Suizid in Haft. Erwachsene Männer in österreichischen Justizanstalten


Diplomarbeit, 2009

123 Seiten, Note: Sehr Gut


Leseprobe


InhaItsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsdiskussion
2.1. Der Suizid
2.1.1. Wörter und deren Wirkung
Der Selbstmord
Der Freitod
Suizidalität
Suizidversuch
Suizidrate
Suizidfeststellung
Verdeckter Suizid
Suizidmethoden
2.2. Die Krise
2.2.1. Psychosoziale Krisen
Traumatische Krise
Veränderungskrise
Chronisch−protrahierte Krise
2.2.2. Gefahren von Krisen
2.2.3. Krisen und Suizidalität

3. Theoretische Erklärungsmodelle für den Suizid
3.1. Das soziologische Modell
Durkheims Suizidtheorie
Imitation
3.2. Das psychologische Modell
Aggressionstriebƒ Todestrieb
Narzißmuskrise
3.3. Das medizinische Modell
„Das präsuizidale Syndrom“

4. Suizide in Österreich
4.1. Suizide in der Normalbevölkerung
4.2. Suizide in Justizanstalten

5. Justizvollzug in Österreich
5.1. Historische Annäherung
Die Strafrechtsreformen
5.2. Gesetzliche Basis
a, das Strafvollzugsgestz (StVG 1969)
b, die Strafprozessordnung (StPO 1975)
c, die vom BMJ für die Justizanstalten erlassene Vollzugsordnung (VZO)
d, das Jugendgerichtsgesetz (JGG 1988)
e, Strafprozessreformgesetz (2008)
5.3. Diskussion der aktuellen Zahlen und Situation
5.3.1. Wiederverurteilungsstatistik 2008
5.3.2. Ausländerkriminalität
5.4. Zweck des Strafvollzuges
5.5. Wandel der Anforderungen an den Strafvollzug

6. Formen des Strafrechtlichen Freiheitsentzuges
6.1. Vollzug der Strafhaft
6.2. Vollzug der Untersuchungshaft (§§ 183ff StPO)
6.3. Jugendvollzug (§§51ffJGG)
6.4. Maßnahmenvollzug (§§157ff StVG)

7. Struktur der Haft
7.1. Unterbringungsformen
Normalvollzug
Einzelunterbringung
Gelockerter Vollzug
Erstvollzug
Fahrlässigkeitsvollzug
Entlassungsvollzug
7.2. Haftbedingungen
7.2.1. Besuche und Kontakte zur Außenwelt
Besuche
Lockerungen
7.2.2. Arbeit
7.2.3. Medizinische Versorgung
7.2.4. Psychologische Betreuung
7.2.5. Sozialarbeiterische Betreuung
7.2.6. Seelsorgerische Betreuung
7.3. Haftalltag
Bezug von Zusatznahrung und Genussmitteln „Ausspeisung“
Ordnungswidrigkeiten, Ordnungsstrafverfahren und Ordnungsstrafen

8. Psychische und soziale Folgen des Freiheitsentzuges
8.1. Theoretische Annäherung
8.1.1. Justizanstalt als Totale Institution nach Goffmann
Ziele und Methoden
Auswirkungen
Strafvollzug als Totale Institution
8.1.2. Theorie der gelernten Hilflosigkeit
Störungen in Folge von „Gelernter Hilflosigkeit“
8.2. Schock der Inhaftierung
8.2.1. Die besondere Belastungen U−Haft
Phasen der Untersuchungshaft
8.3. Haft und psychische Erkrankungen
8.4. Suizidalität in Haft

9. Aufgaben der Fachdienste in Haftanstalten
9.1. Sozialarbeit
9.2. Psychologen
9.3. ÄrztInnenƒÄrzte
9.4. Abgrenzung der Tätigkeit der einzelnen Fachdienste
Sozialarbeit und Therapie
Sozialarbeit und Exekutive

10. Präventionsmaßnahmen
10.1. Krisenintervention
10.1.1. Ziel und Prinzipien
10.1.2. Aufgabe des Helfers und Interventionstechniken
10.1.3. Verlauf
Erstkontakt
Das Erstgespräch
Der Abschluss
10.1.4. Regeln im Umgang mit Suizidgefährdeten
10.1.5. Problematik der Intervention bei Suizidalität in Justizanstalten
10.2. Group Counselling
10.3. VISCI (Viennese Instrument for Suicidality in Correctional Institutions)
10.4. Listener Projekt

11. Gegenüberstellung Ist− und Sollzustand

12. Zusammenfassung und Fazit

Literaturverzeichnis

Graue Literatur

Abbildungsverzeichnis

Anhang I

Anhang II

Anhang III

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Gesichtspunkte des Strafvollzuges suizidfördernd wirken können und welche Möglichkeiten innerhalb der gesetzlichen und strukturellen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen, suizidverhütende Maßnahmen zu setzen. Es wird auf Vorkehrungen und Techniken, die im allgemeinen Bereich ihre Anwendung finden, sowie auf jene, die speziell für den Justizvollzug erarbeitet wurden, eingegangen und deren Wirkungsweise und Effizienz beleuchtet.

Nur wenigen ist bekannt, dass die Zahl der Suizide die der Verkehrstoten übersteigt. Darüber wird auch nicht in den Medien berichtet, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Einerseits hat die Einschränkung der Berichterstattung eine eindeutig präventive Wirkung, worauf im Kapitel 3.1. näher eingegangen wird, andererseits wird das Ausmaß der Problematik der Normalbevölkerung dadurch auch nicht zugänglich gemacht. Zahlen, Problemkonstellationen und ähnliches blieben oft nur Interessierten vorbehalten.

Noch zäher ist der Informationsfluss über die Suizidzahlen in Anstalten. Auch über Psychiatrie, Haftanstalten und Vergleichbares sind dem Normalbürger praktisch kaum Zahlen und Fakten bekannt. Dies bedeutet nicht, dass zu diesem Thema nicht geforscht wird. Wissenschaftlich stellt der Suizid seit sehr langer Zeit ein zentrales Forschungsgebiet dar. Allerdings befassen sich die ForscherInnen mit dem Suizid des Normalbürgers.

Nur wenige richteten ihr Augenmerk auf die Randgruppe der StraftäterInnen.

Erst in den letzten zwanzig Jahren begann man sich auch für diese Gruppe zu interessieren und auf diesem Gebiet Untersuchungen durchzuführen.

Zahlreiche internationale Studien belegen, dass Selbsttötungen die häufigste Todesursache in Haftanstalten darstellt. InsassInnen haben ein bis zu zwölfmal erhöhtes Risiko im Vergleich zur Normalbevölkerung.

In dieser Arbeit soll der Problematik des Suizidgeschehens in Strafanstalten nachgegangen und die Relevanz der Sozialarbeit als suizidpräventive Maßnahme geklärt werden. Sie beleuchtet primär die Situation von männlichen Inhaftierten, wobei viele Übereinstimmungen bei der weiblichen Häftlingspopulation zu verzeichnen sind.

