Die Berliner Kommunalpolitik unter Berücksichtigung des demografischen Wandels


Examensarbeit, 2008

107 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Frage und Zielsetzung
1.2 Forschungsstand und Quellenlage
1.3 Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes
1.4 Vorgehensweise und Gliederung

2 Demografische Entwicklung
2.1 Quantitative Bevölkerungsentwicklung
2.1.1 Allgemeine quantitative Bevölkerungsentwicklung
2.1.2 Quantitative Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
2.1.3 Quantitative Bevölkerungsentwicklung in Brandenburg
2.1.4 Quantitative Bevölkerungsentwicklung in Berlin
2.2 Qualitative Bevölkerungsentwicklung
2.2.1 Demografische Alterung in Deutschland
2.2.2 Demografische Alterung in Berlin
2.2.3 Demografische Heterogenisierung in Berlin
2.3 Zusammenfassung der demografischen Entwicklung

3 Ursachen des demografischen Wandels
3.1 Niedriges Geburtenniveau
3.2 Sinkende Sterblichkeit und Anstieg der Lebenserwartung
3.3 Einfluss der Wanderungen
3.4 Zusammenfassung der Ursachen

4 Folgen des demografischen Wandels
4.1 Folgen für die Sozialstruktur
4.1.1 Folgen für die sozialen Sicherungssysteme
4.1.2 Folgen für den Arbeitsmarkt
4.1.3 Folgen für die politischen Machtverhältnisse
4.2 Folgen für die Siedlungsstruktur
4.2.1 Folgen für die Innenstädte
4.2.2 Folgen für den Wohnungsmarkt
4.2.3 Folgen für die Infrastruktur
4.3 Zusammenfassung der Folgen des demografischen Wandels

5 Grundlagen der Kommunalpolitik
5.1 Allgemeine Kommunalpolitik
5.2 Berliner Kommunalpolitik
5.3 Berliner Bezirke

6 Maßnahmen
6.1 Allgemeine kommunale Handlungsfelder
6.2 Maßnahmen im Bereich der Sozialstruktur
6.2.1 Maßnahmen zur Stärkung der Familien
6.2.2 Maßnahmen zur Bürgeraktivierung
6.2.3 Maßnahmen zur Integration
6.2.4 Maßnahmen für den Wohnstandort
6.2.5 Maßnahmen zur Imageverbesserung
6.3 Maßnahmen im Bereich der Siedlungsstruktur
6.3.1 Maßnahmen zur Infrastrukturanpassung
6.3.2 Maßnahmen zur Innenentwicklung

7 Schlussbetrachtung und Ausblick

8 Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Die Berliner Kommunalpolitik unter Berücksichtigung des demografischen Wandels. So lautet der Titel dieser Arbeit. Dabei fallen zwei zentrale Begriffe ins Auge. Berliner Kommunalpolitik zum Einen und Demografischer Wandel zum Anderen. Der demografische Wandel ist seit einigen Jahren stärker im Blickpunkt der deutschen Öffentlichkeit. Meistens wird er mit negativen Entwicklungen in Verbindung gebracht. Die deutsche Bevölkerung schrumpft und altert, das Rentenniveau sinkt, die Sozialabgaben steigen und die staatlichen Dienstleistungsangebote verschlechtern sich. Der demografische Wandel[1] ist im Endeffekt schuld daran, dass das Wohlstandsniveau in Deutschland sinkt. Mittlerweile schätzen viele Experten die Folgen des demografischen Wandels weit weniger pessimistisch ein und weisen auch auf positive Entwicklungen hin. Die Natur erobert beispielsweise verloren gegangene Räume zurück, der demografische Wandel eröffnet Chancen zum Umbau der Gesellschaftssysteme und eine Bevölkerungsabnahme bedeutet auch weniger Belästigungen und Gefahren durch menschliches Handeln und Wirtschaften. Wie auch immer der demografische Wandel im Einzelnen beurteilt wird, er wird tief greifende Veränderungen für die Gesellschaft mit sich bringen.

Berliner Kommunalpolitik ist der zweite zentrale Begriff im Titel. Unter Kommunalpolitik wird in der Regel die Politik in einer kleinen Gemeinde oder in einem Landkreis verstanden. Es geht also um die Politikfelder und Aufgaben, die eine Gemeinde selbst ausübt. Beispielsweise der Bau eines Schwimmbades oder die Erschließung eines Gewerbegebietes. Da Berlin aber ein Bundesland, eine Stadt und eine sogenannte Einheitsgemeinde ist, bedeutet in diesem Fall Kommunalpolitik etwas anderes. Passenderweise kann in Berlin auch von Stadt- oder Landespolitik gesprochen werden. In jedem Fall handelt es ich aber um Politik, welche von Berliner Politikern für die Stadt Berlin und ihre Bürger gemacht wird.

Der Titel „Die Berliner Kommunalpolitik unter Berücksichtigung des demografischen Wandels“ setzt diese beiden zentralen Begriffe in einen bestimmten Zusammenhang. Der demografische Wandel ist in diesem Fall die starre und fest vorgegebene Komponente, auf dessen gesellschaftlichen Einflüsse die Politik reagiert. Die zukünftige Stadtentwicklung wird also von demografischen Entwicklungen abhängig sein. Die großen Trends der demografischen Entwicklung sind von der Berliner Kommunalpolitik nicht steuerbar, sie kann sich aber darauf einstellen.[2] Es soll im Folgenden also hauptsächlich um die Reaktionen und Reaktionsmöglichkeiten der Politik auf die Einflüsse des demografischen Wandels in Berlin gehen. Dabei stellen sich einige Fragen, die im nächsten Abschnitt ausführlich dargestellt werden sollen.

1.1 Fragestellung und Zielsetzung

In Berlin vollzieht sich seit einiger Zeit der demografische Wandel, dessen ökonomischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen langsam in Erscheinung treten. Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Strukturen verändern sich. Zurückzuführen ist dieser Trend in Berlin hauptsächlich auf die immer stärker alternde Bevölkerung. Die Veränderung der Altersstruktur hat einen enormen Einfluss auf alle Bereiche des Lebens, der Gesellschaft und der Wirtschaft. Beispielsweise stellt die demografische Alterung der Bevölkerung die Sozialversicherungssysteme, die medizinische Versorgung sowie die technische Infrastruktur der Gesellschaft vor neue Herausforderungen.[3] Problematisch dabei ist, dass man den demografischen Wandel nicht spüren, nicht sehen und auch nicht anfassen kann. Die Veränderungen vollziehen sich nur langsam und ein zeitlicher Vergleich ist nicht möglich. Daher gehen die Positionen der Experten weit auseinander. Ob der demografische Wandel aber nun als Problem, Herausforderung oder Chance betrachtet werden muss, soll in der vorliegenden Arbeit nicht die zentrale Frage sein. Vielmehr soll es darum gehen, wie mit den gesellschaftlichen Folgen des demografischen Wandels politisch umgegangen wird. Die zentrale Fragestellung lautet deshalb:

1. Welche Einflüsse hat der demografische Wandel auf die gesellschaftliche Entwicklung in Berlin?
2. Mit welchen Maßnahmen reagiert die Berliner Kommunalpolitik auf die Folgen des demografischen Wandels?

Der Arbeit liegt somit die These zugrunde, dass der demografische Wandel real existiert und seine Folgen die Entwicklung der Gesellschaft und damit auch die Berliner Kommunalpolitik beeinflussen. Die Einflüsse können, wie schon erwähnt, sowohl negativ als auch positiv sein. In jedem Fall aber haben sie große Auswirkungen auf das Leben und Zusammenleben der Menschen in Berlin. Die Kommunalpolitik hat dabei die Aufgabe, nicht nur auf die Auswirkungen des demografischen Wandels zu reagieren, sondern die Gesellschaft nachhaltig auf die Folgen des demografischen Wandels vorzubereiten. Welche Entwicklung der demografische Wandel dabei beschreibt, welche Ursachen er hat und welche Folgen er für die Gesellschaft haben wird, sind deshalb die zu klärenden Unterfragen. Sind diese Punkte hinreichend erläutert, stellen sich weitere Fragen. Wie kann Kommunalpolitik auf die Folgen des demografischen Wandels nachhaltig reagieren? Welche politischen Maßnahmen können ergriffen werden, um die negativen Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Gesellschaft zu minimieren? Welche Maßnahmen werden von der Berliner Kommunalpolitik konkret ergriffen? Gibt es langfristige Pläne und Strategien, um die Stadt auf die Auswirkungen des demografischen Wandels vorzubereiten?

