Bildungspraktisches Handeln in der Erwachsenenbildung. Reflektierende Dokumentation zum Praktikum im Studiengang B.A. Bildungswissenschaft.


Praktikumsbericht / -arbeit, 2008

22 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Projektbeschreibung und Zielsetzung
1.2 Analyse der Handlungsbedingungen

2 Darstellung der Handlungen im Arbeitsprozess
2.1 Informieren
2.2 Durchführen der Projektaufgaben: Erstellung von Modulsystem und Online-Test
2.2.1 Planen und Entscheiden
2.2.2 Ausführen und Kontrollieren
2.3 Bewerten der Arbeitsergebnisse
2.3.1 Qualitätsverständnis
2.3.2 Qualitätssicherung und Evaluation

3 Darstellung des Reflexionsprozesses
3.1 Reflexion über bildungspraktischen Handeln
3.2 Reflexion über Kompetenzentwicklung

4 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die vorliegende Dokumentation ist mit dem Ziel erstellt worden, bildungs-praktisches Handeln bei der Durchführung eines konkreten Projektes in der Erwachsenenbildung von der Planung bis zur Evaluation einschließlich der darüber stattgefundenen Reflexion der Praktikantin zu dokumentieren. Das Praktikum mit der Schwerpunktsetzung „Praxis der Mediendidaktik“ innerhalb des Fernstudiums B.A. Bildungswissenschaften bildet dabei den Handlungs- und Reflexionsrahmen und rückt bildungswissenschaftliche Theorien und Modelle in den Mittelpunkt. Die reflektierende Dokumentation versucht darüber hinaus, die zunehmende Bedeutung von Reflexion in Bildungsprozessen und in der Bildungsarbeit aufzeigen und ist wie folgt aufgebaut:

Kapitel 1 beschreibt das Projekt und dessen Zielsetzung und beeinhaltet Aussagen zu Elementen des beruflichen Handelns im Arbeitsprozess (vgl. Dehnbostel, 2008, S. 33f.), d.h. den erforderlichen Kompetenzen der Praktikantin einerseits und den Strukturen der Weiterbildungseinrichtung, einer Volkshochschule, andererseits. In Kapitel 2 wird der gesamte Arbeitsauftrag in seinem Ablauf als Prozess von der Vorbereitung bis zur Evaluation als „vollständige Handlung“ skizziert und beschrieben (vgl. das Modell von HACKER, 1986, zur Handlungsorganisation zit. in Heinz, 2008, S.72f.). Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei die Sprachenbildung Erwachsener in der Europäischen Gemeinschaft, (medien-) didaktische und technische Aspekte der Gestaltung und Produktion von Medien, sowie Qualität und Qualitätssicherung in der Bildungsarbeit. In Kapitel 3 wird das bildungspraktische Handeln auf der Grundlage bildungswissenschaftlicher Erkenntnisse der Praktikantin und neu gewonnener Erfahrungen aus der Praxis reflektiert, wobei dies vorrangig im Kontext von Mediendidaktik geschieht. Gleichzeitig wird in diesem Kapitel die eigene reflexive Handlungsfähigkeit umrissen. Das Fazit im vierten Kapitel enthält Schlussfolgerungen, die aus dem Arbeits- und Reflexionsprozess gezogen wurden und enthält insbesondere Aussagen zur Bedeutung von reflexiven Kompetenzen von Lehrenden in der postmodernen

1.1 Projektbeschreibung und Zielsetzung

Folgende Projektaufgaben standen zur Bearbeitung an:

1) Erarbeitung eines modularen Systems für den Fremdsprachenerwerb in Anlehnung an die Kompetenzstufen des Europäischen Referenz-rahmens
2) Erstellung und Einführung eines damit korrespondierenden computer-gestützten Einstufungstestes für Englisch.

Die Festlegung der Aufgaben erfolgte in Absprache mit der damaligen Fachbereichsleitern Sprachen und Stellvertretenden Leiterin des Bereichs Volkshochschule (VHS) Havelland (Arbeitsbesprechung am 18.07.2007). Die Auswahl geschah mit Hinblick auf die in 2006 erfolgte Qualitätsattestierung „Lernerorientierte Qualität in der Weiterbildung“ und die im Gutachten zum Selbstreport der VHS vereinbarten [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]strategischen Entwicklungsziele [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] und bezog sich auf die Verbesserung der Bedarferschließung bezüglich der Aktualisierung und Weiterentwicklung der Kursprogramme Englisch sowie allgemein auf die

Kundenkommunikation [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] . Anzumerken ist, dass der Bereich „Englisch“ mit 84 Kursen, 2.841 Unterrichtsstunden und 800 Belegungen im Jahr 2006 nach wie vor der nachgefragteste Programmbereich innerhalb des Angebotes Sprachen ist. (Quelle: interne Statistik der VHS). Modulsystem und Online-Test sollten dem Kundenkreis über die VHS-Homepage http://www.mkhvs.homepage.t-online.de zugänglich gemacht werden. Der Projektauftrag sollte von der Praktikanten selbständig in der Zeit vom 12.09. bis 19.12.2007 bearbeitet werden, wobei für die technische Umsetzung der Aufgaben ein weiterer Praktikant bei Bedarf mitwirken sollte. Die Anleitung sollte durch die Fachbereichsleiterin Sprachen erfolgen.

