Was ist Motivation[spsychologie]?


Hausarbeit, 2002

19 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Zwei Erklärungsansätze: Druck und Zug
1.2 Erklärungskonzept nach Freud

2. Erklärungskonzept nach Hull

3. Motivation als Person – Umweltbezug
3.1 Der Erklärungsversuch H. A. Murrays‘

4. Leistungsmotivation Aktuellere Entwicklungen in der Motivationsforschung

5. Erweitertes Kognitives Modell
5.1 Motivation und Wille

6. Die Intrinsische Motivation
6.1 Das Flow-Erleben

7. Zusammenfassung

Was ist Motivation[spsychologie]?

Was ist Motivation, was treibt uns an, überhaupt irgend etwas zu tun, womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie, was ist deren Gegenstandsbereich?

Mit dieser Fragestellung soll sich diese Seminararbeit auseinandersetzen.

„Suche und finde die Gründe, um derentwillen jemand handelt“ (Rheinberg, 2000). Dies ist zugegebenermaßen nur ein Teilbereich der Motivationspsychologie, und außerdem gestalten sich die Dinge bei näherer Betrachtung doch etwas komplexer. Aber trotzdem ist dieser Satz, meiner Meinung nach, recht treffend, trotz der oben genannten Einschränkungen.

Aber was treibt uns denn nun an, etwas bestimmtes zu tun, z.B. morgens früh aufzustehen und täglich zur Arbeit zu gehen, ist es ein innnerer Antrieb, weil uns die Arbeit Spaß macht und wir dieser unbedingt nachgehen wollen, oder treibt uns die Sorge aus dem Bett, wie die nächsten Rechnungen bezahlt werden sollen. Oder ist es vielleicht eine Mischung aus beidem? Ist dieses Verhalten eigentlich jeden Tag gleich? Hat man jeden Tag gleichviel Lust auf seine Arbeit? Von welchen Faktoren hängt das ab, zwischen welchen Motivationen wird unterschieden und was für Erklärungsmodelle gibt es?

Die Motivationspsychologie beschäftigt sich damit, Richtung, Ausdauer und Intensität von Verhalten zu erklären. (Rheinberg, 2000). Nun muß man sich aber, um den Gegenstand der Motivationspsychologie zu verstehen, auch mit dem Begriff der Motivation auseinandersetzen. Motivation ist eigentlich nichts anderes, als daß jemand ein Ziel hat, dieses verfolgt und sich dabei nicht ablenken läßt, bis dieses Ziel auch erreicht ist. DeCharms beschrieb die Motivation, als eine milde Form der Besessenheit (DeCharms 1979, S.55. In: F. Rheinberg, Motivation S. 14. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer). Dabei muß man aber auch wissen, daß Motivation nicht immer in gleichen Bahnen abläuft, nicht jeder Mensch empfindet Motivation gleich. Außerdem ist die Motivation keine direkt wahrnehmbare Größe, sondern viel mehr ein hypothetisches Konstrukt, das dazu dient, bestimmte Verhaltensweisen zu erklären.

Zwei Erklärungsansätze: Druck und Zug

Mit den Begriffen Druck und Zug ist gemeint, daß man sich motiviertes Verhalten eher als angetrieben/ „gedrückt“ oder als angezogen vorstellt (Rheinberg, 2000). Das bedeutet, daß man von sich aus handelt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, oder von einem äußeren Einfluß dazu getrieben wird, ein Ziel zu erreichen. Das Erklärungsmodell im ersten Fall findet sich in verschiedenen Denkansätzen, so zum Beispiel bei Freud (1905,1915), dem Ansatz von Lorenz (1942, 1963) und in einigen behavioristischen Ansätzen ( Hull 1943, 1952). Als Beispiel hierfür dienen wohl am besten körpereigene Bedürfnisse, wie zum Beispiel Hunger und Durst, denn wenn der Körper Signale aussendet, kann das Verlangen nach Befriedigung dieser Bedürfnisse so stark sein, daß dafür auch andere Tätigkeiten unterbrochen werden. Solche Bedürfnisse werden als Mangel-

Bedürfnisse (Maslow 1954) bezeichnet. Andere Beispiele hierfür sind aber auch zum Beispiel der Tatendrang oder Aktivismus im allgemeinen, dem aber noch ein konkretes Ziel fehlt

Erklärungskonzept nach Freud

Freud war davon überzeugt, daß von unserem sogenannten Seelenleben nur zwei Dinge bekannt sind, nämlich unser Gehirn und die „Bewußtseinsakte“: Um den gravierenden Unterschied dieser beiden Ansätze zu überwinden, formulierte er die Theorie eines „ psychischen Apparates “: „Wir nehmen an, daß das Seelenleben die Funktion eines Apparates ist, dem wir räumliche Ausdehnung und Zusammensetzung aus mehreren Stücken zuschreiben, den wir uns also ähnlich vorstellen wie Fernrohr, ein Mikroskop und dergleichen“ (Freud 1938, Gesammelte Werke 17, S. 67). Dieser psychische Apparat bestand aus dem „Es“, dem „Ich“ und dem „Über-Ich“.