Die Beantwortung dieser Fragen ist absolut notwendig, um zu einem bewertbaren und wissenschaftlich begründeten Ergebnis zu gelangen. Ziel der Examensarbeit soll sein, die demografische Entwicklung, deren Ursachen und Folgen darzulegen. Die Reaktion der Berliner Kommunalpolitik auf die Auswirkungen des demografischen Wandels zu analysieren und auf ihre Wirksamkeit zu beurteilen. Außerdem soll die Arbeit ein weiterer Beitrag zur Schärfung des Problembewusstseins im Umgang mit dem demografischen Wandel sein. Es ist zu hoffen, dass diese Arbeit einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion zum Umgang mit dem demografischen Wandel in Berlin leisten kann.

1.2 Forschungsstand und Quellenlage

Seit den späten 1990er Jahren ist mit dem Aufkommen schrumpfungsbedingter Probleme die Demografie stärker in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Das Problembewusstsein bezüglich des demografischen Wandels ist gewachsen und nicht nur die Politik macht sich über die Konsequenzen des demografischen Wandels Gedanken. Der Forschungsstand in der Demografie ist in Deutschland außerordentlich umfangreich. Die Daten und Fakten zum demografischen Wandel in Form von Bevölkerungsprognosen stellen vor allem das Statistische Bundesamt, die Landesämter für Statistik und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung[4] zur Verfügung. Darauf aufbauend entwickeln verschiedene Institute, Stiftungen und Forschungseinrichtungen ihre Konzepte zum Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels. Insbesondere für die kommunale Politik gibt es eine große Anzahl an konkreten Handlungskonzepten und Vorschlägen zum Umgang mit den Folgen von schrumpfenden und alternden Bevölkerungen. Für Großstädte ist der Umfang der Forschung zur Handhabung mit demografisch bedingten Problemen etwas dürftiger. In der Regel ergeben sich für Großstädte auch andere Probleme als für kleine Gemeinden. Diese verlangen dann auch nach anderen Lösungen und Handlungskonzepten. In Berlin sind der Forschungsstand und das öffentliche politische Wissen um die Schwierigkeiten mit den Folgen des demografischen Wandels dennoch ausgeprägt. Der Berliner Senat und insbesondere die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung haben den demografischen Wandel zu einem Kernpunkt ihrer Überlegungen in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung der Stadt gemacht.

Die Quellenlage zur Bevölkerungsentwicklung, ihrer Ursachen, Folgen und der möglichen Handlungskonzepte zu einem nachhaltigen Umgang ist gerade für die Kommunalpolitik außerordentlich umfangreich. Speziell für Berlin gibt es aber noch keine privat herausgegebene Fachliteratur, die sich mit dem demografischen Wandel und seinen Konsequenzen für die kommunale Politik beschäftigt.

1.3 Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes

Das Thema zum politischen Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels ist so komplex, dass es im Rahmen einer Staatsexamensarbeit nicht umfassend erarbeitet werden kann. Der Untersuchungsgegenstand ist deshalb auf einige Schwerpunkte in den Bereichen Siedlungs- und Sozialstruktur einzugrenzen. Im Bereich der Sozialstruktur sollen die kommunale Familienpolitik, die Bürgeraktivierung, die Integrationspolitik und die Wohnungspolitik in Berlin genauer analysiert werden. Im Bereich der Siedlungsstruktur sollen die Infrastrukturproblematik und das Maßnahmenfeld der Innenentwicklung genauer untersucht werden.

1.4 Vorgehensweise und Gliederung

Zu Beginn der Arbeit werden die quantitativen und qualitativen Aspekte der Bevölkerungsentwicklung als Grundlagen des demografischen Wandels angeführt. Neben einer internationalen Betrachtung zur Bevölkerungsentwicklung wird insbesondere auf die Entwicklung und Prognose der Bevölkerung des Berliner Raums eingegangen. In einem weiteren Schritt sollen die Ursachen und Gründe für die genommenen und prognostizierten Bevölkerungsentwicklungen herausgearbeitet werden. Vor allem die Fertilität und die Migration[5] haben starke Einflüsse auf die Bevölkerungsentwicklungen in Deutschland und Berlin, weshalb sie besonders ausführlich beschrieben werden sollen. Nach den Ursachen werden die Folgen der demografischen Entwicklung auf die Gesellschaft dargestellt. Die Folgen werden dabei in zwei Gruppen geordnet. Die eine Gruppe betrifft Folgen aus dem Bereich der Sozialstruktur und die andere Gruppe betrifft Folgen aus dem Bereich der Siedlungsstruktur. Aus den demografisch bedingten Folgen für die Gesellschaft ergeben sich Konsequenzen für das politische Handeln, weswegen anschließend die kommunalpolitische Struktur in Berlin skizziert werden soll, um einen Einblick in das institutionelle System der politischen Voraussetzungen zu erhalten. Nachfolgend werden die kommunalpolitischen Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels aufgezeigt und interpretiert, um im Anschluss daran Stellung zur Nachhaltigkeit der kommunalpolitischen Maßnahmen zu nehmen.

Abschließend muss noch darauf hingewiesen werden, dass der sprachliche Umgang mit demografischen Entwicklungen einen häufigen Tempuswechsel erzwingt. Vergangene Entwicklungen, aktuelle Zustände und zukünftig mögliche Entwicklungen erfordern einen zeitlichen Wechsel zwischen Perfekt, Präsens und Futur I.

2 Demografische Entwicklung

„Wir haben zu wenige Kinder und wir werden immer älter“, so Horst Köhler bei seiner Ansprache zur Auflösung des Bundestages 2005.[6] Mit diesem kurzen Satz kommentiert 2005 der Bundespräsident die demografische Lage der Bundesrepublik Deutschland. Für diese Arbeit ist eine etwas differenziertere Betrachtung nötig, um später Rückschlüsse auf die Tragweite der Bevölkerungsentwicklung nehmen zu können.

2.1 Quantitative Bevölkerungsentwicklung

Die Volkszählung ist die wichtigste Methode zur Erhebung demografischer Daten. In der Bundesrepublik hat die letzte Volkszählung 1987 stattgefunden. Für das Gebiet der neuen Bundesländer ist es noch länger her. Die letzte Volkszählung hat hier 1971 stattgefunden. Seit dem werden in den alten und seit 1991 auch in den neuen Bundesländern die Bevölkerung durch einen Mikrozensus erfasst. Hierbei wird einmal pro Jahr ein Stichproben-Auswahlsatz von einem Prozent der Bevölkerung durchgeführt.[7]

2.1.1 Allgemeine quantitative Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsvorausberechnungen sind in der Regel sehr exakt in ihren Prognosen. Bereits 1979 ist für das Jahr 2000 eine Weltbevölkerung von 6,2 Mrd. Menschen vorausgesagt worden.[8] Diese Prognose hat fast genau der tatsächlichen Entwicklung entsprochen, denn 1999 ist offiziell der sechsmilliardste Bürger der Erde geboren worden. Insgesamt hat die Weltbevölkerung ihre höchsten Zuwachsraten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehabt. In Afrika ist die Bevölkerung[9] seit 1950 um über 300 Prozent am stärksten gewachsen. Lateinamerika hat ein Bevölkerungswachstum von knapp 300 Prozent gehabt. Von den Industrieregionen ist am stärksten die Bevölkerung in Ostasien mit 127 Prozent gewachsen. Nordamerika hat immerhin ein Bevölkerungswachstum von knapp einhundert Prozent gehabt. Europa ist mit 33 Prozent das Schlusslicht des weltweiten Bevölkerungszuwachses gewesen.[10] Damit ist das weltweite Bevölkerungswachstum in der jüngeren Vergangenheit höher gewesen als jemals zuvor. Die gängige Theorie[11] über das globale Bevölkerungswachstum erklärt das starke Wachstum in einer Abfolge demografischer Phasen.

