Ist die getrennte Hausmüllentsorgung noch aktuell?


Hausarbeit, 2008

27 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Was ist Hausmüll?

2. Historische Entwicklung der Müllentsorgung

3. Rechtlicher Rahmen der Müllentsorgung

4. Pro und Contra der getrennten Hausmüllsammlung
4.1. Kritische Gesichtspunkte zur getrennten Hausmüllentsorgung
4.2. Vergleich getrennter und ungetrennter Hausmüllentsorgung
4.2.1. Technische-ökonomische und ökologische Gesichtspunkte
4.2.2. Das Duale System Deutschland (DSD) und dieAbfallwirtschaft

5. Zusammenfassung

6. Tabellenverzeichnis

7. Abbildungsverzeichnis

8. Bildnachweis

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

1.1. Problemstellung

Die getrennte Hausmüllentsorgung, die seit 1991 in ganz Deutschland eingeführt wurde, erfordert einen hohen Aufwand. Deshalb wird immer wieder sowohl von Fachleuten als auch von Laien vorgeschlagen die getrennte Müllentsorgung abzuschaffen.

Die Arbeit soll untersuchen, ob zum gegenwärtigen Zeitpunkt das allmähliche Abschaffen einer getrennten Hausmüllentsorgung sinnvoll ist.

Anhand von Literaturrecherche und eigenen Schlussfolgerungen soll erörtert werden, welche Vor- und Nachteile die getrennte Müllentsorgung mit sich bringt und welche Probleme sich mit ihrer Abschaffung ergeben würden. Nach einem kurzen historischen Abriss zur getrennten Müllentsorgung wird der rechtliche Rahmen der Müllentsorgung abgesteckt. Das Für und Wider der getrennten Müllentsorgung macht den Hauptteil der Arbeit aus, dabei werden sowohl technische als auch ökonomische und ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Daraus ergeben sich Reformvorschläge für die zukünftige Hausmüllentsorgung.

1.2. Was ist Hausmüll?

Abfälle sind bewegliche Sachen, deren sich der Besitzer entledigen will oder muss. Die gesetzliche Begriffsbestimmung dient dazu Abfälle nach Wertstoffen oder für die Beseitigung zu unterscheiden.

Unter Müll im weiteren Sinne versteht man feste Abfallstoffe von Haushalten und Unternehmen (Brockhaus, 1998).

Der Hausmüll gehört zu den Siedlungsabfällen (Ta Siedlungsabfall [1] ). Der Siedlungsabfall ist ein Oberbegriff für kommunale Abfälle. Er macht etwa 14% des gesamten Müllaufkommens aus (Abb. 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Zusammensetzung des Abfallsaufkommens im Jahr 2005

Der nicht getrennte Hausmüll wird in der sogenannten „Grauen Tonne" gesammelt.

Die Abfallentsorgung ist ein Sammelbegriff, man versteht darunter Verwerten und Beseitigen einschließlich Sammeln, Transportieren von Abfall.

Bei der getrennten Müllentsorgung werden vor allem Papier, Verpackungen (aus Pappe, Glas, Metall, Kunststoff) und kompostierbare organische Abfälle erfasst.

Dem Verbraucher werden in Form von Hol- und Bringsystemen Möglichkeiten gegeben Hausmüll, Sperrmüll (z.B. Schränke) und Gefahrstoffe (z.B. Batterien) die im Haushalt anfallen gesondert zu entsorgen.

Das Abfallaufkommen im privaten Bereich beträgt rund 400 kg/Jahr je Einwohner (vgl. Falkenhain, 2003, S. 384). Dennoch ist dieser kleine Anteil von großem Interesse. Die Siedlungsabfälle / Hausmüll sind sehr heterogen (Tab. 1) und können gefährliche Schadstoffe enthalten. Hieraus kann man ableiten, dass das Müllmanagement mit erheblichen Problemen kämpfen muss.

Die einzelnen Bestandteile des Hausmülls erfordern oft eine abweichende spezifische Behandlung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 Zusammensetzung des Hausmülls, Recyclingquote und recycelbare Mengen

Sowohl der Hausmüll als auch gewerblicher Müll spiegeln unsere Produktionsweise wider. Die Vermeidung von jeglichen Müll wäre der Idealzustand.

Dies wäre nur zu erreichen, wenn Produktion, Vermarktung / Absatz und Verbrauch einen geschlossenen Kreislauf bilden (siehe Kapitel 3). Wenn ökologische Kriterien in der Produktion und beim Produktdesign nicht beachtet werden, kann das Abfallmanagement nur Schadensbegrenzung sein (vgl. Spangenberg, 1996, S. 80).

2. Historische Entwicklung der Müllentsorgung

Bis in die 70iger Jahre gab es in Deutschland kein regionales oder überregionales System zur Beseitigung von Abfällen. Es entstand eine Vielzahl von kleinen Kippen, die größtenteils keine ökologisch sichere Entsorgung des Abfalls garantierte. Probleme mit ungeordneten Müllhalden häuften sich. Die ständig steigende Abfallmenge und die Sensibilisierung der Bevölkerung aufUmweltprobleme machte politisches Handeln erforderlich. Die Vermeidung oder gar Verwertung von Abfällen standen damals noch nicht zur Diskussion (vgl. Von Lersner, 1995).

