Die Suche nach dem Denken und der Sprache

Die phylogenetische und ontogenetische Entwicklung des Sprachursprungs


Masterarbeit, 2004

130 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Die phylogenetische Entwicklung des Sprachursprungs
1.1 Die Entstehung der Organismen
1.2 Die evolutionstheoretische Betrachtung des Sprachursprungs von Müller
1.2.1 Die Grundlagen der Evolution
1.2.2 Die Ausbildung der Sprachfähigkeit
1.2.3 Die Evolution der Sprache
1.3 Die paläoanthroplogische Sichtweise des Sprachursprungs (Brandt)
1.3.1 Die Untersuchung des Gehirns
1.3.2 Die Gehirngröße und das Körpergewicht
1.3.3 Hirnoberflächenstruktur
1.3.4 Die Sprachursprungsproblematik
1.4 Die biolinguistische Betrachtung des Sprachursprungs (Kreisel-Korz)
1.4.1 Die theoretische Frage der Sprachentstehung
1.4.2 Sprache und Technologie
1.4.3 Polygenese versus Monogenese
1.4.4 Evolutionsfaktoren und Sprache
1.5 Die sprachtheoretische Betrachtung des Sprachursprungs
1.5.1 Der Sprachursprung nach Hockett
1.5.2 Die Herkunft der Sprache nach Zimmer
1.5.3 Korpiuns Modell über die Sprachentwicklung
1.6 Die anthropologische Sichtweise des Sprachursprungs (Leakey/Lewin)
1.6.1 Der Junge von Turkana
1.6.2 Die Zweibeinigkeit
1.6.3 Webstuhl der Sprache
1.6.4 Spuren des Geistes
1.7 Die kulturalistische Betrachtung des phylogenetischen Sprachursprungs
1.7.1 Die kulturalistische Sicht Tomasellos
1.7.1.1 Ein Rätsel und eine Vermutung
2.7.1.2 Biologische und kulturelle Vererbung
1.7.2 Die memetische Theorie Blackmores
1.7.2.1 Genen und Memen nach Blackmore
1.7.2.2 Der Ursprung und die Evolution der Sprache
1.7.2.3 Die Koevolution von Memen und Genen

2 Die aktuellen Ansätzen über die ontogenetische Entwicklung des Sprachursprungs
2.1 Der nativistische Ansatz
2.1.1 Biologische Grundlagen der Sprache (Lenneberg)
2.1.2 Kognitive Fähigkeiten nach Chomsky
2.1.3 Die Sprache als Sprachinstinkt (Pinker)
2.1.3.1 Eine instinktive Kunst
2.1.3.2 Die Universalität der Sprache
2.1.3.3 Die mentalesische Sprache
2.1.3.4 Wie funktioniert Sprache?
2.1.3.5 Die Die Sprache des Neugeborenen
2.1.3.6 Die Grammatikgene
2.1.3.7 Die Evolution der Sprache und der Bauplan des Geistes
2.1.4 Die Sprache nach Calvin/Ojemann
2.1.4.1 Wie das Gehirn denkt (Calvin)
2.1.4.2 Einsicht ins Gehirn (Calvin/Ojemann)
2.1.5 Der nativistische Ansatz nach Klann-Delius
2.2 Der kognitivistische Ansatz
2.2.1 Kurze Darstellung der Theorie Piagets
2.2.2 Die vier Perioden der kognitiven Entwicklung des Kindes
2.2.2.1 Periode der sensomotorischen Intelligenz (0 bis 2 Jahre)
2.2.2.2 Die Periode des voroperationalen Denken (2 bis 7 Jahre)
2.2.2.3 Die Periode der konkreten Operationen (7 bis 11 Jahre)
2.2.2.4 Die Periode der formalen Operationen (ab 11 Jahre)
2.2.3 Die Kritik Wygotskis an Piaget
2.2.4 Die Theorie Piagets und die Informationsverarbeitungstheorien
2.2.4.1 Die Theorie Piagets nach Sodian
2.2.4.2 Informationsverarbeitungstheorien der kognitiven Entwicklung
2.2.5 Die Sprache und das Bewusstsein nach konstruktivistischer Sichtweise
2.3 Der kulturalistische Ansatz
2.3.1 Sprache und Denken nach Wygotski
2.3.2 Der Spracherwerb der Kinder nach Bruner
2.3.3 Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens nach Tomasello
2.3.3.1 Gemeinsame Aufmerksamkeit und kulturelles Lernen
2.3.3.2 Sprachliche Kommunikation und symbolische Repräsentation
2.3.3.3 Sprachkonstruktionen und die Kognition von Ereignissen
2.3.3.4 Rede und repräsentationale Neubeschreibung
2.3.3.5 Kulturelle Kognition
2.3.4 Die historisch-anthroplogische Betrachtung der

Sprache nach Trabant

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

Das Thema der vorliegenden Arbeit, der Sprachursprung, beschäftigt die Wissenschaft bereits seit Jahrhunderten. Diese fortwährende Diskussion konnte beispielsweise auch nicht durch ein Verbot durch die französische Akademie im 18. Jahrhundert unterbunden werden. Die Ursache für diesen Befund liegt nicht zuletzt in dem Umstand, dass vor allem die Sprache einen der gravierendsten Unterschiede zwischen dem Menschen und anderen Tierarten darstellt.

In der wissenschaftlichen Diskussion über die Frage des Sprachursprungs haben bis zum 20. Jahrhundert theoretische Überlegungen im geisteswissenschaftlichen Umfeld dominiert. Im letzten Jahrhundert sind viele Fragen der Geistwissenschaften und somit auch die Frage nach dem Sprachursprung aus naturwissenschaftlicher Perspektive analysiert worden.

Heutzutage wird in den wissenschaftlichen Untersuchungen immer wieder für eine interdisziplinäre Betrachtung eines Phänomens plädiert, da sie als aussagekräftiger angesehen wird.

Daher stellt sich auch die vorliegende Arbeit innerhalb der aktuellen Entwicklungen die Aufgabe, den Sprachursprung interdisziplinär zu analysieren.

Der Sprachursprung kann aus zwei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden: Die phylogenetische Entwicklung der Sprache sowie die ontogenetische Analyse des Spracherwerbs bzw. der -funktionen. Aus diesem Grund besteht auch die vorliegende Arbeit aus zwei Hauptteilen, die diese Perspektiven thematisieren.

Der erste Teil befasst sich mit der phylogenetischen Entwicklung des Sprachursprungs. Hier soll versucht werden, eine interdisziplinäre Betrachtung des Sprachursprungs durchzuführen. Daher wird zuerst die von Müller entwickelte, biologische Evolutionstheorie des Sprachursprungs thematisiert. Im Anschluss daran soll die paläoneurologische Betrachtung des Menschen und der Sprache von Brandt dargestellt werden. Ebenfalls wird in diesem Zusammenhang auf den biolinguistischen Ansatz von Kreisel-Korz in der gegebenen Kürze eingegangen werden.

Aus dem Komplex sprachtheoretischer Ansätze des Sprachursprungs werden die Überlegungen von Hockett und Zimmer sowie von Korpiun thematisiert.

Im Anschluss daran soll der anthropologisch orientierte Ansatz von Laekey/Lewin dargestellt werden, der - gestützt auf langjährige Erfahrungen mit den (Fossil-) Knochenuntersuchungen - nicht nur die Sprache, sondern auch den Menschen in seiner Gesamtheit untersucht hat.

Zum Schluss des Kapitels über die phylogenetische Entwicklung des Sprachursprungs soll außerdem die kulturalistische Sichtweise von Tomasello und Blackmore dargestellt werden.

Der zweite Teil der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich mit den aktuellen Ansätzen zur ontologischen Entwicklung des Sprachursprungs sowie zur kognitiven Entwicklung des Kindes.

Die in diesem Zusammenhang entwickelten Ansätze sollen unter drei grundsätzliche Denkrichtungen subsumiert werden: Nativismus, Kognitivismus (Konstruktivismus) und Kulturalismus. In diesem Zusammenhang kann und soll die vorliegende Arbeit nicht den Anspruch erheben, eine komplette Darstellung dieser Ansätze zu geben, da eine solche Vorgehensweise den vorgegebenen Rahmen sprengen würde. Vielmehr sollen die nach Auffassung des Verfassers wichtigsten in der Diskussion stehenden Ansätze thematisiert und analysiert werden. Hierbei ist sich der Verfasser des Umstandes bewusst, dass sicherlich Überschneidungen zwischen den unterschiedlichen Ansätzen existieren. Der Verfasser sieht es jedoch als notwendig an, die einzelnen Ansätze zu unterscheiden, um sie durch gegenseitige definitorische Abgrenzungen handhabbar machen zu können.

Der erste, der nativistische Ansatz, der i.d.R. mit Chomsky identifiziert wird, umfasst neben dessen Arbeiten auch die Ansätze von Pinker und Calvin, aber auch den Ansatz Lennebergs, da diese Autoren die Theorie Chomskys modifiziert haben, sich jedoch letztendlich innerhalb von dessen Ideengebäude bewegen.

Der zweite, der kognitivistische Ansatz umfasst kurz zusammengefasst die nicht gänzlich abgeschlossene Theorie Piagets über die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten beim Kind. In diesem Zusammenhang sollen nicht nur das Werk Piagets, sondern auch einige nach Meinung des Verfassers interessante und relevante

Interpretationen von dessen Theorie, wie die von Buggle, Wygotski sowie Glasersfeld u.a. rezipiert werden.

