Erfolgreich im deutsch-französischen Management?

Eine Untersuchung von Ratgeberliteratur für die deutschfranzösische Geschäftspraxis


Bachelorarbeit, 2008

74 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG

2 QUELLENLAGE UND FORSCHUNGSSTAND

3 UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND
3.1 QUALITATIVE INHALTSANALYSE
3.2 ANFORDERUNGSPROFIL UND AUSWAHLKRITERIEN
3.3 AUSWAHL UND HINWEISE ZUM QUELLENKORPUS

4 SACHTEXT UND NUTZEN IN DER RATGEBERLITERATUR
4.1 ZUR NÄHE DER SACHTEXTE/ DES SACHBUCHS
4.2 ZUM DILEMMA DER KATEGORISIERUNG
4.3 ENTWICKLUNG DER GATTUNG RATGEBER
4.4 ZIELE DER RATGEBER
4.5 EIN NEUER BEDARF FÜR MANAGEMENT- UND BENIMMLITERATUR?

5 ZUR ZIELGRUPPE DER RATGEBER: MANAGER
5.1 AUSLANDSEINSÄTZE VON MITARBEITERN IN FRANKREICH
5.2 DER GRUND FÜR DEN ERWERB : OPTIMALE VORBEREITUNG UND ERFOLG?

6 ZU DEN AUTOREN DER RATGEBER
6.1 DER MODERNE AUTOR
6.2 DIE VERFASSERBIOGRAPHIE ALS LEGITIMATION FÜR DAS ENTSTEHEN DES BUCHES
6.3 SELBSTVERWIRKLICHUNG ODER MARKETING? t ZIELE DER AUTOREN

7 ZUM UNTERSUCHUNGSMATERIAL
7.1 TEXTSORTENANALYSE DER RATGEBERTEXTE
7.1.1 Text-, Textsortenbegriff und Textfunktion
7.1.2 Methodik nach Brinker
7.2 INHALTLICHER AUFBAU
7.2.1 Gliederungsstrukturen
7.2.2Hinweise zur Lektiire und „Praktische Tipps und Adressen"
7.2.3 Die Geschichte Frankreichs als prophylaktische Verständnissicherung d. frz. Mentalität?
7.3 SPRACHLICHE ASPEKTE UND GESTALTUNGSPRINZIPIEN
7.3.1 Der Anspruch an Verständlichkeit
7.3.2 Argumentationsstrukturen
7.4 DIE ANWENDUNG HOFSTEDES KULTURSTANDARDS IN GESCHÄFTSKULTUREN
7.5 DIE WIDERSPRÜCHLICHKEIT DER RATSCHLÄGE
7.6 SPEKTRUM DER RATGEBER - INHALTLICHE THEMENSCHWERPUNKTE

8 AUSBLICK RATGEBERLITERATUR

9 FAZIT DER UNTERSUCHUNG

10 LITERATURVERZEICHNIS
10.1 PRIMÄRLITERATUR
10.2 SEKUNDÄRLITERATUR

11 ANHANG
11.1 KRITERIEN ZUR AUSWAHL DES FINALEN QUELLENKORPUS
11.2 KATEGORIENVERTEILUNG AUF AMAZON.DE

1 Einleitung

Ein Zusammenwachsen der Wirtschaftsmärkte in den letzten Jahrzehnten setzt sich mit einer unglaublichen Intensität und Dynamik weiter fort. Internationale Kontakte, besonders im beruf-lichen Bereich, werden weiter ausgebaut. Mehr denn je kommt es im Handel darauf an, ge-konnt grenzüberschreitend zu kommunizieren. Die Entwicklung der Massenmedien trug zur Ausbildung einer globalen Informationsgesellschaft bei. Im Vergleich zu vergangenen Jahr-hunderten ist die Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturen schneller und intensi-ver geworden (vgl. Lüsebrink, 2005: 3). Das Nachbarland Frankreich ist dabei nach wie vor Deutschlands wichtigster Handelspartner (vgl. Geistmann, 2002: 1ff).

Allgemein stellen Ratgeber eine Grundlage für die Orientierung von Menschen in verschiede-nen Situationen des Lebens dar. Ratgeber helfen dem Leser sich in sozialem Kontext zu Recht zu finden. Wenn dem richtigen Ratschlag Folge geleistet wird, ist „einem der Erfolg sicher". Das ist, wie im Titel der Arbeit angedeutet, das Erfolgsversprechen, das uns Ratgeber suggerie-ren. Für alle diversen Lebensbereiche gibt es diese Orientierungshilfen.1 Dies führte in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem wahren Boom in der Sachliteratur, die sich auf dem Buch-markt etablieren konnte (vgl. J.S. , 2008).2 Sachbücher, Ratgeber, Essays und Reiseberichte gelten als die zentralen Medien von Wissensspeicherung, -verteilung und -vermittlung im spä-ten 19. und 20. Jahrhundert (vgl. Sparenberg, 2006).

Seit zirka 50 Jahren ist die Managementliteratur auf dem Markt existent. Seit etwa 20 Jahren ist ein explosionsartiger Anstieg der Literatur für Manager zu verzeichnen (vgl. Weber, 2005: 24). In dieser Arbeit möchte sich der Verfasser auf die Ratgeberliteratur für dt. (ab hier: dt.) Mana­ger konzentrieren,3 die für das Frankreichgeschäft geschrieben ist. Diese Ratgeber wurden für dt. Führungskräfte verfasst, die mit der französischen (ab hier: frz.) Geschäftspraxis bereits in Berührung gekommen sind oder noch kommen werden oder es zumindest in Betracht ziehen - ein Werkzeug für die womöglich perfekte Vorbereitung zum „erfolgreichen" Auslandsaufent-halt im französischen Nachbarland?

Dass die Kategorie des Sachbuchs sehr eng mit den Ratgebern verwandt ist, soll in der vorlie-genden Arbeit untersucht und bewiesen werden. Die Arbeit unternimmt den Versuch, die Gat- tung des Ratgebers für Manager zu definieren und sie unter inhaltlichen und formalen Aspekten darzustellen.

Die Nähe des Ratgebers zum Sachbuch und der Nutzwert dieser Gattung soll vornehmlich im Theorieteil in Kapitel 4 dargestellt werden. Dabei wird nicht allzu vereinzelt die Frage nach der Definition eines Ratgebers auftauchen. In Kapitel 7 folgt der praktische Teil der Analyse. Es werden in Kapitel 3 Ratgeber zur abschließenden, praktischen Analyse ermittelt. Diese werden den Untersuchungsgegenstand darstellen. Es wird deutlich, wie schwierig beziehungsweise gar unlösbar es ist, eine allgemeingültige Definition zu finden, wobei Ansätze in den Definitions-versuchen verschiedenster Autoren und Analyseverfahren durchaus erkennbar sind.

