Theater als Präsentationsform im Geschichtsunterricht


Seminararbeit, 2008

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

Theater als Präsentationsform im Geschichtsunterricht

1. Beschreibung des Stückes
1.1 Erster Akt
1.2 Zweiter Akt
1.3 Dritter Akt

2. Kritik des Stückes und didaktische Bewertung

Verwendete und weiterführende Literatur:

Anhang „Pssst … Weißt du schon das Neueste?“ oder: Kretische Tratsch- und Klatschgeschichten

Theater als Präsentationsform im Geschichtsunterricht

„Der Inhalt, das Spielthema des darstellenden Spiels ist der Mensch, das Leben,

dessen Unüberschaubarkeit schaubar gemacht wird.“[1]

Im Rahmen des Kurses haben wir uns für die Präsentationsform des Theaterstückes entschieden oder genauer gesagt: eines kommentierten Theaterstückes mit einem zusätzlichen, ausführlichen Vortrag über die minoisch-kretische Kultur und Mythologie.

Als dreiviertelstündiger Gesamtvortrag, bzw. –vorführung mit anschließender Diskussion reihte sich dieser Teil in eine Folge diverser Präsentationsformen ein, die im Laufe des Semesters vorgestellt wurden, wie Vortrag/Referat, PowerPoint Präsentation, Wandzeitung, die Adaption und Umwandlung einer mythologischen Überlieferung in eine moderne Gerichtsverhandlung (TV-Gerichtsshow) u. a.

Ziel war es, herauszufinden, wie geeignet und mit welchen Vor- und Nachteilen behaftet, verschiedene Darstellungsweisen seien, welche im Geschichtsunterricht von Schülern angewendet werden könnten, zudem diese selbst auszuprobieren und Herangehensweisen zu studieren.

Zusätzlich haben wir unsere gesamte Darstellung mit einer Videokamera aufgezeichnet, um zu verdeutlichen, welchen Stellenwert Aufzeichnung und Auswertung von Unterrichtsgeschehen mittels elektronischer Medien haben kann.

1. Beschreibung des Stückes

Das kurze Stück behandelt die mythologische Überlieferung um Daidalos und seinen Sohn Ikaros ab der Zeit ihrer Ankunft auf der Insel Kreta, welche sich unter der Herrschaft des König Minos befindet (1. Akt), ferner jene Ereignisse um die Flucht der beiden aus dem Labyrinth des Minotauros und solche, die dazu führten (2. Akt), es endet nach dem Tode des Minos auf der Insel Sizilien, welcher durch einen tückischen Hinterhalt des ehemals verbündeten, dort herrschenden König Kokalos dem Jenseits zugeführt wurde.[2] Dies hat für die zwei Handelnden des Stückes, Isaphenia, die Küchenmagd und Protaios, einen Eunuchen im Dienste der Gemahlin des Minos, Königin Persiphaé, ganz unterschiedliche Folgen (3. Akt).

Hiernach werden die Akte als einzelne für sich genauer beschrieben, abschließend steht ein didaktischer Kommentar.

1.1 Erster Akt

Die zwei Bediensteten treffen sich wie zufällig auf einem Gang des großen Palastes Knossos. Sie unterhalten sich und tauschen den neuesten Klatsch aus. Heute gibt es was zu erzählen, denn gerade traf der Handwerksmeister und Erfinder Daidalos mit seinem Sohn Ikaros bei Hofe ein. Man munkelt, er solle aus Athen vom Aeropag (der Gerichtshof Athens) verbannt worden sein, da er seinen Neffen hat töten wollen. Doch ein Mensch mit solch außergewöhnlichen Fähigkeiten wie Daidalos sie aufweisen kann, findet hier auf Kreta Unterschlupf und wird vom König ordentlich bewirtet. Die Ankunft wird von den Bediensteten durch ein Fenster zum Hof beobachtet und findet nicht auf der Bühne statt. Der vielen Vorbereitungen wegen müssen beide sich sputen, trennen sich und gehen ihrer Wege.

