Forensische Neuropsychologie - Diagnostik bei Simulationsverdacht im Sozialrecht


Dossier / Travail, 2004

9 Pages, Note: 1,0


Résumé ou Introduction

In Zeiten knapper Gelder kommt es durchaus vor, dass ein Leiden, welches die Inanspruchnahme von Schadensersatzleistungen erlaubt, simuliert oder sonst wie verstärkt dargestellt wird. Dieser Verdacht muss sich natürlich auf sichere Fakten stützen, will man nicht den Falschen der Simulation bezichtigen.
Henry Miller war es, der, basierend auf Beobachtungen bei 4000 Patienten (vgl. „Clinical Assessment of Mailingering and Deception“, 1997, S. 223) feststellte, dass die Leiden der Personen erst nachließen, wenn sie eine Entschädigung von einem Gericht zugesprochen bekommen hatten. Er nannte dies zunächst zwar Kompensationsneurose, doch war dies im Grunde der erste Anstoß zur genaueren Untersuchung dessen, was wir heute als Simulation verstehen.
Seine Ausführungen wurden unterstützt von einigen Klinikern, die bei Patienten mit Hirnverletzungen ähnliches festgestellt hatten. Selbstverständlich muss man seine Ansätze kritisch betrachten, denn, so führte Binder 1986 aus, es gibt durchaus Patienten mit Kopfverletzungen, die auch nach einer finanziellen Kompensation ein Leiden haben (vgl. „Clinical Assessment of Mailingering and Deception“, 1997, S. 224).
Die Ergebnisse der Neuropsychologie, die immer mehr Einzug in die Gerichte fanden, zeigten, dass geringfügige Hirnschädigungen durchaus zu kognitiven Problemen führen können, diese aber in der Regel nach knapp 3 Monaten zurückgehen. Auch wenn es durchaus einzelne Personen gibt, deren Leiden wirklich länger dauert, so ist hier eine Gefahr des Missbrauchs durch Personen, die auf Entschädigungen hoffen.
Dies wird durch eine auf Binder und Rohling zurückgehende Meta-Analyse gestützt, die finanziellem Anreiz eine signifikante Rolle bei Invalidität bei leichten Schädeltraumata nachweist (vgl. „Clinical Assessment of Mailingering and Deception“, 1997, S. 224).

Résumé des informations

Titre
Forensische Neuropsychologie - Diagnostik bei Simulationsverdacht im Sozialrecht
Université
University of Bremen  (Institut für Rechtspsychologie)
Cours
DiaPra II-Rechtspsychologie VAK: 11-4417
Note
1,0
Auteur
Année
2004
Pages
9
N° de catalogue
V127710
ISBN (ebook)
9783640340644
ISBN (Livre)
9783640339174
Taille d'un fichier
382 KB
Langue
allemand
Mots clés
Forensische, Neuropsychologie, Diagnostik, Simulationsverdacht, Sozialrecht
Citation du texte
Dipl.-Psych. Joachim Stöter (Auteur), 2004, Forensische Neuropsychologie - Diagnostik bei Simulationsverdacht im Sozialrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127710

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