Wissenschaftliche Märchentheorien und die Umsetzung der Märchen im Deutschunterricht


Examensarbeit, 2009

89 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Wissenschaftliche Märchentheorien und die Umsetzung der Märchen im Deutschunterricht

1. Einleitung

2. Märchen
2.1. Geschichte der Märchen
2.2. Die Gebrüder Grimm
2.3. Andere Märchensammler
2.4. Funktion und Merkmale der Volksmärchen
2.4.1. Themen und Motive
2.4.2. Ablauf und stilistische Mittel
2.4.2.1. Personen und Dinge
2.4.2.2. Sprachliche Mittel
2.4.2.3. Bilder und Symbole
2.5. Abgrenzung gegen benachbarte Gattungen
2.6. Märchenforschung

3. Märchentheorien
3.1. Literaturwissenschaftliche Theorien
3.1.1. Märchen als einfache Formen nach André Jolles
3.1.2. Stilanalyse der Märchen nach Max Lüthi
3.1.3. Strukturanalyse nach Vladimir Propp
3.2. Volkskundliche Theorien
3.2.1. Ursprungs- und Erweiterungstheorie nach Antti Aarne
3.2.2. Analyse und Interpretation von Märcheninhalten nach Lutz Röhrich
3.3. Psychologische Theorien
3.3.1. Tiefenpsychologische Märchenanalyse nach Carl Gustav Jung
3.3.2. Entwicklungspsychologische Analyse nach Bruno Bettelheim
3.4. Ausblick zu den Theorien

4. Umsetzung der Märchen im Deutschunterricht
4.1. Ursprüngliche Ziele und Funktionen
4.2. Heutige Ziele und Funktionen der Märchen
4.3. Kindliche Rezeption – Wirkung der Märchen auf Kinder
4.4. Märchen als Unterrichtsgegenstand
4.5. Wie können Märchen im Unterricht wirken?
4.5.1. Lesen und Schreiben
4.5.2. Sprechen und Zuhören
4.6. Konsequenzen der unterschiedlichen Theorien für den Unterricht
4.7. Entwurf einer Unterrichtseinheit

5. Schlussbetrachtung

Anhang

Literaturverzeichnis

Wissenschaftliche Märchentheorien und die Umsetzung der Märchen im
Deutschunterricht

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Märchentheorien aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen und der Umsetzung und Funktion von Märchen im Deutschunterricht der Mittelschule.

Um mit dem Begriff Märchen zu arbeiten, ist es zunächst notwendig, sich mit der literarischen Gattung auseinander zu setzen und ihre Geschichte, Besonderheiten und Merkmale kennen zu lernen. Dieser Abschnitt hat daher eine wichtige und erklärende Funktion für den folgenden Inhalt der Arbeit. Zudem soll in einem Teil auf die Tätigkeit der Märchensammler, insbesondere auf die Brüder Grimm eingegangen werden. Auch die Forschung und der Begriff der Volksmärchen spielen eine kurze Rolle, um den Gesamtüberblick abzurunden.

Im zweiten Teil der Arbeit sollen die Märchentheorien betrachtet werden. Dafür wurden unterschiedliche Wissenschaftler gewählt, um die Ergebnisse der jeweiligen Forschungsrichtungen darzustellen, welche verschiedene Analyse- und Interpretationsmodelle entwickelt und den Märchen zugrunde gelegt haben. Sind die erläuterten Theorien praktisch umsetzbar und welche Kritik muss man zu diesen äußern? Der dritte Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit der Anwendung der Märchen im Unterricht. Finden die betrachteten Theorien Beachtung im Schulunterricht und wie können die Lernziele methodisch umgesetzt werden? Anschließend wird die heutige Wichtigkeit dieser Geschichten in der Schule betrachtet. Welche Ziele und Funktionen üben sie aus und wie können sie die Lesefähigkeit der Schüler fördern? In welcher Form rezipieren die Mädchen und Jungen Märchen? Gerade in der Schule müssen konkrete Handlungs- und Motivationsformen gefunden werden, um diese wichtige Schlüsselqualifikation und das Leseinteresse bei den Mädchen und Jungen zu fördern.

An dieser Stelle soll schließlich der Entwurf einer Unterrichtseinheit zur Umsetzung der Märchen in der 5. Klasse einer Mittelschule als praktisches Beispiel dienen.

Anzumerken ist letztlich, dass die Sekundärliteratur nicht in jedem Fall aktuellen Datums ist, denn nicht in jedem Gebiet der Märchenforschung liegen Ergebnisse aus den letzten Jahren vor. Da in dieser Arbeit ein Querschnitt der jeweiligen Forschungen angestrebt ist, muss daher auch auf ältere Publikationen zurück-gegriffen werden.

Der begrenzte Rahmen einer Examensarbeit verhindert zudem das Eingehen auf alle Aspekte der Forschung, so dass lediglich eine Auswahl getroffen wurde.

2. Märchen

Dieser Begriff ist heute allgemein bekannt, doch wo sind seine Wurzeln und warum ist er teilweise negativ bewertet? Dies lässt sich etymologisch begründen. Die deutschen Bezeichnungen Märchen oder Märlein (mhd. maerlîn) sind Diminutivbildungen zu „Mär“ (ahd.: mârî; mhd.: maere), was so viel wie Kunde, Bericht, Erzählung oder Gerücht bedeutet.1 Erstmals erwähnt wurde dieser Begriff um 1500 und bezeichnete eine einfache kurze Erzählung. Auch die Adjektive „mären“ (verkünden, erzählen) und „mãr-i“ (berühmt) sind belegt. Eine „Mähre“ ist somit eine „Botschaft von einer Sache [...] die berühmt ist oder berühmt zu werden verdient, so daß sie sich herumspricht.“2 Ursprünglich besaß sie also eine positive Bedeutung. Doch wie andere Diminutive erlag sie früh einer Bedeutungsverschlechterung und wurde als Bezeichnung für unwahre und erdachte Geschichten gebraucht. Ein Beispiel für diesen Bedeutungswandel sind die in dieser Zeit entstandenen Begriffe „lügemaere“ und „tandmaere“.3 In beiden Fällen wurde der Diminutiv auf erfundene, unglaubwürdige Erzählungen angewandt. In diesem Zusammenhang entstanden Begriffe, die bis in die heutige Zeit im Sprachgebrauch erhalten geblieben sind. Deutlich zu erkennen ist dies durch Bezeichnungen und Äußerungen wie „Lügenmärchen“ oder „Erzähl mir doch keine Märchen!“4 Im 18. Jahrhundert setze eine Bewegung gegen die Bedeutungsverschlechterung ein, als unter französischem Einfluss Feenmärchen und Geschichten aus „Tausendundeiner Nacht“ in Mode kamen. Letztendlich konnten im 19. Jahrhundert einerseits die Märchensammlungen der Gebrüder Grimm und die Ludwig Bechsteins und die Dichtungen der Romantiker und die Hans Christian Andersens dem Märchen die negative Assoziation nehmen. Heute sind die Ausdrücke Volks-und Kunstmärchen weitgehend wertfrei und bezeichnen eine bestimmte Erzählgattung. Auch in der Schriftsprache hat sich das mitteldeutsche Wort Märchen durchgesetzt. Im Kontext einiger Redewendungen wie „Erzähl mir doch keine Märchen“ oder „So schön wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht “ erkennt man

heute noch die positive wie negative Wertung des Begriffs.5 Während sich in Deutschland dieser Ausdruck auf eine bestimmte Art der Erzählung bezieht, gibt es hierfür in anderen Sprachen kein Äquivalent. Entweder die Bezeichnung ist zu allgemein gefasst, wie im Englischen „tale“ oder der Ausdruck ist auch für andere Textgattungen vorgesehen, wie im Französischen „légende“ oder sie berücksichtigen nur einen Teil des Märchengutes, wie im Englichen „fairy tale“ und „nursery tale“. Aus diesem Grund wird der Ausdruck „Märchen“ wegen seiner spezifischen Anwendung auf eine besondere Art der Erzählung in anderen Ländern teilweise als Fremdwort genutzt. Diese Legitimation wurde auch durch die weltweite Verbreitung der Grimmschen Sammlung begünstigt.6

