Der Einfluss der Medienberichterstattung auf das Spendenwesen


Hausarbeit, 2009

12 Seiten, Note: befriedigend


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung
1.a) Definition Medien
1.b) Funktion der Medien

2. Krisen- und Katastrophenberichterstattung

3. Das Spendenwesen in Deutschland

4. Fallbeispiele
4.a) Die Elbe-Hochwasser-Katastrophe 2002
4.b) Medienberichterstattung und Spendeneinnahmen
4.c) Die Tsunami-Flut-Katastrophe 2004
4.d) Medienberichterstattung und Spendeneinnahmen

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

1. Einführung

Die Macht der Medien ist groß, heißt es im Volksmund. Nachrichten von Kriegen, Hitzewellen, Hungersnöten und Flutkatastrophen aus aller Welt erreichen uns täglich in unseren Wohnzimmern und beeinflussen unser Denken und Handeln. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Spendenbereitschaft in Deutschland nach Katastrophenereignissen. Als Beispiele sollen hier die Elbe-Hochwasser-Katastrophe 2002 und die Tsunami-Flut-Katastrophe 2004 herangezogen werden. Die Frage lautet: Inwieweit beeinflusst die Medienberichterstattung das Spendenverhalten? Ausgehend von der Definition und der Funktion der Medien soll auf die Katastrophenberichterstattung allgemein eingegangen werden. Im Folgenden wird das Spendenwesen in Deutschland beleuchtet. Den Kern der Arbeit bilden dann die Ausführungen zu den beiden Katastrophen in Zusammenhang mit der Darstellung zur damaligen Situation der Berichterstattung und dem jeweiligen erzielten Spendenvolumen. Die Zusammenfassung soll zeigen, ob und inwieweit die zusammengetragenen Fakten den Verdacht untermauern, dass ein großes Medieninteresse auch eine erhöhte Spendenbereitschaft nach sich zieht.

1.a) Definition Medien

Der Begriff Medien ist häufig definiert worden. Eine einzige und allgemein gültige Definition existiert nicht. Allen gemein ist, dass Medien als Mittel zur Kommunikation verstanden werden. Der Soziologe Peter Hunziker unterscheidet 3 Arten von Medien:

Zum ersten die primären Medien. Unter ihnen versteht er die an den Körper des Senders gebundenen Übertragungswege, die im direkten Menschenkontakt genutzt werden können. Hierzu zählen die Gestik, Mimik oder die mündliche Rede. Die primären Medien können nur eingesetzt werden, wenn sich Sender und Empfänger zur gleichen Zeit am selben Ort aufhalten.

Die sekundären Medien führt Hunziker als zweite Medienart auf. Hierbei wird das Problem, dass sich Sender und Empfänger zur selben Zeit am selben Ort aufhalten müssen, mit Hilfe von Technik aufgelöst. Der Rezipient empfängt ohne technische Hilfsmittel die vom Sender mit Hilfe von Technik aufgezeichnete Nachricht. Als Beispiel hierfür gelten die Printmedien.

Die dritte Art, auch tertiäre Medien genannt, benötigt auf beiden Seiten technische Hilfsmittel. Der Sender zeichnet Kommunikation auf und verbreitet diese. Der Rezipient benötigt ebenfalls technische Hilfsmittel, um die Nachrichten empfangen und entschlüsseln zu können. Klassisches Beispiel hierfür sind das Telefon und der Fernseher.[1]

In ihrem Buch „Medienökonomie“ beschreibt die Medienforscherin M.L. Kiefer hingegen den Begriff der Medien als: “(..) Kommunikationskanäle, die bestimmte Zeichensysteme transportieren, Zeichen, die nach Regeln organisiert (codiert) und auf der Basis von gesellschaftlichen Vereinbarungen interpretiert (decodiert) werden... .“[2]

1.b) Funktion der Medien

Aus der obigen Definition von Medien lässt sich die wichtigste Funktion der Medien ableiten, die Funktion der Kommunikation. Kiefer sagt diesbezüglich zur Funktion der Medien aus:

