IAS 36 - Wertminderung von Vermögenswerten


Seminararbeit, 2008

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit

2. Anwendungsbereich des IAS 36

3. Durchführung des Impairment-Tests
3.1 Triggering Events
3.2 Abgrenzung des Bewertungsobjekts
3.3 Bestimmung des erzielbaren Betrags
3.3.1 Beizulegender Zeitwert
3.3.2 Nutzungswert
3.4 Erfassung der Wertminderung
3.5 Wertaufholung

4. Angaben im Anhang

5. Beispiel für einen Impairment-Test

6. Fazit

LITERATURVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

1.1 Zielsetzung der Arbeit

Mit zunehmender Globalisierung sind in vielen Branchen Konzentrationsprozesse zu beobachten, die für die beteiligten Unternehmen eine Vielzahl von Auswirkungen mit sich bringen. Die damit einhergehende Internationalisierung der Rechnungslegungsvorschriften, die sich in den letzten Jahren zunehmend an die US-amerikanischen Regelungen angeglichen haben, stellt für viele Firmen eine Herausforderung dar, zu der in besonderem Maße die Werthaltigkeitsprüfung (sog. Impairment-Test) gem. IAS 36 beiträgt. Ziel ist es auch hier, dass der IFRS-Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Unternehmens sowie der Zahlungsströme vermittelt.

Die vorliegende Arbeit stellt die einzelnen Schritte zur Durchführung eines Impairment-Tests chronologisch dar und erläutert, inwiefern das externe Rechnungswesen hierbei auf Unterstützung angewiesen ist, welche Restriktionen zu beachten sind, welche Freiheitsgrade sich für das Management ergeben, welche generellen Nachteile ein Wertminderungstest mit sich bringt und welche Chancen sich gleichzeitig daraus ergeben.

1.2 Aufbau der Arbeit

Nach einer kurzen Abgrenzung des relevanten Anwendungsbereichs befasst sich die Untersuchung hauptsächlich mit dem Ablauf des Impairment-Tests nach IAS 36. Angefangen mit möglichen Anhaltspunkten für eine Wertminderung (sog. Triggering Events) folgen Erläuterungen zur Abgrenzung des Bewertungsobjekts und zur Bestimmung des erzielbaren Betrags. Neben den Ausführungen zum beizulegenden Zeitwert ist die Ermittlung des Nutzungswerts von besonderer Bedeutung, da diese aufgrund ihrer Komplexität regelmäßig die größte Herausforderung bei der Durchführung des Impairment-Tests darstellt. In einem weiteren Schritt werden die Erfassung der Wertminderung sowie der Ablauf einer eventuellen Wertaufholung dargestellt. Nach einer Erläuterung der notwendigen Angaben für den Anhang im Jahresabschluss erfolgen eine Beispielrechnung für einen Impairment-Test und ein abschließendes Fazit.

2. Anwendungsbereich des IAS 36

Im Zentrum des Impairment-Tests nach IAS 36 stehen Sachanlagen gem. IAS 16 (z.B. unbebaute Grundstücke, Gebäude, Produktionsanlagen, Transportmittel), immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter und unbestimmter Nutzungsdauer gem. IAS 38 (z.B. erworbene Patente, Lizenzen, Entwicklungsleistungen) sowie ein derivativer Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) gem. IFRS 3. Darüber hinaus unterliegen auch gewisse finanzielle Vermögenswerte, die nicht in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen (z.B. nicht konsolidierte Beteiligungen an Unternehmen) sowie als Finanzierungsleasing klassifizierte Vermögenswerte gem. IAS 17 dem Werthaltigkeitstest.

Die internationale Rechnungslegung hat die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (u.a. Goodwill) erkannt und mit dem seit Frühjahr 2004 geltenden Impairment-Only-Approach verfügt, dass im Gegensatz zum deutschen Handels- und Steuerrecht planmäßige Abschreibungen nicht mehr möglich sind.1 Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis finden sich gleichwohl Verfechter beider Positionen.

