Stress bei Schichtarbeit


Praktikumsbericht / -arbeit, 2007

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen und Abgrenzungen
2.1. Stress
2.2. Definition Schichtarbeit

3. Praktikumsinstitution

4. Aufgaben während des Praktikums

5. Auswirkungen der Schichtarbeit

6. Empfehlungen, Kritik und Ausblick

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Heutzutage wird das Thema „Schichtarbeit“ immer relevanter für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch die Diskussionen darum werden von mal zu mal hitziger geführt. Auf Schichtarbeit ist derzeit kaum noch zu verzichten, vor allem in der Versorgungswirtschaft oder in Sicherheitsbetrieben. Und auch in anderen Bereichen der Wirtschaft und der Industrie ist diese Form der Arbeit auf dem Vormarsch, will man denn in der vorangehenden Globalisierung noch Schritt halten können. Doch muss man beachten, dass wenn von Schichtarbeit gesprochen wird, eine detaillierte Abgrenzung zu den mannigfaltigen Variationen erfolgen muss. Ich möchte mich hier vor allem auf das Drei-Schicht-System mit Nachtschicht konzentrieren. Auch die traditionellen Anfangszeiten für die einzelnen Schichten (6, 14 und 22 Uhr) müssen überprüft und sorgfältig untersucht werden. Früher wurde mehrfach davon ausgegangen, dass längere Schichtzeiten von ein oder sogar zwei Wochen verträglicher für den menschlichen Organismus wären. Neuere Studien widerlegen allerdings diese alten Annahmen und befürworten das Gegenteil. Empfohlen werden heute Nachtschichten von drei bis maximal fünf Tagen bzw. Nächten am Stück. Jede längere Nachtschicht führt unter anderem zu gefährlichen Schlafdefiziten und Konzentrationsschwächen, welche das Unfallrisiko erheblich steigert. Zudem wirken sich auftretende gesundheitliche Probleme deutlich stärker auf den Biorhythmus aus, als bei der so genannten „Normalarbeit“.

Es gibt nur sehr wenige Menschen, die sich einigermaßen auf den anstrengenden Wechsel zwischen den einzelnen Schichten einstellen können, zumindest laut eigener Aussage. Einige Arbeitgeber würden auch die Einstellung reiner „Nachtarbeiter“ sehr befürworten, da damit ein deutlich geringerer Organisationsaufwand einhergeht. Doch dagegen spricht neben dem gesunden Menschenverstand auch hier erneut und vehement die starke Belastung und Gefährdung der Gesundheit. Aber in einigen Branchen ist dies bereits Realität und auch gar nicht anders denkbar. Man bedenke hier vor allem Wachmänner und ähnliche Berufe in Sicherheitsbetrieben oder auch ganz andere Bereiche wie Zulieferfirmen und anderweitige Versorgungsbetriebe. So ist auch in der hier nähergebrachten Firma Ing.-Holzbau Schnoor die Schichtarbeit schon seit längerem der Normalzustand, vor allem im Sommer zur Hochsaison der Produktion.

2. Definitionen und Abgrenzungen

2.1. Stress

Der Stress-Begriff wird heutzutage sehr vielseitig und oft benutzt, trotzdem wir manchmal gar nicht genau wissen, was er bedeutet. Es gibt verschiedene Definitionen und Arten von Stress, wobei ich hier nur einen kleinen Teil darstellen und erläutern werde. Unterschieden werden zu aller erst vor allem positiver und negativer Stress, auch Eu- und Di-Stress genannt. Eine weitere Abgrenzung bezüglich meiner Arbeit ist nun, dass ich mich bei meinem Praktikum insbesondere auf den negativen Stress konzentriert habe. Eine sehr genaue Definition bieten Dietrich und Walter (1972):

