Wolfram von Eschenbach 'Willehalm' - Erzähl- und Darstellungstechnik im Kontext der Toleranzfrage


Hausarbeit, 2005

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Präliminarien

2. Der mittelalterliche ‚tolerantia’- Begriff

3. Erzähl- und Darstellungstechnik als Reflexionsraum als ‚tolerantia’?

4. Die Rolle des Erzählers
4.1. Der distanzierte Erzähler
4.2. Der Perspektivenwechsel
4.3. Der ‚gerechte’ Erzähler
4.4. Der (selbst)kritische Erzähler

5. Die Technik der Widersprüche
fluchte si si noten
Jesus mit der hœhesten hant
der admirat Terramer

6. Fazit

7. Bibliographie

Primärliteratur

Sekundärliteratur

1. Präliminarien

„Der Willehalm Wolframs von Eschenbach ist ohne Zweifel das für Toleranzfragen interessanteste Werk der mittelhochdeutschen Literatur.“[1] Barbara Sabel, deren Dissertation über Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur die aktuellste und umfassendste Forschungspublikation zur Frage des Toleranzgehaltes in dem Fragment gebliebenen Roman Willehalm von Wolfram von Eschenbach darstellt, trifft mit dieser Äußerung den Kern der problematischen Rezeption dieses Werkes. Einerseits wird es vermieden explizit von Toleranz im Willehalm zu sprechen, indem die Existenz einer Toleranzidee im Mittelalter und damit auch im Willehalm negiert wird[2] oder indem, trotz der Feststellung, dass sich im Willehalm Ansätze eines toleranten Denkens zeigen, der Begriff der Toleranz stets in Anführungszeichen gesetzt wird.[3] Andererseits gibt es in der Forschung eine Mehrheit, die ausgehend von der Prämisse eines mittelalterlichen Toleranzbegriffes tolerante Gedanken im Willehalm konstatiert. So bezeichnete Singer bereits 1918 den Umgang Willehalms mit den toten Heidenkönigen als „hohen Akt von Toleranz“[4] und auch in der neueren Forschung wird Wolframs „Toleranz und seine [...] Sympathie für die Heiden“[5] postuliert. Für viele Autoren zeigt sich in Wolframs Roman sogar eher Humanität[6] als Toleranz. Ausgehend von diesem Humanitätsgedanken wird der Willehalm zuweilen zu einem „der großen Dokumente der Menschlichkeit“[7] empor stilisiert und als „ein Aufruf für ein Leben im friedlichen Miteinander“[8] verstanden. Solche meiner Auffassung nach unzulässigen Aktualisierungen und weitreichenden Interpretationen zeigen das breite Spektrum auf, in dem sich die Willehalm -Forschung bewegt.[9] Zentrales Problem dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung ist die Unsicherheit im Umgang mit dem Toleranzbegriff. Müller argumentiert zum Beispiel, dass es sich in der Rede Gyburcs nicht um Toleranz sondern um „christliche Nächstenliebe“[10] handele. Sabel weist zurecht darauf hin, dass gerade die christliche ‚caritas’ ein Indiz für Toleranz im Mittelalter ist.[11] Müller, der in seinem Artikel leider nicht das zugrundeliegende Toleranzverständnis erläutert, ist noch sehr dem heutigen Toleranzdenken verhaftet. Dabei hat bereits Mohr kritisiert, dass der Begriff Toleranz „auf Wolframs Dichtung angewendet [...] gelegentlich mit Verbotsschildern versehen worden [ist]“[12], und als Selbstverständlichkeit betont, „da[ss] ein Mensch des Mittelalters nicht genau den Bewusstseinsstand der Aufklärung erreicht hat [...].“[13] Mohr spielt auf die mittelalterliche Mentalität an, die eben nicht dem toleranten und humanen Denken seit der Aufklärung entspricht. Für jede Arbeit, die sich mit Toleranz im Willehalm auseinandersetzt, ist es demnach unabdingbar zu klären, von welchem Toleranzbegriff die Untersuchung ausgeht. Die bisherige Forschung hat sich vor allem auf die Rede Gyburcs konzentriert. Sabel dagegen fragt, ob „man die Haltung des Erzählers [...] als Toleranzhaltung bezeichnen [kann].“[14] Dieser Ansatz hat mich zu der Fragestellung inspiriert, inwiefern die Erzähl- und Darstellungsweise Wolframs im Willehalm mit der Frage der Toleranz gegenüber Heiden zusammenhängt. In der folgenden Arbeit werde ich die These vertreten, dass es sich im Willehalm um eine Erzähl- und Darstellungstechnik handelt, die durch distanziertes, kritisches Erzählen, Perspektivenwechsel und die Technik der Widersprüche einen Raum eröffnet, in dem Gegensätzliches ausgehalten werden muss und damit eine Reflexion von Toleranz möglich wird. Ich werde zunächst kurz auf den mittelalterlichen Toleranzbegriff eingehen und dann anhand ausgewählter Aspekte der Narrations- und Darstellungstechnik im Willehalm untersuchen, inwiefern diese auf die Infragestellung und Problematisierung des Umgangs mit Andersgläubigen konzipiert ist und damit ein Nachdenken über Toleranz nach sich zieht. Ich möchte diese Arbeit ausdrücklich als Problemaufriss verstehen, die den Zusammenhang zwischen Narration und Toleranz untersucht und dabei ohne endgültige Antworten auskommen muss.

