Die Bedrohung des Westfrankenreiches unter Karl dem Kahlen durch äußere Mächte


Hausarbeit, 2001

18 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Die Auseinandersetzungen
1. Mit den Bretonen
A.. Die I. Phase
B.. Die II. Phase
2. Mit den Wikingern
A. Die Überfälle der Wikinger in den 40ern
B. Die Überfälle der Wikinger in den 50ern
C. Die Überfälle der Wikinger in den 60ern

III. Die Maßnahmen
1. Gegen die Aufstände der Bretonen
A. Die Verhandlungen Karls mit seinen Brüdern Ludwig dem Deutschen und Lothar, die Bretonen nicht gegen ihn aufzuwiegeln
B. Militärische Versuche, die Revolten der Bretonen zu unterbinden
C. Die Zugeständnisse Karls an die Bretonen
D. Umbesetzungen der Magnaten an der bretonischen Grenze
2. Gegen die Wikingerüberfälle
A. Karl der Kahle kauft sich mit dem Dänengeld von den Wikingern frei
B. Karls Versuche, dem Wikingerproblem militärisch entgegenzutreten
C. Karls Verbündete außerhalb des Reiches

IV. Schlussbetrachtung

V. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Verdun. Im Juli 843 wird ein 3jähriger Krieg um das Erbe Ludwig des Frommen, der zwischen Lothar auf der einen und Ludwig dem Deutschen sowie Karl dem Kahlen auf der anderen Seite tobte und am 24 Juni 841 bei der Schlacht von Fon- tenoy seinen Höhepunkt hatte, mit einem Vertrag beendet. Das Frankenreich wird dreigeteilt. Ludwig erhält den östlichen Teil, Lothar den mittleren und Karl den westlichen. Doch das Frankenreich hat schwer unter dem Erbfolgekrieg gelitten. Äußere Mächte sahen ihre Chance, sich an der Schwäche des Reiches zu berei- chern. Von allen Seiten fallen sie ins Reich ein. Von Osten Slawen, von Norden Wikinger, von Süden Sarazenen, aus dem Westen Muslime[1] und aus dem Nord- westen Bretonen.[2] Karl der Kahle und sein Westfrankenreich hatten vor allem unter den Angriffen von Wikingern und Bretonen zu leiden. Die Gründe, warum das Reich so unter den Angriffen leiden musste sind unterschiedlich. Zum einen lag es an der geographischen Gegebenheit, da es durch seine langen Küsten für die Wikinger eine leichte Beute darstellte. Zum anderen hatte das Reich viele in-

nenpolitischen Probleme und verfügte über einen nur gering vorhandenen inneren Zusammenhalt.

Diese Arbeit soll untersuchen, mit welchen Mitteln Karl versuchte, Herr dieser Probleme zu werden, und Auskunft über die Effektivität der Versuche geben. Aufgebaut ist sie in drei Teile. Der erste Teil soll die Konflikte zwischen Karl und den Wikingern bzw. Bretonen darlegen. Der Zweite die Maßnahmen zur Abwehr dieser und im dritten Teil eine Bewertung vorgenommen werden.

Der Arbeit zur Grunde liegen die Werke von Nelson Charles the Bald, Charles the Bald; Court and Kingdom von Gibson und Nelson sowie von Smith Province and Empire zu Grunde .

II. Die Auseinandersetzungen

II.1. Mit den Bretonen

II.1.A. Die I. Phase

Die Auseinandersetzungen Karls mit den Bretonen teilen sich in zwei Epochen auf. Die erste Epoche dauerte von 843 bis 851.[3] Die Bretonen wurden während dieser Zeit von Nominoe geführt. Nominoe war unter Karls Vater Ludwig dem Frommen in der Bretagne missi, sah sich nach dessen Tod 840 aber nicht mehr an die karolingische Herrschaft gebunden. Während des Krieges um das Erbe Lud- wigs schwörte Nominoe Karl 841 die Treue.[4] Im Sommer 843 fiel Nominoe wie- der von Karl ab. Karl schaffte es bis zum Tod Nominoes 851 nicht, ihn wieder für sich zu gewinnen. Unterstützung fand Nominoe in Lambert, Pippin II. und Karls Halbbruder Lothar. Lambert fiel schon im März 843 mit bretonischer Unterstüt- zung in Nantes ein. Im folgenden Jahr griffen sowohl Lambert als auch Nominoe Städte in Neustrien ein.[5] 845 wurde Redon zum Schauplatz einer Schlacht zischen Karl und Nominoe. Nach einer fast vierjährigen Waffenpause zwischen Karl und Nominoe, wurden die Feindseeligkeiten 489 wieder aufgenommen. Während der mehrjährigen Auseinandersetzungen starb Nominoe zu Beginn den Jahres 851. An seine Stelle trat sein Sohn Erispoe. Gegen Ende des gleichen Jahres wurden die Feindseligkeiten mit den Bretonen für die nächsten [6] Jahre beendet. Die Aufstän- de im Westen Neustriens dauerten allerdings noch bis 852 an, und wurden erst durch den Tod Lamberts beendet.