Durch den Einblick in Zahlen und Fakten wird versucht, den Suizid als Forschungsgebiet ins Blickfeld zu rücken. Als Hauptreferenzen dienten hier die Erkenntnisse aus jahrelanger Arbeit in diesem Feld und Forschungsergebnisse von Dr. Wolfgang Gratz, der auf eine jahrelange Tätigkeit in der Justiz zurückblickt. Dr. Patrick Frottier, ärztlicher Leiter der Justizanstalt Mittersteig, Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Suizidalität in Haft, aber natürlich auch Univ.-Prof. Dr. Gernot Sonneck und Univ.-Prof. Dr. Erwin Ringel, die beide als Pioniere auf diesem Gebiet angesehen werden.

- Aufbau und Einteilung der Arbeit

Im zweiten Kapitel werden die grundlegenden Begriffe zum Thema Suizid geklärt und anhand von Fachliteratur die Suizidhandlung geschichtlich und sprachlich diskutiert.

Das dritte Kapitel befasst sich auf der Basis eines breiten Spektrums an Fachliteratur mit den Bereichen der Krise, deren Ursachen, Dynamiken und Folgen, und gibt Einblick in die theoretischen Erklärungsmodelle für Suizidalität.

Die Situation in Österreich ist das Thema des vierten Kapitels. Hier wird auch die Suizidrate der Normalbevölkerung, der der österreichischen Häftlingspopulation gegenübergestellt.

Die Kapiteln fünf bis sieben befassen sich mit dem Justizvollzug in Österreich. Es wird auf die Geschichte, den gesetzlichen Basisrahmen, sowie Formen und Strukturen der Haft eingegangen.

Die psychischen und sozialen aber auch strukturellen Folgen von Freiheitsstrafen sind die Thematik der zwei nachfolgenden Kapitel. Als Untermauerung dienen Werke, wie das Buch „Asyle- Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen“ von Erving Goffmann. Des Weiteren wird versucht, einen Einblick in die Aufgabenbereiche der einzelnen in der Justiz tätigen Fachdienste zu geben.

Im zehnten und elften Kapitel werden die einzelnen erforschten Präventionsmaßnahmen näher beleuchtet und mittels einer Gegenüberstellung der Ist- und Sollsituation auf Verbesserungsbedarf eingegangen.

- Fragestellung und Hypothesen

In dieser Arbeit soll der Problematik des Suizidgeschehens in Strafanstalten nachgegangen und die Relevanz der Sozialarbeit als suizidpräventive Maßnahme geklärt werden.

Hierbei soll auf die Faktoren, die suizidales Handeln in Haftanstalten verstärken, und den Möglichkeiten, die dem Sozialen Dienst zur Verfügung stehen, um diesen entgegenzuwirken, besondere Beachtung geschenkt werden.

Basierend darauf lautet die zentrale Forschungsfrage:

Wie sieht die Dynamik um den Suizid in Haftanstalten aus und was können die MitarbeiterInnen des Sozialen Dienstes in der anstaltsinternen Suizidprävention leisten?

Durch die Beleuchtung zahlreicher Publikationen und namhafter Untersuchungen soll auf die Frage eingegangen werden, ob die erhöhten Suizidzahlen in Haftanstalten durch die strukturellen Bedingungen der Haft gefördert werden, oder diese eher auf psychosoziale Dispositionen der Häftlingspopulation zurückzuführen sind. Die Hypothese, dass die strukturellen Bedingungen in österreichischen Haftanstalten die erhöhten Suizidzahlen bedingen, soll mittels Literaturrecherche und der Durchführung von ExpertInneninterviews untersucht werden.

- Methodenwahl

Diese Diplomarbeit ist grundsätzlich als Literaturarbeit angelegt. Um einen Bezug zur aktuellen Situation in den Haftanstalten herzustellen wurde eine Befragung von MitarbeiterInnen des Sozialen Dienstes geführt. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf die Herausarbeitung der suizidpräventiven Maßnahmen in Justizanstalten und der Position der SozialarbeiterInnen auf diesem Bereich gelegt.

Basierend auf der Analyse der ausgewählten Literatur soll der/dem LeserIn zu Beginn der Arbeit ein Basiswissen zum Thema Suizid und folglich auch dem Leben in Justizanstalten vermittelt werden. Die Hauptreferenzen hierfür waren die Forschungsergebnisse und Bücher von Univ.-Prof. Dr. Gernot Sonneck und Univ.-Prof. Dr. Erwin Ringel, deren Beiträge auf dem Gebiet der Suizidforschung im deutschsprachigen Raum, aber auch international, von größter Bedeutung sind.

Das Hauptaugenmerk im Bereich der Justiz wurde auf die Werke und zahlreichen Publikationen von Dr. Wolfgang Gratz gelegt. Er ist seit 1974 im Strafvollzug tätig und stellt auf Grund seiner Berufserfahrung und jahrelangen Forschung eine Kapazität auf seinem Gebiet dar.

Es wurden drei MitarbeiterInnen des Sozialen Dienstes im Strafvollzug mittels eines Leitfadeninterviews befragt. Die Ergebnisse wurden mit Gedankenprotokollen festgehalten, da es aus justizinternen Gründen nicht möglich war, die Interviews aufzuzeichnen.

2. Begriffsdiskussion

Im nachfolgenden Kapitel werden die wesentlichen Begriffe im Zusammenhang mit Suizid und Krise erläutert. Dies ist als inhaltliche Einführung gedacht. Eine vollständige Übersicht der Publikationen zu diesen Themen würde aufgrund ihrer enormen Zahl den Rahmen der Arbeit bei weitem sprengen.

2.1. Der Suizid

„Der Selbstmord ist ein Ereignis der menschlichen Natur,

welches, mag darüber auch schon soviel gesprochen und gehandelt sein als da will, doch jeden Menschen zur Teilnahme fordert und in dieser Zeitepoche wieder einmal verhandelt werden muss“ ( Johann Wolfgang von Goethe)[1]

Der Begriff Suizid ist aus den lateinischen Wörtern sui cadere (sich töten) oder sui cidium (Selbsttötung) zusammengesetzt und stellt die heute wertfreie wissenschaftlichen Terminus für die Handlung, mit der eine Person durch eigene Hand seinem Leben eine Ende setzt, dar.

Laut medizinischem Wörterbuch wird als Suizid der „ Selbstmord, der Freitod; die absichtliche Selbsttötung, eine Handlung mit tödlichem Ausgang, die als Reaktion auf eine Lebenskrise, Identitätskrise oder Ausdruck einer Autoaggression verstanden werden kann;….[2]bezeichnet.

2.1.1. Wörter und deren Wirkung

Die Motivation einer solchen Auseinandersetzung besteht darin, zu beleuchten, was die einzelnen Bezeichnungen einer suizidalen Handlung implizieren. Auch die Einstellungen der einzelnen Glaubensrichtungen werden kurz beleuchtet, da auch diese eine Bedeutung haben. Ein Suizid betrifft nicht nur eine einzelne Person, sondern auch dessen Umwelt; Hier sind vor allem die Hinterbliebenen gemeint. Für den Suizidenten selbst ist es im Gegensatz zu seiner Umwelt nicht mehr von Bedeutung, als was man seine Tat ansieht. Die Hinterbliebenen haben mit Scham und daraus folgender Verleugnung der Tat oder eventuell zusätzlichen Belastungen zu kämpfen. Man möchte die/den Verstorbene/n, denn nichts anderes als das ist sie/er, liebevoll in Erinnerung behalten und nicht als „Mörder“, „Sünder“ oder „Verdammter“ gebrandmarkt sehen.