1.2 Analyse der Handlungsbedingungen

Dieser Abschnitt analysiert die konkreten Bedingungen des beruflichen

Handelns, die zum Zeitpunkt der Praktikumstätigkeit bestanden.

Nach DEHNBOSTEL konstituiert sich berufliches Handeln aus beruflicher Handlungskompetenz und der sich daran anschließenden Kompetenz-entwicklung einerseits sowie Arbeits- und Handlungsbedingungen andererseits (Dehnbostel, 2008, S. 33f). Eine umfassende berufliche Handlungskompetenz, beeinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft in beruflichen Situationen fach-, personal- und sozialkompetent unter Einschluss und in Einheit von Methoden-, Lern- und Sprachkompetenz zu handeln und diese weiterzuentwickeln (Dehnbostel, 2008, S. 32). Als Ausgangspunkt für die weitere Vorgehensweise, war es wichtig, die für die Bewältigung der Projektaufgaben erforderlichen Kompetenzen anhand einer Selbsteinschätzung festzuhalten, Abbildung 1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Antje Pauer

Als weiteres Element beruflichen Handelns gelten die Arbeits- und Handlungsbedingungen, mithin die Strukturen der Organisation. Gemeint sind Lern-, Arbeits- und Unternehmenskultur, Lernpotenziale in der Arbeit sowie Entwicklungs- und Aufstiegswege. (vgl. Dehnbostel, 2008, S.34). Entwicklungs- und Aufstiegswege waren für die ausgeübte Tätigkeit nicht von Belang und werden daher nicht näher erläutert. Was die Lern-, Arbeits- sowie Unternehmenskultur angeht, so konnte diese gut eingeschätzt werden, da die Praktikantin bereits seit längerer Zeit als Englischdozentin an dieser Institution tätig war. Mit Hinblick auf die institutionellen und organisatorischen Rahmenbedingungen handelt es sich um eine öffentliche gemeinnützige Weiterbildungseinrichtung, deren Organisationsaufbau und Arbeitsauftrag durch die Stellung als nachgeordnete kommunale Einrichtung für Kultur und Bildung des Landkreises Havelland (ca. 153.000 Einwohner) geprägt ist. Es wird auf ihr schriftlich fixiertes Leitbild verwiesen, aus dem neben Identität, Auftrag und Werte auch die allgemeine Unternehmensziele hervorgehen . Fachbereiche sind Sprachen/Grundbildung, PC/BeruflicheBildung, Gesundheitsbildung/Sport, Kunst/Kultur und Gesellschaft/Politik/Recht. Seit 2004 befindet sich die Einrichtung in einem schwierigen Umstrukturierungsprozess unter zeitweiliger Führungslosigkeit und personeller Unterbesetzung (3 hauptamtliche MitarbeiterInnen).. Personalentwicklung und Fortbildungsplanung sind bis jetzt nicht systematisch erfolgt. Jedoch findet eine fundierte Dozentenauswahl sowie eine regelmäßige Selbst- und Fremdeinschätzung der über 100 nebenberuflichen KursleiterInnen statt.

Lern- und Arbeitspotenziale beziehen sich nach DEHNBOSTEL auf Kriterien wie Projektorientierung, Handlungsspielraum oder Reflexionsmöglichkeiten im Arbeitsprozess. Sie stehen für die Möglichkeiten der Selbststeuerung der Kompetenzentwicklung des Einzelnen (vgl. Dehnbostel, 2008, S. 35) und werden im Kapitel 3 nach Darstellung der Projektbearbeitung (siehe folgendes Kapitel) eingeschätzt.

