Der Amerikanische Traum: Wo er her kommt und was ihn ausmacht


Hausarbeit, 2009

27 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Der Amerikanische Traum: Einleitung

2. Die Entstehungsgeschichte des amerikanischen Traums
2.1. El Dorado und Brave New World: Der mythische Traum
2.2. A City upon a Hill: Der religiöse Traum
2.3. Life, Liberty, and the pursuit of Happiness: Der politische Traum

3. Konstitutive Elemente des amerikanischen Traums
3.1. Freiheit und Gleichheit
3.2. Die amerikanische Frontier
3.3. Manifest Destiny
3.4. Melting pot
3.5. Der Erfolgmythos

4. Traum oder Albtraum? Schlussbetrachtung und Ausblick

Literaturverzeichnis

1. Der Amerikanische Traum: Einleitung

Der Begriff American Dream ist in seiner Bedeutung ebenso vage wie ambivalent,[1] auch wenn seine häufige Verwendung in Verbindung mit dem bestimmten Artikel ein eindeutig definiertes Phänomen suggeriert. Gleichwohl ist der amerikanische Traum wesentlicher Bestandteil der nationalen Identität und Symbol des amerikanischen Selbstverständnisses.[2] Bereits das von Thomas Jefferson in der Unabhängigkeitserklä-rung formulierte, gottgegebene Recht des Menschen auf "Life, Liberty, and the pursuit of Happiness"[3] kann als eine Urform des amerikanischen Traums gesehen werden, auch wenn sich der Begriff zum ersten Mal erst über 150 Jahre später bei James Trus-low Adams findet.[4] Dieser spricht 1931 in seinem Buch The Epic of America von dem "American dream, that dream of a land in which life should be better and richer and ful­ler for every man, with opportunity for each according to his ability or achievement."[5]

Truslows Definition zufolge scheint sich der amerikanische Traum im Kern auf die Hoffnung eines besseren und glücklicheren Lebens für alle Menschen jeglicher sozia-ler, ethnischer und religiöser Herkunft zu beziehen. Hierauf deuten auch zahlreiche Aussagen berühmter Amerikaner. So stellt Richard Nixon die materielle Komponente des Traums heraus und nennt "full employment, better housing, excellence in educati­on; in rebuilding our cities and improving our rural areas; in protecting our environment and enhancing the quality of life" als zentrale Elemente. Ronald Reagan erinnert an die Einzigartigkeit des amerikanischen Volkes und hebt den Sonderstatus hervor, welcher den USA in der Welt zukomme. Amerika sei "too great a nation to limit (them)selves to small dreams." Jesse Jackson und Martin Luther King träumen von Freiheit und Gleichheit für alle Bürger, insbesondere für die afroamerikanische Bevölkerung.[6] Und Bill Clinton betont die universelle Gültigkeit des amerikanischen Traums, welcher jeden Bürger am Erfolg partizipieren lasse, solange er hart und rechtschaffen arbeite.[7]

Wohl ist der amerikanische Traum durch diese subjektiven Meinungen nur unzurei-chend definiert und insbesondere die Aussagen der amerikanischen Präsidenten müs-sen sicherlich teilweise als politische Wahlkampf-Phrasen gewertet werden. Allerdings verdeutlichen obige Begriffsverwendungen zum einen, dass der amerikanische Traum von unterschiedlichen Generationen ganz verschieden ausgelegt wurde, und zum an- deren, welch fundamentale Bedeutung ihm in der amerikanischen Gesellschaft zu-kommt. Es handelt sich beim Amerikanischen Traum offensichtlich um ein äußerst wichtiges, doch auch sehr komplexes Phänomen, welchem wir durch Betrachtung un-terschiedlicher Interpretationen nur ungenügend Rechnung tragen.

Nicht weniger problematisch ist der Versuch, sich dem amerikanischen Traum über synonym verwendete Begriffe zu nähern. Ergebnis einer solchen Betrachtung ist eine Aneinanderreihung nahezu sämtlicher Aspekte der amerikanischen Gesellschaft, an-gefangen von Teilaspekten des amerikanischen Traums wie equal opportunity oder in­dividual success bis hin zu ähnlich umfassenden und vagen Konzepten wie American creed, American destiny oder American way of life, mit denen der amerikanische Traum häufig gleichgesetzt wird. Es scheint, als kennzeichne es den amerikanischen Traum, dass eine Definition, die über eine Aufzählung solcher Aspekte hinausgeht, nicht möglich ist und lediglich zu einer Verwässerung seiner Bedeutung führt.[8]

Andererseits mag gerade in dieser Ungreifbarkeit der Reiz des Traums begründet lie-gen. Hierauf verweist Cullen, wenn er sagt: "The American Dream would have no dra­ma or mystique if it were a self-evident falsehood or a scientifically demonstrable prin­ciple. Ambiguity is the very source of its mythic power."[9] In jedem Fall ist der amerika-nische Traum ein allgegenwärtiges Phänomen, dessen Faszination, Entstehungsge-schichte und einzelne Elemente es im Folgenden zu ergründen gilt.

