Die Schwarzleguane Mittelamerikas

Geografische Verbreitung, Bedrohungssituation und Schutzmaßnahmen


Magisterarbeit, 2009

141 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALT

1 Einleitung
1.1 Allgemeiner Hintergrund und Zielsetzung
1.2 Stand der Forschung
1.3 Aufbau der Arbeit
1.4 Material und Methoden

2 Untersuchungsgebiet
2.1 Mittelamerika
2.1.1 Naturräumliche Gliederung und Geomorphologie
2.1.2 Geologische Entwicklung
2.1.3 Klima
2.1.4 Böden
2.1.5 Vegetation
2.1.5.1 Vegetationszonen Mittelamerikas
2.1.5.2 Mangroven
2.2 Islas de la Bahía
2.3 Utíla
2.3.1 Geomorphologie
2.3.2 Klima
2.3.3 Vegetation
2.3.4 Herpetofauna
2.3.5 Besiedlungsgeschichte

3 Zoogeografie Mittelamerikas
3.1 Allgemeine Grundlagen zu Speziationsprozessen
3.2 Einwanderungsgeschichte und Artenzusammensetzung
3.3 Einwanderungsgeschichte und Genese der Herpetofauna

4 Mittelamerikanische Schwarzleguane
4.1 Systematik
4.2 Erscheinungsbild und Geschlechtsunterschiede
4.3 Lebensräume und Lebensweise
4.4 Verbreitung und Populationsdichten
4.4.1 Geografische Verbreitung
4.4.2 Populationsdichten in ausgewählten Räumen
4.5 Historische Biogeografie der Gattung Ctenosaura
4.5.1 Phylogeografie des Ctenosaura quinquecarinata Komplexes
4.5.2 Phylogeografische Ausbreitungsmuster im karibischen Honduras

5 Bedrohungssituation
5.1 Allgemeine Gefährdung
5.2 Natürliche Feinde
5.3 Anthropogene Gefährdung
5.3.1 Allgemeine anthropogen bedingte Gefährdung
5.3.2 Mexiko
5.3.3 El Salvador und Guatemala
5.3.4 Honduras und Nicaragua

6 Schutzbestimmungen und -maßnahmen
6.1 Anmerkungen zu Schutzmaßnahmen
6.2 Allgemeine Schutzbestimmungen für Schwarzleguane
6.3 Regionale Bestimmungen und Maßnahmen
6.3.1 Mexiko
6.3.1.1 Gesetzliche Regelungen
6.3.1.2 UMAs
6.3.2 El Salvador
6.3.3 Honduras
6.3.4 Nicaragua

7 Ctenosaura bakeri - Der Utíla-Leguan
7.1 Namensgebung
7.2 Beschreibung
7.3 Verbreitung
7.4 Lebensräume und Lebensweise
7.5 Habitatgrößen und Populationsdichten
7.6 Bedrohung
7.6.1 Allgemeine Bedrohungssituation
7.6.2 Ausdehnung von Siedlung und Infrastruktur
7.6.3 Abfallentsorgung
7.6.4 Tourismus
7.6.5 Bejagung
7.6.6 Hybridisierungen

8 Schutz des Utíla-Leguans
8.1 Hintergrund des Schutzprojekts
8.2 Für Utíla relevante Naturschutzgesetze in Honduras
8.3 Das honduranische Schutzgebietssystem
8.4 Schutzprojekt Utíla-Leguan
8.4.1 Geschichte und Ziele des Schutzprojekts
8.4.2 Trägerorganisationen
8.4.3 Die Forschungs- und Zuchtstation
8.4.4 Umwelterziehung und Aufklärungsarbeit
8.4.5 In-situ Nachzuchten und Headstarting
8.4.6 Ex-situ Nachzuchtprogramme
8.5 Schutzgebiet Utíla-Leguan
8.5.1 Planungsgrundlagen
8.5.2 Vorhaben und Ziele
8.5.3 Planung und Durchführung
8.5.4 Ökotourismus
8.5.5 Finanzierung

9 Zusammenfassung und Fazit

Literatur

VORWORT

Ich bedanke mich, bei Herrn Prof. Dr. Frank Lehmkuhl für die Betreuung und seine konstruktive Kritik und bei Dr. René Löhrer für die Satellitenaufnahmen, bei Dr. Gunther Köhler vom Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt a. M. und Dr. Alexander Gutsche vom Institut für Biologie der Humboldt- Universität zu Berlin sowie Prof. Edmundo Peréz Ramos vom Zoologischen Museum der Universität Mexiko-Stadt (UNAM) für die Anregungen zu meiner Arbeit und das zur Verfügung stellen von Literatur, bei Diplom-Biologin Jimena Castillo von der IRBS Utíla für die Beantwortung meiner Fragen, Dr. Lutz Dirksen für seine Hilfe bei meiner Arbeit auf der IRBS Utíla im März 2005 und Tom Umlauft für seine Fotos, bei Levenia Durán für ihre Hilfe bei der Literaturrecherche und den Übersetzungen und bei Patrick Jeitz, Miriam Schöngen, Anand Sehgal und Anke Wartenberg für das Korrekturlesen.

Aachen, 29. März 2009

Lars Wartenberg

ABBILDUNGEN

Abb. 1: Übersichtskarte Zentralamerika

Abb. 2: Der erloschene Vulkan „Pumpkin Hill“ an der Nordostküste Utílas

Abb. 3: Klimaklassifikation Mexikos nach Köppen

Abb. 4: Klimadiagramme von Belize City (Belize) und Mazatlán (Sinalóa, Mexiko)

Abb. 5: Landbedeckung und Vegetation Zentralamerikas

Abb. 6: Lage der Islas de la Bahía

Abb. 7: Distanzverhältnisse zwischen den Inseln (und dem Festland)

Abb. 8: Korallines Kalkgestein im Halbtrockenwald im Nordosten Utílas

Abb. 9: Durchschnittliche Niederschlagsmengen auf Utíla zwischen 1998 und

Abb. 10: Landbedeckung Utílas

Abb. 11: Passatwald im zentralen Osten Utílas

Abb. 12: Rock Harbor Pond an der Nordküste Utílas

Abb. 13: Inselform des Grünen Leguans Iguana i. rhinolopha

Abb. 14: Klassifikation der squamaten Reptilienarten Utílas

Abb. 15: Systematik der Gattung Ctenosaura

Abb. 16: Ctenosaura similis in seinen unterschiedlichen Lebensräumen

Abb. 17: Ungefähre Gesamtverbreitung der Schwarzleguane

Abb. 18: Verbreitung von Ctenosaura similis

Abb. 19: Verbreitung der Gattung Ctenosaura (ohne C. similis) in Zentralamerika

Abb. 20: Sympatrisches Vorkommen der Schwarzleguanarten

Abb. 21: Verbreitung der Ctenosaura-Arten im karibischen Honduras

Abb. 22: Prozentuale Verteilung der in den UMAs nachgezüchteten Arten

Abb. 23: Straßenverkauf von Leguanen in Honduras und El Salvador

Abb. 24: Jungtier von Ctenosaura bakeri an den Mangrovenrändern bei Iron Bound

Abb. 25: Adultes Männchen von Ctenosaura bakeri

Abb. 26: Jugendhabitat von Ctenosaura bakeri an der Nordküste Utílas (Iron Bound)