2 Darstellung der Handlungen im Arbeitsprozess

Die Organisation der einzelnen Handlungen zur Projektbearbeitung erfolgte in Anlehnung an das Idealkonzept einer „vollständigen Handlung“, nach HACKER, 1986 (Heinz, 2008, 73). Dieser theoretische Ansatz betont die aktive Rolle der Person, die den Arbeitsanforderungen entsprechend innere Handlungsstrukturen entwickelt, generell auf die Anforderungen im Arbeitsprozess zurückwirken und sie ggf. verändern kann (Heinz, 2008,74). Berufliche Arbeitsabläufe werden auf notwendige und „vollständige“ Handlungsschritte bezogen: Informieren, Planen, Entscheiden, Ausführen, Kontrollieren und Bewerten, wobei es sich um Zweck-Mittel-Operationen handelt, vgl. auch die Handlungsfolge der Leittextmethode, die in der Berufsbildung angewandt wird (Reich, 2007, S. 1). Dieser Ansatz wurde aus pragmatischen Erwägungen gewählt, da er sowohl der praktischen Tätigkeit als deren Darstellung in der reflektierenden Dokumentation Struktur verleiht. Die einzelnen Arbeitsphasen des Projektes, die im Kapitel im Folgenden näher erläutert werden, werden der Übersicht halber in Abbildung 2 als „vollständige Handlung“ dargestellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 Modulsystem und Online-Test als „vollständige Handlung“

2.1 Informieren

Diese Phase diente der Beschaffung und Sichtung der für die Erledigung der Arbeitsaufgaben erforderlichen Informationen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde ein Ordner mit dem gesammelten Material

angelegt. Hierzu dienten Quellen und Materialen , die zum Teil
bereits vorhanden waren (Studientexte), aus der Bibliothek, der VHS (teilweise durch Befragung des Personals/der Teilnehmer) oder mit Hilfe des Internets beschafft wurden. So wurden beispielsweise Online-Einstufungsteste bei verschiedenen Anbietern im Internet selbst und in Kooperation mit dem anderen Praktikanten getestet, um einen Überblick über aktuell gängige Varianten bezüglich Inhalt, Aufbau, Layout sowie Benutzerfreundlichkeit, Schwierigkeitsgrad und Bearbeitungsdauer zu erhalten. Dabei wurde für die Aufgabenlösung relevantes theoretisches Wissen festgestellt. Fehlendes Fachwissen konnte in diesem Handlungsschritt zum Teil ergänzt. Es wurde ein handschriftliches Glossar mit Definitionen und Theorieansätzen nach Auswertung der Fachliteratur erstellt.

2.2 Durchführen der Projektaufgaben: Erstellung von Modulsystem und Online-Test

Die vier Handlungsschritte, Planen, Entscheiden, Ausführen, Kontrollieren wurden unter der Arbeitsphase „Durchführung“ zusammengefasst.

Da beide Aufgaben eine gemeinsame Zielsetzung hatten und sich inhaltlich aufeinander bezogen, wurden sie parallel bearbeitet. Die o.g. Handlungsschritte werden daher für die beiden Aufgaben nicht gesondert dargestellt.

2.2.1 Planen und Entscheiden

Es wurde mit der Planung begonnen. Die Vorgehensweise lehnt sich an die einzelnen Schritte zur Planung und Konzeption von multimedialen Lernangeboten an (vgl. Niegemann zit. in Klebl, 2007, S. 16ff.) und begann mit einer ausführlichen Analyse aller Praxisbedingungen in
Bezug auf:

- Problem und Bedarf
- Zielsetzung
- Adressaten/Zielgruppe
- Wissen/Inhalte
- Ressourcen
- Einsatzbedingungen.

Damit sollte sichergestellt werden, das die Produkte „Modulsystem“ und

„Online-Test“ für den Auftraggeber VHS auch bedarfsgerecht, für die entsprechende Zielgruppe und mit Hinblick auf die Zielsetzung im größeren Zusammenhang (siehe Punkt 1.1) erstellt werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Bildungspraktisches Handeln in der Erwachsenenbildung. Reflektierende Dokumentation zum Praktikum im Studiengang B.A. Bildungswissenschaft.
Hochschule
FernUniversität Hagen
Veranstaltung
Praxis der Mediendidaktik
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
22
Katalognummer
V134775
ISBN (eBook)
9783640429035
ISBN (Buch)
9783640428984
Dateigröße
436 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kommentar des Dozenten: Aus der sehr vielfältigen Darstellung kann auf eine kompetente, selbständige und kreative Bearbeitung der gestellten Aufgabe geschlossen werden. (Anmerkung d. Red.: Schwärzungen im Text verdecken Hinweise auf den Anhang, der leider nicht im Lieferumfang enthalten ist.)
Schlagworte
reflektierend, Dokumentation, Praktikum, Studiengang, B.A. Bildungswissenschaft, Reflexion, Reflexivität, Handlungskompetenz, reflexiv, beruflich, Kompetenz, Bezug, Theorie, Praxis, Online-Test, Einstufung, modular, Referenzrahmen, Fremdsprachenerwerb, Englisch, Volkshochschule
Arbeit zitieren
Antje Pauer (Autor:in), 2008, Bildungspraktisches Handeln in der Erwachsenenbildung. Reflektierende Dokumentation zum Praktikum im Studiengang B.A. Bildungswissenschaft., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134775

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