Aufgrund der sprachlichen Wurzeln kann nicht nur von einer weiten Verbreitung der Märchen ausgegangen werden, sondern auch davon, dass es sich dabei um eine der ältesten Erzählformen der Literatur handelt. Daher soll im nächsten Abschnitt etwas näher auf die Entstehung und Geschichte eingegangen werden.

2.1.Geschichte der Märchen

Die Gattung Märchen ist eine der ältesten Formen des Kulturgutes und hat in mündlicher Weitererzählung von Generation zu Generation, jahrhundertelang überlebt. Wissenschaftlich konkrete Beweise dafür, wann, wie und wo Märchen entstanden sind, gibt es allerdings bislang nicht. Die Forschung ist sich noch unsicher, was deren Alter und Herkunft betrifft. Es gibt lediglich verschiedene Theorien über die Entstehungszeit und den Ursprungsort. Einige Forscher datieren deren Entstehung auf die Steinzeit, andere glauben, sie seinen im frühen Mittelalter aufgekommen. Ebenso umstritten ist die Herkunft, die in Indien, Ägypten, Babylon oder Kreta vermutet wird. Trotz aller Unklarheiten über die Ursprünge, gibt es doch einzelne Anhaltspunkte, so zum Beispiel Funde von märchenhaften Elementen im alten Ägypten, in Griechenland und in Rom. Hier wurden Schriften auf Papyrus gefunden, welche auf Erzählungen, ähnlich dem Märchenstil, hinwiesen.7 Auffallend ist außerdem, dass sich verschiedene Motive aus der europäischen Märchenkultur auch in den Märchen Indiens, Persiens oder auch Russlands wieder finden. Auf diese Hintergründe soll im Folgenden näher eingegangen werden.

Über die Existenz von Märchen in vorgeschichtlicher Zeit sind nur Vermutungen möglich, aber in der Literatur des Altertums hingegen, können schon Spuren dieser gefunden werden. Aus dem alten Ägypten wurden Erzählungen entdeckt, die klassische Motive und Abläufe von Volksmärchen enthalten. Die auf Papyrus aufgezeichneten Geschichten sind aber keine eigentlichen Volksmärchen, sondern für die Schicht der Gebildeten bestimmt. Die in der Zeit um 1200 v. Chr. entstandenen Erzählungen von Wahrheit und Lüge enthalten dennoch bekannte Motive wie die Hindernisflucht, warnende Tiere, Todeszeichen und Unheilsprophezeiungen. Noch schwerer sind in den Texten des alten Babylons, wie dem Gilgamesch-Epos oder der Etana-Erzählung, märchenhafte Züge zu finden. In Geschichten des alten Israel kann man jene Motive und Abfolgen von Ereignissen am ehesten in den Geschichten von Moses, Joseph oder David und im apokryphen Buch Tobit erkennen, in dem ein Engel eine ähnliche Rolle wie „der dankbare Tote“ spielt. Besonders im alten Griechenland und Rom findet man in der Literatur Hinweise auf Kinder- und Ammenmärchen und Altweibergeschichten. Auch die in den Erzählungen des Herakles, Perseus und der Argonauten vorhandenen Strukturen ähneln im Grundgedanken und Aufbau dem Märchenschema. In griechischen Sagen und Erzählungen existieren Elemente, die nicht nur den Motiven, sondern auch dem Aufbau unseres Märchens zu gleichen scheinen. So lassen sie zwischen der römischen Erzählung von Amor und Psyche und dem Märchen vom Tierbräutigam Parallelen feststellen.8

„Die einzelnen Elemente können nicht ausschließlich dem Märchen zugesprochen werden, und die Ähnlichkeit des Handlungsablaufs ist nicht groß genug, um beweiskräftig zu sein“9, somit können die genannten Hinweise jedoch nicht als Beweis für deren Existenz im Altertum dienen. Diese Wesensmerkmale können genauso gut aus anderen Erzählformen wie Mythen und Epen stammen und auf diese Weise in die späteren Märchen gelangt sein.

Auch für die überlieferte Literatur aus dem Mittelalter lässt sich nur spekulieren, ob es sich bei den enthaltenen Elementen um tatsächliche Motive einiger Volksmärchen handelt oder nicht. Einzelne Inhalte aus der Edda (die Wettkämpfe mit dem Riesen Utgardloki oder die Suchwanderung der Freya nach ihrem Gatten) können ebenso gut aus Mythen oder Sagen stammen. In der aus dem frühen Mittelalter überlieferten lateinischen Literatur findet man Geschichten, die als Schwankmärchen bezeichnet werden, so zum Beispiel die Geschichte vom Meisterlügner, von den befolgten Ratschlägen oder vom Einochs. In Sammlungen von Predigtbeispielen aus dem Spätmittelalter lassen sich Fabeln und Schwänke finden, die ebenfalls in Ablauf und Motiven dem Märchen ähneln. Über Byzanz und Spanien, sowie durch die Kreuzzüge erreichten orientalische Erzählungen, wie das indische Pancatantra, das europäische Abendland. Viel stärker als die indischen Geschichten haben keltische Erzählungen die Literatur des Mittelalters beeinflusst, denn diese scheinen an Volkssagen und –märchen anzuknüpfen. Deren Hang zum Wunderbaren und Phantastischen spiegelt sich in den französischen Versnovellen und in der Artusepik wieder.10