Abb. 27: Wohnbaum (Avicennia germinans) und Wohnhöhle von Ctenosaura bakeri

Abb. 28: Rock Harbor - Eiablagegebiet von Ctenosaura bakeri an Utílas Nordküste

Abb. 29: Müllkippe nordwestlich von Stuart Hill (2005)

Abb. 30: Flugzeuglandebahn im Osten Utílas

Abb. 31: Hybrid von C. bakeri und C. similis auf der IRBS Utíla

Abb. 32: CBM und Schutzgebiete von Honduras

Abb. 33: Voliere zur Eiablage gefangener Weibchen der Wildpopulation

Abb. 34: Am ex-situ Nachzuchtprogramm beteiligte Zoos und Anzahl der dort gehaltenen Exemplare von Ctenosaura bakeri

Abb. 35: Schutzgebiet Utíla-Leguan

Abb. 36: Zum Verkauf angebotene Grundstücke an Rock Harbor

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 EINLEITUNG

1.1 ALLGEMEINER HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG

Mittelamerika ist im globalen Vergleich durch ein hohes Maß an Biodiversität gekennzeichnet. Biogeografisch betrachtet nimmt es die Funktion einer Schnittstelle zwischen Nord- und Südamerika ein und weist Faunenanteile beider Kontinente sowie eine große Anzahl endemischer Arten auf. Allein rund 500 Reptilienarten kommen in dieser naturräumlich vielfältigen Region vor. Die wechselhafte und komplexe geologische Geschichte hat der rezente Artenreichtum entscheidend mitbestimmt. Unterschiedliche Lebensräume schlagen sich in der Biodiversität dieser Region nieder, in welcher u. a. Sandstrände, Savannen sowie Trocken-, Regen-, Nebel- und Mangrovenwälder zu finden sind. Die Lebensräume werden allerdings mit solch einer hohen Geschwindigkeit zerstört, dass die Erforschung der Flora und Fauna ein Wettlauf mit der Zeit geworden ist. Viele Arten sind bereits ausgestorben bevor sie entdeckt, geschweige denn wissenschaftlich beschrieben worden sind.

Die Schwarzleguane (Gattung Ctenosaura) sind auf dem gesamten zentralamerikanischen Subkontinent sowie in weiten Teilen Mexikos vertreten. Zwar werden sie seit jeher von der Bevölkerung zum Verzehr gefangen, jedoch waren sie bis vor kurzer Zeit noch nicht vom Aussterben bedroht. Erst ein rapides Bevölkerungswachstum hat vielerorts zu erheblichen Bestandsrückgängen geführt. Mit einem erfolgreichen Schutz der Schwarzleguane könnten gleichzeitig auch zahlreiche Lebensräume und Ökosysteme Mittelamerikas vor der Zerstörung bewahrt werden.

Ein besonderer Vertreter der Schwarzleguane ist der auf der honduranischen Karibikinsel Utíla endemische Utíla-Schwarzleguan Ctenosaura bakeri, welcher mit der Bedrohung des Lebensraums Mangrove für immer zu verschwinden droht. Sein Überleben bzw. das Überleben seines gesamten Lebensraums kann nur durch ein umfassendes Schutzkonzept sichergestellt werden.

Ziel dieser Arbeit ist es daher, die grundlegenden und wissenschaftlich relevanten Aspekte zum Schutz der Schwarzleguane zu untersuchen und darzustellen. Im Mittelpunkt steht hierbei die Art Ctenosaura bakeri. Für diese Arbeit ergaben sich somit folgende Anforderungen:

Darstellung der Verbreitung der Gattung Ctenosaura und der von ihr bewohnten Lebensräume in Mittelamerika Untersuchung, Einschätzung und Differenzierung der derzeitigen Bedrohungssituation Erläuterungen zu den Schutzbestimmungen und deren rechtlichen Grundlagen in den verschiedenen Staaten Mittelamerikas Beschreibung des Lebensraumes und der Lebensweise von Ctenosaura bakeri sowie eine detaillierte Darstellung seiner Bedrohungssituation auf Utíla Erstellung eines Schutz- bzw. Schutzzonenkonzeptes zur Erhaltung von Ctenosaura bakeri und seiner Lebensräume auf Grundlage des Schutz- und Forschungsprogramms Utíla-Leguan Anhand der dargestellten Gegebenheiten und der daraus gewonnenen Erkenntnisse soll ein Überblick über das Bedrohungspotenzial der Schwarzleguane geliefert und mit Hilfe der daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen ein Beitrag zu ihrem potenziellen Schutz in Form von weitergehenden Schutzmaßnahmen, unter Beachtung bereits erfolgreicher Konzepte aus Mexiko und anderen Staaten Mittelamerikas, geleistet werden.

1.2 STAND DER FORSCHUNG

Frühe Publikationen über die Herpetofauna Mittelamerikas beschränkten sich zunächst auf Einzelbeschreibungen. Erst JAY MATHERS SAVAGE widmete sich seit Mitte der 1950er Jahre umfassend der evolutionären und historischen Verbreitung sowie der Biogeografie von Reptilien in Mittelamerika. Eine zusammenfassende Darstellung über die Herpetofauna der honduranischen Islas de la Bahía erfolgte erstmals durch WILSON & HAHN (1973). Schutzmaßnahmen fanden erst mit dem Beginn der 1980er Jahre zunehmend Beachtung (BURGHARDT 2004, 2). Nach den Veröffentlichungen von DE QUEIROZ (1987a,b) wurde die Herpetofauna der Islas de la Bahía von DR. GUNTHER KÖHLER vom Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt a. M. näher erforscht. Neben zahlreichen Publikationen rief er das „Schutz- und Forschungsprojekt Utíla- Schwarzleguan“ für den auf Utíla endemischen Ctenosaura bakeri ins Leben. Im Rahmen seiner Feldstudien wurden ab 1994 die Kenntnisse über die Herpetofauna Utílas beträchtlich vergrößert. Unter anderem kam es zur Neubeschreibung zweier bis dahin unbekannter Arten (KÖHLER 1996a: 23-31; KÖHLER 1996b: 19-28).

Im Jahre 2004 veröffentlichten ALBERTS et al. von der University of California das Buch „Iguanas - Biology and Conservation“. Im Gegensatz zur Erstausgabe aus dem Jahre 1982, welche auf einem Symposium der SSAR/HL in Knoxville, Tennessee (1979) basiert und sich in erster Linie mit der Ethologie und Ökologie von Leguanen, jedoch lediglich am Rande mit Schutzmaßnahmen beschäftigte (BURGHARDT 2004, 2), nahm diese Thematik mehr als ein Drittel der Neuauflage ein.

Aktuelle phylogenetische Untersuchungen von GUTSCHE & KÖHLER (2008), welche neue Erkenntnisse zur Phylogeografie der honduranischen Schwarzleguane liefern, sind erst seit kurzem veröffentlicht bzw. bislang noch unveröffentlicht.

