Der selbständige und der betreute Mensch nach Helmut Schelsky


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2008

9 Seiten, Note: 1


Inhaltsangabe oder Einleitung

Für Schelsky ist die wichtigste politische Grundentscheidung immer jene, ob der selbständige Mensch oder der betreute Mensch zum Ziel der staatlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Ordnungspolitik gemacht werden soll. Schelsky fordert also dazu auf, dass bei jeder politischen Entscheidung wie z. B. Berufsausbildung, Bildungspolitik, Mitbestimmung, Vermögensbildung, Umweltschutz über die Grundsatzfrage nachgedacht werden muss, ob man die Selbständigkeit und somit die Selbstbestimmung über das eigene Lebensschicksal fördert oder ob man eine höhere soziale Wohlfahrt und Sicherheit durch Einsetzung betreuender Herrschaftsgruppen erreichen kann und will.

Er möchte damit jedoch nicht vergleichend Kapitalismus (der selbständige Mensch) und Kommunismus (der betreute Mensch) gegenüberstellen. Er sieht in der Auseinandersetzung dieser Frage

„[…] eine Strukturauseinandersetzung und -entscheidung […], die von weltgeschichtlichem Einfluss und von weittragender Modellwirkung sein wird.“

Schelsky betont, dass es bei der Beantwortung der Frage jedoch um keine Entweder-Oder-Antwort gehen kann, sondern um das situations- und geschichtsbezogene Vorziehen des einen Wertes. Grundlegend geht es um eine politische Entscheidung für/gegen die Bewahrung der Freiheit der Person oder die Vervollkommnung der sozialen Gerechtigkeit, wobei die Politik sicherlich bestrebt ist, stets beides zu wollen. Schelsky greift die Frage auf, was nun gerade in Deutschland gefährdeter ist, wohin sich also gerade die Balance verschoben hat. „Ist mehr Selbständigkeit oder mehr Betreuung erforderlich, wobei das Erstere mehr persönliches Risiko, das Zweite mehr obrigkeitliche oder vorgesetzte Reglementierung als Nachteile mit sich bringt“.

Was aber genau versteht Schelsky unter dem selbständigen und dem betreuten Menschen?

Er bezieht sich bei seiner Unterscheidung auf den Soziologen Karlheinz Messelkern, der in einer Abhandlung die Produktionsstrukturen der modernen Industriegesellschaft in zwei Interessenshälften teilt:

Dabei stehen sich die „Dispositiven“ (=die Selbständigen nach Schelsky) und die „Exekutiven“ (=die Betreuten nach Schelsky) unversöhnlich gegenüber.

....

Details

Titel
Der selbständige und der betreute Mensch nach Helmut Schelsky
Hochschule
Hochschule Mittweida (FH)  (Medien)
Veranstaltung
Medien, Kommunikation und Gesellschaft
Note
1
Autor
Jahr
2008
Seiten
9
Katalognummer
V136962
ISBN (eBook)
9783640455072
ISBN (Buch)
9783640454846
Dateigröße
378 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine kurze Zusammenfassung und Kritik des Werkes von Helmut Schelsky.
Schlagworte
Mensch, Helmut, Schelsky
Arbeit zitieren
Master of Arts Janet Beier (Autor:in), 2008, Der selbständige und der betreute Mensch nach Helmut Schelsky, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136962

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