Le fou qui vend la sagesse

Eine Abhandlung über den Erwerb der Weisheit in der Fabel La Fontaines


Hausarbeit, 2008

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Was ist Weisheit?
1.1 Definition der Weisheit
1.2 Symbole der Weisheit
1.3 Die Weisheit bei Kant

2 „Le fou qui vend la sagesse“
2.1 Der Verkauf der Weisheit
2.1.1 Die vordergründige Weisheit
2.1.2 Die tatsächliche Weisheit
2.2 Die Performativität in der Fabel
2.2.1 Was geschieht mit dem Leser?
2.2.2 Das Ziel der Fabel

3 Fazit

Einleitung

Die Fabel „Le fou qui vend la sagesse“ von Jean de La Fontaine ist ein gelungenes Beispiel für die weit reichenden Folgen, die eine erfolgreiche Manipulation haben kann. So führt uns La Fontaine in seiner Fabel geschickt an der Nase herum, um uns Leser am Ende doch noch in den Genuss der Weisheit kommen zu lassen. Den Weg, welchen er uns Leser gehen lässt, soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden.

Als Einstieg wird der Begriff der Weisheit näher erläutert um daran zu erinnern, welche Vielfalt an Hintergründen der Weisheitsbegriff mit sich bringt, der wir uns jedoch kaum bewusst sind. Im Anschluss daran wird auf die Fabel eingegangen. Der Verkauf der Weisheit deckt auf, was die offensichtliche, vordergründige Weisheit und die versteckte Weisheit beinhalten.

Wie La Fontaine es geschafft hat uns eine Ohrfeige zu verpassen, ohne dass wir uns dessen im Geringsten bewusst sind, wird im Kapitel 2.2 gezeigt. Hier werden die Mittel aufgedeckt mit denen La Fontaine den Leser in seine vorgefertigte Rolle zwingt. Außerdem soll beantwortet werden, welches Ziel La Fontaine mit dem Verfassen dieser Fabel verfolgte und warum es ihm nicht mehr genügte, Anekdote und Moral auf einfache Art und Weise zusammenzuführen.

1 Was ist Weisheit?

An dieser Stelle soll einführend der Begriff der Weisheit skizziert werden. Dabei werden verschiedene Perspektiven aufgezeigt, die dazu beitragen sollen ein rundes Bild der Weisheit zu schaffen. So werden zu Beginn Definitionen aus Nachschlagewerken zusammengetragen, wobei auch der geschichtliche Aspekt nicht vollständig außer Acht gelassen wird. Im weiteren Verlauf werden Symbole der Weisheit aufgezeigt um letztendlich mit einer philosophischen Sichtweise abzuschließen.

1.1 Definition der Weisheit

Die Weisheit gilt als einsichtsvolle Klugheit, die auf Lebenserfahrung, Gelehrsamkeit und der Distanz gegenüber den Dingen beruht. Außerdem gilt sie als Endstation der Erkenntnis (vgl. Osterwinter 2007).

In philosophischer Hinsicht bezieht sich Weisheit auf das Wissen von Welt und letzter Dinge, welches vorwissenschaftliche Erfahrung und Klugheit über das Leben zusammenfasst und weiterführt. Dieses Wissen verleiht eine überlegene und gleichzeitig taktvoll bescheidene Sicherheit im Verhalten zu der Welt und den Menschen (vgl. Brockhaus 1974). Es ist vor allem dieses Verhalten, welches uns oft schwer fällt zu beschreiben, was uns einen weisen Menschen erkennen lässt.

In der Neuzeit flossen ganz bestimmte Fertigkeiten in die Ausbildung von Beamten und Gelehrten. Klugheit, Tüchtigkeiten, Mäßigung und Wissen entsprachen den Hauptinhalten der Lehre an höfischen Schulen, die unter dem Begriff Weisheit zusammengefasst wurden.

Im alten Ägypten galt die Weisheit als Fülle der Lebenserfahrung eines weisen Mannes und wurde in Form von Sinnsprüchen festgehalten, die später als schriftliche Lehre von seinem Schüler genutzt wurden. Im Alten Testament ist die Weisheit in Büchern als Sprüche Salomos, Hiob, Prediger oder Weisheit Salomos anzutreffen (vgl. Brockhaus 1974).

Eine andere Bedeutung der Weisheit wird in drei Kategorien unterteilt. In die ältere Weisheit, die jüngere Weisheit und die enzyklopädische Weisheit. Bei der älteren Weisheit handelt es sich um kurze Sprüche der Lebenserfahrung mit dem Ziel das menschliche Verhalten innerhalb einer Gemeinschaft zu regeln. Die jüngere Weisheit hingegen beinhaltet Reflexionen über das Wesen und den Ursprung der Weisheit selbst. Sophia spielt dabei eine Rolle als Personifikation der Weisheit Gottes in der jüdischen, gnostischen und christlichen Spekulation[1] (vgl. Brockhaus 1974). Die enzyklopädische Weisheit besteht aus einer listenartigen Zusammenstellung von Wissen, welches in Stichworte verfasst und nach Sachgebieten sortiert ist (vgl. Brockhaus 1974).

1.2 Symbole der Weisheit

Wenn wir uns heutzutage die Weisheit bildlich vorstellen, denken einige an eine große Eule in dunkler Nacht oder an Professor Dumbledore, den alten langbärtigen Schulleiter aus Harry Potter. Tatsächlich sind beide Symbole der Weisheit. So ist der Bart ein männliches Symbol der Weisheit und galt in der Spätantike als unentbehrliches Attribut der Philosophen. Den so genannten Archetypen des Weisen stellt der Gottvater dar. Schließlich wird er als Teil der Dreifaltigkeit immer mit Bart gezeigt (vgl. Lurker 1988). Der Bart deutet daraufhin, dass man Weisheit meistens erst mit dem Erreichen eines höheren Alters erlangt, was im weiteren Verlauf bei Kant bestätigt wird.

[...]


[1] Eine Spekulation, als philosophische Richtung, will Erkenntnisse erlangen indem sie sich auf das Wesen der Dinge konzentriert also über empirische und praktische Erfahrungen hinausgeht (vgl. Brockhaus 1974).

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Le fou qui vend la sagesse
Untertitel
Eine Abhandlung über den Erwerb der Weisheit in der Fabel La Fontaines
Hochschule
Universität Hamburg
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
13
Katalognummer
V132727
ISBN (eBook)
9783640391172
ISBN (Buch)
9783640390953
Dateigröße
412 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eine, Abhandlung, Erwerb, Weisheit, Fabel, Fontaines
Arbeit zitieren
Madlen Albrecht (Autor:in), 2008, Le fou qui vend la sagesse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132727

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Titel: Le fou qui vend la sagesse



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