1.3 AUFBAU DER ARBEIT

Diese Arbeit beginnt mit einer Beschreibung des Untersuchungsgebiets, angefangen von den Großräumen Mittel- und Zentralamerika über die honduranischen Bay Islands bis hin zur Karibikinsel Utíla, welche den Mittelpunkt dieser Arbeit darstellt. Es werden Klima, Vegetation, Geomorphologie und die geologische Entwicklung dargestellt. Es schließt sich ein kurzer Überblick über die Zoogeografie der Region an. Danach wird die Gattung Ctenosaura (Schwarzleguane) mitsamt ihrer (soweit bekannten) phylogeografischen Ausbreitungsmuster detaillierter dargestellt.

Im Hauptteil beschäftigt sich die Arbeit mit der Bedrohung und dem Schutz der Schwarzleguane. Dabei steht der auf der karibischen Insel Utíla endemische Ctenosaura bakeri und die Entwicklung eines Schutzgebiets bzw. eines Schutzzonenkonzepts zum Erhalt dieser Art und seines Lebensraums im Mittelpunkt.

1.4 MATERIAL UND METHODEN

Diese Arbeit basiert in erster Linie auf Literaturrecherchen sowie eigenen Eindrücken und Beobachtungen. Die eigenen Erkenntnisse dieser Arbeit wurden vor allem bei Aufenthalten auf der honduranischen Insel Utíla im Sommer 2002 sowie im Frühjahr 2005 im Rahmen eines Voluntariats auf der Iguana Research and Breeding Station (IRBS) Utíla, Honduras, gewonnen. Neben der Fachliteratur wurden Mitteilungen von Forschern, Fachleuten und Einheimischen (in mündlicher und schriftlicher Form) als Quellen verwendet. Die Kartierungen wurden mit dem Programm Corel Draw unter Zuhilfenahme von Satellitenbildern (Landsat 4/5 Kompositbilder und Landsat 7 ETM+ Kompositen), Luftbildaufnahmen (PMAIB), eigenen Geländebefunden mittels GPS und persönlichen schriftlichen Aufzeichnungen vorgenommen.

2 UNTERSUCHUNGSGEBIET

2.1 MITTELAMERIKA

2.1.1 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG UND GEOMORPHOLOGIE

Mittelamerika umfasst die gesamte Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika inklusive Mexiko. Die Nordgrenze bildet der Rio Grande (BORSDORF & HÖDL 2006, 12), die Südgrenze stellen der Isthmus von Darién und der Fluss Atrato (Panama) dar (KÖHLER 2000a, 4).

Die Region zwischen dem Isthmus von Tehuantepec (Mexiko) und dem Isthmus von Darién bildet eine biogeografische Einheit und wird als Zentralamerika bezeichnet. Neben den fünf südöstlichsten Bundesstaaten Mexikos (Tabasco, Chiapas, Yucatán, Campeche und Quintana Roo) zählen somit vor allem die Staaten des politischen Mittelamerikas (Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama) zu Zentralamerika (BORSDORF & HÖDL 2006, 12) (Abb. 1).

Naturräumlich kann Mittelamerika in sechs Regionen gegliedert werden: das innere Hochland Mexikos, die Halbinsel Yucatán, das Bergland des nördlichen Zentralamerikas, das mittelamerikanische Vulkangebiet, das Bergland des südlichen Mittelamerikas und die Küstenebenen und Tiefländer (WEYL 1980). Das innere Hochland Mexikos, die Meseta Central, stellt eine Fortsetzung der Ebenen im Südwesten der USA dar und umfasst mehr als die Hälfte der Gesamtfläche Mexikos. Dieser weit ausgedehnte Hochlandblock, der von Randgebirgen flankiert wird, fällt im Osten und Westen steil zu den Küstenebenen hin ab. Zentralamerika erreicht in Nicaragua mit etwa 500km seine größte Breite und ist an der Landenge von Panama lediglich 55km schmal. Die Landoberfläche steigt von der schmalen Küstenebene entlang des Pazifischen Ozeans zu den durch Vulkane geprägten Bergrücken an und flacht zu einer breiten Ebene entlang des Karibischen Meeres ab. Nach Osten hin schließt sich dem Hochgebirge Hügelland an, das in Schwemmland übergeht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Übersichtskarte Zentralamerika [Kartengrundlage: NASA 2008a]

Zwei große Verbindungen zwischen den beiden Ozeanen zerschneiden die Hochebenen Zentralamerikas: die Nicaraguasenke, die vom Golf von Fonseca im Nordwesten bis zur karibischen Küste von Costa Rica im Südosten verläuft, und die Landenge von Panama, welche die schmalste und niedrigste Stelle zwischen dem Pazifik und dem Karibischen Meer bildet (BORIS & RAUSCH 1983).

2.1.2 GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG

Mittelamerika ist aufgrund seiner Lage am westlichen Rand der Karibischen Platte geologisch besonders instabil. Die Sierra Madre Occidental (Pazifikseite) und die Sierra Madre Oriental (Atlantikseite/Golf von Mexiko) umrahmen das zentrale Hochland Mexikos, welches im Süden durch die Sierra Madre del Sur begrenzt ist. An sie schließt sich östlich der Isthmus von Tehuantepec an. Das Tiefland dieser Landenge geht in die Halbinsel Yucatán über. Ausgehend von der Sierra de Chiapas, welche gemeinsam mit den Maya-Mountains in Belize Yucatán nach Süden hin begrenzen, durchziehen langgestreckte Gebirgszüge Mittelguatemala über Nordhonduras bis zu den Bay Islands in der karibischen See vor der honduranischen Nordküste.

Die Islas de la Bahía liegen auf den emergenten Bereichen des Bonacca- Rückens, der durch Subduktionsvorgänge und damit einhergehendem Faltungen in der Kreidezeit im Grenzbereich zwischen nordamerikanischer und karibischer Platte entstanden ist. Die geologische Geschichte der Bay Islands beginnt somit auch erst mit dem Ende der Kreidezeit bzw. dem Beginn des Tertiärs. Die Inseln erschienen erst zu dieser Zeit als Inselgruppe über dem Meeresspiegel. Diese Phase wurde auch von Vulkanismus begleitet (PERFIT & HEEZEN 1978, 1156ff.). Der nördliche Kern Mittelamerikas (Isthmus von Tehuántepec bis Nicaragua, ohne Yucatán) tauchte ebenfalls endgültig aus dem Meer auf (PERFIT & HEEZEN 1978, 1171).

Bis ins frühe Tertiär bestand eine Landverbindung zwischen dem nord- und dem südamerikanischen Kontinent (PRESS & SIEVER 1995, 606). Im Eozän wurde diese Landverbindung durch die Überschwemmung der südlichen Teile der mittelamerikanischen Landbrücke im Bereich des heutigen Nicaraguas, Costa Ricas und Panamas unterbrochen. Diese als "Panamaportal" bezeichnete Meeresstraße trennte das nördliche Mittelamerika von Südamerika während eines Zeitraumes von etwa 45 Mio. Jahren. Im Eozän kam es zur Überflutung der Bay Islands infolge einer Transgression (SAPPER 1937, 50ff.). Utíla, sowie die Cayes der Islas de la Bahía, wurden wegen ihrer geringen Landhöhe komplett überflutet, während Teile von Guanaja mit emergenten Bereichen über dem Meeresspiegel blieben (WILSON & HAHN 1973, 95). Das Oligozän war durch erneuten Vulkanismus charakterisiert (DENGO & BOHNENBERGER 1969, 203).