Im Zusammenhang mit dem dritten aktuellen, nach Meinung des Verfassers zur Zeit dominierenden, kulturalistischen bzw. soziologischen Ansatz soll auf vier Autoren und deren Ansätze näher eingegangen werden: Wygotski, Bruner, Tomasello und Trabant.

Der Verfasser ist sich des Umstandes bewusst, dass die Auswahl der Ansätze eine subjektive Komponente besitzt, die nicht zu leugnen ist. Er glaubt aber dennoch, für das Thema der vorliegenden Arbeit relevante Ansätze in seine Überlegungen einbezogen zu haben.

Im abschließenden Fazit sollen die vorgestellten Ansätze kurz analysiert und auf ihre Relevanz untersucht werden.

1 Die phylogenetische Entwicklung des Sprachur-sprungs

1.1 Die Entstehung der Organismen

In der Kosmologie wird behauptet, dass vor etwa 10 - 20 Milliarden Jahren „eine all-gemeine Expansion des Weltalls“ (der Urknall) stattfand (vgl. Brockhaus 1991:729). Der Kosmos bestand in dieser Zeit zu 76 Prozent aus Wasserstoff und 24 Prozent aus Helium (chemische Grundstoffe), deren Vermischung zur Bildung von Sternen und vor 4,6 Milliarden Jahren auch zur Bildung der Sonne und des Planetensystems führte (vgl. Brockhaus 1991:729). Später entstanden aus diesen Elementen größere Festkörper und Planeten wie die Erde (vgl. Brockhaus 1991:729). Die von Sauerstoff und v.a. Ozon absorbierte UV-Strahlung diente als „Hauptenergiequelle für die Bil-dung von größeren organischen Molekülen (v.a. Aminosäuren) in den damaligen Meeren und Gewässern“ (Brockhaus 1991:729) und ermöglichte so das Entstehen der lebenden Organismen auf der Erde.

Die weitere Interaktion der Organismen mit der Umwelt führte zum Kreieren ver-schiedener Organismen (Pflanzen und Tiere). Im Lauf der Evolution1 kommt es nach Darwin2 zu verschiedenen Entwicklungsstufen einer Spezies. Die Evolution führte weiterhin zur Entfaltung komplexerer Spezies, so sollen die Affen im Verlauf der Evolution vor etwa 6 Millionen Jahren zu Menschenaffen geworden sein, von denen dann der Mensch vor etwa 3 Millionen Jahren entstand und besondere kognitive Fähigkeiten aufweist, die den Menschen zu einer besonderen Spezies gemacht haben (vgl. Korpiun ebd.).

1.2 Die evolutionstheoretische Betrachtung des Sprachur-sprungs von Müller

1.2.1 Die Grundlagen der Evolution

Schon am Anfang seines Buches behauptet Müller (1990:2, Herv. von mir, R.K.), dass parallel zur Stammesgeschichte der Organismen im Hinblick auf die körper-liche Entwicklung in gleicher Weise auch eine Stammesgeschichte der psychischen Entwicklung existiere.

Auch die kognitiven Prozesse des Menschen sind nach Müller (1990:2) „Ergebnis eines sich seit 4 Mrd. Jahren vollziehenden Anpassungsprozesses von Organismen an die Realität der Welt, indem Eigenschaften der Umwelt im Organismus abgebildet werden.“

Somit erklärt Müller (1990:3) sein Ziel, die Evolutionsbiologie mit der historisch-vergleichenden Sprachforschung zu verbinden.

Zuerst definiert MÜller (1990:13) zwei wichtige Begriffe, die Ontogenese und die Phylogenese: Während Ontogenese die einzigartige Entwicklung eines einzelnen Individuums von der Keimesentwicklung bis zum Tod beschreibt, ist die

Phylogenese als „der Prozeß der Entstehung geschlossener Abstammungsgemein-schaften der Natur durch Spaltungen jeweils nur ihnen gemeinsamer Stammarten“ zu verstehen (Ax 1984:39, zit. nach MÜller 1990:14).

MÜller (1990:19) ist Überzeugt, dass die „gegenwärtig fundierteste und umfangreich-ste Darlegung natÜrlicher Entwicklungsvorgänge“ die biologische Evolutionstheorie sei, die zu den phylogenetischen Untersuchungen auch der menschlichen Erkenntnis seit 50 Jahren gefÜhrt habe.

Nach MÜller (1990:22) erklärt die Evolution auch die Entstehung und die Eigen-schaften des menschlichen Bewusstseins, denn es existiere „kein prinzipieller Unter-schied zwischen irgendeinem Organ eines Insekts und dem Organ ‚menschliches Ge-hirns’ oder den Quasi-Organen ,menschliche Gesellschaft’ und ,Sprachfähigkeit.’“

In der Evolution der Organismen sind nach MÜller (1990:23) zwei wichtige Prozesse entscheidend: Die Anpassung der Organismen an die Erfordernisse der Umwelt so wie die Zufallsentwicklungen, denn die evolutive Entwicklung von Organismen verfolgt kein vorgegebenes Ziel.

Auch die Hominisation ist laut MÜller (1990:60ff) ein Beispiel einer evolutiven Ent-wicklungslinie. So sind die Säugetiere vor ca. 190 Mio. Jahren entstanden, Über den Trennungszeitpunkt des Menschen und der Menschenaffen wird gegenwärtig der Zeitraum von vor 5 bis 15 Mio. Jahren diskutiert.

1.2.2 Die Ausbildung der Sprachfähigkeit

Die Entstehungsgeschichte der Sprache ist laut Müller (1990:74) „auch ein Teil der Entstehungsgeschichte des Menschen“ oder aber auch Entdeckung des Men-schen’. Nach MÜller (1990:74, Herv. von mir, R.K.) lässt sich die Entwicklung der Sprache auf zwei Ebenen beschreiben: die Evolution zur Sprachfähigkeit und die Evolution der Sprache.

In diesem Evolutionsprozess entscheidend war „die fortschreitende Komplexitäts-erhöhung der Augen“, die auch zur Komplexitätserhöhung der mentalen Abbildung von Objekten und Relationen der Umwelt in den kognitiven Prozessen der Primaten geführt hat (Müller 1990:75).

Ein weiterer ebenfalls relevanter Faktor in diesem Prozess war nach Müller (1990:75f) die Primatengreifhand, denn die freigewordenen’ Hände ermöglichten die Manipulation von Gegenständen, und somit ,versorgten’ sie „das Sinnessystem mit allen Informationen über Gegenstände und Eigenschaften der Umwelt.“

Die Hände wurden nach Müller (1990:76) durch die Aufarbeitung und Präparierung der Objekte „zum ausführenden Organ des Gehirns“ und führten damit zur Gehirn-entwicklung.

Trotzdem sind nach Müller (1990:76, Herv. von mir, R.K.) die oben aufgeführten Faktoren nur als „eine mögliche Realisation der notwendigen Grundbedingungen für die Entstehung von Bewusstsein und Sprachfähigkeit“ zu verstehen.

Die morphologische Unveränderlichkeit von Homo sapiens sapiens seit ca. 40 000 Jahren stellt nach Müller (1990:77) nicht das Finalstadium in der Entwicklung der Hominidenlinie dar, weil die evolutiven Neuheiten ,Kognition’ und ,Bewusstsein’ sowie ,Sprachfähigkeit’ eine permanente komplexe Höherentwicklung anbieten.

Die Abbildungsleistungen, die hauptsächlich dem Gehirn zugeschrieben werden, sollen laut Müller (1990:79) als der Vorgang in Stufen mit qualitativen Unterschie-den verstanden werden: Die erste Stufe der Informationsspeicherung von Umwelt-eigenschaften sind die Nukleinsäuren, die das Erbmaterial speichern; die zweite qualitative Stufe sind die Nervenzellen, die Reflex- und Instinktverhalten hervorbrin-gen; die dritte Stufe ist die Lernfähigkeit der Organismen, die auch durch Nerven-zellen ermöglicht wird; und die vierte Stufe ist die Ausbildung von Bewusstsein und Sprachfähigkeit, die bis jetzt nur Menschen erreicht haben.

Weiterhin unterscheidet Müller (1990:79f) innerhalb der vierten Stufe der Informa-tionsspeicherung noch drei emergente Unterteilungen: kognitive (sprach)Fähigkeit, natürliche Sprache und die Schrift.

Entscheidend für diese Entwicklung ist nach Müller (1990:81), dass die Sinnessys-teme eine mentale Repräsentation der Außenwelt entsprechend der Umweltanpas-sung der Organismen ermöglichen, d.h. die Organismen ,denken’ im Rahmen dieser Sinneseindrücke.

Bewusstsein und Sprachfähigkeit des Menschen sind als evolutive Neuheit zu inter-pretieren, auch wenn sie auf den kognitiven Fähigkeiten der nichtmenschlichen Primaten beruhen, sie können laut Müller (1990:82) „nicht durch eine einfache Akkumulation von bestehenden Fähigkeiten“ erklärt werden, sondern durch ein systematisches Zusammenwirken von sich selbst verstärkenden und unabhängig von-einander entstandenen Einzelereignissen.

Die Theorie Gourhans über die Verbindung zwischen Sprache und Technik ist laut Müller (1990:84) nicht so überzeugend, trotz der gegenwärtigen Akzeptanz, denn Sprache basiert auf allgemeinen kognitiven Operationen und ist im Zusammenhang mit den anderen Verhaltensleistungen zu sehen.

