Graf Otto II. von Geldern

Die Städte-, bzw. Reichspolitik vor dem Hintergrund des Interregnum


Hausarbeit, 2004

12 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Hauptteil

1) Graf Ottos II. Beziehung zu Kaiser Friedrich II
1.1 Kaiser Friedrich II. und das Interregnum
1.2 Die Rolle Graf Ottos II. in Bezug auf das Interregnum

2) Graf Ottos II. Politik
2.1 Die Städtepolitik des Grafen von Geldern
2.2 Graf Ottos II. Reichspolitik

3) Graf Ottos II. politische Beziehungen und Aktivitäten

Schluss

Literaturverzeichnis

Einleitung

Graf Otto II. von Geldern tritt im Zusammenhang mit der Entwicklung der Grafschaft und des Herzogtums Geldern als wichtige Persönlichkeit hervor.

Im Folgenden soll erläutert werden, in wie weit die Entwicklung Ottos Macht durch seinen Einfluss auf die Herrscher seiner Zeit und deren Unterstützung für ihn von Nutzen für diese Entwicklung gewesen ist.

Zu Beginn seiner Regierungszeit in Geldern hat er erstmals Kontakt mit Kaiser Friedrich II. Dieser wiederum steht in einem Konflikt mit Papst Gregor IX., später mit Papst Innozenz IV. Die Position, die Otto II. nach der Absetzung des Kaisers und besonders während des Interregnums einnimmt, gilt es zu betrachten.

Auch die Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit den Päpsten spielen in der Regierungszeit Ottos, als Graf von Geldern eine Rolle.

Aus diesen Beziehungen ergeben sich sowohl wirtschaftliche-, als auch politische Vor-und Nachteile. Woher Otto seine Macht hat, Einfluss auf den Kaiser und den Papst zu nehmen, ergibt sich möglicherweise aus seiner Politik, wie er sie in den Städten, bzw. dem Reich führt.

Zum Schluss soll gezeigt werden, wie sich Graf Ottos II. Machtausdehnung durch die Städte auf das Land verbreitet und wie dadurch die Beziehungen geschaffen werden, die dieses stabilisieren sollen.

1) Graf Ottos II. Beziehung zu Kaiser Friedrich II.

Mit ungefähr 15 Jahren übernimmt Otto II. selbst die Regierung seines Landes.

Vor 1229 steht der Sohn und Nachfolger Gerhards III. unter Vormundschaft, wobei nicht genau zu erschließen ist, „wie lange er unter Vormundschaft gestanden hat.“1 HEINRICH VERBEEK stellt ebenfalls fest, dass aus den von ihm bearbeiteten Urkunden „nicht mit Sicherheit [zu] ersehen [ist], ob dieses Consilium amicorum die Vormundschaft oder die landständische Vertretung bedeutet.“2 Ritterlich erzogen wird Otto II. in dieser Zeit unter anderem von Magister Daniel.3

Zwei Jahre nachdem er die Regierung selbst übernommen hat, bittet er Kaiser Friedrich II. 1231 um dieselben „Rechte, die sein Vater mit und ohne Privileg ausgeübt hatte, als Reichslehen.“4 Zum ersten Mal hat Otto Kontakt mit Kaiser Friedrich II.5 Das erste Aufeinandertreffen folgt jedoch erst im Jahr 1235 auf dem Mainzer Reichstag.6 Wenige Jahre später findet der Streit zwischen dem Kaiser und Papst Gregor IX. statt, in dem Otto eine wichtige Rolle spielt.

1.1 Kaiser Friedrich II. und das Interregnum

Die erfolgreiche Vergangenheit des Kaisers, die Ausdehnung hohenstaufischen Gebietes und der Machtanstieg des Geschlechts, führen 1239 zur Exkommunikation Friedrichs durch Papst Gregor.7 Friedrich II. sucht, um seine Macht weiterhin behaupten zu können, Hilfe bei den deutschen Fürsten.

Auf der einen Seite sollen sie ihren Einfluss dazu nutzen, zwischen Kaiser und Papst zu schlichten, um einen möglichen Frieden herbeizuführen und die Verbannung aufzulösen. Andererseits ergreift kein Westdeutscher Fürst direkte Partei für die eine oder andere Seite. Ihre Rolle in dieser Zeit ist auf Vermittelung beschränkt.