Der Selbstmord

„Wenn ein Mensch Hand an sich gelegt hat, wird gesagt: Er habe » sich das Leben genommen «, oder (seltener) er habe »sich getötet«. Es kommt wohl kaum jemandem in den Sinn zu sagen, diese Person habe sich »ermordet«. Und doch wird immer und immer wieder von Selbstmord und Selbstmördern gesprochen (…) In der Tat hat Selbsttötung kaum etwas mit Mord zu tun. Mord ist die hinterhältige Tötung eines anderen aus niederen Motiven und zum persönlichen Nutzen im Hier und Jetzt (…) Es ist nicht nur kaum denkbar, sondern schlichtweg unmöglich, dass sich jemand hinterlistig, aus besonders verwerflichen Beweggründen (niedrigere Motive, Rachsucht, krasse Selbstsucht, ungehemmte triebhafte Eigensucht) und zum persönlichen Profit in diesem Leben umbringt. Beim Suizid sind Opfer und Täter vielmehr ein und dieselbe Person“[3]

Die Selbsttötung ist geschichtlich und religiös eine sehr umstrittene Handlung. Zwar gibt es in der Bibel, im Gegensatz zum Koran und dem Talmud, kein dezidiertes Verbot der Selbsttötung, dennoch wurde der Suizid durch das Konzil von Arles im Jahre 452 als Verbrechen definiert und festgelegt, dass es sich hierbei nur um ein Werk des Teufels handeln könne. Einhundert Jahre später wurde veranlasst, dass Suizidenten eine kirchliche Bestattung versagt werden soll. Bei dem 1184 abgehaltenen Konzil von Nîmes ging die Kirche so weit, die Verdammung von SelbstmördernInnen zu einem Teil des kanonischen Rechts zu machen. Da Religion und Recht lange Zeit sehr stark verwoben waren, fand die Verdammung der Selbsttötung auch Einzug in die gesetzlichen Bestimmungen.

Frankreich war der Vorreiter der Verbannung dieser Gesetzespassagen aus ihren Gesetzesbüchern. Schon während der Revolution 1790 wurde die Selbsttötung aus der „Verbrechensliste“ genommen. In Österreich ist die Selbsttötung mit 1850 straffrei. Das Schlusslicht der europäischen Länder in dieser Entwicklung war 1961 England.[4]

Die Bibel:

Im Gegensatz zu der uns geläufigen Meinung heißt es in der Bibel nicht „Du sollst nicht töten“, sondern „Morde nicht“. Demnach verbieten die zehn Gebote nicht das Töten explizit, sondern viel mehr das Morden. Im Laufe der Zeit wandelte sich das Mordverbot allerdings zum Tötungsverbot, wodurch die Selbsttötung zu einer verwerflichen und zu tiefst verurteilten Handlung wurde. „Erst im Gesetzbuch des katholischen Kirchenrechts (CIC) von 1983 wurde der Kanon gestrichen, der bis anhin den Suizid verurteilte und mit schweren kirchlichen Strafen belegte. Im Katechismus der Katholischen Kirche von 1992 wird zudem der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass auch jenen, die sich das Leben genommen haben, das ewige Heil zuteil werden kann, und es wird ihnen zugesichert, dass die Kirche für sie betet.“[5]

In der Bibel werden einige Suizide beschrieben und über keinen von ihnen wird missbilligend gesprochen, noch wird die Tat als moralisch verwerflich bezeichnet, ganz im Gegenteil, vielen lässt man Ruhm und Ehre zuteil werden.[6]

Saul (Samuel 31,4 ff)

„Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchbohre mich damit, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich durchbohren und mich misshandeln! Sein Waffenträger aber wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich darein. “[7]

„Angesichts einer unabwendbaren militärischen Niederlage tötet sich der erste gesalbte König Israels (…). Sauls Tod ist nicht unerwartet. Er kann als eine (unausweichliche?) Folge der Weissagung Samuels angesehen werden. Gemäß der biblischen Aussage hatte Gott seinen Geist von Saul genommen und ihm stattdessen einen »bösen Geist« geschickt, der ihn oft quälte. Der »böse Geist« äußerte sich in Form einer Schwermut oder Melancholie, die Saul befiel.“[8]

Aus den Schilderungen von Suiziden in der Bibel kann deutlich herausgelesen werden, dass es sich nicht um etwas Verwerfliches handelt, das bewirken würde, dass sich Gott von einem abwendet. Jesus zeigt im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32), dass sogar jenen, die sich bewusst vom Vater abwenden, verziehen wird und sie in Liebe wieder aufgenommen werden.[9] Aus diesen Überlegungen kann geschlossen werden, dass die in einigen Ländern sogar bis zum heutigen Tag vorherrschende Verdammung der SuizidentInnen durch die Kirche nicht auf Biblischem sondern auf Kirchlichem beruht.

Natürlich ist es oberstes Gebot, dem Suizid eines Menschen entgegenzuwirken, sollte es jedoch nicht abwendbar gewesen sein, ist es bedeutsamer, den Hinterbliebenen Unterstützung zu bieten und nicht die schon sehr belastende Zeit durch Prophezeiungen von Verdammung, Sünde und Fegefeuer zu erschweren.

Der Freitod

In literarischen Werken wird eine Selbsttötungshandlung oft als „Freitod“ bezeichnet, wodurch es zu einer Romantisierung der Tat kommt. Der Philosoph Améry, der sich 1978 in Salzburg suizidierte, schreibt in seinem Buch „ Hand an sich legen: Ein Diskurs über den Freitod.“, dass der Suizid als eine freie Willenserklärung des Menschen angesehen werden sollte. Begründet durch diese Vorannahme, verwendet er den Begriff „Freitod“.

Améry beschäftigt sich unter anderem mit der Lebenslogik, der Todeslogik und der Unterscheidung zwischen natürlichem und unnatürlichem Tod. Der Freitod stellt seiner Meinung nach das Recht dar, über sein Leben selbst bestimmen zu dürfen, wodurch er in manchen Fällen vielleicht humaner wäre. Für Améry kommt der Suizid einem Akt der Befreiung aus einem Leben voller Angst gleich.

Der in einer Vielzahl der Literatur verwendete Begriff wird jedoch auch oft kritisiert. Für Thomas Haenel (1989) etwa ist dies eine ungeeignete Bezeichnung, da zu bezweifeln ist, dass die Menschen, die die Entscheidung treffen, ihrem Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen, wirklich „frei“ handeln. Haenel schreibt: „ die große Mehrheit aller Selbsttötungen wird in einer subjektiv hoffnungslos erscheinenden Situationen unternommen, in welcher

der Suizid als einzig möglicher Ausweg gesehen wird. Der oder die Betreffende handelt weder ,freiʻ noch ,willigʻ.“[10]

Medizinisch gesehen kann man davon ausgehen, dass ein Mensch durch die Dynamik einer Krise und die ihn dadurch beherrschende Gedankenwelt so sehr in seiner Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt ist, dass nicht von einer freiwilligen Entscheidung gesprochen werden kann.