Müller (1990:84) hält die einfachen Formen der Werkzeugbenutzung nicht als Be-weise für höhere Denkleistungen, andererseits setzt er ein menschliches Denkver-mögen für die Herstellung von komplizierten Steinwerkzeugen voraus.

Auch die rituellen Handlungen und Mythen können laut Müller (1990:84f) „nicht ausschließlich durch Nachahmung, sondern nur über sprachlichen Möglichkeiten“ realisiert werden und „nur durch Sprache“ weitergeben werden.

Ein weiterer ebenfalls entscheidender Faktor für den Sprachursprung ist nach Müller (1990:85) auch die rasante Zunahme des Gehirns in einer relativ kurzen Zeit: So ist es von ca. 450 cm3 beim Australopithecus afarensis, über ca. 500 cm3 beim Australipithecus africanus, ca. 700 cm3 bei Homo habilis, ca. 1 100 cm3 beim Homo erectus bis auf 1 400 cm3 beim Homo sapiens praesapiens gestiegen.

Trotz der Vergrößerung des Gehirns ist eine unmittelbare vergleichende Bewertung der Volumina aufgrund der unterschiedlichen Körpergröße und des unterschiedlichen Cerebralisationsgrades der Gehirne laut Müller (1990:85) „unmöglich.“

Der Sprachursprung soll innerhalb des Hominisationsprozesses (zwischen 4 Mio. und 8 Mio. Jahren) entstanden sein, doch Indizien für eine prinzipielle Sprachfähig-keit des Menschen, wie Grabbeigaben, komplizierte Steinwerkzeuge, kontrollierte Feuerbenutzung, datieren seit ca. 2 Mio. Jahren (Müller 1990:86).

Seit ca. 200 000 Jahren sind nach Müller (1990:87) ,ästhetische Werkzeuge’ bekannt (Schmuckfunktion, Steine mit fossilisierten Seeigel), während Kunst in Form von Malereien und Plastiken seit 40 000 Jahren (Homo sapiens sapiens) existiert.

Die strikte Kopplung von technologischen Fähigkeiten und menschlicher Kognition sieht Müller (1990:89) als problematisch, weil es sein kann, dass vor zumindest 2 Mio. Jahren Hominiden über kognitive Operationen höherer Ordnung (Anfertigung von Steinwerkzeugen) verfügten, die Sprache aber später vor mindestens 0,5 bis 1,0 Mio. Jahren erfunden wurde. Doch zumindest seit 400 000 Jahren verfügt der Mensch über eine einfache Sprache, so Müller (1990:89).

Die Entstehung der Sprache und das menschliche Bewusstsein sind nach Müller (1990:93) in einen Entstehungsprozess eingebettet.

1.2.3 Die Evolution der Sprache

Müller (1990:175) meint, dass die Fähigkeit zur Kommunikation ein grundlegendes Ausstattungsmerkmal der Lebewesen ist, denn bei allen Lebewesen erfolgt ein wech-selseitiger Austausch der Organismen mit der Umwelt. Dabei unterscheidet Müller (1990:176) drei Stufen in der Komplexität der Informationsübermittlungsprozesse: die Interaktion, die Kommunikation3 und die Sprache.

Die phylogenetische Entwicklung der Sprache, die als eine spezifische Eigenschaft des Menschen gilt, beruht laut Müller (1990:217) auf einer allgemeinen Intelligenz des Menschen. So hat der Mensch in seiner evolutionären Entwicklung die Stufe er-reicht, in der er selbst als Produkt der Evolution den Evolutionsprozess beeinflusst und somit auch die Sprachentwicklung (vgl. Müller 1990:268).

Zum Schluss meint Müller (1990:269), dass erst die Evolutionstheorie „den Zu- sammenhang von Menschwerdung, Psychogenese und Sprachgenese“ aufzeige.

1.3 Die paläoanthroplogische Sichtweise des Sprachursprungs (Brandt)

1.3.1 Die Untersuchung des Gehirns

Der Mensch unterscheidet sich nach Brandt (2000:9) von anderen Lebewesen durch seine geistigen Fähigkeiten wie Lernen, Gedächtnis, Abstraktions- und Urteilsfähig-keit, Phantasie und Sprache. Allein die Gehirngröße, es ist etwa dreimal so groß wie das Gehirn der Großaffen, zeigt nach Brandt (2000:9), dass das Gehirn ein entschei-dendes Organ zur Ermöglichung der oben erwähnten Leistungen ist.

Brandt (2000:9) unterscheidet drei Zugangsweisen zur Ableitung des menschlichen Gehirns von tierischen Vorstufen: Neurobiologie, die Erforschung von Artefakten einst lebender Hominiden (Steinwerkzeuge) sowie die Paläoneurologie. Während die zwei ersten Forschungen Brandt (2000:9f) als Forschungen indirekter Natur betrach-tet, gilt Paläoneurologie als der ,direkte Weg’ zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Gehirns, denn sie umfasst „die tatsächliche Fossilgeschichte des Ge-hirns“, indem sie „natürlich überlieferte oder künstlich hergestellte endocraniale Ausgüsse4 untersucht.“ D.h. die Paläoneurologie kann „mehr Aussagen über die Oberflächenstruktur des Gehirns“ bzw. über das Volumen, die Form und die Propor­tion des Gehirns erbringen (Brandt 2000:11f).

Trotz dieses direkten Wegs zur Untersuchung des Gehirns gibt Brandt (2000:13) zu, dass auch nach 100 Jahren Forschung kein direkter Zusammenhang zwischen der relativen Gehirngröße und geistigen Fähigkeiten nachgewiesen wurde.

1.3.2 Die Gehirngröße und das Körpergewicht

Die durchschnittliche Schädelkapazität des heutigen Menschen liegt zwischen 1300 und 1400 cm3, sie unterscheidet sich aber bei den einzelnen Rassen zum Teil erheb-lich (Brandt 2000:13).

Unter den frühen Hominidengruppen nimmt laut Brandt (2000:16) Homo habilis eine Sonderstellung ein, weil er als taxonomische Gruppe insgesamt umstritten ist.

Cladistische Überlegungen und eine Analyse der Lebensraumanpassungen führen Wood & Collard (vgl. Brandt 2000:18) zu dem Schluss, dass die beiden Habilisspezies (Homo habilis und Homo rudolfensis) aus der Gattung Homo aus-geschlossen müssen. Der Grund dieser Behauptung beruht nach Brandt (2000:18) auf viele Untersuchungen der Schädelfossilien von unterschiedlichen Arten von Homo habilis, die einige Autoren, wie Tobias (1985), McHenry (1994) und Halloway (1978) unternommen haben.

Obwohl Brandt (2000:18f) diese Untersuchungen für „sehr überzeugend“ hält, kann die Betrachtung allein des Schädelvolumens nur einen ,begrenzten Wert’ haben, des-halb soll es in Abhängigkeit mit dem Körpergewicht betrachtet werden.

Deacon (1990) verweist auf die Verschiedenheiten von Säugetieren, so dass jeder mit seinen Fortbewegungsfähigkeiten ,Experte’ in seinem speziellen Lebensraum ist (Brandt 2000:20). Laut dieser Konzeption von Deacon (vgl. Brandt 2000:20) muss man zwischen einer Gehirnvergrößerung, die mit einer höheren Intelligenz korreliert, und einer Gehirnvergrößerung, die vollständig durch ein höheres Körpergewicht be-dingt ist, unterscheiden.

Ein anderer Faktor, der indirekt die relative Gehirngröße in Bezug zum Körperge-wicht bestimmt, ist nach Deacon (vgl. Brandt 2000:21) der Metabolismus.5

Die Betonung der Gehirngröße führt zu der Annahme, dass mehr Neuronen auch mehr Intelligenz bedeuten, was nicht bewiesen werden kann (Brandt 2000:20).

Doch Brandt (2000:22) vertritt die Meinung, dass der Zusammenhang von Gehirn-größe und Körpergewicht „nicht befriedigend erklärt werden kann,“ weil die Größen-unterschiede des Gehirns nicht als Resultat einzelner physiologischer Veränderungen zu erklären sind, sondern sie sind viel komplexer, so dass ein direkter Rückschluss von der Gehirngröße auf die geistigen Fähigkeiten nicht möglich ist (Brandt 2000:22).

1.3.3 Hirnoberflächenstruktur

Ein anderes Merkmal in Bezug auf das Gehirnvolumen ist nach Brandt (2000:26) die Hirnoberflächenstruktur, die „funktionell besser deutbar“ ist als die Gehirngröße. So basiert Brandt (2000:27ff) seine Analyse auf viele Studien, die sich mit den formalen und proportionalen Relationen der Gehirnteile, mit den Hirnasymetrien, mit den Endocranialgefässen6 sowie mit den Hirnfurchen befasst haben.

Jedoch sind diese Untersuchungen „methodisch nicht vergleichbar“ und deswegen auch sehr umstritten, weil sie zu unterschiedlichen Resultaten führen (Brandt 2000:31).

So untersuchte Abler (1976) verschiedene Schädel von Hominiden und konnte nur beim Menschen ausgeprägte Links-Rechts-Asymetrien feststellen (Brandt 2000:30). Andererseits stellt Lemay nach Brandt (2000:31) bei Menschen und Pongiden „glei-che anatomische Hirnasymmetrien (Hirnlappen, Fissura Sylvii) mit ähnlicher Häufigkeit“ fest. Daraus resultiert laut Brandt (2000:31) eine allgemeine Tendenz der Zunahme der anatomischen Hirnasymmetrien von den Tieren über die Pongiden zum Menschen.

