Das spezifisch Menschliche der Sprache und das spezifisch Sprachliche des Menschen

Ein Einblick in die Sprachtheorie Noam Chomskys


Examensarbeit, 2007

76 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

TEIL I Sprache als Forschungsgegenstand bei Chomsky
1 Kompetenz und Performanz
2 I- und E-Language
3 Sprachfähigkeit im engen und im weiten Sinn
4 Relationen zwischen Chomskys Begriffspaaren

TEIL II Spezifisch Mensch und spezifisch Sprache
1 Nichtgrammatische Aspekte der Sprache
1.1 Der sensomotorische Aspekt der Sprache
1.1.1 Der motorische Sprachaspekt
1.1.2 Die Sprachperzeption
1.1.3 Die Sprachproduktion oder das Vermögen zu Imitieren
1.2 Der konzeptuell-intentionale Aspekt der Sprache
1.3 Die fünf Hypothesen von Hauser/Chomsky/Fitch
2 Der Spracherwerb und grammatische Aspekte der Sprache
2.1 Der Spracherwerb bei Tier und Mensch
2.2 Der menschliche Spracherwerb und seine Regularitäten
2.2.1 Sprache als menschliche Notwendigkeit
2.2.2 Uniformität in den Entwicklungsphasen
2.2.3 Geschwindigkeit des Erstspracherwerbs
2.2.4 Die Komplexität der Sprache
2.2.4.1 Die Rekursion
a) Finite Elemente
b) Die Kreativität - Infinites aus Finitem
c) Diskrete Infinitheit
2.2.4.2 Kritik an der Recursion-Only Hypothesis
2.2.5 Platons Problem oder die Unzulänglichkeit des Stimulus
2.2.5.1 Positive und negative Evidenz beim Spracherwerb
2.2.5.2 Die Unzulänglichkeit des Stimulus
a) Quantitative Unterdeterminiertheit
b) Qualitative Unterdeterminiertheit
c) Unterdeterminiertheit durch Fehlen negativer Evidenz
d) Überdeterminiertheit des Stimulus
2.2.5.3 Antwort auf Platons Problem
2.2.6 Die Motherese Hypothesis als Gegenthese
2.3 Die Universalgrammatik oder das Angeborensein der Sprachfähigkeit
2.4 Der Mutterspracherwerb
2.4.1 Full Competence Hypothesis
2.4.2 Gradual Development Hypothesis
2.4.3 Fixierungsphasen während des Spracherwerbs
2.5. Das FOXP2-Gen – Ein naturwissenschaftlicher Beweis?

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

Ein Marsbewohner ist mit dem Auftrag auf der Erde, ihre Lebewesen zu erforschen. In seinem Bericht nach Hause schreibt er, dass zwischen dem derzeit dominierenden Lebewesen, dem Menschen, und dem Rest der Tierwelt bemerkenswerte Ähnlichkeiten hinsichtlich ihrer Anatomie und ihrer Grundbausteine bestehen. Als Beispiel nennt er u. a. den Skelettaufbau der Wirbeltiere, den Menschen eingeschlossen. Offensichtlich existiert ein Grundbauplan des Skeletts, welcher auf gemeinsame Vorfahren aller Wirbeltiere hinweist. So zeigen beispielsweise Menschen, Affen, Wölfe und Kaninchen eine erkennbare Verwandtschaft. Ein weiteres Beispiel ist der Träger des Erbmaterials, die DNA. Diese ist allen Lebewesen auf der Erde als elementarer Baustein gemein. Dennoch, so schreibt der Marsbewohner weiter, mangelt es ihnen an einer gemeinsamen Kommunikation. Die verschiedenen Tierarten scheinen sich untereinander nicht zu verstehen und auch der Mensch bleibt außerhalb seiner Art unverstanden und kann mit anderen Lebewesen nicht kommunizieren. Und noch etwas Besonderes weiß der Marsianer zu berichten. Trotz des offenbar gemeinsamen evolutionären Ursprungs aller Lebewesen sticht der Mensch hervor. Er errichtet Straßen, Parks und konstruiert Atombomben; züchtet Kartoffeln, Kühe und Käsekulturen; lenkt Autos, Flugzeuge und Kriege; besitzt Häuser, Geld und eine komplexe Sprache. Diese Sprache, so folgert der Marsbewohner in seinem Bericht, scheint den Unterschied zwischen Mensch und Tier auszumachen. Faszinierend sei, so berichtet der Marsianer, der die Sprache der Menschen nicht beherrscht, dass alle Menschen, egal wo sie auf der Erde wohnen, die gleiche Sprache haben. Dass dem so sei, liegt für ihn auf der Hand – dafür müsse er die Sprache der Menschen nicht selbst sprechen können. Egal ob ein Mensch auf Hokkaido, auf Grönland oder in Thüringen geboren wird – überall lernt er Sprechen und überall gleichermaßen schnell. Überall scheint die Sprache den gleichen Bestimmungen unterworfen zu sein: Sie ist hierarchisch strukturiert, jeder Mensch kann unendlich viele neue Ausdrücke generieren und überall basiert diese Sprache auf rekursiven Regeln.[1]