1.2 Zweiter Akt

Erneut treffen sich Protaios und Isaphenia in der Verrichtung ihrer Aufgaben auf dem Gang, es sind bereits Jahre vergangen und es gibt wieder eine Gelegenheit für einen Tratsch. Protaios berichtet von der unlängst begangenen Flucht des Daidalos und seines Sohnes aus dem Labyrinth des Minotauros. Isaphenia ist leider nicht so gut informiert, da sie schwer und viel arbeiten muss in den ausgedehnten Kellern der Großküche zu Knossos. Protaios hingegen hat als Diener der Königin in ihrer direkten Umgebung viel Zeit und Gelegenheit, sich mit den neuesten Entwicklungen bei Hofe vertraut zu machen. So erfährt der interessierte Hörer (und Isaphenia) von den nun schon länger zurückliegenden Ereignissen, die zu der spektakulären Flucht der beiden Gefangenen führte. Im vertraulichen Plauderton erzählt Protaios wie Daidalos der Königin zu Diensten war, indem er ihr durch technische Hilfsmittel ermöglichte, sich mit dem göttlichen weißen Stier zu vereinigen und wie aus dieser Verbindung das Mischwesen Minotauros entstand, von dem Isaphenia nur gerüchtehalber gehört hatte. Ferner berichtet er, dass der Minotauros in ein von Daidalos erbautes Labyrinth verbracht wurde, indem ihm regelmäßig einige Athener und Athenerinnen geopfert wurden. Unter diesen befand sich eines Tages der spätere König Athens Theseus, in welchen sich aber die Tochter des Minos, Ariadne, unsterblich verliebte. Um zu verhindern, dass Theseus durch den Minotauros zu Tode kommt, bittet Ariadne den Daidolos um Hilfe. Dieser gibt dem Theseus Mittel in die Hand, um den starken Minotauros zu besiegen und ferner, um aus dem Labyrinth herauszugelangen, den berühmten roten Ariadnefaden. Die Aktion gelingt und Theseus flieht mit Ariadne von Kreta in Richtung Griechenland. Der erboste Minos aber sperrt Daidalos mit seinen Sohn zur Strafe für seine Mittäterschaft anstelle des Minotauros in das Labyrinth. Doch mittels selbst erbauter Flügel aus Wachs und Federn gelingt beiden die Flucht. Dabei missachtet Ikaros den Rat seines Vaters, sich nicht zu sehr der heißen Sonne zu nähern, wobei dessen Flügel zerstört werden und er in die See stürzt. Isaphenia, welche den Absturz noch kürzlich beobachtete, hielt den fallenden Ikaros für eine Sternschnuppe, bei deren Anblick sie sich wünschte, endlich von der abgeschiedenen Küche auf eine interessantere Stelle versetzt zu werden. Enttäuscht über ihren Irrtum zerstört sie eine Keramikvase, die sie bei sich trug.

1.3 Dritter Akt

Im Dritten Akt findet der Zuschauer in verschiedener Hinsicht veränderte Umstände vor. Die Handlung spielt nicht wie zuvor im Inneren des Palastes, sondern auf einem nahe gelegenen Marktplatz. Die zu berichtenden Ereignisse spitzen sich dramatisch zu und die Folgen davon haben auch für unsere beiden Helden gravierende Auswirkungen auf den restlichen Verlauf ihrer Leben.

Isaphenia ist in Eile und hat Gepäck bei sich, doch sie entdeckt Protaios, der sich in der Nähe aufhält, und sie beschließt noch zu verweilen, um mit ihm zu sprechen. Sie erklärt ihm, sie sei auf dem Wege zu einem Schiff, auf welchem sie von ihrem Ehemann erwartet wird, das Ziel der Reise sei die neue Stadt Heraklaia Minoa auf Sizilien. Protaios ist überrascht, von einem Ehemann und einer neuen Stadt zu hören, jedoch ist ihm bekannt, dass der König Minos dort zu Tode kam.

Seit dem bekannt wurde, dass der König dort ermordet wurde, hat sich für beide einiges geändert, denn sie haben durch das Unglück ihren Job im Palast verloren. Protaios, der vormals durch seine Kontakte zur Spitze der Hierarchie stets gut informiert war, wirkt nun etwas plan- und orientierungslos. Doch für Isaphenia zeigte sich ein Glück im Unglück, denn sie lernte in ihrer neu gewonnenen Freizeit einen Mann kennen, der einen Posten auf einem Schiff der Flotte hatte, welche Minos nach Sizilien führte und heiratete ihn, da man damals in solchen Dingen nicht lange fackelte. Außerdem ist sie es nun, welche bezüglich der letzten Ereignisse unserer Geschichte auf dem neuesten Stand ist und so den Protaios in Erstaunen versetzen kann.

[...]


[1] Amtmann, Paul (Hrsg.): Das Schulspiel – Zielsetzung und Verwirklichung, Ein Handbuch für Volksschulen, Realschulen und Gymnasien, Unter der Verwendung der entwicklungspsychologischen Grundlagen der Spielalter von Edmund Johannes Lutz, München 1968, S. 23.

[2] Vgl. zu Daidalos: Roscher, W. H. (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der Griechischen und Römischen Mythologie Bd. 1, Leipzig 1884 – 1890, S. 934 – 938.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Theater als Präsentationsform im Geschichtsunterricht
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Historisches Institut)
Veranstaltung
Präsentationsformen im Geschichtsunterricht
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V136019
ISBN (eBook)
9783640460717
ISBN (Buch)
9783640712779
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theater, Präsentationsform, Geschichtsunterricht, Didaktik, Unterricht, Schule
Arbeit zitieren
Thilo Moritz (Autor:in), 2008, Theater als Präsentationsform im Geschichtsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136019

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