Geschichtsschreibung im Historischen Roman - Eine vergleichende Betrachtung von Bertolt Brechts "Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar" und Stefan Heyms "Der König David Bericht"


Examensarbeit, 2006

93 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Der historische Roman
1.1. Der historische Roman - Eine Zwittergattung?
1.2. Was ist ein historischer Roman?
1.2.1. Über Grenzziehung zu anderen Gattungen zu einer Minimaldefinition
1.2.2. Unmöglichkeit einer Universaldefinition
1.2.3. ‚Üblicher’ vs. ‚anderer’ historischer Roman
1.3. Narration und Geschichte als Untersuchungskriterien für historische Romane
1.4. Historische Romane als Ausdruck der jeweiligen Geschichtsauffassung – Kurzer geschichtlicher Abriss historischer Romane von Sir Walter Scott bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

2. Bertolt Brecht – Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar
2.1. Entstehungsgeschichte und Brechts Auseinandersetzung mit der Gattung Historischer Roman
2.2. Strukturanalyse - Zerstörung des personenzentrierten Geschichtsbildes

3. Stefan Heym – Der König David Bericht
3.1. Entstehungsgeschichte, Rezensions- und Forschungsabriss
3.2. Aufbau und Struktur
3.3. Geschichtsfälschung vs. materialistische Geschichtsbetrachtung
3.4. Die historische Welt – Die Dekonstruktion des biblischen David-Bildes
3.5. Die politische Welt – Kennzeichen eines despotischen Regimes
3.6. Die private Welt – Ausdruck eines menschenwürdigen Zusammenlebens
3.7. Rolle des Schriftgelehrten

Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Erst Geschichtsschreibung schafft Geschichte. Geschichte ist keine Realität, sie ist ein Zweig der Literatur.1

(Sebastian Haffner)

Einleitung

Die historischen Romane Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar und Der König David Bericht von Bertolt Brecht bzw. Stefan Heym weisen signifikante Merkmale auf, die einen Vergleich nicht nur auf Grund derselben Gattungszugehörigkeit rechtfertigen: Ihre Entstehung fällt in die Zeit der jeweiligen Auseinandersetzung mit einer Diktatur – bei Brecht der Naziherrschaft, bei Heym des Stalinismus und des DDR-Regimes. Hauptprotagonist in beiden ist ein Historiker, der die Geschichte eines „großen“ Mannes schreiben will bzw. soll. Doch kleiden diese Geschichtsromane keinesfalls nur aktuelle politische Ereignisse in ein historisches Gewand. So ist Caesar nicht vollständig mit Adolf Hitler gleichzusetzen, auch David nicht mit Josef Stalin. Sie mögen Ähnlichkeiten mit diesen Figuren haben, doch dienen die eher einer besseren Anschaulichkeit, um zu zeigen, dass Diktaturen ähnliche Strukturen aufweisen. Das Ziel der beiden Geschichtsromane ist aber ein anderes: Über die satirische Auseinandersetzung mit den Figuren Julius Caesar und König David werden Diskurse über die Art von Geschichtsschreibung eröffnet.

Um so ein Thema literarisch darzustellen, griffen sowohl Brecht als auch Heym auf die Gattung Historischer Roman, die einige Schwierigkeiten bereitet, zurück. Da diese Examensarbeit sich gattungsspezifisch den beiden Werken nähert, soll eine gattungstheoretische Diskussion zum historischen Roman selbst am Anfang der Betrachtung stehen.

1. Der Historische Roman

1.1. Der historische Roman - Eine Zwittergattung?

Der historische Roman selbst ist (nicht nur) auf Produktionsebene eine zwiespältige Gattung. Auf der einen Seite gibt es heutzutage einen Boom von Historienschinken und Fantasyklamauk, der als ein Hinweis auf das Bedürfnis nach nostalgischem Schwelgen in Welten, deren Sinnzusammenhänge noch erkennbar und in denen die komplexe Realität ausschaltbar erscheint, zu werten ist.

Zum anderen hat der historische Roman bei gestandenen Autoren und Geisteswissenschaftlern nicht den besten Ruf. Zeitgenössische Dichter finden nur schwer Zugang zu dieser Gattung, da ihm ein Ruch schlechter Unzeitgemäßheit anhaftet.2 Dies war allerdings nicht immer so: In der Mitte der 1930-er Jahre – zur Zeit der letzten Hochblüte des historischen Romans (sei er nun faschistischer oder antifaschistischer Couleur), die sich aus den Erfahrungen der politischen Umbrüche (vor allem der Naziherrschaft) erklären lässt - meinte der Romancier Lion Feuchtwanger, dass seit den vorangegangenen 150 Jahren etwa 100000 historische Romane geschrieben worden seien.3 Selbst wenn Feuchtwanger hier übertreibt, so wird deutlich, dass es sich bei dieser Gattung im diesem Zeitraum bei Autoren und Publikum um eine vielbeachtete gehandelt hatte. Doch auch wenn die Quantität sehr hoch gewesen sein mag, so muss dies nicht zwangsläufig auch für die Qualität gelten. So hatte der historische Roman im 20. Jahrhundert stets mit Legitimationsproblemen zu kämpfen.4 Zur Veranschaulichung seien hier nur Kurt Hiller, der in den 1930-er Jahren den Vorwurf äußerte, die Schreiber historischer Romane betrieben „eine Flucht – Flucht aus der Gegenwart, Flucht vor dem Denken, vor der Verantwortung“5, Hermann Broch, welcher historische Romane in der „Machtsphäre des Kitsches“6 ansiedelt und Robert Musil, dessen im Mann ohne Eigenschaften konstatierte „perspektivische Verkürzung des Verstandes“7 sich sehr gut auf historische Romane beziehen lässt.

Kritik kommt auch aus der geisteswissenschaftlichen Disziplin, insbesondere von Historikern und Literaturwissenschaftlern. Sie liegt in dem Spannungsfeld historischer Fakten vs. fiktivischer Darstellung begründet:

„Wo der Historiker die Wissenschaftlichkeit seiner Forschungsergebnisse nicht durch Fiktion verwässert haben will, will der literaturkritische Purist die ästhetische Autonomie nicht durch den Einbruch des Historisch-Faktischen gestört sehen.“8

Besonders Geschichtswissenschaftler bemängeln die Vermengung von wissenschaftlichem und literarischem Diskurs, dessen Erkenntnisgewinn in der wissenschaftlichen Debatte besser aufgehoben wäre als in dem auf Unterhaltung zielenden Roman. Das Motto dieser Gattung, das sich aus diesen Vorwürfen ergibt, umschreibt Müller karikierend so: „Kleine Didaktik für kleine Menschen oder wie sage ich es meinem Kinde!“9

Die Abneigung gegen den historischen Roman spiegelt sich in den abwertenden und Zwiespältigkeit ausdrückenden Gattungsbezeichnungen „bastard art“10 oder „Zwittergattung“11 wider.

