Gleichaltrige Kinder und ihre sozialen Beziehungen


Hausarbeit, 2009

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. FORSCHUNGSGESCHICHTE DER FRÜHEN PEER-BEZIEHUNGEN

3. PEER INTERAKTIONEN IN DEN ERSTEN LEBENSJAHREN
3.1 SOZIALE KOMPETENZ
3.2 SOZIALES UND KOOPERATIVES SPIEL
3.3 EINFLUSS DER ELTERN AUF PEER-BEZIEHUNGEN

4. SOZIALE BEZIEHUNGEN IM KINDERGARTEN
4.1 SOZIALE DISTANZ
4.2 SOZIALE HIERARCHIEN
4.2.1 DOMINANZHIERARCHIEN
4.2.2 AUFMERKSAMKEITSSTRUKTUR
4.2.3 KONTAKTSTRUKTUREN UND IHRE SOZIALEN KONSEQUENZEN

5. SOZIALE BEZIEHUNGEN IM GRUNDSCHULALTER
5.1 PEER CULTURE
5.2 ENTWICKLUNGSAUFGABEN
5.3 AUSEINANDERSETZUNGEN
5.4 GRUPPENINFORMATIONEN IN DER GRUNDSCHULE
5.5 ABLEHNUNG DURCH GLEICHALTRIGE
5.6 VORAUSSETZUNGEN FÜR SOZIAL ANGEPASSTES VERHALTEN

6. STUDIE VON LAIREITER UND LAGER (2006)
6.1 FRAGESTELLUNG
6.2 METHODIK UND DESIGN
6.3 ERGEBNISSE

7. LITERATURVERZEICHNIS

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den frühen Peer-Beziehungen als entwicklungspsychologischem Forschungsgegenstand und in diesem Zusammenhang mit dem Lehrbuch der sozialen Entwicklung von Professor Dr. Ulrich Schmidt-Denter, sowie einer Studie von Laireiter und Lager (2006) zu der Fragestellung nach dem Zusammenspiel zwischen sozialen und individuellen Parametern bei Kindern.

2. Forschungsgeschichte der frühen Peer-Beziehungen

Laut Rosenblum & Lewis (1975, zit. nach Schmidt-Denter, 2005) wird der Begriff „Peer-Beziehungen“ als eine Interaktion zweier Partner definiert, deren Entwicklungsstand gleich ist. Die Forschungsgeschichte ebendieser Peer-Beziehungen ist durch die kognitive Wende geprägt worden, da das Egozentrismus-Theorem von Piaget fälschlicherweise so interpretiert wurde, dass Kleinkinder aufgrund mangelnder Kompetenzen kaum sozialen Austausch betreiben. So gab es in den 1920er und 1930er Jahren einige Beobachtungsstudien, die grobe Informationen über die soziale Entwicklung und die Spannweite sozialer Beziehungen zwischen Kleinkindern lieferten und erst in den 1970er Jahren wurde wieder an diese Forschungsansätze angeknüpft.

3. Peer-Interaktionen in den ersten Lebensjahren

3.1 Soziale Kompetenz

Sozial kompetente Kinder besitzen einerseits die Fähigkeit, sich effizient mit ihrer sozialen Umwelt auseinanderzusetzen und andererseits die Fähigkeit, diese Wirkungen durch sozial akzeptiertes Verhalten zu erzielen. Beispielsweise gilt ein Kind als sozial kompetent, wenn es Kontakte initiiert und aufrechterhalten kann oder bei Auseinandersetzungen in der Lage ist, Lösungen zu finden.

Diese Kategorien sind sehr schwierig zu operationalisieren und so fassten Vandell & Wilson (1982, zit. nach Schmidt-Denter, 2005) Merkmale der sozialen Kompetenz unter „social skills“ zusammen, die adäquat definiert werden mussten. Die Operationalisierung gelang nur durch die Erstellung eines Verhaltensprofils.

Der soziale Anpassungsprozess umfasst fünf Stufen. Auf der ersten Stufe steht das Entschlüsseln eines sozialen Stimulus gefolgt von der Interpretation des Stimulus. Danach erfolgt eine Suche nach einer angemessenen Antwort und die Evaluation und Bewertung der Antwort. Auf der fünften Stufe steht das Ausführen der Antwort. Der Entwicklungsfortschritt der Kinder zeigt sich in den ersten zwei Lebensjahren.