Suizidalität

Wissenschaftlich ist es mittlerweile anerkannt, dass es sich bei Suizidalität nicht um ein Krankheitsbild, sondern um einen Leidenszustand, der subjektiv als lebensgefährdend wahrgenommen wird, handelt. Dieser kann jedoch krankhafte Zustände auslösen.[11]

Der Suizid wie auch der Suizidversuch, aber auch die bloßen Suizidphantasien und Gedanken, werden unter dem Begriff der Suizidalität zusammengefasst, was soviel bedeutet wie die Neigung, Selbstmord zu begehen.[12]

Suizidalität meint die Summe aller Denk- und Verhaltensweisen von Menschen, die in Gedanken, durch aktives Handeln oder passives Unterlassen, oder durch Handeln lassen den eigenen Tod anstreben bzw. als mögliches Ergebnis einer Handlung in Kauf nehmen.“[13]Suizidalität wird als komplexes Geschehen erfasst, wobei die eigene Person, Beziehungsgeflechte und die Einschätzung der Zukunft auf ihre Veränderbarkeit und auf das Erleben betrachtet werden. Dabei wird der Suizid nicht als Wahlmöglichkeit definiert, sondern als Ausdruck der vom Betroffenen durch die Notsituation erlebten Einengung, der keine andere Möglichkeit sieht, sein Problem zu lösen, als sich zu suizidieren.“[14]

Belegt durch zahlreiche Untersuchungen, kann man die potentielle Risikopopulation nach dem Maß der Suizidgefährdung wie folgt einteilen:

1. Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige,
2. Depressive,
3. Alte und Vereinsamte,
4. Personen mit Suizidankündigungen und
5. solche nach einem Suizidversuch.[15]

Suizidversuch

Als Suizidversuch wird „der Selbsttötungsversuch ohne tödlichen Ausgang[16] bezeichnet. Der Suizidversuch kann, muss aber nicht den Suizid zum Ziel haben. Er kann auch als Appell an die Umwelt genutzt werden, „um Aufmerksamkeit, Zuwendung oder Hilfe zu bekommen“[17]Ob man den Suizid und den Suizidversuch getrennt oder zusammen betrachten muss, stellt die Suizidologie vor eine große Frage. Objektiv ist der Unterschied (…) immens. Bei einem Phänomen sterben Menschen, beim anderen überleben sie. Stengel vertrat allerdings die Meinung, dass beide Phänomene unbedingt gemeinsam zu betrachten seien, (…).“[18] Auch Bronisch spricht in seinem Buch „Der Suizid“ diese Meinung an, da es sich bei einem Suizid um einen vollendeten und somit gelungenen Suizidversuch handelt. Somit haben beide Handlungen einen sehr ähnlichen Ursprung und können als dasselbe Phänomen angesehen werden.[19]

Suizidrate

Die Suizidrate beschreibt die Anzahl der Suizide auf 100.000 EinwohnerInnen. Die Rate nimmt mit dem Alter zu und liegt bei Männern höher als bei Frauen.[20] Rund drei Viertel der Suizide werden von Männern begangen. Es gibt oftmals starke regionale Unterschiede. Die südlichen Bundesländer weisen im österreichweiten Vergleich ein signifikant höheres Niveau auf. In der Bundeshauptstadt Wien und Umgebung ist die Selbstmordhäufigkeit vergleichsweise gering, was sicherlich auf die Wirksamkeit der Betreuungsmaßnahmen und -angebote zurückzuführen ist.[21]

Analog dazu spricht man bei Suizidversuchen von der Suizidversuchsrate.

Suizidfeststellung

Zum Erfassen der Suizidzahlen werden seit Anfang des 19.Jahrhunderts statistische Verfahren genutzt. Für die Feststellung der Todesursache sind in weiten Teilen der Welt ÄrztInnen und LeichenbeschauerInnen zuständig. Hierfür gibt es leider keine einheitlichen Beurteilungskriterien. Zudem stellt die sehr schwierige Erkennung und Unterscheidung, ob es sich um einen Suizid oder einen Unfall handelt, einen weiteren erschwerenden Aspekt dar. In Wien sind die mit der Ermittlung des Todes zusammenhängenden Maßnahmen im Wiener Leichen- und Bestattungsgesetz geregelt. Es enthält Regelungen, wer für die Feststellung zuständig ist, nach welchen Kriterien diese durchzuführen ist und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn die Todesursache nicht zweifelsfrei zu klären ist. Jede Leiche muss von einer Ärztin /einem Arzt zwecks sicherer Todesfeststellung begutachtet werden. Außerhalb der Krankenhäuser ist der nächte niedergelassene Arzt/Ärztin / Notarzt/Notärztin zuständig. Dieser hat auch den Totenschein auszustellen.

Wird in der Beschau keine natürliche Todesursache festgestellt, also eine unklare oder unnatürliche Ursache, ist dem Magistrat eine Obduktion vorzuschlagen, welche in der Regel von GerichtsmedizinerInnen durchgeführt wird.

Es ist zwischen den Begriffen Todesursache und Todesart zu unterscheiden. Die Todesursache beschreibt den Grund des Todes, die Todesart bezeichnet die Unterscheidung zwischen „natürlich“, „nicht natürlich“ oder „ungeklärt“.

Verdeckter Suizid

Bei den Drogentoten sind mindestens 18% als verdeckter Suizid anzusehen ("Sucht als Selbstmord auf Raten"). Viele Unfälle sind bewusste oder unbewusste Selbsttötungen (z.B. Verkehrsunfälle).[22] Wenn die SuizidentInnen keine Nachricht hinterlassen, in der sie ihre Absicht festhalten, ist es in solchen Fallen meist nicht möglich, zu differenzieren, ob es als Suizid zu werten ist. Auch bei dem schon oben genannten Tod in Folge von Substanzmissbrauch kann schwer abgeschätzt werden, wie beabsichtigt das Herbeiführen des eigenen Todes war.

Da bei vielen Toten die Todesart gerichtsmedizinisch nicht eindeutig zu bestimmen ist, oder nicht weiter untersucht wird, gibt es auch hier eine Dunkelziffer.[23]

Suizidmethoden

Bei Suiziden bzw. Suizidversuchen wird zwischen harten Methoden (Erhängen, Erschießen, Erstechen, Sprung aus der Höhe, Legen/Werfen auf Bahnschienen, Ertrinken, Strom) und weichen Methoden (Einnahme von Substanzen wie Medikamente oder Drogen, Schnittverletzungen, Einatmen von Gas) unterschieden.

Bei Suiziden sind harte Methoden wesentlich häufiger, was damit zu erklären ist, dass diese mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Tode führen. Männer wählen vorwiegend Suizidmethoden wie Erhängen und Erschießen, während für Frauen Vergiften, gefolgt von Erhängen, Ertränken und Stürzen kennzeichnend ist.

Bei Suizidversuchen dominieren weiche Methoden, für die Medikamente und Drogen eine wesentliche Rolle spielen. Bei rund drei Viertel der Versuche kommen diese Substanzen zum Einsatz. Die Gruppe der Benzodiapiene stellt mit 60% die größte Relevanz dar.

Gerade Medikamente sorgen für einen sehr bedeutenden Diskussionspunkt. Einerseits dienen sie der Behandlung, andererseits können sie durch Missbrauch auch zum Herbeiführen des Todes verwendet werden. Bei etwa 25% der Suizide wird mehr als eine Suizidmethode angewandt, außerdem spielt bei 12% der Frauen- und 18% der Männersuizide Alkohol eine Rolle.