Die Bevölkerungsdynamik der westlichen Welt hat sich in fünf Phasen vollzogen. In Phase I sind Kinder noch die einzige Kranken- und Altersversicherung gewesen. Die Lebensumstände sind schwer gewesen und es hat ein hoher Bevölkerungsumsatz geherrscht. In der zweiten Phase haben eine rationalisierte Agrarwirtschaft und eine verbesserte hygienische Lebensbedingung zu einer Senkung der Sterberate geführt. Das Geburtenverhalten ist aber auf einem hohen Niveau geblieben. Als Folge ist die Bevölkerung explosionsartig angewachsen. In Phase III hat sich auf Seite der Geburten eine sogenannte kapitalistische Bevölkerungsrevolution vollzogen und die Geburtenrate[12] hat sich allmählich der Sterberate angepasst. Mehr Nachwuchs hat nun auch nicht zwingend mehr Wohlstand bedeutet. Wer in dieser Zeit viel Geld verdienen wollte, hat im wachsenden Maße eine gute Bildung gebraucht. Diese hat dann erst einmal viel Zeit und Geld gekostet, welche der Familiengründung dann nicht mehr zur Verfügung gestanden hat. Weniger Kinder haben deswegen in der Regel besser gefördert werden können. Die Kinder wiederum haben erst einmal an ihren eigenen Karrieren arbeiten müssen, bevor sie selbst an Nachwuchs denken konnten. Außerdem hat es nun die Möglichkeit gegeben die eigenen Ersparnisse als Altersvorsorge nutzen zu können. Vereinfacht ausgedrückt kann gesagt werden, dass höhere Einkommen weniger Nachkommen bedeutet haben. In Phase IV haben sich dann die Geburten- und die Sterberate auf einem niedrigen Niveau angeglichen. Der Bevölkerungsumsatz ist deshalb sehr gering gewesen. Diese Phase haben die meisten westlichen Länder noch vor dem Zweiten Weltkrieg erreicht. In Phase V ist die Geburtenrate sogar unter die Sterberate gesunken.[13] Diese Situation ist heute in den meisten osteuropäischen Staaten und in Deutschland der Fall. So wird die deutsche Bevölkerung bis zum Jahr 2050 auf circa 74 Mio. Einwohner schrumpfen. Das wird in etwa einem Bevölkerungsverlust von zehn Prozent entsprechen. In Italien werden es bis 2050 zwölf Prozent, in Spanien 13 Prozent, in Polen und Russland 17 Prozent, in Rumänien 18 Prozent, in Japan 21 Prozent und in Bulgarien sogar 41 Prozent sein.[14] Deutschland wird also keineswegs das einzige Land mit einem zukünftigen Bevölkerungsrückgang sein und es wird auch bei weitem nicht das Land mit dem stärksten Rückgang der Bevölkerung sein. Für Europa wird das allerdings nicht gelten. Der Kontinent Europa wird von allen Kontinenten den höchsten Bevölkerungsrückgang haben. Bis 2050 wird die Bevölkerung Europas von derzeit 728 Mio. Einwohner um über zehn Prozent auf 653 Mio. Einwohner schrumpfen.[15] Neben Ländern und Regionen in Europa mit einem hohen Bevölkerungsrückgang wird es aber auch Länder mit einem Bevölkerungswachstum geben. In der Regel wird dieses Bevölkerungswachstum aber auf einem positiven Wanderungssaldo[16] basieren und nicht auf einem Geburtenüberschuss. In der Europäischen Union werden beispielsweise Frankreich und Großbritannien mit über zehn Mio. Menschen bis 2050 den höchsten absoluten Bevölkerungszuwachs haben. In Deutschland, Italien und Polen werden dann hingegen über 17 Mio. Menschen weniger leben. In relativen Zahlen werden die kleinen Länder ganz vorne und ganz hinten bei den Bevölkerungsentwicklungen in Europa stehen. In Malta, Zypern, Irland und Luxemburg werden im Jahr 2050 zwischen 27 und 42 Prozent mehr Menschen leben. In den drei baltischen Staaten werden dagegen zwischen 16 und 19 Prozent weniger Menschen leben.[17]

Ganz anders sieht es allerdings in den Entwicklungsländern aus. Hier ist die demografische Entwicklung seit Jahrzehnten in Phase III abgeblockt. Die Sterberate ist dank einer besseren medizinischen Versorgung und besserer hygienischer Lebensumstände gesunken. Die Geburtenrate ist aber nach wie vor sehr hoch. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Industriestaaten den Markt mit billigen Lebensmitteln und Konsumgütern überschütten. Eigene Produkte sind konkurrenzlos geworden und die lokale Wirtschaft kann sich nicht weiterentwickeln. Die Einkommen bleiben deshalb niedrig und die Nachkommen bleiben zahlreich. Der eigene Nachwuchs ist somit auch weiterhin die einzige Kranken- und Pflegeversicherung für die Eltern.[18] Ein indisches Sprichwort besagt sinngemäß, dass Kinder einen Mund, aber dafür auch zwei Hände haben. Übersetzt bedeutet dies, dass der Nachwuchs zwar zu versorgen ist, aber im Endeffekt der Familie dennoch mehr Nutzen bringt. Die Arbeitskraft des Nachwuchses hilft den Eltern beim Unterhalt ihrer Lebenskosten und ihre Pflegekraftkraft ist die Versorgungsgrundlage für das Alter. Deshalb wird sich an der hohen Geburtenrate in den Entwicklungsländern mittelfristig wohl nicht viel ändern und das Bevölkerungswachstum weiterhin auf einem hohen Niveau verharren. Zusammenfassend lässt sich die globale Bevölkerungsentwicklung vereinfacht so beschreiben. Die Menschen im Norden werden weniger und älter und die Menschen im Süden werden mehr und jünger.[19] Diese Entwicklung hat einen großen Einfluss auf die globale Bevölkerungsverteilung. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt 2003 auf nur fünf Prozent der Erdoberfläche und fünf Prozent der Bevölkerung lebt umgekehrt auf über der Hälfte der Erdoberfläche. Am dichtesten besiedelt sind Ostasien, Südasien, Europa und das östliche Nordamerika. Die gesamte Südhalbkugel ist hingegen relativ dünn besiedelt. Hier leben nur circa zehn Prozent der Weltbevölkerung. Der weltweite Mittelwert beträgt knapp 50 Einwohner je Quadratkilometer. Das am dicht besiedelte Flächenland der Erde ist das einhundert Mio. Einwohner zählende Bangladesch in Südasien mit über eintausend Einwohnern pro Quadratkilometer. Eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde ist das riesige Kanada mit nur circa drei Einwohnern je Quadratkilometer.[20] Aus der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte und dem unterschiedlichen Bevölkerungswachstum ergeben sich ganz bestimmte Konsequenzen für das globale Wanderungsverhalten.