2. Die Entstehungsgeschichte des amerikanischen Traums

Wenngleich es schwierig scheint, den amerikanischen Traum zu definieren, ist es doch möglich, verschiedene Entwicklungen aufzuzeigen, die zu seiner Entstehung beigetra-gen haben. Nach Freese basiert der Mythos auf drei Konzepten: (1) Der mythischen Vorstellung Amerikas als einem zweiten El Dorado[10]; (2) der religiösen Vorstellung Amerikas als einem Neuen Jerusalem; und (3) der politischen Vorstellung Amerikas als einem Land, in dem Tyrannei und Unterdrückung durch Gleichheit, Freiheit und Brü-derlichkeit abgelöst werden.[11]

2.1. El Dorado und Brave New World: Der mythische Traum

Der mythischen Auffassung des amerikanischen Traums zufolge ist Amerika ein Land der Neuanfänge und unbegrenzten Möglichkeiten und ein El Dorado des Überflusses und der Reichtümer. Diese Vorstellung ist wesentlich durch europäisches Gedanken-gut geprägt und kommt in Wunschvorstellungen wie der Insel Atlantis, der Terra Re-promissionis oder der Utopia zum Ausdruck. Bevor Amerika als Kontinent entdeckt wurde, existierte daher bereits ein "America of the mind"[12], welches mit der Entdeckung eines neuen Kontinents im Westen eine geeignete Projektionsfläche fand.

Die Glorifizierung Amerikas als "brave new world" und zweites Paradies auf Erden wurde vorangetrieben von verheiF&ungsvollen Nachrichten aus der Neuen Welt. So vergleicht bereits Christoph Kolumbus in einem seiner Reiseberichte Amerika mit ei-nem "irdische(n) Paradies" und Captain John Smith schildert Virginia als ein "fruitful and delightful land", welches einen idealen Lebensraum biete: "(H)eaven and earth ne­ver agreed better to frame a place for man's habitation." In einer berühmt gewordenen Aussage William Penns zu Pennsylvania heiF&t es: "The air is sweet and clear, the hea­vens serene." Und Thomas Morton schreibt: "For mine eyes t'was Nature's masterpie­ce. [...] If this land be not rich, then is the whole world poor."[13]

Gleichwohl gab es durchaus auch kritische Schilderungen, die von Elend, Krankheit und Tod berichteten.[14] Diese negativen Berichte wurden anfangs jedoch aus mindes-tens zwei Gründen weitgehend ignoriert:[15] Zum einen löste die Entdeckung eines in weiten Teilen unbesiedelten und in den Augen der Europäer unzivilisierten Landes ein bis dato einzigartiges Besitzdenken aus. Zwar war Amerika nicht das erste Land, wel-ches Europa mit kulturellen Unterschieden konfrontierte. Doch während die Europäer bei ihren Begegnungen mit fremden Völkern in der alten Welt lediglich den Status von Gästen innehatten, fiel ihnen jetzt der Status von Entdeckern zu, und diese Tatsache implizierte ein gewisses Eigentumsrecht. "America, having been uncovered and, in a sense, 'given to them' by their own initiative, seemed to be theirs to expropriate and to define."[16] Zum anderen hatten viele der ersten Siedler Europa nicht freiwillig verlassen, sondern kamen aus Angst vor Hunger, Armut und drohenden Kriegen oder um ihrer politischen oder religiösen Verfolgung zu entfliehen.[17] Die Neue Welt bot für sie einen Zufluchtsort, und glücklich, dort angekommen zu sein, verherrlichten sie das Land als ihre neue Heimat. Zu diesem Fazit gelangt auch Robert Beverly, der in seinem Buch The History and Present State of Virginia die Eindrücke der ersten Siedler in Virginia folgendermaßen zusammenfasst:

