Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg


Seminararbeit, 2009

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Gliederung

A. Einleitung: Vorstellung des Themas und Ausblick auf den Verlauf der Arbeit

B. Hauptteil: Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg
I. Der Verlauf des Ersten Weltkrieges
II. Die Situation an der Front 1918
III. Das Eingeständnis der deutschen Niederlage
IV. Die Novemberrevolution und die „Dolchstoßlegende“
V. Der Vertrag von Versailles
VI. Die Folgen des Vertrags von Versailles

C. Schluss: Zusammenfassung der Ereignisse und Schlussbetrachtung

D. Bibliographie

A. Einleitung

Der Erste Weltkrieg, der im August 1914 begann, sollte weitreichende Folgen für die Deutschen und ihre weitere Geschichte haben.

Den Kriegsbeginn prägte das Bild einer einheitlichen deutschen Euphorie, welcher sich niemand entziehen konnte.

Doch muss man diese Darstellung deutlich korrigieren, da dieser nationale Rausch hauptsächlich die kleine Schicht des Bildungsbürgertums und die Eliten erfasste, während die ländlichen bzw. bäuerlichen Regionen meist aber von Angst und Skepsis beherrscht wurden[1].

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, dem letzten der drei Einigungskriege, hatte man wohl die große Hoffnung, mit einem schnellen Angriffskrieg eine rasche Entscheidung herbeiführen zu können.

Dass dieser Plan schon einen Monat nach Kriegsbeginn verworfen werden würde und es zu einem verlustreichen Stellungskrieg kommen würde, damit hatten wohl die wenigsten Deutschen gerechnet.

Von der Obersten Heeresleitung hörte man ausschließlich positive Berichte von der Front und das deutsche Volk, aber auch die Reichsleitung blieben lange im Unklaren über den tatsächlichen Verlauf des Krieges.

Der Schock der plötzlichen Niederlage im September 1918 traf ganz Deutschland völlig unvorbereitet und hatte eine tiefe Bestürzung zur Folge, von welcher es sich in den folgenden Jahrzehnten nicht so schnell erholen sollte.

Zu Beginn der Arbeit soll ein kurzer Überblick über den Verlauf des Ersten Weltkriegs gegeben und die Situation an der Front 1918 beschrieben werden.

Danach folgen das Eingeständnis der deutschen Niederlage und die Revolution, welche durch die plötzliche Wendung des Krieges entstanden war.

Der Vertrag von Versailles und seine schwerwiegenden Folgen auf das deutsche Volk werden am Ende ausführlich analysiert.

Zum Schluss wird nach einer kurzen Zusammenfassung der Ereignisse Aufschluss darüber gegeben werden, wie nationalistische und rechte Gruppierungen die „Dolchstoßlegende“ und die „Kriegschuldlüge“ schürten und wie diese so großen Einfluss auf die deutsche Öffentlichkeit nehmen konnten.

B. Hauptteil

I. Der Verlauf des Ersten Weltkrieges

Zu Beginn soll nun ein kurzer Überblick über den Verlauf des Ersten Weltkrieges gegeben werden, um die Nachkriegssituation in Deutschland verständlicher zu machen.

Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand, am 28. Juni 1914 in Sarajewo, gilt allgemein als direkter Auslöser des Krieges.

Nach der deutschen Julikrise sahen viele Deutsche nun die Möglichkeit mit einem schnellen Offensivkrieg eine rasche Lösung der angestauten Probleme herbeiführen zu können[2].

Doch schon zu Kriegsbeginn befanden sich die Ententemächte im eindeutigen Vorteil gegenüber den Mittelmächten.

Sie verfügten im letzten Friedensjahr über 28 Prozent aller weltweiten Industriekapazitäten, während die Mittelmächte lediglich 19 Prozent für sich beanspruchen konnten.

Auch die Anzahl der verfügbaren Soldaten zeigte eine klare Überlegenheit der Ententemächte auf.

