Unterrichtsstunde: Jugendsprache - besser als ihr Ruf? Grundlegende Funktionen und Merkmale unter der Lupe

Deutsch, Klasse 9, Realschule


Unterrichtsentwurf, 2008

21 Seiten


Leseprobe


Kompetenzen der Unterrichtseinheit:

Die Schüler sind in der Lage, ihre „eigene Sprache“ zu analysieren und zu reflektieren. Sie kennen grundlegende Funktionen (Abgrenzung, Gruppenzusammenhalt stärken, Protest ...) und Merkmale deutscher Jugendsprache (Sprache und Sprachgebrauch untersuchen; KC S. 48/49) und gehen kreativ-produktiv mit ihr um (Schreiben – Texte schreiben; KC S. 27).

Letztlich können sich die Schüler aber auch kritisch mit dem Phänomen Jugendsprache auseinander setzen. Sie wissen, dass Sprache sich in einer immer rascher verändernden Welt weiterentwickeln muss und die Jugendsprache dafür einen wichtigen Beitrag leistet (Sprache und Sprachgebrauch untersuchen; KC S. 45).[1]

Gliederung der Unterrichtseinheit:

1. Jugendsprache: besser als ihr Ruf? – Grundlegende Funktionen und Merkmale unter der Lupe

(KC, S. 48: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen – Äußerungen in Verwendungs-zusammenhängen reflektieren und bewusst gestalten; 1 Std.)

2. BRAVO, POPCORN & Co. – Jugendsprache in Zeitschriften analysieren

(KC, S. 48: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen – Äußerungen in Verwendungs-zusammenhängen reflektieren und bewusst gestalten; 1 Std.)

3. Jugendsprache in Jugendbüchern – Untersuchungen am Beispiel von Kirsten Boies „Ich ganz cool“

(KC, S. 48: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen – Äußerungen in Verwendungs-zusammenhängen reflektieren und bewusst gestalten; 1 Std.)

4. „Geiz ist geil!“ – Die Bedeutung der Jugendsprache für die Werbung untersuchen

(KC, S. 48: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen – Äußerungen in Verwendungs-zusammenhängen reflektieren und bewusst gestalten; 1 Std.)

5. Voll im Bild – Sprachliche Bilder (Metaphern) am Beispiel der Fußballsprache analysieren

(KC, S. 49: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen – Textbeschaffenheit analysieren und reflektieren; 1 Std.)

6. Kreativer Umgang mit Jugendsprache – einen standardsprachlichen Text in Jugendsprache umschreiben

(KC, S. 27: Schreiben – Texte schreiben; 1 Std.)

Thema der Unterrichtsstunde:

1. Jugendsprache: besser als ihr Ruf? – Grundlegende Funktionen und Merkmale unter der Lupe

(KC, S. 48: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen – Äußerungen in Verwendungs-zusammenhängen reflektieren und bewusst gestalten; 1 Std.)

Ziel der Unterrichtstunde:

Die Schüler sollen grundlegende Funktionen und Merkmale (s. erw. TB) von Jugendsprache kennen und häufige Vorurteile ihr gegenüber entkräften können.

Teillernziele:

Die Schüler...

1. ... sollen grundlegende Funktionen von Jugendsprache kennen (Gruppen-zusammenhalt stärken, sich abgrenzen), indem sie Informationen aus einem Sachtext (s. AB Gr. I) heraus- und diese in einem Rollenspiel verarbeiten.

2. ... sollen durch Überprüfung jugendsprachlicher Begriffe im Duden wissen, dass diese Teil der Standardsprache werden (können).

3. ... sollen sich der Kreativität von Jugendsprache bewusst werden, indem sie dazu eine Aussage der Sprachwissenschaftlerin Neuland reflektieren (s. AB Gr. III/IV) und Begriffe aus der Fußballsprache in jugendsprachliche Form übertragen.

4.... sollen durch Präsentation und Auswertung der Gruppenarbeiten mit anschließender Vervollständigung des Tafelbildes wichtige Merkmale und Funktionen von Jugendsprache kennen.

Geplanter Unterrichtsverlauf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Legende: I = Impuls; Sch. = Schüler; SÄ = Schüleräußerung; gUG = gelenktes Unterrichtsgespräch; LÄ = Lehreräußerung; LA = Lehramtsanwärter; GA = Gruppenarbeit; AB = Arbeitsblätter; GP = Gruppenpräsentation

Anmerkungen zur Klassensituation

Ich unterrichte die Klasse 9a seit dem 01.02.´08 in eigener Verantwortung. Die Lerngruppe besteht im 2. Halbjahr diesen Schuljahres aus 20 Schülern, davon 5 Mädchen und 15 Jungs im Alter von 14-15 Jahren.