Für die Zielgruppe der Manager stellt sich hier die Frage nach dem Zweck: Welches ist die Mo­tivation der Leser für die Lektüre des Berufsratgebers? Es gilt das gewisse Erfolgsversprechen für die Konsumenten dieser Ratgeberliteratur. Ist dieser zielgerichtete propagierte Nutzen der Literatur wirklich ein Garant für den Erfolg im interkulturellen Management? Darauf soll hier im Kapitel 5 begrenzt eingegangen werden. Hinreichende Aussagen können hier ohne empiri-sche Befunde nicht getroffen werden. In Kapitel 6 sollen die Beweggründe der Autoren für das Verfassen eines Ratgebers ergründet werden. Was ist ihre Motivation? Und welche Qualifikati-on ist ihre Legitimation als Ratgeberautor zu publizieren?

Das Untersuchungsmaterial soll im 7. Kapitel ausführlich untersucht werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Textsortenanalyse der ausgewählten Ratgeber, sowie der Analyse der formalen und inhaltlichen Aspekte, ganz besonders nach den Kulturstandards von Hofstede im interkulturellen Management. Das vorletzte Kapitel soll einen Ausblick ins „cross-media pub­lishing" bzw. der Multimedialität der Ratgebertexte Iiir Manager gewähren, dariiber hinaus auch eine zukünftige Entwicklung kurz andeuten.. Und schließlich soll der Schluss die Ergeb-nisse kurz und prägnant zusammenfassen.

2 Quellenlage und Forschungsstand

Erste Orientierung in meiner Recherche gab mir das Werk „Nutzwertjournalismus" von Chris-toph Fasel, welches aus der Reihe „Praktischer Journalismus" der UVK-Verlagsgesellschaft stammt, die „für journalistisches Fachwissen und Handwerk" steht. Zwar wird nicht explizit zugegeben, dass die seit 14 Jahren erscheinende Reihe „PJ" eine Ratgeberreihe für Journalisten ist, doch ist die Intention des Verlages mit der einleitenden Produktbeschreibung dieser Kate-gorie sehr eindeutig.

Ob Zeitungs- und Zeitschriftenredakteure, Rundfunk- und Onlinejournalisten oder PR-Leute — UVK macht Bücher für alle, die in und mit den Medien arbeiten, die einen solchen Beruf gerade erlernen oder andere da-rin ausbilden. Die Reihe „Praktischer Journalismus" vermittelt in mittlerweile 60 Banden systematisch und anschaulich das journalistische Handwerk. (UVK, 2008)

Im Werk „Nutzwertjournalismus" findet sich eine hinreichende Betrachtung von Sach- und Ratgebertexten aus journalistischer Sicht, außerordentlich praktisch und zweckgebunden. Hier stellte sich eine wichtige Frage für den weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit: In welcher Wissenschaft bzw. Disziplin finden sich entsprechend exakte Antworten auf die Fragestellung der Untersuchung? Oft kann bei der Zugehörigkeit der Textproduktion des Sach- oder Ratgebertextes kaum getrennt werden zwischen Journalismus und Literatur4. Die Analyse der Quellenverweise des Werkes „Nutzwertjournalismus" induziert eine weitere Frage nach der Gültigkeit beziehungsweise der Herkunft der Quellen.5 Hier wurde festgestellt, dass sich ein beachtlicher Teil der angegebenen Quellen auf die eigene Ratgeberreihe bezog. Ist dies ein Hinweis auf eine nicht-hinreichende Forschung von Ratgeberliteratur oder ist das Verweisen auf andere Ratgeber eine gängige Praxis unter Ratgebern? Die erste Frage kann weitgehend mit Ja beantwortet werden.6 Für Ratgebertexte, oft zusammengefasst unter dem Aspekt der Sachli-teratur (s. Punkt 4.1, Punkt 4.2), bedeutet dies:

Mit Sachliteratur tut sich die Literaturwissenschaft traditionell schwer. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Sachtex-te eben keine literarischen Texte sind und sich stattdessen in einem schwer kartografierbaren Gebiet zwischen Fachbuch, Literatur, Publizistik, Lehrmittel, Gebrauchs- und Unterhaltungsliteratur bewegen, ohne sich eindeutig festlegen zu lassen. Die Literaturwissenschaft hat dieses Gebiet lange Zeit ignoriert. Das hat dazu geführt, dass sich keine genuin literaturwissenschaftliche Sachtextforschung entwickelt hat. (Anz, 2007: 155f)

Auch wenn die Journalistik für die Textproduktion von Sachliteratur durchaus keine unbedeutende Rolle spielt, soll in dieser Arbeit nicht weiter darauf eingegangen werden. Dies verdeutlicht die Vielfalt der Thematik. Es ist weitgehend unklar, an welchem Punkt die Ge-schichte des Sachbuchs begann. Darüber hinaus sind Textproduktion und —rezeptionsverfahren ebenso wenig erforscht (ebd.: 156).

Die zweite Frage nach der Quellengültigkeit kann leider nicht wirklich hinreichend beantwortet werden.7 Die Quellenangabe bei zwei untersuchten Ratgebern verwiesen jedoch auf einige wei-tere typische Ratgeberformate. Zusätzlich kann für den Ratgeber der Wissenshorizont des Au-tors als Quelle gelten, der in ratgebenden Texten als Experte oft von seinen Erfahrungen be-richtet (s. Punkt 6.2). Daräber hinaus muss der Sachtext laut Anz „durch die aktuellen Diskurse hindurch als symptomatischer Knotenpunkt von Erzählungen entschlüsselt werden[...] [und] in was für eine neue Erzählung diese Erzählungen im Hinblick auf was für eine Zielgruppe trans-formiert werden" (Anz, 2007: 159). Zum wichtigen Bezugspunkt werden dabei die Absichten vom Autor und die Wünsche der Rezipienten (vgl. ebd.: 159).

Aber wie noch gezeigt werden soll, tauchen viele wissenschaftliche Disziplinen auf, die die Fragestellung berühren werden. Besonders junge Wissenschaften, wie die der Textlinguistik, der Managementtheorie oder der Medien- und Kulturwissenschaft schienen im Verlauf der Be-arbeitung des Themas mögliche Antworten auf ein vielschichtiges Untersuchungsobjekt zu ge-ben.

Es sollte beachtet werden, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen im gesell-schaftlichen Gefüge nicht aus dem Auge zu verlieren ist (vgl. Pott, 1976: 32).

So stellte sich jedoch während der Quellensuche der Sekundärliteratur heraus, dass die Unter-suchung der Ratgeberliteratur äußerst trans- und interdisziplinär erfolgen müsste. Die folgende Aussage durch Bremerich-Vos zur Untersuchung von Ratgeberliteratur veranschaulicht den Umfang des Themas:

Wer Ratgeberliteratur untersucht, betätigt sich m.E. notgedrungen als Grenzgänger. Psychologische, sozi-ologische, pädagogische und andere Gesichtspunkte kommen ins Spiel; folglich muß man sich vorhalten (lassen), dass man sich überhebe. (Bremerich-Vos, 1991: 1)

Es kann in dieser Arbeit keine zufriedenstellende Untersuchung der Ratgeberliteratur für alle genannten Fachbereiche erfolgen. Der Fokus soll hier vorwiegend auf einer linguistischen und kulturwissenschaftlichen Analyse liegen.