2.1.2 Quantitative Bevölkerungsentwicklung in Deutschland

Deutschland ist mit 357030 Quadratkilometern das siebtgrößte europäische Land und aus demografischer Sicht das bevölkerungsreichste Land Europas.[21] Es hat einer der höchsten Lebenserwartungen weltweit. Außerdem hat Deutschland den zweithöchsten Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund in der Welt. Gleichzeitig ist es ein stark alterndes Land mit einer der niedrigsten Geburtenraten überhaupt.[22] Neben der Alterung der deutschen Bevölkerung, dessen Folgen wir heute schon teilweise zu spüren bekommen, sind die Konsequenzen aus einem Bevölkerungsrückgang bis jetzt nur in einigen Teilen Deutschlands[23] zu spüren. Der dafür verantwortliche Rückgang der Geburtenzahlen hat in Deutschland allerdings schon im letzten Drittel des vorletzten Jahrhunderts begonnen und hat bereits um 1900 das heutige Bestandserhaltungsniveau[24] von 2,1 Kindern je Frau nicht mehr erreicht.[25] Dass es trotzdem nicht schon viel früher zu einem nationalen Bevölkerungsrückgang gekommen ist, hat hauptsächlich an der Alterung der deutschen Bevölkerung sowie an der enormen Zuwanderung nach dem Zweiten Weltkrieg in das Gebiet der Bundesrepublik gelegen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1950er Jahren ist die Zahl der Geburten wieder angestiegen. Mitte der 1960er Jahre hat die Zahl der Lebendgeborenen dann ihren höchsten Stand erreicht. Im Jahr 1964 sind ganze 1,36 Mio. Kinder geboren worden. Seitdem ist aber die Zahl der Lebendgeborenen mit Schwankungen auf etwa die Hälfte abgesunken. Im Jahr 2003 sind dann nur noch 707.000 Kinder geboren worden. Gleichzeitig ist die Zahl der Gestorbenen um etwa 100.000 auf über 850.000 Menschen pro Jahr angestiegen.[26] So hat es seit 1972 in der Bundesrepublik jedes Jahr weniger Geburten als Todesfälle gegeben. Im Jahr 2003 sind fast 150.000 Menschen mehr gestorben als gleichzeitig geboren worden sind.[27]

Diese Entwicklung der Vergangenheit hat einen großen Effekt auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung. So wie es bei einem natürlichen Bevölkerungswachstum zu einem explosionsartigen Anstieg der Bevölkerung kommt, so kommt es bei einem kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang zu einer Bevölkerungsimplosion. Der Rückgang potenzieller Mütter beschleunigt nämlich den Geburtenrückgang exponentiell.[28] Wird eine Generation zu nur noch zwei Dritteln ersetzt, ist die dritte Generation zahlenmäßig schon weniger als halb so groß. Die vierte Generation ist sogar nur noch ein knappes Drittel so stark.[29] Früher oder später muss also bei einer solchen Entwicklung die Bevölkerung anfangen zu schrumpfen. In Deutschland stagnierte die Einwohnerzahl seit dem Jahr 2000 bei rund 82,5 Mio. Menschen. Damit haben dann circa 13 Mio. Einwohner mehr auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands gelebt als 1950.[30] Seit 2003 ist die Bevölkerung leicht zurückgegangen. Gründe dafür sind das sinkende Wanderungssaldo und das wachsende Geburtendefizit gewesen. Die Zuwanderungen haben die sinkenden Geburten also nicht mehr kompensieren können. Im Jahr 2003 ist die deutsche Bevölkerung deswegen um fünftausend Personen geschrumpft. Im Jahr 2004 sind es bereits 31.000 Personen weniger als im Vorjahr gewesen.[31] In Kombination mit einer steigenden Sterberate wird dieser Trend dann zu einem Anstieg des Geburtendefizits von 144.000 Geburten im Jahr 2005 auf 566.000 Geburten im Jahr 2050 führen.[32] Ohne Wanderungsüberschuss würde Deutschlands Bevölkerung somit jedes Jahr um über eine halbe Mio. Menschen schrumpfen. Die deutsche Bevölkerung würde dann nach der mittleren Prognosevariante der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2050 wahrscheinlich zwischen acht und 14 Mio. Personen abnehmen. Die stärkste Bevölkerungsabnahme würden dabei die Jahrgänge im erwerbsfähigen Alter haben. Die Zahl der Senioren würde hingegen zunehmen.[33] Auf Länderebene wird deshalb davon ausgegangen, dass ab 2018 alle 16 Bundesländer in die Phase des Bevölkerungsrückgangs eintreten werden.[34]

Einen ganz wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung wird das Wanderungsverhalten der Menschen haben. Ohne Zuwanderung wäre die deutsche Bevölkerung nämlich schon seit dem Jahr 1972 geschrumpft. Würden sich beispielsweise in Deutschland die Auswanderungen und Zuwanderungen nominell ausgleichen, so würde nach Aussage des Statistischen Bundesamtes die Bevölkerung 2050 nur noch 58 Mio. Einwohner zählen. Schon bei einem Wanderungsgewinn von 100.000 Personen im Jahr würde die Bevölkerungszahl bis 2050 auf nur 64 Mio. Einwohner sinken. Bei einem Wanderungsgewinn von 200.000 Migranten pro Jahr würde die deutsche Bevölkerung sogar nur auf 70 Millionen schrumpfen.[35] Will man aber den Bevölkerungsrückgang durch Zuwanderung stoppen, so müssten rund 500.000 Migranten jährlich mehr einwandern, als Menschen das Land gleichzeitig verlassen.[36] Das würde bedeuten, dass jährlich über 600.000 Menschen nach Deutschland ziehen müssen, weil jedes Jahr in der Summe auch mehr als 100.000 Menschen das Land verlassen werden. Die Bruttozuwanderung würde also zwischen 600.000 und 700.000 Personen betragen müssen.[37]