1.2. Was ist ein historischer Roman?

Nach dieser doch recht niederschmetternden Kritik, wollen wir die Ebene der undifferenzierten Betrachtungsweise verlassen und zu der Frage kommen: Was ist eigentlich ein historischer Roman? Verschiedene Forschungsbeiträge machten sich daran diese Frage zu beantworten.

1971 startete Fleishman den Versuch, den historischen Roman zu definieren und leitete dies optimistisch noch so ein: „Everyone knows what a hisctorical novel is; perhaps that is why few have volunteerd to define it in print“12. Doch musste er feststellen, dass dieses Unterfangen überaus schwierig zu bewältigen war. Denn Historiker wie Literaturwissenschaftler bezweifelten, dass es ein durch common sense legitimiertes Verständnis zur Gattung historischer Roman gäbe. Auch Schabert kommt in ihrer Studie zum englischen und amerikanischen historischen Roman zehn Jahre später zu dem Schluss, dass sich auf dem Wege einer Definitionsbildung dieser Gattung kaum zufrieden stellende Erträge finden lassen.13

Doch gibt es in der Forschung weitere interessante Ansätze zur Gattungstheorie: Lukács, dessen Monografie zum Historischen Roman den marxistischen Ansatz wählt und dem Muster Scotts folgt, verortet den historischen Roman im Koordinatenfeld der Begriffe Geschichte und Realismus.14 Die Bindung an Scott – so wird ihm vorgeworfen – habe ihn gehindert den modernen, den ‚anderen’ historischen Roman zu sehen, den Geppert 20 Jahre nach dem Erscheinen von Lukács´ Mammutwerk dem ‚üblichen’ historischen Roman gegenüberstellt. Das Kriterium, mit dem diese Gegenüberstellung entwickelt wird, liegt in dem Hiatus von Fiktion und Historie begründet.15 Limlei dagegen wendet sich gegen eine solche Verabsolutierung des Hiatus.16 Harro Müllers „Geschichte zwischen Kairos und Katastrophe“17 sowie dessen Aufsatz zu den Schreibmöglichkeiten des historischen Romans18 wiederum knüpfen an das Unterscheidungsmodell zwischen ‚üblichem’ und ‚anderem’ historischen Romans an. Sottong bietet, indem er das Verfahren der semiotischen Textanalyse anwendet, eine Betrachtung des Geschichtsromans nach vielfältigen gattungsspezifischen Kriterien19; und nicht nach allgemeinen Werkinterpretationen, wie Borgmeier/ Reitz, die eine Sammlung von Interpretationen britischer und amerikanischer Geschichtsromane herausgegeben haben,20 oder Harro Müller es tun. Austs lesenswerte Einführung zum historischen Roman fasst die bis dahin vorliegende Forschung prägnant zusammen und umreißt die Gattung auf den vielen verschiedenen Ebenen. So dann bietet sie noch eine kurze gattungsgeschichtliche Darstellung beginnend mit Scott, bei der das Werk den Mittelpunkt bildet.21 Ein Aufsatz desselben Autors Die Ordnung des Erzählens beschäftigt sich eingehend mit dem Aspekt des Erzählens im Geschichtsroman.22 Ein neuerer Aufsatz von Gisela Febel sucht auf philosophischer Ebene den historischen Roman zu fassen, indem diese Gattung mit dem Archivbegriff Michels Foucault verknüpft wird.23

Diese genannten Beiträge führen zwar die Forschungsdebatte weiter, können aber kein allgemeingültiges Ergebnis zu der eingangs gestellten Frage präsentieren. Dies liegt aber in der Materie selbst begründet. Die Vielfalt der historischen Stoffe, die unendlichen Schreibmöglichkeiten, die einem Romancier vorliegen, die Möglichkeit der Verwendung unterschiedlicher Geschichtskonzeptionen sowie die regionalen und nationalen Differenzen machen es unmöglich eine allumfassende Definition vorlegen zu wollen.

Trotzdem braucht man an dieser Stelle nicht verzweifeln oder aufgeben zu wollen, denn ein genauerer Blick in die Forschung eröffnet durchaus pragmatische Lösungsvorschläge für dieses Problem, wie im folgenden zu zeigen sein wird.

1.2.1. Über Grenzziehung zu anderen Gattungen zu einer Minimaldefinition

Wenn wir den historischen Roman fassen wollen, müssen wir zunächst einmal die Grenzen dieser Gattung gegenüber anderen Romantypen und der wissenschaftlichen Geschichtsdarstellung ziehen.

Wie aus den oben genannten Kritikpunkten gegen den historischen Roman hervorgeht, stellt ein historischer Roman mit den Mitteln der Fiktion etwas dar, was dem Bereich der Geschichte, also der Vergangenheit zugeordnet ist.

„Akzeptiert man [weiterhin] auch für den historischen Roman, daß er aufgrund seines fiktionalen Status ‚Anschauungsformen erfahrbar macht’, so bedeutet dies, daß er von der Verpflichtung zu einer mimetischen Abbildung einer [...] historischen Wirklichkeit ebenso befreit ist wie von dem Zwang, vorgegebene ideologische Konstrukte über das Wesen oder den Sinn der Geschichte illustrieren zu müssen.“24

Die intentionale Hinwendung zur Geschichte zieht freilich das Kriterium der Nachzeitigkeit nach sich. Walter Scotts Vorgabe, die im Untertitel des Waverley, or, ´tis Sixty Years Since, der als Prototyp der Gattung historischer Roman gilt und auf den im folgenden noch eingegangen wird, zu finden ist, wird häufig von Theoretikern wie Lukács25 oder Fleishman26 übernommen.

So kann man den historischen Roman „als eine vom Bewußtsein der Zeitdifferenz bestimmte Hinwendung zur Geschichte, die mit den Möglichkeiten der Fiktion zur Anschauung gebracht werden soll“27, verstehen.

Die Zeitkomponente macht eine Abgrenzung zu Gegenwarts- (sowohl nachzeitig rezipiert als auch zeitgenössisch empfundenen) und Science-Fiction-Romanen sowie zu historischen Kostüm- und Trivialromanen möglich.28

Den historischen Roman gegenüber der Geschichtsdarstellung abzugrenzen, lässt sich mit der prinzipiellen Verschiedenheit von narrativ-wissenschaftlicher und narrativ-fiktionaler Darstellung deutlich machen:

„Die narrativ-wissenschaftliche Geschichtsdarstellung konstituiert zwar auf der Basis des Wissens von der Geschichte Erfahrungszusammenhänge, begreift diese allerdings als offen, als falsifizierbar und als fortschreibbar.“29

Die narrativ-fiktionale Darstellung steht dem entgegen, da sie nach Geschlossenheit auf der Basis der immanenten Poetik strebt.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die vielzahligen Möglichkeiten der fiktionalen Darbietung der Geschichtswissenschaft verwehrt bleiben. Dem Historiker bleiben „nur“ Strukturierungsmöglichkeiten nach Theorien, Methoden oder Sachzusammenhängen, seine Rolle begrenzt sich auf den sachlich bewertenden Kritiker.30

