Vermeidung von Medienbrüchen bei grenzüberschreitenden Transaktionen


Hausarbeit, 2009

21 Seiten


Leseprobe


INHALT

1 Einleitung

2 Grundlagen und Begriffe
2.1 Medienbruch
2.2 Abgrenzung E-Business und E-Commerce
2.3 Anforderungen an E-Commerce

3 Standards im E-Commerce
3.1 Electronic Data Interchange (EDI)
3.2 Extensible Markup Language (XML)
3.2.1 SOAP
3.2.2 XML Common Business Library (xCBL)

4 In der Praxis eingesetzte Lösungen
4.1 SWIFT
4.2 UN/EDIFACT
4.3 RosettaNET
4.4 BMEcat und openTRANS
4.5 Electronic Business XML (ebXML)
4.6 Web Services und SOA
4.6.1 SOAP
4.6.2 WSDL
4.6.3 UDDI

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

Vermeidung von Medienbrüchen bei grenzüberschreitenden Transaktionen

1 EINLEITUNG

Laut einer Studie der Marktforschungsunternehmen Forrester Research und Durlacher Corporation Plc. steigt der Business-to-Business (B2B) Umsatz stark an1. Damit diese beeindruckende Entwicklung weiter anhält, müssen Lösungen eingesetzt werden, die Kommunikationsprozesse zwischen Geschäftspartnern fördern und effizient machen. Eine große Herausforderung ist dabei der zwischenbetriebliche, weil grenzüber­schreitende Austausch von Geschäftsdokumenten. Über diese Grenzen hinweg müssen Prozesse koordiniert und automatisiert werden. Ziel der Unternehmen ist es die Effizienz und Qualität der Prozesse zu steigern und die Kosten zu senken.

Eine Möglichkeit wie dies zu erreichen ist, ist die Vernetzung der Anwendungs­systeme in den Unternehmen um Geschäftsprozesse über die Unternehmensgrenzen hinweg zu automatisieren. Kundenanfragen, Angebot, Auftrag, Lieferung, und Rechnung stellen viele Geschäftsdokumente dar, jedes dieser einzelnen Dokumente wird bei einem Wechsel des Anwendungssystems wieder neu erfasst, obwohl sie inhaltlich gleich sind. Solche Medienbrüche sind sehr unwirtschaftlich und fehler­behaftet. Deshalb kann aus einer automatischen elektronischen Weitergabe und Verarbeitung der Dokumente und Daten Vorteile gezogen werden.

Um den bei der Abwicklung dieser Transaktionen entstehenden Koordinations­aufwand zu verringern haben es sich zahlreiche Initiativen und Unternehmens­kooperationen zur Aufgabe gemacht, Standards zu entwickeln, die Interoperabilität herstellen. Diese unterscheiden sich bezüglich ihres Ansatzes und ihres funktionalen Umfangs. Im Folgenden werde ich die verschiedenen Standards kurz vorstellen und auf in der Praxis erfolgreiche Lösungen eingehen.

2 GRUNDLAGEN UND BEGRIFFE

2.1 MEDIENBRUCH

Unter einem Medienbruch versteht man einen Wechsel des informationstragenden Mediums innerhalb eines Informationsbeschaffungs- oder Informationsverarbeitungs­prozesses2.

Ein Beispiel ist ein eingegangenes Fax (z. B Kundenbestellung), das in ein elektronisches Formular, von einem Mitarbeiter, manuell in den Computer eingegeben wird. Ein solcher Medienbruch in einem Prozess erschwert und verlangsamt diesen und wirkt sich qualitätsmindernd, da fehleranfälliger, aus. Daher ist es, ins besonders bei unternehmensübergreifenden Prozessen, Ziel vieler Unternehmen, Medienbrüche zu vermeiden um wettbewerbsfähiger zu sein. Zusätzlich führt die Vermeidung von Medienbrüchen auch meist zu einer Kostensenkung.

2.2 ABGRENZUNG E-BUSINESS UND E-COMMERCE

Der elektronische Geschäftsverkehr (E-Business) gehört zu den wichtigsten Informations- und Kommunikationstechnologien. E-Business umfasst alle Arten von Geschäftsprozessen, die auf elektronischem Wege abgewickelt werden. E-Business findet weitgehend im Internet, oder mit Techniken des Internets, statt.

E-Commerce meint hingegen mehr die kommerziellen Aktivitäten, die sich zwischen den Marktteilnehmern abspielen. Der Begriff des E-Business ist somit weiter gefasst als der des E-Commerce3.

Ausgangspunkte für grenzüberschreitende Transaktionen sind immer kommerzielle Aktivitäten, also Handelsbeziehungen. Aufgrund dessen werden wir im Folgenden den Begriff E-Commerce verwenden.