Es soll nun aber nicht um die Beobachtung des Marsianers über Sprache gehen, sondern um die von Noam Chomsky. In den 1950er Jahren stellte sich nämlich auch Chomsky die Frage, inwieweit die Sprache als differentia specifica des Menschen angesehen werden kann. Was jedoch viele Sprachwissenschaftler zur Sprache zählen, ist nicht zwingend notwendig spezifisch für den Menschen. Von vielen Sprachwissenschaftlern wird Sprache nämlich ganz allgemein als Mittel verstanden, mittels dessen ein Sender einem Empfänger etwas meist Außersprachliches mitteilt. Hierbei referiert der Sender durch sprachliche Zeichen auf ein Referenzobjekt und schreibt diesem eine Prädikation zu. Damit verfolgt er eine Intention (Illokution), die vom Empfänger verstanden werden sollte (Perlokution). Die sprachlichen Zeichen sind Träger und Übermittler von Bedeutung. Die prototypischen sprachlichen Zeichen sind Laute, können aber auch Gesten und Symbole sein. Solche Ansätze findet man u. a. bei Ferdinand de Saussure, Karl Bühler, John L. Austin, Charles K. Ogden und Ivor A. Richards.[2] Für Chomsky ist solch ein Sprachverständnis jedoch viel zu weit und zu stark auf die Außenwelt bezogen. Diese Ansicht sowie die Mutmaßung, dass es nicht die Sprache als komplexes System sei, die dem Menschen als solches eigen ist, kamen bereits in seinen frühesten Werken zum Ausdruck.

Chomsky machte es sich zur Aufgabe, die differentia specifica des Menschen, die diesen vom Tier unterscheidet, zu finden. Doch er will nicht nur das spezifisch Menschliche der Sprache ausmachen, sondern auch das spezifisch Sprachliche bestimmen. Bis heute ist Chomsky darum bemüht, die differentia specifica der menschlichen Sprache zu ergründen.

Als Forschungsgegenstand ist hierbei ein so komplexer und ambiger Begriff wie Sprache reichlich hinderlich, denn: „The word ‚language’ has highly divergent meanings in different contexts and disciplines“[3]. Aus diesem Grund unternahm Chomsky einige Versuche, den Sprachbegriff und damit auch den Forschungsgegenstand genauer zu differenzieren. Dadurch soll terminologisch eine gewisse Eindeutigkeit hinsichtlich der Frage erreicht werden, ob man von dem Menschen eigenen und ihm angeborenen Sprachaspekten, von dem Gebrauch der Sprache oder von der Fähigkeit zu sprechen, rede.

Chomsky führte daher 1965 die Kompetenz-Performanz-Dichotomie in die Sprachwissenschaft ein.[4] Ab 1986 unterschied er zwischen I-Language und E-Language.[5] Zusammen mit Hauser und Fitch führte er im Jahre 2002 die Unterteilung der Sprachfähigkeit im engen und im weiten Sinn ein.[6] Diese Termini sollen im ersten Teil dieser Arbeit näher besprochen werden. Das Augenmerk soll dabei besonders auf die Relationen jener Begriffe zueinander liegen. Ziel des ersten Teils ist die Abgrenzung des Forschungsgegenstandes als Grundlage der weiteren Untersuchung.

Im zweiten Teil dieser Arbeit wird sukzessiv das spezifisch Menschliche der Sprache sowie das spezifisch Sprachliche beim Menschen zu bestimmen sein. In diesem Zusammenhang wird weiterhin untersucht, welche Sprachphänomene für Chomsky als angeboren gelten und wie er den menschlichen Spracherwerb erklärt. Diese Erarbeitung geschieht im Chomskyanischen Stil auf drei methodologischen Wegen. Zum Ersten wird auf die vergleichende Methode Tier versus Mensch zurückgegriffen. Diese Vorgehensweise findet ihre Begründung darin, dass bei Tieren nachgewiesene Sprachphänomene per Ausschlussprinzip nicht die differentia specifica des Menschen ausmachen können. Die zweite Methode ist ein Vergleich aller menschlichen Sprachen hinsichtlich ihrer Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Diese hat ihre Berechtigung darin, dass alle Phänomene, die den Sprachen unserer Welt gleich sind (und die das Tier nicht aufweist), als universell und dem Menschen als angeboren gelten können. Aus diesem Grund werden auch Konsequenzen aus Gemeinsamkeiten des Spracherwerbs bei Kindern zur Argumentation herangezogen. Diese stellt die dritte Herangehensweise dar. Besonders die letzten beiden Methoden sind dahingehend von zentraler Bedeutung, da die aus ihnen resultierenden Erkenntnisse Rückschlüsse dafür liefern, was dem Menschen angeboren ist und wie diese angeborenen Aspekte im Menschen repräsentiert sind.

TEIL I Sprache als Forschungsgegenstand bei Chomsky

In der Literatur von und über Chomsky findet man drei von ihm geprägte Begriffspaare, die den komplexen Begriff Sprache differenzieren sollen. Man liest von Kompetenz und Performanz, von I-Language und E-Language sowie von Sprachfähigkeit im engen und im weiten Sinn. Mit diesen Begriffspaaren verfolgt Chomsky jeweils das Ziel, die Forschungsgegenstände die Sprache betreffend so ein- und abzugrenzen, dass Missverständnisse – besonders auch in der interdisziplinären Sprachforschung – vermieden werden können. Zudem erlaubt die Fokussierung auf einen genau bestimmbaren Analysegegenstand ein effektiveres und zielgerichteteres Vorgehen bei der Herausarbeitung relevanter Ergebnisse.