Wie die Wanderungszahlen in Zukunft aber tatsächlich aussehen, ist sehr schwer vorherzusagen. Die Annahmen zur Migrationsentwicklung hängen nämlich von einer ganzen Reihe von Einflussfaktoren ab. Es sind sogenannte Push- und Pull-Faktoren, welche Einfluss auf das Wanderungsverhalten haben. In den Herkunftsländern beeinflussen die Push-Faktoren das Migrationspotenzial. Hierunter zählen die politischen, wirtschaftlichen, demografischen und ökologischen Situationen der Einwohner. Ein bedeutender Push-Faktor ist zum Beispiel die demografische Entwicklung in den Herkunftsländern. Für Deutschland ist u. a. Osteuropa eine wichtige Herkunftsregion potenzieller Zuwanderer. In Osteuropa schrumpft aber selbst seit Anfang der 1990er Jahre die Bevölkerung. Bis 2050 wird dort voraussichtlich die Bevölkerung von etwa 310 Mio. Menschen auf 224 Mio. abnehmen[38] In den ehemaligen sozialistischen EU-Ländern werden 2050 dann circa 20 Mio. Menschen im Alter zwischen 15 und 65 weniger leben. Das ist ungefähr ein Drittel ihres jetzigen Erwerbspersonenpotenzials.[39] Es ist daher davon auszugehen, dass diese Staaten bald selbst auf Zuwanderungen angewiesen sind. Das Migrationspotenzial aus Osteuropa wird daher tendenziell eher abnehmen. In Südeuropa wird der Bevölkerungsrückgang ungefähr 2015 ein einsetzen. Bis 2050 wird es dann zu einem relativ leichten Rückgang von 151 Mio. auf 139 Mio. Einwohner kommen.[40] Der geringe zukünftig erwartete Rückgang wird das Resultat einer weiterhin hohen Zuwanderung sein. Italien, Spanien, Portugal und Griechenland sind nämlich derzeit die Länder mit den höchsten Zuwanderungsraten in der EU. Allein in Spanien und Italien sind 2002 netto rund eine Mio. Menschen immigriert.[41] Diese hohen positiven Wanderungsbilanzen sind der einzige Grund, weshalb die Bevölkerung in Südeuropa noch anwächst. Die Geburtenraten sind in Südeuropa nämlich mit die niedrigsten in der ganzen Welt. Südeuropa ist somit von einer klassischen Auswanderungsregion zu einer Einwanderungsregion transformiert. Mit großen Migrationsströmen nach Deutschland aus Ländern dieser Region ist deshalb nicht mehr zu rechnen. Die Türkei wird voraussichtlich bis 2050 ein Bevölkerungswachstum von 38 Prozent haben. Die Bevölkerung wird dann von 73 Mio. auf 101 Mio. Einwohnern anwachsen.[42] Hier wird die zukünftige Zuwanderung nach Deutschland wesentlich von den Entwicklungen der Arbeitsmärkte in beiden Ländern abhängen. Sollte sich der Arbeitsmarkt in der Türkei bessere entwickeln, hat das eine geringere Zuwanderung nach Deutschland zur Folge. Es kann sogar mit einer stärkeren Auswanderung der hier lebenden türkischstämmigen Migranten gerechnet werden. In Nordafrika wird es zu einem besonders starken Bevölkerungswachstum von 63 Prozent kommen. Die Bevölkerung wird demnach bis 2050 von 191 Mio. auf 310 Mio. Menschen anwachsen. Damit hat diese Region das höchste zu erwartende demografische Migrationspotenzial für Europa.[43] Wie viele dieser potenziellen Zuwanderer aber den Weg nach Deutschland finden werden, hängt auch davon ab, welche Alternativen sich für sie ergeben werden. Die Golfstaaten und die Länder des Mittelmeerraums sind schließlich schon heute sehr attraktive Wanderungsziele. Insgesamt kann aber nur schwer vorhersagt werden, wie sich die Situationen in den potenziellen Herkunftsländern entwickeln werden. Für die Zuwanderung sind aber auch die sogenannten Pull-Faktoren wichtig. Pull-Faktoren sind diejenigen Faktoren, welche die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Attraktivität des Ziellandes beeinflussen. Sollte beispielsweise der Arbeitsmarkt in Deutschland angespannt sein und schwierige Zugangsvoraussetzungen für hoch qualifizierte Zuwanderer haben, so leidet darunter die Attraktivität für Arbeitsimmigranten. Die Menge an schwer vorhersagbaren Einflussfaktoren machen Wanderungsprognosen daher sehr schwierig. In der Vergangenheit ist es deshalb zu großen Schwankungen der Wanderungen zwischen der Bundesrepublik und dem Ausland gekommen. Das Wanderungssaldo hat dabei zwischen minus 200.000 und plus 800.000 Menschen Anfang der 1990er Jahre betragen. Im Jahr 2006 hat das Wanderungssaldo bei etwa 50.000 Menschen gelegen. Letztes Jahr ist es vermutlich mit 75.000 Personen etwas höher ausgefallen.[44] Damit haben die Wanderungsgewinne deutlich unter dem Niveau des Geburtendefizits gelegen. In den letzten 50 Jahren sind negative Wanderungssalden aber eher die Ausnahme gewesen und in der Summe sind seither viele Millionen Menschen nach Deutschland gezogen. Im Durchschnitt sind es zwischen 150.000 und 300.000 Personen im Jahr gewesen.[45] Die Wanderungsgewinne haben somit entscheidend zur Stabilität der Bevölkerungsanzahl beigetragen. Die deutsche Bevölkerung schrumpft seit kurzer Zeit deswegen, weil die gesunkenen Wanderungsüberschüsse das anwachsende Geburtendefizit nicht mehr kompensieren können. Das Statistische Bundesamt geht deshalb davon aus, dass zukünftig die Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften wieder steigen wird. Weiterhin geht es davon aus, dass es ab 2011 zu einer verstärkten Zuwanderung aus den neuen EU-Staaten kommen könnte. Der Grund zu dieser Annahme ist, dass für diese Staaten dann ebenfalls die vollständige Freizügigkeit auf dem EU-Arbeitsmarkt gilt. Allerdings ist zu bedenken, dass in diesen Ländern die Bevölkerung bereits heute schrumpft und somit auch das Migrationspotenzial abnimmt. Bis 2050 geht das Statistische Bundesamt dennoch von einem durchschnittlichen jährlichen Wanderungsüberschuss von 100.000 bis 200.000 Personen aus. Wenn diese Prognosen zutreffen, werden bis zum Jahr 2050 zwischen 4,4 Mio. und 8,6 Mio. Menschen nach Deutschland zuwandern.[46] Doch selbst bei einer Nettozuwanderung von jährlich 200.000 Menschen wird es zu einem Bevölkerungsrückgang kommen. In wenigen Jahren wird nämlich voraussichtlich das Geburtendefizit bei über 200.000 Geburten pro Jahr liegen. Das Statistische Landesamt von Baden-Württemberg geht aufgrund der jüngeren politischen und ökonomischen Entwicklung sogar davon aus, dass der Wanderungsüberschuss zukünftig geringer sein wird als das Statistische Bundesamt in seiner mittleren Variante prognostiziert.[47] Die Bevölkerungsabnahme wird demnach bis 2050 noch stärker ausfallen. Die deutsche Bevölkerung wächst und schrumpft allerdings nicht homogen. Die Bevölkerungsentwicklung ist nämlich in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Wachstum und Rückgang liegen außerdem oft nahe beieinander. Die ostdeutschen Kommunen sind dabei in der Regel eher von Schrumpfungsprozessen betroffen. Seit 1990 ist die ostdeutsche Bevölkerung um etwa neun Prozent geschrumpft. Bis 2050 könnten es sogar weitere 25 Prozent sein.[48] Im Umland größerer Städte erfahren viele Kommunen hingegen oft ein Bevölkerungswachstum. Das liegt in der Regel am Suburbanisierungsprozess.[49] In Westdeutschland sind besonders altindustrialisierte Gebiete wie das Saarland oder das Ruhrgebiet vom Bevölkerungsrückgang betroffen. In unmittelbarer Nachbarschaft des schrumpfenden Ruhrgebietes liegt aber beispielsweise die Wachstumsregion Münsterland. Vor allem die wirtschaftlich prosperierenden Regionen Süddeutschlands bilden aktuell die Wachstumsregionen in der Bevölkerungsentwicklung. Aber auch hier ist der dafür verantwortliche Faktor ein positives Wanderungssaldo. Allgemein ist also davon auszugehen, dass Zuwanderungsgebiete ein Bevölkerungswachstum aufweisen und Abwanderungsgebiete einen Bevölkerungsrückgang.[50] Voraussichtlich wird bis 2020 die Bevölkerung in den ländlichen Räumen im Westen um zwei Prozent und im Osten um elf Prozent schrumpfen. Gleichzeitig wird dann die Bevölkerung in den suburbanen Räumen im Westen um sieben Prozent und im Osten um 19 Prozent zunehmen.[51] Der stärkere Bevölkerungsrückgang im Osten liegt aber nicht nur an einem negativen Wanderungssaldo, sondern auch an der niedrigeren Geburtenrate. Das noch niedrigere Geburtenniveau des Ostens kann auch mit dem geringeren Migrantenanteil dort zusammenhängen. Migranten bekommen im Durchschnitt nämlich deutlich mehr Kinder als Deutsche. Das Geburtenniveau deutscher Frauen liegt mit 1,2 Kindern je Frau weit unter dem Geburtenniveau ausländischer Frauen. Diese bekommen im Schnitt 1,9. Kinder.[52] Das niedrigste Geburtenniveau ist deutschlandweit aber in den Städten zu finden und der meiste Nachwuchs kommt derzeit aus dem Westen Niedersachsens.[53]