Aus diesen Ausführungen und der Sichtung der Forschung lässt sich folgender Minimalkonsens, der allerdings auch nicht unumstrittenen ist, zusammenfassen:

„Historische Romane sind dadurch bestimmt, daß sie nicht ohne personale, zeitliche und räumliche Referenz auskommen, d. h. es werden historisch verbürgte Figuren, in Geschichte und Geschichten verstrickt, im Rahmen eines poetisch strukturierten fiktionale Text präsentiert, der die Anforderung an räumliche und zeitliche Lokalisation zumindest partiell erfüllt. Als Form des nachzeitigen Erzählens besteht zwischen der Schreibsituation des Autors und dem selektierten Zeitabschnitt eine Differenz von etwa einer Generation – also etwa 30 Jahre -; nach rückwärts sind über die häufig benutzten ‚mittleren’ Vergangenheiten bis hin zur Vor- und Frühgeschichte keine Grenzen gesetzt.“31

Doch eindeutig ist auch diese Gattungsumschreibung nicht. Zwar stellt sie eine einleuchtende Abgrenzung gegenüber anderen Gattungen dar, bietet also einen relativ festen Rahmen, in dem das zu finden ist, was ein historischer Roman sein kann. Das Problem aber bleibt: Innerhalb dieses Rahmens versammelt sich ein ganzer Wust von epischen Werken, die nur oberflächlich zusammen gehören, doch tiefgehender betrachtet unterschiedlicher nicht sein könnten.

1.2.2. Unmöglichkeit einer Universaldefinition

Man gerät also unweigerlich in Turbulenzen, versucht man den Terminus ‚historischer Roman’ als universalistischen Gattungsbegriff zu etablieren.

Müller sieht aus diesem Problem keinen Ausweg. Aus diesem Grund entscheidet er sich für die Aufgabe des unmöglichen Projekts einer Entwicklung einer allumfassenden Definition und plädiert für eine andere Verfahrensweise, nämlich „Fallstudien auszuarbeiten, bei denen die thematischen, poetologischen und geschichtlichen Implikationen einzelner [..] historischer Romane [...] bedacht werden.“32 Das Hauptaugenmerk der Interpretation legt er auf „die Re-Konstruktion des [...] Zusammenhangs zwischen präsentierter Geschichtskonzeption und den benutzten narrativen Verfahren [...]“33.

Nach einer ähnlichen Methode verfahren Borgmeier/ Reitz, die sich ebenfalls von einem universalistischen Gattungsbegriff für den historischen Roman verabschieden. So konzentrieren sie sich auf das Einzelwerk, was allerdings keine Entscheidung für eine vom literarhistorischen Zusammenhang losgelöste – sprich textimmanente Interpretation – ist, sondern eine breitgefächerte Diskussion über die Entstehung des Textes, des literarischen Umfeldes und das Verhältnis zu anderen Werken des Autor sowie die im Text manifesten Beziehungen zur zeitgenössischen Geschichtsschreibung und Gattungstheorie, beinhaltet. Schwerpunkt bei der Betrachtung bilden die Aspekte „Historie“ und „Fiktion“ und deren Kräftefeld zueinander.34

Während Müller also den Zusammenhang zwischen „Geschichte und Narration“ deutlich zu machen sucht, wollen Borgmeier/ Reitz den Zusammenhang zwischen „Geschichte und Fiktion“ erforschen. Im Grunde meinen beide methodischen Ansätze das gleiche: Die Narration ist diejenige Instanz, die einmal das Fiktive und zum anderen auch das historisch-faktische vermittelt. Müllers Aspekt der Narration allein deckt also schon beide Untersuchungsbereiche ab und muss nur durch den Zusatz der Geschichte zeitlich eingeschränkt werden. Doch auch bei Borgmeier/ Reitz fehlt keineswegs das Historisch-Faktische: Dies beinhaltet nämlich der Aspekt Geschichte und dessen Verbindung mit der Fiktion.

Auch Aust erkennt die Bedeutung der Narration für den historischen Roman, da er in seinem Aufsatz Die Ordnung des Erzählens35 diese Gattung nur unter dem erzählenden Aspekt untersucht.

1.2.3. ‚Üblicher’ vs. ‚anderer’ historischer Roman

Aust führt aus, dass Geschichtenerzählen ein Grundbedürfnis der Menschen zu sein scheint. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen alltäglichem und literarischem Erzählen. Besonders der ‚übliche’ historische Roman hat eine erzählerische Ordnung entwickelt, die den Vorzug des Verständlichmachens oder der Verständlichkeit vergangenen Geschehens beinhaltet. Dieser Vorzug erscheint uns allerdings heute suspekt, da es auf jede Frage eine einfache, klare und eindeutige Antwort zu geben scheint. (Das dem nicht so ist, zeigen diese Ausführungen zu der eingangs gestellten Frage: Was ist ein historischer Roman?)

Diese Art der Romanschreibung wurde von dem Schotten Sir Walter Scott begründet. Dabei konnte er sich besonders auf vier literarische Vorläufer berufen:

1. Der Roman selbst, dessen Anfänge von der Literaturwissenschaft meist im frühen 18. Jahrhundert angesetzt werden. Dieser zeigte zuerst kein ausgeprägtes historisches Bewusstsein. Allerdings rückte der für diese Gattung generell konstitutive Realismus sie in die Nähe der Geschichtsschreibung und bildet demzufolge die entscheidende Voraussetzung für den historischen Roman.
2. Die Gothic Novel, die durch Horace Walpole – The Castle of Otranto 1765 begründet wurde. Durch diese Seitenlinie der Gattung, die sich eben nicht durch Faktizität und Lebensnähe auszeichnete, erfolgte die Entdeckung der Vergangenheit.36
3. Daneben das historische Drama, welches ebenfalls früh den Weg zum historischen Roman ebnete. So gilt Goethes Götz von Berlichingen als Träger einer neuen Geschichtsvorstellung und darüber hinaus als ‚Lehrstück’ für den angehenden Romancier Scott.37
4. Die historischen Romane der Benedikte Naubert, die teilweise auch ins Französische und Englische übersetzt wurden, weshalb Scott sie kennen lernte und sich von ihnen inspirieren ließ. In Romanen wie Die Amtmännin (1787) oder Ulrich Holzer (1793) nutzte sie bereits das Prinzip, Nebenpersonen der Geschichte zu Hauptpersonen ihrer Romane zu machen, was Scott für den Waverley übernahm. Obwohl Naubert schon bald nach ihrem Tode als Vorläuferin Scotts bezeichnet wurde, ist sie heute weitgehend unbekannt, da ihre Romane nicht den Erfolg des schottischen Dichters vorweisen können.38

Bei Scott, der in seinem „General Preface“ besonders Walpole als Vorbild nennt, laufen die vier genannten literarischen Entwicklungslinien zusammen und führen mit dem Waverley 1814 zur Entstehung des ersten historischen Romans.39

Von Anfang an ist neben der Historizität auch die Unterhaltung ein wesentliches Merkmal dieser Gattung. Deswegen besteht die Gefahr, dass der historische Roman in die Trivialität abrutscht. Dies zeigte sich bereits bei den unmittelbaren Nachfolgern Scotts, die Müllenbrock treffend als „seichte Scott-Nachfolge“40 charakterisiert.