Das Ziel einer sozialen Verhaltensweise ist die Kontaktaufnahme und die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer sozialen Reaktion, jedoch ist die Untersuchung des Sozialverhaltens von Kindern in den ersten zwei Lebensjahren schwierig, da die Handlungsabsichten noch nicht verbalisiert werden können. So führte man das Kriterium des Blickkontaktes ein, das als Handlungsabsicht zur sozialen Interaktion gedeutet wird. Es zeigte sich, dass bereits Säuglinge im Alter von zwei Monaten Blickkontakt zu anderen Kindern aufnehmen.

Es gibt jedoch einige Erfolgsbedingungen für Sozialkontakte, wie etwa die zeitliche Abstimmung, also wann die Erregung der Aufmerksamkeit erfolgt, sowie Form und Inhalt des Kontakts, wie die Übereinstimmung mit aktuellen Interessen und die Abwechslung von Agieren und Reagieren. Den Affekten wurde ebenfalls eine wichtige Funktion zugeschrieben, denn Lächeln signalisiert eine spielerische Interaktion.

3.2 Soziales und Kooperatives Spielen

Das soziale Spiel baut auf der Interaktion auf und positive Affekte sind wichtige Kennzeichen des Spiels. Goldmann & Ross (1978, zit. nach Schmidt-Denter, 2005) unterscheiden zwischen drei Spieltypen im Kleinkindalter: den imitativen Spieltyp, zu dem wechselseitiges Berühren, sowie Lachen und nachahmende Lautäußerungen gehören, den komplexen Spieltyp , der eine komplementäre Rollenverteilung beinhaltet und den Spieltyp, bei dem die Kinder reziproke Rollen einnehmen (beispielsweise Jäger und Gejagter). Das Spiel zeigt die Breite der sozialen Kompetenzen im Kleinkindalter und umfasst sechs soziale Anforderungen (Eckermann & Stein, 1982, zit. nach Schmidt-Denter, 2005): Zu Beginn steht die Einigung über den Gegenstand, die der Einigung über den Umgang mit diesem voran geht. Weitere Anforderungen sind die Bewältigung der zeitlichen Struktur (beispielsweise das Finden eines gemeinsamen Rhythmus) und die Bewältigung von Spielunterbrechungen um das Spiel nicht frühzeitig zu beenden. Die letzten beiden Anforderungen stellt die Kommunikation über gemeinsame Bemühungen dar, sowie ein Thema- oder Gegenstandswechsel. Das kooperative Spiel hat vielseitige Funktionen. Zum einen lehrt es, dass soziale Interaktion durch Regeln gesteuert wird und fördert die kognitive Entwicklung. Zum anderen dient es als Medium zum Spracherwerb und ermöglicht das Einüben von Rollen. Es erleichtert desweiteren das Lernen prosozialen Verhaltens und ist wichtig für die Konstruktion sozialer Schemata beim Kind. Mehrere Studien belegen, dass Freundschaftsbeziehungen komplexe Interaktionsformen begünstigen.

3.3 Einfluss der Eltern auf Peer-Beziehungen

Die Eltern bestimmen das Umfeld und die Nachbarschaft, außerdem arrangieren und organisieren sie die Sozialkontakte ihrer Kinder. Sie beraten ihre Kinder, wer als Freund geeignet ist und wer nicht. Außerdem haben sie eine Modellwirkung für ihre Kinder, die Interaktionsmuster und Freundschaftswahlen imitieren. Letztendlich sind die Eltern die Basis für Peer-Kontakte, denn sie geben die notwenige Sicherheit zur Exploration der sozialen Umwelt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Gleichaltrige Kinder und ihre sozialen Beziehungen
Hochschule
Universität zu Köln
Veranstaltung
Seminar Sozial-emotionale Entwicklung
Note
2,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
13
Katalognummer
V129166
ISBN (eBook)
9783640355860
ISBN (Buch)
9783640356218
Dateigröße
428 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gleichaltrige, Kinder, Beziehungen
Arbeit zitieren
Julia-Doreen Metzner (Autor:in), 2009, Gleichaltrige Kinder und ihre sozialen Beziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129166

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