Bremerich-Vos und der Linguistikprofessor von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Gerd Antos sind mit ihrer Analyse zu Sprach- bzw. Rhetorikratgebern Vorbild für meine Untersuchung für linguistische Aspekte. Antos und Bremerich-Vos können mit ihren Studien zur Ratgeberliteratur in ihrer Ausführlich- und Genauigkeit der Untersuchung als bedeutend angesehen werden; nicht nur deshalb, weil sie eine der wenigen sind, die sich so ein-gehend mit Ratgebertexten beschäftigten.8

Der Teilbereich der Linguistik, die Textlinguistik, nimmt in dieser Arbeit eine bedeutende Rol­le ein. Hier sei auf die Methodik der Textsortenklassifikationen von Brinker verwiesen (Punkt 7.1.2).

Im Zusammenhang mit Sachbuch und Ratgebern ist ohne Zweifel die Forschungsgruppe „Sachbuchforschung"9 um beispielsweise David Oels und Stephan Porombka zu nennen, die ebenso in der eigens innerhalb des Projekts gegriindeten Zeitschrift „Non Fiktion" Beiträge veröffentlichen. Stephan Porombka agiert darüber hinaus als Herausgeber des Online-Literaturmagazins „lit06.de — Magazin für Literaturkritik und literarische Öffentlichkeit".10 Fredmund Malik wird im deutschsprachigen Raum als wichtiger Autor, in Verbindung mit Ma-nagementpraktiken, gebracht (vgl. Gorus und Zoll, 2006: 38). Da sich die Untersuchung aus-schließlich auf die Betrachtung der deutschen Managementratgeber zu Frankreich bezieht, ist dieser Buchbereich sehr ausdifferenziert. Pionier für die Berufsratgeber zu Frankreich ist Klaus W. Herterich, der 1984 den Ratgeber „Praxis des Frankreich-Geschäfts" veröffentlichte. Als erfolgreicher Autor aktuellerer Ausgaben gilt der Managementberater Norbert J. Breuer, der, zu dieser Thematik, schon drei Frankreichratgeber veröffentlichte.11

Da weder eine Kanonisierung, noch eine wirkliche Sachbuchforschung vorhanden ist,12 gibt es im Deutschen ein Sammelsurium von Begrifflichkeiten für die „Non-fiction" Literatur.13 Pott untertreibt nicht, wenn er im Zusammenhang von der Begriffsbildung von „Aporien" spricht und bemerkt (vgl. Pott, 1976: 19):

Es liegt nun auf der Hand, daß der Begrifflichkeit immer auch schon Fixierungen des Gegenstandes selbst wie der zu seiner Aufschließung anzuwendenden Verfahrungsweisen inhärent sind. (ebd.)

So sind m.E. folgende Begriffe in naher Verwandtschaft zu setzen, die sich in ihrer Definition minimal variieren könnten, aber nicht eineindeutig voneinander abzugrenzen sind. Bei einem solchen Versuch würde dies mindestens den Umfang dieser Arbeit einnehmen. Es handelt sich hierbei um folgende Begrifflichkeiten: Sachtexte, Gebrauchstexte, expositorische Texte, nicht-fiktionale Texte, Trivialliteratur, außerliterarische Texte, pragmatische Texte, dokumentarische Texte, Konsumliteratur (vgl. Pott, 1976: 19), Nutzwerttexte (Fasel, 2004: 14), der Begriff des Sachbuchs als Tatsachenroman (vgl. Naumann, 1976: 6), Literarische Zweck- und Gebrauchsformen (vgl. Hickethier, 1976: 58) oder der BegriffNon-fiction(vgl. Oszuszky, 2007: 2).

Ich werde hier, wie Oszuszky, den Begriff Sachliteratur als großen Sammelbegriff für die oben genannten Termini verwenden, mit der Maßgabe, Ratgeber als Unterkategorie dessen zu betrachten. Der Begriff Mangagementliteratur bzw. Berufsratgeber steht für den etwas umständlicheren Begriff der ,,interkulturellen Managementratgeberliteratur" oder soll für ,,Ratgeber für Manager im Frankreichgeschäft" verwendet werden. Bezieht sich der Begriff eindringlich auf die allgemeine Managementliteratur, soll, ausgenommen von Punkt 4.5, explizit darauf hingewiesen werden. Wenn eine Eindeutigkeit gegeben ist, wird schlicht der Begriff Ratgeber ebenso verwendet.

Die Gattung Ratgeber soll hier möglichst in Punkt 4.2 und teilweise auch Punkt 4.1 theorethisch abgegrenzt werden. Es kann hier ebenfalls keine historische Entwicklung dieser Literatur nachgezeichnet werden, da dies den Umfang der Arbeit deutlich sprengen würde, zu-dem durch verschiedene Disziplinen äußert komplex dargelegt werden müsste.14 Durch die spezifische Ausrichtung der Arbeit können kaum Vorformen gefunden werden. Die Manage-mentliteratur ist vielmehr an einem neuen Bedarf entstanden (Punkt 4.5).

3 Untersuchungsgegenstand

In diesem Kapitel soll die Methodik der Quellenauswahl offen gelegt werden. Dabei wurde ein eigenes Verfahren auf der Basis paratextueller Kriterien entwickelt15. Somit konnte trotz Schwierigkeiten bei der Quellensuche, aufgrund oft fehlender Systematik im Onlinebuchhandel und in Bibliotheksverbänden, das relevante Untersuchungsmaterial ausgewählt werden. Vorerst soll jedoch die Methodik der qualitativen Inhaltsanalyse dargelegt werden. Sie strukturiert den Verlauf der Arbeit.

3.1 Qualitative Inhaltsanalyse

Der unten erwähnte Stichprobenumfang soll sich an einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring orientieren.

Bremerich-Vos kritisiert in seiner Untersuchung zu Ratgeberliteratur bisherige Verfahrensweisen mit ungenügender Beachtung für semiotische Analyseverfahren (vgl. Bremerich-Vos, 1991: 21f). Er schlägt das Konzept der qualitativen Inhaltsanalyse vor und fasst diese Methodik in folgenden Worten zusammen:

Primär interessieren Exemplare des jeweils am häufigsten vorkommenden Typus; zuweilen können aber pro-filierte kontroverse Positionen ausgemacht werden [...] die von besonderem theoretischen Interesse sind. (ebd.: 29).

Es soll im Folgenden genau beschrieben werden, welche theoretischen Bedingungen der Ratgeberliteratur zu Grunde liegen. Es stellt sich die Frage: Wo ist dabei die Ratgeberliteratur momentan zu situieren und welche Ziele hat sie sich selbst vorgegeben? Der spezifische Schwerpunkt ist hierbei die berufliche Orientierung für das Management.

Ziel der hier angewendeten strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ist es, eine bestimmte Struktur aus dem Textkorpus herauszufiltern (vgl. Mayring, 2002: 122). Eine angemessene Beurteilung kann nur bei Berücksichtigung der Beziehung zwischen Produzenten und Rezipi-enten und der damit verbundenen Darstellungsformen erfolgen. Somit interessiert in erster Li-nie die Zielgruppe, in deren Richtung das Material verfasst wurde. Welche Motivation könnten sie in Form von Bedarf zur Entstehung beigetragen haben? Zweiter wichtiger Aspekt ist der emotionale, kognitive Handlungshintergrund des Autors. Die Feststellungen für diese zwei Untersuchungspunkte sollen, wenn möglich, mit Textstellen aus dem Stichprobenumfang be-legt werden (vgl. Mayring, Qualitative Inhaltsanalyse, 2008: 24ff; vgl. auch Mayring, 2002: 121).

