Modalverben - ein Unterrichtsentwurf für den Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

16 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die Einstimmungsphase

Die Festigungsphase

Die Übungsphase

Der zeitliche Stundenverlauf

Thematik der Modalverben im späteren Unterricht

Schlusswort

Quellenverzeichnis

Einleitung

Die folgende Arbeit besteht aus einem Unterrichtsentwurf zum Thema Modalverben für den Fremdsprachenunterricht Deutsch und wurde aus einem Referat erarbeitet, welches im Sommersemester 2008 im Rahmen des Hauptseminars „Sprachlehrstrategien im Fach Deutsch als Fremdsprache“ gehalten wurde.

Die deutschen Modalverben sind ein recht schwierig zu behandelndes Thema im Unterricht für Deutsch als Fremdsprache. Es erfordert einiges an didaktischen Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen gegenüber dem ausländischen Lerner. Besonders der Unterschied zwischen den Modalverben und den Hilfsverben ist für die Lerner in den meisten Fällen schwer nachzuvollziehen. Lediglich die Gewissheit, dass nahezu alle Sprachen über Modalverben verfügen, macht es dem Lehrer einfacher, dieses grammatische Phänomen zu beschreiben.

Unser Unterrichtsentwurf bezieht sich auf eine Unterrichtseinheit von 60 Minuten. Die Beispiele, Texte, Übungen und Aufgaben haben wir so einfach wie möglich gehalten, damit der Lerner die Möglichkeit hat, sich in simplen Schritten diesem komplexen Thema zu nähern und es zu verstehen.

In diesem Unterrichtsentwurf sind wir davon ausgegangen, dass das Thema Modalverben für den ausländischen Lerner zum ersten Mal erwähnt wird und er bis dato weder Texte gelesen noch Übungen bearbeitet hat, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Wir haben uns an verschiedenen Lehrwerken orientiert, in denen die Modalverben recht früh eingeführt werden. Daher werden in unserem Entwurf lediglich die wichtigsten sechs Modalverben im Präsens behandelt, damit der Lerner nicht überfordert wird. Für den späteren Unterricht zu diesem Thema gibt es im letzten Kapitel dieser Arbeit Vorschläge und Anregungen, welche Bereiche zusätzlich vermittelt werden müssen, um die Komplexität mit dem Erlernen neuer Tempusformen zu erweitern.

Die Lernergruppe

Unser Unterrichtsentwurf bezieht sich auf ein fiktives Beispiel einer Lernergruppe. Wir gehen davon aus, dass die Gruppe folgendermaßen charakterisiert werden kann:

- erwachsene Lerner in einer heterogenen Gruppe
- etwa 15 Personen
- Kursniveau liegt bei A2-B1, also ein fortgeschrittener Anfängerkurs
- Unterricht in zyklischer Progression

Die Einstimmungsphase

Teil 1

Der Unterricht beginnt mit der Vorstellung der einzelnen Modalverben: können, müssen, sollen, dürfen, wollen, möchten.

Es wird kurz erklärt, dass möchten im eigentlichen Sinne nicht dazu gehört, weil es der Konjunktiv II von mögen ist. Heute wird es jedoch im Präsens als eigenständiges Modalverb gebraucht[1]. Das besondere Modalverb mögen wird erst in späteren Unterrichtseinheiten eingeführt und somit besitzt die grammatische Form von möchten hier zunächst keine Relevanz.

Da die Lerner sich in einem recht frühen Stadium des Fremdsprachenunterrichts Deutsch befinden, erklärt der Lehrer, warum die Modalverben so wichtig sind und daher relativ zeitig in den Unterricht eingeführt werden:

Um sich innerhalb der deutschen Sprache bewegen und verständigen zu können, ist es ausschlaggebend, dass selbst Lerner im Anfangsstadium ihres Fremdsprachenunterrichts in der deutschen Sprache die Möglichkeit haben, Wünsche und Absichten richtig und verständlich zu formulieren. Modalverben werden in jeder Lebenssituation gebraucht, sei es beim Einkaufen, auf der Arbeit oder im Restaurant.

Um die Verben besser zu veranschaulichen, werden sie im Rahmen von kurzen einfachen Sätzen an die Tafel geschrieben:

Ich kann schwimmen.