Die Wahl der härteren Suizidmethode hängt oft damit zusammen, dass die/der SuizidentIn sicher gehen möchte, auch tatsächlich zu sterben. In dieser Gruppe sind Männer auf Grund ihres erhöhten Suizidrisikos stärker vertreten. Da bei Frauen eher der appellative Suizid bzw. Suizidversuch vermehrt vorkommt, fällt die Wahl oft auf Methoden, die nicht zum sicheren Tode führen.[24]

2.2. Die Krise

Der Krisenbegriff entspringt nicht der klassischen psychiatrischen Diagnostik und stellt daher kein eigenes Krankheitsbild dar. Vielmehr bezeichnet der Begriff „Krise“ jenen akuten Zustand, in dem therapeutisches Handeln und Intervention einsetzen muss, um Folgen wie Chronifizierung, körperliche Erkrankungen oder Suizid zu vermeiden.[25]

2.2.1. Psychosoziale Krisen

Bezugnehmend auf Caplan (1964) und Cullberg (1978) bezeichnet Sonneck (2002) in seinem Buch „Krisenintervention und Suizidverhütung“ die psychosoziale Krise als „den Verlust des seelischen Gleichgewichts, den ein Mensch verspürt, wenn er mit Ereignissen und Lebensumständen konfrontiert wird, die er im Augenblick nicht bewältigen kann, weil sie von der Art und vom Ausmaß her seine durch frühere Erfahrungen erworbenen

Fähigkeiten und erprobten Hilfsmittel zur Erreichung wichtiger Lebensziele oder zur Bewältigung seiner Lebenssituation überfordern“.[26]

Um eine Krise auszulösen, müssen mehrere Faktoren zusammenspielen. Ereignisse und Lebensumstände können Anlässe für Krisen sein, welche als Katastrophen- und Massenbelastungen (Kriegswirren, Unwetterkatastrophen,…) oder individuelle Belastungen (Schicksalsschläge oder Situationen des normalen Lebensablaufs) auftreten können.

Meist treffen sie nur eine Ebene des Lebens, haben jedoch Auswirkungen auf andere:

- körperlich-biologische Ebene: Pubertät, Erkrankungen,..
- psychische Ebene: seelische Konflikte
- soziale Ebene: Ereignisse, wie Scheidung oder längere Arbeitslosigkeit.

Nicht nur das objektive Ausmaß und Bedeutung des Anlasses ist von Bedeutung, sondern auch die subjektive Relevanz des Geschehenen mit allen möglichen realen und vorgestellten Konsequenzen ist von großer Bedeutung.[27]

Traumatische Krise

„Die traumatische Krise ist eine durch einen Krisenanlass mit subjektiver Wertigkeit plötzlich aufkommende Situation von allgemein schmerzlicher Natur, die auf einmal die psychische Existenz, die soziale Identität und Sicherheit und/oder die fundamentalen Befriedigungsmöglichkeiten bedroht“.[28]

Sonneck beschreibt einen typischen Verlauf einer derartigen Krise in vier Phasen:

1. Schockphase: in dieser Phase wird die Realität ferngehalten. Die Person wirkt eher ruhig und geordnet nach außen, innerlich ist jedoch alles in Aufruhr. Oft fehlen die Erinnerungen an diese Phase. Dieses seelische Durcheinander führt zu „ziellosen Aktivitäten“ bzw. im anderen Extrem zu einer Art „Betäubung“ durch starken Rückzug. Es fehlt der Bezug zur Realität.[29]
2. Reaktionsphase: es kommt zu einer Konfrontation mit der Realität, auf die häufig mit Verdrängungsphänomenen, Verleugnungstendenzen,… reagiert wird. In dieser Phase ist das Risiko eines sozialen Rückzugs mit selbstzerstörerischen Tendenzen durch Substanzmissbrauch oder suizidalem Verhalten sehr hoch. Durch Reflexion über das Geschehene kommt es zur nächsten Phase.[30]
3. Bearbeitungsphase: im Laufe der Zeit löst man sich vom Geschehenen und orientiert sich immer mehr an der Zukunft. Hier ist im Gegensatz zum Übergang von Schock zu Reaktionsphase zu bemerken, dass Reaktions -und Bearbeitungsphase oft ineinandergreifen und sich auch abwechseln.[31]
4. Neuorientierung: die/der Betroffene blickt wieder nach vorne, hat neuen Lebensmut und Selbstwert. Insgesamt hat man das Gefühl, neue Erfahrungen gesammelt zu haben. Es werden neue Beziehungen eingegangen.[32]

Es ist von großer Bedeutung, die/den Betroffenen in der Schockphase nicht alleine zu lassen, da auf diese Phase die Zeit der Turbulenzen und der damit verbundenen Gefahren folgt. In dieser Phase sollte ausreichend Raum geschaffen werden, den Gefühlen freien Lauf zu lassen.

In der nachfolgenden Phase sollte die/der Betroffene ausreichend Möglichkeit bekommen, über die Empfindungen zu sprechen, darüber zu reflektieren und sich mit dem Erlebten auseinanderzusetzen.[33]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1

Quelle: (Sonneck, 2000 S. 36)

Veränderungskrise

„Lebensveränderungen sind Situationen, die allgemein zum Leben gehören und von vielen Menschen auch als etwas Positives erlebt werden.“[34] Dazu zählen etwa der Auszug aus dem Elternhaus, die Eheschließung, die Geburt eines Kindes, aber auch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod.

Auch hier gibt es laut Caplan die vier typischen Phasen, allerdings beginnt das akute Stadium erst am Ende der dritten Phase und erreicht in der vierten ihre volle Ausprägung.[35]

1. Phase: bei der Konfrontation mit dem Problem versucht die/der Betroffene es mit Hilfe seines gewohnten Problemlösungsverhalten zu lösen. Da dieses wirkungslos bleibt, kommt es zu Frustration und Spannung.[36]
2. Phase: die/der Betroffene/r fühlt sich dem Problem nicht gewachsen, was ein Gefühl des Versagens hervorruft. Der Selbstwert sinkt, während sich die Spannung erhöht.[37]
3. Phase: in dieser Phase erfolgt eine Mobilisierung sämtlicher innerer und äußerer Bewältigungskapazitäten. Eine Bewältigung der Krise oder der Rückzug aus der Situation werden angestrebt, wobei beim Rückzug das Gefühl der Resignation zurückbleibt. Sollten die angewandten Strategien weder eine Bewältigung noch einen Rückzug bewirkt haben, kommt es zur Entwicklung des Vollbildes der Krise in der nächsten Phase.[38]
4. Phase: Vollbild der Krise: „(…) mit unerträglicher Spannung. Äußerlich kann der Betroffene oft noch geordnet wirken, während innerlich (…) Konfusion, Desorganisation und Chaos entstehen („Nervenzusammenbruch“).“[39] Die Betroffenen fühlen sich rat-und orientierungslos und wirken gesund auf die Außenwelt. Es kommt zu ziellosen Aktivitäten, wie Schreien oder Toben, bzw. zu einer innerlichen „Lähmung“ des Denkens, Fühlens und Handelns.[40]
5. Phase: Bearbeitung des Krisenauslösers mit all seinen Konsequenzen.[41]
6. Phase: Neuanpassung: die/der Betroffene entwickelt neue Anpassungsmethoden an die veränderten Umstände.[42]