2. Der mittelalterliche ‚tolerantia’- Begriff

Patschovsky geht von der „Tatsache [aus], daß das Mittelalter überhaupt einen Toleranzbegriff besaß.“[15] Um diesen erfassen zu können, ist es sinnvoll ihn von dem heutigen Toleranzverständnis abzugrenzen, welches als wesentlich beschränkter bezeichnet werden kann. Denn Toleranz, etymologisch aus dem Lateinischen ‚tolerantia’ abgeleitet, verlangt in der Moderne mehr als nur das „geduldige Ertragen“[16] im Sinne einer passiven Duldung. Der heutige Toleranzgedanke rekurriert vielmehr auf eine aktive Anerkennung des Anderen als gleichwertig und er „setzt Pluralität der Wertwelten nicht nur als praktische Gegebenheit, sondern als Wert an sich voraus.“[17] Unter Wert wird nicht nur die ethische Dimension im Sinne einer positiven Anerkennung von Verschiedenheit verstanden sondern auch eine konkrete Handlungsoption, die die Relativierung des Eigenen und die Integration des Fremden fordert. Laut Sabel kann man aber schon von Toleranz sprechen, „wenn Menschen abweichende Überzeugungen bzw. Lebensformen Fremder oder Andersgläubiger in Geduld oder Wohlwollen ertragen“[18], ohne den eigenen Wahrheitsanspruch dabei in Frage zu stellen. Außerdem führt sie die Toleranzdefinition in der Technik an:

Toleranz ist das zulässige Abweichmaß von der vorgeschriebenen Maßgröße, d.h. es ergibt sich eine jeweils neu zu bestimmende Norm, über die hinaus innerhalb bestimmter Grenzen Toleranz möglich ist. Toleranz ist also im Gegensatz zu Begriffen wie Glaubensfreiheit als beschränkter ‚Raum’ definiert, innerhalb dessen Abweichungen ertragen werden.[19]