Im Miozän kam es in Mittelamerika hinsichtlich des Klimas, der Vegetation und der Landmassenverhältnisse zu bedeutenden Veränderungen (KÖHLER 2000, 13). Vor etwa 25 Mio. Jahren führte die Subduktion der Karibischen Platte unter den Rand der Cocosplatte zu einer Landanhebung (BORIS & RAUSCH 1983). Trotz Regression lagen im nördlichen Kern Mittelamerikas Gebiete des heutigen Festlands noch unter dem Meeresspiegel (SAPPER 1937, 52). Die Bay Islands waren dagegen in dieser Zeit noch mit dem Festland verbunden. Vor etwa 5 Mio. Jahren begann die Hebung der Bergmassive Mittelamerikas. Zu einer Verbindung der amerikanischen Kontinente durch das Verschließen des Panamaportals kam es erst wieder vor etwa 3 Mio. Jahren. Diese physisch-geografischen Vorgänge brachten auch Klimaveränderungen mit sich (STUART 1966, 695).

Im Pliozän wurde das Klima nicht nur allgemein kühler sondern auch trockener (WEBB 1991, 266ff.). Vom späten Pliozän an entsprach das Erscheinungsbild Mittelamerikas weitgehend der heutigen Physiografie. Ausnahme waren die Meeresbucht von Nicaragua und die noch überschwemmten Tieflandgebiete Yucatáns, die aber immer mehr trocken fielen (PRESS & SIEVER 1995, 606).

Zu Beginn des Pleistozäns lag der Meeresspiegel wahrscheinlich um die 60m über dem heutigen Niveau. Utíla war zu dieser Zeit komplett überflutet, Guanaja und Roatán aufgrund des höheren Reliefs nur teilweise. Das Pleistozän war durch einen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten und den damit verbundenen eustatischen Meeresspiegel- schwankungen gekennzeichnet. Weite Teile der Bay Islands wurden zu Beginn des Pleistozäns überflutet. Utíla verschwand vollständig. In den kaltzeitlichen Abschnitten kam es immer wieder zu Verbindungen zwischen Utíla und dem Festland. Guanaja und Roatán waren bereits getrennt, Utíla und Roatán erst seit dem Oberpliozän bzw. Unterpleistozän (WILSON & HAHN 1973, 95). Der letzte potenzielle Kontakt zwischen Utíla und den Cayos Cochinos mit dem Festland ist in etwa 13.000 bis 18.000 Jahre her, als der Meeresspiegel in der Karibik etwa 100m unter dem heutigen Niveau lag. Heute wird davon ausgegangen, dass der bislang tiefste Meeresspiegelstand ca. 17.000 Jahre (Hochglazial) zurückliegt. Erst vor 6000 bis 7000 Jahren hatte der Meeresspiegel sein heutiges Niveau erreicht (PREGRILL & OLSON 1981, 77). Somit war die Isolationsdauer Utílas vom Festland deutlich begrenzt und ein Faunenaustausch bis zu diesem Zeitpunkt möglich gewesen. Nach VINSON & BRINEMANN (1963) war Utíla mit Roatán und dem Festland vom frühen Tertiär bis ins Pliozän verbunden. „Pumpkin Hill“ (Abb. 2) entstand

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Der erloschene Vulkan „Pumpkin Hill“ an der Nordostküste Utílas

im Holozän durch Vulkanismus auf Utíla. Dies war gleichzeitig der einzige quartäre Vulkanismus in weiter Umgebung. Außerdem entstanden in dieser Zeit die für die Islas de la Bahía typischen Korallenplattformen (MCBIRNEY & BASS 1969, 239f.).

2.1.3 KLIMA

Der klimatische Jahreszyklus Mittelamerikas wird vor allem von den Niederschlagsmengen und dem Wechsel von Regen- und Trockenzeit bestimmt. Die Niederschlagsmengen variieren hinsichtlich ihrer regionalen Ausprägung und ihrer Verteilung über das Jahr hinweg stark, während die Temperaturschwankungen im Jahresverlauf gleichmäßig gering bleiben. Die klimatischen Bedingungen unterscheiden sich somit je nach Standort erheblich voneinander. Abbildung 3 zeigt die klimatischen Verhältnisse in Mexiko.

Abb. 3: Klimaklassifikation Mexikos nach Köppen [verändert nach University of Texas 1975]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Belize, Zentral-, Nordost- und Ostguatemala, in Nord- und Westhonduras sowie in der Osthälfte Nicaraguas bis nach Costa Rica und Zentralpanama herrscht tropisches Regenwaldklima mit Trockenzeit (Am). Dagegen herrscht im Süden Guatemalas, in El Salvador, in Zentral-, Südund Südwesthonduras, in der Westhälfte Nicaraguas und Costa Ricas sowie in Nordpanama tropisches, wintertrockenes Savannenklima (Aw). Tropisches. Immerfeuchtes Regenwaldklima (Af) prägt hingegen Westguatemala, die Südküste von Belize, die Nordwestküste von Honduras ebenso wie die Osthälfte Costa Ricas, den Westen und die Pazifikküste Panamas (KOTTEK et al. 2006, 259ff.).

Die Trockenzeit reicht allgemein von Dezember bzw. Januar bis April bzw. Juni. Auf der feuchteren und regenreicheren Karibikseite fallen die meisten Niederschläge zwischen Oktober und Dezember bzw. Januar, während auf der Pazifikseite zwischen Dezember und April Trockenzeit herrscht. In Abbildung 4 sind Klimadiagramme der Karibikseite (Belize City, Belize; 17 32' N, 88°18' W) und der Pazifikse ite (Mazatlán, Sinalóa, Mexiko; 23 12' N, 106°25' W) gegenübergestellt.

Abb. 4: Klimadiagramme von Belize City (Belize) und Mazatlán (Sinalóa, Mexiko) [MÜHR 2007]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abhängig von ihrer jeweiligen Höhe, Richtung oder Steilheit, bestimmen hauptsächlich die Gebirge den Grad der Abregnung der über dem Antillenstrom mit Feuchtigkeit aufgefüllten Passatwinde. Deshalb sind die jährlichen Regenmengen von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Die größten Regenmengen wurden mit 6590mm in San Juan del Norte (10°56’ N, 83°44’ W), Nicaragua, gemessen. Selbst im Inneren u nd auf der pazifischen Abdachung Mittelamerikas bleiben die Niederschläge jedoch durchweg über 1000mm und steigen vielerorts sogar auf über 2000mm an (KÖHLER 2000).