In der Neuzeit und vor allem im 16. Jahrhundert werden die Quellen reichhaltiger und man findet immer häufiger Märchenmotive in der Literatur. Es gibt eine deutliche Zunahme an überlieferten Erzählungen, die als Märchen bezeichnet werden können und ebenso treten die ersten „ausgesprochenen Buchmärchen auf, und darunter sogar Stoffe, die bis in die Gegenwart herein populär geblieben sind.“11 So weisen verschiedene Aschenbrödelvarianten in Deutschland, Frankreich und Portugal auf die sichtliche Existenz und weite Verbreitung von Volksmärchen hin. Auch Hinweise auf andere Märchennamen werden immer häufiger. Das Erscheinen von Giovan Francesco Straparolas ,,Ergötzlichen Nächten“ kann man als Hauptereignis in der Geschichte dieser Gattung im 16. Jahrhundert bezeichnen. Diese Sammlung des Italieners besteht aus 73 mündlich überlieferten Erzählungen, von denen 21 als Märchen angesehen werden können. Hier finden sich Geschichten, wie die vom Meisterdieb, vom Tierprinzen, vom Drachentöter oder vom gestiefelten Kater. Der italienische Schriftsteller und Beamte Giambattista Basile leistete im 17. Jahrhundert mit dem ,,Pentamerone“ unter dem Titel ,,Das Märchen aller Märchen, oder Unterhaltung der Kinder“ den wohl wichtigsten Beitrag zum Volksmärchenbestand. Vorbild dieser Rahmenerzählung ist Boccaccios ,,Decamerone“. In den meisten der 50 Erzählungen entdeckten die Gebrüder Grimm Parallelen zu ihren eigenen Märchen (z.B. Tischleindeckdich, Aschenputtel, Rapunzel, Schneewittchen, Dornröschen, König Drosselbart). Es ist anzunehmen, dass Basile die Geschichten durch mündliche Überlieferung kennen lernte und sie später, mit barocken Wortvariationen, Allegorien und Anspielungen versetzte, weitererzählte und niederschrieb.12 „Sein Werk ist für die Märchenforschung ein Dokument ersten Ranges; eine breite Auswirkung hat es [...] offenbar nicht gehabt, wohl aber sind literarische Anregungen von ihm ausgegangen“13. Als Beweis für die Existenz von Märchen in Deutschland gilt zum Beispiel die Erzählung vom Bärenhäuter in den ,,Simplicianischen Schriften“ von Grimmelshausen. In den Predigtsammlungen dieser Zeit waren vor allem Prediktmärlein wie Mirakelgeschichten, Fabeln, Schwankmärchen und Liebesgeschichten beliebt. Im Gegensatz dazu fanden Zaubermärchen keine große Verbreitung, denn diese waren scheinbar weder als moralische Beispiele noch zur Unterhaltung zu gebrauchen. Kurze Zeit später, gegen Ende des 17. Jahrhunderts gab der französische Schriftsteller Charles Perrault acht Erzählungen heraus, von denen 7 gesammelte Volksmärchen wie Dornröschen, Rotkäppchen, der gestiefelte Kater, Frau Holle oder Aschenputtel sind.14 Er erzählte sie in einem naiven, halb ironischen Tonfall und in einer einfachen Sprache, ohne Ausschmückungen und willkürliche Erweiterungen. Seine Geschichten haben großen Einfluss auf die Märchen in Deutschland ausgeübt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfreuten sich auch die sogenannten Feenmärchen großer Beliebtheit, die aus einer phantastischen Kombination von orientalischen Erzählungen und eigenen Erfahrungen stammten. Zu dieser Zeit veröffentlichte Jean Antoine Galland ,,Tausend und eine Nacht“. Diese 10 Bände basierten auf einer aus dem 14.Jhdt. stammenden arabischen Handschrift und mündlichen Erzählungen eines syrischen Maroniten. Seine freie Bearbeitung hatte großen Erfolg und wenig später veröffentlichten F. Pétis de la Croix und Le Sage in fünf Bänden die ,,Mille et un jours“. Daraufhin folgte eine Flut von pseudoorientalischen Schriften, in die Schriftsteller eigene Erfindungen und heimische Volkserzählungen einbanden. Um das Bedürfnis der Menschen nach Phantastischem und Wunderbarem zu befriedigen, waren diese Erzählungen, genauso wie die stark verbreiteten Feengeschichten, gut geeignet. Das entscheidende Ereignis in der Geschichte des deutschen Volksmärchens war zweifelsohne die Herausgabe der gesammelten ,,Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm im Jahre 1812. Sie haben es mit ihrem Werk geschafft, diese wieder gesellschafts- und buchfähig zu machen. Eine weitere wichtige Folge war, dass nun in ganz Europa nach Vorbild der Brüder Grimm Volksmärchen aufgezeichnet und veröffentlicht wurden. Dadurch haben sie viele, schon in Vergessenheit geratene Märchen gerettet, andererseits trat aber auch das Buch anstelle der mündlichen Überlieferung von Generation zu Generation.15

Es gibt nicht nur Uneinigkeit über die Frage, wann und in welchem Land Volksmärchen aufgetaucht sind, sondern auch darüber, wie diese überhaupt entstanden sind. Dazu wurden zwei Grundtheorien entwickelt, welche deren mögliche Entstehung erklären. Die Auseinandersetzung erfolgt in Bezug auf die sich gegenüberstehenden Theorien der Monogenese und Polygenese, auf welche in einem späteren Teil der Arbeit noch eingegangen werden soll.

2.2.Die Gebrüder Grimm

Die Brüder Grimm wurden in Hanau bei Frankfurt als älteste Kinder einer Beamten- und Pastorenfamilie geboren. Jacob Ludwig Carl Grimm kam hier am 4. Januar 1785 zur Welt, Wilhelm Carl Grimm ein Jahr später am 24. Februar 1786.16 Schon in ihrer Kindheit verband die Zwei eine enge Vertrautheit. Diese brüderliche Liebe und Eintracht bildete auch die Basis für ihre über sieben Jahrzehnte andauernde Gemeinschaft des Lebens und Schaffens.17 Ihre Mutter Dorothea Grimm, geb. Zimmer stammte aus Kassel und bescherte Jacob und Wilhelm vier weitere Brüder. Der Vater Philipp Wilhelm Grimm war Jurist und arbeitete als Verwaltungsbeamter, er erlag bereits 1796 einer Lungenentzündung. Die unbeschwerte Kindheit und das gute Ansehen endeten mit diesem Schicksalsschlag. Die Familie musste das Amtshaus verlassen und zog mehrmals um. Zwei Jahre später, 1798 besuchen die Geschwister das „Lyceum Fridericianum“ in Kassel. Dies wurde nur durch die Hilfe der am Kasseler Hof lebenden Schwester der Mutter, Henriette Zimmer möglich. Anschließend begann zunächst Jacob Grimm 1802 mit einem Jurastudium in Marburg, sein Bruder folgte ihm im Jahr darauf und schloss dieses 1806 mit dem Examen ab. Hier kam der entscheidende Anstoß zur Beschäftigung mit der „Volkspoesie“. Einer ihrer Professoren, der Rechtshistoriker Prof. Friedrich Carl von Savigny führte die Brüder in den Kreis der Romantiker ein. Zudem stellte er ihnen seinen Schwager Clemens Brentano und dessen Schwager Achim von Arnim vor, welche sie mit den Bestrebungen der Heidelberger Romantik vertraut machten. Durch die von 1806 bis 1808 dauernde Mitarbeit an Arnim und Brentanos romantischer Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, welche 1805 und 1808 in drei Bänden erschien, gewannen die beiden Einblicke in die Praxis des Sammelns, Bearbeitens und Edierens historischer und volkstümlicher Texte.18