Dass es einen so verstandenen Toleranzraum auch im Mittelalter gab, hat Schreiner sprachgeschichtlich nachgewiesen.[20] Wesentlich ist, dass als Synonym für ‚tolerantia’ in kirchlichen Rechtstexten im 13. Jahrhundert der Begriff ‚permissio’ und nicht ‚approbatio’ (Billigung) verwendet wurde, da ‚permissio’ eben nicht die Anerkennung sondern nur die Einwilligung in das Ertragen des Übels bedeutet.[21] Außerdem belegt Schreiner, dass der in der Antike verwendete Sprachgebrauch der ‚tolerantia’ im Sinne von ‚patientia’ und ‚sustinentia’ als stoische Gelassenheit im Mittelalter auf das subjektive Erleiden und Ertragen, mittels dessen der Mensch von Sünden gereinigt werden konnte, übertragen wird[22] und von mittelalterlichen Theologen zu einem christlichen Verhalten modifiziert wird, das die von Gott geschickten Leiden geduldig erträgt.[23] Dieser ‚tolerantia’- Begriff, das schmerzvolle Ertragen von Übeln, wurde durch Augustinus auf den Umgang mit Anderen bezogen. Erst er entwickelt das für das Mittelalter prägende und gültige „Konzept von Toleranz als sozialethische Kategorie“[24], d.h. er begründet einen ‚tolerantia’-Begriff, der das gemeinschaftliche Zusammenleben regelt. Er geht davon aus, dass „sive patientia, sive sustinentia, sive tolerantia nominetur, pluribus vocabulis eadem rem significat“[25] und davon, dass seit dem Verstoß aus dem Paradies alle Menschen auf Erden nur als Fremde wandeln und deswegen der gegenseitigen Toleranz bedürfen.[26] Die Basis für Augustinus Toleranzdenken bildet der christliche Glaube, in dem mit ‚tolerantia’ die Geduld Gottes[27] bezeichnet wurde, an welcher sich die Menschen ein Vorbild nehmen sollen. Die Geduld erwächst aus der christlichen Liebe zu Gott ganz im Sinne des Apostels Paulus: „Caritas omnia suffert“ (1.Kor.13, 7)[28]. Ein guter Christ soll aus Liebe auch die Sünden anderer ertragen.[29] Bei Augustinus ist ‚tolerantia’ „ein von Motiven christlicher caritas geprägtes Verhalten, das Mitchristen in ihrer Andersheit erträgt.“[30] Mittelalterliche Theologen haben diesen Begriff differenziert und auch auf Andersgläubige bezogen. Das Gebot, nicht nur seinen Nächsten sondern auch seinen Feind zu lieben, wie es die Bergpredigt (Matth.5, 43-48) postuliert, galt mittelalterlichen Theologen als stärkstes Argument zur Duldung Andersgläubiger.[31] Aus ‚caritas’ erwächst ‚misericordia’ (Mitleid, Mitgefühl, Barmherzigkeit - mhd. ‚güete’, ‚erbarmen’) gegenüber Christen und Nichtchristen.[32] Ein weiteres Argument ist das Gleichnis vom Unkraut und dem Weizen (Matth.13, 24ff.), das in Form einer antagonistischen Metapher deutlich macht, dass es nur Gott zusteht über Ungläubige zu urteilen und die Menschen sich nicht anmaßen dürfen, diesem Urteil voraus zu kommen. Immerhin könnten auch Heiden noch zum wahren Glauben und damit zum Heil gelangen.[33] Der mittelalterliche ‚tolerantia’- Begriff meint demnach das Ertragen von Andersgläubigen als Teil der göttlichen Schöpfung und Ordnung und impliziert nicht nur das gleichgültige, gelassene Hinnehmen, sondern betont den Handlungsaspekt des schmerzvollen Duldens. Diese Arbeit geht von der Prämisse aus, dass es im Mittelalter einen ‚tolerantia’ -Begriff gab, der aber nicht wie das heutige Toleranzverständnis die Billigung, Anerkennung oder aktive Akzeptanz des Anderen implizieren muss, sondern ausgehend von der ursprünglichen Wortbedeutung bereits das Ertragen und Erdulden von Andersgläubigen beinhaltet.

