Weiterbildung in Second Life


Hausarbeit, 2008

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Weiterbildung heute

3. Die Geschichte von Second Life

4. Weiterbildung in Second Life

5. Wird Second Life zur ersten Welt?

1. Einleitung

BMW, die SPD und der Sportartikelhersteller Adidas sind schon „drin“, aber auch immer mehr Universitäten strömen in die zweite Realität der virtuellen Welt. Während sich der Hype um die Parallelwelt allmählich legt, wollen immer mehr Wissenschaftler und Unternehmer die neue Plattform für sich nutzen. Insgesamt gibt es derzeit weit über 100 Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen in Second Life weltweit. Das allein ist schon ein Grund diese näher zu betrachten und den Sinn und Zweck ihres Wirkens zu untersuchen. Dabei erhebt diese Arbeit keineswegs Anspruch auf Vollzähligkeit oder Alleingültigkeit, keines von beiden könnte sie gewährleisten, vor allem unter der Beachtung der heutzutage möglichen kurzfristigen Veränderungen. Allein bei der Lektüre der neuesten Zahlen könnten sich bereits 10 bis 20 weitere Institutionen eingeloggt und aufgebaut haben. Der Andrang ist enorm. Hingegen soll hiermit eine Beschreibung der derzeit gängigen Mittel und Methoden zur pädagogischen Nutzung des Internets erreicht werden. Zu nennen seien etwa verschiedene eLearning-Varianten, -formen und -methoden oder auch der Einsatz so genannter Teletutoren. Aber insbesondere soll sich diese Arbeit mit den Weiterbildungsmöglichkeiten in und um Second Life auseinandersetzen. Angefangen wird hierbei mit einer expliziten Beschreibung und Definition über Sinn, Zweck, Ziel und Aufgaben der heutigen Weiterbildung. Besonderes Augenmerk soll dabei auch auf die Problematik mit informell Erlerntem und der Zertifizierung derartiger Kompetenzen gelegt werden. Folgen wird dem eine kurze Einführung in die Entstehungsgeschichte von Second Life, um danach eine detaillierte Beschreibung einzelner vorhandener Weiterbildungsinstitutionen im zweiten Leben sowie ihrer Vorgehensweisen und Ziele anzufügen. Die Einsatzmöglichkeiten der Weiterbildungsinstitutionen sind mannigfaltig, genau wie im realen Leben. Es ist egal, ob wir Sprachschulen suchen oder unsere kreativen Fähigkeiten ausbauen möchten. Möglich sind auch sehr differenzierte Varianten der Weiterbildung in Bezug auf den Computer und die unzähligen Programme, wie etwa Microsoft Word, Excel, PowerPoint oder ähnliche. Allein daran ist die zu erwartende Tragweite dieser Thematik zu erkennen. Ob das alles die Präsenzveranstaltungen der realen Welt ablösen und wie sonst die Zukunft des Internets, hier speziell auch Second Life, aussehen wird, soll im letzten Abschnitt dieser Arbeit beleuchtet und diskutiert, aber kann natürlich nicht endgültig geklärt, werden. Damit soll der Grundstein eines umfassenderen und detaillierteren Einstiegs in die Thematik von Second Life gelegt werden.

2. Weiterbildung heute

Unter Weiterbildung wird im Allgemeinen das Aneignen von spezifiziertem Wissen im mittleren und höheren Alter verstanden, welches sich allein damit ganz erheblich vom allgemeinen Lernen, hier insbesondere dem Lernen in der Schule, absetzt. Auch grenzt sich die Ausbildung nicht minder deutlich von der Weiterbildung ab, da hier generelles und explizites Wissen erstmals vermittelt wird. Dahingegen erhebt die Weiterbildung den Anspruch auf explizite und detaillierte Vermittlung von Fachwissen, wobei auch unter Fachkreisen nicht schlüssig ist, welche Art und Intensität dieses nun umfasst und welche eben nicht. Strittig ist auch ganz besonders, inwieweit informell erworbenes Wissen gewertet werden soll. Dazu muss definiert sein, was informelles Wissen ist und wie es angeeignet werden kann. In einem sind viele Forscher sich einig, dass ein Großteil unserer heutigen Wissensaneignung über informelles Lernen erfolgt, es wird hierbei von bis zu 70% gesprochen (vgl. dazu Dehnbostel / Molzberger / Overwien 2003; Dohmen 2001). Die Europäische Kommission hat diesbezüglich klar geregelt, inwieweit hierbei unterschieden wird:

„Formales Lernen

Lernen, das üblicherweise in einer Bildungs- oder Ausbildungseinrichtung stattfindet, (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) strukturiert ist und zur Zertifizierung führt. Formales Lernen ist aus der Sicht des Lernenden Ziel gerichtet.

