Transkulturelle Psychiatrie. Neurophysiologische Betrachtungen


Studienarbeit, 2007

16 Seiten, Note: 1


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Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.)Einleitung

2.)Eine kurze Geschichte der Vorläufer der Neurotransmitter

3.)Eine explosive Verbindung

4.)Die Synthese von Adrenalin über Dopamin

5.)Das Feuer des Drachen

6.)Eine Erklärung der Rolle unserer Ernährung

7.)Resümee

8.)Bibliographie

1.)Einleitung

Die Menschheit ist zwar zerrissen in verschiedenste Ethnien, Kulturen, Kosmologien, Religionen, Philosophien und Traditionen, um nur einige Ausformungen unserer Unterschiedlichkeit beispielhaft zu erwähnen, jedoch ist das Grundsubstrat für unser Bewusstsein, und dessen individuelle Spezialisierung und Verfeinerung, mehr oder minder, in nahezu allen Subjekten der menschlichen Gemeinschaft in etwa gleich.

Die Matrix für unsere menschliche Identität ist biologisch betrachtet, neben dem Erbgut, unser Neurotransmittersystem, verbunden mit dem zentralen und peripheren Nervensystem und den Neuronen des Gehirns, welche unsere Gedanken, unsere Erinnerung, und damit unsere menschlichen Geschichten, synthetisieren, archivieren und reaktivieren. Es gibt protowissenschaftliche, alchemistische, mystische und mystizistische Ansätze um das Phänomen unseres Charakters, unserer Seelenlandschaft, den Proportionalitäten der Neurotransmitter zu einander, oder wie auch immer man sich die Konstitution unseres Selbst erklären möchte, zu veranschaulichen oder verständlicher zu machen, und das schon lange Zeit bevor der erste Kernspin-Tomograph erfunden wurde. Diese Bewusstseinstechniken dienten nicht nur als Werkzeug zur Arbeit an einem Selbst, oder der Erkenntnis höherer Ebenen der, durch unsere Wahrnehmungsfilter für unseren Verstand, „gereinigten“ Realität, sondern oftmals auch um Diagnosen zu stellen, zumindestens vermeintlich adäquate Heilmittel zu finden oder direkt Heilungsprozesse zu fördern. Einige der zuvor genannten „Ansätze“ sollen hier als Objekte der Betrachtung dienen, um einen Einblick in menschliche Denksysteme geben zu können, welche direkt oder indirekt verbunden sind mit den Themenfeldern der transkulturellen Psychiatrie und der Kultur- und Sozialanthropologie.

2.)Eine kurze Geschichte der Vorläufer der Neurotransmitter

Ausgehend von der hippokratischen Säftelehre der Humoralpathologie, um etwa 400 vor unserer Zeitrechnung, über die zusammenfassenden Schriften von Galen im 19.Jahrhundert bis hin zu der Entdeckung der Neurotransmitter Anfang des 20.Jahrhundets, folgt uns die Säftelehre in der Medizin in veränderlicher Form durch die Jahrhunderte. Auch wenn die Komplexität der „heutigen Form der Säftelehre“, die Gedankenkonstrukte der Begründer dieser Lehre bei weitem übersteigt, so ist die Grundaussage doch sehr ähnlich geblieben: Im Körper vorhandene Stoffe bedingen unser Gefühlsleben und konstituieren unseren Charakter. Ein gesunder Mensch hat eine gute Proportionalität der einzelnen Säfte zu einander und ist im Gleichgewicht. Störungen dieses Gleichgewichts, das stark an die asiatische Konzeption des chi(qi, ki etc.) erinnert, bedingen den Ausbruch von Krankheiten.. Zuvor wurde die Beeinflussung solcher Eigenschaften und Umstände Göttern, Dämonen, Geistern, Engeln, Elementarkräften oder ähnlichen metaphysischen Bewusstseinsträgern zu geschrieben. Es ist der, schriftlich dokumentierte und durch Forscher entdeckte, Beginn einer auf Naturwissenschaft ausgerichteten, europäischen Medizin und kennzeichnet die langsame Loslösung von nicht überprüfbaren Glaubens-vorstellungen, auch wenn die Pioniere des Vorspiels der Neuromedizin noch gebunden waren an die Elementenlehre des Empedokles. Den Säften, welche verantwortlich gemacht wurden für die Charaktereigenschaften, sind 4 Typen zugeteilt, das Blut(lateinisch sanguis) dem Sanguiniker, die gelbe Galle(griechisch cholé) dem Choleriker, die schwarze Galle(griechisch mélaina cholé) dem Melancholiker und der Schleim(griechisch phlegma) dem Phlegmatiker.