Doch das geringe Fossilienmaterial macht es nach Brandt (2000:33) unmöglich, das Auftreten von Hirnasymetrien bei Australopithecinen und Habilis festzustellen.

Aus den Untersuchungen von Meningealgefässen7 können auch keine relevante An-gaben über die Hirnorganisation gegeben werden (Brandt 2000:34ff).

Das interessanteste und vielleicht wichtigste Ergebnis der vergleichenden Untersu-chung der äul3eren Gehirnanatomie ist nach Brandt (2000:62) die Entdeckung von Hirnfurchen, die Pongiden- und Menschenhirne unterscheidet und mit funktionellen Leistungen in Verbindung gebracht werden können.

So kommt Brandt (2000:63, Herv. im O.) zu dem Schluss, dass das Gehirn der Australopithecinen anhand der Schädelinnenausgussmerkmale „keine eindeutig interpretierbaren Zeichen einer Hominisation“ zeigt, so dass diese Fossilgruppe aus paläuneurologischer Sicht als „eine den Großaffen nahestehende Form “ zu interpre-tieren ist.

1.3.4 Die Sprachursprungsproblematik

Im zweiten Teil seines Buches befasst sich Brandt (2000:67ff) mit der Sprachur-sprungsproblematik. Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts dominierten nach Brandt (2000:67) allgemeine philosophische Überlegungen über den Sprachursprung, im 19.

Jahrhundert stand die Sprachursprungsproblematik im Hintergrund, während im 20. Jahrhundert „anthropologisch-psychologische Erklärungsmuster angeboten werden, deren gemeinsame Grundlage die Evolutionstheorie ist.“

Da die Lautsprache Teil des menschlichen Kommunikationssystems ist, wurde ver-sucht, den Großaffen die Lautsprache beizubringen. Doch nachdem diese Versuche scheiterten, untersuchten viele Forscher (vgl. Brandt 2000:67) die Evolution der menschlichen Sprache „im Rahmen des kommunikativen Gesamtverhaltens,“ wobei die Großaffen die sprachliche Kommunikation erlernen sollten. So versuchten einige Forscher den Menschenaffen die Zeichensprache zu lehren, während einige andere eine künstliche Sprache entwickelten (Brandt 2000:67). Während die Menschenaffen (Gorillas und Schimpansen) „Zeichen und Symbole analog menschlicher Worte“ er-lernen konnten, konnten sie die hochkomplexe menschliche Syntax „nicht annäh-rend“ erreichen (Brandt 2000:67).

Der vergleichende Sprachursprungforschungsansatz untersucht auch menschliche und nichtmenschliche Kommunikation, aus ihm haben sich heute drei Theorien über die Evolution der Sprache entwickelt (Myers 1976, vgl. Brandt 2000:67f, Herv. von mir, R.K.):

1. „Die menschliche Sprache hat sich schrittweise aus tierischen Lauten entwickelt.
2. Die menschliche Sprache hat nicht in tierischen Lauten ihren Ursprung, sondern stammt vom gestischen Verhalten und von Körperbewegungen der Tiere ab.
3. Die menschliche Sprache hat sich nicht aus heute beobachtbaren tierischen Vorstufen entwickelt.“

In diesem Zusammenhang ist nach Brandt (2000:68) die Untersuchung des Gehirns wichtig, bzw. einiger Teile des Gehirns, die mit der Sprache verbunden werden.

Aber die Untersuchung des Gehirns bzw. dessen Weichteile beruht nur auf den Kno-chenüberresten, weil es keine Fossilien von diesen Teilen des Gehirns gibt. Aus dieser Analyse haben sich laut Brandt (2000:68) zwei verschiedene Forschungsan-sätze über den Sprachursprung entwickelt: Die Paläoneurologie, die Innenausgüsse von fossilen Schäden untersucht und die Paläolaryngologie, die „unter Zugrunde-legung bestimmter osteologischer Merkmale des Schädels Aussagen über die eins-tigen Weichteilstrukturen des Lautbildungstraktes“ zu machen versucht, um daraus wiederum Rückschlüsse auf deren Lautbildungsfähigkeiten zu ziehen.

Laut der paläolaryngologischen Untersuchungen besitzt der erwachsene Mensch im Gegensatz zum menschlichen Neugeborenen und den nichtmenschlichen Primaten einen großen Supralaryngealraum, der dem Menschen nach einigen Forschern, wie z.B. Lieberman et al., die Modulationsfähigkeit für eine voll artikulierte Sprache er-möglicht (vgl. Brandt 2000:69).

Dieser große Supralaryngealraum bildet sich während der kindlichen Entwicklung und ermöglicht ungefähr nach dem zweiten Lebensjahr die Voraussetzung für die menschliche Sprache (Brandt 2000:70f).

Lieberman (vgl. Brandt 2000:71f) meint, dass der menschliche Neugeborenenschä-del und der Neandertalerschädel (, La Chapelle-aux-Saints’) einander ähnlich sind, aber sich von dem des heutigen Menschen unterscheiden, und er kommt zum Schluss, dass der Neandertaler in der Vokal- und Konsonantenbildung eingeschränkt gewesen sei. In diesem Zusammenhang stellt Brandt (2000:72) drei Fragen, von denen mir als die relevanteste die nach der ,strengen Korrelation’ zwischen den Laut-bildungsmöglichkeiten und der Sprachfähigkeit scheint.

Das menschliche Neugeborene weist (vgl. Brandt 2000:76) eine flache Schädelbasis wie die nichtmenschlichen Primaten auf, und erst im Alter von zwei bis vier Jahren erfolgt ein starker Knickungsschub der Schädelbasis.

Aus den Untersuchungen von Laitman et al. sowie von Lieberman resultiert nach Brandt (2000:76), dass der Homo erectus sowie der Neandertaler „eine vermittelnde Stellung in der Sprachevolution“ zwischen den pongidenähnlichen Australopithecinen und dem archaischen modernen Menschen haben, was evolu-tionstheoretisch nicht zu beweisen ist.

Doch die Schädelbasiskrümmung als Gradmesser der Sprachfähigkeit zu betrachten, ist nach Brandt (2000:76f) kritisch, denn die Korrelation zwischen der äußeren Schä-delbasiskrümmung und Vokaltraktdimensionen mehr als „Wachstumsprozesse des Gesichts und nicht der Schädelbasis“ zu interpretieren ist.

Die Korrelation zwischen der inneren und äußeren Schädelbasiskrümmung ist beim Menschen gering, aber signifikant. Für den Schimpansen konnten Lieberman & McCarthy (1999) keine Messwerte der äußeren Schädelbasiskrümmung vorlegen (Brandt 2000:77).

Auch das in Israel im Jahr 1983 gefundene versteinerte Zungenbein von einem Nean-dertaler-Skelett spricht gegen die These von Lieberman, so Brandt (2000:78). So kommen Arensburg et al. (1990) zum Schluss, dass der Abstand zwischen dem

Zungenbein und dem der Schädelbasis „durch die Entwicklung von Oberkiefer, Unterkiefer und der Zähne“ und nicht durch den Abstieg des Zungenbeins zur Wirbelsäule zu erklären ist (vgl. Brandt 2000:78). Die Befunde von Arensburg et al. stehen nach Brandt (2000:79f) im Gegensatz zu den Behauptungen von Lieberman, denn sie beweisen „eine moderne menschliche Larynxanatomie bei diesem Neander-taler,“ auch wenn sie einen kleineren Supralaryngealtrakt als den von dem modernen Menschen gehabt hätte.

Nach heutigem Kenntnisstand lässt sich laut der Interpretation Brandts (2000:80) der obere Vokaltrakt nicht anhand von Schädelbasismerkmalen rekonstruieren, das ist anatomisch und funktionell, wie Lieberman es macht, nicht möglich.

Aus den Untersuchungen über den Canalis hypoglossalis schließen Kay et al. (1998, vgl. Brandt 2000:81), dass der moderne Mensch (Homo sapiens und Neandertaler) vor 400 000 Jahren eine im wesentlichen moderne menschliche Vokalsprache prakti-zierten, aber Australopithecus und Homo habilis sind aus dieser Fähigkeit aus-geschlossen.

Nach neueren Untersuchungsergebnissen umfasst die Sprachorganisation separate Systeme für unterschiedliche Sprachfunktionen, Poeck (Brandt 2000:84) spricht von einer Netzwerkorganisation der Sprache im Gehirn, wobei nicht Eigenschaften, son-dern Prozesse im Gehirn gespeichert werden. D.h. das ganze System arbeitet parallel. Die klassischen Sprachgebiete nach Broca und Wernicke tragen also nur zu einem Teil zur linguistischen Gesamtleistung des Gehirns bei. Der größte Teil der neuro-logischen Grundlage der Sprache muss laut Brandt (2000:16) bei der Endocastanalyse unerkannt bleiben. Da die cortikalen Rinden der fossilen Formen nicht untersucht werden können, und ihre funktionelle Wirksamkeit auch nicht test-bar ist, kann man laut Brandt (2000:84) aus der Sicht der Paläouneurologie nur Ver-mutungen über die Sprachfähigkeit fossiler Hominiden äußern.

Im weiteren befasst sich Brandt (2000:87ff) mit dem Einfluss der Werkzeuge und Waffen sowie der Gegenstände aus Kunst und Kultur auf die sprachlichen Fähig-keiten.

Bednarik (vgl. Brandt 2000:93) behauptet, dass die technologischen, sozialen und kulturellen Fähigkeiten von Homo erectus bisher „gewaltig unterschätzt worden“ sind.