Nun begannen sie bald selbst, die überlieferten Texte zusammenzutragen, um damit ein „weiteres Stück Volksdichtung zu retten“19. 1808, nach dem Tod der Mutter, wurde Jacob Grimm zunächst Privatbibliothekar des westfälischen Königs Jérome Bonaparte. Doch das Interesse der Brüder Grimm lag besonders im Bereich der Mythen, Sagen, Märchen und Volkslieder. Ihre ersten Bücher veröffentlichten die beiden 1811, Jacob „Über den altdeutschen Meistersang“ und Wilhelm über „Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen“. „Es war vielleicht gerade Zeit, diese Märchen festzuhalten, da diejenigen, die sie bewahren sollen, immer seltner werden [...]“20, heißt es 1812 in der Vorrede zu der Sammlung der Brüder Grimm. Weihnachten 1812 lagen schließlich die ersten Exemplare der 900 Stück umfassenden ersten Auflage unter dem Namen „Kinder- und Haus-Märchen. Gesammelt durch die Brüder Grimm“ vor.21 Ein zweiter Band folgte 1815. Sie trugen hierfür in und von Kassel aus über zweihundert Texte zusammen und schöpften sowohl aus mündlicher Überlieferung, als aus schriftlichen Quellen. Die Vorstellung, die Geschwister seien über das Land gezogen und hätten in abgelegenen Dörfern einfache alte Menschen nach Märchen befragt, trifft allerdings nicht zu. Der Kreis der Beiträgerinnen und Beiträger ist einerseits nicht sehr groß und besteht größtenteils aus gebildeten Personen, vor allem aus Hessen und Westfalen. Der Anteil der einfachen Leute an ihren Märchen ist eher gering. Die Brüder erfuhren zahlreiche Märchen aus den Kasseler Bürgerfamilien Wild und Hassenpflug und aus Westfalen erhielten sie bedeutende Beiträge durch die Familie der Freiherrn von Haxthausen und durch die Schwestern Annette und Jenny von Droste-Hülshoff.22 Vor allem Jacob Grimm forderte eine wörtliche Aufzeichnung mit einer möglichst geringen Nachbearbeitung, die Märchen sollten lediglich schriftlich festgehalten werden. Für die Brüder Grimm sollten eine exakte quellenkritische Erforschung und der historisch gegründete wissenschaftliche Nachweis entscheidend sein. So schreiben sie in der Vorrede zu ihren Kinder- und Hausmärchen: „Was die Weise betrifft, in der wir hier gesammelt haben, so ist es uns zuerst auf Treue und Wahrheit angekommen. Wir haben nämlich aus eigenen Mitteln nichts hinzugesetzt, keinen Umstand und Zug der Sage selbst verschönert, sondern ihren Inhalt so wiedergegeben, wie wir ihn empfangen haben [...]“. Dies steht im Gegensatz zu dem Begriff der „Kunstmärchen“, welche von einem konkreten Dichter stammen. Doch in der Praxis feilten sie teilweise an den Texten, bearbeiteten sie stilistisch und passten sie der Zeit und deren sittlichen Normen an.23 Ihre weitere Arbeit beinhaltete daneben die Gründung der Zeitschrift „Altdeutsche Wälder“ 1813. Zudem wurde 1815 „Der arme Heinrich“ und „Die Lieder der Edda“ durch die Grimms herausgegeben, es folgte 1816 der erste Teil „Deutscher Sagen“.24

Jacobs wissenschaftliche Arbeit galt in der Folge vornehmlich seinen sprach-geschichtlichen Untersuchungen, während Wilhelm sich der erweiterten und überarbeiteten Neuauflage der Kinder- und Hausmärchen widmete, verbunden mit einer wissenschaftlichen Kommentierung. In der Buchhandlung in Göttingen erschien 1819 der erste Teil der „Deutschen Grammatik“ von Jacob Grimm. Im selben Jahr wurde die zweite Auflage der Kinder- und Hausmärchen gedruckt, der dritte Band erschien 1822 und die kleine Ausgabe 1825. In der Zeit von 1814 (Wilhelm) bzw. 1816 (Jacob) bis 1829 waren die beiden Brüder an der Bibliothek in Kassel beschäftigt, Wilhelm als Sekretär, Jacob als Bibliothekar. Im Mai 1825 heiratet Wilhelm die Apothekertochter Henrietta Dorothea Wild und noch im selben Jahr wurde Jacob, sein erster Sohn, geboren. Wilhelms wissenschaftliches Hauptwerk, „die Deutsche Heldensage“ erschien 1829 in Göttingen, ein Jahr zuvor hatte Jacob bereits seine Sammlung „Deutsche Rechtsaltertümer“ veröffentlicht. Dieser setzte zudem 1834 seinen lang gehegten Plan um und trat mit dem Buch „Reinhart Fuchs“ hervor. Im Jahr darauf veröffentlicht er sein Werk „Deutsche Mythologie“ und Wilhelm die „Germania“ des Tacitus.25

König Ernst August II. von Hannover hob am 1. November 1837 das vier Jahre zuvor erlassene Grundgesetz seines Staates auf. Dagegen protestierten die „Göttinger Sieben“, welchen auch Jacob und Wilhelm Grimm angehörten, ebenso wie der Historiker Friedrich Christoph Dahlmann, der Orientalist Heinrich Ewald, der Literaturhistoriker Georg Gottfried Gervinus, der Staatsrechtler Wilhelm Eduard Albrecht und der Physiker Wilhelm Weber. Die Professoren wurden deshalb am 11. Dezember ihrer Ämter enthoben. Aber Bettina von Arnim, Alexander von Humboldt, Friedrich Carl von Savigny, Karl Lachmann und andere setzten sich dafür ein, dass König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die Gebrüder Grimm am 2. November 1840 nach Berlin einlud. Im selben Jahr erschien eine dritte Ausgabe der Grimmschen Märchen und weitere sollte folgen. Ein Jahr später wurden die Brüder in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen.26 1841 erhielt Jacob den Orden der französischen Ehrenlegion und 1842 überreichte man ihm den Orden pour le mérite. Allerdings konnte er sich über diese Ehrungen kaum freuen, da zur gleichen Zeit sein Bruder Wilhelm schwer und lebensgefährlich erkrankte. Auch er selbst klagt 1843/44 über gesundheitliche Probleme. In den Jahren 1842 und 1854 brachten die Geschwister mit den „Merseburger Zaubersprüchen“ (von Wilhelm) und dem „Deutschen Wörterbuch“ (von Jacob) zwei weitere bedeutende Werke heraus. Die Brüder Grimm waren um 1850 in die Jahre gekommen, in denen sich die meisten Menschen von ihrem Amt zurückziehen. Sie beendeten zwar ihre Vorlesungen an der Universität, gaben aber ihre Dozententätigkeit nicht auf. Ihre Zeit erfüllten sie bis zuletzt als Forscher und Gelehrte.27 Am 16. Dezember 1859 stirbt schließlich Wilhelm im Alter von 73 Jahren im Kreise seiner Familie und am 20. September 1863 Jacob in Berlin.28 Ihre bekanntesten Märchen aus der Sammlung sind unter anderem: „Frau Holle“, „Rumpelstilzchen“, „Brüderchen und Schwesterchen“, „Dornröschen“ und „Rotkäppchen“.

