Zweiter Mazedonischer Krieg

Der Anfang der römischen Herrschaft im hellenistischen Raum?


Hausarbeit, 2008

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1 Der „Geheimvertrag“ zwischen Philipp V. und Antiochos III. und der rhodisch-pergamenische Hilfegesuch in Rom
2.2 Der Verlauf des zweiten Makedonischen Krieges
2.3 Roms Politik gegenüber Griechenland
2.4 Die Freiheitserklärung bei den Isthmischen Spielen
2.5 Der Konflikt um Nabis von Sparta

3. Schluss

4. Anhang

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In der folgenden Arbeit werde ich die Entstehung, den Verlauf und die Konsequenzen des zweiten Makedonischen Krieges darstellen. Welche Ursachen und welchen Anlass gibt es für den Krieg? Welche Politik schlägt Rom gegenüber seinen griechischen Verbündeten ein?

Ein besonderer Aspekt wird sein, inwiefern der zweite Makedonische Krieg als ein Startpunkt der Ausweitung der römischen Herrschaft auch im griechischen Raum gesehen werden kann. War es bereits eine direkte oder indirekte Herrschaft der Römer im griechischen Raum? Oder wollte Rom tatsächlich den Inhalt der Freiheitserklärung bei den Isthmischen Spielen verwirklichen, welche allen griechischen Völkern Freiheit und Autonomie garantierte? Waren sie daran interessiert, nun auch im hellenistischen Raum die Vorherrschaft zu übernehmen?

Zu Anfang der Arbeit werde ich den Entstehungskontext des Krieges erläutern. Ich werde aufzeigen, inwieweit der geschlossene „Raubvertrag“ zwischen Philipp V. und Antiochos III. Grund für einen Krieg wird und wie es dazu kommt, dass die Römer eingreifen.

Daraufhin wird der Verlauf des Krieges bis zur letzten entscheidenen Schlacht bei Kynoskephalai dargestellt und die Politik Roms während und nach dem Krieg gegenüber den griechischen Verbündeten erläutert.

Anschließend wird die Freiheitserklärung bei den Isthmischen Spielen thematisiert werden, insbesondere im Hinblick auf das Verhalten der Römer: Halten sie sich an die Freiheitserklärung oder wird auch dieses letztlich von den Römern willkürlich ausgelegt? Inwieweit sind die griechischen Verbündeten Roms nach dem zweiten Makedonischen Krieg frei und autonom? Und inwieweit zeichnet es sich schon ab, dass die Römer letztlich auch Griechenland dem Römischen Reich einverleiben möchten und die griechischen Völker als Bundesgenossen benutzt werden?

Zuletzt werde ich noch auf das Problem um Nabis von Sparta eingehen, welcher durch die Römer und seine Verbündeten zwar bekämpft wird, dennoch aber fragliche Entscheidungen getroffen werden, die ihn letztlich nicht in der Form schwächen, wie sich die griechischen Verbündeten es vorgestellt hatten.

2. Hauptteil

2.1 Der „Geheimvertrag“ zwischen Philipp V. und Antiochos III. und der rhodisch-pergamenische Hilfegesuch in Rom

Die Rhodier und der pergamenische König Attalos schickten 201 v. Chr. Gesandtschaften nach Rom, um auf die Bedrohung durch Philipp V. aufmerksam zu machen.[1] Dieser hatte im Vorherigen einen „Raubvertrag“ mit Antiochos III. geschlossen, welcher beinhaltete, dass das politisch geschwächte Ptolemaierreiches zwischen beiden aufgeteilt werden sollte.[2]

Und in der Tat machten Seleukiden und Makedonen bereits ab 202 v. Chr. einige Gebietseroberungen, die Seleukiden erfolgreicher als Philipp V., jedoch kam es erst durch die Belagerung Kios` zum Konflikt mit den Rhodiern.[3]

So überbrachten Gesandte der Rhodier und Gesandte des pergamenischen Königs Attalos den Römern die Information über den geschlossenen „Raubvertrag“ und baten die Römer um Hilfe gegen die „überlegenen Makedonen.“[4] Die Gesandten machten zudem auf die „bedrohlichen Konsequenzen einer Störung des Gleichgewichts im Osten“[5] aufmerksam und ließen die Römer glauben, selbst durch Philipp V. bedroht zu sein.[6]