Das Erfolgsrezept dieses bis heute fortgeschriebenen Romantyps liegt in der Art seiner Erzählweise, die folgende Merkmale aufweist: Spannung, historische Detailtreue, mythische Welten, Wiederauferstehung der Geschichte sowie Aufzeigung von Tatkraft und Entschlossenheit.41

Die Verneinung all dessen, also die Durchbrechung dieser Erzählordnung, und die Etablierung anderer Erzählweisen (wie z.B. in Döblins Wallenstein, Brechts Caesarroman oder Tolstoijs Krieg und Frieden, Heyms König David Bericht) führt uns zu dem ‚anderen’ historischen Roman.

Der Begriff des ‚anderen’ historischen Romans wurde von Geppert in die gattungsgeschichtliche Diskussion geworfen und hat sich durchaus bewährt.

In seiner Monografie „Der ‚andere’ historische Roman“42 macht er die Bedingungen dieses für ihn neuen und modernen historischen Romans in der Veränderung der Romanform überhaupt aus und verortet diesen Übergang mit der Bestimmung des ‚epischen Werks’ bei Alfred Döblin.43 Eben dieses epische Werk besteht aus einer Vielzahl von Ebenen und verzichtet so auf die im Leser allzu leichtfertig einheitsstiftende Handlungsspannung. Das Aussagematerial soll als „entseelte Realität“ in einem nicht mehr psychologischen Innenraum, sondern in einem psychiatrisch zu denkenden Draußen situiert sein. Damit schwindet die Subjektzentrierung. Die Methode umschreibt Döblin mit „schichten, schieben, wälzen, häufen“ der historischen Daten. Die Idee einer Konstruktion behält er zwar bei, modifiziert sie aber in dem Sinne, dass er nicht mehr von „erzählen“, sondern von „bauen“ spricht.44

Mit diesem Hintergrund stellt Geppert die Erzählweise von ‚üblichem’ vs. ‚anderen’ historischen Roman wie folgt gegenüber:

- Objektivitätsillusion vs. fruchtbare Dichtomie von Zeichen und Gegenständen
- Disziplin des Einsinnigen vs. emanzipierende Umerzählbarkeit
- Ideologisches Schließen vs. Offenheit der Sinnansprüche
- Selbstevidenz vs. durchsichtiges, reflexives Experiment45

Müller, der Gepperts Vorgabe aufgreift und ihr einen historischen Zug verleiht, kristallisiert diesen Gegensatz noch feiner heraus, so dass Überschneidungen im selben Werk möglich bleiben. So weise der ‚traditionelle historische Roman’ folgende Merkmale auf:

„Dominanz personell-individueller Triebkräfte über systemische Prozesse; Geschichte als universalgeschichtliches Kontinuum mit engen Diskontinuitätseinsprengseln, das die Sprache mimetisch abbilden kann; klar gegliederte, kausal aufschlüsselbare, vorwiegend narrativ präsentierte Geschehensabläufe; diachronische Schilderung bedeutsamer Ereignis-Momente; diese fügen sich zu einer Sinn-Totalität zusammen, die auch tragische oder zunächst absurd erscheinende Ereignisse unter ihre Obhut nimmt und eine symbolische Deutung der Geschichte favorisiert, die eindeutig Identität vor Differenz, Homogenität und Heterogenität prämiert; mit der Subjektzentrierung der Geschichte verknüpft ist häufig ihre biomorphe Stilisierung, wird der Weg geöffnet für eine Psychologisierung und Privatisierung der Geschichte.“46

Den ‚anderen’ historischen Roman dagegen charakterisiert er in folgender Weise:

„Dominanz systemischer Prozesse über individuell-subjektive Triebkräfte in der Geschichte; die Beziehung zwischen Sprache und Geschichte ist konventionell; Pluralisierung von Geschichte zu Geschichten, ohne die Totalitätsdimension völlig aufzugeben; Präferenz von allegorischen Deutungsverfahren; prinzipielle Umerzählbarkeit von Geschichte, da Texte und Kontexte stets für Ergänzungen, Umschreibungen, Dementierungen offen sind; Diskontinuität wird vor Kontinuität, Heterogenität vor Homogenität gesetzt; Differenzannahmen werden häufig von Schreibsituation und selegiertem Zeitabschnitt hervorgehoben gegenüber Identitätspositionen und unterlaufen damit Linearitätskonzepte; Subjektdezentrierung von Geschichte; Akzentuierung von reflexiven, metahistorischen Verfahren, welche die Geschichts-Darstellung als konstruktives Experiment ausweisen.“47

Müller entwirft also eine zweiwertig sortierende Typologie48, die Nach- und Vorteile aufweist. Obwohl so eine Typologie immer eine Künstlichkeit aufweist und ohne sonderliche Anstrengung durch andere Ordnungsschemata49 über den Haufen geworfen werden könnte, gibt sie doch dem Literaturwissenschaftler ein Instrument in die Hand historische Romane in ihrer Verschiedenheit und auf schnelle Weise ansatzweise zu klassifizieren und zuzuordnen.

Da aber solch eine Typologie bei einem interpretatorischen Ansatz nur einen Zuordnungscharakter darstellt und kaum mehr als einen ersten Anhaltspunkt bietet, gilt es auf die oben erwähnte pragmatische Methode zurückzugreifen. Der Rückgriff auf ausgewählte historische Romane ist auch legitim, denn:

„Gerade bei einer Gattung, die sowohl bezüglich der Inhalte als auch der Darstellungsweise so weite Spielräume eröffnet wie der historische Roman und die deshalb im Vergleich mit anderen literarischen Textsorten keine sehr ausgeprägte Kohärenz in der Gattungsentwicklung zeigt, ist es [...] angebracht, die Perspektive des Einzelwerks als beherrschenden Untersuchungsansatz zu wählen.“50

Die Perspektivierung auf das Einzelwerk bedeutet, dass jeder historische Roman anhand seiner entstehungsspezifischen Merkmale zu interpretieren ist. Um allerdings Vergleiche zu anderen historischen Romanen ziehen zu können, gilt es weiterhin die Aspekte „Geschichte“ und „Narration“ zu beleuchten, da diese für jeden Typ dieser Gattung eigen sind, wie im folgenden gezeigt wird.

