Verteilung und Gefährdung von Artenvielfalt in Deutschland und ihre Ursachen: Fauna


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Erklärung der Begriffe

3. Verteilung der Artenzahlen auf taxonomische Gruppen
3.1 Artenzahlen der Protozoa
3.2 Metazoa
3.2 Vergleich der Artenzahlen mit den Nachbarländer

4.1 Artenvielfalt und Landwirtschaft
4.2 Artenvielfalt in Nord und Ostsee

5. Die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis:

1. Einleitung

In dieser Arbeit soll die Artenvielfalt in Deutschland und ihre Verteilung untersucht werden. Dabei steht die Fauna im Mittelpunkt des Interesses. Des Weiteren werden Gefährdungen der heimischen Tierwelt und mögliche Ursachen aufgezeigt. Nach einer kurzen Einleitung soll zu Beginn der Begriff Artenvielfalt in seinem Zusammenhang richtig eingeordnet werden, da ein grundsätzliches Verständnis dieses Begriffes Voraussetzung für die weitere Diskussion darstellt. Anschließend wird neben einer Bestandsaufnahme der aktuell in Deutschland vertretenen Arten, bei der zwischen Protozoa und Metazoa unterschieden und weiter differenziert wird, auch auf Probleme bei der Ermittlung der einheimischen Artenzahlen eingegangen. Ein anschließender Vergleich mit den Nachbarländern Deutschlands soll verdeutlichen, dass die Vielfalt der heimischen Tierwelt als hoch eingestuft werden kann. Das nächste Kapitel untersucht exemplarisch zwei für die heimische Artenvielfalt wichtige Naturräume in Deutschland: die landwirtschaftlich geprägten Gebiete und die marinen Regionen. Dabei werden zunächst die Landwirtschaft und deren Folgen für die Artenvielfalt im Verlauf der letzten Jahrzehnte betrachtet. Hierbei gilt insbesondere dem Strukturwandel in der Landwirtschaft ein besonderes Augenmerk. Die Veränderungen im Artgefüge in den deutschen Küstengewässern, vor allem in der südlichen Nordsee, und deren Auswirkungen für die Artenvielfalt bildet den nächsten Schwerpunkt. Dabei werden auch die Folgen der Klimaerwärmung für die marine Fauna angesprochen. Abschließend beschäftigt sich diese Arbeit mit der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt, mit der die Bundesregierung versucht, den Verlust der Biologischen Vielfalt in Deutschland zu beenden.

Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass es sich bei der Ausarbeitung zuweilen als sehr schwierig gestaltete, Literatur zu diesem Thema zu finden. An Informationen auf globaler Ebene gelangt man relativ leicht, besonders bei englischsprachigen Autoren. Spezielle Informationen über die Verhältnisse in Deutschland sind zu diesem Thema allerdings recht selten.

2. Erklärung der Begriffe

Der Begriff „Biologische Vielfalt“ hat sich synonym zum Begriff der „Biodiversität“ herausgebildet. Vor 1986 existierte das Wort „Biodiversität“ – organismische Vielfalt im weitesten Sinne – allenfalls als eher zufällige sprachliche Kreation, ohne dass es direkt mit einer wissenschaftlichen Konzeption verbunden gewesen wäre. Das änderte sich 1988 mit der Veröffentlichung der Beiträge zu einem Diskussionsforum über die Bedeutung der Vielfalt des Lebens und ihrer Erhaltung unter dem Titel „BioDiversity“. Seitdem gehört „Biodiversität“ zu den am meisten benutzten jüngeren Wortschöpfungen überhaupt. E.O. Wilson (1997: 1) definierte den Terminus als Begriff für „alle erblich begründete Variation aller Ebenen der Organisation, von den Genen in einer einzigen lokalen Population oder Art zu den Arten, die eine ganze oder einen Teil einer lokalen Lebensgemeinschaft bilden, bis hin zu den Lebensgemeinschaften selbst, aus denen die lebenden Anteile der vielfältigen Ökosysteme auf der Erde zusammengesetzt sind“. Hierbei wird die Aufteilung des Begriffs in die drei großen Aspekte der Biologischen Vielfalt ersichtlich: erstens die Erbanlagen oder Gene von Individuen, die die genetische Vielfalt innerhalb von Arten ausmachen, zweitens die Vielfalt an Ökosystemen, Ökosystemprozessen und Landschaften als Lebensräume und drittens die Artenvielfalt, die sich aus Individuen, Arten und anderen systematischen Einheiten zusammensetzt. Die Artenvielfalt wird also als ein Teilbereich der Biologischen Vielfalt verstanden. Zwar befasst sich diese Arbeit vorrangig mit der Artenvielfalt, jedoch lässt sich dieser Aspekt kaum isoliert betrachten, da es sich bei der Biologischen Vielfalt um ein sich gegenseitig beeinflussendes System handelt, wie im Folgenden ersichtlich wird.