Sie entwarfen das Bild einer „machtpolitischen Vereinigung“[7] der östlichen Großmächte Makedonien und Seleukiden, welche Rom als Bedrohung für sich betrachten muss. Deshalb baten Rhodier und Attalos nicht um die Unterstützung im Kriegsfalle, sondern baten sich als Hilfe an, die vermeintliche Bedrohung der Römer abwehren zu können. Die griechischen Mittelmächte waren längst nicht mehr in der Lage, eine Auseinandersetzung mit Philipp V. und Antiochos III. standhalten zu können.[8]

An der Entstehung der antimakedonischen Koalition hatte Rhodos großen Anteil. So waren sie es, die im Laufe des Krieges die Athener, Aitoler und die Achäer für die Koalition gewinnen konnten.[9]

Sicherlich war für die Römer der „Raubvertrag“ bloß eine Ursache für einen Krieg, doch so nahmen sie diesen Vertrag als Anlass, Philipp V. ein unannehmbares Ultimatum zu stellen und somit den Krieg herbeizuführen.

Die Römer waren nach den Siegen gegen die Karthager und gegen Hannibal fest entschlossen, „auch dem Osten das Gesetz des Handelns diktieren zu können.“[10] Mit dem an Philipp V. gestellten Ultimatum, er solle kriegerische Handlungen gegenüber den Griechen unterlassen, die Eroberungen in Kleinasien zurückgeben sowie den Konflikt mit König Attalos durch ein neutrales Schiedsgericht klären lassen[11], war der Beginn des Krieges getan. Er hätte die Forderung niemals annehmen können, ohne somit zum Spielball der Römer zu werden. Da Philipp V. das Ultimatum ablehnte, ging Rom nun militärisch gegen ihn vor.[12]

2.2 Der Verlauf des zweiten Makedonischen Krieges

Zunächst versuchten die Römer, Antiochos III. von Philipp V. diplomatisch zu isolieren und strebten zugleich die Zerstörung der makedonischen Herrschaft im griechischen Raum an. Ersteres gelang schnell, nachdem man sich beim Seleukiden Antiochos der Neutralität im Kriegsfalle vergewissern konnte.[13]

[...]


[1] Vgl. Gehrke, Hans-Joachim: Hellenismus (336-30 v. Chr.), in: Gehrke, Hans-Joachim; Schneider, Helmuth (Hrsg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart 22006, S. 212

[2] Vgl. Koehn, Clemens: Krieg – Diplomatie – Ideologie. Zur Außenpolitik hellenistischer Mittelstaaten, Stuttgart 2007, S. 183

[3] Vgl. Bengtson, Hermann: Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis in die Römische Kaiserzeit, München 92002, S. 451

[4] Heinen, Heinz: Geschichte des Hellenismus: Von Alexander bis Kleopatra, München 2003, S. 44

[5] Gehrke, Hans-Joachim: Hellenismus (336-30 v. Chr.), in: Gehrke, Hans-Joachim; Schneider, Helmuth (Hrsg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart 22006, S. 212

[6] Vgl. Ebd. S. 212

[7] Koehn, Clemens: Krieg – Diplomatie – Ideologie. Zur Außenpolitik hellenistischer Mittelstaaten, Stuttgart 2007, S. 185

[8] Vgl. nachfolgend Koehn, Clemens: Krieg – Diplomatie – Ideologie. Zur Außenpolitik hellenistischer Mittelstaaten, Stuttgart 2007, S. 185

[9] Vgl. Ebd. S. 183

[10] Bengtson, Hermann: Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis in die Römische Kaiserzeit, München 92002, S. 452

[11] Vgl. Ebd. S.454

[12] Vgl. nachfolgend Koehn, Clemens: Krieg – Diplomatie – Ideologie. Zur Außenpolitik hellenistischer Mittelstaaten, Stuttgart 2007, S. 192

[13] Vgl. nachfolgend Bengtson, Hermann: Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis in die Römische Kaiserzeit, München 92002, S. 453

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Zweiter Mazedonischer Krieg
Untertitel
Der Anfang der römischen Herrschaft im hellenistischen Raum?
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Department für Geschichte)
Veranstaltung
Rom und die hellenistische Staatenwelt
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
17
Katalognummer
V133668
ISBN (eBook)
9783640402366
ISBN (Buch)
9783640402670
Dateigröße
5846 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zweiter Mazedonischer Krieg, Hellenismus, Römische Herrschaft im hellenistischen Raum
Arbeit zitieren
Dominik Mönnighoff (Autor:in), 2008, Zweiter Mazedonischer Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133668

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