Das sollen formale und inhaltliche Aspekte darstellen. Hinzu kommt die Methodik der Textsor-tenanalyse, wonach die Methodik nach Brinker angesetzt werden soll. Zusätzlich sollen die Ratgeber nach der Spezifik der Kulturstandards nach Hofstede untersucht werden. Dies soll ein weiteres Indiz für die Darstellung die unterschiedliche Typologie der hier ausgewählten Ratge-ber sein.

Aus diesen Ergebnissen heraus soll ein gewisses Kategoriensystem (vgl. ebd.), eine Typologie der Berufsratgeber erstellt werden. Dabei soll auf Abgrenzungsprobleme zwischen Kategorien hingewiesen werden, um eine möglichst eindeutige Zuordnung zu ermöglichen.

3.2 Anforderungsprofil und Auswahlkriterien

Da eine Feststellung von handfesten Merkmalen für die Ratgeberliteratur schwer fällt (s. Punkt 4.1, 4.2), ist weder im Onlinebuchhandel („Amazon.de"),16 noch in den Bibliotheksverbänden (LBS,17 GBV,18 DNB19) eine Ratgeberrubrik eineindeutig auszumachen. Hinzu kommt hier die berufliche Spezifik der Ratgeber für Manager im Frankreichgeschäft, was die Auswahl gering-fügig erschwert, aber gleichzeitig erleichtert, da hier zusätzliche Suchbegriffe zur Ausdifferen-zierung des Materials führen.

Ein Schlagwortversuch „Ratgeber" auf dem Onlineportal „Amazon.de" in allen Kategorien ergab eine Trefferzahl von insgesamt 69.502 Büchern. Geht man mit den zusätzlichen Begrif-fen „Frankreich" und „Manage-" (Suchalgorhitmus aus „Amazon.de") differenzierter vor, so ergaben sich 50 Treffer. Bei diesem Begriffspaar war jedoch nicht das Merkmal des Ratgebers sicher. Beim Begriffspaar „Ratgeber" und „Frankreich-„ (56 Treffer) war der Bezug zum Ma­nagement nicht gewiss. Eine Kombination der Begriffspaare „Ratgeber", „Frankreich-"„ Ma­nage-" fhrte zu keinen nennenswerten Ergebnissen. Natürlich gab es weitere Variationen von Schlagwörtern wie „französ-", „Geschäft-" oder „Führungs-", die der Analyse weitere Ergeb-nisse brachten. Insgesamt konnte aber festgestellt werden, dass ca. 20-40 Ratgeber für die vor-liegende Untersuchung relevant wären. Hier konnte wiederum ein Großteil nach Aktualität und Bestellverfügbarkeit aus dem erweiterten Quellenkorpus als nicht relevant betrachtet werden.

Mit Ausnahme vom ,,Börsenblatt.net - Onlinemagazin für den Deutschen Buchhandel"20 und ,,Focus" sind die Bestseller m.E. in den bekannten Bestsellerlisten (nach Empfehlung oder Ver-kaufszahlen) nicht in eine Rubrik Ratgeber unterteilt.

Es stellte sich heraus, dass hierzu das Onlineportal ,,Amazon.de" mit seiner Suchfunktion am besten geeignet war, da es auf die meisten Schlagwörter ansprach. Der GBV oder die DNB lie-ferten in diesem Vergleich eine eher mäßige Ausbeute. Einerseits, weil die Anzahl der angege-benen Stichwörter neben Titel und Untertitel meist nur gering war. Andererseits besitzt ,,Ama-zon.de" die größte Auswahl an Büchern als Internet-Marktführer (vgl. ,,Amazon.com"). Auch wenn digitale Quellen (,,E-Books") ebenfalls gelistet werden und somit das Repertoire sehr um-fangreich werden lässt.21

3.3 Auswahl und Hinweise zum Quellenkorpus

Um die weitere Relevanz der auf ,,Amazon.de" gefundenen Managementliteratur zu bestim-men, wurde ein eigenes Quellenauswahlverfahren entwickelt. Es wurden Kriterien mit Hilfe einer Excel-Tabelle erstellt, um hier einen kompakten Überblick über wichtige Merkmale der Werke zu erhalten. Hier wurden hauptsächlich paratextuelle Kriterien herangezogen, ein Ver-fahren, das im Rahmen der Sachbuchforschung zunehmend an Bedeutung gewinnt (vgl. Anz, 2007: 198f). Eine wissenschaftliche Methodik, an der sich orientiert werden kann, wurde aus verschiedenen Gründen nicht gewählt.22

Demnach wurden elf Ratgeber ausgesucht, unter denen vier für den finalen Quellenkorpus be-stimmt werden sollten. Dabei wurden folgende Kriterien zu Rate gezogen (s. Anhang 11.1):

- Schlagwörter- und Sachgebietsangabe im GBV
- Stichwörterhäufigkeit verschiedener Variablen in Titel/Untertitel, Buchrü- cken/Einleitung bzw. Vorwort oder Gliederung
- Sachgebietsverortung bei ,,Amazon.de"
- Angaben zu Autor und Verlag
- Beschaffenheit des Buches (Seitenanzahl, Größe)
- Jahr der (Erst-)Auflage
- Verkaufsrang auf ,,Amazon.de"

Es wurden hier für die Werke Plus- und Minuspunkte für die Erfüllung der einzelnen Kriterien verteilt. Eine abschließende Punktzahl, sowie der Amazon-Verkaufsrang und das Jahr der Erst-auflage hatten entscheidenden Einfluss auf die abschließende Wahl des Untersuchungsmateri-als. Darüber hinaus bestand die Vermutung, mit den vier ausgewählten Ratgebern mindestens zwei sehr unterschiedliche Typen von Berufsratgebern vorliegen zu haben (s. Punkt 7.6).

Im Anhang 11.2 wird die Kategorienzuteilung auf „Amazon.de" dargestellt. Es überwiegt die Einteilung der Managementliteratur in die übergeordneten Kategorien „Business & Karriere" und „Lernen & Nachschlagen".

Bei näherer Betrachtung weist die Systematik Widersprüchlichkeiten auf. So ist z.B. das Werk „Deutsch-französische Geschäftsbeziehungen erfolgreich managen" im Bereich Belletristik, in der Unterkategorie „Märchen & Sagen", aber gleichzeitig in der Sparte Business & Karriere und in der Rubrik „Fachbücher" zu finden.

Ein weiteres Indiz, das die Kategorienverteilung auf „Amazon.de" unlogisch erscheinen lässt, ist dass nur zwei der untersuchten Ratgeber sich in der Rubrik „Ratgeber & Freizeit" befinden. Folgende vier Titel wurden für die Untersuchung ausgewählt:

1. Zeiler, Rudolf (2006).Managerwissen kompakt: Frankreich. München : Hanser. Wird im Folgenden mit MW abgekürzt.
2. Barmeyer, Christoph, Stefanie von Wietersheim (2007).Business Know-how
Frankreich: So wird Ihre Geschäftsreise zum Erfolg. Heidelberg : Redline.
Wird im Folgenden mit BKH abgekürzt.
3. Oppel, Kai (2006).Business Knigge International : der Schnellkurs. Freiburg : Haufe. Hier sind für die Untersuchung die Seiten 1 - 35, sowie S. 161 - 190 relevant. Wird im Folgenden mit BK abgekürzt.
4. Uhl, Gerhard; Elke Uhl-Vetter (2007).Business-Etikette in Europa. Stilsicher auftreten,

Umgangsformen beherrschen. Wiesbaden : Gabler.