Die wichtigsten Verbindungen die zwischen Teilnehmer am E-Commerce sind zustande kommen können, sind:

- Unternehmen und Konsumenten (Business-to-Consumer, B2C)
- Unternehmen untereinander (Business-to-Business, B2B)
- Unternehmer und Administration (Business-to-Administration, B2A)

Was ist E-Commerce nun eigentlich? Eine sehr gute Definition ist4:

„ Electronic Commerce ist ein Konzept zur Nutzung von bestimmten Informations- und Kommunikationstechnologien zur elektronischen Integration und Verzahnung unterschiedlicher Wertschöpfungsketten oder unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse und zum Management von Geschäftsbeziehungen. “

Integration und Verzahnung bedeuten aber genau die Vermeidung von Medien­brüchen bei unternehmensübergreifenden, und damit bei grenzüberschreitenden, Prozessen.

Was dafür notwendig ist, sehen wir im nächsten Kapitel.

2.3 ANFORDERUNGEN AN E-COMMERCE

Zwei wichtige Anforderungen die wir an E-Commerce stellen und die zur Vermeidung von Medienbrüchen führen sind:

- Die (Daten-) Integration der Geschäftsprozesse
- Die Automatisierung der Geschäftsprozesse

Die Integration stellt die Zusammenarbeit in den Wertschöpfungsketten und Geschäftsprozessen heraus. An Unternehmensgrenzen, also an der Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Unternehmen haben die traditionellen Prozesse in der Regel vielfältige Medienbrüche. Hier gilt es die unterschiedlichen Unternehmensprozesse ineinander zu integrieren, das heißt zu harmonisieren und zu verbinden.

Informationen die in Unternehmen elektronisch vorliegen, werden auf "klassischem
Weg", also telefonisch, per Fax oder schriftlich zum Handelspartner übertragen. Der

vollautomatische elektronische Informationsaustausch zwischen Unternehmen und zwischen Unternehmen und Verbraucher ist nicht immer die Regel. Automatisierung heißt hier zwei Computer so zu verbinden, dass sie sich gegenseitig „verstehen“. Informationen (Daten) die in dem einen Computer in einer bestimmten elektronischen Form vorliegen müssen vom anderen Computer verstanden werden. Um dies zu ermöglichen wurden verschiedene Standards entwickelt die wir im nächsten Abschnitt kennen lernen werden.

3 STANDARDS IM E-COMMERCE

3.1 ELECTRONIC DATA INTERCHANGE (EDI)

Unter EDI versteht man ganz allgemein die elektronische Übertragung von Geschäfts­daten, also den elektronischen Austausch von Daten zwischen Anwendungssystemen von zwei oder mehreren Unternehmen.

Ziel von EDI ist es eine Kommunikation über Unternehmensgrenzen hinweg zur Steuerung von Geschäftsprozessen zu ermöglichen. EDI soll die Papierdokumente wie Bestellungen, Bestätigungen, Aufträge, Rechnungen und Lieferscheine überflüssig machen die sonst während eines Geschäftsablaufes anfallen. EDI erlaubt somit einen rein digitalen Kommunikationsfluss zwischen verschiedenen Anwendungen ohne Medienbrüche.

Die Inhalte einer Nachricht müssen so strukturiert sein, dass Anwendungssysteme von anderen Unternehmen diese weiterbenutzen können (siehe auch Kapitel 2.2.1).

Um dies zu gewährleisten wurden verschiedene Standards entwickelt. Die Standards definieren einheitliche Strukturen und Regel für die Kommunikation. Hier zunächst eine kleine Übersicht einiger Standards die entwickelt wurden.

[...]


1 Vgl. http://www.ecin.de/marktbarometer/b2b-umsatz/ (Aufgerufen am 24.02.2009)

2 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Medienbruch (Aufgerufen am 22.02.2009)

3 Vgl. http://www.competence­site.de/ecommerceshop.nsf/44ed936957de26d7c1256911003d7e42/7e60a69cee185639c125697000589e64!OpenDocument (Zugriff 22.02.2009)

4 Vgl. http://www.webagency.de/infopool/e-commerce-knowhow/ak981021.htm (Zugriff 22.02.2009)

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Vermeidung von Medienbrüchen bei grenzüberschreitenden Transaktionen
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Autor
Jahr
2009
Seiten
21
Katalognummer
V136032
ISBN (eBook)
9783640826711
ISBN (Buch)
9783640826322
Dateigröße
1078 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
ans09, eai, murat ertugrul, medienbrüche
Arbeit zitieren
Murat Ertugrul (Autor:in), 2009, Vermeidung von Medienbrüchen bei grenzüberschreitenden Transaktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136032

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