Being over-pleased with their Profits, and finding all Things there entirely new, and surprizing; they gave a very advantageous Account of Matters; by repre­senting the Country so delightful, and desirable; so pleasant, and plentiful; the Climate, and Air, so temperate, sweet, and wholsome; the Woods, and Soil, so charming, and fruitful; and all other Things so agreeable, that Paradice it self seem'd to be there, in its first Native Lustre.[18]

Auf diese Weise entstand die weit verbreitete Vorstellung von Amerika als einem idylli-schen, unschuldigen und pastoralen Land, welche in starkem Kontrast zum dekaden-ten und verstädterten Europa stand. In den folgenden Jahrzehnten veranlasste dieser Mythos Millionen Flüchtlinge dazu, ihr Glück in der Neuen Welt zu suchen. Mit den Immigranten kam auch der Wunsch nach religiöser, politischer und wirtschaftlicher Freiheit ins Land, welcher sich später in der religiösen sowie soziopolitischen Konzep-tualisierung des amerikanischen Traums wiederfinden sollte. Insofern begründet die frühe Mythologisierung Amerikas durch die Europäer jene dominante religiöse und so-ziopolitische Dimension, welche den amerikanischen Traum bis heute kennzeichnet.

2.2. A City upon a Hill: Der religiöse Traum

Die religiöse Tradition sah Amerika als ein neues Kanaan[19], in welchem Gottes auserwähltes Volk ein zweites Jerusalem errichten werde. Im Gegensatz zur mythischen Vorstellung, welche im 16. Jahrhundert insbesondere Abenteurer auf den Plan rief, die in ihrem Entdeckerdrang freiwillig die gefährliche Reise nach Amerika antraten, waren es im 17. Jahrhundert vorwiegend als religiöse Dissidenten verfolgte Puritaner[20], die in Amerika einen Ort zu finden hofften, an dem sie ihren Glauben frei leben konnten.

Der Puritanismus war eine theologische Protest- und Reformbewegung innerhalb des englischen Protestantismus, die sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildete und eine liturgische und moralische Erneuerung der Anglikanischen Kirche forderte.[21] Sein Name leitet sich von seinem erklärten Ziel ab, die Kirche nach kalvinistischen Grundsätzen von römisch-katholischen Lehren zu reinigen (im Englischen: to purify). Im weiteren Sinne wurden jedoch auch jene Gläubige abwertend als Puritaner be-zeichnet, die sich einem frommen, sittenstrengen, am Biblizismus ausgerichteten Le-benswandel verschrieben hatten.[22]

Grundlage des Puritanismus ist die Vorstellung, die Heilige Schrift enthalte eine ver-bindliche gesellschaftliche Ordnung für das Zusammenleben von Menschen. Aus die-sem Grund lehnten die Puritaner alle Formen der Religionsausübung ab, die sie nicht durch die Bibel begründet fanden[23], und forderten eine Rückkehr zum reinen Glauben. Aufgrund des Vorwurfs an die Regierung, die Trennung vom Katholizismus nicht voll-zogen und die protestantische Reformation nicht vollendet zu haben, setzte mit dem 'Act Against Puritans' ab 1593 die Verfolgung der Puritaner ein, die als Andersdenken-de zunehmend als Bedrohung empfunden wurden.[24] So emigrierten in der Folge viele Puritaner in die Niederlande und ab 1620 nach Neuengland, wo sie zunächst Plymouth Colony (1620), dann Massachusetts Bay (1630) und schlieF&lich weitere Siedlungen im Connecticut-Tal sowie New Haven und Providence errichteten.[25] Ihre Hoffnung, die Anglikanische Kirche in England zu reformieren, hatten sie aufgegeben. Vielmehr sa-hen sie nun in Neuengland die Möglichkeit, ein paradigmatisches Gemeinwesen im Sinne eines 'model of christian charity' zu errichten, welches als Vorbild für die gesam-te Menschheit dienen würde. So heiF&t es in einer berühmt gewordenen Aussage John Winthrops: "(W)e must consider that we shall be as a City upon a Hill, (and that) the eyes of all people are upon us."[26] In Anlehnung an die Prophezeiungen Jesajas und die Offenbarung des Johannes sahen sie sich selbst als auserwähltes Volk, welches Gott über den Atlantik geführt habe, um unter einem neuen Himmel und einer neuen Erde[27] einen heiligen Bund zu schlieF&en. Diese Vorstellung von Neuengland als einem neuen Israel bereitete die Auffassung von Amerika als einem Ort vor, wo sich die "christliche Heilsgeschichte der Menschheit progressiv vollende"[28] und legte den Grundstein für den Glauben an die Auserwähltheit des amerikanischen Volkes. Insofern geht der Ein-fluss des Puritanismus über den religiösen Bereich hinaus und spiegelt sich beispiels-weise in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und in Konzepten wie der Manifest Destiny wider.[29]