Da sich in der Literatur keine expliziten Erläuterungen zum Verhältnis der genannten Begriffspaare finden lassen, werden im Folgenden ihre Bedeutungen und Relationen zueinander herausgearbeitet. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Unterscheidung zwischen Sprachfähigkeit im engen und im weiten Sinn.

Zum einen ist diese Gewichtung die Voraussetzung einer terminologisch eindeutigen Bestimmung dessen, was im zweiten Teil dieser Arbeit zum Untersuchungsgegenstand wird. Zum anderen wird die Unterscheidung zwischen Sprachfähigkeit im engen und im weiten Sinn deswegen hervorgehoben, weil sie ein zentraler Bestandteil der aktuellen Forschung Chomskys ist. Die anderen Begriffspaare sind, wie sich zeigen wird, für diese terminologische Erfassung zu weit.

1 Kompetenz und Performanz

Die Kompetenz-Performanz-Dichotomie[7] stellt Chomskys ersten Beitrag dar, den Begriff der Sprache einzugrenzen. Viele Aspekte der Sprache hält er für sekundär und hinsichtlich seiner Forschung für redundant. Durch diese Differenzierung des Sprachbegriffs erhebt Chomsky den Anspruch, einen Forschungsbereich der Sprachwissenschaft abzugrenzen, in dem mit naturwissenschaftlichen Methoden gesicherte Erkenntnisse gewonnen werden könnten. Doch was ist unter Kompetenz und Performanz zu verstehen?

Kompetenz bedeutet für Chomsky, abstraktes Wissen von etwas im Sinne einer Fähigkeit zu besitzen. In der Sprachwissenschaft bedeutet das: Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, in seiner Muttersprache aus einer endlichen Menge sprachlicher Elemente eine unendliche Anzahl an Ausdrücken grammatisch korrekt zu bilden.[8] Dabei ist entscheidend, dass ein Mensch die Ausdrücke, die er generiert oder hinsichtlich ihrer Grammatikalität beurteilt, nie zuvor selbst gehört haben muss. Jeder deutsche Muttersprachler weiß, dass der Satz ‚Das Kohlenanzündereinpackpapier hängt am Nagel.’ grammatikalisch korrekt ist. Zudem weiß er, dass der Satz *’Am Nagel das Kohlenanzündereinpackpapier hängen . ’ inkorrekt ist. Diese Fähigkeit besitzt ein Muttersprachler intuitiv. Er muss nicht schon im frühen Kindesalter mit diesem Satz konfrontiert worden sein, um dies beurteilen zu können. Er muss nicht einmal wissen, wie Kohlenanzündereinpackpapier aussieht und was es ist. Um es noch weiter zu treiben: Chomskys berühmter Satz „Colorless green ideas sleep furiously.“[9] ist semantisch inhaltslos. Dennoch kann ihn jeder englische Muttersprachler als grammatikalisch korrekt bewerten. Hingegen wird der deutsche Satz *’Ich Hunger hab.’ durchaus von jedem Deutschen verstanden, jedoch sofort als ungrammatikalisch eingestuft. Diese Fähigkeit, also grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden, sie zu verstehen sowie sie als korrekt oder inkorrekt zu bewerten, resultiert laut Chomsky aus der grammatischen Kompetenz, die zusammen mit der pragmatischen die sprachliche Kompetenz bildet. „Die sprachliche Kompetenz eines Sprechers besteht aus einer Menge von Regeln, die er in seinem Geist konstruiert hat.“[10] Dieses unbewusste Wissen erwarb der Mensch während seines Spracherwerbs.[11]

Die Umsetzung der Kompetenz in der Realität bezeichnet Chomsky als Performanz. Der reale Sprachgebrauch eines Sprechers oder Hörers spiegelt folglich deren sprachliche Kompetenz wider. Daher versteht jeder deutsche Muttersprachler den Satz ‚Ick frag ma echt, watt ick allet noch koofen muss.’, obwohl dieser nicht gemäß den standarddeutschen Ausspracheregeln realisiert wurde, sondern u. a. die typische Flexion der 1. Person Singular assimiliert und den falschen Kasus aufweist. Der Hörer versteht automatisch ‚Ich frage mich echt, was ich alles noch kaufen muss.’ Zugleich aber weiß er, dass der Satz hinsichtlich des Standarddeutschen grammatisch und phonologisch inkorrekt realisiert ist.[12] Dieses Wissen des Hörers resultiert aus seiner muttersprachlichen Kompetenz. Der Sprecher von ‚Ick frag ma echt, watt ick allet noch koofen muss.’ besitzt diese Kompetenz auch, realisiert den Satz aber nicht ihr gemäß. Die Umsetzung seiner sprachlichen Kompetenz ist die Performanz. Unter Performanz ist jedoch nicht nur das Sprachverhalten zu verstehen.[13] Eine Vielzahl außersprachlicher Faktoren spielen in sie mit hinein. „Diese umfassen auf der einen Seite soziale Konventionen, Vorstellungen über die Welt, die emotionale Einstellung des Sprechers zu dem, was er sagt, seine Vermutungen über die Einstellungen seines Gesprächspartners usw.“[14] Des Weiteren fließen „psychologische[n] und physiologische[n] Mechanismen [mit hinein], die an der Produktion von Äußerungen beteiligt sind.“[15]