Nach Helmers verfügen Schüler in diesem Alter über ein (vorläufiges) grammatisches System (fachspezifische Lernvoraussetzung). Hierzu gehören jene grammatischen Begriffe, mit Hilfe derer ein Bezeichnen der Wortarten und Satzglieder, sowie der Konjugation und Deklination ermöglicht wird.[2] Auch ich habe vor in Unterrichtssequenzen zur deutschen Grammatik festgestellt, dass die Schüler der 9a ein solches Grundlagenwissen besitzen.

Mit diesen Voraussetzungen sind die Jungen und Mädchen nun in der Lage, die eigene Sprache mit einer gewissen Distanz zu betrachten und kritisch zu reflektieren (vgl. Didaktische Überlegungen).[3]

Das Sozialverhalten der Klasse ist insgesamt positiv einzuschätzen. Die Schüler respektieren sich, helfen einander und gehen in aller Regel freundlich miteinander um. Auffällig ist eine bestimmte Grüppchenbildung innerhalb der Klassengemeinschaft, die Jungen und Mädchen der Klasse arbeiten häufig getrennt voneinander. Entsprechend habe ich die Gruppen für diese Stunde auch unter dem Aspekt zusammengestellt, nicht immer die gleichen Schüler zusammenarbeiten zu lassen (vgl. Methodische Überlegungen). Hin und wieder kommt es auch zu Unterrichtsstörungen, meist in Form einer unangemessenen Lautstärke. Sollte es so laut werden, dass die Konzentration der Schüler erheblich darunter leidet, werde ich betreffende Schüler mündlich ermahnen, ruhiger zu arbeiten.

Die meisten Schüler der 9a sind lernbereit und aufgeschlossen gegenüber neuen Lerninhalten (Lernbereitschaft). Es gibt jedoch einige Schüler, vor allem die Mädchen, die sich ungern melden bzw. sich wenig zutrauen. Die Sozialform der Gruppenarbeit in geplanter Zusammen-setzung soll auch bewirken, dass die zurückhaltenden Schüler mehr aus sich herauskommen (vgl. Methodische Überlegungen). Grundsätzlich motiviert und engagiert ist Eduard D. Er liefert meistens viele Beiträge und ist sehr präsent in der Klasse. Dies hat aber auch zur Folge, dass andere Mitschüler etwas in den Hintergrund treten bzw. sich weniger am Unterricht beteiligen. Ich werde dementsprechend darauf achten, Eduard nicht zu viel dranzunehmen und versuchen, gezielt auch andere Schüler anzusprechen und zu Wort kommen zu lassen.

Das Arbeitsverhalten der Jungs hat sich in den letzten Wochen verbessert. Mittlerweile arbeiten sie, wie die Mädchen, sehr konzentriert und ergebnisorientiert. Sollten sie wider Erwarten zu oberflächlich arbeiten, werde ich betreffende Schüler ermuntern, konzentrierter zu arbeiten und/oder hilfreiche Tipps zur Bearbeitung der Aufgaben geben.

[...]


[1] Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium: Kerncurriculum für die Realschule Schuljahrgänge 5 – 10, Deutsch. Hannover: 2006.

[2] Vgl. Helmers, Hermann: Didaktik der deutschen Sprache. Einführung in die muttersprachliche und literarische Bildung. Neuausg. Darmstadt: Wiss. Buchges. 1997. S. 192.

[3] Vgl. ebd., S. 194f.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsstunde: Jugendsprache - besser als ihr Ruf? Grundlegende Funktionen und Merkmale unter der Lupe
Untertitel
Deutsch, Klasse 9, Realschule
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V130713
ISBN (eBook)
9783640389360
ISBN (Buch)
9783640389698
Dateigröße
538 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unterrichtsstunde, Jugendsprache, Grundlegende, Funktionen, Merkmale, Lupe, Deutsch, Klasse, Realschule
Arbeit zitieren
Gunnar Norda (Autor:in), 2008, Unterrichtsstunde: Jugendsprache - besser als ihr Ruf? Grundlegende Funktionen und Merkmale unter der Lupe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130713

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