2.1.3 Quantitative Bevölkerungsentwicklung in Brandenburg

Brandenburg hat als einziges ostdeutsches Bundesland auf dem ersten Blick kein demografisches Problem. Mit über 2,5 Mio. Einwohnern[54] verzeichnet es seit der Wiedervereinigung eine nahezu stabile Bevölkerungsentwicklung. Es ist bis vor kurzem sogar das Land mit dem höchsten Bevölkerungswachstum in ganz Deutschland gewesen.[55] Für die Zukunft gehen die Brandenburger Statistiker aber von einem Bevölkerungsverlust von 150.000 Menschen bis zum Jahr 2020 aus.[56] Das Land Brandenburg hat also insgesamt eine eher stabile Bevölkerungsanzahl, welche sich aber regional sehr differenziert entwickelt. Während die Gemeinden im Berliner Umland bevölkerungstechnisch wachsen, leiden die zentrenfernen Landkreise teilweise unter enormen Bevölkerungsverlusten. Im äußeren Verflechtungsraum schrumpft die Bevölkerung am stärksten; in den letzten zehn Jahren um fast 200.000 Einwohner. Das sind immerhin über zehn Prozent der Bewohner der Brandenburger Peripherie. Dieser Trend hält voraussichtlich auch in Zukunft an. Mit der Entfernung brandenburgischer Städte zu Berlin nehmen in der Regel auch die Bevölkerungsverluste zu. Den Negativrekord hält derzeit das ostbrandenburgische Guben. Es verzeichnet einen Bevölkerungsverlust von rund 30 Prozent.[57] Das Berliner Umland verzeichnet hingegen ein Bevölkerungswachstum. Nach der Wiedervereinigung hat das Umland seine Funktion als stadtnaher Verflechtungsraum zurück erlangt. Der Ausbau der Infrastruktur, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und ein breites Angebot an Baugebieten haben zu einer starken Suburbanisierung geführt. Dieser Prozess hat sich sogar in der demografischen Entwicklung des Landes Brandenburgs insgesamt widerspiegelt. Der Suburbanisierungsprozess scheint sich allerdings weitestgehend konsolidiert zu haben.[58] Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung geht aber bis zum Jahr 2020 von einem weiteren leichten Wachstum der Bevölkerung im Berliner Umland aus.[59] Danach leben im Jahr 2020 dann über eine Mio. Menschen im Umland von Berlin. Das sind rund 40.000 Einwohner mehr als im Jahr 2005.[60]

2.1.4 Quantitative Bevölkerungsentwicklung in Berlin

Im 19. Jahrhundert ist es in Berlin zu einer umfangreichen und systematischen Stadterweiterung gekommen. So ist auf der Grundlage des Hobrecht-Bebauungsplans von 1862 der sogenannte Wilhelminische Ring entstanden. Es hat sich dabei um ein stark verdichtetes Mietskasernenviertel mit einer maximalen Einwohnerdichte von 130.000 Einwohnern pro Quadratkilometer gehandelt. Der Mietskasernenbau hat damals in Berlin seine größten Ausmaße erreicht. Gleichzeitig sind außerhalb der Stadt Villenkolonien als neue suburbane Stadtrandphänomene entstanden.[61] Der Hobrecht-Plan ist damals für einen Zeitraum von 100 Jahren und einer Maximalbevölkerung von vier Mio. Einwohnern aufgestellt worden. Es ist allerdings lediglich ein Straßenfluchtlinienplan gewesen. Die Bebauung innerhalb der Baublöcke ist auf der Grundlage von Bauordnungen erfolgt, die ab 1887 max. fünf Geschosse mit einer Höhe von 22 Metern festgelegt haben. Die Innenhöfe mussten dabei eine Größe von mindestens 60 Quadratmetern haben. Die privaten Bauherren haben versucht diese Vorgaben so effizient wie möglich auszunutzen, wodurch die typischen Berliner Altbauten mit oft mehreren Hinterhöfen innerhalb des S-Bahn-Rings entstanden sind.[62] In der Zeit zwischen der Reichsgründung und dem Ersten Weltkrieg hat sich die Einwohnerzahl in vielen deutschen Städten verdreifacht. Im Städtebau und der Architektur wird diese Zeit als Gründerzeit bezeichnet. Die Architektur in dieser Zeit ist nicht einheitlich gewesen. In Berlin haben im ersten Zeitabschnitt der Klassizismus und im zweiten und kürzeren Zeitabschnitt der Jugendstil überwogen.[63] Gemeinsam prägen sie auch heute entscheidend das Stadtbild Berlins. Gleichzeitig hat die Entfaltung der Bank- und Versicherungseinrichtungen begonnen, welche gemeinsam die Citybildung beschleunigt haben. Merkmale des Citybildungsprozesses sind der Anstieg der Bodenpreise, die Zunahme der Verkehrsdichte und die Verdichtung der Bebauung gewesen.[64] Wichtigster nationaler Standort der Banken und Versicherungen ist Berlin geworden, in dessen City sich nach der Reichsgründung auch alle anderen Dienstleistungsfunktionen mit nationaler Bedeutung konzentriert haben. Dieser Prozess hat bis 1930 zu einer starken Verdrängung der Wohnbevölkerung zwischen Tiergarten und Friedrichshain geführt. Zur Zeit des Nationalsozialismus ist die Innenstadt dann durch große Umbauarbeiten geprägt gewesen. Im folgenden Zweiten Weltkrieg ist die Innenstadt dann fast vollständig zerstört worden. Der Wiederaufbau hat sich danach in Ost- und West-Berlin unterschiedlich gestaltet. In Ost-Berlin hat der sozialistische Neubau der Stadtzentren mit Hauptmagistralen[65], großen zentralen Plätzen und monumentalen Partei-, Verwaltungs- und Kulturhochhäusern begonnen.[66] Der Wohnungsmangel hat nicht nur in der DDR zur Industrialisierung und Typisierung des Bauens geführt. Industrielle Fertigungsmethoden und Großplattenmontage sollten den Wohnungsmangel schnell und möglichst günstig beseitigen. So sind von 1960 bis in die späten 1980er Jahre die sogenannten sozialistischen Wohnkomplexe entstanden.[67] Ost-Berlin hat mit dem Bau riesiger Großwohnsiedlungen am Stadtrand drei neue Bezirke hinzugewonnen. In diesen sind Wohnungen für über 200.000 Menschen gebaut worden. In der Bundesrepublik sind ab den 1960er Jahren ebenfalls Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise entstanden. Vorwiegend am Stadtrand größerer Städte sind die neuen Trabantensiedlungen gebaut worden. Sie sind von Anzahl und Größe jedoch wesentlich geringer und kleiner als die DDR Wohnsiedlungen. Die beiden größten Wohnsiedlungen, die in West-Berlin entstanden sind, sind das Märkische Viertel und die Gropiusstadt. Beide bieten heute Platz für jeweils rund 60.000 Einwohner.[68]