„(...)Medien sind aber nicht nur Zeichentransportsysteme, sie sind auch Organisationen, also Sozialsysteme, die auf die Erfüllung bestimmter Zwecke gerichtet sind (...). Medien sind insbesondere Wirtschaftsunternehmen, also Organisationen, die erwerbswirtschaftliche Zwecke verfolgen(...). Medien sind schließlich gesellschaftliche Institutionen(...). Von Medien werden ja bestimmte Funktionen erwartet, Leistungsbeiträge an gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse, wie gesellschaftliche Integration und öffentliche Meinungsbildung, Leistungen aber auch für die Individuen wie Integration oder Unterhaltung.“[3]

Aus diesem Zitat können wir weitere Funktionen entnehmen, wie z.B. die Aufgabe der politischen Bildung und Meinungsbildung, die Integration einzelner Individuen oder Gruppen durch Information und Sozialisation, aber auch die Funktion der Unterhaltung. Nach Hunziker benötigt jede Gesellschaft für ihren Zusammenhalt ein individuelles Kommunikationssystem. Je komplexer die Gesellschaft, desto komplexer das Kommunikationssystem. Übertragen auf die genannten Aufgaben kommt Hunziker zu dem Schluss, dass die Funktion der Medien im Wesentlichen auf den Stabilitätserhalt eines bestehenden Gesellschaftssystems zielt.[4]

2. Krisen- und Katastrophenberichterstattung

Die Medien spielen in der Krisen- und Katastrophenberichterstattung eine bedeutende Rolle. In der heutigen Zeit sind weltweite Berichte über Krisen und Katastrophen bereits ein integraler Bestandteil der Medien, insbesondere des Fernsehens. Der Hintergrund ist der, dass sich die Medien ihrer Verantwortung als globaler Informant und Kommunikator bewusst sind, aber auch als Meinungsbilder. Gleichzeitig sind Medienunternehmen jedoch Wirtschaftsunternehmen, die in Konkurrenz zueinander stehen und um Publikumsquoten kämpfen. Eine wechselseitige Beeinflussung ist vorprogrammiert. Ein häufig genannter Vorwurf, den sich die Medien in Zusammenhang mit der Krisen- und Katastrophenberichterstattung gefallen lassen müssen, lautet, dass die Sensationsgier und der harte Konkurrenzkampf untereinander zu fragwürdigen Multiplikationseffekten führen. So kann die Berichterstattung in einem Geiseldrama die Medien zum Handlanger der Entführer werden lassen. Im Falle einer Naturkatastrophe kann die Art und Intensität der Informationen ausschlaggebend für die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sein, wie die Beispiele im Folgenden noch zeigen werden. Die Medien tragen also mit ihrer Berichterstattung eine hohe soziale Verantwortung, der sie sich bewusst sein sollten. Weichert stellt in seinen Ausführungen klar, dass es zwar ehrenwerte Gründe sein mögen, wenn Krisenjournalisten zu Spenden aufrufen, dennoch bedarf es redaktioneller Richtlinien, um handwerkliche Fehler, die durch zwei der wichtigsten redaktionellen Ansprüche Schnelligkeit und Exklusivität entstehen, auf ein Minimum zu reduzieren. Weiterhin führt er aus, dass sich die Medien, insbesondere das Fernsehen, ihrer Hauptaufgabe vergewissern müssen, möglichst umfassend und differenziert zu informieren und aufzuklären, ohne dabei die eigene soziale Verantwortung aus den Augen zu verlieren.[5]

[...]


[1] Vgl. Hunziker, Peter: Medien, Kommunikation und Gesellschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 1996. S. 15ff

[2] Kiefer, Marie Luise: Medienökonomik. Einführung in eine ökonomische Theorie der Medien. Wissenschaftsverlag. Oldenbourg 2005. S. 16

[3] Ebd., S. 16

[4] Vgl. Hunziker, a.a.O., S. 98ff

[5] Vgl. Weichert, Stephan Alexander: Medien im Ausnahmezustand. In: Medienheft vom 19.12.2005. S. 7

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der Einfluss der Medienberichterstattung auf das Spendenwesen
Note
befriedigend
Autor
Jahr
2009
Seiten
12
Katalognummer
V136172
ISBN (eBook)
9783640440955
ISBN (Buch)
9783640440801
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einfluss, Medienberichterstattung, Spendenwesen
Arbeit zitieren
Doreen Sieh (Autor:in), 2009, Der Einfluss der Medienberichterstattung auf das Spendenwesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136172

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