1.3. Narration und Geschichte als Untersuchungskriterien

„Das Geschichten-Erzählen scheint ein Grundbedürfnis des Menschen zu sein.“51 Das belegen jedenfalls einfache alltägliche Erfahrungen sowie die Erzählen-Beschreiben-Kontroverse der neueren Geschichtswissenschaft. Ohne Narration und damit den Erzähler kommt man nicht aus. Besonders Hayden White wies – unter Rückgriff auf die aristotelische Poetik – auf die Erzählfunktion als grundlegendes Mittel zur Vermeidung des ‚Agrammatismus’ hin: So finde sich im Erzählen die Kraft zum ‚Worten der Welt’ oberhalb der eigentlichen Syntax. Erzählen bedeute, ein Ereignis auf ein ‚central subject’ zu konzentrieren, es nach Anfang, Mitte und Ende zu ‚interpunktieren’, die Peripherie seines Verlaufes zu verstehen und das Ganze mit einem ‚narrative voice’ zu durchtönen.52

Solche Einsichten aber verabschieden die epochale Erwartung, dass selbst ‚Erzählungen’ sagen müssten, ‚wie es war’. Weiterhin bereiten sie darauf vor, dass die ‚Theorie nicht hoffen darf, den ‚tatsächlichen’ Ereignissen auf die Spur zu kommen, da diese ja nur Abstraktionen von Erzählungen sind.53 Und Aust sieht eine weitere Konsequenz: Sie entlasten den traditionellen historischen Roman. Denn: Nicht jeder historische Roman, der kein ‚anderes’ Erzählen aufweist, muss deswegen gleich schlechter sein oder gar als faschistoid abgestempelt werden.54

Dies ist nämlich der Nachteil, den die zweiwertige Typologie und der Begriff des ‚anderen’ historischen Roman mit sich bringt: Zwar beinhaltet der Begriff ‚anderer’ keine Wertung und verpflichtet sich der Neutralität, doch da die Schreibweisen dessen als anspruchsvoller charakterisiert werden, erfolgt implizit eine Abwertung des ‚üblichen’ historischen Romans. Dagegen sieht Golo Mann, der die Narrativität der Geschichtsdarstellung gut zu begründen weiß, in einem ‚guten’ historischen Roman ein Medium zur Popularisierung der Erkenntnisse des eigenen Fachs: „[E]r leistet für die Geschichte ungefähr das, was die gelungene Verfilmung eines klassischen Romans für diesen leistet.“55

Geschichte ist also das Resultat des Erzählens. Doch was bedeutet Geschichte eigentlich?

Nach Hegel ist der Begriff Geschichte geprägt durch seine Ambivalenz von ‚Geschehenem’ und ‚Geschichte der geschehenen Taten’56. Mit anderen Worten: Unter Geschichte versteht man das, was tatsächlich geschehen ist, und zwar nicht nur hinsichtlich eines räumlich-zeitlich begrenzten Vorfalls, sondern auch hinsichtlich seiner Ursachen, GrÜnde, Zwecke und Auswirkungen. Gleichzeitig allerdings lehrt die Erfahrung, dass das, was man fÜr Geschichte hält, den Tatsachen und HintergrÜnden nicht entsprechen muss.57

Deswegen stellt sich Geschichte nur als eine „‚gewisser gemachte’ Wirklichkeit dar, als ein System des Zusammenhangs von Vorfällen, Tatsachen, Nachrichten, Quellen und kanonischen Standardwerken, als Kette von Wirklichkeit, wahren Sätzen und institutionalisierten Wahrnehmungs- bzw. Lernwegen.“58

In einem näheren Sinne wurde der Begriff Geschichte erst im 18. Jahrhundert gebräuchlich. Dieser impliziert das Vermögen zu ‚historisieren’, also die Möglichkeit ein vermeintlich Dauerndes als Vergängliches auszuweisen. Dies bedeutet weiterhin Tatbestände und Ereignisse zu interpretieren, dass Vergangenheit als einmalig und unwiederholbar aufgefasst und Zeitfolgen als Prozess (Fortschritt, Verfall) ausgelegt werden. Diesem neuzeitlichen Geschichtsbegriff liegt der Übergang vom heilsgeschichtlichen zum weltgeschichtlichen Denken zu Grunde. Das heißt: Nicht Gott, sondern die Menschen handeln, im Gegensatz zu dem göttlichen Schöpfungsplan ändern sich die Handlungsziele, nichts ist vorherbestimmt, sondern Geschehenes kann von Nachfolgendem Überholt werden, die GrÜnde und Ursachen der Vorfälle liegen im Diesseits. Weiterhin: Dogmenkritik, Quellenforschung und Faktizität, die aus den EinflÜssen des rationalistischen Denkens kommen.59

Golo Mann schlägt fÜr diese Art des Geschichtsdenkens folgende Kurzformel vor: „Historismus heißt, menschliche Vergangenheit verstehen wollen.“60

Geschichte als Stoff, der zur Verarbeitung reizt, begegnet einem Überall, sowohl in freier Natur als auch in Städten, in öffentlichen Räumen sowie in privaten. Das historische Material kann in drei Formen auftreten: als Überreste, Quellen und Denkmäler. Die Überreste stellen Gelenkstellen zwischen der Vergangenheit und Gegenwart dar. Die Quellen beinhalten Interpretationen und Auffassungen von Vergangenheit; sie zeugen von der Fähigkeit,

Erinnerungen zu versprachlichen. Durch Denkmäler erfolgt die Verbindung von textgewordenem Erinnerungsappell und Vorstellungen aus der Gegenwart.61

Verarbeiten kann man den geschichtlichen Stoff dichterisch – ein Ausdruck dessen ist der historische Roman – oder wissenschaftlich, z.B. in der Geschichtsschreibung. In welchem Verhältnis stehen eigentlich diese beiden Gattungen zu einander?

Heute ist bekannt, dass die Beziehungen zwischen historischem Roman und der Geschichtswissenschaft durch einen „Wechsel von Annäherung und Abstoßung“62 gekennzeichnet sind. Aust sucht nun auf dieser Grundlage zu ermitteln, wer dieser zwei den/die andere/n beeinflusste oder gar hervorbrachte. In der Dissertation Michael Meyers, der dem Zusammenhang von Geschichtsschreibung und Dichtung nachzuspüren sucht, findet er Antwort:

„Die Grundlage für eine solche Gleichschaltung des wissenschaftlichen und fiktionalen Erzählens liegt in einer ‚Theorie der pragmatischen Geschichtsschreibung’, wie sie in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts von der Göttinger Historiker-Schule entwickelt wurde.“63

Deren Argumente erinnern stark an Hayden Whites Position: Ihrer Vorstellung nach kann die wahre Geschichtsschreibung nur aus dem Prinzip der Evidenz, also der anschauend gemachten, vergegenwärtigten, verlebendigten Erzählung vergangener Stoffe entstehen. „Der Wirkung nach sind [...]anschauend gemachte Erzählungen des Dichters und des Geschichtsschreibers einerley [...]“64

Damit sei Sir Walter Scott nicht der ‚Erfinder’ der Gattung. Gleichwohl hat er doch Anfang des 19. Jahrhundert durch den Waverley den Prototyp des historischen Romans geliefert und darüber hinaus weltweit etabliert.