„Stress ist ein aus der Medizin stammender Terminus, der auch in der Psychologie angewendet wird. Er bezeichnet extreme Belastungen, die in einem Organismus Spannung, Störung oder Zerstörung hervorrufen, insbesondere die massiven Angstreaktionen im Gefolge solcher Belastungen. Die Stressursachen können körperlicher und seelischer Art sein [...]. Vor allem durch Dauerbelastung, welche die individuelle Belastungsfähigkeit weit übersteigt, wird eine Alarmreaktion (Notfallsreaktion) hervorgerufen, welche körperliche und seelische Abwehrvorgänge auslöst, um das gestörte Gleichgewicht des Organismus wieder herzustellen. Reichen die aggressiven und regressiven Entlastungs- und Abwehrmaßnahmen nicht aus, dann erfolgt ein Zusammenbruch der psychisch-somatischen Organisation. Die Stresswirkung hängt in starkem Maße vom Grad der individuellen Belastbarkeit ab; diese ist sowohl interindividuell als auch intraindividuell außerordentlich unterschiedlich. Die Stressforschung, welche sich in klinischer und experimenteller Verfahren bedient, wird in engem Zusammenhang mit der Erforschung der Probleme von Überforderung, Deprivation und Frustration durchgeführt.“

Stressoren, die bei der Arbeit auftreten können sind auch hier sehr vielfältig und unterscheiden sich weitergehend noch in subjektive und objektive Arten. Dabei können sie mannigfaltig auftreten, so z.B. als Überstunden, Arbeitsüberlastung, schlechte Arbeitsplatzqualitäten usw. Sowohl die Ausprägung als auch die Intensität variieren dabei z.T. erheblich. Im Falle der Firma Schnoor ergab die Befragung der Mitarbeiter vor allem, dass sie unter der enormen Überbelastung leiden. Untersucht werden sollten dabei unter anderem auch die gesundheitlichen Folgen des Stresses. Befragt wurden die Mitarbeiter bezüglich ihres Wohlbefindens, ihrer körperlichen Zustände, auftretender Krankheitserscheinungen und der Einnahme von Medikamenten.

2.2. Definition Schichtarbeit

Unter dem Begriff „Schichtarbeit“ fasst man alle jene Formen der Arbeitszeitorganisation zusammen, bei denen Arbeit entweder zu wechselnder Zeit (z.B. Wechselschicht) oder zu konstanter, aber ungewöhnlicher Zeit (z.B. Dauer-Nachtschicht) ausgeführt werden muss. Schichtarbeit ergibt sich dabei immer aus der Tatsache, dass die gleiche Tätigkeit zu verschiedenen Abschnitten des Tages und der Nacht von verschiedenen Arbeitnehmern am gleichen Arbeitsplatz verrichtet werden muss. Dies lässt sich durch mannigfaltige Variationen realisieren. Entweder wechselt der Arbeitnehmer in bestimmtem Rhythmus die Zeit, zu der er seine Arbeit ausführt, oder man organisiert die Arbeit in einer Form, bei welcher man die gleichmäßige Besetzung eines Arbeitsplatzes über mehr als 8 Stunden des Tages dadurch erreicht, dass Gruppen von Arbeitern nur am Vormittag, nur am Nachmittag oder nur in der Nacht tätig sind. Diejenigen Gruppen, die bei solchen Arbeitszeitsystemen immer am Nachmittag bzw. immer in der Nacht tätig wären, müsste man auch als Schichtarbeiter bezeichnen, da sie zwar zu gleichbleibenden Zeiten, aber dauernd zu ungewöhnlichen Zeiten tätig sein müssen.

Schichtarbeit muss man damit als eine Arbeitszeitorganisation betrachten, die vor allem in tageszeitlicher Hinsicht wesentlich von der Regelarbeitszeit (Normalschicht) der Durchschnittsbevölkerung abweicht. Als Regelarbeitszeit wird im Allgemeinen eine Verteilung der Arbeitszeit in der Zeit zwischen 6 und 17 Uhr auf der Grundlage der Fünftagewoche und der Vierzigstundenwoche bezeichnet.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Stress bei Schichtarbeit
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V129338
ISBN (eBook)
9783640356584
ISBN (Buch)
9783640356935
Dateigröße
415 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Stress, Schichtarbeit
Arbeit zitieren
André Nollmann (Autor:in), 2007, Stress bei Schichtarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129338

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