Den 6,323 Millionen Soldaten Deutschlands und Österreich-Ungarns standen rund 9,292 Millionen Russlands, Frankreichs, Großbritanniens, Serbiens und Montenegro gegenüber[3].

Folglich mussten die Mittelmächte auf einen schnellen Sieg bauen, da sie für eine längere Auseinandersetzung nicht gerüstet waren.

Doch diese Hoffnung wurde schon im September 1914 nach der Marneschlacht gänzlich getrübt, nachdem ein rascher Sieg der deutschen Armee verhindert worden war und die Westfront somit in einem Stellungskrieg erstarrte.

Die Alliierten gewannen dadurch die Zeit, ihre überlegenen, aber größtenteils noch nicht einsatzbereiten Ressourcen zu organisieren[4].

Als im Jahre 1917 schließlich auch die USA in den Krieg eintraten, verschob sich das Gewicht noch deutlicher zu Gunsten der Alliierten.

II. Die Situation an der Front 1918

Trotz dieser Gewichtsverlagerung schien die Lage für das Deutsche Reich und seine Verbündeten nicht so ungünstig zu sein, wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte.

Durch die Oktoberrevolution in Russland konnten die Deutschen der neuen bolschewistischen Regierung am 2. März 1918 den Frieden von Brest-Litowsk aufzwingen und somit die Ostfront entlasten[5].

Eine letzte Großoffensive an der Westfront sollte nun eine schnelle Entscheidung zu Gunsten der Mittelmächte herbeiführen.

Die Franzosen und die Engländer sollten eine vernichtende Niederlage erleiden, noch ehe die Truppen der USA voll einsatzfähig waren[6].

Die geplante Offensive an der Westfront entfachte das deutsche Machtgefühl aufs Neue und die Resignation, welche im Heer und der Bevölkerung vorherrschte, wurde noch einmal in Euphorie und Siegeserwartungen umgewandelt[7].

Ende März war es schließlich soweit und der Vorstoß der deutschen Truppen verzeichnete die ersten Geländegewinne.

Doch schon bald kam die Offensive ins Stocken und alle Versuche der Deutschen, einen Durchbruch zu erzwingen, blieben erfolglos[8].

Zwar war die deutsche Armee etwa 60 Kilometer vorgedrungen, doch konnte über diese weite Distanz kein ausreichender Nachschub geleistet werden[9].

Der 8. August 1918 ging als „schwarzer Tag“ in die deutsche Geschichte ein, als die alliierten Divisionen bei Amiens einen Großangriff durchführten und die deutschen Linien durchbrachen.

[...]


[1] Vgl. Bauer, Kurt: Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Wien, Köln, Weimar 2008.

S. 53

[2] Vgl. Bauer, Kurt: Nationalsozialismus. S. 53-54

[3] Vgl. Kolb, Eberhard: Der Frieden von Versailles. München 2005. S. 11

[4] Vgl. Kolb, Eberhard: Der Frieden von Versailles. S. 12

[5] Vgl. Grevelhörster, Ludger: Kleine Geschichte der Weimarer Republik 1918-1933. Ein problemgeschichtlicher

Überblick. Münster 2002. S.9

[6] Vgl. Kolb, Eberhard: Der Frieden von Versailles. S. 14

[7] Ebd.

[8] Vgl. Grevelhörster, Ludger: Kleine Geschichte der Weimarer Republik. S. 10

[9] Vgl. Burleigh, Michael: Die Zeit des Nationalsozialismus. Eine Gesamtdarstellung. Frankfurt a. Main 2000. S. 49

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Note
2
Autor
Jahr
2009
Seiten
12
Katalognummer
V128227
ISBN (eBook)
9783640352470
ISBN (Buch)
9783668146006
Dateigröße
450 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutschland, Ersten, Weltkrieg
Arbeit zitieren
Christian Lübke (Autor:in), 2009, Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128227

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