Wie sieht es nun mit Ausländern aus, die unsere Muttersprache sprechen? Sie besitzen, wie später noch gezeigt werden wird,[16] keine sprachliche Kompetenz unserer Sprache. Woher wissen wir als Muttersprachler sofort, dass jemand gebrochenes und nicht gesprochenes Deutsch spricht? Das liegt daran, dass wir performanzbedingte Faktoren[17] dank unserer sprachlichen Kompetenz abstrahieren können, welche uns laut Chomsky intuitiv zur Verfügung steht. Folglich erkennen wir auch, ob eine Abweichung der sprachlichen Kompetenz zugrunde liegt, die nur ein Muttersprachler haben kann. Erkennen wir also, dass keine Kompetenz zugrunde liegt, muss unsere Muttersprache für den Sprecher eine Fremdsprache sein. Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen. Zum einen wird deutlich, „daß Performanz Kompetenz voraussetzt, wohingegen Kompetenz nicht Performanz voraussetzt“[18]. Zum anderen demonstriert es, „daß wir in der Lage sind, von den performanzbedingten Defiziten der gesprochenen Sprache [und den Mängeln eines Nichtmuttersprachlers] zu abstrahieren und auf der Basis unserer grammatischen Intuitionen Grammatikalitätsurteile abzugeben.“[19] Letzteres zeigt, „[d]aß wir ein grammatisches System beherrschen“[20], was wiederum das Vorhandensein von Kompetenz belegt.

Was heißt es aber, dass Kompetenz nicht notwendig der Performanz bedarf? Schließlich ist jeder geäußerte Ausdruck Performanz.[21] Chomskys Gedankengang wird an folgendem Beispiel verdeutlicht: Eine Englisch sprechende Person hatte einen zeitweiligen zerebralen Schaden. Dieser betraf nicht die Sprachzentren, sondern nur Bereiche, die für den Gebrauch der Sprachfähigkeit, also für das Sprechen, Verstehen oder Denken, nötig sind. Nach einer gewissen Zeit gewann diese Person ohne zusätzliche Erfahrung ihre Sprachfähigkeit zurück. Man würde nun aber nicht behaupten, „daß sie in dem dazwischenliegenden Zeitraum, in dem sie nicht in der Lage war, Englisch zu sprechen oder zu verstehen, keine ‚Kenntnis des Englischen’ besaß.“[22] Diese Person hatte, laut Chomsky, trotz des zeitweiligen Unvermögens zu Sprechen stets ihre sprachliche Kompetenz. Wenn sie diese aber besaß, dann ließe sich weiterführend behaupten, dass sie stets (intuitive) Kenntnis von ihrer Muttersprache hatte. Jeder Mensch hat folglich sprachliche Kompetenz in seiner Muttersprache, „egal, ob er sie nutzt oder nicht“[23]. Der Mensch besitzt also seine Sprachfähigkeit demnach selbst dann, wenn er sie nicht gebraucht. Das heißt: „[L]anguage is not intrinsically a system of communication”[24]. Kommunikation sieht Chomsky als sekundär an. Sprache als Kompetenz liegt außerhalb von dieser.[25] Sie erfüllt demnach „gar keinen ‚Zweck’[...]. Sie ist weltlos.“[26] Vielmehr ist sie ein „angeborenes inneres kognitives Dispositiv [, das] keinen wesentlichen Bezug zur Außenwelt [hat]. Sie kann zu all diesem aus dem Gehirn in die Welt hinabsteigen, sie muß es aber nicht.“[27] Die äußeren, also performanten Phänomene sind höchstens ein Indiz für die Kompetenz. „Sie sind dem Inneren völlig kontingent. Innen und Außen sind durch einen Abgrund voneinander getrennt.“[28]

Dieses Verhältnis zwischen Performanz und Kompetenz muss unter Berücksichtigung eines idealen Sprecher-Hörers einer homogenen Sprachgemeinschaft ohne Stil- und Dialektvariationen verstanden werden, da diese Beziehung in der Realität nicht offensichtlich ist.[29] Außerdem spielen in die aktuelle Rede Faktoren hinein, die bei der Erforschung der eigentlichen Sprachfähigkeit eines Sprechers irrelevant, wenn nicht gar störend sind. Damit ist beispielsweise das begrenzte Gedächtnis, die Zerstreutheit, die Verschiebung der Aufmerksamkeit und des Interesses etc. gemeint.[30] Überdies soll die Sprachkenntnis im Geist der Mitglieder der homogenen Sprachgemeinschaft als „gleichförmig repräsentiert [gedacht werden] [...] als ein Element in einem System kognitiver Strukturen.“[31] All dies läuft auf den Anspruch Chomskys hinaus, „daß ein sinnvoller Begriff von ‚Sprache’ als Gegenstand rationaler Forschung nur auf der Grundlage recht weitgehender Abstraktionen entwickelt werden kann.“[32]

2 I- und E-Language

Chomsky führte im Jahr 1986 eine zweite Dichotomie ein. Sie ist seiner Kompetenz-Performanz-Dichotomie sehr ähnlich und von dieser stark beeinflusst. Es ist die Unterscheidung zwischen I-Language und E-Language, also zwischen interner (I-Sprache) und externer Sprache (E-Sprache).