Chronisch-protrahierte Krise

Zu einer Chronifizierung kommt es wenn, „Veränderungskrisen durch Vermeidungsverhalten oder destruktive Bewältigungsmuster gelöst werden bzw. wenn traumatische Krisen in ihrem natürlichen Verlauf in der Reaktionsphase festgefahren sind, weil keine Bearbeitung (…), sondern schädigende Strategien[43] eingesetzt wurden.“[44]

2.2.2. Gefahren von Krisen

Da die Intensität der Belastung während Krisen sehr hoch ist, besteht ein hohes Bedürfnis nach Entlastung. Leider besteht ein hohes Risiko einerseits kurzschlüssigen und impulsiven Handlungen zu folgen, andererseits langwierigen körperliche und seelische Störungen zu entwickeln.[45]

Laut G. Sonneck kann eine Krise:

- Zu Kurzschlusshandlungen führen, die möglicherweise nicht mehr reversibel sind, wie etwa Suizid.
- Bei entsprechenden Dispositionen können Krisen Krankheiten auslösen.
- Somatisieren- wenn die Begleiterscheinungen nicht als solche erkannt werden und zu einer falschen Diagnose führen.
- Chronifizieren

2.2.3. Krisen und Suizidalität

Ob Krisen zu suizidalen Handlungen führen hängt von einer Reihe von Faktoren ab:

I. vom Krisenanlass
II. von der subjektiven Bedeutung für die/den Bertoffene/n
III. von der individuellen Krisenanfälligkeit
IV. von den Reaktionen aus der Umwelt
V. vom zur Verfügung stehenden Hilfsangebot
VI. von Grad der sozialen Integration

Die schwierigste Aufgabe für in der Krisenintervention tätige Personen, die noch dazu ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt, ist die Einschätzung der Suizidalität. Hierfür wurden Theorien und Hilfsinstrumente wie die Definition der Risikogruppen und zahlreiche theoretischen Zugänge entwickelt.[46]

Zusammenfassung und Resümee

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anhand der Erläuterungen zum Thema Krise kann sehr gut abgelesen werden, dass eine plötzliche Inhaftierung, aber auch ein vorbereiteter Haftantritt eindeutig als krisenauslösende Anlässe gesehen werden können. Natürlich ist bei jedem die subjektive Wertigkeit eines solchen Ereignisses und die individuelle Vulnerabilität eine unterschiedliche. Die Einschränkung der Freiheit, was das wesentlichste Kennzeichen einer Haft, ist macht es den InsassInnen unmöglich auf das üblicherweise zur Verfügung stehende Spektrum an Bewältigungsmethoden zurückzugreifen. Werden keine Alternativen mit den in Haft zur Verfügung stehenden Mitteln erarbeitet, so steigt die Gefahr, dass sie auf unübliche und verzweifelte Methoden zurückgreifen. Hierbei kann es zu Fremd- und Selbstverletzungen bis hin zu suizidalen Handlungen kommen.[47] Im nachfolgenden Kapitel wird auf Erklärungsmodelle zur Suizidalität eingegangen, die zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Suiziden beitragen sollen.

3. Theoretische Erklärungsmodelle für den Suizid

Zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen beschäftigten und beschäftigen sich mit der Erforschung von Suiziden. Die breite Palette des Forschungsinteresses erstreckt sich von Psychologie, Medizin, Epidemiologie über Soziologie bis hin zu Theologie und Philosophie, aber natürlich auch der Sozialarbeit.

Als die prägendsten Erklärungsmodelle für Suizid sind die nachfolgenden zu nennen:

- das soziologische
- das psychologische und
- das medizinische

3.1. Das soziologische Modell

Durkheims Suizidtheorie

Der Soziologe Emil Durkheim war einer der Pioniere in der wissenschaftlichen Untersuchung des Suizids. Seine Definition lautete: „ Man nennt Selbstmord jeden Todesfall, der direkt oder indirekt auf eine Handlung oder Unterlassung zurückzuführen ist, die vom Opfer selbst begangen wurde, wobei es das Ergebnis seines Verhaltens in Voraus kannte.“[48]

Die Ergebnisse seiner empirischen Suizidforschung veröffentlichte er in dem Buch „Der Suizid“, worin er eine Häufung an Suiziden unter ungünstigen sozialen Bedingungen nachwies.[49] Durkheim erarbeitete in seinen Buch: „Der Suizid“ soziale Ursachen für Suizid und subsumierte seine Erkenntnisse unter vier Typen des Suizides,

- dem egoistischen Suizid
- dem fatalistischen Suizid
- dem altruistischen Suizid und
- dem anomischen Suizid.

Die zugrunde liegende Ursache des Suizides ist die mangelnde Anpassung an die gesellschaftlichen Strukturen, Normen und Werte.

- Der egoistische Suizid

Eine sehr schwache Einbindung in die Gesellschaft führt durch die vorherrschende Regellosigkeit dazu, dass die Interessen des egoistischen Individuums in den Vordergrund geraten und über die sozialen Interessen gestellt werden.[50]

- Der altruistische Suizid

Eine starke Integration in die Gesellschaft mit Normen und Werten, die über denen des Individuums liegen, verunmöglichen individuelle Entscheidungen.[51]

- Der anomische Suizid

In Kulturen mit einem niedrigen Grad an sozialer Verwaltung kann es zu überhöhten Ansprüchen kommen: Solchen, die nicht verwirklicht werden können. Durch die andauernde Frustration über das unerreichte Ziel kommt es laut Durkheim zu Unzufriedenheit und Frustration, welche in einem Suizid münden können.[52]

- Der fatalistische Suizid

Wenn der Normzwang der Gesellschaft zu groß wird, sieht die Person keine Möglichkeit, diese Normen zu ändern, ohne gegen Regeln zu verstoßen.[53]

Imitation

Der im 18.Jh. von Goethe geschriebene Roman „Die Leiden des jungen Werther“ löst durch die darin beschriebene Selbsttötung eine ganze Reihe von Suiziden in Europa aus, woraus sich auch die Bezeichnung des nachfolgend beschriebenen Phänomens ableitet.

„Wissenschaftlich aber ging man erst vor etwa 30 Jahren an dieses Phänomen heran (…). Inzwischen stellt sich heraus, dass es sich hier nicht um ein historisch interessantes Phänomen handelt, sondern dieser Imitations-Effekt gerade in modernen Medien- Gesellschaften eine noch ernstere Bedeutung zu bekommen droht.“[54] Als Werther-Effekt wird in der Medienwirkungsforschung das durch wissenschaftliche Studien vor „allem durch den amerikanischen Soziologen Phillips belegte“[55] Phänomen bezeichnet, dass Suizide, über die in den Medien ausführlich berichtet wird, eine signifikante Zahl von Nachahmungstaten auslösen. Es kommt zu einer Imitation der Suizidorte, der Suizidarten, der Persönlichkeitsfaktoren einer/eines SuizidantIn.[56]

In Österreich wurde von E. Etzersdorfer & G. Sonneck eine bedeutende Studie zum Thema Wiener U-Bahnsuizide durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie wurde auf die Bedeutung der Berichterstattung im Zusammenhang mit den „Werther-Effekt“ hingewiesen und diesbezügliche Richtlinien erarbeitet. Ab Mitte 1987 führte die veränderte und zurückhaltende Medienberichterstattung zu einem deutlichen Rückgang der U-Bahnsuizide. Diese Zahl blieb seither auf diesem verringerten Niveau.[57]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2

Quelle:(Sonneck, et al., 2008)

3.2. Das psychologische Modell

Als zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Psychoanalyse begründet wurde stellte sich auch die Frage nach der Psychodynamik des Suizids. Hierzu gibt es zahlreiche Erklärungsansätze.[58] Auf zwei davon soll hier eingegangen werden.