2.1.4 BÖDEN

Auf der Pazifikseite, vom Süden Sonoras bis nach Panama, wechseln sich Lixisole mit Nitisolen, Vertisolen (Jalisco, Michoacán, Quintana Roo, Veracruz) und Acrisolen ab. An der Pazifikküste Nicaraguas, in Tamaulipas, Campeche und im südlichen Veracruz finden sich außerdem Cambisole. Im Landesinneren, von Zacatecas bis zum Isthmus von Tehuantepec kommen Kastanozeme, Leptosole (auch in Zentralhonduras) und Andosole (auch in El Salvador und in der honduranisch-gualtemaltekischen Grenzregion) vor (ZECH & HINTERMAIER- ERHARD 2002, 70). In den immerfeuchten Gebieten Zentralamerikas sind v. a. Lixisole (Tabasco, Chiapas, Guatemala, Honduras), Vertisole (Belize), Nitisole (Chiapas, östliches Nicaragua), Cambisole (Nordwesthonduras), und Acrisole (Costa Rica, Panama) vorzufinden (ZECH & HINTERMAIER-ERHARD 2002, 90).

2.1.5 VEGETATION

2.1.5.1 VEGETATIONSZONEN MITTELAMERIKAS

Mittelamerikas Vegetation verdankt ihre außerordentliche Vielfalt der geografischen Lage, den verschiedenen Bodenarten, sowie den unterschiedlichen Höhenstufen und Klimazonen (BROSNAHAN et al. 1995, 19).

Die Entwicklung und Ausbreitung der Vegetation des heutigen Mittelamerikas ist größtenteils anthropogen bedingt. Am ursprünglichsten sind die tropischen Regenwälder (SCHMIEDER 1934, 13), die jedoch in jedem mittelamerikanischen Land aufgrund von Rodungen, die zu einem großen Anteil der Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfläche dienen, stark dezimiert wurden (BROSNAHAN et al. 1995, 20f.).

Es lassen sich folgende Vegetationszonen voneinander unterscheiden. Die Flachlandregionen, die v. a. die Pazifikküste mit einschließt, sind im Norden Mexikos von Dornstrauchvegetation (CASTRO 2008), Sukkulentenhalbwüsten (HORNETZ & JÄTZOLD 2003) und Trockenwäldern, im Inland von Nadelwäldern, Dornstrauch- und Sukkulentensavannen sowie Halbwüsten und im südlichen Mexiko und Zentralamerika von tropischem Laubwald und Savannen bedeckt (CASTRO 2008). Die Artenvielfalt ist hier wesentlich geringer als im tropischen Regenwald. In den Savannen wird die Waldbildung durch das Vorhandensein von Wasser undurchlässigen Stauschichten im Boden verhindert (WALTER & BRECKLE 1999, 181), welche in den Niederungen zur Entstehung von Feuchtsavannen führen können. Faktoren wie Brände, Tierfraß oder Weidewirtschaft führen dazu, dass mitunter trotz gleicher klimatischer Bedingungen Grasfluren, Wälder und Savannen nebeneinander vorkommen (SITTE et al. 1998, 922). Die Halbinsel Yucatán wird im Norden hauptsächlich von Dornstrauchsavannen und Trockenwald dominiert, welcher im Süden zunächst in tropischen Feucht- und Monsunwald (der sich westwärts bis an die Küste des Golf von Mexiko erstreckt) und dann in tropischen Regenwald übergeht (CASTRO 2008). Die Landbedeckung und geografische Verbreitung der Vegetation Zentralamerikas ist in Abbildung 5 dargestellt. Die zentralamerikanischen Küstengebiete sind, soweit noch nicht anthropogen verändert, oft von Mangrovengürteln und sich daran anschließenden Sumpfgebieten und Palmenwäldern geprägt. Bis in eine Höhe von 850m über dem Meeresspiegel befinden sich Regenwälder.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Landbedeckung und Vegetation Zentralamerikas [verändert nach CCAD 2001]

Während im Jahre 1950 noch etwa 60% von Zentralamerika mit Wald bedeckt war, sind es heute weit weniger als 30%. El Salvador hat mit lediglich 5% die anteilmäßig geringste Waldfläche, Belize mit ca. 40% die größte. In Teilen von Belize, der Mosquitia-Region von Honduras und Nicaragua sowie im Bereich des panamaischen Isthmus von Darién gibt es noch fast unberührte Waldgebiete (BROSNAHAN et al. 1995, 20f.).

Die Wälder der feuchtgemäßigten Gebirge sind nur noch Reste einer ursprünglich viel größeren Walddecke. Wo diese Wälder gerodet wurden, sind an ihre Stelle, sofern dort keine Landwirtschaft betrieben wird, vielfach Strauchformationen getreten. In den höheren Lagen zwischen 850m und 1650m besteht die Vegetation hauptsächlich aus Mischwäldern mit immergrünen und laubwerfenden Bäumen (BROSNAHAN et al. 1995, 19). Der Bergnebelwald beginnt ab einer Höhe von 1650m über dem Meeresspiegel, hochgelegene Gebiete über 3000m gibt es nur sehr wenige (WALTER & BRECKLE 1999, 163 ff.).

2.1.5.2 MANGROVEN

Mangroven machen weltweit ca. 75% der tropischen und subtropischen Küstenvegetation aus (DAWES 1999, 259f.). Die Verbreitung der Mangroven in der Neotropis erstreckt sich zwischen 25°N und 28°S. Im Allgemeinen korreliert sie mit der Meerestemperatur. Außerhalb der Winterposition der 20°C-Isotherme nimmt die Artenza hl rapide ab.

Lediglich 12 Arten kommen in der Neuen Welt vor (FIELD 1995, 14), die Gattung Laguncularia ausschließlich dort (BOSSI 1990, 1). Die am meisten verbreiteten Arten in der Neotropis sind die Rote Mangrove (Rhizophora mangle), die Schwarze Mangrove (Avicennia germinans) und die Weiße Mangrove (Laguncularia racemosa) (STAFFORD-DEITSCH 1996, 35ff.; TOMLINSON 1986, 42). In Mittelamerika kommen sieben Arten an nahezu allen Küstenstreifen, sowohl auf der Atlantik- als auch auf der trockeneren Pazifikseite vor. Entlang der Küsten des Golfs von Mexiko liegen viele mangrovenumsäumte Küstenlagunen . An der Karibikküste befinden sich weitreichende Mangrovengebiete in Belize, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama. Entlang der belizianischen, honduranischen und guatemaltekischen Küste sind Mangroven, Seegraswiesen und Korallenriffe eng miteinander verbunden. Hier erstreckt sich das größte zusammenhängende Korallenriff der Neotropis. Dieses teilweise noch ungestörte Gebiet ist ein wichtiges Refugium für bedrohte Meerestiere und Zugvögel (BOSSI & CINTRON 1990, 8).