3. Erzähl- und Darstellungstechnik als Reflexionsraum als ‚tolerantia’?

Aus den vorangegangenen Erläuterungen schließe ich, dass ‚tolerantia’ im Willehalm dann vorliegt, wenn die Äußerungen oder Verhaltensweisen der Figuren zeigen, dass die Heiden[34] nicht getötet oder zwangsbekehrt werden sollen, sondern in ihrer Andersgläubigkeit und Fremdheit zumindest temporär toleriert, d.h. geduldet, geschont und ertragen werden, ohne jedoch die andere, aus christlicher Perspektive falsche Religion, den Islam, als gleichwertig anzuerkennen oder den christlichen Wahrheitsanspruch in Frage zu stellen. Auffällig ist, dass sich die bisherigen Überlegungen zum Toleranzgehalt im Willehalm immer auf die Handlungsebene beziehen, also auf die Ebene der Figuren und damit primär nach dem ‚Was’ fragen.[35] Dagegen möchte ich im Folgenden nach dem ‚Wie’, d.h. dem Akt des Erzählens fragen. Damit bewege ich mich auf der Erzählerebene bzw. der Darstellungsebene, die von der Figurenebene unterschieden werden muss. Im Bewusstsein, dass die Anwendung erzähltheoretischer Termini auf mittelalterliche Texte problematisch ist und die Mediävistik noch keine ausgereifte mittelalterliche Erzähltheorie aufweist[36], werde ich trotzdem der von Genette entwickelten und für die deutsche Literatur von Martinez/Scheffel[37] fruchtbar gemachten Erzähltheorie folgen. Ausschlaggebend dafür ist die Unterscheidung Genettes zwischen dem Sprecher (der Stimme) und dem Wahrnehmenden (der Fokalisierung), die entscheidend für die Frage der Perspektivierung ist. Denn damit kann die Perspektive, aus der das Geschehen erzählt und wahrgenommen wird, präzise analysiert werden. Unter Perspektive möchte ich hier ganz plastisch den Ort, d.h. den Standpunkt (point of view) des Erzählens verstehen. Aus welcher Sicht wird erzählt? Damit ist die Frage verbunden, ob zum Beispiel der Erzähler im Willehalm verschiedene Standpunkte einnimmt und somit auch aus der Perspektive der Heiden erzählt wird. Solch ein Perspektivenwechsel, durch den auch der Feind zur Darstellung kommt und durch den dem Anderen Raum zugesprochen wird, ist laut der von Sabel entwickelten Toleranz-Indizien in mittelalterlichen Texten[38] ein bedeutendes Kriterium für Toleranz. Außerdem ist zu analysieren, inwiefern verschiedene, widersprüchliche Haltungen im Wechsel dargestellt werden, die aber nicht in einer übergeordneten, einheitlichen Erzählerperspektive aufgelöst, sondern vielmehr nebeneinander gestellt werden. Die bewusste Darstellung gegensätzlicher Meinungen und Verhaltensweisen ist ebenfalls ein Indiz für Toleranz, da hier andere abweichende Werte geduldet werden und der Rezipient eine Differenzierungsleistung erbringen und Gegensätze erdulden muss. Hinzu kommt, dass die Haltung (Einstellung) des Erzählers untersucht werden kann. Inwiefern identifiziert sich der Erzähler im Willehalm mit dem Erzählten, den Figuren und deren Verhaltensweisen? Wie verhält er sich als Christ gegenüber dem in der Schlacht dargestellten Umgang mit den Heiden? Außerdem möchte ich die Frage stellen, ob der Erzähler als bewusstes Gegengewicht zur Dominanz der Christen inszeniert wird und damit ein ‚gerechtes’ Erzählen intendiert wird.

4. Die Rolle des Erzählers

4.1. Der distanzierte Erzähler

Im Willehalm wird der Erzähler als eigenständige Figur inszeniert, deren Subjektivität deutlich hervortritt und deren Persönlichkeit sich durch Selbstbewusstsein und durch Selbstkritik auszeichnet. Der Erzähler ist nicht Teil der erzählten Welt, d.h. es handelt sich um einen heterodiegetischen Erzähler[39], der als Vermittler des Geschehens deutlich hervortritt und seine den Stoff ordnende und publikumslenkende Funktion reflektiert. Dies kann bereits anhand des Prologes (1,1-5,14) belegt werden. Im Eingangsgebet an die Trinität konstituiert sich zunächst ein betendes Ich in Relation zu Gott:

Ane valsch du reiner,

du dri unt och einer,

schepfære über alle geschaft,

ane urhap din stætiu kraft

an ende ouch belibet.

ob diu von mir vertribet

gedanke die gar vlüstic sint,

so bistu vater unt bin ich kint. (1,1-8)

[…]

din mennischeit mir sippe git (1,20)

[…]

so git der touf mir einen trost

der mich zwivels hat erlost: (1,23-24)

[…]

du bist Christ, so bin ich kristen. (1,28)

Das Ich präsentiert sich im Gebet durch die Nennung zentraler Grundsätze des Christentums (Trinitätsgedanke, Gottes Schöpferherrlichkeit, Verwandtschaft von Gott und Menschen, Taufe und Gotteskindschaft) als ein getauftes, christliches Subjekt.[40] Bedeutend ist der unmittelbare Übergang vom betenden zum erzählenden Ich, denn „aus der radikalen Ich-Perspektive heraus wird die Möglichkeit christlichen Sprechens und Erzählens überhaupt zum Thema“[41], d.h. der Erzähler ist zugleich Christ und steht vor dem Problem, eine Geschichte präsentieren zu wollen, in der aus der Taufe nicht nur Freude und ewige Seligkeit sondern auch sehr viel Leid hervorgegangen ist (vgl.4,26). Das erzählende Ich wird dadurch eingeführt, dass es auf die Quelle der Dichtung verweist (3,8-9) und durch die Autornennung das eigene dichterische Können selbstbewusst in den Vordergrund stellt:

[...]