Die E-Language interessiert Chomsky für seine Zwecke nicht. Sie ist nur „Entäußerung der kognitiven Vorgänge im Körperlichen, im Lautlichen [...] oder in anderen Zeichen“[33]. Die E-Language ist lediglich Ausdruck der I-Language, welche „ein angeborener mentaler Mechanismus“[34] ist, „where ‚I’ underscores the fact that the conception is internalist, individual, and intensional“[35]. Individuell meint in diesem Sinne, „ein im Geist/Gehirn eines einzelnen Individuums repräsentiertes System.“[36] I-Language ist also als ein kognitives System zu betrachten, die dem menschlichen Geist/Gehirn innewohnt , denn „whatever the human intellectual capacity is, the faculty of language is essential to it.”[37] Sie entspricht der „strukturerzeugenden grammatischen Kompetenz“[38]. Sie ist als das produktive und kreative Vermögen des Menschen anzusehen, unendlich viele Ausdrücke zu generieren, die als Produkte in der E-Language wahrnehmbar sind.[39] Obwohl die I-Language keine physische Realität besitzt, muss es sie geben.[40] Dies beweist u. a. die Tatsache, dass zerebrale Schäden beim Menschen den Verlust oder Beeinträchtigungen der grammatischen Fähigkeiten bewirken.[41]

Weitere empirische Gründe für die Evidenz der I-Language führt Grewendorf an. (Ebd., S. 32).

Die E-Sprache entspricht in etwa der sprachlichen Performanz. Sie ist gleichbedeutend mit den realen Äußerungen in einer Sprachgemeinschaft, die „also die Produkte der [I-]Sprache im Sinne der aktuell oder potentiell gebildeten Sätze [sind], inklusive Handlungen und Verhaltensweisen.“[42] Die externe Sprache ist demzufolge die beobachtbare, analysierbare, physische Erscheinungsform der I-Sprache, die mit sozialen Phänomenen korreliert.[43]

3 Sprachfähigkeit im engen und im weiten Sinn

Verstand sich 1986 die I-Language noch als Sprachfähigkeit, die nur dem Menschen eigen ist, wird sie seit dem Aufsatz »The Faculty of Language« von Hauser/Chomsky/Fitch[44] aus dem Jahre 2002 weiter gefasst und auch in gewisser Weise Tieren zugesprochen. In diesem Aufsatz erfolgte ihre Differenzierung in Sprachfähigkeit im weiten Sinn (faculty of language in the broad sense/ FLB)[45]; und Sprachfähigkeit im engen Sinn (faculty of language in the narrow sense/ FLN)[46]. Diese Differenzierung stellt im Gegensatz zu den oben besprochenen Begriffspaaren keine Dichotomie da. Die FLB entspricht der gesamten I-Sprache, inklusive Tier, welche die FLN enthalten kann. Beim Menschen muss sie das notwendig. Beim Tier darf sie es notwendig nicht. Wie das genau gemeint ist, wird im Folgenden deutlich.

HCF behaupten, dass bestimmte Komponenten der allgemeinen Sprachfähigkeit spezifisch Mensch seien, sei es auch nur als eine bestimmte Kombination von Mechanismen innerhalb der I-Language. Andernfalls wären keine Unterschiede zwischen Tier und Mensch bezüglich der Sprache denkbar.[47] Das, was innerhalb der FLB das spezifisch Menschliche ausmacht, wird als FLN bezeichnet. Nur diese darf solche Sprachaspekte enthalten, die ausschließlich spezifisch Mensch und hierbei ausschließlich spezifisch Sprache sind. Sie ist demnach „the only human component“[48] der FLB. In der FLN-Forschung ist laut HCF unbedingt darauf zu achten, dass die FLN von anderen Systemen (wie das sensomotorische und das konzeptuell-intentionale System) mit denen sie interagiert und Schnittstellen bildet, unabhängig ist.[49] Demnach ist es nur die FLB, die auf die Mechanismen der FLN zurückgreift, nicht vice versa.[50]

Was den Inhalt der FLN angeht, sind sich HCF bis heute weitestgehend sicher: Es ist „the computational mechanism of recursion“[51]. Ihre These bezüglich des Inhalts der FLN schwächten sie jedoch 2005 nach einer Veröffentlichung von Steven Pinker und Ray Jackendoff ab.[52] Diese hatten die strikte Festlegung der FLN auf die Rekursion in Frage gestellt. Die neue Formulierung von HCF bezüglich des Inhalts der FLN ist daher diplomatischer ausgedrückt. So sagen sie 2005, dass ihr Inhalt noch empirisch zu bestimmen sei. Es sei denkbar, dass alle Komponenten der FLB geteilt werden: entweder mit anderen Spezies oder mit anderen nichtsprachlich kognitiven Domänen. In diesem Fall wäre die FLN selbst leer[53] und „only their combination and organization [...] unique to humans and language.“[54] Alternativ sei auch vorstellbar, dass die FLN „a very rich set of interconnected mechanisms“[55] enthält, wie es in früheren Versionen der Generativen Grammatik angenommen wurde. Letztendlich jedoch bringen HCF zum Ausdruck, dass sie diese eben angeführten Alternativen für weniger wahrscheinlich halten als ihre Recursion-Only Hypothesis[56] aus dem Jahre 2002. Darauf wird im Verlauf der Arbeit noch zurückzugekommen sein. Und obwohl Pinker/Jackendoff[57] die Meinungen von und HCF bezüglich des Inhalts der FLN auseinander gehen, schmälert das nicht den Wert der neuen Differenzierung der Sprachfähigkeit. Am Nutzen dieser Unterscheidung zwischen FLN und FLB erheben auch PJ keinen Zweifel.