Aggressionstrieb/ Todestrieb

1917 beschrieb Freud in seinem Werk „Trauer und Melancholie“ den Suizid als „autoaggressives Verhalten, indem ein Mensch seine Aggressionen statt nach außen gegen sich selbst richtet (…) . Wenn ein Mensch zum Beispiel von jemandem, den er liebt, verletzt wird oder sich verletzt fühlt, kann er mit Aggression reagieren. Es entsteht der Konflikt, auf denjenigen wütend zu sein, den man liebt, was zur Angst führt, den Geliebten zu verlieren, wenn man seine Wut auslebt. Der Suizid, also die gegen sich selbst gerichtete Aggression, die eigentlich einem anderen galt, stellt schließlich den Versuch dar, diesen inneren Konflikt zu lösen.“[59] Adler sieht im Gegensatz zu Freud in der Selbsttötung eine soziale Absicht, womit er gewissermaßen den Suizid als eine Art Aufruf an die Hinterbliebenen sieht. Der Suizident will erreichen, dass das Umfeld ihm Aufmerksamkeit zukommen lässt. Dies kann durch Rache, Wut, oder dem Wunsch, bei den Bezugspersonen Besorgtheit zu provozieren, geleitet sein.[60]

Narzißmuskrise

Diese Theorie stellt eine Weiterentwicklung der Freudschen Aggressionstheorie.

Der Ausgangspunkt für Henselers (1974) Überlegungen ist die Deutung von Suizid als Folge einer narzisstischen Krise.

Anhand von Interviews mit 50 SuizidentInnen entwickelte er folgende Charakteristika für die narzisstische Krise:

- Es handelt sich hierbei um emotional sehr verletzbare Menschen. Den Grund dafür sieht er im schwach ausgebildeten Selbstwertgefühl.
- Neben dem oben erwähnten Mangel an Selbstwert existiert eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Der Mangel an Selbstwertgefühl und der aus der Überschätzung resultierende überhöhte Selbstwert pendeln stetig.
- Ein weiteres Merkmal ist das Fehlen oder die Einschränkung der Fähigkeit andere Personen einschätzen zu können. Daraus ergibt sich, dass sie weder die Fähigkeiten noch die Bedürfnisse anderer einschätzen können, wodurch sich ein Fehlen an Einfühlungsvermögen erkennbar macht. Die fatale Situation ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Menschen ihr seelisches Gleichgewicht völlig von nahestehenden Personen abhängig machen, durch ihr Handicap aber ihre Bezugspersonen ständig verletzen und Gefahr laufen, diese zu verlieren. Diese Dynamik ist klarerweise eine sehr belastende und führt oft zu Trennungen.
- Um aber das Verlassen werden zu vermeiden richtet die/der Betroffene seine Aggression gegen sich selbst. Sie /Er sieht im Suizid eine Möglichkeit einer Katastrophe entgegenzuwirken, das Selbstwertgefühl zu wahren und ihren/seinen Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit zu erfüllen.[61]

Bei Mensch mit dieser Problematik handelt es sich um Personen mit einem äußerst labilen Selbstwertgefühl, sie sind nicht einmal in der Lage, alltägliche Kränkungen und Enttäuschungen mit Hilfe der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen zu bewältigen. Ihr Leben ist von einer ständigen Angst vor Ohnmacht, Hilflosigkeit und dem Verlassenwerden geprägt. Auch die stark überhöhten Erwartungen an die eigene Person, im Positiven wie auch im Negativen, führen dazu, dass eigene emotionale Ausbrüche als Katastrophe angesehen werden. Ein Wutausbruch wird oft als etwas wahrgenommen, dass nicht wieder gut zu machen ist und die Person zum Verzweifeln bringt. Solchartige Gefühle führen oft zu suizidalen Handlungen. Sie flüchten in die vermeintliche Geborgenheit, Sicherheit und Ruhe des Todes. Wie schon oben erwähnt, dienen die Suiziddrohungen auch dazu, der Angst, Verlassen zu werden, entgegenzuwirken und die geliebten Menschen an sich zu binden.[62]

3.3. Das medizinische Modell

Bereits 1838 wurden die ersten medizinischen Untersuchungen zum Thema Suizid durch den französischen Psychiater Jean Etienne Dominique Esquirol gemacht. Er definierte den Suizid als eine Geisteskrankheit und forschte in Richtung genetische Ursachen von Suizidalität.[63]

Ein weiteres, bis heute bedeutsames Modell entwickelte der Österreicher Erwin Ringel.

„Das präsuizidale Syndrom“

Ein eher klinisch orientiertes Erklärungsmodell wurde von Ringel vertreten. Er erklärt den Suizid als den „Abschluss einer krankhaften psychischen Entwicklung“. Ringel sieht in der Suizidalität einen psychopathologischen Prozess der eine Intervention erfordert.[64]

Aus seinen 1953 durchgeführten Untersuchungen an 745 PatientInnen, die einen Suizidversuch hinter sich hatten, und deren Krankengeschichten entwickelte er den Begriff des „präsuizidalen Syndroms“.

Unter diesem Begriff subsumierte Ringel drei von ihm beobachtete, dem Suizid vorausgehende Phasen.[65]

1. Einengung: die/der Betroffene empfindet seinen Lebensraum als eingeengt. Das Gefühl der Wertlosigkeit bestimmt seine Gedanken; Er hat das Gefühl, sich im Kreis zu drehen. Die zunehmende Stagnation mündet letztendlich in Regression.[66]
2. Gehemmt und gegen die eigene Person gerichtete Aggressionen: die/der Betroffene ist unfähig Frustrationen und die sich daraus ergebenden Aggressionen zu verarbeiten. Die mangelnde Möglichkeit, die aufgestauten Aggressionen abzubauen, fördert die nun als einzigen Ausweg erscheinende Entladung gegen sich selbst.[67]
3. Flucht in die Phantasiewelt: Suizidphantasien vervollständigen nun die subjektiv als aussichtslos wahrgenommene Situation. Der Tod erscheint immer mehr verlockender, als eine Lösung. Die Gedanken an den Tod werden immer intensiver, drängen sich von selbst auf und beherrschen schließlich die gesamte Gedankenwelt der/des Betroffenen.[68]

Diese drei Phasen durchläuft nach Ringel jeder Mensch mit der Neigung zur Selbsttötung. Auf seinen Untersuchungen basierend, versuchte er, Möglichkeiten zu finden, SuizidentInnen zu helfen, was in der Gründung der Wiener Lebensmüdenhilfe mündete.[69]

Zusammenfassung und Resümee

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die beschriebenen Theorien erläutern einige wesentliche Aspekte des sehr komplexen Geschehens rund um den Suizid. Die soziologische Theorie geht auf die Bedeutung der Integration der/des Einzelnen in die Gesellschaft ein, die psychoanalytische setzt den Fokus auf Aggression und Depression und die Angst. In E. Ringels Theorie bildet die Ambivalenz den Mittelpunkt. Keine dieser Theorien ist als „die Erklärung“ schlecht hin anzusehen, da suizidales Handeln aus einer Verflechtung verschiedenster Faktoren entstehen kann, auch solchen, die in den genannten Theorien nicht berücksichtigt wurden. Die verschiedenen Theorien stellen lediglich ein Werkzeug zur Erhebung der in jedem Fall divergierenden, persönlichen Ursachen dar.