2.3.Andere Märchensammler

Nicht nur die Brüder Grimm haben sich mit dem Zusammentragen und der Ver-schriftlichung von Märchen beschäftigt. Und auch ihr 1812 erschienener Band der Kinder-und Hausmärchen, welcher über Europa hinaus bekannt wurde und als Grundlage vieler Forscher diente, war nicht deren erste Auseinandersetzung mit dieser Gattung. Bereits 1810 wurde die „Oelenberger Handschrift“ veröffentlicht, welche weniger Stilisierungen enthielt und genauer am Mündlichen orientiert war.29 Die Grimmschen Sammlungen haben mit Anderen eines gemeinsam, viele Verfasser sind unbekannt und die Geschichten wurden über Jahrhunderte mündlich überliefert, wodurch sie weiter geformt wurden. In Deutschland gab es einen weiteren Märchensammler, dessen Name hier genannt sein sollte. Ludwig Bechstein (1801-1860) veröffentlichte erstmals 1845 das „Deutsches Märchenbuch“ und 1856 folgte „Das neue Deutsche Märchenbuch“. Er betont, die über-lieferten Erzählungen weit weniger sprachlich und inhaltlich geändert zu haben. Dennoch hat auch er Umformungen vorgenommen und den Geschichten einen eigenen Stil verliehen. Bechstein verfolgte vor allem pädagogische Ziele, seine Texte sind teilweise religiös geprägt und durch eigene Erlebnisse beeinflusst. Er nahm beispielsweise die so genannten „Stiefmuttermärchen“ aus seiner Sammlung heraus, da er gute Erfahrungen mit seiner eigenen Stiefmutter gemacht hatte. Bei vielen seiner Niederschriften finden sich ähnliche thematische Motive wie bei den Brüdern Grimm, so zum Beispiel Bechsteins „Die verzauberte Prinzessin“ und „Die Bienenkönigin“ der Brüder Grimm. Im Gegensatz zu den Geschwistern sammelte Bechstein die Volksdichtungen, indem er die deutschen Lande bis in die kleinsten Winkel durchreiste und sich bekannte und unbekannte Märchen erzählen ließ. Aber auch er nutzte die international vorhandenen Aufzeichnungen. Zu nennen ist hier einer der bekanntesten europäischen Sammler, der Italiener Giovan Francesco Straparola (ca. 1483-1558). 1550 und 1553 erschienen seine 74 Erzählungen in 2 Teilen unter dem Titel „ Le piacevoli notti“. Er nahm darin viele mündliche Überlieferungen meist unverändert auf. Allerdings sind seine Einflüsse auf Deutschland nur bruchstückhaft zu belegen. Die erste deutsche Übersetzung einiger Teile wurde 1791 vorgenommen, 1817 und 1908 nahmen Friedrich Wilhelm Valentin Schmidt und Hans Flörke eine Gesamtübersetzung des Werkes vor.30 Der Italiener Giambattista Basile (ca. 1575-1632) veröffentlichte 1634 seine Märchensammlung mit dem Namen „Das Märchen aller Märchen oder Unterhaltung für Kinder“, welche über 50 Geschichten enthält. Seit 1674 wurde das Buch unter dem an Boccaccio angelehnten Titel „Pentamerone“ bekannt. Auch er hat die Geschichten nach seinem Geschmack und nach dem barocken Zeitalter gestaltet.31 In Frankreich war Charles Perrault (1628-1703) tätig und legte eine Zusammenstellung von Prosamärchen an. Er übte großen Einfluss auf die deutsche Märchenkultur aus. Viele von seinen Texten sind in den Schriften Grimms und Bechsteins aufgetaucht.32 Eine arabische Sammlung von Alf laila wa-laila „Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten“ wurde 1839 ins Deutsche übersetzt. Die bekannteste russische Märchenzusammenstellung ist die 1861 in Moskau erschienene Aufzeichnung „Russische Volksmärchen“ von Aleksander Afanasjew (1826-1871), welche über 300 Erzählungen enthält. Afanasjew wird auch als „russischer Grimm“ bezeichnet.

Bekannt sind auch die Märchen von Wilhelm Hauff, die allerdings nicht generell auf alte Überlieferungen zurückgehen, sondern Neudichtungen sind. Der erste Band ist durch orientalischen Einfluss geprägt und enthält bekannte Geschichten wie „Kalif Storch“ und „Der kleine Muck“. Der zweite Band beinhaltet unter anderem die Erzählung von „Zwerg Nase“ und sein dritter Band behandelt eher Sagenstoffe, die Schwarzwaldsage „Das kalte Herz“ ist die Bekannteste. Der berühmteste skandinavische Märchensammler und -dichter war der Däne Hans Christian Andersen. Er schuf unter anderem bedeutende Kunstmärchen wie „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Des Kaisers neue Kleider“, „Die Schneekönigin“, „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ und „Das Feuerzeug“.

Das Wissen um diese verschiedenen Aufzeichnungen und der Vergleich mehrerer Varianten sind besonders wichtig für die Märchenforschung. Eine Deutung kann nur erfolgen, wenn ein Überblick über verschiedene Varianten geschaffen wurde. Die Änderungen der Verfasser sind für Forscher eher nachteilig, denn es wird damit schwerer die ursprüngliche Version eines Märchens zu finden, um zum Beispiel auf dessen Alter zu schließen.

2.4.Funktion und Merkmale der Volksmärchen

Die Bezeichnung der Grimmschen Sammlung als „Kinder- und Hausmärchen“ weckt die berechtigte Annahme, dass diese Erzählungen allein für Kinder gedacht waren. Doch die Volksmärchen wurden ursprünglich von Erwachsenen für Erwachsene geschaffen. Diese dienten hauptsächlich in den unteren Gesellschaftsklassen zur Unterhaltung. Dort „[...] ersetzte die erzählte Geschichte den Menschen das Buch, die Zeitung, den Rundfunk, das Fernsehen. Das Märchen befriedigte das Informationsbedürfnis, das Traditionsbedürfnis, das Unterhaltungsbedürfnis, die Lachlust, die Klatschlust und den Sensationshunger.“33 Oft sind die Geschichten auch nach den Wünschen der Zuhörer ausgeschmückt worden. So dienten sie als willkommene Abwechslung zum eintönigen Alltag der schwer arbeitenden Menschen. Sie konnten aus ihrem Leben in eine Traumwelt mit immer glücklichem Ausgang fliehen, da eine Verbesserung ihrer eigenen Lebensverhältnisse in der Realität nahezu aussichtslos war. Letztlich wurde ab Mitte des 18. Jahrhunderts das Volksmärchen durch die Aufklärung zu Ammengeschichten reduziert und zu Erziehungszwecken den Kindern erzählt.

Der Stil der einzelnen Märchen wurde über die Jahrhunderte durch die Eigenart jedes Volkes und jeder Epoche beeinflusst. Dennoch kann man von einer Grundform sprechen, die allen gemeinsam ist. Trotz der nationalen, zeitlichen und individuellen Verschiedenheiten gibt es gewisse gemeinsame Züge, welche hervorgehoben werden sollen. Diese Idealvorstellung hingegen kommt in reiner Form nie vor.34 Unter Berücksichtigung dieser Einschränkungen lassen sich einige Merkmale des sogenannten Grundtyps des europäischen Volksmärchens feststellen.