Die FLN ist, wie bereits erwähnt, zwar als separates System zu betrachten, sie bedarf jedoch der FLB, um zur Anwendung zu kommen. Die Mechanismen der FLB, die beim Menschen auf die FLN zurückgreifen, stammen aus dem sensomotorischen System[58] und dem konzeptuell-intentionalen System.[59] Die Annahme von 2002, die FLB bestehe aus dem SM, dem CI sowie beim Menschen zusätzlich aus der FLN, relativieren HCF in ihrem Aufsatz von 2005 ebenfalls. Wie auch bei dem Inhalt der FLN ändern sie zwar nicht ihre Meinung, öffnen ihre Theorie aber etwas und bieten somit weniger Angriffspunkte. Sie betonen nun, dass es gleichfalls denkbar wäre, die FLB anders zu zerlegen. Auch könnte sie neben dem SM, dem CI und beim Menschen der FLN weitere Komponenten enthalten.[60] Was sich auch immer in Zukunft als der FLB zugehörig herausstellen wird, wichtig ist bei der Erforschung der FLB-Komponenten, dass: „This term [d. i. FLB] is meant to be inclusive, describing all of the capacities that support language independently of whether they are specific to language and uniquely human.“[61] Der Terminus grenzt demzufolge alle anderen organismusinternen Systeme aus, die nötig aber nicht ausreichend für Sprache sind, wie beispielsweise Erinnerungsvermögen, Atmung, Verdauung etc.[62]

4 Relationen zwischen Chomskys Begriffspaaren

Die Kompetenz-Performanz-Dichotomie bezieht sich nicht (wie die Unterscheidungen zwischen I- und E-Language sowie FLB und FLN) notwendig auf den Gegenstand Sprache. Deswegen spricht man innerhalb der Sprachwissenschaft auch von sprachlicher oder auch von grammatischer Kompetenz. Kompetenz als solche findet ihre begriffliche Verwendung demnach auch hinsichtlich außersprachlicher angeborener Fähigkeiten, wie beispielsweise bei der Kompetenz des Sehens. Die Performanz ist dabei als realer Gebrauch, als die tatsächliche Anwendung der Fähigkeit, auf der sie basiert, zu verstehen. Die sprachliche Performanz der sprachlichen Kompetenz entspricht der E-Language. Während die sprachliche Kompetenz eine bloß mentale Fähigkeit darstellt, ist unter I-Language ein kognitives System zu verstehen. Die I-Language ist ein Teilbereich der FLB, da erstere nur als menschliche Sprachfähigkeit verstanden wird, wohingegen die FLB durchaus Komponenten enthalten kann, die auch Tieren eigen sind. Betrachtet man nur den Menschen für sich, so entspricht der Umfang der I-Language dem der FLB. In diesem Falle ist die FLN eine Teilmenge von diesen. Wird nun aber die FLB als tierische Sprachfähigkeit betrachtet, enthält sie die FLN nicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. Die Relationen zwischen Kompetenz, FLB, I-Language und FLN beim Menschen

TEIL II Spezifisch Mensch und spezifisch Sprache

Die für die weitere Arbeit relevanten Analysegegenstände sind mit den bereits eingeführten Begriffspaaren exakt zu fassen. Es sind die FLN sowie die I-Language. Hinsichtlich der FLN wird im Folgenden die Hypothese von HCF überprüft, dass die FLN nur rekursive Mechanismen beinhalte und diese somit das spezifisch Sprachliche der menschlichen Sprache ausmache. Bei der Analyse der I-Language als das spezifisch Menschliche wird es besonders um die folgende Frage gehen: Wie kommt Chomsky zu der Annahme eines unbewusst mental präsentierten grammatischen Wissens, das dem Menschen genetisch eigen ist? Es ist folglich die Frage hinsichtlich der Angeborenheit der I-Language und demnach dessen, was die menschliche Sprache zu einer differentia specifica im Vergleich zum Tier macht.

Die Argumentationen, Rechtfertigungen und gezogenen Schlüsse für diesbezügliche Hypothesen werden dabei meist denen Chomskys folgen müssen. Denn es ist sowohl für Gegner als auch für Befürworter der Chomskyanischen Theorie ein schwieriges Unterfangen, die jeweilige Ansicht wissenschaftlich zu untermauern. Hierzu ist die genaue Kenntnis möglichst aller aktuellen Ergebnisse der interdisziplinären FLB-Forschung sowie der Erforschung anderer kognitiver Fähigkeiten Voraussetzung, die wohlgemerkt auch Chomsky größtenteils bekannt sind. Basierend auf diesem Wissen, das Biologen, Psychologen, aber beispielsweise auch Mathematiker liefern, kann der Sprachwissenschaftler Schlüsse über potentielle Komponenten der FLB und FLN ziehen. Dies geschieht meist per Ausschlussprinzip durch die vergleichende Methode Tier versus Mensch sowie mittels des Vergleichs kognitiver Strukturen. Um solch eine interdisziplinäre Forschung betreiben zu können, muss das Wissen des Sprachwissenschaftlers äußerst breit gefächert sein. Hinzu kommt, dass er von den Ergebnissen der anderen Wissenschaften abhängig ist: Um Chomskys Annahmen zu widerlegen oder zu befürworten, muss ein Sprachwissenschaftler auf neue Forschungsergebnisse zurückgreifen oder eventuelle Interpretationsfehler seitens Chomsky aufzeigen.[63]

Zudem müssen Forscher anderer Wissenschaftsdisziplinen dazu motiviert werden, für die Erforschung der I-Language relevante Aspekte entsprechend zu berücksichtigen. Es würde daher den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen, unter Berücksichtigung aller interdisziplinären Forschungsergebnisse Chomskys Theorie bestätigen oder widerlegen zu wollen. Vielmehr wird im Folgenden Chomskys Argumentation aufzuzeigen und in den derzeitigen Forschungsstand einzugliedern sein.