Die Frage, ob der Roman aus der pragmatischen Historiografie oder sich diese aus traditionell epischen Grundsätzen entfaltete, wird wohl niemals zweifelsfrei beantwortet werden können. Auch die Entwicklung der quellenkritischen Methode im 18. Jahrhundert und die damit einhergehende Erkenntnis, dass selbst Quellen fingieren und der Historiker die Fakten verfälsche und verwandle, gab den Verteidigern der „Zwittergattung“ Rückenwind, ihren freizügigen Umgang mit Fakten gegenüber der wissenschaftlichen Konkurrenz zu verteidigen.

Mit dieser Schützenhilfe, der pragmatischen Geschichtsschreibung und der quellenkritischen Methode, konnte der historische Roman im 19. Jahrhundert einen geschichtsbildenden Auftrag übernehmen.65

Zwar gab es schon weit vorher Literatur, die eine Verknüpfung von Romanliteratur und Geschichte vornahm, so z. B. in Heliodors Äthiopischen Abenteuern, einem einflussreichen antiken Roman aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., in dem die Handlung in die Vergangenheit verlegt wird. Doch können Romane solcher Art allenfalls als historisierend bezeichnet werden, da erst im frühen 19. Jahrhundert die Gattung historischer Roman, „nachdem mit dem Durchbruch des Historismus die geistigen und kulturgeschichtlichen Voraussetzungen für das Entstehen einer neuen Romanart mit eigengesetzlichen Entfaltungsmöglichkeiten geschaffen worden war“66, sich begründete.

Im 20. Jahrhundert kommt es zu der eingangs erwähnten Kritik am historischen Roman. Zwar gab es auch schon im 19. Jahrhundert historische Romane, die nicht mit der damals gängigen Geschichtsauffassung übereinstimmen (z.B. Wilhelm Raabe – Odfeld, Victor Hugo – Les Misérables oder Leo Tolstoi – Krieg und Frieden), doch der eigentliche Beginn einer veränderten Darstellung geschichtlicher Ereignisse ist mit Döblins Wallenstein anzusetzen. Woran könnte das liegen?

1.4. Historische Romane als Ausdruck der jeweiligen Geschichtsauffassung – kurzer geschichtlicher Abriss von Sir Walter Scott bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert.

Es scheint einen Zusammenhang zwischen Geschichtsauffassungen und Schreibformen des historischen Romans zu geben. So ist – wie schon gezeigt – der historische Roman Scottscher Prägung nur möglich geworden vor dem Hintergrund der erzählenden Geschichtsauffassung der pragmatischen Geschichtsschreibung.

Darüber hinaus dürfen keineswegs die zeitlichen Umstände unberücksichtigt bleiben: Der historische Roman ist nämlich auch ein Produkt der Romantik. Die umwälzenden Entwicklungen während des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts im politischen (Französische Revolution), gesellschaftlichen (Industrialisierung, Aufstieg des Bürgertums) und wissenschaftlichen (Aufklärung, Empirismus) Bereich griffen in die unterschiedlichen Lebensbereiche ein und führten zu einer neuen Haltung zur Geschichte. So wurden Gegenstände nicht mehr nach nur allgemeinen und gleich bleibenden Grundsätzen beurteilt, sondern man berücksichtigte nun den geschichtlichen Hintergrund, die Entstehung und auch die spezifische Entwicklung. Dies unterschied sich freilich fundamental von den Vorstellungen des Klassizismus des 18. Jahrhunderts, die auf Gleichförmigkeit und Konstanz der menschlichen Natur beharrten. Geschichtliche Ereignisse sollten diese Vorstellungen nur bestätigen.67 Dieser ahistorische Standpunkt wurde bemerkenswerter Weise nicht von Seiten der Geschichtswissenschaft, sondern von der Literatur - eben durch den historischen Roman und Scott - in Frage gestellt und letztendlich durch eine neue Sicht abgelöst.68

Überdies wertete Scott mit seinem Werk den Roman, der sich im 18. Jahrhundert keiner hohen Wertschätzung erfreute, entscheidend auf, denn er brachte ihn in die Nähe der Seriosität und dem Ansehen der Historie. Überdies wurde er von den Historikern wohlwollend empfangen, da er für die Geschichtsschreibung eine Lücke füllte und zudem ein Defizit beseitigte. Denn: Er brachte einmal vergangene Epochen mit ihren Krisen und Problemen dem Verständnis des gebildeten Lesers seiner Zeit nahe, zum anderen griff er in bis dato nicht bekannter Weise gesellschaftliche Aspekte auf und präsentierte Geschichtsverständnis aus der Perspektive der privaten, alltäglichen Lebenserfahrung.69

Die Impulse, die von hier ausgesandt wurden, prägten entscheidend das Selbstverständnis der Historiografie. Dies geht aus der vielzitierten Äußerung Carlyles hervor, der 1838 den Stellenwert von Scotts Roman umreißt:

“[...] these Historical Novels have taught all men this truth, which looks like a trueism, and yet was as good as unknown to writers of history and others, till so taught: that the bygone ages of the world were actually filled by living men not by protocols, state-papers, controversies and abstractions of men. [...] It is a little word this; inclusive of great meaning! History will henceforth have to take thought of it.”70

Was dabei aber nicht außer Betracht gelassen werden darf, ist, dass Scott nicht für Historiker allein schrieb, sondern für einen interessierten und aufgeschlossenen „general reader“. Die Funktion der Unterhaltung hatte schon bei Scott Priorität, sie war damit von Anfang an ausgeprägtes Merkmal der Gattung.71 Hierin zeigen sich die ambivalenten Möglichkeiten des historischen Romans: Zum einen sorgt die unterhaltende Funktion für die Vermittlung von Geschichte in einem breiteren Leserkreis. Zum anderen ist sie auch dafür verantwortlich, dass das Abgleiten in die Trivialität, was sich schon kurz nach dem Waverley in der „seichten Scott-Nachfolge“ niederschlug, möglich wurde.

Die Scottsche Romanform löste um 1830 den bis dahin vorherrschenden Individualroman ab. Gerade der Waverley hatte die Möglichkeit aufgezeigt, vergangenes Leben ohne Einmischung des Erzählers zu verlebendigen. So wurde er zum geschätzten Muster für ‚Objektivität’. Im Vormärz allerdings gerieten die – nach dem Vorbilds Scotts verfassten - historischen Romane bei den Jungdeutschen in den Verdacht, die Flucht aus der Realität in eine ruhigere Vorzeit zu befördern. Scotts ‚Objektivität’ stand in diesen unruhigen Zeiten dem neuen Gebot der Parteilichkeit entgegen.72