Erst seit 1986 war der BegriffAbfallvermeidung primäres Ziel der Abfallwirtschaft (vgl. Bilitewski, Härdle, Marek, 1990).

Seit 1990 wurde das Duale System Deutschland eingeführt. 1991 wurde die Verpackungsverordnung erlassen. Seit dieser Zeit werden der Handel und die Industrie verpflichtet Verpackung zurückzunehmen und stofflich zu verwerten. Im Zusammenhang wurde das Duale System Deutschland (Grüner Punkt) geschaffen.

Dieses System ist inzwischen in vielen europäischen Ländern übernommen worden.

Als Folge des Dualen System konnte man das Ansteigen der Hausmüllmengen verhindern (Abb. 2), die Restmüllmengen sanken (Abb.3).[2]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: SR'J. Usch Statstisdies Bundesamt, 1996 und 2000, schnftl Mitteilung

Abbildung 3 Eingesetzte Mengen ausgewählter Abfallgruppen in öffentlichen Entsorgungsanlagen von 1990 bis 1996

3. Rechtlicher Rahmen der Müllentsorgung

Ab den 70igern wurde das enorm gestiegene Müllaufkommen Thema der Öffentlichkeit. Die Politik musste handeln. Aufgrund eines sich langsam gesättigten Marktes wurde versucht durch aufwendige Verpackungen das Interesse des Kunden zu gewinnen (vgl. Bilitewski, Härdtle, Marek, 2000). Die Forderung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ging 1992 von der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro aus. Es geht um eine nachhaltige Entwicklung im ökonomischen, ökologischen und sozialen Bereich. Die nachfolgenden Generationen sollen nicht die Folgen einer umweltgefährdenden Produktion tragen müssen. In Deutschland wurde diese Idee im Kreislaufwirtschaftsgesetz und Abfallgesetz (KrW-/AbfG ) (1994 verabschiedet) festgehalten. Dieses Gesetz ist das Leitgesetz der Abfallabfallwirtschaft.

Das KrW-/AbfG hat zur Aufgabe die Entstehung von Abfall zu vermeiden. Dabei hat vermeiden den Vorrang gegenüber verwerten und beseitigen. Im Bereich des Hausmülls soll Abfallvermeidung durch eine Änderung des Kaufverhalten und des alltäglichen Lebens der Bürger erreicht werden, um einen Erwerb von abfall- und schadstoffarmer Produkte und den Verzicht auf umweltbelastende Erzeugnisse zu fördern.

Das Abfallgesetz befähigt die Städte, Landkreise und Stadtverbände die öffentliche Abfallwirtschaft zu steuern. In kommunaler Selbstverwaltung wird das Einsammeln der Abfälle bestimmt.

Der Einstieg in die Kreislaufwirtschaft wurde 1991 mit dem Erlass der Verpackungs­verordnung geschaffen. Auch hier wird das Prinzip Vermeiden, Verwerten, Beseitigen vorgegeben.

Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist es die Ressourcen zu schonen, indem man Abfälle wieder in den Produktionskreislauf zurückführt, damit werden primäre Rohstoffe eingespart und die Abfallmenge, die nicht weiter verwertbar sind, reduziert sich auf ein Minimum (Abb. 4).

Dem gegenüber werden bei der herkömmlichen Konsumwirtschaft große noch verwertbare Abfallmengen nicht umweltgerecht beseitigt und es müssen zudem immer wieder neuere Ressourcen erschlossen werden, statt die Sekundärrohstoffe in den Abfällen zu nutzen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Schematische Darstellung der herkömmlichen Konsumwirtschaft (links) und der Kreislaufwirtschaft (rechts)

Aus diesem Grund werden zum Beispiel die Verpackungshersteller verpflichtet umweltverträgliche Materialien zur Herstellung einzusetzen. Masse und Volumen der Verpackung sind auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Kostenlos sollen Verkaufs-, Um-, und Transportverpackungen zurückgegeben werden können.

[...]


[1] Zum Siedlungsabfall gehören weiterhin: hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Garten- und Parkabfälle, Sperrmüll, Marktabfälle.

[2] (Uba-Webseite, 22.02.2008): „Die Menge des über die öffentliche Müllabfuhr eingesammelten Hausmülls und der hausmüllähnlichen Gewerbe Gewerbeabfälle (nicht gefährlich), so genannter Restabfälle, lag 1999 bei rund 209 kg/Ew. Im Jahr 2005 waren es 169 kg/Ew. Hinzu kamen 1999 etwa 37 kg/Ew Sperrmüll, 2005 waren es 26 kg/Ew. Zusammen waren es 1999 also 246 kg/Ew, 2005 betrug die Summe 195 kg/Ew. Das entspricht einem Rückgang um 51 kg/Ew oder etwa ein Fünftel."

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Ist die getrennte Hausmüllentsorgung noch aktuell?
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Veranstaltung
Vorlesung Umweltmanagement I
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
27
Katalognummer
V129717
ISBN (eBook)
9783640359745
ISBN (Buch)
9783640359370
Dateigröße
1196 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hausmüll, Abfallentsorgung, Umweltmanagement
Arbeit zitieren
Henry Rechenbach (Autor:in), 2008, Ist die getrennte Hausmüllentsorgung noch aktuell?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129717

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