Zur vergleichenden Methode sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass laut HCF „[c]laims of human uniqueness should not be made in the absence of at least some relevant anima data“[64]. Dies begründet sich darin, dass das experimentum crucis beim Menschen aus ethischen sowie aus praktischen Gründen nicht durchgeführt werden kann. Gleiches gilt auch für den Vergleich zwischen Menschen verschiedener Muttersprachen, wie beispielsweise beim Spracherwerb, um festzustellen, was dem Menschen angeboren ist. Zudem postulieren HCF, dass „[h]uman uniqueness is something to be demonstrated [...], not assumed.“ Das meint zum einen, dass man nichts als gegeben annehmen kann, „until you’ve looked for it.“[65] Zum anderen heißt es, dass ein gewisser menschlicher Wesenszug solange nicht ausschließlich dem Menschen zugeschrieben, sondern auch beim Tier vermutet werden sollte, „ until comparative data are gathered that reject this assumption.“[66]

[...]


[1] Dieses hier in abgewandelter Form verwendete Marsbewohnerbeispiel, stammt von Noam Chomsky, der es mehrfach heranzog. (Vgl. u. a. Hauser/Chomsky/Fitch: The Faculty of Language.).

[2] Vgl. Saussure: Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft.; Bühler: Sprachtheorie.; Austin: Zur Theorie der Sprechakte.; Ogden/Richards: Die Bedeutung der Bedeutung.

[3] Hauser/Chomsky/Fitch: The Faculty of Language., S. 1570.

[4] Vgl. Chomsky: Aspekte der Syntax-Theorie.

[5] Vgl. Chomsky: Probleme sprachlichen Wissens.

[6] Vgl. Hauser/Chomsky/Fitch: The Faculty of Language.

[7] Diese Dichotomie stellte Chomsky zwar hinsichtlich der Sprache auf, sie erfährt aber auch bei anderen Systemen Gültigkeit.

[8] Vgl. 2.2.4.1.

[9] Chomsky: Syntactic Structures., S. 15.

[10] Lyons: Die Sprache., S. 211f.

[11] In vorliegender Arbeit wird im Zusammenhang mit der Entwicklung der Muttersprache meist von Erwerben gesprochen. Das dies im generativistischen Sinn inkonsequent und inkorrekt ist, ist der Verfasserin dieser Arbeit bewusst. Von Erwerb zu sprechen, erscheint dennoch als die beste Lösung, da dieser verglichen mit dem Lernbegriff nicht ganz so schulisch konnotiert ist. Die Denotationen der Wörter ‚lernen’ und ‚erwerben’ erlauben an sich keines der beiden zur Bezeichnung des Spracherwerbsprozesses heranzuziehen. So steht im Duden die Erklärung 1b) von ‚erwerben’: „sich durch Übung, Lernen o. Ä. aneignen“; 2b) lautet wie folgt: „(Med. Psych.) allmählich herausbilden, sich aneignen“. Die zweite hier angeführte Erklärung klingt zwar vorerst akzeptabel, ist es jedoch nicht mehr, betrachtet man das dazu aufgeführte Beispiel „angeborene und erworbene Reflexe“. [Vgl. Duden., S. 493.]. Hier wird ‚erworben’ als Antonym zu ‚angeboren’ verwendet. Die Erklärung von ‚lernen’ unter der ‚sprechen’ als Beispiel aufgeführt wird, ist 1b) ‚Fertigkeit erwerben’ [Ebd., S. 1012]. Beide umgangssprachlich typischen Begriffe werden der generativen Annahme von Spracherwerb nicht gerecht. Da im Duden jedoch ‚lernen’ mit ‚erwerben’ erklärt wird, ist zweiterer Begriff allgemeiner und daher besser geeignet. Zudem wird ‚lernen’ meist mit Schule. Der Spracherwerb hingegen entspricht solch einem Lernen in keiner Weise. Der Erwerbsbegriff ist daher zweckmäßiger. Hinzu kommt, dass der Begriff Spracherwerb in der Sprachwissenschaft ein gängiger ist. Im Verlauf dieser Arbeit wird sich zeigen, dass die Aneignung der Muttersprache als ein ‚Reifen’ oder ein ‚Wachsen’ bezeichnet werden kann. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass diese Wörter nicht als unerklärte Begriffe auftauchen können.

[12] Vgl. hierzu: „Man beachte, daß sich die grammatische Kompetenz u. a. darin zeigt, daß wir performanzbedingte grammatische Abweichungen im Prinzip als solche identifizieren können.“ [Grewendorf: Noam Chomsky., S. 28f.].

[13] Vgl. Lyons: Die Sprache., S. 211.

[14] Ebd.

[15] Lyons: Die Sprache., S. 211.