Ich muss schwimmen.

Ich soll schwimmen.

Ich darf schwimmen.

Ich will schwimmen.

Ich möchte schwimmen.

Teil 2

Der Lehrer richtet sich an die Lernergruppe und fragt, ob diese bereits Erklärungen oder Definitionen kennt, welche die Modalverben beschreiben. Um den Wissenstand der Lernergruppe zu testen, wird zunächst nicht auf die Grammatik eingegangen.

Der Lehrer schreibt folgende Fragen an die Tafel:

Was sind Modalverben?

Was sind die Unterschiede?

Was wäre eine einfache Erklärung?

Die Fragen werden für kurze Zeit diskutiert, um die Lerner für die Anwendung der Verben zu sensibilisieren und ihr Interesse zu wecken.

Teil 3

Im dritten Teil der Einstimmungsphase wird ein Übungstext an die Lerner verteilt. Diese sollen ihn lesen und die Modalverben unterstreichen:

Mein Traumhaus

1 Ich mag das Leben auf dem Lande. Ich muss aber in der Stadt wohnen, weil meine
2 Eltern dort wohnen wollen. Mein Vater sagt immer zu mir: "Du kannst nicht alles
3 kriegen , was du willst. Wenn du groß bist, kannst du selbst bestimmen. Aber jetzt
4 musst du das tun, was wir wollen." Wenn ich groß bin, möchte ich aufs Land ziehen. 5 Das Haus muss nicht riesig sein, vielleicht 3 bis 4 Zimmer mit Küche und Bad. Es
6 muss aber unbedingt ein geräumiges Zimmer unter dem Dach haben, mit Blick auf
7 einen See. Die Zimmerwände sollen abgeschrägt sein und können aus Holz sein. Es 8 dürfen Nachbarn in der Nähe wohnen, aber nicht zu viele. Im Norden hinter dem
9 Haus muss es einen tiefen Nadelwald geben und vor dem Haus , im Süden also, soll 10 ein Acker liegen. Dort kann ich dann einen Garten anlegen und viele Obstbäume
11 anpflanzen. Obst soll ja gesund sein. Und weil ich gerne Birnen mag; will ich in jedem 12 Fall einen Birnenbaum pflanzen. Die Obstbäume sollen richtig schön groß werden.
13 Sie können dann später viel Schatten spenden. Im Obstgarten dürfen aber auch
14 andere Bäume wachsen, z.B. Wacholder oder Birken, die mag ich nämlich besonders 15 gern.

Nachdem die Gruppe den Text gelesen und die Modalverben unterstrichen hat, fragt der Lehrer, ob der Text im Allgemeinen gut verstanden wurde. Sollte es Übersetzungsschwierigkeiten und Verständnisprobleme geben, werden diese kurz geklärt. Es sollte jedoch nicht zu lange dauern, da die Hauptaufgabe nicht im Verständnis und der Übersetzung des Textes liegt, sondern im Erkennen der Modalverben.

Die Lehrkraft lässt die Modalverben aus dem Text nennen und schreibt diese an die Tafel. Wenn diese alle an der Tafel stehen, werden die Lerner gefragt, ob die Unterschiede zwischen den einzelnen Modalverben jetzt besser zu erkennen sind und ob weitere Erklärungen gefunden wurden.

Die Übung soll die Lerner auf die Modalverben einstimmen und ihnen ein zunächst einfaches Verständnis vermitteln. Über den Text werden sie geschult, Modalverben im Satz zu erkennen und zu verstehen. Zusätzlich wird die Lesefertigkeit geübt und auch der Wortschatz erweitert.

[...]


[1] http://deutsch.lingo4u.de/grammatik/verben/modalverben

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Modalverben - ein Unterrichtsentwurf für den Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Note
2,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V134064
ISBN (eBook)
9783640451180
ISBN (Buch)
9783640451623
Dateigröße
424 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Modalverben, Unterrichtsentwurf, Unterricht, Fach, Deutsch, Fremdsprache
Arbeit zitieren
Franziska Drax (Autor:in), 2009, Modalverben - ein Unterrichtsentwurf für den Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134064

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