Aufgrund der seit den 1990er Jahren im Zuge strategischer Neuausrichtungen gestiegenen Zahl von Unternehmenskäufen, bei denen häufig Preise weit über dem Reinvermögen gezahlt werden, hat besonders die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte stetig zugenommen.2 Nicht selten stellt heutzutage ein Goodwill den größten bilanziellen Aktivposten dar und kann sogar das Eigenkapital übersteigen. Als aktuelle Beispiele dienen die Goodwill-Eigenkapital-Relationen der folgenden deutschen Unternehmen:3

- TUI AG = 104,14%
- United Internet AG = 111,54%
- Fresenius AG = 124,07%
- Curanum AG = 136,33%
- ]GfK AG = 163,95 %

Sollten sich die im Goodwill abgebildeten Zukunftserwartungen dann nicht erfüllen, so können in Konsequenz die hohen außerplanmäßigen Abschreibungen über den Verzehr des Eigenkapitals zu einer Überschuldung mit drohender Insolvenz des Unternehmens führen.4

Da spätere Wertaufholungen beim Goodwill generell nicht mehr möglich sind, haben besonders Fehleinschätzungen des Managements bzgl. Synergiepotentialen weitreichende negative Auswirkungen. Der Impairment-Test muss hier besonders gründlich, umfangreich und gewissenhaft durchgeführt werden und langfristig vom externen Rechnungswesen in Kooperation mit dem strategischen Controlling geplant werden.

3. Durchführung des Impairment-Tests

3.1 Triggering Events

Ein Unternehmen hat an jedem Abschlussstichtag für die im vorigen Kapitel definierten Vermögenswerte einzuschätzen, ob Anhaltspunkte für eine Wert-minderung eines Vermögenswerts vorliegen. Können solche sog. Triggering Events während einer Berichtsperiode eindeutig identifiziert werden, dann muss der Impairment-Test auch unterjährig erfolgen. Diese Prüfung kann jederzeit innerhalb eines Geschäftsjahres durchgeführt werden, vorausgesetzt, sie erfolgt immer zum gleichen Zeitpunkt (IAS 36.10 (a)).

Die Informationen über derartige Triggering Events können sowohl aus externen als auch aus internen Quellen stammen und gem. IAS 36.12 folgende Tatbestände umfassen:

- deutliches Absinken des Markwerts eines Vermögenswerts
- signifikante Veränderungen im Unternehmensumfeld
- Erhöhung des Marktzinsniveaus
- Absinken der Marktkapitalisierung unter den Buchwert des Eigenkapitals
- Überalterung oder physischer Schaden eines Vermögenswerts
- Verkürzung der Nutzungsdauer oder Stilllegung eines Vermögenswerts
- signifikante Verschlechterung der Ertragskraft eines Vermögenswerts. Darüber hinaus sind Unternehmen dazu angehalten, innerhalb eines systematischen Erfassungsprozesses eigenständig weitere mögliche Anhaltspunkte zu identifizieren.5

Triggering Events werden vor allem in großen Unternehmen und Konzernen innerhalb eines Frühwarn- oder Risikomanagementsystems erfasst, wodurch sich die Möglichkeit bietet, durch Anpassung des bestehenden Planungs-und Steuerungsinstrumentariums die Überprüfung eines Impairmentbedarfs zu integrieren.6 Besonders bei einer Vielzahl von durchzuführenden Impairment-Tests stellt diese Verknüpfung mit dem internen Rechnungswesen langfristig eine Erleichterung dar. Zur Sicherstellung der notwendigen Informationsflüsse sind vom Unternehmen Schnittstellen einzurichten und zu pflegen und Wesentlichkeits-grenzen für bestimmte Soll-Ist-Abweichungen zu definieren.7

[...]


1 Vgl. Beyer/Mackenstedt, 2008, S. 338.

2 Vgl. Küting, 2005, S. 2758.

3 Vgl. o.V., 2008, S. 14.

4 Vgl. Küting, 2005, S. 2758.

5 Vgl. Budde, 2005, S. 2567.

6 Vgl. Bartelheimer/Kückelhaus/Wohltat, 2004, S. 29.

7 Vgl. Budde, 2005, S. 2571.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
IAS 36 - Wertminderung von Vermögenswerten
Hochschule
Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen
Veranstaltung
Internationale Rechnungslegung
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
23
Katalognummer
V136253
ISBN (eBook)
9783640434435
ISBN (Buch)
9783640434138
Dateigröße
443 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmensbewertung, Vermögenswerte, Impairment Test, IAS, IAS 36, International Accounting Standards, Triggering Events, Wertminderung, CGU, Cash Generating Unit, HGB, Firmenwert, Goodwill
Arbeit zitieren
Bachelor of Arts Maximilian Vogt (Autor:in), 2008, IAS 36 - Wertminderung von Vermögenswerten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136253

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