Im nächsten Kapitel wird die Suizidrate der österreichischen Bevölkerung im Vergleich zur Suizidrate der hiesigen Justizanstalten beleuchtet und erläutert. Dabei soll ein Überblick über beobachtete Veränderungen der letzten zwei Dekaden gegeben werden.

4. Suizide in Österreich

Das nachfolgende Kapitel stellt einen Überblick über die Situation der Suizidalität in der österreichischen Bevölkerung dar. Während ein leichter Anstieg bei alten Menschen und Jugendlichen zu verzeichnen ist, ist die Suizidrate in der Normalbevölkerung rückläufig. Um diesen Rückgang mit der stetig steigenden Rate in Haftanstalten vergleichen zu können, ist eine nähere Betrachtung dieser beiden Milieus vonnöten.

4.1. Suizide in der Normalbevölkerung

Im Jahr 2007 nahmen sich 1280 Menschen in Österreich, davon 230 in Wien, das Leben. Verglichen mit 691 Verkehrstoten im gleichen Zeitraum unterstreicht diese Zahl die hohe gesellschaftliche und gesundheitspolitische Bedeutung dieser Problematik. In Österreich haben sich 2007 exakt 965 Männer und 315 Frauen das Leben genommen. Die höchsten Suizidraten fanden sich in Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3

Quelle: (Kapusta, 2008)

[...]


[1] Zitat in „Dichtung und Wahrheit“, zit. in (Oldenburg, et al., 2008)

[2] Vgl. (Pschyrembel, 1994 S. 1488)

[3] (Aebischer-Crettol, 2000 S. 11f)

[4] Vgl. (Bronisch, 2002 S. 7ff)

[5] (Aebischer-Crettol, 2000 S. 17)

[6] Vgl. (Aebischer-Crettol, 2000 S. 17ff)

[7] http://www.bibel-online.net/buch/09.1-samuel/31.html#31,4 [26.11.2008]

[8] (Aebischer-Crettol, 2000 S. 18f)

[9] (Aebischer-Crettol, 2000 S. 29)

[10] Vgl. (Haenel, 1989 S. 4)

[11] Vgl. Krauß et al., 2004 S23 zitiert in „Selbstmord, Freitod, Suizid: Definition des Themas und Bewertung durch die Wortwahl“ online unter: http://www.mal-sozial.de/selbstmord-freitod.html [21.11.2008]

[12] Vgl. (Pschyrembel, 1994 S. 1488)

[13] (Wolfersdorf, 2002 S. 97)

[14] Wolfersdorf, 1996b, S.92 zitiert in „Selbstmord, Freitod, Suizid: Definition des Themas und Bewertung durch die Wortwahl“ online unter: http://www.mal-sozial.de/selbstmord-freitod.html [21.11.2008]

[15] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 152)

[16] Vgl. (Pschyrembel, 1994 S. 1488)

[17] Vgl. Rachor 2002 S83zit. in (Oldenburg, et al., 2008 S. 13)

[18] Vgl. Israel et al., 1992, S.161 in „Selbstmord, Freitod, Suizid: Definition des Themas und Bewertung durch die Wortwahl“ online unter: http://www.mal-sozial.de/selbstmord-freitod.html [21.11.2008]

[19] Vgl. (Bronisch, 2002 S. 12)

[20] Vgl. (Stein, 13.11.2008)

[21] Vgl. „Österreichischer Todesursachenatlas 1998/2004“ online unter: http://www.statistik.at/web_de/presse/030155 [14.1.2009]

[22] Vgl. (Sellin, et al., 2001)

[23] Vgl. (Sellin, et al., 2001)

[24] Vgl. (Bundesministerium für Soziale Sicherheit, 2003 S. 15ff)

[25] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 15)

[26] (Sonneck, 2000 S. 15)

[27] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 32)

[28] Cullberg (1978) zit. in (Sonneck, 2000 S. 33)

[29] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 33f)

[30] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 34)

[31] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 34)

[32] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 34)

[33] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 33ff)

[34] (Sonneck, 2000 S. 36)

[35] Vgl. Cullberg (1978) zit. in (Sonneck, 2000 S. 36f)

[36] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 36)

[37] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 36)

[38] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 36f)

[39] (Sonneck, 2000 S. 37)

[40] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 37)

[41] (Sonneck, 2000 S. 37)

[42] (Sonneck, 2000 S. 37)

[43] Unter schädigendem Verhalten, werden Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Rückzug aus sozialen Beziehungen und Isolierung angesehen.

[44] (Sonneck, 2000 S. 38)

[45] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 59)

[46] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 151)

[47] Vgl. (Toch, 1977)

[48] Vgl. (Durkheim, 1997 S. 27)

[49] Vgl. (Oldenburg, et al., 2008 S. 20)

[50] Vgl. (Oldenburg, et al., 2008 S. 21f)

[51] Vgl. (Oldenburg, et al., 2008 S. 21)

[52] Vgl. (Oldenburg, et al., 2008 S. 22)

[53] Vgl. (Oldenburg, et al., 2008 S. 22)

[54] http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/werther.html [28.11.2008]

[55] Vgl. (Ziegler, et al., 2002)

[56] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 242ff)

[57] Vgl. (Sonneck, et al., 2008 S. 1ff)

[58] Vgl. Henseler 1974, 2000; Überblick bei Bronisch 2002

[59].(Oldenburg, et al., 2008 S. 23)

[60] Vgl. (Adler, 1994)

[61] Vgl. (Henseler, 1974)

[62] Vgl. (Sonneck, 2000 S. 227f)

[63] Vgl. (Bronisch, 2002 S. 55)

[64] Vgl. (Ringel, 1997 S. 12ff)

[65] Vgl. (Ringel, 1997 S. 104ff)

[66] Vgl. (Ringel, 1997 S. 104ff)

[67] Vgl. (Ringel, 1997 S. 104ff)

[68] Vgl. (Ringel, 1997 S. 104ff)

[69] Vgl. (Ringel, 1997 S. 104ff)

Ende der Leseprobe aus 123 Seiten

Details

Titel
Suizid in Haft. Erwachsene Männer in österreichischen Justizanstalten
Hochschule
FH Campus Wien
Note
Sehr Gut
Autor
Jahr
2009
Seiten
123
Katalognummer
V134259
ISBN (eBook)
9783640417148
ISBN (Buch)
9783640412242
Dateigröße
2111 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Suizid, Haft, Erwachsene, Männer, Justizanstalten, Sehr
Arbeit zitieren
Mag.(FH) Joanna Mazur (Autor:in), 2009, Suizid in Haft. Erwachsene Männer in österreichischen Justizanstalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134259

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