Jeder Saft repräsentierte ein Element: das Blut die Luft, die gelbe Galle das Feuer, die schwarze Galle die Erde, und der Schleim das Wasser. Aus dieser Elementen-lehre, und aus den Modifiaktionen von Ideen ihrer Wegbereiter, entwickelte sich langsam die Chemie, die zu der Zeit noch Alchemie, abgeleitet von arabisch

al-kymiya [1] , genannt wurde und welche direkt mit Mystik, Magie und Astrologie in Verbindung stand. Nichts desto trotz wurden einige wichtige Entdeckungen, die bis in unsere Zeit enorme Bedeutung besitzen, durch solche Experimente gemacht.

Das Schiesspulver entstand zum Beispiel als Nebenprodukt chinesischer Alchemisten, diese empfanden die Wirkung des Stoffes für militärische Zwecke jedoch als zu unvorhersehbar und es wurde nur für Feuerwerke verwendet.

3.)Eine explosive Verbindung

Wie in der Freimaurerei, in der die operative Arbeit zur metaphysischen und symbo­lisch kodierten Arbeit am eigenen Selbst transformiert wurde, sind alchemistische Arbeitsprozesse nie eindimensional zu verstehen, und besitzen nahezu immer eine gewisse Mehrdeutigkeit, je nach dem vom Beobachter gewählten Winkel der Be­trachtung. [2] Hermetische Bewusstseinstechniken zeigen dem holistisch an sich ar­beitenden Menschen die Bedeutungen, je nach der entsprechenden Stufe in der Entwicklung des Transformationsprozesses. Als Symbol, für die nie abgeschlossene Arbeit am Selbst, dient der Bau am salomonischen Tempel. Der Ethik, oder der ge­danklichen Reflektion des eigenen Handelns, werden in der derzeitigen Weltordnung nicht besonders reichlich Gehör geschenkt. Vertreter vieler Wissenschaften, die sich jetzt wegen der Ursprünge ihrer Fachbereiche zu schämen scheinen oder sich der Herkunft ihres eigenen Faches gar nicht voll bewusst sind, greifen neue Protowis­senschaften oder in synkretistisch veränderter Form wiederbelebte Typen der glei­chen Kategorie an, um sich nicht dem Evolutionsdruck der fortschreitenden Technik in allen Bereichen des Lebens, einschliesslich der Bewusstseinstechniken, beugen zu müssen. Sie werden als „unwissenschaftlich“ beschimpft und als „rückwärts ge­richtet“ betitelt, um den medial geprägten Erwartungshaltungen der Bevölkerung und den Sponsoren aus der Wirtschaft gerecht zu werden oder einfach um Interessen der jeweiligen Weltanschauung zu verteidigen. Die andere Seite der Medaille zeigt uns, dass Religionen, und ähnliche auf „Spiritualität“ ausgerichtete Organisationen, gerne Versuche unternehmen um die Richtung der Entwicklung der Wissenschaften zu be­einflussen oder Bereiche zu erschaffen welche geschützt vom Zugriff der Akademie ausgenutzt werden können um indirekt langfristige politische Bestrebungen zu reali­sieren. Diese Machtkanäle werden dabei benutzt um den modus operandi beibe­halten zu können und so den status quo durch wirtschaftliche Monopolstellungen am transkulturellen „spirituellen Markt“, wie auch durch einen nicht zu vernachlässigen­den Einfluss auf den neoliberalistischen Leistungsfaschismus, weiterhin umzusetzen. Projektionsprogramme, die hautpsächlich aus subliminalen Befehlen zur Anpassung an das Unausweichliche bestehen, sind die perfekte mediale Untermalung für eine solche Endzeitstimmung generell eskalierender Verhältnisse, in der bald atomar be­waffnete Leugner des nationalsozialistischen Massenmords an verschiedensten Ethnien im 20.Jahrhunderts einen wahren