Nicht formales Lernen

Lernen, das nicht in Bildungs- oder Berufsbildungseinrichtung stattfindet und üblicherweise nicht zur Zertifizierung führt. Gleichwohl ist es systematisch (in Bezug auf Lernziele, Lerndauer und Lernmittel). Aus Sicht der Lernenden ist es Ziel gerichtet.

Informelles Lernen

Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) nicht strukturiert und führt üblicherweise nicht zur Zertifizierung. Informelles Lernen kann Ziel gerichtet sein, ist jedoch in den meisten Fällen nichtintentional (oder inzidentell/beiläufig).“

(Europäische Kommission 2001, S. 9, 32f, ähnlich Dohmen 2001)

Damit ist auch gleich ein weiteres Problem des informellen Lernens angesprochen: die Zertifizierung. Denn derzeit wird kaum eine informell erworbene Kompetenz in welcher Form auch immer zertifiziert. Das soll sich aber mit dem Aufbau und der Einführung des Deutschen Qualifikationsrahmens ändern. Der so genannte ProfilPass ist ein Versuch von vielen in diese Richtung, doch bei weitem nicht der einzige und somit muss auch hier erst wieder geklärt werden, was nun in welchem Umfang und Maße wie anzuerkennen ist. Doch diese Arbeit soll sich ausgiebig und ausschließlich mit dem formalen Lernen beschäftigen, denn genau dieses wird durch die verschiedenen Institutionen in Second Life propagiert und soll auch in unterschiedlicher Art und Weise zertifiziert werden. Dies ist natürlich alles abhängig von den einzelnen Weiterbildungsinstitutionen und ihren Angeboten. In vielen Fällen wird hierbei mit klar strukturierten Aufgaben gearbeitet, welche ganz spezielle Fertigkeiten ausbilden und / oder verbessern sollen. Oftmals werden dahingehend auch Workshops angeboten, in welchen die Teilnehmer der Arbeitsgruppe dann zusammen eine ihnen gestellte Aufgabe lösen müssen.

Die Weiterbildung ist weiterhin auch deutlich von der Ausbildung abzugrenzen, da bei der Letzteren zwei entscheidende Unterschiede zu verzeichnen sind. Zum einen ist eine Ausbildung in aller Regel die Basis aller weiteren Ausbildung und beginnt themenspezifisch immer bei null. So kommen wir zu dem Schluss, dass es ohne Ausbildung keine Weiterbildung geben kann, um es überspitzt zu formulieren. Des Weiteren müssen wir den Aspekt der schulischen Zusatz- oder Ergänzungsausbildung während der eigentlichen Ausbildung betrachten. Natürlich kann auch Weiterbildung durchaus schulische Aspekte innehaben, doch sind sie wiederum durch zwei Charakteristika grundverschieden zu den schulischen Anteilen der Ausbildung. Erstens fußt ein schulisches Segment innerhalb der Weiterbildung auf bereits vorhandenem und insbesondere deutlich ausgebautem und vertieftem Wissen oder auch Vorwissen. Und zweitens orientiert sich Weiterbildung oft an den bereits gesammelten Erfahrungen des Lernenden und bezieht diese explizit in den Prozess der Weiterbildung mit ein. Somit können mit Abstand kompliziertere Verfahren und Techniken erlernt werden, welche im Gegenzug aber auch besonders effektiv und / oder kostengünstig sind. Gerade dieser Teil würde Lernende in einer Ausbildung vehement überfordern und begründet somit auch den Einsatz und die Erforderlichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen gleichermaßen.

Nicht außer Acht zu lassen sind dabei auch der Einsatz von Methodik und Didaktik, aber auch der der Technik. Hier bildet sich ein neues Dreigespann heraus, welches es zuvor in diesem Umfang noch nicht gegeben hat. Denn gerade in diesem Bereich der Weiterbildung hat die Wahl der Technik einen enormen Einfluss, sowohl auf die Methodik als auch auf die Didaktik. Wird zum Beispiel die kostenlose Software Skype eingesetzt, so können sich die Teilnehmer einer Weiterbildungsmaßnahme direkt miteinander unterhalten. Dies funktioniert mit mittlerweile schon stark verkleinerten Mikrofonen am PC und den dazugehörigen standardmäßigen Lautsprechern. Somit können die Leiter oder Veranstalter einer Maßnahme ganz direkt Informationen, Instruktionen und weiteres Feedback geben. Aufgrund der enormen Anzahl der Weiterbildungsinstitutionen bei Second Life, sind dementsprechend auch die Varianten der Kombinationen und des Einsatzes von Methodik, Didaktik und Technik zum Teil sehr differenziert.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Weiterbildung in Second Life
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V129339
ISBN (eBook)
9783640356591
ISBN (Buch)
9783640356942
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Weiterbildung, Second, Life
Arbeit zitieren
André Nollmann (Autor:in), 2008, Weiterbildung in Second Life, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129339

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