Führungsstrukturen, Verhandlungsprozesse und ihre Bezüge zur betrieblichen Praxis


Term Paper, 2003

28 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definition Führung und Führungsstrukturen
2.1 Führung
2.2 Führungsstruktur

3 Überblick über alternative Führungsstrukturen
3.1 Eigenschaftstheorie – Zusammenhang zwischen Führungseigenschaften und Führungsstil
3.2 Abgrenzung verschiedener Führungsstile und Führungsmodelle
3.2.1 Verhaltensgitter von BLAKE & MOUTON
3.2.2 FIEDLERs Kontingenztheorie
3.2.3 Entscheidungsmodell von VROOM & YETTON

4 Definition Verhandlung und Verhandlungsprozess

5 Ursachen alternativer Verhandlungsprozesse
5.1 Konflikt in Verhandlungsprozessen
5.2 Möglichkeiten der Konfliktbewältigung im Verhandlungsprozess

6 Zusammenhang von Führungsprozessen und Verhandlungsstrukturen

7 Darstellung von Führungssituation und Verhandlungs-prozessen am Beispiel einer Arbeitsgruppe
7.1 Die Firma
7.2 Die Firmenstruktur
7.3 Darstellung der Situation
7.4 Beurteilung der Führungssituation und die Qualität der Verhandlungsprozesse
7.4.1 Szenario 1 – Geschäftsführung und Gruppe
7.4.2 Szenario 2 –Gruppenleiter und Gruppe

8 Zusammenfassung

9 Literaturverzeichnis

Anhang

Eidesstattliche Erklärung

Anlagenverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Was beinhalten Führungsstrukturen und wie wirken diese auf Arbeitsgrup­pen und Individuen? Was sind Verhandlungsprozesse und wie können Verhandlungen geführt werden?

Um diese Fragen zu beantworten werden zunächst die Begriffe Führung und Führungsstrukturen näher erläutert, sowie Führungseigenschaften und -stile in verschiedenen Modellen dargestellt. Im folgenden werden verschiedene Verhandlungsprozesse und Möglichkeiten der Konfliktbe­wältigung beschrieben. An einem Beispiel aus der betrieblichen Praxis werden Bezüge zwischen den theoretischen Ansätze und der Realität hergestellt, wobei anhand einer dargestellten Situation verschiedene Füh­rungssituationen und Verhandlungsprozesse betrachtet werden. Der Ab­schluss beinhaltet eine zusammenfassende Schlussbetrachtung.

2 Definition Führung und Führungsstrukturen

2.1 Führung

Der Begriff Führung beinhaltet Aktivitäten, die zur Gestaltung und Steue­rung von Systemen notwendig sind. Führung kann auch als zielbezogenen Einflussnahme bezeichnet werden, bei der Geführte dazu bewegt werden sollen bestimmte Ziele zu erreichen, die sich meist aus den Zielen des Unternehmens ableiten lassen.[1] Weiterhin kann Führung als ein kommuni­kativer Prozess definiert werden der darauf gerichtet ist, das Verhalten von Mitarbeitern in einem Unternehmen zielorientiert zu beeinflussen.[2]

2.2 Führungsstruktur

Unter Führungsstruktur sind Wechselbeziehungen zwischen Vorgesetzten und der zu führenden Gruppe zu verstehen. Diese Interaktionen beinhal­ten die Persönlichkeit des Führers mit seinen Führungseigenschaften (z.B. charakterliche und fachliche Qualitäten), die Persönlichkeitsstruktur der Geführten (z.B. Erwartung und Bedürfnisse in der eigenen Person, der Gruppe und der Person des Führers), den Aufbau und die Funktion der Gruppe in Bezug auf die Firmenstruktur sowie in der Art der Aufgaben (z.B. Erfüllung der Unternehmensziele). Alle diese Interaktionen werden in verschiedenen Führungsmodellen zusammengefasst, welche unterschied­liche, aufeinander abgestimmte Führungsstile und -theorien beinhalten.

3 Überblick über alternative Führungsstrukturen

Das Gebiet der Führung und Führungsstrukturen kann sehr weit gefasst werden und hat eine sehr lange Geschichte. Die ersten Ansätze der Ei­genschaftstheorien sind schon mehr als 2000 Jahre alt. Vor etwa 500 Jahren hat Machiavelli[3] erste Ratschläge zum Führungsverhalten verbrei­tet, welche ihren Einsatz in Großorganisationen wie Kirche und Militär fan­den. Einen Überblick über die Vielzahl der Führungstheorien zeigt die Chronologie, die NEUBERGER in seinem Buch „Führen und geführt wer­den“ zusammengestellt hat.[4]

Da im Rahmen dieser Arbeit nicht auf alle Führungsmodelle eingegangen werden kann, möchte ich mich nur auf einige Theorien beschränken.

3.1 Eigenschaftstheorie - Zusammenhang zwischen

Führungseigenschaften und Führungsstil

Führungsstile sind abhängig von der Person des Führers und seinen Ei­genschaften, den sogenannten Führungseigenschaften. Bei einer Vielzahl von Persönlichkeitsmerkmalen fand man einen korrelativen Bezug zum Führungserfolg sowie zum Erreichen einer Führungsposition, wobei die wichtigsten Befunde wie folgt gruppiert werden können.