Hier sind für die Untersuchung die Seiten 5 - 36, sowie S. 262 - 266 relevant.

Wird im Folgenden mit BE abgekürzt.

Wie ersichtlich ist, handelt es sich hier um aktuelle Werke der letzten zwei Jahre. In dieser

Arbeit möchte der Verfasser einen historischen Vergleich vermeiden. Ferner will der Verfasser einen aktuellen Ausschnitt an verfügbaren Werken für diese Managementliteratur geben.

4 Sachtext und Nutzen in der Ratgeberliteratur

In diesem Kapitel soll vorwiegend der Theorieteil der Arbeit abgehandelt werden. Dargestellt werden soll das komplexe Verhältnis der Ratgeberliteratur zum Sachtext bzw. zur Sachliteratur. Danach soll eine Abgrenzung der Ratgeber zur übergeordneten Gattung gefunden werden und die Spezifik für die Managementliteratur herausgearbeitet werden. Es existiert eine unkonkrete Trennung zwischen Sachbuch und Sachliteratur, so dass der Begriff Sachbuch oft auch für die nichtfiktionale Literaturgattung schlechthin steht. Dabei wird der Ratgeber mit eingeschlossen (vgl. Gorus und Zoll, 2006: 53).23

4.1 Zur Nähe der Sachtexte/ des Sachbuchs

Im Buchhandel wird unterschieden zwischen Ratgeber im engeren und im weiteren Sinne. Dabei soll erstere Kategorie, die „Lebensratgeber" darstellen, die immer das Leitmotiv „besser Leben" (vgl. Porombka, lit06.de, 2006) in sich tragen. Ratgeber im weiteren Sinne sollen zugleich Sachbücher sein (vgl. ebd.), „die ihren Ratgeberanteil so gut verstecken, dass er selbst von BuchhändlerInnen nicht gesehen wird" (ebd.).

Naumann verwendet den Begriff des Tatsachenromans fir das Sachbuch, der nach ihm „bereits den Ubergang zum groBen Begriff ,Gebrauchsliteratur` markiert." (1976: 6) und so stellt er fest: „eine theoretisch fundierte Differenzierung der verschiedenen Unterarten des ,Tatsachenromans` [...] fehlt" (ebd.: 6).

Oszuszky hingegen unterscheidet die Sachliteratur in folgende vier Arten: Wissenschaftliche Literatur, Fach- und Lehrbuch, Populärwissenschaftliches Sachbuch , Ratgeber und Auskunftsliteratur (vgl. Oszuszky, 2007: 2). Er bezeichnet die Ratgeber als „praxisorientierte Darstellungen [...], die sich an Laien richten und zur Freizeitgestaltung genutzt werden." (ebd.: 4).24

Gorus und Zoll unterteilen die nichtfiktionale Literatur in die drei Gattungen Fachbuch, Ratgeber und Sachbuch. Ihre Differenzierungskriterien konzentrieren sich auf die Zielgruppen des jeweiligen Genres (vgl. Gorus und Zoll, 2006: 52f). Folgende Kriterien gelten für den Ratgeber:

- Zielgruppe ist vorhanden, die von einem Thema unmittelbar betroffen ist
- Der Autor ist Experte zum Thema
- Niedriger Preis (ca. 8 — 20 €)
- Höhere Auflagen
- Laufzeiten von mehreren Jahren
- Aktives Handelsmarketing der Verlage (Reihenausgabe, aktive Platzierungen) (ebd.)

Als „Seitenaste [,die] im Augenblick ihrer Abspaltung vom Stamm noch eingezeichnet sind, deren weiterer Verlauf aber unbercksichtigt bleiben muss." (2006: 3), zählt Sachbuchforscher Schikowski die Ratgeber zum Stamm der Sachbücher. Als eine der mindestens zwölf Unterkategorien (vgl. ebd.).

Es besteht ein undurchschaubarer Zusammenhang des Ratgebers zur Sachliteratur. Nicht unin-teressant ist dabei die Entwicklung einer „Ratgeberisierung" (lit06.de, 2006) des Sachbuchs, sowie des Fachbuchs. Porombka spricht von einer „neue[n] Umgangsweise mit Biichern bis in den Bereich der Wissenschaft" (ebd.) und zwar die der „unmittelbaren Verwendbarkeit" (ebd.) oder des „Nutzen[s]" (ebd.). Fasel spricht indes von der Möglichkeit, Textsorten generell „nutzwertig" zu gestalten, indem der Autor dem Leser mit „Orientierung, Hintergrund und Nutzwert, also mit Rat und Tat" (2004: 59) zur Seite steht (vgl. ebd.).

Zum Punkt Gebrauch stellt Oels fest, dass die Abstraktionsebene bei Sachbüchern für die Leser enorm wichtig ist,25 z.B. dass es „'Material fir eigene Phantasien'" gibt und „daB das Buch von vielen ,erfahren` und als ,Erfahrung` weitergegeben wurde und wird." (Schütz und Wegmann, 2002: 101). Demnach liegt ein hoher Gebrauchswert vor, der ebenso für Ratgeber gilt. Fasel setzt „Texte mit Rageber-Charakter" gleich der Aussageklasse „nutzen" (Fasel, 2004: 59) . Er fügt jedoch hinzu, dass der Begriff „Nutzwertjournalismus" nicht nur in diese Kategorie eingeengt werden darf (vgl. Fasel, 2004: 61).

Eigenschaften, die die Ratgeber gemeinsam mit den Sachbüchern besitzen, sind u.a. der Bezug zur Aktualität (s. Punkt 4.4). In der „Non-Fiktion" Ausgabe von 2007 werden Sachbücher als „Trendadapter- und Katalysatoren" bezeichnet.

Sie nehmen aktuelle Themen und Stimmungen auf und übersetzen sie in größere Erzählformate. Dabei wird das jeweilige Thema so aufbereitet, dass es sich mit dem Leben des Lesers verbinden lässt. (Oels, Porombka und Schütz, Non Fiktion. Arsenal der anderen Gattungen, 2007: 110)

Die Definition des Sachbuchs fällt schwer. Eine Mehrheit der existierenden Definitionen sind nicht differenziert genug und schließen den Ratgeber mit ein. Eine Abgrenzung gelingt meist nur mit Hilfe einer negativen Definition (vgl. Schütz und Wegmann, 2002: 83): So sei das Sachbuch „kein Ratgeber, weil ,keine Hinweise und Transformationsangaben zu einer Praxis` enthalten seien" (ebd.). Wichtig ist also die Handlungsabsicht eines Ratgebers. Fasel merkt dazu an, dass sich hier eine neue Beziehung zwischen Autor und Leser demonstriert (vgl. Fasel, 2004: 45).

