Beginn etwas träge und verließ sich darauf, dass die beiden guten Schüler den Lehrer schon zufrieden stellen würden. Wie sich in einem späteren Test herausstellte, waren auch bei einigen Schülern massive Wissens- und Verständnislücken vorhanden.

Die zehnte Klasse, die ich unterrichtet habe, bestand aus 19 Schülern, davon 8 Jungen und 11 Mädchen. In der Klasse befand sich auch ein Austauschschüler aus Rumänien, der aber perfekt Deutsch sprach und sich auch sehr gut in den Klassenverband eingebunden hatte. Diese Klasse, in der sich einige schon für einen Geschichtsleistungskurs in der SEK II entschieden hatten, war zweitgeteilt. Auch hier gab es einige Schüler, die sehr motiviert waren und gut mitgearbeitet haben. Es gab aber auch eher ruhige Schüler, von denen einige, bei Nachfrage, kaum zufriedenstellende Antworten geben konnten.

3 Planungsentwurf einer geschichtlichen Unterrichtseinheit

Die geplante Unterrichtseinheit lässt sich im Lernbereich 3 „Die nationalsozialistische Dikta- tur - ein System von Terror und Gewalt“ der neunten Klasse einordnen. Dafür sind im Lehrplan 12 Unterrichtsstunden vorgesehen, die in Doppelstunden gehalten werden. Das Thema der Unterrichtseinheit lautet „Von der Machtergreifung zum Beginn des Zweiten Weltkrieges“. Dafür sind 5 Doppelstunden veranschlagt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4 Darstellung und Auswertung einer Geschichtsstunde

4.1. Geschichtsdidaktische Vorüberlegungen

Da in der vorhergehenden Stunde die Machtergreifung bereits besprochen wurde, konnte ich auf diesem Wissen aufbauen. Die Lehrerin hatte es geschafft, die Maßnahmen bis zur Reich- stagsbrandverordnung zu behandeln. Das war also der Punkt, an dem ich nun anknüpfen muss- te. Um die Schüler aktiv einzubinden, sollte diese Wiederholung nicht durch einen Lehrervor- trag stattfinden, sondern anhand einer Quelle ein Unterrichtsgespräch eingeleitet werden. Im Anschluss daran sollten die Überleitung und damit die Nennung des neuen Stundenthemas fol- gen. Um die Brisanz der folgenden Ereignisse anschaulich zu machen, werden sich die Schüler zunächst mit den Wahlergebnissen vom 05. März 1933 auseinandersetzen, um anhand dieser das Dilemma der NSDAP herauszufiltern. Im Anschluss daran folgt ein kurzer Lehrervortrag, der das Gesagt noch einmal zusammenfasste, um dann auf das Ermächtigungsgesetz überzulei- ten, das den Kern der Stunde bilden sollte. Dafür werden den Schülern mehrere Arbeitsblätter gegeben. Sie erhalten ein Quellenpapier mit dem Inhalt des Gesetzes und einiges Meinungen dazu. Zusätzlich dazu bekommen sie noch ein Schaubild, das als Übersicht dienen soll und selbstständig ergänzt werden soll. Damit sollen die Schüler verstehen, wie es Hitler nach und nach geschafft hat alle Komponenten, die seiner Macht im Wege standen, auszuschalten.

Zunächst also sollen die Schüler den Inhalt des Gesetzes analysieren. Wichtig ist hier die Quintessenz, dass der Reichstag sich de facto selbst entmachtet hat. Unterstützt werden diese Aussagen von einer Grafik im Lehrbuch, die die Abstimmungsergebnisse im Reichstag zeigt. Um eine intensive und aktive Bearbeitung des Lerngegenstands zu gewährleisten, folgt nun eine Gruppenarbeit, wobei die Gruppen durch Zufall gebildet werden, um eine möglichst hete- rogene Mischung zu erzeugen. Es gibt vier verschiedene Texte, die die Aussagen verschiedener Parlamentarier widerspiegeln und ihre dementsprechende Argumente für oder wider das Er-mächtigungsgesetz. Anschließend sollen die Schüler der einzelnen Gruppen die Ergebnisse für den Rest der Klasse zusammenfassen und bewerten, so dass die lückenlose Weitergabe der Informationen an die anderen Gruppen gewährleistet ist. Die Ergebnisse mündlich vorzutragen, war eine bewusste Entscheidung, da es sich hier um eine neunte Klasse handelt, die doch schon sehr gut eigenständig Notizen machen. Zudem schulen solche Methoden die Fähigkeit der Schüler, dem Vortragenden intensiv zuzuhören und die wichtigsten Informationen herauszufiltern. Im Anschluss daran wird eine Folie aufgelegt, die die Schüler abschreiben sollen, um zu gewährleisten, dass alle die wichtigsten Fakten parat haben.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Praktikumsbeleg B Geschichte
Hochschule
Technische Universität Dresden
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
15
Katalognummer
V139016
ISBN (eBook)
9783640487622
Dateigröße
434 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Praktikumsbeleg, Geschichte
Arbeit zitieren
Elisa Mätzig (Autor:in), 2009, Praktikumsbeleg B Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139016

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