Heute ist Berlin mit einer Fläche von rund 890 Quadratkilometern das drittkleinste deutsche Bundesland. Es ist nur knapp größer als der Stadtsaat Hamburg und gut doppelt so groß wie Bremen.[69] Unter den zehn größten Städten Deutschlands hat Berlin allerdings die größte Landfläche, die meisten Einwohner, die höchste Siedlungsdichte und die zweithöchste Bevölkerungsdichte.[70] Nur München hat eine höhere Bevölkerungsdichte als Berlin.[71] Außerdem ist Berlin Teil der europäischen Metropolregion[72] Berlin/Brandenburg. Unter den europäischen Metropolregionen in Deutschland hat Berlin/Brandenburg mit weit über 4 Mio. Einwohnern die zweithöchste Bevölkerungszahl nach der Metropolregion Rhein-Ruhr.[73] Häufig wird aber einfach nur von der Metropolregion Berlin gesprochen, da fast 80 Prozent der Einwohner in Berlin leben.[74] Nach der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird eine Metropole durch folgende Faktoren definiert. Eine Metropole muss über nationale und übernationale Entscheidungs- und Kontrollfunktionen in Politik und Wirtschaft verfügen. Weiterhin muss eine Metropole über Gateway-Funktionen in den Bereichen Menschen, Wissen und Märkte verfügen. Schließlich gehören zu einer Metropole noch überregionale Bedeutungsfunktionen in den Bereichen Soziales und Kultur.[75] Da Berlin nach Ansicht der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung diese Kriterien erfüllt hat, ist sie zu Recht in den Kreis der europäischen Metropolregionen aufgenommen worden. Nach der Wiedervereinigung ist die gemeinsame Landesplanung von Berlin und Brandenburg von einem Bevölkerungszuwachs für die Metropolregion von rund einer Mio. Menschen ausgegangen.[76] Einige Stadtplaner haben die Stadt sogar auf eine Sechsmillionenmetropole heranwachsen sehen. Diese Annahmen haben sich jedoch nicht bewahrheitet. Seit 1993 schrumpft nämlich die Bevölkerung in Berlin kontinuierlich[77] und hat heute rund 40.000 Einwohner weniger. Bis 2020 könnten es nochmals 50.000 Personen weniger sein.[78] Es hat somit einen Bevölkerungsrückgang von 3,434 Mio. Einwohnern im Jahr 1990 auf 3,395 Mio. Einwohnern Ende 2005 gegeben. Dieser Rückgang hat aus einem jährlichen Sterbeüberschuss von rund 100.000 Menschen resultiert. Dem Sterbeüberschuss hat nämlich ein Wanderungsgewinn von nur 70.000 Personen gegenübergestanden.[79] Die Metropolregion insgesamt hat jedoch von 1990 bis 2002 ein Bevölkerungswachstum von 140.000 Einwohnern gehabt. Die Hauptursache ist ein Wanderungsüberschuss aus dem Ausland gewesen. Voraussichtlich wird die Metropolregion im Jahr 2012 mit 4,42 Mio. Menschen ihren Bevölkerungshöchststand erreichen.[80] Die mittlere Variante der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes geht von einer Stagnation der Bevölkerung Berlins bis zum Jahr 2030 aus. Danach wird die Einwohnerzahl bis 2050 auf 3,1 Mio. deutlich zurückgehen.[81]

Die Bevölkerungsentwicklung ist in Berlin aber keinesfalls homogen. Es verlaufen nämlich innerhalb der städtischen Teilräume Wachstum, Stagnation und Schrumpfung zeitlich und räumlich parallel zueinander. Multipolare Entwicklungstrends machen deshalb eine kleinräumige Betrachtung auf Stadtteilebene zunehmend wichtiger.[82] Bevölkerungstechnisch teilt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Metropolregion Berlin/Brandenburg deshalb in fünf Teilräume ein. Diese sind die Innenstadt, die westliche und östliche Außenstadt, die östlichen Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise und das Berliner Umland.[83] Die Bevölkerungsentwicklung und der Altersaufbau der Innenstadt entsprechen weitestgehend dem Trend der Gesamtregion. Bei einer geringen Neubautätigkeit wird sich der Bevölkerungsanteil der Innenstadt an der Gesamtregion nur geringfügig von 27,2 Prozent im Jahr 2002 auf 26,7 Prozent im Jahr 2020 verringern. In absoluten Zahlen bedeutet das einen Bevölkerungsrückgang von knapp 13.000 Einwohnern. Die Innenstadt wird 2020 dann 1,17 Mio. Einwohner haben.[84] Die westliche Außenstadt nimmt nahezu die gleiche Bevölkerungsentwicklung, wie die Gesamtregion. Die Bevölkerung wird hier um nur 0,4 Prozent schrumpfen. Die westliche Außenstadt wird mit 1,25 Mio. Einwohnern im Jahr 2020 weiterhin die größte Bevölkerung der fünf Teilräume haben. Die Alterung wird etwas geringer ausfallen als in der Gesamtregion.[85] In der östlichen Außenstadt haben in der Vergangenheit die Schwerpunkte der planmäßigen Stadterweiterung gelegen. Für die Zukunft werden sich hier auch weiterhin die größten Nachverdichtungspotenziale finden. Ab 1991 hat es deswegen in der östlichen Außenstadt ein starkes Bevölkerungswachstum gegeben. Im Zeitraum zwischen 2002 und 2020 wird weiterhin mit einem Bevölkerungszuwachs von 4,2 Prozent auf dann 0,74 Mio. Einwohnern gerechnet. Der Kinderanteil wird sich leicht erhöhen, der Anteil der jungen Alten wird sich dagegen etwas verringern. Der Bevölkerungsanteil der Über-75-Jährigen wird sich sogar fast verdoppeln.[86] Die peripheren Großsiedlungen am östlichen Stadtrand in Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf haben einen extremen Bevölkerungsrückgang von fast 25 Prozent aufgewiesen. Dieser Trend wird voraussichtlich bis 2020 anhalten. Die Bevölkerung wird voraussichtlich um weitere 15 Prozent auf dann 210.000 Einwohner abnehmen. Die Folge wird ein massiver Wohnungsleerstand sein. Ebenso vollzieht sich eine extreme Alterung der Bevölkerung. Während alle Altersgruppen bis 64 Jahre schrumpfen werden, wird der Anteil der Alten bei den Bis-75-Jährigen um 55 Prozent und bei den Über-75-Jährigen sogar um 131 Prozent zunehmen.[87] Die Bevölkerung des Berliner Umlandes ist in der Vergangenheit am stärksten gewachsen. Die Zuwachsraten werden künftig aber deutlich geringer sein. Bis 2020 wird mit einem weiteren Bevölkerungswachstum von fünf Prozent gerechnet. Die Bevölkerungszahl wird dann 1,02 Mio. Einwohner betragen. Die Alterung wird im Berliner Umland zu einem starken Zuwachs der Über-75-Jährigen führen. Ihre Zahl wird sich voraussichtlich bis 2020 um 116 Prozent erhöhen.[88] Auf der Ebene der Berliner Bezirke ergeben sich folgende Prognosen der Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2020: Pankow[89], Treptow-Köpenick[90] und Spandau[91] werden ein deutliches Bevölkerungswachstum erfahren. In Steglitz-Zehlendorf[92] wird die Bevölkerung stagnieren, in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf[93] und Lichtenberg[94] mit den großen Plattenbausiedlungen wird die Bevölkerung am stärksten abnehmen. In den übrigen Bezirken Neukölln[95], Charlottenburg-Wilmersdorf[96], Reinickendorf[97], Tempelhof-Schöneberg[98], Mitte[99] und Friedrichshain-Kreuzberg[100] wird es zu einem leichten Bevölkerungsrückgang kommen.[101]

2.2 Qualitative Bevölkerungsentwicklung

Die qualitative Bevölkerungsentwicklung beschränkt sich in dieser Arbeit im Wesentlichen auf die Altersstruktur. Die ethnische Bevölkerungsstruktur[102] spielt nur insofern eine Rolle, als dass sie einige Rückschlüsse auf das vergangene Wanderungsverhalten geben kann. Andere Strukturmerkmale der Bevölkerung sollen in dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden.

[...]


[1] Der Begriff „Demografischer Wandel“ sagt selbst erstmal nichts über die Art und Weise der Bevölkerungsentwicklung aus. Auch eine starkes Bevölkerungswachstum ist ein demografischer Wandel. In dieser Arbeit soll mit dem Begriff „Demografischer Wandel“ aber das in Deutschland übliche Szenario von der schrumpfenden und alternden Bevölkerung gemeint sein.

[2] Vgl. Häußermann (2004), S. 42.

[3] Vgl. Kleinherz (2004), S. 5 ff.

[4] Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung gehen häufig von stärkeren Suburbanisierungsprozessen aus als die Statistischen Landesämter. Daher prognostiziert das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in der Regel niedrigere Bevölkerungszahlen in den Städten und höhere Bevölkerungszahlen in den suburbanen Räumen. Vgl. hierzu Bähr (2004), S. 242 f.

[5] Migration ist die Veränderung der Zahl und Zusammensetzung einer Bevölkerung eines bestimmten Gebietes durch Zu- und Abwanderungen gegenüber dem Ausland oder gegenüber anderen Regionen des gleichen Betrachtungsgebietes. Vgl. hierzu Birg (2004), S. 55.