[Der Nutzwerttext] geht über den Charakter der Mitteilung hinaus. Er versucht, die Leser zu aktivieren, anzuspornen, dafür bereit zu machen, neue Sichtweisen anzunehmen und Verhaltensweisen auszuprobieren. (ebd.).

Was die Sachtexte klar vom Ratgeber abgrenzt, ist der erzählerische Faktor, die narrative Um-mantelung des klar faktischen in gewisse Fiktion (vgl. Schütz und Wegmann, 2002: 105).

4.2 Zum Dilemma der Kategorisierung

In den Anfängen der linguistischen Forschung zu diesem Themenbereich zeichnet sich oft die Trennung in hohe Literatur und Trivialliteratur ab (vgl. Fischer, Hickethier und Riha, 1976: 10). In dem Aufsatz Potts von 1976 wird vermerkt, dass die ehemaligen literarischen Kategorien zur Berschreibung nicht mehr ausreichend sind und nun „begriffslos der Kategorie Gebrauchsliteratur zugeschlagen wird" (Pott, 1976: 26).26

Gebrauchsliteratur ist der Name für eine Verlegenheit, in welcher Theorie und Wissenschaft von der Literatur geraten sind, als sie sich begriffslos Texten zuwandten, die nun gar nicht mehr mit den traditionellen Gattungen zu tun haben. (Ueding 1974 : 13; zitiert bei Pott, 1976: 27).

So ist der Beginn der Forschung zur so genannten Trivialliteratur, die viele weitere Begrifflich-keiten kennt, um die 60er / 70er Jahre zu verorten (vgl. Fischer, Hickethier und Riha, 1976: 1). Pott weist auf eine Erweiterung des Literaturbegriffs seit den 60er Jahren hin, mit der Frage „nach der gesellschaftlichen Brauchbarkeit der Literatur" (Pott, 1976: 26). Diese Begriffserweiterung soll die gegenwärtigen Probleme und Fragestellungen der Alltags- und Populärkultur aufgreifen (vgl. HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 12/06, 2006). Eine spezifische Forschung zur Ratgeberliteratur lässt sich dabei nicht nachzeichnen.27

Das Dilemma der Kategorisierung vollzieht sich nicht nur in der Theorie der Forschung, denn Autor und Verleger sind in der Praxis meist nicht interessenskonform. Der Verlag bestimmt heutzutage die Warengruppe und kann das Buch mit sachbuchähnlichem Charakter aufgrund von Marketingaspekten dem Bereich der Belletristik zuteilen. Die Gattungseinteilung in Bellet-ristik und Sachbuch ist für die Verlage vielmehr eine Warenkategorie (vgl. HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 11/07, 2007). Andererseits gibt es Sachbücher, die ihren „fiktionalen Status bewusst in der Schwebe" (HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 12/06, 2006) halten und sich somit sämtlichen Klassifikationszuschreibungen entziehen (ebd.).28

Dabei wird kaum nach der Differenzierung von Unterkategorien verfahren, Ratgeber genießen selten eine eindeutige Kategorie oder werden in Bestsellerlisten geführt (mit Ausnahme s. Punkt 3.2). Darüber hinaus verwenden Buchhändler oft ihre eigene Systematik von Buchthe-men (vgl. HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 11/07, 2007).

4.3 Entwicklung der Gattung Ratgeber

Aus linguistischer Betrachtungsweise, kann eine Entwicklung der Diversifikation der Sachlite-ratur auf einen gesellschaftlichen Wandel zurückgeführt werden. Bedürfnisse ordneten sich neu, beziehungsweise waren im Entstehen durch

Externe Faktoren, die das Bedürfnis nach handlungsorientiertem Sprach- und Kommunikationswissen stimulieren und soziokulturell spezifisch ausprägen. Solche externe Faktoren sind heute beispielsweise: der Wandel zu einer Dienstleistungs- bzw. ,Informationsgesellschaft`, alte und neue kommunikationsin-tensive Berufe [und demnach] gestiegene berufliche Anforderungen im Bereich der mündlichen und schriftlichen Textproduktion. (Antos, 1996: 144)

Danach kann hergeleitet werden, dass viele wissenschaftliche Disziplinen (wie die Betriebs-wirtschaftslehre oder die moderne Kulturwissenschaft) durch gesellschaftlichen Fortschritt im öffentlichen, wie im privaten Bereich, neu entstehen konnten bzw. sich neueren Themenfeldern widmeten. Die Öffentlichkeit und demnach die Ratgeberliteratur stimulieren folglich die wis-senschaftlichen Fragestellungen. Andererseits existiert ein stetig wachsender Bedarf auf Seiten der Öffentlichkeit für die Problemlösungskompetenz der Wissenschaft (vgl. Antos, 1996: 11). Ein weiterer zu beachtender Aspekt des Ursprungs dieser Gattung ist auf die Entwicklung der Kommunikation, besonders die der Massenkommunikation und seiner Wirkung auf die Gesell-schaft zurückzuführen. Demnach wäre hier eine historische Analyse von Gebrauchsliteratur sinnvoll (vgl. Hickethier, 1976: 64), würde aber hier den Umfang der Arbeit sprengen.29

4.4 Ziele der Ratgeber

Eines der Hauptziele der untersuchten Ratgeber ist die bessere bzw. die hoffentlich gelingende (interkulturelle) Kommunikation. Diese Ratschläge zur aussichtsreichen Kommunikation ent-sprechen dem Zeitgeist. Sie sind Teil einer optimalen Selbstinszenierung, die die Vorausset-zung für einen erfolgreichen Werdegang in unserer Leistungsgesellschaft ebnet und helfen, ein gewisses Gesellschaftsideal zu erfüllen (vgl. Antos, 1996: 147).

Zum Image eines durchsetzungsbetonten Managers oder Politikers gehören dem Zeitgeist entsprechend keine sprachlichen Wendungen, denen unerwünschte Eigenschaften (Unentschlossenheit, Unsicherheit, etc.) zugeschrieben werden. (ebd.)

In der heutigen modernen Welt der unzähligen Möglichkeiten können die Chancen nicht größer sein, gute Gelegenheiten bzw. Möglichkeiten zu verpassen. Hier gibt es zwei verschiedene Gründe: entweder, weil dem Einzelnen nicht bewusst ist, dass es sie gibt oder weil nicht zwischen gut und schlecht differenziert werden kann. Ratgeber bieten Entscheidungshilfe und daher „vermehren oder verknappen [sie] also Handlungsmoglichkeiten." (Adam et al., lit06.de, 2006).

Durch die eindeutige Festlegung der Ratgeber auf richtig und falsch, besitzen Ratgeber eine normative Funktion. Sie wirken auf ästhetische Art und Weise (vgl. Oelkers, 1995: 116).

Traditionen und Konventionen werden immer brüchiger. Die Verantwortung für das eigene Leben steigt. Dementsprechend die individuelle Lebensgestaltung. Oszuszky bezeichnet es als Trend zum „Lebensmanagement" (2007: 5) und „zwanghafter Selbstveranderungstaumel, der einen groBen Markt an glcksversprechender Ratgeberliteratur entstehen lasst" (ebd.). Vielleicht ist somit die Konjunktur der modernen Benimmbücher (s. Pkt. 4.5) zu erklären, die soziale Beziehungen in Konventionen ausdrücken, die als Rituale bezeichnet werden können (vgl. Röseberg, 2001: 92).