Mangroven sind im weitesten Sinne eine Gruppe holziger, salztoleranter Pflanzen, die entlang geschützter tropischer und subtropischer Küsten wachsen. Sie gedeihen in der Gezeitenzone zwischen Hoch- und Niedrigwasser, wo Süß- und Salzwasser aufeinander treffen (DAWES 1999, 259f.). Bevorzugte Verbreitungsgebiete sind vor starker Wasserbewegung geschützte Buchten und Lagunen, hinter Sandbänken und Landzungen, in Ästuaren, Deltas, Küstengebieten und entlang sedimentreicher Flüsse (TOMLINSON 1986, 16ff.). Mangroven sind taxonomisch divers, also nicht unbedingt eng miteinander verwandt, wie man aufgrund ihrer ähnlichen Morphologie leicht vermuten könnte. Vielmehr sorgen ähnliche Umweltbedingungen, wie beispielsweise ein hoher Salzgehalt und die Sauerstoffarmut im Boden, für eine Vielzahl ähnlicher Anpassungen (HOGARTH 2000, 4ff.). Abhängig von ihrer Art und den sie umgebenden Umweltbedingungen können sie alle möglichen Formen annehmen: von kleinen, gerade einmal einen Meter hohen Büschen bis hin zu mehr als 40m hohen Bäumen. Mangroven werden als obligate Halophyten bezeichnet. Sie benötigen demnach in Abhängigkeit der jeweiligen Art, Brack- oder Salzwasser zum Überleben. Weitere Voraussetzungen sind hohe, subtropische bis tropische Temperaturen (BOSSI 1990, 1). Der Begriff Mangrove wird sowohl für eine einzelne Mangrovenpflanze als auch für eine Pflanzengemeinschaft bzw. einen Lebensraum verwendet, der von Mangroven dominiert wird. Mangroven sind relativ anpassungsfähig und können in unterschiedlichen Landschaften wie z. B. Wäldern innerhalb der Gezeitenzone oder Sümpfen gedeihen.

Mangrovenwälder sind oft durch eine Zonierung gekennzeichnet. Einige Arten kommen nahe der Küste vor, in Randgebieten, in geschützten Buchten oder tiefer im Inland. Andere wiederum findet man eher in Ästuaren und von Gezeiten beeinflussten Gebieten (STAFFORD-DEITSCH 1996, 25ff.).

Mangroven wirken als Schnittstelle zwischen Land und Meer. Sie schützen Küstenlinien vor Erosion, indem sie alluviale Sedimente aufhalten und folglich Sedimentabtragung und Landverlust entgegenwirken. Darüber hinaus können Mangroven für Landzuwachs sorgen, indem sich Sedimente zwischen den Wurzeln ablagern und es somit zu einer Vorwärtsverschiebung kommt. Dabei nehmen die Mangroven die Rolle der Pioniervegetation ein. Letztendlich können so neue Küstenstreifen mit dazu parallel aneinandergereihten Mangrovengürteln entstehen. Außerdem reduzieren Mangroven die Auswirkungen von Stürmen und von Wellendynamik und schützen Seegrasbetten und Korallenriffe vor Sedimenteintrag vom Festland. Gemeinschaften von oft endemischen Organismen leben in Abhängigkeit in unmittelbarer Umgebung zur Mangroven. Die Verbindung von Mangrove und Korallenriff machen den Golf von Honduras zur Kinderstube des westkaribischen Meeres. Die Schutz bietenden Lebensräume werden von Wirbellosen und Fischen zur Fortpflanzung genutzt. Zwischen den Mangrovenwurzeln können die Jungtiere geschützt aufwachsen. Dies erklärt die planktonreichen Gewässer um die Bay Islands (HOGARTH 2000, 3). Insgesamt stellt die Ansammlung der Flora und Fauna, die mit den Mangroven verbunden ist, ein litorales Ökosystem dar (RUTZLER & FELLER 1996, 95f.).

2.2 ISLAS DE LA BAHIA

Die Islas de la Bahía oder Bay Islands (Abb. 6) liegen im Golf von Honduras und stellen eine Extension der im Grenzgebiet zwischen Honduras und Guatemala liegenden Sierra de Omoa dar.

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Abb. 6: Lage der Islas de la Bahía

[Kartengrundlage: Encarta Weltatlas; verändert]

Diese Ausdehnung wird als Bonacca-Rücken bezeichnet und bildet die äußere Kante des karibischen Kontinentalschelfs von Honduras (PERFIT & HEEZEN 1987).

Zu den Islas de la Bahía gehören insgesamt etwa 70 Inseln: Die drei Hauptinseln Utíla, Roatán und Guanaja sowie die Cayos Cochinos und einige vorgelagerte kleine Inseln. Das Archipel erstreckt sich zwischen 16°04’ N im Süden und 16°30’ N im Norden, sowie von 86°59’ W im Westen bis 85°50’ W im Osten auf einer Länge von et wa 131 km. Die kürzesten Distanzen zwischen den Hauptinseln, sowie zwischen den einzelnen Inseln und dem Festland, sind in Abbildung 7 dargestellt. Diese Angaben sind für die Ausbreitungsgeschichte der Fauna relevant (vgl. 4.5).

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Abb. 7: Distanzverhältnisse zwischen den Inseln (und dem Festland)

2.3 UTÍLA

2.3.1 GEOMORPHOLOGIE

Mit einer maximalen Länge von 13km, einer maximalen Breite von 4,6km und einer Fläche von ca. 41,5km² ist Utíla nach Roatán (155,9km²) und Guanaja (55,4km²) die drittgrößte Insel und zugleich die kleinste der drei Hauptinseln der Islas de la Bahía. Utíla liegt außerdem als einzige der drei Hauptinseln auf dem honduranischen Festlandsschelf. Die Meerestiefen zwischen dem honduranischen Festland und der Insel schwanken zwischen etwa 30m und 55m.

Utíla ist korallinen Ursprungs und liegt einem Sockel aus metamorphem Gestein auf. Korallines Kalkgestein stellt die älteste Formation dar und tritt mancherorts auch oberflächennah zutage (Abb. 8).

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Abb. 8: Korallines Kalkgestein im Halbtrockenwald im Nordosten Utílas

Der Ostteil der Insel ist von Zeugnissen ehemaliger vulkanischer Aktivität geprägt. Alkalische Basaltlava wurde hier großflächig aufgelagert. Im Bereich des ehemaligen Vulkans Pumpkin Hill sind basaltischer Lapilli- Tuff sowie mit Tuff und metamorphen Fragmenten verbackene Korallenfragmente zu finden. Der flache Westteil der Insel ist von korallinen Ablagerungen und alluvialen bzw. organischen Sedimenten bedeckt (GUTSCHE 2005, 13). Utíla weist ein sehr schwach ausgeprägtes Relief auf. Die meisten Teile der Insel liegen nur wenige Meter bzw. Zentimeter über dem Meeresspiegel. Utila ist durch einen in den 50er Jahren künstlich angelegten Kanal zwischen der Nord- und der Südküste in einen Ost- und einen Westteil getrennt. Nur im Ostteil befinden sich zwei Gebiete mit bewegterer Topografie.

Die höchste Erhebung ist der ehemalige Vulkan Pumpkin Hill (74m ü. M.) an der Nordostküste der Insel. Von East Harbor an der Südostküste beginnend, erstreckt sich in Richtung Norden eine Hügellandschaft auf einer Fläche von etwa 2,5km² mit einer maximalen Erhebung von 51m (Stuart Hill). Sie stellt den herausgehobenen Teil eines ehemaligen Korallenriffs dar (GUTSCHE 2005).

2.3.2 KLIMA

Das Klima Utílas zeigt einen relativ ausgeglichenen Temperaturverlauf mit ausgeprägter Regen- und Trockenzeit. Nach der Klassifikation von KÖPPEN (1936) handelt es sich hierbei um einen Übergangsbereich zwischen Aw- und Am-Klima. Aw steht für ein tropisches Savannenklima mit einer milden Trockenzeit (keine Trockenmonate <60 mm Niederschlag/m²) und Am für ein tropisches Passatklima mit einer kurzen, ausgeprägten Trockenzeit.