[6] Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.7.2005.

[7] Vgl. Heineberg (2003), S. 51 f.

[8] Vgl. Silkenbeumer (1979), S. 8.

[9] Die Bevölkerung eines Gebietes ist die Summe seiner Bewohner zu einem bestimmten Zeitpunkt. Vgl. hierzu Heineberg (2003), S. 50.

[10] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 15.

[11] Die Theorie beruht auf der Bevölkerungsentwicklung der westlichen Welt.

[12] Das Geburtenniveau wird statistisch anhand der zusammengefassten Geburtenrate gemessen. Diese statistische Kennziffer gibt die durchschnittliche Zahl der Geburten von Frauen im gebärfähigen Alter an. Sie wird in der Regel für ein Kalenderjahr aus der Summe der altersspezifischen Geburtenziffern aller Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren berechnet. Vgl. hierzu Roloff (2003), S. 11.

[13] Vgl. Kernig (2006), S. 63 ff.

[14] Vgl. Kernig (2006), S: 93 ff.

[15] Vgl. Gans / Leibert (2007), S. 4.

[16] Wanderungsgewinne und Wanderungsverluste werden übergreifend als Wanderungssaldo oder Wanderungsbilanz bezeichnet. Das Wanderungssaldo ist dabei die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung in einer räumlichen Einheit und kann positiv oder negativ sein. Vgl. hierzu Heineberg (2003), S. 81.

[17] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 20 f.

[18] Vgl. Kernig (2006), S. 69 ff.

[19] Vgl. Kernig (2006), S. 12 ff.

[20] Vgl. Bähr (2004), S. 51 ff.

[21] Russland nicht mitgerechnet.

[22] Vgl. Bachmann / Hauff (2006), S, 9.

[23] Hauptsächlich im Osten der BRD.

[24] Das Bestandserhaltungsniveau der Geburtenrate ist diejenige Geburtenrate, die bei einem bestimmten Niveau der Mortalität langfristig die gleiche Zahl von Geburten und Sterbefällen zur Folge hat, sodass die Bevölkerungszahl (ohne Wanderungen) konstant bleibt. Vgl. hierzu Birg (2004), S. 55.

[25] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 35 f.

[26] Vgl. Statistisches Bundesamt (2005), S. 38 f.

[27] Vgl. Statistisches Bundesamt (2005), S. 34.

[28] Vgl. Kaufmann (2005), S. 111 f.

[29] Vgl. Kaufmann (2005), S. 48 ff.

[30] Vgl. Statistisches Bundesamt (2005), S. 30.

[31] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 6.

[32] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 32 f.

[33] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 179 und Statistisches Bundesamt (2006), S. 33 ff.

[34] Vgl. Flöhtmann / Schleifnecker / Tovote (2006), S. 14.

[35] Vgl. Roloff (2003), S. 24.

[36] Vgl. Birg (2004), S. 45.

[37] Vgl. Birg (2003), S. 11.

[38] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 25.

[39] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 177.

[40] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 26.

[41] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 54.

[42] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 26.

[43] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 26.

[44] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 19 ff.

[45] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 27.

[46] Vgl. Statistisches Bundesamt (2006), S. 27 f.

[47] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 57 f.

[48] Vgl. Rehberg (2006), S. 212 ff.

[49] Besonders im Osten ist der Prozess der Suburbanisierung noch nicht abgeschlossen.

[50] Vgl. Flöhtmann / Schleifnecker / Tovote 2006: 13.

[51] Vgl. Beetz (2006), S. 26.

[52] Vgl. Birg (2003), S. 8.

[53] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 20 ff.

[54] Im Jahr 2004 sind es 2,568 Mio. Einwohner. Vgl. hierzu Statistisches Landesamt Berlin (2005), S. 31.

[55] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 83.

[56] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 84.

[57] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 84.

[58] Vgl. Flöhtmann / Schleifnecker / Tovote (2006), S. 15.

[59] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 84.

[60] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - Demografischer Wandel (2007), S. 1.

[61] Vgl. Heineberg (2006), S. 41 f.

[62] Vgl. Heineberg (2006), S. 222 ff.

[63] Vgl. Heineberg (2006), S. 219 f.

[64] Vgl. Heineberg (2006), S. 169.

[65] Es handelt sich dabei um breite Prachtstraßen für Paraden.

[66] Vgl. Heineberg (2006), S. 231 f.

[67] Vgl. Heineberg (2006), S. 232 ff.

[68] Vgl. Heineberg (2006), S. 237 ff.

[69] Vgl. Statistisches Bundesamt (2005), S. 34.

[70] Bei der Bevölkerungsdichte wird die Gesamtbevölkerung eines statistisch festgelegten Gebietes durch die Flächengröße geteilt. Vgl. hierzu Heineberg (2003), S. 54.

[71] Vgl. Statistisches Bundesamt (2005), S. 34.

[72] Der Begriff der europäischen Metropolregion wird 1995 vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung eingeführt. Die europäischen Metropolregionen werden definiert als räumliche und funktionale Orte mit internationaler Strahlkraft. Sie sollen die Konkurrenzfähigkeit Europas erhalten und den europäischen Integrationsprozess beschleunigen. Vgl. hierzu Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2002), S. 2.

[73] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Stadtentwicklung 2000 (2002), S. 24.

[74] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 2.

[75] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Den Demografischen Wandel in Berlin gestalten (2007), S. 14.

[76] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Stadtentwicklung 2000 (2002), S. 11.

[77] Mit einigen Ausnahmen.

[78] Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2007), S. 82.

[79] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - Demografischer Wandel (2007), S. 1.

[80] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 4 f.

[81] Vgl. Eggen / Lipinski / Walla (2006), S. 24.

[82] Vgl. Pinick / Prey (2005), S. 156.

[83] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 6.

[84] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 7f.

[85] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 7f.

[86] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 7 f.

[87] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 8.

[88] Vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin - Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin (2002), S. 8 f.

[89] Bevölkerungswachstum von 3,4 % auf 357.000 Einwohner.

[90] Bevölkerungswachstum von 2,8 % auf 240.000 Einwohner.

[91] Bevölkerungswachstum von 2,4 % auf 232.000 Einwohner.

[92] Bevölkerungsrückgang von -0,2 % auf 288.000 Einwohner.

[93] Bevölkerungsrückgang von -7,4 % auf 237.000 Einwohner.

[94] Bevölkerungsrückgang von -3,0 % auf 253.000 Einwohner.

[95] Bevölkerungsrückgang von -0,9 % auf 305.000 Einwohner.

[96] Bevölkerungsrückgang von -1,0 % auf 313.000 Einwohner.

[97] Bevölkerungsrückgang von -1,2 % auf 243.000 Einwohner.

[98] Bevölkerungsrückgang von -1,2 % auf 333.000 Einwohner.

[99] Bevölkerungsrückgang von -1,4 % auf 318.000 Einwohner.

[100] Bevölkerungsrückgang von -2,1 % auf 249.000 Einwohner.

[101] vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 2002 (Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin 2020-2020): 23f.

[102] Die Bevölkerungsstruktur gibt den inneren Aufbau einer komplexen Einheit eines gegebenen Beziehungssystems wieder. Sie setzt sich aus demografischen, wirtschaftlichen, sozialen, ethnischen und kulturellen Merkmalen zusammen. Vgl. hierzu Bähr (2004), S. 31.

Ende der Leseprobe aus 107 Seiten

Details

Titel
Die Berliner Kommunalpolitik unter Berücksichtigung des demografischen Wandels
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Otto-Suhr-Institut für Politische Wissenschaften)
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
107
Katalognummer
V134155
ISBN (eBook)
9783640404131
ISBN (Buch)
9783640403738
Dateigröße
788 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berliner, Kommunalpolitik, Berücksichtigung, Wandels
Arbeit zitieren
Sebastian Puhle (Autor:in), 2008, Die Berliner Kommunalpolitik unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134155

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