Die Frau - zwischen Berufs- und Hausarbeit


Seminararbeit, 2003

12 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und Benachteiligung von Frauen
2.1. Die Theorie sozialer Ungleichheit
2.2. Benachteiligung durch die Familienarbeit
2.3. Die Lage der berufstätigen Frau
2.3.1. Benachteiligung in der Berufswelt
2.3.2. Teilzeitarbeit – Frauenarbeit

3. Benachteiligung im System sozialer Sicherung

4. Die Auswirkung der Frauenarbeit auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

5. Schlußfolgerungen

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Trotz der gesetzlich vorgeschriebenen Gleichberechtigung sind immer noch viele Frauen in unserer Gesellschaft benachteiligt. So liegt das Einkommen berufstätiger Frauen im Durchschnitt um ein Drittel niedriger als das ihrer männlichen Kollegen. Ein großer Teil der weiblichen Angestellten und mehr noch der Arbeiterinnen liegt in den unteren Einkommensgruppen. Je höher der Rang auf der Stufenleiter der Berufe und Ämter, um so weniger Frauen sind dort anzutreffen: Professorinnen, Ministerinnen, Chefärztinnen, Chefredakteurinnen oder Unternehmensleiterinnen sind selten.

Auch die ungleiche Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau in der Familie benachteiligt meist die Frau. Wenn sie berufstätig ist, hat sie zum größten Teil die Mehrfachbelastung durch Erwerbsarbeit, Hausarbeit und Kindererziehung zu tragen.

In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich zunächst mit der Lebenslage von Frauen in unserer Gesellschaft, die nur vor dem Hintergrund der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und ihren Theorien zu verstehen ist. Dabei wird anhand neueren Datenmaterials aufgezeigt, welche Nachteile Frauen aufgrund dieser Arbeitsteilung erfahren. Der nächste wichtige Aspekt in meiner Arbeit sind die Probleme und nachteiligen Folgen, die durch eine Berufstätigkeit der Frau entstehen, sowie die Auswirkungen der Hausarbeit auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

2. Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und die Benachteiligung von Frauen

Nach Beck-Gernsheims Theorie der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung seien moderne Industriegesellschaften durch eine besondere Art der Arbeitsteilung gekennzeichnet, die in 19. Jahrhundert entstand und in ihren Grundzügen heute noch Gültigkeit besitzt: Die Arbeitsteilung zwischen Beruf und Familie, wobei berufliche Arbeit primär dem Mann, private Familienarbeit primär der Frau zugewiesen wurde. (Vgl. SEUBERT, 1993, S.5)

Die zugewiesenen Arbeitsbereiche stehen sich aber nicht gleichwertig gegenüber, so weist jener der Frau zahlreiche Benachteiligungen und Beschränkungen auf, die im Folgenden (Kapitel 2.2.) erläutert werden sollen.

Es sei kurz erwähnt, daß die Geschichte der Frauenarbeit über weite strecken als eine Geschichte der Hausfrauisierung von Frauenarbeit geschrieben werden kann, wobei unter „Hausfrauisierung“ die Tendenz zu verstehen ist, Frauen als abhängige, im Haus lebende Wesen zu definieren, deren Tätigkeit keine wirkliche Arbeit, sondern gewissermaßen natürliche Äußerung „weiblicher“ Eigenschaften ist. Dabei hat es eine Aufteilung in Männer- und Frauenarbeit immer und überall gegeben. Immer und überall war die Frauenarbeit unentbehrlich aber nicht gleichbedeutend mit reproduktiver Arbeit im Haus, während der Mann außer Haus einer geld- und gewinnbringenden produktiven Arbeit nachging. Diese Polarisierung entwickelt sich erst durch Trennung von Arbeitsplatz und Wohnung in der Folge der Industrialisierung.

Die soziale Ungleichheit von Frauen hat vielerlei Ausgangspunkte. Unterschiedliche theoretische Ansätze haben sich damit beschäftigt. An dieser Stelle sollen drei vorgestellt werden, die zeigen, wie weit die Spannweite dieser Ansätze ist.

2.1. Die Theorie sozialer Ungleichheit

Der biologische Ansatz

Vertreter (Moers, Weininger, Heymans, Lersch, Hansen usw.) des biologischen Ansatzes gehen davon aus, daß es natürliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt und begründen so die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Ebenso wird dieser Ansatz zur Begründung der Andersartigkeit der gesellschaftlichen Stellung von Männern und Frauen herangezogen. Dies ist ein rein biologischer Ansatz, der die Tatsache, daß der Mensch ein gesellschaftliches Wesen ist ganz außer Acht läßt.

Gesellschaftlich bedingter Ansatz, mit Ansätzen natürlicher Unterschiede

Dieser Ansatz geht davon aus, daß die bestehenden Unterschiede zwischen Männern und Frauen und die damit verbundene geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ein Resultat bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse sind. Das heißt, daß sich das Verhältnis zwischen Frau und Mann nicht allein durch die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse erklären läßt, sondern Frauen – vielleicht bedingt durch historische Ereignisse oder auch biologische Ansätze – eine Andersartigkeit, die jedoch nicht gleichbedeutend mit Minderwertigkeit ist, zugesprochen wird. Sie sind nicht minderwertig, sondern werden lediglich an den Maßstäben der Männer gemessen und beurteilt. Bebel, Marx und Engels – die wohl bekanntesten Vertreter dieses Ansatzes – lassen der Erklärung der jeweiligen gesellschaftlichen Situation ein kleines Schlupfloch offen, welches zur Erklärung des Unterdrückungsverhältnisses vom Mann zur Frau dient.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Frau - zwischen Berufs- und Hausarbeit
Hochschule
Wirtschaftsuniversität Wien  (Institut für VWL)
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
12
Katalognummer
V12993
ISBN (eBook)
9783638187572
Dateigröße
452 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frau, Berufs-, Hausarbeit
Arbeit zitieren
Kathrin Mössler (Autor:in), 2003, Die Frau - zwischen Berufs- und Hausarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12993

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