Es gibt in letzter Zeit viele Hinweise auf einige kulturelle und künstliche Gegenstän-de. So entdeckte Hartmut Thieme (1996,1997) mehrere vollständig erhaltene Holz-speere aus 400 000 Jahre alten Ablagerungen (vgl. Brandt 2000:93).

Einige Befunde weisen nach Brandt (2000:95f) auf die Experimentierung mit Farbe schon vor 1,5 Millionen Jahren (Homo erectus). Auch die in Thüringen gefundenen Knochen mit den regelmäßigen Strichgruppen weisen auf besondere Bedeutungen hin, deswegen meinen Mania &Mania (vgl. Brandt 2000:96), dass der Homo erectus die Sprache als Verständigungsmittel beherrscht haben muss.

Auch die Funde von Schmuckperlen in El Greifa, die bis zu 350 000 Jahren alt sein können, sprechen nach Ziegert (vgl. Brandt 2000:97) für den ,Urmenschen’ als ein „differenziertes Zivilisationswesen,“ als er angenommen wird, und meint, dass „schon der frühe Homo erectus vor über 1 Million Jahren die physischen und psychi-schen Voraussetzungen und ein Verhalten zeigte, das wir als menschlich bezeichnen können.“

Doch das erste Auftreten von Steinwerkzeugen (Oldawen) in den geologischen Schichten wird nach Brandt (2000:101) als ein entscheidender Schritt in der vermute-ten Hominisation angesehen. Auch die Steinwerkzeugherstellung sowie der Trans­port und die Benutzung dieser Artefakte erfordert „eine längere zeitliche Spanne der Aufmerksamkeit“ (Brandt 2000:88).

Aus den Handknochenmerkmalen früher Hominiden kann laut Brandt (2000:101) in einem gewissen Maß auf die Fähigkeiten im Werkzeugumgang geschlossen werden, so dass aus diesen Untersuchungen die These unterstützt wird, dass „alle Australopithecinen im Umgang mit Steinwerkzeugen nicht wesentlich über dem Niveau der nichtmenschlichen Primaten entwickelt“ waren, d.h. die Australopithecinen werden aus den frühesten bekannten Steinwerkzeugkultur (Oldowan) ausgeschlossen.

Die meisten Paläoanthropologen schreiben nach Brandt (2000:102) nur der Gattung Homo (auch habilis) die Werkzeugherstellung zu, weil sie die Werkzeugherstellung mit dem Gehirnvolumen in Beziehung setzen, weswegen die Australopithecinen mit einem schimpansengroßen’ Gehirn „keine guten Kandidaten für Werkzeughersteller“ sind.

Auch das Greifrepertoire der frühen Hominiden (Australopithecus afarensis) lag nach Brandt (2000:126) „nicht wesentlich über dem Niveau der subhumanen Primaten“, sie verfügten nicht über einen menschenähnlichen Dreiklammengriff wegen der feh- lenden Pronationsfähigkeit8 des Zeigefingers und der fehlenden Hupinationsfähig-keit9 des vierten und fünften Fingers (Brandt 2000:126).

Derzeit gibt es nach Brandt (2000:128f) keine wirklich überzeugenden Argumente dafür, dass „die Funktion der Hand der Australopethicinen im Werkzeugumgang wesentlich höher entwickelt war als die der rezenten subhumanen Primaten“, und daraus resultiert, dass die Hersteller der Oldowan-Werkzeuge „wahrscheinlich aus-schließlich echte Menschen“ waren (Brandt 2000:128f).

1.4 Die biolinguistische Betrachtung des Sprachursprungs (Kreisel-Korz)

1.4.1 Die theoretische Frage der Sprachentstehung

Die kognitiven Grundlagen der menschlichen Sprache sind aus biolinguistischer Sicht „nicht ausschließlich dem Menschen eigen“ (Kreisel-Korz 1998:1). So wird auch die Sprache aus dieser Sicht als ,eine humanspezifische Form kognitiven Ver-haltens’ angesehen, „dessen Entstehungsbedingungen und struktural-prozessurale Grundlagen aber in allgemeineren Modi erkenntnismäßiger Informationsverarbeitung zu suchen sind“ (Kreisel-Korz 1998:1).

Über die Entstehung der Sprache gibt es nach Kreisel-Korz (1998:154) eine lücken-hafte Fossilkette hominider und hominer Entwicklungslinien, weswegen auch „harte Daten aus den Anfängen menschlichen Sprechens naturgemäß fehlen.“

Theoretisch unterscheidet Kreisel-Korz (1998:155) in Bezug auf die Entstehungs-und Entwicklungsbedingungen des menschlichen Sprachvermögens zwei konträre Positionen: Die sprachlichen Fähigkeiten des Menschen haben sich gemäß der Evolutionstheorie Darwins entwickelt und das menschliche Sprachvermögen ist ein evolutives Novum.

Diese beiden konträren Thesen bezeichnet Kreisel-Korz (1998:155) kurz Kontinuität vs. Diskontinuität. Kreisel-Korz (1998:155) vertritt die Kontinuitätsthese, nach der die Evolution von Sprache kein plötzlich auftretendes Phänomen ist, sondern als ein gradueller Prozess zu verstehen ist, der „aus quantitativ gesteigerten Integrations-potentialen entstanden ist.“

Weiterhin fasst Kreisel-Korz (1998:156) vier ,glottogentische Theorien’ zusammen: Die Betrachtung der Sprache als ,göttliche Gabe’, die metaphysischen Erklärungsmo-delle, nach denen Sprache als Bedürfnis zu kommunizieren’ verstanden wird, die Be-trachtung der Sprache als eine besondere kognitive Fähigkeit, die „von allen ver-wandten kognitiven Verarbeitungs- und Produktionsmechanismen unabhängige Ent-wicklungsstrukturen und -gesetzmäßigkeiten“ ausgekoppelt ist, so wie die evolu-tionstheoretische Sicht, nach der Sprache als „ein Produkt natürlicher biologisch-ökologischer Faktoren und Prozesse“ erklärt wird.

Betrachtet man die glottogonen10 Theorien aus einem anderen Blickwinkel als Über-tragungskanal, so kommt man nach Kreisel-Korz (1998:156, Herv. von mir, R.K.) zu den drei Grundtypen: a. „Vokal-auditive Äußerungen stehen an der Wiege allen sprachlichen
Verhaltens.

b. Die lautsprachliche Abstammung entwickelt sich aus einer gestisch-visuellen Zeichengebung heraus.
c. Die sprachliche Kommunikation wird durch umfassende innerpsychisch-kognitive Gesetzmäßigkeiten ins Leben gerufen, ihre Externalisierung in einen bestimmten Sprache sensorischen Übertragungsmodus kann unterdessen als bedeutungslos erachtet werden.“

Ein anderer Blickwinkel der Sprachzeichen ist ihre Relation zur Natur. Laut Kreisel-Korz (1998:156f) sind hierbei drei Erklärungsschemata zu unterscheiden: Erstens sind sprachliche Zeichen als ikonische Repräsentationen externer Objekte, Aktionen oder Attribute zu interpretieren, zweitens erscheinen sie als „Nebenprodukte endo-gen-motorischen Verhaltens“, und drittens entstammen sie aus emotionalen Reak-tionen, wurden aber später zu konventionellen Zeichen.

Schließlich erwähnt Kreisel-Korz (1998:157) noch die theoretische Möglichkeit, den Sprachursprung „auf eine Mutation im homininen Genom mit anschließend geneti-scher Fixierung zurückzuführen.“

Im Hinblick auf die Glottogenese (den genetischen Sprachursprung) sind nach Krei-sel-Korz (1998:158) der Ursprung und der weitere Werdegang der menschlichen Sprachfähigkeit „fundamental an die biologische Phylogenese des Menschen ge- bunden.“ So bilden nach Kreisel-Korz (1998:158) morphophysiologische Adapta-tionen, Erhöhung kognitiver Verarbeitungspotentiale mit gleichzeitig kognitiven Spezialisationen und sensomotorischen Verfeinerungen die biologische Grundlage, damit sich die Fähigkeit zur Sprache überhaupt entfalten kann (Kreisel-Korz 1998:158).

Doch die ungeklärte Frage, wie das postulierte Sprach-Modul ursprünglich in das menschliche Genom gelangt, und damit die Universalgrammatik (UG) in der DNA11 codiert worden ist, ist evolutionstheoretisch „wenig bis gar nicht plausibel zu er-klären“ (Kreisel-Korz 1998:158).

Kreisel-Korz (1998:158) hält die Theorie von Kimura für plausibel, nach der „Rechtshändigkeit und Sprachzentren linkshemisphärisch in denselben Hirnarealen lateralisiert sind, weil linksseitige Läsionen12 motorischer Areale zu aphasischen Stö-rungen der Artikulation oder Verbaler Apraxie13 ’ führen.“

Die Motor-Theorie (Falk 1990) lässt sich den genetischen Sprachursprung so re-konstruieren: Zunächst führen manuelle und motorische Bewegungen des Menschen zu einer Anpassung der linkslateral gesteuerten Kontrolle, da aber „die Hände zuneh-mend in der Herstellung und dem Gebrauch von Werkzeugen oder den Transport von Lasten (Nahrung, Gebrauchsgegenständen) eingebunden sind,“ können sie nicht mehr im vollen Umfang zur manuell-visuellen Kommunikation genutzt werden, so dass „die voluntative Kontrolle der Stimme zur Erzeugung von Sprachlauten evolutiv einen Selektionsvorteil“ verursacht (Kreisel-Korz 1998:159).

Auch die Stimulationsstudien von Ojemann unterstützen nach Kreisel-Korz (1998:159) die Motor-Theorie. Aus der Hirnforschung dieser Studien resultierte, dass ein großer Teil des menschlichen Gehirns mit sprachlichen Leistungen „aus den elementaren Bausteinen des motorischen Systems“ besteht. So vermutet Allot (1992:116, vgl. Kreisel-Korz 1998:159) auf der Basis der Motor-Theorie, dass sich „glottogenetisch die ursprünglichen Strukturen von Wortformen aus den neuralen Prozessen ableiten, die Perzeption und Aktion miteinander verbinden.“

1.4.2 Sprache und Technologie

Es bleibt nach Kreisel-Korz (1998:159f) die Frage zu klären, „warum manuell-visu-elle Kommunikationsformen dem vokal-auditiven Modus vorangegangen sein sollen.“ So vertritt Raffler-Engel (1983,1992) nach Kreisel-Korz (1998:159f) eine bi-modale Ansicht, nach der „natürliche Kommunikation immer verbal und nonverbal zugleich ist und niemals nur in einem Modus allein stattfindet,“ d.h. es gibt eine syn-chrone Entwicklung von Gestik und Vokalisation, eine ,Bi-Modalität’ von Beginn an. Studdert-Kennedy (1982:647) meint, „dass es ein Bindeglied zwischen Hand und Mund gibt“ (Kreisel-Korz 1998:160).

Technologischer und sprachlicher Fortschritt sind nach Kreisel-Korz (1998:162) als ‚Teil des Menschwerdungsprozesses’ zu verstehen, denn die Entwicklung von Spra-che und Technologie kann nur im Rahmen von einer Wechselwirkung (Informations-austausch) zwischen dem Organismus (Leben) und der Umwelt erfolgen. D.h. die Ausstattung des Menschen mit kognitiven Fähigkeiten führt nach Kreisel-Korz (1998:162) zu einer wechselseitigen Beeinflussung von Organismus und Umwelt.

1.4.3 Polygenese versus Monogenese

Weiterhin geht Kreisel-Korz (1998:164ff) auf die Frage ein, ob die heutigen Spra-chen aus einer Sprache (Monogenese) oder aber aus vielen Sprachen (Polygenese) entstanden sind.

Nach Polygenese entstand die Sprache „in vielen Sozietäten und unterschiedlichen Lebensräumen unabhängig voneinander“, während nach der Monogenese alle Spra-chen auf einer gemeinsamen Ursprache beruhen (Kreisel-Korz 1998:164). Kreisel-Korz (1998:164f) positioniert sich gegen eine monogenetische Stammesgeschichte von Sprache, denn wenn es nur eine gemeinsame Urform gäbe, hätten sich „also (proto-)sprachliche Potentiale nur an einem einzigen Punkt des Menschwerdungspro-zesses herausgebildet, so müsste dann der intersozietale Austausch die Regel ge-wesen sein, denn nur so wären Bewahrung und Verbreitung eines jeweils erreichten sprachlichen Status quo zu gewährleisten.“ Da aber „ein regelmäßiger Kontakt zwi-schen den vor- und frühgeschichtlichen Hominiden-Populationen wohl eher die Aus- nahme gewesen sein mag, liegt eine hohe Unwahrscheinlichkeit des monogeneti-schen Modelle nahe.“

Ich glaube, dass Kreisel-Korz mit dieser Behauptung die vielen Möglichkeiten der Sprachentwicklung bzw. die Flexibilität der Sprache und damit die möglichen Sprachumwandlungen mit dem einzigen Moment der Sprachentstehung verwechselt. Doch Kreisel-Korz (1998:165) hält die Polygenese für plausibler, mit der auch die heutige Sprachenvielfalt erklärbar und verständlich werde.

Weiterer Beleg für die Polygenese sei nach Kreisel-Korz (1998:166) auch das homi-nide Kognitionspotential, denn die psychischen Voraussetzungen von Sprache ge-hören zur biologischen Artausstattung, so dass sie in vielen Sozietäten und unter-schiedlichen Lebensräumen unabhängig voneinander entstehen.

Als widersprüchlich für die Plausibilität der Polygenese kann man die Darstellung der germanischen Sprachfamilie von Kreisel-Korz (1998:167) betrachten, in der es gezeigt wird, wie aus dem Urgermanischen acht heute noch lebenden Sprachen ent-standen sind. Das stützt meiner Meinung nach nicht die Polygenese, sondern mehr die Monogenese, denn es ist die Kraft der Sprachumwandlung, die nicht nur zur Ver-änderung der Sprachen, sondern auch zum Aussterben der Sprachen führt.

1.4.4 Evolutionsfaktoren und Sprache

Kreisel-Korz (1998:168f) meint, dass es in Bezug auf die Evolutionsfaktoren der Sprache zwei unterschiedliche Erklärungsmuster gibt. Während das eine im Vorder-grund die biologische Grundlage bzw. die Mutation als entscheidend für die neuen kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten und Eigenschaften des Organismus sieht, betrachtet das andere Erklärungsmuster die neuen Fähigkeiten als Entdeckungen und Erfindungen, die zur Veränderung der Umwelt bzw. zur Anpassung der Umwelt an die Bedürfnisse der Organismen führen.

Die evolutionsbiologische Erklärung über die Sprache basiert nach Kreisel-Korz (1998:168 ) auf zwei unterschiedlichen ,Argumentationssträngen’. Der erste ist mit dem stammesgeschichtlichen14 Beginn sprachlich-kognitiver Fertigkeiten und ihren Entwicklungsmechanismen verbunden, der zweite stellt „die Problematik, ob auch die sich anschließende historische Entwicklung von Sprache in fundamentaler Weise biologischen Steuerungsprozessen unterliegt,“ (Kreisel-Korz 1998:168) in Frage. Denn nach der zweiten Betrachtungsweise sind die kulturellen Entwicklungsprozesse „nicht an die genetische Vererbung gebunden,“, sondern ihre Neuerungen werden durch Tradition, die die Sprache ermöglicht, weitergegeben (Kreisel-Korz 1998:168).

Kreisel-Korz (1998:172) sieht die Sprache als „verbindendes Glied zwischen der bio-logischen und der kulturellen Evolution.“ Trotz der Dominanz der kulturellen Evolu­tion auf die menschliche Stammesgeschichte sind nach Kreisel-Korz (1998:173) die biologisch-natürlichen Grundlagen der Sprachfähigkeit vorhanden, auch wenn sie ,schwer’ erkennbar sind.

Zusammenfassend stellt Kreisel-Korz (1998:175ff) weiter die Ausgangshypothese aus der biolinguistischen Hinsicht dar, nach der die menschliche Sprachfähigkeit auf einem allgemeineren, nichtsprachspezifischen Kognitionsvermögen der nicht-menschlichen Primaten beruht, auf dem die Sprache entstanden und aufgebaut und „zur Bewältigung heterogener sozioökologischer Situationskonstellationen und Umweltansprüche eingesetzt“ wird.

In evolutionsbiologischer Hinsicht ist nach Kreisel-Korz (1998:178) die Entstehung komplexer Fähigkeiten „nie monokausal und monofinal“ entstanden, sondern solche Fähigkeiten sind „immer multifaktoriell und multifunktional.“

Kreisel-Korz (1998:181) ist der Auffassung, dass Sprache „nicht als ein stammesge-schichtlich plötzlich auftretendes Phänomen ohne irgendwelche Vorstufen und Prä-adaptationen entstanden ist, sondern sich in einem allmählichen Prozess - auch mit morphophysiologisch-anatomischen Anpassungen im Artikulationsapparat- ausge-formt hat,“ deswegen plädiert Kreisel-Korz (1998:182f) für die Betrachtung des Zu-sammenhangs zwischen den Affen und der Sprache bei der Sprachentstehung, doch dafür ist die interdisziplinäre und artübergreifende Betrachtung nötig.

In Bezug auf die Position einiger Linguisten, die den Schwerpunkt auf die Syntax legen, meint Kreisel-Korz (1998:184), dass Sprache „nicht allein aus der Formu-lierung syntaktisch korrekter Äußerungen“ besteht, sondern „stets von einem Welt-wissen“ abhängt, „von einem Wissen über die Verwendung der jeweiligen Sprache.“

1.5 Die sprachtheoretische Betrachtung des Sprachur-sprungs

1.5.1 Der Sprachursprung nach Hockett

Auch wenn der Sprachursprung im 19. Jahrhundert nur innerhalb der Philologie und der Linguistik untersucht wurde, kann man nach Hockett (1973:135f) doch zwei ,empirische Ansätze’ unterscheiden: Die von Sapir betonte Universalität der Sprache sowie den historischen Vergleich der Sprachen. Besonders der zweite Ansatz weist auf Ähnlichkeiten zwischen zwei Sprachen hin, die nicht auf einen ,Zufall’ zurückzu-führen sind, sondern auf eine einzige ältere Sprache.

Weiter stellt Hockett (1973:138ff) seine Theorie des Sprachursprungs dar. Hockett versucht den Sprachursprung evolutiv in 13 allgemeine Sprachmerkmale aller Spra-chen zusammenzufassen: ,Stimm-Hör-Kanal’, ,Breitbandübertragung und Richtungs-empfang’, ,Vergänglichkeit’, ,Austauschbarkeit’, ,totale Rückkoppelung’, ,Speziali-sation’, ,Semantizität’, ,Willkürlichkeit’, ,Diskretheit’, ,Raum-Zeit-Unabhängigkeit’, ,Produktivität’, ,Übermittlung durch Tradition’ und ,Dualität der Musterbildung’ (vgl. Hockett 1973:146).