2.4.1. Themen und Motive

Wilhelm Wundt bezeichnet die Märchen als „Glücksmärchen“, womit er auf das wesentliche Thema hinweist. Der Held zieht aus, um sein Glück zu machen oder er findet es durch Zufall. Dieses besteht fast immer im Erlangen von Reichtum oder dem Erringen einer Braut oder eines Bräutigams, womit häufig die Aussicht auf einen Königsthron verbunden ist. Bevor dieses Ziel erreicht wird, steht am Anfang jeder Handlung ein Mangel oder Schaden, welcher als Armut, Kinderlosigkeit, Krankheit oder Verlust der Mutter dargestellt wird. Zwischen Mangel und Glück steht immer ein Konflikt, welchen der Held lösen muss. Hierfür muss er sein Elternhaus verlassen und auf Wanderschaft gehen. Er ist gezwungen, Aufgaben zu lösen, wobei ihm jenseitige Wesen, wie Zauberer, weise Frauen oder hilfreiche Tiere zur Seite stehen und ihm magische Gaben und Mittel zur Verfügung stellen. Die Sympathie des Märchens gilt ausschließlich dem Helden, welcher oft als dumm und einfältig beschrieben wird. Aber er handelt richtig, indem er seinem guten Herzen folgt, er ist mitleidig und furchtlos, er teilt sein Brot und verschont die Tiere. Die Bewährungsproben können Mutproben sein, wie der Kampf mit einem Drachen oder Riesen, die Befreiung einer gefangenen Königtochter, das Übernachten in einem verwunschenen Schloss oder Aufgaben, die die Geduld und Ausdauer des Protagonisten beanspruchen. Bedeutend im Märchen sind vor allem Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen und Tieren, sowie Mut und Geduld. Auch die „Scharfsinnproben“ werden häufig nur durch Glück und Zufall gelöst. So gehören Prüfung und Bewährung, Befreiung und Erlösung, zu den immer wiederkehrenden Themen. Und auch Motive wiederholen sich. Festhalten sollte man hier die Aussetzung, Verstoßung oder Verwünschung der Kinder, den Dienst im Jenseitigen, die falsche und rechte Braut und den Kampf mit Riesen und Drachen. Doch allein an Hand von Themen und Motiven kann man ein Märchen nicht bestimmen.35

2.4.2. Ablauf und stilistische Mittel

Der Handlungsverlauf ist im Allgemeinen gekennzeichnet durch einen Konflikt und dessen Lösung, das heißt durch bestimmte „Schwierigkeiten und ihre Bewältigung“36. Die Schwierigkeit kann in einem Kampf oder einer Aufgabe liegen. Die Bewältigung besteht darin, dass ein Sieg oder eine Lösung herbeigeführt werden. Charakteristisch ist zudem ein stets guter Ausgang des Geschehens. Die Ausgangslage der Handlung bildet ein Mangel oder eine Notlage, eine Aufgabe, ein Bedürfnis oder andere Schwierigkeiten, die bewältigt werden müssen. Im Folgenden werden wesentliche menschliche Verhaltensweisen und Unternehmungen dargestellt, so zum Beispiel der Kampf, das Stellen und Lösen von Aufgaben, eine Intrige und Hilfe, eine Schädigung und die Heilung, Mord, Gefangensetzung und Befreiung, sowie die Werbung und Vermählung oder die Berührung mit den zauberischen und jenseitigen Mächten. Wichtige Themen im Märchen sind unter anderem der Widerstreit von Schein und Sein, die Verkehrung der Situation in ihr Gegenteil und der Sieg des Kleinen über den Großen. Zudem gelten Paradoxien und Ironie als charakteristische Merkmale. Die Paradoxa sind dabei so selbstverständlich, dass sie kaum mehr auffallen. Viele Märchen sind in Bezug auf ihren Handlungsablauf zweiteilig: „Nach der Lösung der Aufgabe, dem Bestehen des Kampfes, dem Gewinn von Braut oder Bräutigam werden Held oder Heldin des Preises beraubt oder geraten in eine neue Notlage, die sie bewältigen oder aus der sie gerettet werden müssen. [...] Von dieser Tendenz zur Zweiteiligkeit abgesehen neigt das Märchen zur Darstellung des Geschehens in drei Abläufen: drei Brüder ziehen nacheinander aus, um die Aufgabe zu lösen, oder der Held (die Heldin) selber muß nacheinander drei Arbeiten vollbringen, drei Ungetüme überwältigen, drei Zauberdinge holen.“37

In der Darstellungsart neigt das Märchen dazu „handlungsfreudig“38 zu sein und zeigt ein rasches Fortschreiten der Handlung. Diese ist meist einsträngig geführt, in leicht überschaubare Episoden gegliedert und gibt der Erzählung Bestimmtheit und Klarheit. Es wird keine ausführliche Vorstellung der Personen und Schauplätze vorgenommen, was ebenso für leichtes Verständnis sorgt. Gern werden grobe Umrisse, runde Zahlen und bekannte Farben verwendet. Das Geschehen ist stets von außen gelenkt, das heißt der Ablauf wird nicht vom Helden selbst geführt, was durch gestellte Aufgaben, Verbote, Bedingungen, Ratschläge und Hilfen aller Art verdeutlicht wird. Die Figuren treten einzeln auf, im Gegensatz zur Sage, wo ein ganzes Volk der Zwerge oder ein Zug der Geister auftaucht. Das Innenleben und die Umwelt dieser Figuren spielen eine ebenso geringe Rolle wie die Regionen, in denen die Jenseitsfiguren ihren Platz haben. Ein weiteres besonderes Kennzeichen besteht darin, dass viele Märchen über bestimmt Formeln, Kennworte und Wiederholungen, wie zum Beispiel den bekannten Schlusssatz „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ verfügen. Gründe hierfür sind vermutlich in der Methode des mündlichen Übertragens zu suchen, denn die Vortragenden waren auf Gedächtnisstützen dieser Art angewiesen.39

2.4.2.1.Personen und Dinge

Neben bekannten Themen und Motiven haben auch Personen und Dinge prägnante Zuordnungen. Hauptperson in jedem Märchen ist gewöhnlich der Held oder die Heldin, welche im Allgemeinen menschlich sind. Die anderen Figuren sind auf diese Hauptperson in irgendeiner Art bezogen, meist als dessen Helfer, Partner oder Auftraggeber. Autoritätsgestalten wie Könige, Prinzessinnen oder Eltern belegen die Hauptfigur häufig mit Aufgaben, um entweder ihre Tauglichkeit zu prüfen oder ihre Vernichtung herbeizuführen. Der Feind oder Gegner tritt häufig in einer nicht menschlichen Gestalt auf, dies sind Wesen wie Hexen, Feen, Zauberer, Riesen und Zwerge. Die handelnden Personen bekommen nie Eigennamen, es werden oft neue Namen definiert, die maßgebliche Eigen-schaften hervorheben oder die Figuren werden auf ihren Beruf hin bezeichnet. Häufig erhält der Protagonist beliebte und weit verbreitete Allerweltsnamen wie Hans oder im Russischen Iwan. Auch sind die Figuren scharf in gut und böse, schön und hässlich, vornehm und niedrig und ähnliches eingeteilt. Vom König, Grafen und Kaufmann bis hin zum Bettler, Schweinehirten oder Bösewicht sind alle wesentlichen Erscheinungen der menschlichen Welt erfasst. Von großer Bedeutung sind auch die Dinge, wie Lebenswasser, ein Ring oder ein Schlüssel, welche an Stelle einer zu gewinnende Person stehen können. Auch diese teilen sich in Zauber- und Alltagsdinge. Hier erscheinen Elemente wie Tische, Kleider, Häuser oder Schwerter. Pflanzen, wie Blumen, Bäume und Früchte zählen auch zu den Bestandteilen eines Märchens. Das „Hauptrequisit aber ist die Gabe, die den Helden zur Lösung seiner Aufgabe instand setzt.“40

