Theorie der langen Wellen


Seminararbeit, 2008

17 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Themenhinführung

2. Hauptteil
2.1 Begriffserklärungen
2.2 Eine allgemeine Beschreibung eines Konjunkturzyklus

3. Die Konjunkturzyklen nach Nikolai Dmitrievich Kondratieff (1892-1931)
3.1 Der Aufschwung im 1. Kondratieff-Zyklus - Dauer des Zyklus: ca. 1790 - 1848
3.1.1 Der Abschwung im 1. Kondratieff – Neue Transportwege braucht das Land
3.2 Der Aufschwung im 2. Kondratieff-Zyklus (ca. 1848-1893) – die Eisenbahn
3.2.1 Das Ende des 2. Kondratieff - Zyklus – Die böse Konkurrenz aus dem Ausland
3.3 Der 3. Kondratieff-Zyklus (1893-1940) - Die Elektrizität
3.3.1 Die große Weltwirtschaftskrise (ab 1927) und der Börsencrash 1929
3.4 Der 4. Kondratieff - Zyklus (1940 bis ca. 1985)
3.4.1 Das Ende des 4. Kondratieffs – Die Ölkrise
3.5 Der 5. Kondratieff-Zyklus – Das Computerzeitalter (1985 – jetzt)
3.5.1 Der Abschwung im 5. Kondratieffzyklus. - Marktsättigung

4. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1. Themenhinführung

Der Themenbereich Konjunktur begegnet uns im Wirtschaftsteil jeder Tageszeitung und durch viele Fernsehsendungen. Konjunkturelle Schwankungen wirken bis in die Alltagswelt jedes Einzelnen. Die derzeitige konjunkturelle Lage der Deutschen Wirtschaft wirkt sich auf die Arbeitsmarktsituation aus, so ist zum Beispiel bei einem Boom immer ein Mangel an Arbeitskräften zu beobachten. Auch die Konsumgüterpreise sind von der wirtschaftlichen Lage abhängig.

Diese Arbeit handelt vor allem über den russischen Agrarökonom Nikolai Kondratieff. Dieser beschäftigte sich mit langen Konjunkturschwankungen, die etwa eine Dauer von 40-60 Jahren haben.

Diese Arbeit soll einen kleinen Einblick in die vergangen Konjunkturzyklen geben.

Was waren die Gründe für einen fast globalen Wirtschaftsaufschwung? Aber sie soll auch Antworten auf mögliche Gründe für Wirtschaftsdepressionen geben.

Die Arbeit befasst sich ausschließlich mit Fakten aus der Vergangenheit. Kondratieff hat seine Theorie schon 1926 veröffentlicht. Sie wird einen Beitrag dazu leisten, die aktuellen Entwicklungen, durch die Ereignisse in der Vergangenheit, besser zu verstehen.

2. Hauptteil

2.1 Begriffserklärungen

Die Theorie der langen Wellen der Wirtschafsentwicklung geht auf den russischen Agrarökonom Nikolai D. Kondratieff zurück. (Vgl. COENEN 1997: 3)

Kondratieff hat beobachtet, dass vor einem großen Wirtschaftsaufschwung eine bedeutende Basisinnovation vorangeht. Mit einer Basisinnovation ist eine „grundlegende technische Neuerung“ (HEINEBERG 2007: 116) gemeint.

„Entdeckungen und Erfindungen finden in einer Richtung und in einer Intensität statt, die den Anforderungen der praktischen Wirklichkeit entsprechen.“ (Händeler 2003: 30) Das heißt, dass sich nicht jede Erfindung (Invention) durchsetzt, da sie auch umsetzbar sein muss. Auch muss es für eine Erfindung einen Absatzmarkt geben und sie muss auch ökonomisch realisierbar sein. (vgl. COENEN 1997: 15) Aber: Für einen Wirtschaftsaufschwung ist noch mehr nötig. Damit eine Erfindung eine Basisinnovation wird, muss sie für die breite Bevölkerung einen Vorteil, wie zum Beispiel Arbeitserleichterung oder neue Arbeitsmöglichkeiten, bieten. Es muss dafür breite Anwendungsbereiche geben. Dann ist es möglich, dass sich Dank einer Erfindung ein langanhaltender Boom ergibt und die Talsohle überwunden wird. (vgl. MENSCH 1977: 144)

Eine Innovation, die einen Boom auslöst, muss nicht immer eine völlig neue Erfindung sein; es ist auch eine neue, bessere Kombination von Produktionsfaktoren möglich. Auch neue Absatzwege, neue Produktionsfunktionen und Weiterentwicklungen eines Produktes können einen Aufschwung auslösen. (SCHUMPETER 1961: 94)

Weiter ist bekannt, dass sich die Wirtschaft zyklisch entwickelt.