Zu Zeiten des Realismus kam es zu einem verstärkten Interesse am historischen Roman. Zum einen hatte dies innerliterarische Gründe: Das Einheits- und Ganzheitsgebot der realistischen Programmatiker ließ sich sehr gut auf den Geschichtsroman anwenden. Zum anderen hing dies aber auch mit der geschichtswissenschaftlichen Grundlagendiskussion zusammen: „Unter dem Firmament des Historismus prallten gegensätzliche Auffassungen über den Sinn von neutraler bzw. parteilicher Geschichtsdarstellung zusammen; ihr Ausgleich sollte das Bild des historischen Romans wesentlich beeinflussen.“73 Besonders Leopold von Rankes Objektivitätsideal, welches das Studium von Quellen anmahnt und den Historiker anweist, zu zeigen, ‚wie es eigentlich gewesen ist’74, sowie Gottschalls Beurteilung der modernen Geschichtswissenschaft, in welcher er auf den poetologischen Standpunkt hinweist, prägten das Bild des Geschichtsromans in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Erfolg des Genres rührt nicht allein daher, dass Adalbert Stifter, Conrad Ferdinand Meyer, Theodor Fontane und Wilhelm Raabe herausragende Geschichtsromane verfassten. Vielmehr lag historisierende Unterhaltung- und Bildungsliteratur, die dementsprechend massenhaft und serienweise produziert wurden, im Trend der Zeit. Die sich entwickelnde herausragende Dominanz der nationalstaatlichen Thematik verdrängte und vereinnahmte alle weiteren Erzählinteressen. So kam es zu der literarpolitischen Symbiose zwischen historischem Roman und Nationalbewusstsein:75

„Seine größte Wirkung wird er [der Geschichtsroman] erzielen, wenn es ihm gelingt, aus unserer eigenen nationalen Vergangenheit solche Bilder zu entrollen, in welcher unsere Gegenwart ihre eigensten Ziele sich widerspiegeln sieht; wenn die großen nationalen Ideen, welche unsere Zeit erfüllen und beherrschen, die Wurzeln bloslegt [sic!]; wenn er in uns das Bewußtsein erweckt, die Kinder großer Väter zu sein; wenn er uns mit Stolze erfüllt, ein reiches Erbe aus der Vergangenheit überkommen zu haben; wenn er aber auch das Pflichtgefühl in uns belebt, an einer großen nationalen Aufgabe mit arbeiten zu sollen und berufen zu sein, dieselbe ihrem Abschlusse näher zu führen.“76

Zur Zeit der Weimarer Republik rückte der historische Roman wieder in den Vordergrund der literarischen Veröffentlichungen. Die Gründe für den lebhaften Aufschwung lassen sich in den geschichtlichen Erfahrungen wie die des 1. Weltkrieges, der Sozialistischen Oktoberrevolution oder der allgemeinen Krise der kapitalistischen Gesellschaftsordnung ausmachen, weiterhin die Herausbildung der Psychologie und der Soziologie, aber auch innerdisziplinäre Gründe, wie die Krise des historischen Romans und die florierende historische Belletristik bzw. Biografie. Das historische Erzählen weist eine Vielfalt in den epischen Möglichkeiten auf: So finden sich Bildungs- und Entwicklungsromane, Familien-und Generationsgeschichte, ethnografische Epik und aktueller Kriegsroman neben der „historischen Belletristik“ und Legendenromanen.

[...]


1 Zitat in: Haffner, Sebastian: Historische Variationen, 2. Aufl., Stuttgart 2001, S.23.

2 Vgl. Müller, Harro: Schreibmöglichkeiten historischer Romane im 19. und 20. Jahrhundert. In: The Germanic Review 69 (1994), S. 14.

3 Vgl. Dahlke, Hans: Geschichtsroman und Literaturkritik im Exil, Berlin 1976, S. 184.

4 Vgl. Müller, Schreibmöglichkeiten, S. 14.

5 Siehe in Hiller, Kurt: Profile: Prosa aus einem Jahrzehnt, Paris 1938.

6 Broch, Hermann: Schriften zur Literatur 2. Theorie, Frankfurt 1975, S. 151.

7 Musil, Robert: Der Mann ohne Eigenschaften, Hamburg 1952, S. 650.

8 Borgmeier, Raimund/ Reitz, Bernhard: Der historische Roman I: 19. Jahrhundert und Der historische Roman II: 20. Jahrhundert, Heidelberg 1984, S. 9.

9 Müller, Geschichte, S. 11.

10 Leisey, Ernst E.: „The American Historical Novel“. In: Elisabethan Studies and other Essays in Honor of George F. Reynolds, Col. 1945, S. 308.

11 Müller, Geschichte, S. 11.

12 Fleishman, Avrom: The English Historical Novel: Walter Scott to Virginia Woolf. Baltimore, London 1971, S. 3.

13 Vgl. Schabert, Ina: Der historische Roman in England und Amerika, Darmstadt 1981, S. 9.

14Lukács, Georg: Der Historische Roman, Berlin (Ost) 1955.

15 Geppert, Hans Vilmar: Der ‚andere’ historische Roman. Theorie und Strukturen einer diskontinuierlichen Gattung (=Studien zur deutschen Literatur 42), Tübingen 1976, S. 34ff.

16 Limlei, Michael: Geschichte als Ort der Bewährung. Menschenbild und Gesellschaftsverständnis in den deutschen historischen Romanen (1820-1890), Frankfurt am Main 1988.

17 Müller, Harro: Geschichte zwischen Kairos und Katastrophe. Historische Romane im 20. Jahrhundert (=Atheäum Monografien, Literaturwissenschaft, Bd. 89), Frankfurt am Main 1988.

18 Müller, Harro: Schreibmöglichkeiten historischer Romane im 19. und 20. Jahrhundert. In: The Germanic Review 69 (1994), S. 14-19.

19 Sottong, Hermann J.: Transformation und Reaktion. Historisches Erzählen von der Goethezeit zum Realismus, München 1992.

20 Borgmeier, Raimund/ Reitz, Bernhard: Der historische Roman I: 19. Jahrhundert und Der historische Roman II: 20. Jahrhundert, Heidelberg 1984.

21 Aust, Hugo: Der historische Roman (=Sammlung Metzler, Bd. 278), Stuttgart Weimar 1994.

22 Aust, Hugo: Die Ordnung des Erzählens oder Die Geburt der Geschichte aus dem Geiste des Romans. In: Holzner, Johann und Wiesmüller, Wolfgang: Ästhetik der Geschichte (=Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Germanistische Reihe, Band 54), Innsbruck 1995, S. 39-59.

23 Febel, Gisela: Michel Foucaults Begriff des Archivs und das Modell des historischen Romans. In: Internationale Zeitschrift für Philosophie 2000, Heft 1, S. 63-81.

24 Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 13.

25 Lukács knüpft an sein Verständnis von der „Vorgeschichte der Gegenwart“ die Forderung, dass der „lebendige Zusammenhang mit der Vergangenheit“ gegeben sein müsse. Vgl. Lukács, Der Historische Roman: Probleme des Realismus, Bd. 3, Kap. 3: „Der historische Roman und die Krise des bürgerlichen Realismus“.

26 Fleishman übernimmt die von Scott fixierte Distanz mit der Formulierung „two generartions“. Vgl. Fleishman, The English Historical Novel, S. 3.

27 Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 14.

28 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 15-16.

29 Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 17.