[1] Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.87.

[2] Vgl. Wolff, Alfred; Weber, Gottfried; Koppitz. Vgl. Ebd., S.4f.

[3] Vgl. „Die Idee der ‚Toleranz’ gegenüber den Heiden [...] .“ Wessel-Fleinghaus: Gotes hantgetat. Zur Deutung von Wolframs Willehalm unter dem Aspekt der Gattungsfrage. In : Literaturwissenschaftliches Jahrbuch N.F. 33. 1992.S.29-100.;Vgl. auch die Toleranzrede Gyburcs, die immer wieder in Anführungszeichen gesetzt und damit in ihrem Toleranzgehalt problematisiert wird.

[4] Singer, Samuel: Wolframs ‚Willehalm’. Bern 1918.S.128.

[5] Lofmark, Carl: Das Problem des Unglaubens im Willehalm. In: Gärtner/Heinzle (Hrsg.): Studien zu Wolfram von Eschenbach. Festschrift für Werner Schröder zum 75. Geburtstag. Tübingen 1989. S.402.

[6] Vgl. Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.9.

[7] Heinzle, Joachim. In: Willehalm. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen, mhd-nhd., übers., kommentiert und hg. v. Joachim Heinzle. Frankfurt am Main 1991. S.800f.

[8] Scherm, Gerd: Wolfram von Eschenbach – Ritter und Humanist. http://scherm.de/essays/wolfram.htm

[9] Vgl. Bumke, Joachim: Die Wolfram von Eschenbach Forschung seit 1945.Bericht und Bibliographie. München 1970. S.313-335.

[10] Müller, Ulrich: Toleranz zwischen Christen und Muslimen im Mittelalter? Archäologie der Beziehungen zwischen dem christlich-lateinischen Okzident und dem islamischen Orient. http://66.102.9.104/search?q=cache:jaYfo_f4BLUJ:www.uni-salzburg.at/ger/people/muelleru/toleranz.doc+toleranz+im+mittelalter+islam&hl=de&lr=lang_de

[11] Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.27ff.

[12] Mohr, Wolfgang: Willehalm. In: Ders.: Wolfram von Eschenbach. Aufsätze. Göppingen 1979.S.323f.

[13] Ebd.

[14] Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.87.

[15] Patschovsky: Toleranz im Mittelalter-Idee und Wirklichkeit. http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Patschovsky/index.html

[16] „tolerantia, ae f (tolerans)-1. geduldiges Ertragen; 2. (nkl.) absol. Geduld; tolero (v.) – 1. etragen, aushalten, erdulden […].” Langenscheidts Großes Schulwörterbuch Lateinisch-Deutsch. Bearbeitet von Dr. Erich Pertsch auf der Grundlage des Menge-Güthling. Berlin; München; Wien; Zürich; New York 199913.

[17] Patschovsky: Toleranz im Mittelalter-Idee und Wirklichkeit. http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Patschovsky/index.html;

Deutlich wird dies, wenn man die UNESCO-Proklamation untersucht, die das heutige Toleranzverständnis komprimiert aufzeigt: „Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, [...]. Gefördert wird sie [...] durch Freiheit [...] des Glaubens. Toleranz ist Harmonie über Unterschiede hinweg. Sie ist [...] moralische Verpflichtung [...]. 1.2. [...] Toleranz ist vor allem eine aktive Einstellung [...] 1.4. [...] Toleranz bedeutet [...], daß die eigenen Ansichten anderen nicht aufgezwungen werden dürfen.“ Die 28.UNESCO-Generalkonferenz - Erklärung von Prinzipien der Toleranz. Oktober/November 1995. http://www.unesco.de/c_bibliothek/tol_erklaerung.htm

[18] Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.18.

[19] Ebd., S.8.

[20] Schreiner, Klaus: Toleranz. In: Brunner/Conze/Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Bd.6 St-Vert. Stuttgart 1990.S.445-605.