2.3. Life, Liberty, and the pursuit of Happiness: Der politische Traum

Die soziopolitische Version des amerikanischen Traums sah in Amerika die Möglich-keit, ein freies, demokratisches Land zu errichten, und die tyrannischen und despoti-schen Verhältnisse der alten Welt durch Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu er-setzen. Basierend auf der angelsächsischen Rechtstradition und dem Gedankengut der Aufklärung des 16. Jahrhunderts, fand diese Vorstellung ihren Höhepunkt in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von 1776.

In der von John Locke inspirierten[30] Präambel werden erstmals in einem offiziellen Do-kument die unveräuF&erlichen Menschenrechte "Life, Liberty and the pursuit of Happi-ness"[31] proklamiert. Neben dem Recht auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück postuliert die Unabhängigkeitserklärung unter Berufung auf das Naturrecht zu-dem die Gleichheit aller Menschen sowie das Prinzip der Volkssouveränität. Zusam-men mit der Verfassung von 1787 und deren Zusatzartikeln (Bill of Rights[32]) garantiert die Unabhängigkeitserklärung ferner bestimmte einklagbare Grundrechte und einen freien, demokratischen Rechtsstaat. Die USA waren somit das erste Land, welches in einer nationalen Verfassung nicht nur Adeligen und Reichen, sondern allen Bürgern – zumindest nominell – das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie zubilligten. In- sofern symbolisiert die Unabhängigkeitserklärung nicht nur die Geburt einer neuen Nation, sondern auch eine Aufwertung des Individuums.[33]

[...]


[1] Vgl. Carpenter (1968): S. 3.

[2] Vgl. Cullen (2003): S. 6.

[3] Jefferson (1989): S. 640.

[4] Cullen und Jillson merken an, dass Unklarheit darüber herrscht, ob Adams den Begriff tatsächlich ge-prägt oder ihn von einem anderen Autor übernommen hat. Vgl. Cullen (2003): S. 4 und Jillson (2004): S. 6.

[5] Adams (1941): S. 404.

[6] Zitiert in Freese (2006): S. 12-23.

[7] Vgl. Clinton zitiert in Hochschild (1995): S. 18.

[8] Vgl. Keil (1968): S. 4f.

[9] Cullen (2003): S. 7.

[10] Der Begriff El Dorado kommt aus dem Spanischen und heißt übersetzt "der Vergoldete". Er geht zurück auf eine kolumbianische Sage, der zufolge ein mit Goldstaub bedeckter Stammeshäuptling zur Opferdar-bietung auf einen See hinausfuhr, um sich den Goldstaub in einem zeremoniellen Bad abzuwaschen. Heu-te bezeichnet El Dorado im metaphorischen Sinne ein üppiges, fruchtbares Land, in dem es jeder zu Reichtum und Wohlstand bringen kann. Vgl. Brockhaus 7 (2006): S. 672.

[11] Vgl. im Folgenden Peter Freese: The American Dream and the American Nightmare. Paderborn, 1987, bes. 95-108.

[12] Freese (1987): S. 94.

[13] Shakespeare (2002): S. 209, Colombo (1956): S. 267, Smith (1967): S. 344, Penn (2002): S. 592, Mor­ton (1989): S. 23.

[14] Vgl. beispielhaft die Schriften von John Captain Smith und William Bradford, in denen es hei F& t, dass vie-le Menschen bereits die Überfahrt nach Amerika aufgrund von "extreme weakness and sickness" nicht überstanden (Vgl. Smith (1989): S. 13) bzw. aufgrund von Epidemien oder Unterernährung den ersten Winter vor Ort nicht überlebten (Vgl. Bradford (1989): S. 68).