Ulrich Weinstock beschreibt die Kondratieff – Zyklen und die langen Wellen als „Auf und Ab“ gesamtwirtschaftlicher Aktivität. Diese Aktivität vollzieht sich in gewisser Regelmäßigkeit. Wenn man diese in Phasenlänge und Amplitude untersucht, kann man Wellen in sinnvoller Weise zusammenfassen und untersuchen. (Vgl. WEINSTOCK 1967: 13)

Weiter kann man die Konjunkturwellen kurzfristig und langfristig betrachten. Die langfristigen Konjunkturwellen nach Kondratieff haben eine Dauer von ungefähr 40 – 60 Jahren. Vom Aufschwung, dem Überwinden der Talsohle, über den Boom bis zur Depression, wobei der Aufschwung nur wenig länger dauert, als die Rezessionsphase.

Gerade in wirtschaftlich schwachen Zeiten kommt die Theorie der „langen Frist“ wieder in Erinnerung, weil mit ihr die positive Botschaft verknüpft ist, dass „nach einer längeren Schwächephase des gesamtwirtschaftlichen Wachstums notwendigerweise wieder ein längerfristiger Aufschwung einsetzen wird“. (REUTER 2000: 33)

In dieser Arbeit geht es um die Theorie langen Wellen nach Kondratieff. In einem Zeitabschnitt gibt es jedoch mehrere gleichzeitige Zyklen. Nach Clement Juglar gibt es den Juglarzyklus, der 9 bis 10 Jahre andauert. Dieser mittelfristige Zyklus wird auch von Innovationen bestimmt.

Joseph Kitchin untersuchte Zinssätze, Großhandelspreise und Bankclearings und stellte einen 40-Monatszyklus auf. 6 Juglarzyklen kommen auf einen Kondratieffzyklus, wie 3 Kitchinzyklen auf einen Juglarzyklus fallen. (vgl. SCHUMPETER 1961: 171-184)

Außerdem gibt es Saisonzyklen, die zum Beispiel durch die Jahreszeiten bestimmt werden; findet insbesondere im Baugewerbe besonders Anwendung.

Hier noch zu erwähnen ist, dass sich mehrere Wissenschaftler mit den „Langen Wellen“ beschäftigt haben. Zuletzt waren das 1989 Poletajew und Saweljewa, die den ersten Zyklus der Industrialisierung von 1772 – 1825 einordneten. (vgl. REUTER 2000: 46; SCHÄTZL 2003: 219)

2.2 Eine allgemeine Beschreibung eines Konjunkturzyklus

In der Expansionsphase ist eine Verbesserung der Kapazitätsauslastung zu verzeichnen. Es werden wieder mehr Aufträge erteilt. Man wechselt von der Kurzarbeit, die in schwachen Zeiten verbreitet ist, wieder auf die normale Schichtdauer. Durch die damit verbundenen steigenden privaten Investitionen nimmt die Arbeitslosigkeit ab und die Lohnsumme steigt. Dann nimmt der private Konsum zu.

Wenn sich der konjunkturelle Aufschwung fortsetzt, kommt es zu einem Boom. In dieser Konjunkturphase befinden sich die Produktionsfaktoren in Vollauslastung. In dieser Phase kann auch der Staat seine Kassen wieder füllen. Es gibt ein hohes Lohn- und Einkommensteueraufkommen und die Sozialbeitragslage entspannt sich.

Es treten beginnende Geld- und Kreditschwierigkeiten auf. Die Arbeitslosenquote befindet sich auf einem tiefen Level. Es herrscht Voll- oder Überbeschäftigung. Trotz steigender Löhne, ist kein Zuwachs am privaten Konsum zu verzeichnen.

Dann ist es nur ein kleiner Schritt zur Rezession. In der Wirtschaft werden Kapazitäten abgebaut. Jetzt sollte der Staat eingreifen und die Rezession abmildern, indem er der Industrie Aufträge erteilt und Investitionen tätigt.

Die privaten Investitionen gehen zurück und die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Deswegen geht auch der private Konsum zurück. Die Leute, die noch in Arbeit und Brot stehen, haben vor dem Arbeitsplatzverlust Angst und sparen, anstatt zu konsumieren. (vgl. GRÖNBERG 1983: 7)

In der Depressionsphase ist die Kapazitätsauslastung gering. Die Arbeitnehmer sind von Kurzarbeit bedroht. Es gibt nur stark eingeschränkte Investitionen und eine ausgeprägte Unterbeschäftigung. Daraus folgt, dass die Arbeitgeber niedrige Löhne zahlen und der private Konsum gering ist.

Es muss noch angemerkt werden, dass bei einem Aufschwung das grundsätzliche Problem bei der Beschaffung der Produktionsfaktoren besteht. Die Rohstoffe sind knapp.

Bei einem Abschwung ist das Problem der Absatz. Die Käufer halten sich zurück. Die Produkte können nicht abgesetzt werden. (Vgl. COENEN 1997: 131)

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Theorie der langen Wellen
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Note
2,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
17
Katalognummer
V136577
ISBN (eBook)
9783640445752
ISBN (Buch)
9783640445424
Dateigröße
426 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theorie, Wellen
Arbeit zitieren
Thomas Windhoevel (Autor:in), 2008, Theorie der langen Wellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136577

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