Die Regenzeit auf Utíla beginnt im September und dauert bis Ende Februar (IRBS 2004). Zwischen 1999 und 2001 wurde von A. GUTSCHE ein mittlerer jährlicher Niederschlag von 2675mm/m² gemessen. Davon entfielen 58% der Niederschläge auf die Monate Oktober und November (GUTSCHE & STREICH 2008, 4). Die Trockenzeit reicht von März bis Ende August (IRBS 2004) und weist monatliche Niederschlagsmengen von unter 100mm/m² auf. In Abbildung 9 sind die durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmengen auf Utíla zwischen den Jahren 1998 und 2004 dargestellt.

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Abb. 9: Durchschnittliche Niederschlagsmengen auf Utíla zwischen 1998 und 2004 [IRBS 2004]

Die Niederschlagsverteilung ist sowohl im Jahresverlauf als auch innerhalb der einzelnen Monate sehr ungleichmäßig. GUTSCHE (2005) dokumentierte 126 Regentage pro Jahr. 90% des gesamten Jahresniederschlags fiel an etwa der Hälfte der Regentage mit bis zu 269mm/m² in 24h an den regenreichsten Tagen. Die mittleren Monatstemperaturen lagen bei 26,3 C, wobei die niedrigste mittlere Temperatur im Dezember mit 23,7 C und die höchste mittlere Temperatur im August mit 28,6°C gemessen wurde. Die absoluten Temperaturen variieren von 19°C (Nacht) und 29 C (Tag) während der Regenzeit, sowie zwischen 23°C (N acht) und 32°C (Tag) in der Trockenzeit (GUTSCHE & STREICH 2008, 4).

Nach der Klassifikation von WALTER & BRECKLE (1999) zählt Utíla mit Tagestemperaturen von 26-31°C im Jahresverlauf in H öhen von weniger als 600m zur Tierra caliente.

2.3.3 VEGETATION

Die Vegetation Utílas lässt sich grob in zwei Gebiete unterteilen. Dabei sind die einzelnen Vegetationsformationen meist klar und ohne größere Übergangsbereiche voneinander getrennt. Der flache, größere Westteil der Insel wird von Mangrove und Feuchtsavanne dominiert, während der etwas höher gelegene Ostteil aus Mangrove, Halbtrockenwald und halbimmergrünem Passatwald besteht. An der Küste herrscht Küstenwald vor. In weiten Teilen des Ostteils der Insel existieren landwirtschaftliche Nutzflächen. In Abbildung 10 ist die Landbedeckung Utílas dargestellt. Dabei sind die Waldformationen, zumal sie auf den Satellitenbildern nur schwer zu differenzieren waren, der Einfachheit halber in einer Signatur zusammengefasst.

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Abb. 10: Landbedeckung Utílas

[Kartengrundlage: Landsat 4/5 Kompositbilder und Landsat 7 ETM+ Kompositen (NASA 2008b)]

Auf den höher gelegenen Bereichen der Ostseite Utílas gedeiht auf den vulkanischen und somit nährstoffreichen Böden halbimmergrüner Feuchtwald (Passatwald) mit Höhen von bis zu 30m (Abb. 11). Es dominieren Eichen (Quercus spec.), Gelbholz (Zanthoxylum spec.) und diverse Palmenarten. Aufgrund der guten Bodenqualität sind große Teile dieses Waldtypus zugunsten landwirtschaftlicher Nutzflächen gerodet worden.

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Abb. 11: Passatwald im zentralen Osten Utílas

In den zur Küste leicht abfallenden Bereichen geht der Passatwald in karibischen Halbtrockenwald mit Höhen von bis zu 15m über. In diesem Bereich wird der Untergrund felsiger und die Vegetation wird von laubabwerfenden Arten (z. B. Weißgummibaum) sowie hart- und kleinblättrigen Arten dominiert, da in diesem zerklüfteten und wasserdurchlässigen Bereichen nur trockenheitsverträgliche Vegetation überdauern kann (GUTSCHE 2005, 17).

Auf den sandigen und trockenen Böden entlang der Küste ist eine Mischform aus Halbtrockenwald und typischer karibischer Strandvegetation, wie z. B. Kokospalmen anzutreffen. Zwar sind alle Vegetationsformationen den gleichen klimatischen Gegebenheiten unterworfen, jedoch sind die lokal unterschiedlichen Standortbedingungen der Grund für ihre verschiedenartigen Ausprägungen.

Feuchtsavanne ist in weiten Bereichen des Westteils von Utíla vorzufinden. Die Vegetation des, außer in den Trockenmonaten, wassergesättigten Bodens wird im Allgemeinen von grasartigen Pflanzen, Farnen und Schneiden (Cladium) dominiert. Sträucher und Bäume (charakteristisch sind die Everglades-Fächerpalme Acoelorraphe wrightii oder die Weiße Mangrove Conocarpus erectus) treten nur vereinzelt auf. Die am weitesten verbreitete Gattung ist Cladium. Bei der Feuchtsavanne handelt es sich um eine uneinheitliche Vegetationsformation, welche trotz ähnlicher Bodenverhältnisse aber aufgrund unterschiedlicher Standortvoraussetzungen (z. B. Salzwassereintrag oder Brände) ein Muster unterschiedlicher Vegetationseinheiten darstellt. Wichtige, voneinander abgegrenzte Vegetationseinheiten innerhalb der Feuchtsavanne sind u. a. Palmengruppen, Strauchschichten, Grasflächen oder Bereiche großflächig abgestorbener Vegetation. So ist in den Bereichen der Feuchtsavanne, in die Meerwasser vorgedrungen ist, die bedingt salztolerante Acoelorraphe wrightii vorzufinden. Nach Bränden regenerieren viele Farne und Schneiden sowie einige fleischfressende Pflanzen im Gegensatz zu den meisten Sträuchern und Bäumen relativ schnell. Acoelorraphe wrightii und Byrsonima crassifolia (Nancitenbaum) sind aufgrund ihrer Verjüngungstendenz als „feuerresistent“ einzustufen (CLAUß & WILD 2002, 27ff.).