1241 stirbt Papst Gregor IX. und Nachfolger wird Innozenz IV. Jetzt hofft Kaiser Friedrich durch die neue Wahl auf eine baldige Aussöhnung, doch kommt es 1245 für ihn zur endgültigen Absetzung durch Papst Innozenz. Dieses Datum ist das Ende der staufischen Herrschaft und der Beginn jahrelanger Suche nach einem Thronfolger.8 Auch Graf Otto II. von Geldern spielt hierbei eine Rolle.

1.2 Die Rolle Graf Ottos II. in Bezug auf das Interregnum

Nach dem aufkommenden Streit einige Jahre nach dem Reichstag von Mainz tritt Graf Otto II., wie auch andere deutsche Fürsten als Vermittler zwischen Kaiser und Papst auf. Er hängt weiterhin der staufischen Politik an, hält sich aber konkret aus Kämpfen zwischen Kaiser und Kirche heraus.

Mit dem Tod Papst Gregors IX. 1241 wendet sich Otto von den Staufern ab, da ihm und den anderen Fürsten vom neuen Papst Innozenz IV. Vergünstigungen im Gegenzug für ihre Unterstützung versprochen werden.9 Dadurch ist es dem Papst möglich, seinen Wunsch durchzusetzen, Friedrich zu entmachten.

Schon bei der Wahl des Gegenkönigs Heinrich Raspe steht Otto auf der Seite des Papstes.10 Jedoch kommt durch die relativ kurze Regierungszeit Raspes schnell die erneute Frage nach einem Thronfolger auf. Kandidaten hierfür sind unter anderem Heinrich, Landgraf von Thüringen und Richard von England.11 Graf Otto II. bekommt selbst die Königswürde angeboten, die er jedoch ablehnt, weil, wie VERBEEK schreibt, „Friedrich II. und sein Sohn Konrad noch gelebt hätten, und er die Schwierigkeiten erkannt habe, in die der Landgraf geraten, und denen er schließlich erlegen sei.“12 Heinrich, Landgraf von Thüringen ist kurz zuvor ums Leben gekommen.13 VERBEEK sagt weiter, „das die Kurie geneigt gewesen sei, Otto zur Krone zu verhelfen.“14 Hier sieht er den Grund, warum Otto sich der staufischen Politik letztendlich ab- und dem Papst zuwendet.15

[...]


1 Verbeek, Heinrich: Graf Otto II. von Geldern, (1229-1271), Ein Beitrag zur Geschichte des Niederrheins; Münstersche Diss. Münster i. W.: 1910; S. 10.

2 Verbeek: S.11.

3 Oorkondenboek der Graafschapen Gelre en Zutfen, door. L.A.J.W. Sloet s’Gravenhage: 1872-76; Nr.546; (im Folgenden Sloet).

4 Verbeek: S.12.

5 Sloet: Nr.548. u. Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, von Theod. Jos. Lacomblet; II. Bd.; Düsseldorf: 1846; (im Folgenden: Lacomblet).

6 Verbeek: S.13.

7 Verbeek: S.14.

8 Verbeek: S.16.

9 Verbeek: S.15.

10 Verbeek: S.16.

11 Monumenta Germaniae Historica; (im Folgenden: MG.SS., LL. Oder EE.); MG. SS. XXVIII 321.

12 Verbeek: S.18.

13 Verbeek: S.16.

14 Verbeek: S.18.

15 Verbeek: S.19.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Graf Otto II. von Geldern
Untertitel
Die Städte-, bzw. Reichspolitik vor dem Hintergrund des Interregnum
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Die Grafschaft und das Herzogtum Geldern im Mittelalter
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
12
Katalognummer
V131455
ISBN (eBook)
9783640414741
ISBN (Buch)
9783640412907
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Graf Otto II, Geldern, Interregnum, Friedrich II
Arbeit zitieren
Michael Bylsma (Autor:in), 2004, Graf Otto II. von Geldern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131455

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