Andererseits ist es eine Art Handlungszwang den diese Bücher wiedergeben. Die Aufforderung nach Handlung verknappt hier die „unterschiedlichen Visionen vom guten Leben und [bringt] sie auf den Nenner einer Einheitskultur von konsumtauglichen Einheitsindividuen" (Adam et al., lit06.de, 2006).

In dieser Art der Darstellung, darf die Relevanz des Aspekts Trend und „Lifestyle" für den Ratgeber nicht unterschätzt werden. So können sie nach Porombka eine bestimmte Stimmungslage aufnehmen und bieten nicht unbedingt einen guten Ratschlag an. Aber sie geben dem Leser oder Leserin das Gefühl, sich mit einem Problem zu beschäftigen, das voll im Trend liegt. (Porombka, lit06.de, 2006)

Insofern, sind die Ratgeber immer Spiegel gesellschaftlicher Trends und Moden.30 „Ratgeber, sind weder gut noch schlecht, sondern vor allem gute Lifesyle-Produkte." (Porombka, lit06.de, 2006).

Immer wieder wird in Artikeln über Ratgeber deutlich, dass die Tiefgründigkeit ihrer Proble-matik (s. ebenso Punkt 6.2) nicht sehr hoch anzusiedeln ist oder die Aktualität ihrer Ratschläge angezweifelt wird: sogenannte Ratschläge „die einem schon die Mutter mit auf den Weg gab" (Schikowski, 2006). So bringt Gruber in ihrer Buchkritik zum Sammelband historischer ratgebender Texte die Ratschläge mit der Philosophie in Verbindung, welches sie als „iiberzeit-liches Wesen" bezeichnet, „sie beantwortet geduldig die seit Jahrtausenden unveränderten Fra-gen. Nur ihre Sprache erneuert sich." (2006).

Oelkers erklärt in seiner Untersuchung, dass Ratgeber eine praktikable Begründung für den besten zu wählenden Ratschlag geben, der aber eigentlich nur „die Illusion des Richtigen" (1995: 131) offeriert (vgl. ebd.).

Hauptmotivation eines erworbenen Ratgebers seitens der Rezipienten ist wohl die „ErfolgsgewiBheit" (Bremerich-Vos, 1991:221). Aber die Suche nach Erfolg gilt ebenso als erklärtes Ziel für die Ratgeberliteratur selbst, wie zu Beginn in der Einleitung erwähnt wurde. Denn Ziel ist es, ihre „Losungskompetenz" uberzeugend anpreisen konnen (vgl. Oelkers, 1995: 109).

Die „semiotische Wirksamkeit" (Antos, 1996: 169), d.h. die beabsichtigte Wirkung, die bei dem Adressat hervorgerufen werden soll, will der Leser dauerhaft beherrschen, „obwohl oder gerade weil ,Wirkung` eine sehr pauschale Kategorie ist" (ebd.). Durch eine solche möglichst dauerhafte Wirkungsbeabsichtigung durch sprachliche Äußerungen, können spezifische handlungsorientierte Reaktionen ausgelöst werden (vgl. ebd.).

Diese Handlungsabsicht beschreibt Fasel als Manipulation, denn sonst könne der Text gar kein brauchbaren Nutzen für den Rezipienten liefern. (vgl. Fasel, 2004: 44ff).

Der Nutzwerttexter muss klare Handlungsanweisungen geben. Sein Leser erwartet von ihm, dass er, nach Abwägung aller Fakten, einen klaren Standpunkt bezieht und somit eine appellative Botschaft liefert.

[...]


1 Eine kleine Übersicht zum Spektrum der Ratgeber befindet sich in Oelkers, 1995: 79f

2 Wendet man die weite Definition des Sachbuchs an, zählen hier Ratgeber dazu."Ohne das Sachbuch wurde der Buchmarkt ein kümmerliches Dasein fristen." (J.S., 2008). Allein 84 Prozent macht der Anteil der Sachbücher am Gesamtumsatz der Hardcover-Ausgaben im Buchmarkt aus (vgl. J.S., 2008).

3 Der Begriff Manager wird hier für den Term Führungskraft synonym verwendet. Sie besitzen in der Regel lei-tende Funktionen im Unternehmen, sind im oberen und mittleren Management tätig (vgl. Dudenredaktion, 1982: 246)

4 Ferner sei hier verwiesen auf den Kulturjournalismus, der journalistische und literarische Schreibweisen zu Tex-ten vermischt (vgl. Porombka, 2005: 119). Der Kulturjournalismus repräsentiert zudem den Diskurs der Gegen-wart und somit nach Porombka, die „ Kulturwissenschaft der Jetztzeit, wie sie sich an den Schnittstellen von Jour-nalismus, Literatur und Wissenschaft herausgebildet hat." (ebd.). Näher kann auf dieses Themengebiet aufgrund von Platzmangel nicht eingegangen werden.

5 Anz betrachtet es als bedeutenden Schritt der Analyse von Sachliteratur, die Quellen eines jeden Sachtextes zu untersuchen (vgl. 2007: 159).

6 Mehr als andeuten lasst dies David Oels in seinem Beitrag „Warum es keine germanistische Sachbuchforschung gibt und wie eine solche aussehen konnte" (vgl. Oels, 2005).

7 Oelkers behauptet, dass die Ratgeber durch ihre weite Verbreitung und ihrer Erschließung sämtlicher Themen moderner Gesellschaften eine Kommunikationsräckwirkung auf andere Themen erzeugen, welches in „eine einfa-che und endlos fortgesetzte Form gebracht" (1995: 82) wird (vgl. ebd.).

8 Weitere weniger umfangreichere Studien zu Ratgebern sind Bergmann (1999), Oelkers (1995), Becker, (2001).

9 Sachbuchforschung — das populäre Sachbuch im 20. Jahrhundert (1918-2000), Geschichte, Theorie und Praxis einer literarischen Gattung. Ein Forschungsprojekt der HU zu Berlin und der Universität Hildesheim mit Unter-stützung der Fritz-Thyssen-Stiftung (vgl. Sachbuchforschung - das Sachbuch).

10 Lit06.de (http://www.lit06.de) ist ein von Stephan Porombka und Prof. Steffen Martus betreutes Online-Kulturmagazin, in dem Texte von Studierenden publiziert werden, die von einem Projektmitarbeiter als Herausge-ber lektoriert und redigiert werden. Alle sechs Monate gibt es ein Schwerpunktthema für die monatlich erschei-nenden Ausgaben des jeweils nächsten halben Jahres. Von April 2006 bis zum Oktober 2007 war das Schwer-punktthema „Ratgeber".

11 Eine Publikationsübersicht findet sich auf der Internetpräsenz des Autors http://www.breuer-exportmarketing.de/ (Zugriff am 06.09.2008, 15:26)

12 Oels behauptet eine große Uneinigkeit der Forscher im Bezug zum Sachbuch, was zu einem Abbruch der Forschungen fhrte (vgl. Schutz und Wegmann, 2002: 82). „Sachbuchforschung und —Geschichtsschreibung sind [nach ihm] Desiderate" (ebd.)