[15] Billington zeigt in seinem Buch Land of Savagery, Land of Promise am Beispiel der Frontier, dass sich die europäische Wahrnehmung Amerikas mehrfach änderte. So schlug die Konzeption Amerikas als ei-nem Gelobten Land (16. Jhd.) im 17. Jhd. rasch ins Negative um. Im 18. Jhd. änderte sich das Bild im Zu-ge der Romantik erneut: Das 'Land of Savagery‘ wich einer Verherrlichung der Natur zum 'Wilden Westen‘ und aus dem gefährlichen Wilden wurde der Noble Savage. Vgl. Billington (1981): S. 1-28.

[16] Greene (1993): S. 11.

[17] Vgl. Dippel (2005): S. 7-17.

[18] Beverly (1703): S. 262.

[19] Kanaan ist der historische Begriff für die syrisch-palästinensische Küste, steht in der biblischen Termi-nologie jedoch für das Gelobte Land (Vgl. Brockhaus 14 (2006): S. 362). In 2 Mose 3,8 heißt es: "Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter."

[20] Im 17. Jahrhundert zersplitterte der Puritanismus in verschiedene Religionsgemeinschaften wie Presby-terianer, Kongregationalisten und Separatisten, sodass der Ausdruck 'Puritaner' streng genommen zu kurz greift. Für unsere Zwecke soll im Folgenden nicht zwischen den einzelnen Kongregationen unterschieden werden. Für eine genaue Analyse der Aufspaltung der Puritaner siehe Linder und Christadler (1996): S. 619, sowie Ralph Barton Perry: Puritanism and Democracy. New York 1944, bes. S. 62-81.

[21] Vgl. zur Geschichte der Puritaner Cal Jillson: Pursuing the American Dream. Lawrence 2004, 15-47.

[22] Brockhaus 22 (2006): S. 294.

[23] So verlangten die Puritaner weit reichende Reformen hinsichtlich Kirchenordnung und Liturgie. Sie tra-ten für eine Gleichheit der Gläubigen ein und lehnten jede Form der kirchlichen Hierarchie, z.B. den Ein-satz von Bischöfen, ebenso ab wie eine Instrumentalisierung und Vergegenständlichung des Glaubens durch Devotionalien und 'vermenschlichte' Traditionen. Vgl. Linder; Christadler (1996): S. 619.

[24] Vgl. Raeithel (1987): S. 30.

[25] Vgl. Linder; Christadler (1996): S. 620.

[26] Winthrop (1989): S. 41.

[27] Vgl. Jesaja 65,17: "Denn schon erschaffe ich einen neuen Himmel und eine neue Erde." und Offenba-rung 21,1: "Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr."

[28] Linder; Christadler (1996): S. 620.

[29] Vgl. Weeks (1996): S. 61f.

[30] Die Präambel der Unabhängigkeitserklärung wurde grundlegend von dem englischen Philosophen John Locke und dessen Werk Two Treatises of Government aus dem Jahre 1690 beeinflusst. Sie greift dabei insbesondere auf die zweite Abhandlung (An Essay concerning The True Original, Extent, and End of Ci­vil-Government) zurück, in welcher Locke die Theorie einer zivilen Gesellschaft entwirft. Ausgehend von dem Naturzustand des Menschen, nach welchem dieser in Freiheit und Gleichheit nach dem Naturgesetz der Vernunft harmonisch mit anderen Menschen zusammenlebt, argumentiert Locke unter anderem, dass eine Regierung nur legitim ist, sofern sie vom Volk autorisiert ist und die Naturrechte Leben, Freiheit und Eigentum beschützt. Fehlt diese Legitimation durch das Volk, hat dieses das Recht, die Regierung zu stürzen. Vgl. Locke (1996): Book II, bes. S. 267-282 und S. 406-428.

[31] United States of America: Declaration of Independence (1948): S. 13.

[32] Insbesondere die ersten acht Zusatzartikel sichern gewisse Individualrechte, z.B. das Recht auf Religi­ons-, Rede- und Pressefreiheit sowie das Versammlungs- und Petitionsrecht (first amendment) und die Rechtswegegarantie (fifth amendment). Vgl. United States of America: Constitution (1948): S. 47f.

[33] Vgl. Dippel (2005): S. 28.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Der Amerikanische Traum: Wo er her kommt und was ihn ausmacht
Hochschule
Universität Mannheim
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
27
Katalognummer
V128161
ISBN (eBook)
9783640349340
ISBN (Buch)
9783640349678
Dateigröße
622 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Amerikanische, Traum, Hintergrund, Kernelemente
Arbeit zitieren
Lydia Prexl (Autor:in), 2009, Der Amerikanische Traum: Wo er her kommt und was ihn ausmacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128161

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