nuklearen Holocaust entfachen wollen, während die online verfügbaren, unipolaren Bestrebungen der USA von dem Grossteil der Vollzeitkonsumenten übersehen wird. Die Machtnetzwerke der Mitglieder des Think Tanks „Project for a New American Century“, die darüber debattieren, wie sie die Vormachtsstellung im 21.Jahrhundert auf dem Gebiet der Massenvernichtungswaffen weiter ausbauen können und das Terror-Anti-Terrorspiel zu Kosten der Lebensqualität oder im schlimmsten Fall des Lebens, von unschuldigen Bürgern, um die Präsenz präventiver Anti-Terror-Aktionen mit nicht-konventionellem Arsenal gegen Schurkenstaaten erweitern, nachdem der „schlimmste „Terroranschlag“ aller Zeiten“, und die anschliessenden Angriffskriege gegen Afghanistan und Irak, von eben diesen wohltätigen reichen Männern seit 1998 herbei gesehnt wurden und für selbige spätestens mit dem im September 2000 erscheinenden Statusbericht, sowie gleichzeitigem Masterplan, der „Non-Profit Educational Organization“, „Rebuilding America´s Defenses“, gedanklich und in schriftlicher Form fixiert wurden. Dies ist ein kontemporäres Beispiel, wie offiziell religiös motivierte Menschen, welche sich der Macht und der Verlogenheit unterwarfen, Massen an fehlgeleiteten, von Kompensationsversuchen für ihre persönlichen Probleme geplagten Menschen, eine trügerische Sicherheit vermitteln, mit der sie Zuflucht vor der durch vorranging dopaminerge Prozesse getriebenen Existenzerhaltungsintelligenz gewinnen zu versuchen. Dopamin ist ein Neurotransmitter, ein Phenethylamin, wie auch das ethnobotanisch benutzte Meskalin. Da Menschen mit Störungen des Stoffwechsels etwaige ethnobotanische Spezialitäten möglicherweise anders metabolisieren als nicht betroffene Personen, und die Störungen oft nicht bewusst sind, sollte im Falle einer Anwendung solcher ethnomedizinisch genutzter Stoffe eine Vorabuntersuchung stattfinden um neurochemische Komplikationen, die über die normale Wirkungsweise in vivo im gesunden Patienten einer transkulturellen Behandlungsstätte hinaus laufen, weitest gehend zu vermeiden. Dies wäre schon ein Ansatz für transkulturelle Präventivpsychiatrie, da so der Auslösung klinischer Zustände Vorschub geleistet werden kann. Der zuvor erwähnte endogene Botenstoff Dopamin besitzt vor allem belohnende, verhaltensformende Auswirkungen und kann ein damit verbundenes Glücksgefühl durch Interaktion mit unseren organischzen Zellnetzwerken auslösen. Das Bauchgefühl, welches vom sexuellen Subzentrum, oder dem zweiten Chakra im Kundalini-Yoga auszugehen scheint, welches aufwärts in den Bereich des Solarplexus-Chakras ausstrahlt, zumindestens in der Praxis des Kundalini-Yoga, ist vergleichbar, wenn nicht sogar identisch mit dem Effekt, welcher mit einer vollständig zur Geltung gekommenen Dopamin-Wirkung verbunden werden kann [3]. Auch beim Fernsehen, beim Konsum von Nikotin oder Fett, um nur einige wenige Beispiele zu nennen spielen Dopamin-Ausschüttungen eine Rolle. Ebenso ist diese Substanz für die Behandlung, beziehungsweise die Ursachenerhebung verschiedener Krankheiten, wie Schizophrenie, Tourette-Syndrom, Parkinson, Aufmerksamkeits-störungen, Hyperkinetisches Syndrom von unbestreitbarer Wichtigkeit. Die Substanz ist eine Zwischenstufe der Biosynthese, des wesentlich bekannteren Botenstoffs Adrenalin, welche im Anschluss an dieses Kapitel veranschaulicht werden soll.