13 Die englische Entsprechung für Sachliteratur. Die Unterscheidung fällt in der englischen Sprache leichter, da hier zwischen „fiction" und „non-fiction" klar unterschieden werden kann, es gibt keine parallelen Begrifflichkei-ten wie im Deutschen (vgl. Hahnemann und Oels, 2008: 112, vgl. auch Oszuszky, 2007).

14 Sie dazu die historisch-systematische Untersuchungsmethoden von Ratgeberliteratur für Rhetorik durch Bremerich-Vos (1991). Zur weiteren historischen Analyse vom Höflichkeitsbegriff und Umgangsliteratur, siehe Werke von Alain Montadon, Nobert Elias oder Dominique Picard (zitiert bei Röseberg, 2001: 93).

15 Zum Paratext gehört der Buchtitel, die Autoren- und Verlagsangaben, sowie Motto, Vor- und Nachwort, Klap-pentext und Waschzettel (vgl. Schütz E. , Das BuchMarktBuch, 2005: 289)

16 Zwar ist bei Amazon.de eine Rubrik „Ratgeber & Freizeit" vorhanden, eine Trefferanalyse des Schlagwortes „Ratgeber" vom 13.Juli ergab jedoch in nahezu jeder ubergeordneten dt. Buchkategorie eine groBere Trefferanzahl (vgl. Amazon.com): In der Kategorie Business & Karriere 3.755 Treffer, in der Kategorie Fachbücher 1.514 Treffer, in der Kategorie Lernen & Nachschlagen 4.361 Treffer und in der Kategorie Ratgeber selbst ergab die Suche 43.716 Treffer. Die hier angewendete Methodik der Schlagwortsuche in „Amazon.de" wurde erfolgreich in dem Magazin fr Lite- raturkritik lit07.de zur Erfassung satirischer Literatur, angewendet. Siehe hierzu
www.lit06.de/head/thema/thema_0616.html (Zugriff am 13.07.2008, 17:25).

17 Lokales Bibliothekssystem Halle-Merseburg

18 Gemeinsamer Bibliotheksverbund

19 Deutsche Nationalbibliothek

20 Börsenblatt.net ist die Online Ausgabe des Börsenblatts, das Wochenmagazin für den deutschen Buchhandel. Das Börsenblatt ist die auflagenstärkste Fachzeitschrift der deutschen Buchbranche. Es erfolgt eine Auflistung der am meisten verkauften Ratgeber in Zusammenarbeit mit dem Focus (vgl. Boersenblatt.net).

21 Hausarbeiten.de bietet bspw. seine schulischen oder wissenschaftlichen Abschlussarbeiten ebenfalls auf Ama-zon.de an (vgl. Hausarbeiten.de).

22 Zumal sich die Literaturwissenschaft in der Konzeption paratextueller Begrifflichkeiten uneins ist (vgl. Anz, 2007: 199). Zudem würde eine Analyse nach z.B. Genette, 2001 den Umfang der Arbeit deutlich erweitern.

23 Auch wenn im folgenden Punkt 4.1 der Ratgeber im Spannungsfeld der Sachliteratur näher differenziert werden kann, gibt es jedoch, wie schon Anfangs erwähnt kein eindeutiges Bild in der Forschung. Von Wehrenalp unter-scheidet z.B. den Ratgeber deutlich vom Sachbuch (vgl. von Wehrenalp, 2005: 21)

24 Die Frage kann hier nach der Bedeutung des Freizeitaspektes gestellt werden, da z.B. auch im Onlinebuchhandel Amazon.de „Ratgeber & Freizeit" als eine der neun übergeordneten Kategorien existiert (vgl. „Amazon.com"). Ist der Begriff Ratgeber kein würdiger Begriff für die Managementliteratur? Kaum ein Ratgeber des Untersuchungs-korpus (zwei von elf Werken) erklärt sich in den Paratexten als Ratgeber, sondern eher als „Business-Guide", „Handbuch" oder „Gebrauchsanweisung". Eine Frage die in Punkt 7.6 mit Hilfe des Untersuchungsmaterials ge-nauer beantwortet werden soll.

25 Fasel spricht hier vom Nutzwerttext, der eine persönliche Bedeutung transportiert (vgl. 2004: 41).

26 Hier sind die drei traditionellen Gattungen bestehend aus Epik, Lyrik und Dramatik gemeint. Diese Dreiteilung gerät jedoch schon um ca. 1850 in den Zweifel vom Begriff her ausreichend gefasst zu sein (vgl. HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 12/06, 2006). Das ist der Beginn einer umfassenden Entwicklung populärer Sachbücher ab dem 19. Jahrhundert, die sich parallel zu den unterhaltenden Massenmedien entwickeln, Massenmedien, die sich zunehmend als „Kulturindustrie" verstehen (vgl. HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 12/07, 2007).

27 Siehe hierzu auch Heimerdinger, 2007

28 Hier kann die Bezeichnung „Crossover Projekt" angeführt werden, das durch beide Gattungen beeinflusst wird (Sachbuch/Belletristik) (vgl. HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 11/07, 2007)

29 Das Ziel könne dabei nicht heißen, eine beliebig historisch-vergleichende Analyse der Kommunikation zu be-treiben, sondern „historisch entscheidende Momente" (Hickethier, 1976: 64f), die „Schaltstellen historischer Ent-wicklung" (ebd.) einzufangen. Demnach veränderte der Kapitalismus die Produktion der Sach- und Gebrauchslite-ratur erheblich. Die Massenmedien erforderten eine völlig andere Art der Kommunikation (ebd.). Nicht nur be-wirkten sie eine veranderte Produktion von Aussagen, sondern auch eine „vollige Umorganisation der Wahrneh-mung der am Kommunikationsprozeß Beteiligten" (ebd.: 65).

30 Es ist jedoch gewisse Vorsicht geboten, so die Sachbuchforschung zu Berlin (vgl. HU zu Berlin, 2006), „Ratge-ber seien eher Abbilder von Normvorstellungen und Kondensat kultureller Idealbilder als mimetische Widerspie-gelung der Wirklichkeit" (ebd.). Sie sind vielmehr Wünsche und Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe oder Mileus (ebd.). Danach sind Ratgeber far die Sachbuchforschung nicht „primär zu Vermittlung eines anwendungsorientierten Wissens, sondern eher als Instrumente des Selbstdesigns zu deuten" (HU zu Berlin, Sachbuchforschung - NL 12/07, 2007).

Ende der Leseprobe aus 74 Seiten

Details

Titel
Erfolgreich im deutsch-französischen Management?
Untertitel
Eine Untersuchung von Ratgeberliteratur für die deutschfranzösische Geschäftspraxis
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Romanistik)
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
74
Katalognummer
V132650
ISBN (eBook)
9783640819720
ISBN (Buch)
9783640823031
Dateigröße
842 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
erfolgreich, management, eine, untersuchung, ratgeberliteratur, geschäftspraxis
Arbeit zitieren
Hermann Hetzer (Autor:in), 2008, Erfolgreich im deutsch-französischen Management?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132650

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