30 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 17.

31 Müller, Geschichte, S. 11-12.

32 Müller, Geschichte, S. 12.

33 Müller, Geschichte, S. 13.

34 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 21-22.

35 Aust, Die Ordnung des Erzählens, S. 39-59.

36 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 24.

37 Vgl. Aust, Der historische Roman, S. 16.

38 Vgl. Schreinert, Kurt: Benedikte Naubert. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des historischen Romans in Deutschland (=Germanische Studien, Heft 230), Nendeln/ Liechtenstein 1969 (Reprint von 1941), S. 3.

39 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 24.

40 Müllenbrock, Heinz Joachim: Der historische Roman des 19. Jh., Heidelberg 1980, S. 45ff.

41 Vgl. Aust, Die Ordnung des Erzählens, S. 41-42.

42 Geppert, Hans Vilmar: Der ‚andere’ historische Roman. Theorie und Strukturen einer diskontinuierlichen Gattung (=Studien zur deutschen Literatur 42), Tübingen 1976.

43 Vgl. Geppert, Der ‚andere’ historische Roman, S. 109.

44 Vgl. Döblin, Alfred: Aufsätze zur Literatur, Olten und Freiburg 1963 (=Ausgewählte Werke in Einzelbänden, hg. von Walter Muschg); darin vor allem „An Romanautoren und ihre Kritiker“, „Bemerkungen zum Roman“, „Der historische Roman und wir“ sowie „Der Epiker und sein Stoff“. Eine schematisierend-vergleichende Gegenüberstellung von Döblins Aussagen zum Roman und zum epischen Werk findet sich bei: Aust: Die Ordnung des Erzählens, S. 51 und Der historische Roman, S. 116-117.

45 Vgl. Geppert, Der ‚andere’ historische Roman, S. 37.

46 Müller, Geschichte, S. 17.

47 Müller, Geschichte, S. 17-18.

48 Vgl. Müller, Geschichte, S. 18.

49 Schabert beispielsweise hat eine dreiwertige Typologie entworfen, die aber noch weniger Anspruch auf eindeutige Zuordnung erheben kann. Sie unterscheidet drei Hauptgruppen des historischen Romans, nämlich 1. die fiktionale Biografie, 2. den historischen Gesellschaftsroman und 3. den historischen. Roman, der ein fiktionales Geschehen, das die nachzeitige Beschäftigung mit der Geschichte beinhaltet. Vgl. Schabert, Der

historische Roman, S. 35ff.

50 Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 21-22.

51 Quasthoff, Uta M.: Zuhöreraktivitäten beim konservationellen Erzählen. In: Schröder, Peter und Steger, , Hugo [Hrsg.]: Dialogforschung, Düsseldorf 1981, S. 287.

52 Vgl. White, Hayden: The Value of Narrativity in the Representation of Reality. In: Critical Inquiry 7 (1980), S. 19.

53 Vgl. Weimar, Klaus: Der Text, den (Literar-) Historiker schreiben. In: Eggert, Hartmut u.a. [Hrsg.]: Geschichte als Literatur. Formen und Grenzen der Repräsentation von Vergangenheit, Stuttgart 1990, S. 39.

54 Vgl. Aust, Die Ordnung des Erzählens, S. 44.

55 Mann, Golo: Geschichtsschreibung als Literatur. In: Jahrbuch der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 12 (1964), S. 107.

56 Vgl. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Die Vernunft in der Geschichte [1822ff], hg. von Georg Lasson, Leipzig 1944, S. 144f.

57 Vgl. Aust, Der historische Roman, S. 6.

58 Aust, Der historische Roman, S. 7.

59 Vgl. Aust, Der historische Roman, S. 7.

60 Mann, Golo zit. n. Aust, Der historische Roman, S. 8.

61 Vgl. Aust, Der historische Roman, S. 9-10.

62 Lämmert, Eberhard: „Geschichte ist ein Entwurf“: Die neue Glaubwürdigkeit des Erzählens in der Geschichtsschreibung und im Roman. In: The German Quarterly 63 (1990), S. 5.

63 Aust, Die Ordnung des Erzählens, S. 45.

64 Gatterer 1767, zit. n. Aust, Die Ordnung des Erzählens, S. 45.

65 Vgl. Aust, Die Ordnung des Erzählens, S. 46.

66 Müllenbrock, Der historische Roman des 19. Jahrhunderts, S. 9.

67 So schreibt David Hume, einer der führenden Historiker um die Mitte des 18. Jahrhunderts: „Mankind are so much the same, in all times and places, that History informs us of nothing new or strange in this particular. Its chief use is only to discover the constant and universal principles of human nature.” Hume, zit. n. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 23.

68 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 23.

69 Vgl. Müllenbrock, Heinz-Joachim: „Historischer Roman und Geschichtsschreibung: Ein Abriss ihrer Entwicklung und Wechselbeziehungen im viktorianischen England. In: Literatur in Wissenschaft und Unterricht 12 (1979), S. 74-88.

70 Hayden, John O. (Hrsg.): Scott. The Critical Heritage, London 1970, S. 367.

71 Vgl. Borgmeier/ Reitz, Der historische Roman I, S. 25.

72 Vgl. Aust, Der historische Roman, S. 68.

73 Aust, Der historische Roman, S. 86.

74 ‚Zu zeigen, wie es eigentlich gewesen ist’ bedeutet bei Ranke nicht polyperspektivisch genau zu untersuchen und chronologisch exat zu datieren, sondern ‚große historische Ereignisse’ als Wirkungszusammenhänge einer übermenschlichen Instanz (Gott als Autor des theatrum mundi) darzustellen. Vgl. Borst, Arno: Das historische ‚Ereignis’. In: Koselleck, Reinhardt und Stempel, Wolf-Dieter [Hrsg.]: Geschichte – Ereignis und Erzählung (=Poetik und Hermeneutik, Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe V), München 1973, S. 537-538.

75 Vgl. Aust, Der historische Roman, S. 86-89.

76 Rehorn, Karl: Der Deutsche Roman. Geschichtliche Rückblicke und kritische Streiflichter, Köln 1890, S. 151.

Ende der Leseprobe aus 93 Seiten

Details

Titel
Geschichtsschreibung im Historischen Roman - Eine vergleichende Betrachtung von Bertolt Brechts "Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar" und Stefan Heyms "Der König David Bericht"
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Germanistik)
Note
1,5
Autor
Jahr
2006
Seiten
93
Katalognummer
V138788
ISBN (eBook)
9783640467327
ISBN (Buch)
9783640467662
Dateigröße
952 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichtsschreibung, Historischen, Roman, Eine, Betrachtung, Bertolt, Brechts, Geschäfte, Herrn, Julius, Caesar, Stefan, Heyms, König, David, Bericht
Arbeit zitieren
Carl Röthig (Autor:in), 2006, Geschichtsschreibung im Historischen Roman - Eine vergleichende Betrachtung von Bertolt Brechts "Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar" und Stefan Heyms "Der König David Bericht", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138788

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