Der wichtigste Teilbereich hierbei, ist das „Es“. Das „Es“ beinhaltet nach Freud alle angeborenen Funktionen. Freud beschreibt dies folgendermaßen: „Die Macht des Es drückt die eigentliche Lebensabsicht des Einzelwesens aus. Sie besteht darin, seine mitgebrachten Bedürfnisse zu befriedigen“ (Freud 1938, Gesammelte Werke 17, S. 70). Allerdings erzeugt das „Es“ diese Triebe nicht selbst, sondern ein bestimmtes Organ oder Körperteil, die im „Es“ einen Reiz erzeugen. Und eben diese Reize sind es, die wir dann als Triebe wahrnehmen. Nach Freud ist ein solcher Trieb „ein Grenzbegriff zwischen Seelischem und Somatischem“, „ein psychischer Repräsentant, der aus dem Körperinneren stammenden, in die Seele gelangenden Reize“ (Freud 1915, Gesammelte Werke 10, S.214). Diese Art von Trieben beschriebt Freud als drängende Triebe, und genau diesen Trieben ist der Körper ausgesetzt, da er sich diesen nicht widersetzen oder entgehen kann. Nach Freud, sind die „Antriebskräfte unseres Lebensvollzuges also unbewußter Natur“ (in: F. Rheinberg, Motivation, S. 33. 2000. Stuttgart, Berlin, Köln).

Allerdings muß auch gesagt werden, daß Freud von vielerlei Trieben ausging, sich aber auf die sogenannten „Urtriebe“ beschränkte. Er unterschied im wesentlichen zwei Urtriebe, nämlich den Eros und den Todestrieb. Der Eros soll der Fortpflanzung, der Lebenserhaltung und der Vergrößerung einer Population dienen, der Todestrieb hingegen will alles Leben zerstören. In diesen gegensätzlichen Trieben sah Freud folgendes: „Aus dem Zusammen- und Gegeneinanderwirken der beiden gehen die Erscheinungen des Lebens hervor“ (Freud 1934, Gesammelte Werke 16, S.20).

Aufgrund dessen ging Freud auch davon aus, daß das Ziel eines jeden Triebes die Aufhebung des selbigen sei. Diese Aufhebung eines Reizes, wird nach Freud als Befriedigung empfunden. Aber um diese Befriedigung zu erlangen, muß der Trieb an einem Objekt, an einem Gegenstand, an einer Sache oder einer Person abgebaut werden, da das „Es“ alleine dazu nicht in der Lage ist.

Nun kommt das „Ich“ ins Spiel, denn das „Ich“ hilft dem „Es“ diese Triebe abzubauen. Das „Ich“ hält die Verbindung zur Außenwelt und sichert auf diese Weise auch das Überleben des Organismus. Das „Ich“ überprüft die Triebe darauf, ob sie für die weitere Existenz des Organismus gefährdend wären oder nicht. Gleichzeitig kommen hier die Einflüsse des „Über-Ich“ zum tragen. Das „Über-Ich“ beinhaltet nämlich die Einflüsse aus der frühen Kindheit und lässt diese in zukünftige Ereignisse einfließen. Werden nun Normen aus der frühen Kindheit verletzt, werden solche Triebe vom „Über-Ich“ also gar nicht erst zugelassen bzw. zurückgewiesen.

Erklärungskonzept nach Hull

Hull stützte sich im Gegensatz zu Freud auf den Behaviorismus, also ausschließlich auf beobachtbare Daten, sogenannte Beobachtungstatsachen, das heißt auf beobachtbare Reize und auf darauf folgende ebenfalls beobachtbare Reaktionen.

Nicht beobachtbare Prozesse, die ausschließlich im Organismus ablaufen, fanden in der bahavioristischen Betrachtungsweise keine Berücksichtigung. Im Behaviorismus wurde Psychologie mit Lernpsychologie gleichgesetzt, also auf klassisches und instrumentelles Konditionieren.

Hulls Theorie lässt sich nun sehr kurz beschreiben,denn sie „besteht im Kern aus einer allgemeinen Gleichung, die die Stärke einer bestimmten Verhaltenstendenz zum einen abhängig macht von der erlernten Gewohnheit (habit), auf einen bestimmten Reiz mit einer bestimmten Reaktion zu antworten. Die Stärke dieser Gewohnheit hängt ihrerseits ab von der Anzahl der Gelegenheiten, bei denen in der gleichen Situation eben diese Reaktion in der Vergangenheit belohnt wurde“ (Rhein-berg, 2000). Allerdings wird für ein bestimmtes Verhalten, neben einer Gewohnheit, auch noch ein gewisser Antrieb benötigt. Dies führt zu der ersten Formel von Hulls‘ Triebkonzept:

Verhaltenstendenz = Habit x Drive

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Was ist Motivation[spsychologie]?
Hochschule
Universität der Bundeswehr München, Neubiberg  (Pädagogik)
Note
2,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
19
Katalognummer
V13524
ISBN (eBook)
9783638191678
Dateigröße
480 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zu: Rheinberg, F. (2000). Motivation. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer.
Schlagworte
Motivation[spsychologie]
Arbeit zitieren
Sebastian Richter (Autor:in), 2002, Was ist Motivation[spsychologie]?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13524

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Was ist Motivation[spsychologie]?



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden