Erscheinungsformen von Supply Chain


Hausarbeit, 2008

28 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Supply Chain
2.1 Charakter der Supply Chain und Abgrenzung zu verwandten Begriffen
2.2 Zweck und Ziele des Supply Chain Managements
2.3 Die Geschichte der Logistik und des Supply Chain Managements

3 Erscheinungsformen der Supply Chain in der Praxis
3.1 Supply Chain in der Automobilindustrie
3.1.1 Grundlegendes zur Automobilindustrie
3.1.2 Aufbau der Supply Chain in der Automobilindustrie
3.1.3 Verwendete Konzepte in der Automobilindustrie
3.1.3.1 Just-in-Time
3.1.3.2 Just-in-Sequence
3.1.3.3 Supplier Managed Inventory
3.2 Supply Chain in der Lebensmittelindustrie
3.2.1 Grundlegendes zur Lebensmittelindustrie
3.2.2 Aufbau der Supply Chain in der Lebensmittelindustrie
3.2.3 Verwendete Konzepte in der Lebensmittelindustrie
3.2.3.1 Efficient Consumer Response
3.2.3.2 Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment

4 Abschließende Betrachtung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 2-1: Beispielhafte Darstellung einer Supply Chain

Abbildung 2-2: Vereinfachte Darstellung des Bullwhip-Effects

Abbildung 2-3: Entwicklung der Supply Chain

Abbildung 3-1: Vereinfachte Darstellung der Supply Chain in der Automobilindustrie

Abbildung 3-2: Allgemeiner Überblick der Supply Chain im Lebensmittelsektor.

1 Einleitung

„Glaubt man den einschlägigen Berichten, so erlebt die Logistik einen wahren Aufmerksamkeitsschub in deutschen Unternehmen. Übereinstimmend berichten Management-Studien von der steigenden Bedeutung des Supply Chain Managements (SCM) in deutschen Unternehmen. Eine gute Logistik wird heute von 81% der Unternehmen als Wettbewerbsvorteil angesehen (...) wobei der Umsatzdurchschnitt der befragten Unternehmen bei 1,1 Mrd. Euro liegt.1

Im heutigen Jahrzehnt erwarten die Konsumenten nicht nur gute Qualität zu entsprechenden Preisen, sondern auch immer schnellere Lieferung der erforderlichen Waren. Jedoch soll die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen dabei berücksichtigt werden. Durch den erhöhten Wettbewerbsdruck von konkurrierenden Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung geworden, nicht nur effizient zu bleiben, sondern die eigene Effizienz zu steigern. Die globalisierte Welt nimmt immer weiter an Komplexität zu. Diese können von Unternehmen nur dann beherrscht werden, wenn sie sich über ihre eigenen Grenzen hinaus entwickeln und gemeinsam mit anderen Unternehmen nach Lösungswegen zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung suchen. Damit kommt der Supply Chain eine wachsende Bedeutung zu. Die Supply Chain hat sich im Gegensatz zu vielen anderen Konzepten weitestgehend aus der Praxis entwickelt.2

In dieser Arbeit wird aufgrund der uneinheitlichen Definition einer Supply Chain versucht, diese von verwandten Begriffen abzugrenzen. Daraufhin werden notwendige Grundlagen dargestellt und kurz erklärt. Die Erläuterung findet am Beispiel von zwei verschiedenen Erscheinungsformen einer Supply Chain statt, zum einen die der Lebensmittelindustrie und zum anderen die der Automobilindustrie. Diese weisen auf Grund ihrer Güter und den entsprechenden Anforderungen zum Teil sehr unterschiedliche Strukturen auf. Durch die Darstellung dieser beiden Supply Chains soll unter anderem die Komplexität und Vielseitigkeit solch einer Wertschöpfungskette verdeutlicht werden.

2 Die Supply Chain

2.1 Charakter der Supply Chain und Abgrenzung zu verwandten Begriffen

Der Begriff der „Supply Chain“ wird in der Literatur vielseitig diskutiert und bisher konnte sich noch auf keine einheitliche Definition geeinigt werden. Die Supply Chain bedeutet wörtlich übersetzt „Lieferkette“, wobei man mit dieser Übersetzung der eigentlichen Bedeutung dieses Begriffes noch nicht gerecht wird. Die Supply Chain behandelt nicht nur die Lieferprozesse, sondern vielmehr die Verknüpfung von Unternehmen und deren Wertschöpfungsprozessen. Deshalb wird sie auch häufig als sog. Wertschöpfungskette (engl. Value Chain) bezeichnet.3 Somit versteht man unter einer Supply Chain jeden einzelnen Wertschöpfungsprozess. Ein Produkt durchläuft die Supply Chain vom Rohstofflieferanten bis zum Endkonsumenten, dabei findet oftmals eine Verknüpfung von mehreren Lieferanten und Abnehmern und deren Produkten statt. Aus diesem Grund kann auch anstelle von Ketten von Netzwerken gesprochen werden.4

Eine enge Verwandtschaft zur Supply Chain weist die logistische Kette auf. Diese differenziert sich jedoch durch ein entscheidendes Detail. Bei der logistischen Kette agieren die Teilnehmer in der Kette aus eigener isolierter Sicht heraus, wobei die Supply Chain im Gegensatz zur logistischen Kette darauf abzielt diese Ketten in Bezug auf den Güter- und Informationsfluss aufeinander abzustimmen. Dabei wird dann nicht mehr von Schnittstellen zwischen Unternehmen die Rede, sondern vielmehr von sog. Nahtstellen. Diese bedeuten zum Beispiel die direkte Verbindung des Einkaufes mit dem Verkauf und somit die entsprechende Abstimmung der Strukturen und Informationsflüsse zweier Unternehmen. Dadurch sind die Objektflüsse aufeinander abgestimmt und nicht nur integriert worden.5 Die Supply Chain versucht somit die Unternehmen in einer unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette aufeinander abzustimmen.6 Sie behandelt zusätzlich zu den Güter- und Informationsflüssen in dem Netzwerkgebilde auch noch die Geld- und Dienstleitungsflüsse. Diese Flüsse können sowohl vom Lieferanten zum Abnehmer, als auch vom Abnehmer zum Lieferanten in Erscheinung treten.7

Zur besseren Visualisierung befindet sich in Abbildung 2-1 eine beispielhafte Darstellung einer Supply Chain in Netzwerkform.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2-1: Beispielhafte Darstellung einer Supply Chain8

Da der Impuls innerhalb einer Supply Chain vom Endkunden ausgeht, wird die Supply Chain in der Literatur auch oftmals als „demand chain’“ oder „chain of customers“ bezeichnet. Damit soll die absolute Ausrichtung der Supply Chain am Kundennutzen hervorgehoben werden. Aufgrund dieses Impulses durch den Endkunden ist auch die Rede von dem sog. Pull-Prinzip.9 Trotz dieser absoluten Ausrichtung an den Bedürfnissen des Kunden hat sich in der Literatur der Begriff der Supply Chain durchgesetzt. Die Supply Chain umfasst jeden einzelnen Wertschöpfungsprozess, daher wäre eine Abgrenzung zu anderen verwandten Begriffen erforderlich. Darauf wird in Rahmen dieser Arbeit jedoch verzichtet, da die wesentliche Überschneidung mit den Bereichen der Logistik stattfindet. Zum Verständnis ist eine Abgrenzung zu Begriffen wie Beschaffung und Materialwirtschaft nicht elementar notwendig. Weitergehend werden im Laufe dieser Arbeit die Begriffe Logistik und Logistikmanagement als Synonyme verwendet. Die große Überschneidung dieser beiden Begriffe macht eine Abgrenzung für den Umfang dieser Arbeit fast unmöglich.10

Mit der Steuerung und Planung von Supply Chains beschäftigt sich das sog. Supply Chain Management, welches wiederum eine enge Verwandtschaft zum Logistikmanagement aufweist. Das Supply Chain Management behandelt genauso wie das Logistikmanagement die integrierte und prozessorientierte Planung und Steuerung aller Ströme innerhalb der Supply Chain. Dadurch soll eine effizientere Gestaltung der Supply Chain bzw. der Logistikkette erzielt werden.11 Der entscheidende Unterschied zwischen dem Supply Chain Management und dem Logistikmanagement befindet sich in dem größeren Integrationsgedanken des Supply Chain Managements. Damit sind die aufeinander abgestimmten Strukturen zweier Unternehmen gemeint. Besonders die durchgehende Fokussierung an den Bedürfnissen des Endkonsumenten ist charakteristisch für das Supply Chain Management.12

Ein zu beobachtendes Phänomen in der Supply Chain ist der sog. Bullwhip-Effect (deutsch: Peitscheneffekt). Hierbei handelt es sich um ein Planungsphänomen. Dieser Effekt beschreibt, dass eine geringe Veränderung der Nachfrage von Seiten des Endkonsumenten enorme Schwankungen auf die Angebotsmengen bei den nachfolgenden Unternehmen in der Supply Chain hat.

Dieses Phänomen lässt sich durch zwei Ursachen erklären:

Als erste Ursache lässt sich die Verzögerung von Auftragszahlen sowohl bei der Übermittlung und Verarbeitung, als auch bei der Fertigung und Auslieferung der jeweiligen Güter nennen. Die zweite Ursache besteht darin, dass falsche oder auf Grundlage von falschen Informationen getroffene Entscheidungen im Bereich der Materialwirtschaft getroffen werden. Diese Modifizierung der veränderten Nachfragesituation führt zu Planungsfehlern. Denn in jeder Stufe einer Supply Chain kalkuliert der jeweilige Lieferant mit einem Reservebestand, wodurch die Bedarfszahlen bei seinem Lieferanten verfälscht übermittelt werden.13 Der Informationsaustausch findet innerhalb der Supply Chain meistens nur zwischen zwei Unternehmen statt. Dieser Effekt schaukelt sich bis zum Rohstofflieferanten immer weiter auf.14

Eine vereinfachte grafische Darstellung zur Visualisierung des Phänomens findet sich in Abbildung 2-2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2-2: Vereinfachte Darstellung des Bullwhip-Effects15

2.2 Zweck und Ziele des Supply Chain Managements

Auf die Ziele und den Zweck des Supply Chain Managements soll in dieser Arbeit kurz zum leichteren Verständnis des gesamten Zusammenhanges eingegangen werden. Der eigentliche Zweck des Supply Chain Management Ansatzes ist die Effektivitäts- und Effizienzoptimierung von Versorgungs-, Entsorgungs- und Recyclingaktivitäten. Besonders wichtig als Wettbewerbsfaktor in der Supply Chain sind die Ziele Kosten-, Zeit- und Qualitätsvorteile:16 Hier taucht auch wieder der Begriff des Bullwhip-Effects auf, der bereits zu Beginn dieser Arbeit in Kapitel 2.1 erläutert wurde.

[...]


1 Vgl.: Goerke, Marcus; Hildebrandt, Frank (2006) S.1

2 Werner, Hartmut (2008), S. 3-4

3 Vgl.: Kummer, Sebastian; Grün, Oskar; Jammernegg, Werner 2008, S.204-205

4 Vgl.: Günther, Hans-Otto; Tempelmeier, Horst 2005, S.313

5 Vgl.: Pfohl, Hans-Christian; Berentzen, Christian 2000, S. 7

6 Vgl.: Corsten, Hans; Gössinger, Ralf 2001 /// 2008, S.81-83

7 Vgl.: Horváth, Ludwig 2004, S.6

8 Vgl.: Schulte, Christof 2005, S. 13

9 Vgl.: Corsten, Hans; Gössinger, Ralf 2001 /// 2008, S.85

10 Vgl.: Jung, Michael; Scheibe, Hans-Georg: 2008. http://www.logistik-lexikon.de/?main=/ccLiid178 Stand: 03.12.2008

11 Vgl.: Kuhn, Axel; Hellingrath, Bernd (2002), S. 10

12 Vgl.: Corsten, Hans; Gössinger, Ralf 2001 /// 2008, S.95

13 Vgl.: Kuhn, Axel; Hellingrath, Bernd 2002, S. 18-19

14 Vgl.: Werner, Hartmut 2008, S. 38 - 40

15 Eigene Darstellung mit Anlehnung an Werner, Hartmut 2008, S.40

16 Vgl.: Werner, Hartmut 2008, S.42 und Schulte, Christof (2005): S.25

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Erscheinungsformen von Supply Chain
Hochschule
Berufsakademie Göttingen
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
28
Katalognummer
V130480
ISBN (eBook)
9783640392117
ISBN (Buch)
9783640391967
Dateigröße
558 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erscheinungsformen, Supply, Chain
Arbeit zitieren
Christian Beller (Autor:in), 2008, Erscheinungsformen von Supply Chain, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130480

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