Hockett (1973:143) meint, dass die neun ersten der dreizehn Merkmale bei Protohominoiden vorhanden sind.

Das Problem des Sprachursprungs besteht demnach in dem Versuch festzustellen, wie ein solches System die vier weiteren Eigenschaften, nämlich Raum-Zeit-Un-abhängigkeit, Dualität, Produktivität und volle Übermittlung durch Tradition, entwi-ckelt haben könnte (Hockett 1973:143).

Hockett (1973:145) betont die Mischung als eine wichtige Charakteristik der menschlichen Sprache, die mit ihrem Verstanden-Werden ihre Produktion vorantreibt, so dass „das ehemals geschlossene System offen und produktiv“ wurde. Hockett (1973:145ff) behauptet, dass das Herumtragen von Werkzeugen erst zur ,Raum-Zeit-Unabhängigkeit’ führen könnte, und dann auch zu ,zweckhaftem Ver-halten’.

Aber gleichzeitig mit dieser Entwicklung ist nach Hockett (1973:147f) auch die Evolution des Gehirns, das „bessere Speichereinheiten für die Konventionen eines komplexen Kommunikationssystems und für alle tradierten Kenntnisse“ ermöglichte, zu verbinden.

Die Raum-Zeit-Unabhängigkeit begünstigt nach Hockett (1973:148) Gedächtnis und Voraussicht, während die ,Dualität der Musterbildung’ als das letzte Sprachmerkmal für ein hochkompliziertes Kommunikationssystem wichtig ist.

Die Werkzeugherstellung und die spätere Fähigkeit für Übermittlung durch Tradition findet Hockett (1973:150) als ein wichtiger Punkt des Kommunikationssystems der Menschenahnen in Bezug auf den Unterschied zwischen Überleben und Aussterben.

1.5.2 Die Herkunft der Sprache nach Zimmer

Die heutige Vermutung über die Sprachentstehung besagt nach Zimmer (1995:164), dass die erste Sprache der Menschen eine Gebärdensprache gewesen sein müsse, die dann „immer mehr Funktionen an die Lautsprache abtrat.“

Der Hauptvertreter dieser Theorie ist nach Zimmer (1995:164) Gordon W. Hewes, Anthropologe der Universität Colorado, der den Sprachursprung an „die Geste des Zeigens“ sieht, d.h. eine Handbewegung wurde zu einem symbolischen Zeichen.

Die Frage, wie die Gesten zu Wörtern wurden, erklärt die ,Mund-Gebärden-Theorie’, nach der Lippen, Zunge und Kehlkopf ,im Einklang’ mit den gestikulierenden oder arbeitenden Händen Laute hervorbrachten und später die Bedeutungen der Hand-bewegungen annahmen (Zimmer 1995:164). So ersetzte die Lautsprache die Ge-bärdensprache, weil sie ,praktischer’ sei, denn man könne die Hände frei halten und auch sprechen ohne zu sehen.

Aber diese Theorie beweist nach Zimmer (1995:165) ,nichts’, denn es bleibt unklar, „warum die Modalität der Handzeichen aufgab und das ganze System in einer Modalität der Laute übergab.“ Auch die Untersuchungen mit den jungen Schim-pansen und Gorillas ergaben, dass sie eine Gebärdensprache lernen können, aber keine Lautsprache (Zimmer 1995:164).

Eine andere moderne Vermutung besagt, dass die Sprach- und Werkzeugentwicklung parallel erfolgten. So hofft diese Theorie nach Zimmer (1995:165) eine ,Grammatik’ der Werkzeugherstellung, ähnlich wie die Sprachgrammatik zu entwerfen.

Doch Zimmer (1995:166) akzeptiert beide Vermutungen nicht, denn ihnen fehlen Beweise.

Beweise kann man laut Zimmer (1995:166) bei unseren Urahnen, Hominiden, die stabile, unverwüstliche Werkzeuge und Knochen hinterlassen haben.

So unterscheidet sich anatomisch gesehen das Gehirn des Menschen von dem der äffischen Ahnen von der Größe her. Doch die Zunahme des Gehirns hat sich nach Zimmer (1995:166f) während der gesamten menschlichen Evolution zeitlich nicht gleichmäßig entwickelt.

Am stärksten ist das Gehirn auf dem Weg von Homo habilis über Homo erectus zu Homo sapiens gewachsen: Die Gehirnvergrößerung begann vor 1,5 Millionen Jahren und endete vor 250 000 Jahren mit dem Auftreten von Homo sapiens, das Gehirn-volumen nahm von 680cm3 auf 1300cm3 zu, also ein Kubikzentimeter alle 2000 Jahre (Zimmer 1995:167).

Aus diesen Tatsachen ergibt sich nach Zimmer (1995:167), dass die ausgebildete menschliche Sprache ,keinesfalls’ älter als eine knappe Million Jahre sein kann.

So sieht Zimmer (1995:167) für ,sehr viel überzeugender’ die Annahme, dass die Sprache sich zusammen mit allen anderen Intelligenzleistungen entwickelt hat, d.h. „sehr langsam über die ganze Zeit des Hirnwachstums hinweg.“

Zimmer (1995:168) ist der Meinung, dass der Mensch vermutlich aus dem Homo erectus vor ca. 1,5 Millionen Jahren abstammt.

Vor etwa 1 Million Jahren begann nach Zimmer (1995:168) Homo erectus mit der Großwildjagd und mit der Steinwerkzeugherstellung. Vor etwa 750 000 Jahren ent-deckte Homo erectus auch das Feuer, damit erhöhte sich für den Homo erectus „nicht nur die Bequemlichkeit, sondern erhob sich der Mensch erstmals über die Zwänge der Natur“ (Zimmer 1995:168f).

Doch bei allen diesen fortschrittlichen Entwicklungen könnte die Sprache sehr nütz-lich gewesen sein, aber diese Fortschritte sind laut Zimmer (1995:169) auch ohne Sprache denkbar.15

Weiter analysiert Zimmer (1995:169) zwei amerikanische Wissenschaftler (den Phonetiker Philip Lieberman und den Anthropologen Laitman), die in den siebziger Jahren der Frage nachgingen, ob sich aus den Schädelknochen Hinweise auf ihre Sprechstimme entnehmen lassen.

Die menschliche Lautsprache setzt nach Zimmer (1995:170) die Hervorbringung sowie die Wahrnehmung der Laute voraus, diese Voraussetzungen haben die Schim-pansen und anderen Affen nicht. Die Lautproduktion verbindet Lieberman (vgl. Zimmer 1995:170) mit dem menschlichen Kehlkopf, der anders als bei Menschen-affen ungewöhnlich tief sitzt. Obwohl der tiefsitzende Kehlkopf dem Menschen Nachteile beim Kauen, beim Atmen, beim Schlucken bringt, bringt er einen größe-ren Vorteil - die Lautsprache, so Zimmer (1995:172).

Die Umgestaltung des Stimmtraktes ist nach Zimmer (1995:172) mit den zufälligen Mutationen zu erklären.

Lieberman (vgl. Zimmer 1995:174) hält es für möglich, dass Australopithecinen, Homo habilis, Homo erectus und der Neandertaler ein Kommunikationssystem auch mit lautlichen Elementen hatten, doch er vertritt die These, dass die eigentliche menschliche Lautsprache sich vor 250 000 bis 35 000 Jahren entwickelt hat. Auch das Verschwinden der Neandertaler setzt Lieberman mit ihrer Unfähigkeit zusammen, einige Vokale wie a, i und u sowie die Konsonanten g, k hervorzubrin-gen. Die Behauptung Liebermans ist nach Zimmer (1995:175) nachvollziehbar, dass der Vokal i sehr wichtig für die Lautsprache ist. Der Vokal i ist nach Zimmer (1995:175) ein besonderer Vokal und nicht austauschbar, „eine Art Kennungssignal, das uns erst die richtige Sprachwahrnehmung erlaubt.“ So fehlte dem Neandertaler und anderen Hominiden „mit dem flachen Gaumen, der flachen Zunge und dem hohen Kehlkopf“ die Fähigkeit, die „stark unterschiedenen Grenzvokale a, i, u “ zu erzeugen (Zimmer 1995:175).

Auch die Sprachwahrnehmung sieht Lieberman (vgl. Zimmer 1995:176f) als einen evolutiven Prozess, der erst mal aus zwei oder drei Lauten bestand, um später erweiAusprägung von Homo erectus) zugeordnet, und beweisen, dass der Homo ergaster schon in dieser Zeit das Meer überquert hat (vgl. Ewe 2003:29). So vertritt der 77-jährige Professor für Anatomie und Humanbiologie an der University of the Witwatersrand in Johannesburg, PhillipTobias (vgl. Ewe 2003:30), die Ansicht: „wer eine Meeresüberquerung organisiert und erfolgreich ausführt, kann kein tumber Tiermensch gewesen sein.“ D.h., dass nicht nur der archaische Homo sapiens, sondern schon der Homo ergaster über die Sprache verfügte.