4.)Die Synthese von Adrenalin über Dopamin

„Adrenalin ist eines der wichtigsten Hormone für den Körper. Es wirkt als typisches Alarmhormon direkt auf die Muskelaktivität und auf den Glykogenstoffwechsel. Die Ausschüttung von Adrenalin bewirkt eine starke Ausschüttung von Glucose, Lactat und freien Fettsäuren im Blut. Die Synthesevorstufen Dopamin und Noradrenalin haben ausserdem eine grosse Bedeutung als Gewebshormone oder Neurotransmitter, also als Botenstoffe zur Übertragung chemischer Signale zwischen Nerven- und Muskelzellen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Biosynthese der Hormone des Nebennierenmarks

Ausgangsverbindung für die Synthese von Adrenalin ist die Aminosäure Tyrosin. Diese wird zunächst am Ring hydroxyliert. Es bildet sich 3,4-Dihydroxy-phenylalanin, kurz Dopa. Dieses wird zu Dopamin decarboxyliert. Dopamin wird in der Seitenkette hydroxyliert; es entsteht Noradrenalin. Hierbei ist molekularer Sauerstoff beteiligt; da nur ein O-Atom benötigt wird, muss ein anderes Molekül das zweite O-Atom abreagieren lassen. Hieran ist die Ascorbinsäure als Elektronen- und Wasserstoff-donator beteiligt. Es bildet sich daher Wasser als zweites Produkt. Durch N-Methylierung wird anschliessend Adrenalin gebildet.“[4]

5.)Das Feuer des Drachen

Der folgende Abschnitt soll keinen Anspruch auf vollkommen kausale und rein rational arbeitenden Methoden aufgebaute Wissenschaftlichkeit erheben, sondern als anthropologische Betrachtung des Denksystems von „VectorNectar“ verstanden werden. „Adrenalin kann dem untersten Zentrum im Kundalni-Yoga zugedacht werden, es ist ein Hauptagent der unmittelbaren Lebenserhaltung, ist also vor allem bei Fluchtaktionen von unverkennbarer Bedeutung und ist generell stark mit der menschlichen Angst und Aufregung verbunden. Die Aktivierung dieses Zentrums ist das alchemistische „Entfachen des Feuers“, mit dessen Hilfe weitere temporäre oder permanente Modifikationen der Neurochemie herbei geführt werden sollen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Transkulturelle Psychiatrie. Neurophysiologische Betrachtungen
Hochschule
Universität Wien  (Kultur- und Sozialanthropologie)
Veranstaltung
Transkulturelle Psychiatrie(MAKOTRA)
Note
1
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V136309
ISBN (eBook)
9783656911913
ISBN (Buch)
9783656911920
Dateigröße
404 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Transkulturelle Psychiatrie, Psychiatrie, Neurochemie, Neurotransmitter, Drogen, Meditation, Mystik, Kundalini, Yoga, DMT, Zirbeldrüse, Kultur- und Sozialanthropologie, Neuroanthropologie, Medizinanthropologie, Schamanismus, veränderte Bewusstseinszustände, Out-of-Body-Experience
Arbeit zitieren
Georg Haubenwallner (Autor:in), 2007, Transkulturelle Psychiatrie. Neurophysiologische Betrachtungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136309

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