Der Mangrovenwald stellt auf Utíla eine sehr wichtige Vegetationsformation dar (vgl. 2.1.4.1). Alle drei karibischen Mangrovengattungen kommen mit jeweils einer Art vor: Rhizophora mangle (Rote Mangrove), Avicennia germinans (Schwarze Mangrove) und Laguncularia racemosa (Weiße Mangrove). Charakteristisches Merkmal aller drei Arten sind Luftwurzeln. Sie sind bei Rhizophora als Stelzwurzeln ausgebildet, bei Avicennia und Laguncularia als Pneumatophoren (aus dem Boden negativ-geotrop wachsende Atemwurzeln) (TOMLINSON 1986, HOGARTH 2000). Auf Utíla kommen sowohl Reinbestände aller drei Arten als auch Mischbestände vor. Die Artenzusammensetzung hängt von biotischen aber auch abiotischen Faktoren wie vom Wasserstand und vom Salzgehalt ab. So ist das Entstehen von Rock Harbor Pond (Abb. 12) und Iron Bound Pond wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Flutwellen von Stürmen (Hurricanes) Bestände der wenig salztoleranten Weißen Mangrove zerstört haben (pers. mündl. Mitteilung eines Utílaners 2005).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 12: Rock Harbor Pond an der Nordküste Utílas

Auf Utíla ist nur Rhizophora mangle der Wellendynamik direkt ausgesetzt, wobei auch Laguncularia racemosa in direktem Kontakt mit der Küste steht. Die Mangrovenbestände erstrecken sich teilweise quer über die gesamte Insel. Folglich stehen auch im Inselinneren gelegene Flächen unter dem Einfluss von Salzwasser. Daher ist anzunehmen, dass die Mangrove die Bereiche eingenommen hat, auf denen nach Anhebung der korallinen Plattform natürliche Absenkungen entstanden sind, die zum Teil noch immer unter dem derzeitigen Meeresspiegelniveau liegen. Durch von ersten Mangrovenansiedlungen beschleunigten Sedimentakkumulationen ist es so vermutlich zur Entstehung der ausgedehnten Mangrovensümpfen gekommen (CLAUß & WILD 2002, 12f.).

Der Mangrovenwald besteht zwar aus nur wenigen Pflanzenarten, bietet jedoch Lebensräume für zahllose Tierarten. Insbesondere Vögel, Krebstiere, Insekten und auch Fische sind an den Lebensraum Mangrove gebunden. Der Utíla-Schwarzleguan ist die einzige ausschließlich an die Mangrove gebundene squamate Reptilienart.

Die Ökosysteme Mangrove und Korallenriff sind auf Utíla eng miteinander verbunden. Mangroven verhindern mit ihrem dichten Wurzel- und Luftwurzelwerk den Sedimenteintrag ins Meer. Damit werden die Korallen vor dem Absterben durch Sedimentierung geschützt. Andererseits schützt das Korallenriff auch die küstennahen Mangroven, indem es die Brechkraft der Wellen herabsetzt und somit ihre Erosionswirkung senkt. In den Bereichen, in denen die Luft- und Stelzwurzeln der Mangroven bis ins Wasser der Küsten reichen, kann sich zwischen ihren Wurzeln eine artenreiche Fauna (v. a. Fische, Wirbellose) entwickeln, da hier nicht zuletzt die Brutplätze und die Habitate von Jungtieren zahlreicher Tierarten liegen (TOMLINSON 1986, HOGARTH 2000).

Neben seiner „Hauptfunktion“ als marines Ökosystem ist das Utíla vorgelagerten Riffe sowohl für den Tourismus als auch für die Fischerei von besonderer Bedeutung. Allerdings befindet es sich aufgrund physikalischer Schädigungen in einem zunehmend kritischerem Zustand. Ursächlich sind Hurricanes, ein durch Eutrophierung bedingtes Algenwachstum, Korallenabsterben aufgrund steigender Wassertemperaturen, eine zunehmend starke Befischung und die steigende Anzahl an Tauchtouristen (CLAUß & WILD 2002, 35f.).

Zwischen den Korallenriffen und dem Ufer liegen Seegraswiesen bevorzugt in von starker Wellendynamik geschützten Bereichen wie Lagunen und Buchten. Seegräser bieten einen vielfältigen Lebensraum für Fische und Evertebraten. Auch Meeresschildkröten nutzen Seegraswiesen als Weideplätze. Auf Utíla zeugen die Bezeichnungen Carey Bay (Carey = Karettschildkröte) und Turtle Harbor von der ehemaligen Bedeutung seegrasbewachsener Küstenbereiche für Meeresschildkröten. Seegraswiesen dienen auch zahlreichen Fischarten, darunter vielen Korallenfischen, als Weidegründe. Durch das hin- und herwandern (Tag/Nacht) findet ein für das Korallenwachstum positiver Nährstofftransport statt (WILLIAMS & HECK 2001, 317ff.).

Neben ihrer Funktion als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen Seegraswiesen als Sedimentfang. Sand und noch feinere Sedimente bleiben zwischen den Blättern der Seegräser hängen und werden anschließend von den Wurzeln fixiert. Seegraswiesen schützen die Strände folglich vor Erosion und die Korallenriffe vor Sedimentation. Abgestorbene und an die Uferbereiche gespülte Seegrasblätter bilden zudem die Grundlage für neuen Aufwuchs am Strand (CLAUß & WILD 2002, 37).

2.3.4 HERPETOFAUNA

Die Fauna Utílas zeichnet sich durch einen bemerkenswert hohen Anteil an Reptilienarten aus. Derzeit sind 26 Arten auf der Insel nachgewiesen. Davon sind viele endemisch, wie z. B. Norops utilensis und Ctenosaura bakeri. Die Anolisart Norops utilensis lebt vorwiegend in der Mangrove, bewohnt aber im Gegensatz zu Ctenosaura bakeri auch die von Farnen und Hibiskus gekennzeichneten Bereiche der Mangrovenbegleit- vegetation. Diese Bereiche werden auch von der ebenfalls endemischen Anolisart Norops bicaorum und von Leptophis mexicanus, eine der häufigsten Schlangenarten der Insel, als Lebensraum genutzt. Norops sericeus, die Geckoarten Phyllodactylus palmeus (auf Utíla endemisch) und Sphaerodactylus millepunctatus, der Zentralamerikanische Schwarzleguan Ctenosaura similis und der Grüne Leguan Iguana iguana rhinolopha (Abb. 13) bewohnen die Halbtrockenwälder der Insel. Von den Schlangenarten sind im Halbtrockenwald u. a. die Indigonatter Drymarchon corais und die Abgottschlange Boa constrictor zu finden. Sie hält sich außerdem in den Übergangsbereichen zwischen Küstenwald und Sandstrand auf und sucht auch gelegentlich den Mangrovenwald auf der Jagd nach jungen Utíla-Schwarzleguanen auf (KÖHLER 1998b).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 13: Inselform des Grünen Leguans Iguana i. rhinolopha [Foto: UMLAUFT 2005]

Die Inselform des Grünen Leguans unterscheidet sich von der Festlandsform durch eine geringere Körpergröße und eine wesentlich intensivere Grünfärbung. Während erwachsene Männchen der Festlandsform von Iguana iguana Gesamtlängen von 200cm erreichen, bleiben die Grünen Leguane Utílas mit maximal 130cm deutlich kleiner. Die intensive grüne Farbausprägung kommt in dieser Intensität nur bei juvenilen Festlandsexemplaren vor.

[...]

Ende der Leseprobe aus 141 Seiten

Details

Titel
Die Schwarzleguane Mittelamerikas
Untertitel
Geografische Verbreitung, Bedrohungssituation und Schutzmaßnahmen
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Geographisches Institut)
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
141
Katalognummer
V130049
ISBN (eBook)
9783640355907
ISBN (Buch)
9783640356263
Dateigröße
13693 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Biodiversität
Arbeit zitieren
Lars Wartenberg (Autor:in), 2009, Die Schwarzleguane Mittelamerikas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130049

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