[16] Vgl. 2.4.3.

[17] Vgl. hierzu: „Auf der Ebene der Syntax findet man z.B. Kongruenzschwächen, Anakoluthe, Kontaminationen, Verdoppelungen, Auslassungen etc.“ [Grewendorf: Noam Chomsky., S. 96.].

[18] Lyons: Die Sprache., S. 18.

[19] Grewendorf: Noam Chomsky., S. 96.

[20] Ebd.

[21] Dabei gilt es, nicht zu vergessen, dass nicht nur Faktoren wie Assimilationen, Dialektmerkmale oder Verdoppelungen performant sind. Allein schon durch die konkrete Situation, in der wir etwas äußern, oder durch unsere Intonation befinden wir uns nicht mehr in einem Idealzustand, den) die Kompetenz-Performanz-Annahme fordert. Es ist daher unmöglich, dass ein phonetisch und grammatikalisch einwandfrei geäußerter Satz nicht in den Bereich der Performanz fällt.

[22] Grewendorf: Sprache als Organ., S. 86.

[23] Lyons: Die Sprache., S. 18.

[24] Chomsky: Linguistics and cognitive science., S. 51.

[25] Vgl. Trabant: Europäisches Sprachdenken., S. 137.

[26] Ebd., S. ß8.

[27] Ebd., S. 280.

[28] Ebd., S. ß8.

[29] Vgl. Chomsky: Aspekte der Syntax-Theorie., S. 13. Vgl. Chomsky: Regeln und Repräsentationen., S. 220.

[30] Vgl. Chomsky: Aspekte der Syntax-Theorie., S. 13.

[31] Chomsky: Regeln und Repräsentationen., S. 220.

[32] Ebd.

[33] Trabant: Europäisches Sprachdenken., S. 137.

[34] Ebd.

[35] Chomsky: Biolinguistics and the human capacity., S. 175.

[36] Chomsky, Noam: Probleme sprachlichen Wissens, S. 35.

[37] Chomsky: Biolinguistics and the human capacity., S. 176.

[38] Chomsky 1986b., S 22. Zitiert nach: Grewendorf: Noam Chomsky., S. 29.

[39] Grewendorf: Noam Chomsky., S. 30.

[40] Ebd., S. 31.

[41] Vgl. Grewendorf: Noam Chomsky., S. 31.

[42] Ebd., S. 29.

[43] Vgl. Cook/Newson: Chomsky’s Universal Grammar., S. 14.

[44] Im Folgenden HCF.

[45] Im Folgenden FLB.

[46] Im Folgenden FLN.

[47] Vgl. Hauser/Chomsky/Fitch: The Evolution of the Language Faculty., S. 182.

[48] Hauser/Chomsky/Fitch: The Faculty of Language., S. 1569.

[49] Vgl. Ebd., S. 1571.

[50] Vgl. Ebd.

[51] Hauser/Chomsky/Fitch: The Faculty of Language., S. 1573.

[52] Vgl. Pinker/Jackendoff: The faculty of language.

Vgl. Hauser/Chomsky/Fitch: The Evolution of the Language Faculty., S. 182.

[53] Vgl. Ebd., S. 181.

[54] Ebd., S. 182.

[55] Ebd.

[56] Diesen Begriff prägten PJ in ihrem Aufsatz »The faculty of language« und stellten ihm ihre Language-as-Adaptation Hypothesis entgegen. HCF übernahmen diese Begriffe.

[57] Im Folgenden PJ.

[58] Im Folgenden SM.

[59] Im Folgenden CI.

[60] Vgl. Hauser/Chomsky/Fitch: The Evolution of the Language Faculty., S. 182.

[61] Ebd., S. 180f.

[62] Vgl. Hauser/Chomsky/Fitch: The Faculty of Language., S. 1571.

[63] So widerlegten beispielsweise PJ die Interpretationen von HCF aus dem Jahre 2002 bezüglich Studien von Markson und Bloom [Vgl. Pinker/Jackendoff: The faculty of language. S. 2ß]. HCF räumten ihre Fehler 2005 ein, dass „PJ are correct that we misrepresented the results“ [Vgl. Hauser/Chomsky/Fitch: The Evolution of the Language Faculty 201.].

[64] Hauser/Chomsky/Fitch: The Evolution of the Language Faculty., S. 195.

[65] Ebd., S. 193.

[66] Ebd., S. 192.

Ende der Leseprobe aus 76 Seiten

Details

Titel
Das spezifisch Menschliche der Sprache und das spezifisch Sprachliche des Menschen
Untertitel
Ein Einblick in die Sprachtheorie Noam Chomskys
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
76
Katalognummer
V137007
ISBN (eBook)
9783640442553
ISBN (Buch)
9783640442805
Dateigröße
4592 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Chomsky, FOXP2-Gen, Spracherwerb, Rekursion, Kompetenz, Performanz, I-Language, E-Language, Fitch, Hauser, Recursion-Only-Hypothesis, Unzulänglichkeit des Stimulus, Universalgrammatik, UG, FOXP2, Pinker, Jackendoff, FLN, FLB, faculty of language in the broad sense, faculty of language in the narrow sense, Tomasello, Piraha, Platons Problem, Sprachfähigkeit
Arbeit zitieren
Anne Skroblin (Autor:in), 2007, Das spezifisch Menschliche der Sprache und das spezifisch Sprachliche des Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137007

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