(1) Befähigung (Intelligenz, Wachsamkeit, verbale Gewandtheit, Originali­tät, Urteilskraft);
(2) Leistung (Schulleistung, Wissen, sportliche Leistung);
(3) Verantwortlichkeit (Zuverlässigkeit, Initiative, Ausdauer, Aggressivität, Selbstvertrauen, Wunsch sich auszuzeichnen);
(4) Teilnahme (Aktivität, Soziabilität, Kooperationsbereitschaft, Anpas­sungsfähigkeit, Humor);
(5) Status (sozioökonomische Position, Popularität).[5]

Diese Führungseigenschaften spiegeln das grundsätzliche Verhalten des Führers in seiner Person wieder, die Art seines Führungsverhalten jedoch nur in Zusammenhang mit bestimmten Situationen. Die Persönlichkeits­merkmale der Führungskraft sollten aber nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt werden, sondern müssen immer in Bezug auf die Führungssitua­tion und die Interaktionen der zu führenden Gruppe gesehen werden.

Der Führungsstil selbst stellt sich in der Art und Weise der Willensdurch­setzung des Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern dar und kann in seiner Darstellung eindimensional (nur ein einzelnes Beurteilungskrite­rium) oder mehrdimensional sein (mehrere Beurteilungskriterien, wobei gilt: für jedes Kriterium eine Dimension).

3.2 Abgrenzung verschiedener Führungsstile und Führungsmodelle

Die im vorigen Abschnitt genannten Führungseigenschaften finden sich auch in den verschiedenen Führungsstilen wieder. Z.B. wie kooperativ geht der Vorgesetzte mit seinen Mitarbeitern um und bezieht er sie in Ent­scheidungen ein; hat der Vorgesetzte entsprechende Befähigungen, um in bestimmten Situationen nicht zu versagen.

Nachfolgend sind die wichtigsten Führungsstile erläutert, die auch eng mit den Ei­genschaften des Führers zusammenhängen.

- autoritär: der Vorgesetzte entscheidet und setzt sich notfalls mit Zwang durch;
- kooperativ: der Vorgesetzte entscheidet erst nach gemeinsamer Beratung
- demokratisch: die Gruppe entscheidet autonom, der Vorgesetzte integriert lediglich
- passiv: (laissez-faire-Führungsstil) Verzicht auf Durchsetzung eines Führungswillens, Ad-hoc-Entscheidungen, Mangel an Führung
- bürokratisch: Versachlichung und Aufgliederung der Führung und Leitung bei streng hierarchischer Gliederung
- patriarchalisch: der Vorgesetzte entscheidet, „verkauft“ jedoch seine Entscheidung
- partizipativ: die Gruppe entscheidet innerhalb definierter Grenzen

Das Kontinuum „autoritär – demokratisch“ zählt zu den klassischen Füh­rungsstilen, wobei in verschiedenen Abstufungen eine Entscheidungsbe­teiligung der Unterstellten zugestanden wird.[6]

Unterscheiden lassen sich die genannten Führungsstile weiterhin in auf­gabenorientierte und personenbezogene. Bei aufgabenorientierten Füh­rungsstilen steht die zu erbringende Leistung im Vordergrund, in perso­nenbezogenen stehen hingegen die Mitarbeiter im Mittelpunkt. Nach der Ohio-Studie werden diese beiden Richtungen in „Consideration“ und „Initiating strucutre“ gegliedert.[7] „Consideration“ ist das Maß der Zufrieden­heit der Mitarbeiter mit der Führungskraft. „Initiating structure“ bedeutet Aufgabeninitiierung und –strukturierung bzw. Aufgaben- oder Leistungs­orientierung.

[...]


[1] nach ROSENSTIEL 1993

[2] nach OLFERT/STEINBUCH 1990

[3] Machiavelli, Nicolò, italienischer Politiker, Geschichtsschreiber und Dichter,

*1469 in Florenz, U1527 in Florenz

[4] Abbildung 1 im Anhang

[5] ROSENSTIEL/REGNET/DOMSCH 1993

[6] Abbildung 2 im Anhang

[7] In der Ohio-Studie wurde beobachtbares Führungsverhalten von Vorgesetzten beschrieben, gemessen und in seiner Wirkung in bezug auf bestimmte Kriterien des Erfolges analysiert.

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Details

Title
Führungsstrukturen, Verhandlungsprozesse und ihre Bezüge zur betrieblichen Praxis
College
University of Applied Sciences Hamburg  (FB Soziologie)
Grade
1,3
Author
Year
2003
Pages
28
Catalog Number
V12982
ISBN (eBook)
9783638187480
ISBN (Book)
9783638732949
File size
763 KB
Language
German
Keywords
Führungsstrukturen, Verhandlungsprozesse, Bezüge, Führungseigenschaften, Führungsstil, Führungsmodelle, Konflikt, Konfliktbewältigung, Führungssituation, Verhaltensgitter, Gruppenkonflikt, Konfliktdynamik, Verhaltensweisen, Persönlichkeitsmerkmale, Führungserfolg, Beurteilungskriterien, Kontingenztheorie, Entscheidungsmodell, Vroom, Yetton
Quote paper
Annett Schöneich (Author), 2003, Führungsstrukturen, Verhandlungsprozesse und ihre Bezüge zur betrieblichen Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12982

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