II.1.B. Die II. Phase

Von 857 bis 863 dauerte die zweite Phase der Auseinandersetzungen.[6] In dieser Zeit wurden die Bretonen von Salomon geführt. Diese Phase zeichnete sich aller- dings durch einen anderen Charakter aus als die von 843-851. Es handelte sich hierbei um einen allgemeinen Aufstand des Adels in Neustrien gegen Karl. Dieser Aufstand fand aber unter großer Beteiligung der Bretonen unter Salomon statt. Die Allianzen, ob gegen oder für Karl wechselten fast jährlich. Beteiligt an allen gegen Karl gerichtet Aktionen war Salomon. Zuerst vertrieb Salomon mit Unter- stützung des Adels Neustriens Karls Sohn Ludwig den Stammler aus seinem Un- terkönigtum, dann schloss er sich 859 der Rebellion Roberts des Starken von An- jou im Loiretal an, und schließlich unterstütze er auch den Aufstand Ludwig des Stammlers gegen seinen Vater.

II.2. Mit den Wikingern

II.2.A. Die Überfälle der Wikinger in den 40ern

Schon seit Anfang der 40er Jahre machten sich die Wikinger die Schwäche des Reiches durch den Krieg zwischen den Enkeln Karl des Großen zu Nutze. In 841 plünderten sie Rouen, ein Jahr später Quentovic und in 843 Nantes. Auch nach- dem Karl der Kahle durch den Vertag von Verdun den westlichen Teil des Rei- ches erhielt, wurden die Überfälle lokaler Wikingerfürsten auf Reichsteile nicht eingestellt. Die militärische und politische Schwäche des noch jungen Karls be- günstigte die Wikinger. Gegen Ende der Jahres 844 konnten Wikinger einen Raubzug die Garonne entlang bis nach Toulouse unternehmen, ohne auf Gegen- wehr zu stoßen.[7] Noch im selben Jahr wurde auch die Bretagne von Wikinger- überfällen heimgesucht.

[...]


[1] Die Muslime aus Cordoba fielen nur einmal 841/842 unter Musa ins Frankenreich ein. Später unterstützten sie Karl im Kampf gegen Pippin II. in Aquitanien. Vgl. Nelson, Janet L.; The reign of Charles the Bald: a survey; in Gibson, Magret T.; Nelson, Janet L.; Charles the Bald; Court and Kingdom; Oxford 31990; S. 5. und Nelson, Janet L.; Charles the Bald; New York 1992.

S. 136,150,162.

[2] Die Bretonen gehörten zwar offiziell zum Frankenreich und der damalige Bretonenführer Nomi-

noe fungierte in der Bretagne auch als missi unter Ludwig dem Frommen. Aber gerade in den Jahren unter Karl dem Kahlen bildete sich ein unabhängiges Königtum Bretagne heraus. Auch in der damaligen Zeit wurde die Bretagne als unabhängiges Königtum angesehen. Vgl. Davies; On the distribution of political power in Brittany in the mid-ninth century; S. 99-104.

[3] Vgl. Smith, Julia M.; Province and Empire; Brittany and the Carolingians; Cambridge 1992; S. 89.

[4] Vgl. Ebd. S. 93.

[5] Vgl. Ebd. S. 95.

[6] Vgl. Ebd. S. 89.

[7] Vgl. Nelson; a survey; S.6.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Bedrohung des Westfrankenreiches unter Karl dem Kahlen durch äußere Mächte
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Institut für Mittelalterliche Geschichte)
Note
2,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V12854
ISBN (eBook)
9783638186476
Dateigröße
469 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bedrohung, Westfrankenreiches, Karl, Kahlen, Mächte
Arbeit zitieren
Thomas Löwer (Autor:in), 2001, Die Bedrohung des Westfrankenreiches unter Karl dem Kahlen durch äußere Mächte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12854

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