Ausgewählte Probleme der Bevölkerungsökonomie

Einfluss der Ausgestaltung des Steuersystems auf die Fertilitätsentscheidung


Seminararbeit, 2005

20 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Anreizwirkung auf die Geburtenrate

3. Geburtenrate und Besteuerung
3.1 Fertilität und Besteuerung
3.2 Das Ehegattensplitting in Deutschland
3.3 Das Familiensplitting in Frankreich

4. Effekte der Einführung des Familiensplittings in Deutschland
4.1 Veränderungen des power Index
4.2 Veränderungen des Arbeitsangebots
4.3 Veränderungen der Wohlfahrt

5. hlussbetrachtungen

symbolverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Das ausbalancierte Verhältnis zwischen Nachwuchs, Erwerbsfähigen und Ruheständlern ist Vorraussetzung für den Erhalt des Wohlstandsniveaus einer Volkswirtschaft. Analog gilt dass eine zu stark wachsende oder schrumpfende Gesellschaft zu wirtschaftlichen Problemen führt.[1] Aus diesem Grund rückt die Geburtenrate als Index der Bevölkerungsentwicklung weiter in den Fokus der Ökonomen. Problem ist, dass bei gleichbleibendem Renteneintrittsalter, eine etwa gleichbleibende bzw. sinkende Zahl von Erwerbstätigen eine steigende Zahl an Ruheständlern versorgen muss. Grund dafür ist nicht allein die Überalterung der Gesellschaft sondern auch der Kindermangel in Deutschland. Diese Probleme führen auch zur Diskussion über Reformen der sozialen cherungssysteme.

Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung der Auswirkung des euersystems auf die Geburtenrate. Dabei wird in Kapitel 2 zunächst gezeigt welche Anreize die Entscheidung für bzw. gegen Kinder beeinflussen. Der Einfluss der Ausgestaltung des euersystems auf die Geburtenrate wird in Kapitel 3 untersucht. Zur Erklärung der Zusammenhänge zwischen Geburtenrate, euersystem und Arbeitsangebot der Frau wird das von Apps und Rees beschriebene Modell genutzt. Des Weiteren werden die unterschiedlichen Besteuerungssysteme von Frankreich und Deutschland betrachtet. In Kapitel 4 wird gezeigt welche Auswirkungen die Einführung des Familiensplittings in Deutschland hat.

2. Anreizwirkung auf die Geburtenrate

Der aat kann mittels Gestaltung des euersystems Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen Kinder nehmen. Dabei sollten die Anreizsysteme nicht dazu führen, dass sich die Menschen aus wirtschaftlichen Gründen gegen Kinder entscheiden. Menschen die sich für Kinder entscheiden sollen dabei nicht im Wohlstand zurückfallen im Vergleich zu denjenigen die sich gegen Kinder entscheiden. Wird der Wohlstandsverlust nicht verhindert entsteht Kindermangel.[2]

Insgesamt zahlen Eltern 107.136 Euro für ein Kind bis zu seinem 18. Lebensjahr. Diese mme umfasst nur die privaten Kosten wobei die Ausgaben vom Haushaltsnettoeinkommen abhängen. Ein Kind bis zum Alter von sechs Jahren kostet im Monat durchschnittlich 426 Euro. Von sechs bis zwölf Jahren steigen die monatlichen Ausgaben auf 500 Euro und im Alter von zwölf bis achtzehn auf 625 Euro.[3]

Ein negativer Anreiz zeigt sich vor allem darin dass die Kosten und Lasten von Kindern hauptsächlich die Eltern treffen. Zum anderen muss bei eigener Betreuung der Kinder auf zusätzliches Erwerbseinkommen verzichtet werden. Die Betreuung der Kinder stellt damit Opportunitätskosten zur eigenen Erwerbstätigkeit dar. Durch die niedrige Geburtenrate werden die Probleme der Finanzierung der sozialen cherungssysteme verursacht. Diejenigen Personen die sich gegen Kinder entschieden haben aren da sie keine Kosten für Kinder aufwenden und keine Ausfälle des Erwerbseinkommens hinnehmen müssen. Zudem sinken für Frauen die Rentenanwartschaften wenn diese ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen um eigene Kinder zu betreuen. Lebenslang Kinderlose haben hingegen sowohl in ihrer Erwerbsphase als auch im Ruhestand höhere Einkünfte. Dies führt zu Entscheidungen die die Geburtenrate absenken.[4]

Die größer werdende Finanzierungslücke der sozialen cherungssysteme wird durch eine Erhöhung der staatlichen Verschuldung geschlossen. Probleme werden damit auf künftige Generationen überlagert. Diese Tatsache und negative Erwartungen der wirtschaftlichen Entwicklung führen zur Auffassung dass man Kindern diese Zukunft nicht zumuten möchte. Dies führt wiederum dazu dass sich Menschen gegen Kinder entscheiden, wodurch die hulden weiter wachsen und von immer weniger Menschen bedient werden können.[5]

[...]


[1] Vgl.: Adrian, Adrian, Adrian, Die demographische Entwicklung in Deutschland und Europa, 5ff.

[2] Vgl.: Adrian, Adrian, Adrian, Die demographische Entwicklung in Deutschland und Europa, 7.

[3] Vgl.: Helms, Kinder und Geld: Was kostet ein deutsches Kind?, GEO Magazin 11/03.

[4] Vgl.: Adrian, Adrian, Adrian, Die demographische Entwicklung in Deutschland und Europa, 10f.

[5] Vgl.: Adrian, Adrian, Adrian, Die demographische Entwicklung in Deutschland und Europa, 11f.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Ausgewählte Probleme der Bevölkerungsökonomie
Untertitel
Einfluss der Ausgestaltung des Steuersystems auf die Fertilitätsentscheidung
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät - Lehrstuhl für Wachstum und Konjunktur)
Note
2,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
20
Katalognummer
V137013
ISBN (eBook)
9783640447367
ISBN (Buch)
9783640447602
Dateigröße
450 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
VWL, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Fertilität, Steuern, Steuersystem, Geburtenrate, Besteuerung, Ehegattensplitting, Familiensplitting, power Index, Wohlfahrt, Arbeitsangebot
Arbeit zitieren
Martin Plathe (Autor:in), 2005, Ausgewählte Probleme der Bevölkerungsökonomie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137013

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