2.4.2.2.Sprachliche Mittel

Bereits Anfang und Ende des Märchens sind formelhaft gestaltet. Am häufigsten findet man das bekannte „Es war einmal...“ als Einleitung. Hingegen beginnt das erste Märchen der Brüder Grimm mit dem Satz „In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat...“, dieser wurde nur noch einmal wiederholt. Es gibt aber auch eine umständliche Beteuerung, dass die Geschichte der Wahrheit entspricht, indem gesagt wird: „Es war einmal, was einmal war. Wäre es nicht gewesen, würde es nicht erzählt“. Viele Texte setzen aber auch mit der unmittelbaren Handlung ein, wie in „Der junge Riese“ („Ein Bauersmann hatte einen Sohn...“) oder in „Des Teufels rußiger Bruder“ („Ein abgedankter Soldat hatte nichts zu leben...“). Ebenso formelhaft enden auch viele Märchen. Das berühmte „Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute“, findet sich allerdings nur einmal in den Aufzeichnungen der Brüder Grimm in „Fundevogel“. Häufig werden die Schlusssätze „Sie lebten vergnügt bis an ihr Ende“ (z.B. „Dornröschen“) und „... lebten lange Jahre in Glück und Frieden“ („Die sechs Schwäne“, u.a.) verwendet. In der Grimmschen Sammlung meldet sich teilweise der Erzähler am Schluss zu Wort, indem er unter anderem sagt: „Ich wollte, du und ich, wir wären auch dabei gewesen“. Damit wird der Zuhörer unmittelbar angesprochen und in das glückliche Ende einbezogen. Formelhaft wirken auch die unterschiedlichen Reime, die in die Erzählungen eingebaut wurden. So zum Beispiel Aschenputtels Spruch „Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich“ und die Worte der Gänsemagd „Weh, weh, Windchen, nimm Kürdchen sein Hütchen“. Dies scheint die Art zu sein, in der überirdische Mächte sprechen. Von diesen Versen abgesehen, sind Märchen größtenteils in Prosa erzählt. Eine eindeutige Aussage über die ursprüngliche Sprache dieser Gattung lässt sich kaum treffen, da die Texte „von Wilhelm Grimm bearbeitet, geglättet und ausgeschmückt“41 wurden. Unter den über 200 Erzählungen der Sammlung sind nur 20 in Dialekt verfasste Texte. Aber auch in den hochdeutschen Schriften finden sich mundartliche Ansätze. So steht beispielsweise „Hucke“ für eine auf dem Rücken getragene Last oder „Itsche“ für Kröte. Mit diesen Ausdrücken haben die Brüder versucht, trotz der Bearbeitung den Volkston beizubehalten. Der Satzbau ist in der Regel parataktisch, viele Sätze beginnen mit „da“ und „nun“. Besonders altertümlich klingen diese, wenn sie mit dem Verb beginnen („Sprach der König...“, „Lief fort ins Dorf...“). Neben der volkstümlichen Sprache hat Wilhelm Grimm zudem versucht, einen kindlichen Ton zu treffen. Dies führt zu Diminutiven wie „Kämmerchen“, „Bettchen“ und „Röckchen“.42

2.4.2.3.Bilder und Symbole

Neben sprachlichen Mitteln kann man auch besondere Symbole in den Märchen finden. Diese sind weltweit verbreitet, denn alle Bilder und Gleichnisse sind in den Träumen der Menschen vorhanden. Sie tauchen immer wieder auf und haben weitgehend die gleiche Bedeutung. Die Märchenerzähler bedienten sich der vorhandenen Traumfiguren, da diese den Zuhörern bekannt waren und somit verstanden wurden.43 Zu diesem Thema schreibt auch Max Lüthi: „Wer an das Märchen denkt, dem treten zunächst eine Reihe von Bildern vor das erinnernde Auge: Prinz und Prinzessin, König und Königin, Schweinehirt und Gänsemagd, Wald, Pferd, Drachen, Wolf und Hexe, Schloß und Turm, Sonne, Mond und Sterne [...]“44. Es sind Leitbilder, die in den Gedanken auftauchen. Hierzu zählen auch die verstorbene Mutter, die Stiefmutter, Feen, Gnome, sieben Zwerge, Raben oder Sterne, Bruder und Schwester, Schuhe, Kleider und viele mehr. Auch die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde haben symbolischen Charakter. Die Jahreszeiten und auch Tiere erhalten eine spezielle Zuordnung. So steht der Hund für Treue, die Ziege für Zweifel und Eigensinn, die Eule für Weisheit, die Taube für Klugheit, usw.45 Eine Erscheinungsform des schrecklichen Tieres ist beispielsweise der Tierprinz oder die Tierbraut, von der viele Märchen erzählen. „Der Bär oder Löwe, [...] verwandelt sich, sobald man ihn nicht betrügen oder abwehren will, in einen herrlichen Prinzen, und die häßliche Tierbraut, die Kröte oder Ratte oder Äffin, in die schönste Prinzessin“46. Doppelseitig zu betrachten sind die Bilder des Waldes. Denn in ihm kann man sich verirren, böse Räuber, Hexen und wilde Tiere treffen, aber zugleich ist er Ort der wunderbaren Begegnung und der Abenteuer. Auch das Schloss, als eines der Lieblingsbilder des Märchens, hat als Symbol zwei Seiten. Es ist ein Ort des Glanzes und des wundersamen Geschehens, aber auch eine Gefährdung kann von ihm ausgehen. Auf den Mauern können die Köpfe der gescheiterten Brautwerber aufgereiht sein, zudem enthält ein Schloss meist ein zwölftes oder dreizehntes Zimmer, in welches der Held nicht eintreten darf, da sich darin das Unheil verbirgt.47

2.5.Abgrenzung gegen benachbarte Gattungen

Da das europäische Volksmärchen genauso wie andere literarische Gattungen Übernatürliches und Wundersames in seinen Geschichten vereint, sollte man diese kurz voneinander unterscheiden. Hierbei sollen Sage, Legende, Mythus und Fabel näher betrachtet werden. Mit dem Begriff Sage werden Erzählungen bezeichnet, welche von wirklichen Ereignissen berichten, die sich jedoch von der Realität entfernt haben. Dies kann durch wiederholtes Erzählen geschehen, was zu einer charakteristischen Umformung führt, so zum Beispiel die Volks- und Lokalsagen oder durch bewusste dichterische Gestaltung, wie bei der Heldensage.48 Die überwiegend optimistische Einstellung in den Märchen steht einer pessimistischen in den Sagen gegenüber. Zudem weist die Sage die Menschen in ihre Grenzen und bestraft die Übermütigen.49 Laut Friedrich Ranke ist „die Sage ein Bericht über ein phantastisches Ereignis, der geglaubt werden will“. Im Gegensatz zum Märchen werden hier häufig Ort-, Zeit- und Personennamen genannt. 50 Auch die Legende berichtet von übernatürlichem Geschehen, welches aber im Gegensatz zur Sage, in der Übernatürliches weitgehend ungeklärt bleibt, von einem festen religiösen System gedeutet oder von vornherein darauf hin ausgestaltet wird.51 Mit dem Märchen ist die Legende über das Wunder verbunden, doch während der Märchenheld dieses für selbstverständlich erachtet, wird in der Legende mit Staunen und Ehrfurcht berichtet.52 In Sagen, Legenden und Märchen werden alle Vorgänge immer auf Menschen bezogen, in Sagen auf den vom Außerordentlichen Getroffenen, in Legenden auf den Träger des Sakralen und im Märchen auf die von Wundern gesegnete Figur. Dies steht im Gegensatz zu den Inhalten der Mythen. Hier sind die kennzeichnenden Figuren fast ausschließlich Götter, welche auch in Gestalt von Menschen oder Tieren auftreten können, in seltenen Fällen erscheinen gottähnliche Heroen.53 Diese Überhöhung ins Göttliche macht einen großen Unterschied zum Märchen aus, in dem gewöhnliche Menschen, oft sogar arme, verachtete oder dumme Mädchen und Jungen, zum Helden gewählt werden.54 Die Fabel gehört auch zu den Erzählgattungen, die weit mehr als das irdisch Mögliche enthalten. Typisch für diese Art der Geschichten sind vor allem sprechende und handelnde Tiere, Pflanzen, Dinge oder Körperteile. Die Fabel wird besonders um der „Nutzanwendung“ willen und wegen ihrer praktischen Bedeutung hin erfunden.55 Der Schwank hat mit dem Märchen nur gemeinsam, dass beide Erzählformen im Unterschied zu realistischen Erzählungen wie Epos, Roman und Novelle Unmögliches berichten. Charakteristisch für den Schwank ist aber die Neigung zur Parodie, Satire und Entstellung. Er soll die Menschen zudem zum Lachen bringen.56