3. Verteilung der Artenzahlen auf taxonomische Gruppen

Eine wichtige Grundlage für einen wirksamen Schutz der biologischen Vielfalt in einem Staat ist die Kenntnis von den dort vorkommenden Arten. Jedoch differiert im Bereich „Fauna" der derzeitige Kenntnisstand sehr stark zwischen den einzelnen Tierstämmen. Europa kann im Vergleich zu anderen Regionen der Erde die Fauna betreffend als sehr gut untersucht gelten. Trotzdem gibt es bisher kaum Übersichten über den gesamten Artenbestand in den einzelnen Ländern. Für Deutschland gibt es deshalb bisher nur Schätzwerte, da nicht für alle Stämme verwertbare Übersichten über die tatsächlich nachgewiesenen Arten vorliegen. Für Deutschland schätzt Arndt (1941, 1942) ca. 40.000 Tierarten und Nowak (1982) gelangt auf ein Ergebnis von 45.000 Tierarten. Die Angaben von Nowak (1982) wurden später in aktualisierter Ausgabe auch in den "Daten zur Natur" übernommen, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) regelmäßig veröffentlicht. Um an aktuellere und aussagekräftigere Zahlen zum deutschen Artenbestand zu gelangen, hat das BfN für die Jahre 2003 und 2004 zwei Werkverträge vergeben. Diese sahen vor, zuerst anhand von Literaturrecherche eine Übersicht über Checklisten und verfügbare Faunen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu erstellen. Im zweiten Schritt wurden die verfügbaren Checklisten und Faunen ausgewertet und eine Ermittlung der Artenzahlen durchgeführt, wobei die Zahlen nach Möglichkeit bis zum Familien-Niveau ermittelt werden sollten. Die Ergebnisse wurden in eine Datenbank übernommen und sind in zahlreichen Publikationen übernommen worden. Im Rahmen dieser Arbeit sollen nur einige Ergebnisse vorgestellt werden.

Alleine auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und den marinen Küstenregionen wurden Vertreter von 33 Tierstämmen nachgewiesen (Systematik nach Westheide & Rieger 1996 und Remane et al. 2003). Davon entfallen 7 Stämme mit ca. 3.200 Arten auf Protozoa (Einzeller) und 26 Stämme mit 44.787 Arten auf Metazoa (Mehrzeller). Die für Deutschland ermittelte Zahl der vorkommenden Arten beträgt demnach ca. 48.000 (Völkl & Blick 2004).

3.1 Artenzahlen der Protozoa

Die exakte Gesamtzahl der ca. 3.200 Arten (Tab.1) der Protozoa lässt sich aufgrund von fehlender Faunenlisten und ungenügender Literatur über den Bestand in Deutschland nur schätzen (Völkl & Blick 2004). Manche dieser Schätzungen basieren auf Arbeiten aus den 1920er und 1930er Jahren und können nur teilweise mit Hilfe aktueller Literatur zu einzelnen Stämmen der Protozoa ergänzt werden. Aus diesem Grund könnte sich die Artenzahl der Protozoa für Deutschland nach Revisionen oder dem Erstellen von Faunen noch deutlich erhöhen oder verringern (Völkl & Blick 2004). So geht bereits Nowak (1982) von ca. 5.000 Arten der Protozoa für Deutschland aus.

Der artenreichste Stamm der Protozoa in Deutschland sind mit 1.500 Arten die Sarcomastigophora, die die Geißeltierchen mit ca. 600 Arten und die „Amöben" oder „Wurzelfüßer" mit ca. 900 Arten zusammenfassen. Dicht dahinter folgen mit 1.400 Arten die Ciliophora, die die Wimpertierchen umfassen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Verteilung und Gefährdung von Artenvielfalt in Deutschland und ihre Ursachen: Fauna
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Hauptseminar Biodiversität
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V130949
ISBN (eBook)
9783640367832
ISBN (Buch)
9783640368143
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Verteilung, Gefährdung, Artenvielfalt, Deutschland, Ursachen, Fauna
Arbeit zitieren
Bauer Gabriel (Autor:in), 2007, Verteilung und Gefährdung von Artenvielfalt in Deutschland und ihre Ursachen: Fauna, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130949

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