Auch der australische Archäologe, Mike Morwood (vgl. Ewe 2003:32) meint, dass für die Planung und Logistik solcher Meeresüberquerungen die Sprache notwendig sei. tert zu werden. Doch dabei ist nach Lieberman (Zimmer 1995:177) zu bemerken, dass die Laute „nicht nebeneinander existieren, sondern ineinander enthalten sind,“ d.h. ein Wort kann nicht in einzelne Laute zerschnitten werden. Deswegen war die Syntax nach Lieberman (vgl. Zimmer 1995:177) am Anfang auch nicht nötig, son-dern erst mit der Intensivierung der Sprechsprache sowie der simultanen Verarbei-tung der sprachlichen Elementen wurde die Syntax nötig.

Eine andere interessante Theorie des Sprachursprungs ist die der Soziobiologen Doris und David Jonas, die besagt, dass sich die Sprache in sozialen Beziehungen und „vor allem aus der Kommunikation zwischen Mutter und Kind“ entwickelte (vgl. Zimmer 1995:178).

Für diese Theorie spricht nach Zimmer (1995:179) auch, dass Mütter ihr Kind vor-zugsweise links in den Arm nehmen, weil Herztöne das Kind beruhigen, so dass die rechte Hand zum hantieren frei bleibt. Auch die Tatsache, dass die Frauen den Män-nern sprachlich überlegen sind, ist laut Zimmer (1995:179) nicht zu unterschätzen. Doch das diese Theorie am stärksten unterstützende Argument ist nach Zimmer (1995:180) die Hemisphärenforschung, nach der das Sprechen eine Sache des linken Gehirns ist, denn die Mütter trugen die Kinder links.

Die Behauptung, dass Sprache ein Produkt der letzten 40 000 Jahre ist, da Seuchen, Naturkatastrophen, Unfälle, Kriege stärker als heute fühlbar waren, verneint Zimmer (1995:181f) mit der Begründung, dass die neuronalen Mechanismen der Sprachwahr-nehmung nicht plötzlich entstehen, sondern nach dem Prinzip von Mutation und Selektion.

1.5.3 Korpiuns Modell über die Sprachentwicklung

Bei dem phylogenetischen Entstehen der Sprache geht es nach Korpiun16 nicht um die historische Entwicklung der Sprache, sondern vielmehr um „das Problem der Grundlagen artikulierten Sprechens“ und seine Entwicklung.

Korpiun (vgl. ebd.) zitiert Bühler17, nach dem „der Übergang vom wesentlich empraktischen Sprechen zu weitgehend synsemantisch selbstständigen (selbstver- sorgten) Sprachprodukten“ zu den ‚entschiedensten’ Faktoren „im Werdegang der Menschensprache“ gehörte. Natürlich sind nach Korpiun (ebd.) auch die Auswir-kungen der Schrift auf unsere Sprachtätigkeit und ihre Struktur zu berücksichtigen. Aber das Problem liegt nach Korpiun (ebd.) darin, dass der vorschriftliche Werde-gang der Sprache schriftlich nicht zu beweisen ist.

Die Generalisierungen der Sprachen, die viele Sprachforscher festgestellt haben, basieren nach Korpiun (ebd.) „auf dem wesentlichen Merkmal allen höheren Den-kens: der Fähigkeit zur Abstraktion.“ In diesem Zusammenhang zitiert Korpiun (ebd., Herv. von mir, R.K.) Cassirer: „Nicht die Vergleichung der Vorstellungen und ihre Zusammenfassung nach Arten und Gattungen, sondern die Formung der Ein-drücke zu Vorstellungen ist daher die ursprüngliche und entscheidende Leistung des Begriffs.“

Doch in Bezug auf die ,Geburtstunde’ der Sprache meint Korpiun (ebd.), dass die Sprachfähigkeit den Menschen so geprägt hat, dass „ein menschliches Leben vor der Sprache kaum vorstellbar zu denken ist.“ Auch der selbstverständliche Erwerb der Sprache macht es uns unmöglich, den Prozess der Sprachentstehung zu erklären.

Die Untersuchungen über die Entwicklung der Sprachfähigkeit sind nach Korpiun (ebd.) mit dem Werdegang des Menschen verbunden, so dass Korpiun sich in seiner Analyse auf die phylogenetische Entwicklung des Menschen sowie auf die Betrach-tung der physiologischen Voraussetzungen für artikuliertes Sprechen konzentriert, gleichzeitig bemerkt Korpiun aber, dass die Untersuchungen des menschlichen Werdegangs keine sichere Kenntnisse über die Sprachfähigkeit geben können.

Korpiun18 meint, dass man durch die Paläontologie nicht die phylogenetischen Vor-stufen vollständig erklären kann, doch man kann durch die Paläontologie die Sprache als Spezifikum des Menschen besser herausarbeiten.

[...]


1 Das Wort Evolution’ stammt aus dem Lateinischen ‚evolvere’ und bedeutet ‚hervorrollen’, ,abwi-ckeln’, es bezeichnet meistens „langsame, kontinuierlich fortschreitende Entwicklung“ (Brockhaus 1991:728). In der Biologie bezeichnet die Evolution „den Wandel in der stammesgeschichtlichen Ent-wicklung der Organismen (Phylogenie)“ (Brockhaus 1991:729). Nach Brockhaus (1991:730) sind die Mutationen, die als plötzliche Veränderungen der Gene eines Organismus definiert werden, wesent-lich „für das Verständnis zum Ablauf der Evolution“, denn auch der Mensch ist „ein (zufälliges) Ergebnis der Evolution.“

2 Vgl. Korpiun: http://www.uni-essen.de/sesam/wie-und - warum/skriptum/vorgeschichte/webskript1.htm

3 Mit der Kommunikation ist die „ außersprachliche Informationsübermittlung bei Mensch und Tier“ gemeint (Müller 1990:177, Herv. im O.).

5 Der Metabolismus ist der Stoffwechsel (Brandt 2000:132).

6 Das Endocranialgefäss ist das Schädelinnerngefäss (Brandt 2000:131).

7 Meningealgefäl3e sind Hirnhautgefäl3e (Brandt 2000:132).

8 Pronation ist die Drehbewegung des Unterarmes oder des Fußes, so dass der Handrücken nach oben kommt bzw. der äußere Fuß gesenkt wird (Brandt 2000:133).

9 Hupination ist die Auswärtsdrehung der Hand, wie z.B. Suppenlöffelhaltestellung (Brandt 2000:134).

10 Das Wort glottogon kommt aus dem Griechischen und bedeutet „den Sprachursprung betreffend“ (Duden 1982:281).

11 DNA ist die Akkürzung vom Molekül Desoxyribonnukleinsäure, das nach Gipper (1978:33) die Infor­mation des Gesamtentwicklungsprogramms des Lebewesen enthält.

12 Läsion ist ein lateinisches Wort und bedeutet Verletzung oder Störung der Funktion eines Organs oder Körperglieds (Duden 1982:442).

13 Das Wort Apraxie kommt aus dem Griechischen und bedeutet: durch zentrale Störungen bedingte Unfähigkeit, sinnvolle und zweckmäßige Bewegungen auszuführen (Duden 1982:78).

14 Kreisel-Korz verwendet das Wort anzestral für stammesgeschichtlich ( vgl. Duden 1982:72). Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Kreisel-Korz die lateinisch-griechischen Ausdrücke zu sehr liebt.

15 In diesem Zusammenhang ist es wahrscheinlich wichtig, die neuen Erfindungen der Fossilien bei Dmanisi in Georgien zu erwähnen, die als 1,75 Millionen Jahre alt geschätzt werden (vgl. Ewe 2003:29). Diese Fossilien wurden teils dem Homo habilis teils dem Homo ergaster (die afrikanische

16 http://www.uni-essen.de/sesam/wie-und -warum/skriptum/problemstellung.htm

17 Bühler unterscheidet in seiner Sprachetheorie vier Entwicklungsphasen des sprachlichen Ursprungs-problems: Die erste Phase beruht auf zeichenloser gegenseitiger Steuerung des sinnvollen Benehmens der Gemeinschaftsmitglieder innerhalb eines Gemeinschaftslebens, die zweite Phase umfasst die Aus-weitung des Horizonts der Gemeinschaftshandlungen durch die symphysischen Zeichen, die dritte Entwicklungsphase ist der sympraktische Gebrauch der Kommunikationszeichen, deren Funktionen nur das Benennen und das Verweisen sind (z.B. der Bienentanz), und die letzte Phase ist die volle Entfaltung der Sprache. Hierbei geht es um die kooperative Verständigung über einen Sachverhalt, der außerhalb der gemeinsamen Wahrnehmungssituation liegt, weswegen die synsemantischen Zeichen verwendet werden (vgl. Ungeheuer 1972:182ff).

18 http://www.uni-essen.de/sesam/wie-und -warum/skriptum/vorgeschichte/webskript1.htm

Ende der Leseprobe aus 130 Seiten

Details

Titel
Die Suche nach dem Denken und der Sprache
Untertitel
Die phylogenetische und ontogenetische Entwicklung des Sprachursprungs
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
130
Katalognummer
V138160
ISBN (eBook)
9783640459186
ISBN (Buch)
9783640458844
Dateigröße
1696 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Suche, Denken, Sprache, Entwicklung, Sprachursprungs
Arbeit zitieren
M.A. Ruzhdi Kicmari (Autor:in), 2004, Die Suche nach dem Denken und der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138160

Kommentare

  • Gast am 23.1.2010

    Fleiß 1 angemessen.
    Quellen fehlen,oder sind fehlerhaft.
    Grobes Wissen ohne Verständnis für Dichotomie und Lingua. mfG bene.notus

Blick ins Buch
Titel: Die Suche nach dem Denken und der Sprache



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