[21] „Sprachgeschichtlich bedeutsam ist, da[ß] sich ‚tolerantia’ als Synonym für ‚permissio’ (‚lidesamkeit’) langfristig zur Bezeichnung für die Duldung religiöser Überzeugungen einbürgerte, deren Wahrheitsanspruch von der rechtgläubigen Mehrheit weder geteilt, anerkannt und gebilligt noch zur Ursache von Inquisition, von Verfolgung und Bestrafung gemacht wurde.“ Ebd., S.450.

[22] Vgl. ebd., S.449.

[23] Vgl. ebd., S.451.

[24] Patschovsky: Toleranz im Mittelalter-Idee und Wirklichkeit. http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Patschovsky/index.html

[25] Augustinus: Sermo Lambot 4.PL,Suppl.Bd.2.1960.S.759. Zitiert nach: Schreiner, Klaus: Toleranz. In: Brunner/Conze/Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Bd.6 St-Vert. Stuttgart 1990.S.452.

[26] „Necessaria est tolerantia quia peregrinantur in mundo.“ Ebd., S.452, Anm.45.

[27] ‚tolerantia Dei’. Vgl. ebd., S.446.

[28] Zitiert nach: Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.27.

[29] Vgl. Schreiner, Klaus: Toleranz. In: Brunner/Conze/Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Bd.6 St-Vert. Stuttgart 1990.S.452.

[30] Ebd.

[31] Vgl. Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.27-29.

[32] Nur unter der Prämisse, dass ausgehend vom Christentum als dem einzig wahren Glauben alle anderen Religionen abstufend als unterschiedlich zu tolerierende Abweichungen von dieser Norm aufgefasst wurden. Vgl. Patschovsky: Toleranz im Mittelalter-Idee und Wirklichkeit. http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Patschovsky/index.html

[33] Vgl. Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.32-43.

[34] Gemeint sind damit zur Zeit Wolframs Muslime. Vgl.: Müller, Ulrich: Toleranz zwischen Christen und Muslimen im Mittelalter? Archäologie der Beziehungen zwischen dem christlich-lateinischen Okzident und dem islamischen Orient. http://66.102.9.104/search?q=cache:jaYfo_f4BLUJ:www.uni-salzburg.at/ger/people/muelleru/toleranz.doc+toleranz+im+mittelalter+islam&hl=de&lr=lang_de

[35] Die wichtigsten Textstellen, die von der Forschung in diesem Kontext immer wieder diskutiert und für Toleranzfragen untersucht werden, sind das Religionsgespräch zwischen Gyburc und Terramer (215,1-221,26), Gyburcs Rede (305,3-310,29) und die Ehrung der toten Heidenkönige durch Willehalm (461,3-467,8).

[36] Vgl. Kiening, Christian: Reflexion – Narration. Wege zum Willehalm Wolframs von Eschenbach. Tübingen 1991.S.15.

[37] Martinez/Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München 1999.

[38] Vgl. Sabel, Barbara: Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur. Wiesbaden 2003.S.18, S.59.

[39] Vgl. Martinez/Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München 1999.S.82.

[40] Da solche Prologgebete typisch in der Legendenepik und in christlichen Dichtungen waren, wird hier zugleich ein literarischer Erwartungshorizont evoziert. Wie Bumke bemerkt, müssen wohl „literarisch gebildete Zuhörer“ vor allem an das Rolandslied des Pfaffen Konrad gedacht haben, das als Vergleichsfolie für den Willehalm aufgerufen wird. Ich werde später noch einmal darauf eingehen. Vgl. Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach. 6., neu bearb. Aufl. Stuttgart 1991.S.207.

[41] Kiening, Christian: Reflexion – Narration. Wege zum Willehalm Wolframs von Eschenbach. Tübingen 1991.S.58.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Wolfram von Eschenbach 'Willehalm' - Erzähl- und Darstellungstechnik im Kontext der Toleranzfrage
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für deutsche Literatur)
Veranstaltung
Hauptseminar Wolfram von Eschenbach: Willehalm
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
30
Katalognummer
V127760
ISBN (eBook)
9783640340842
ISBN (Buch)
9783640337774
Dateigröße
550 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wolfram, Eschenbach, Willehalm, Erzähl-, Darstellungstechnik, Kontext, Toleranzfrage
Arbeit zitieren
M.A. Janin Taubert (Autor:in), 2005, Wolfram von Eschenbach 'Willehalm' - Erzähl- und Darstellungstechnik im Kontext der Toleranzfrage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127760

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