Das Vorhandensein der verschiedenen Grundformen wie Märchen, Sage, Legende, Mythos oder Schwank bei vielen Völkern und in vielen Epochen führte dazu, diese Erzählformen mit dem Begriff der ,,Einfachen Formen“ zusammenzufassen. Dabei handelt es sich laut André Jolles um „Formen..., die sich, sozusagen ohne Zutun eines Dichters, in der Sprache selbst ereignen, aus der Sprache selbst erarbeiten“.57

Märchen sind nicht nur nach außen hin gegen andere Gattungen abzugrenzen, sondern man kann sie zusätzlich in zwei Arten unterteilen, in Volks- und Kunstmärchen. Die gegenwärtig Bekanntesten werden meist als Volksmärchen bezeichnet, sind mündlich überliefert und anonymer Herkunft. Aber die heute schriftlich festgehaltenen Erzählungen sind zum Teil gekürzte und abgewandelte Formen der eigentlichen mündlichen Überlieferungen. Ihre ursprünglichen Fassungen können durchaus länger gewesen sein. Sie sind geprägt durch ihre einfache Sprache, die einfache Handlungsstruktur, das Streben nach Glück und dienen der spielerischen und bildhaften Vermittlung einer Botschaft. Die Kunstmärchen sind ein eigenständiger Teil, können aber sehr oft Motive von Volks-märchen beinhalten. Sie haben namentlich bekannten Verfasser, die ihre Werke schriftlich festgehalten haben. Bekannte Autoren sind unter anderem C. M. Wieland, J.W. Goethe, Novalis, L. Tieck, W. Hauff, G. Keller, H.C. Andersen, O. Wilde und andere. Ihre Geschichten sind meist länger als Volksmärchen, beinhalten neben der sprachlichen Stilistik und dem mystischen Inhalt auch das Streben, den Intellekt des Lesers anzuregen. Deren Inhalte beschäftigen sich mit realitätsnahen und stärker reflektierten Themen und oft ist der Ort der Handlung bekannt. „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff spielt beispielsweise im Schwarzwald.58

[...]


1 Lüthi, Max: Märchen. S. 1.

2 Rölleke, Heinz: Die Märchen der Brüder Grimm. S. 10.

3 Lüthi, Max: Märchen. S. 1.

4 Ebd. S. 1

5 Lüthi, Max: Märchen. S. 1

6 Ebd. S. 1 f.

7 Lüthi, Max: Märchen. S. 40.

8 Ebd. S. 41f.

9 Lüthi, Max: Märchen. S. 41.

10 Ebd. S. 43 ff.

11 Karlinger, Felix: Geschichte des Märchens im deutschen Sprachraum. S. 15.

12 Lüthi, Max: Märchen. S. 47 ff.

13 Ebd. S. 48.

14 Karlinger, Felix: Geschichte des Märchens im deutschen Sprachraum. S. 23 f.

15 Lüthi, Max: Märchen. S. 47 ff.

16 Schede, Hans- Georg: Die Brüder Grimm. S. 7.

17 Lemmer, Manfred: Die Brüder Grimm. S. 5.

18 Schede, Hans- Georg: Die Brüder Grimm. S. 7 ff.

19 Lemmer, Manfred: Die Brüder Grimm. S. 23.

20 Vgl.: Murayama, Isamitsu: Poesie – Natur – Kinder. S. 149.

21 Rölleke, Heinz: Die Märchen der Brüder Grimm. S. 82.

22 Schede, Hans- Georg: Die Brüder Grimm. S. 55 ff.

23 Karlinger, Felix: Geschichte des Märchens im deutschen Sprachraum. S. 49 ff.

24 Lemmer, Manfred: Die Brüder Grimm. S. 88 ff.

25 Lemmer, Manfred: Die Brüder Grimm. S. 26 ff.

26 Schede, Hans- Georg: Die Brüder Grimm. S. 131ff.

27 Ebd. S. 157 ff.

28 Ebd. S. 178 ff.

29 Röhrich, Lutz: Volkspoesie ohne Volk. S. 49ff.

30 Rölleke, Heinz: Die Märchen der Brüder Grimm. S. 13 f.

31 Ebd. S. 14 f.

32 Ebd. S. 15 f.

33 Röhrich, Lutz: Märchen und Märchenforschung heute. S. 9.

34 Lüthi, Max: Märchen. S. 25.

35 Poser, Therese: Das Volksmärchen. S. 19 ff.

36 Lüthi, Max: Märchen. S. 25.

37 Ebd. S. 25 f.

38 Ebd. S. 29.

39 Lüthi, Max: Märchen. S. 29 ff.

40 Lüthi, Max: Märchen. S. 27 ff.

41 Poser, Therese: Das Volksmärchen. S. 24.

42 Poser, Therese: Das Volksmärchen. S. 22 ff.

43 Strüber, Gudrun: Märchenhafte Gedanken. S. 15.

44 Lüthi, Max: So leben sie noch heute. S. 7.

45 Strüber, Gudrun: Märchenhafte Gedanken. S. 15 ff.

46 Lüthi, Max: So leben sie noch heute. S. 13.

47 Ebd. S. 15 f.

48 Lüthi, Max: Märchen. S. 6.

49 Poser, Therese: Das Volksmärchen. S. 28 f.

50 Vgl.: Lüthi, Max: Volksmärchen und Volkssage. S. 23.

51 Lüthi, Max: Märchen. S. 9 f.

52 Poser, Therese: Das Volksmärchen. S. 32.

53 Lüthi, Max: Märchen. S. 11.

54 Poser, Therese: Das Volksmärchen. S. 30 f.

55 Lüthi, Max: Märchen. S. 12.

56 Ebd. S. 13.

57 Ebd. S. 14.

58 Klotz, Volker: Das Europäische Volksmärchen. S. 7 ff.

Ende der Leseprobe aus 89 Seiten

Details

Titel
Wissenschaftliche Märchentheorien und die Umsetzung der Märchen im Deutschunterricht
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Germanistik)
Note
2,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
89
Katalognummer
V135007
ISBN (eBook)
9783640433803
ISBN (Buch)
9783640433612
Dateigröße
741 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissenschaftliche, Märchentheorien, Umsetzung, Märchen, Deutschunterricht
Arbeit zitieren
Daniela Kirchert (Autor:in), 2009, Wissenschaftliche Märchentheorien und die Umsetzung der Märchen im Deutschunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135007

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