Das Star Trek Fandom

Formen des Gemeinsamen


Hausarbeit, 2009

21 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Science Fiction
1.1. Was ist Science Fiction?
1.2. Die Entstehung von Science Fiction

2. Star Trek
2.1 Die Entstehung der Serie
2.2. Inhalte und Werte der Serie

3. Fandom
3.1. Was ist Fandom?
3.2. Die Einteilung der Fans in 3 Stufen
3.3. Der Einstieg
3.4. Mit beiden Beinen im Geschehen
3.5. Soziale Aspekte des Fans

4. Zusammenfassung

5. Quellen
Bücher
Internet:

6. Zitate

Vorwort

Im Rahmen des Projektes „Formen des Gemeinsamen“, bei Dr. H. D., befasse ich mich mit dem Thema Star Trek Fandom. Um dieses Thema näher zu erklären gebe ich hier einen Überblick über die Geschichte der Science Fiction und was darunter überhaupt zu verstehen ist. Darauf folgt ein kleiner Einblick in die Welt von Star Trek, um dann schließlich den Zugang und das Verständnis zum großen Star Trek Fandom zu finden.

Nicht nur mit den Augen der Fans betrachtet, sondern auch allgemein, sind Zukunftsdarstellungen sehr interessant und immer schon Thema der Menschheit gewesen. Science Fiction und die verschiedenen Zukunftsvisionen lassen uns nicht nur träumen, sondern sie regen auch unsere Fantasien an und machen Lust auf mehr. Mehr Wissen und mehr Erfahrung. Science Fiction lässt uns in Welten vordringen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

1. Science Fiction

1.1. Was ist Science Fiction?

Science Fiction ist die Antwort auf die Sehnsüchte des Menschen, auf die im Menschen verankerte Neugier, die Welt und alles darüber hinaus zu entdecken.

„Der Mensch erlangt mittels seiner Vernunft die Herrschaft über die Natur. In der Science Fiction wird die Technik selbst, der Markstein eben jener Rationalität, zur Voraussetzung des Phantastischen.“[i] Durch politische, wie auch soziale Utopien, in Form neuer Welten, wird der Betrachter auf eine weite, unbekannte Reise geschickt. Daraus ergibt sich das Streben nach einem erweiterten Lebenssinn, „nach der Wirklichkeit und Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit, die Möglichkeit einer transzendenten Wirklichkeit“, also nach „(...)Sinn und Zweck des Lebens[ii]. Darum zieht uns Science Fiction tief in seinen Bann und lässt uns erst am Ende des Universums frei.

1.2. Die Entstehung von Science Fiction

Die Bedeutung des Wortes Science Fiction, ergibt sich aus dem Begriff „Science“= Wissenschaft und „Fiction“= „Dichtung und darstellende Kunst“[iii]. Im Wesentlichen geht es um das Spekulative und das Mögliche in Form einer Zukunftsvision. Der genaue Anfang von Science Fiction ist schwer zu bestimmen. Beispielsweise hat „Georges Meliès (1861-1938), seines Zeichens, Zauberer und Illusionist“[iv] die Kamera, nicht wie die Gebrüder Lumière dazu gebraucht, den Alltag der Arbeiter zu dokumentieren, sondern mehr noch, um sie für seine Zaubertricks und Illusionen zu nutzen.

Des Weiteren sind Jules Verne Roman „Voyage au centre de la Terre“ (Reise zum Mittelpunkt der Erde 1864) und „H.G. Wells war of the worlds[v] (Krieg der Welten sein) ein Ursprung.

Das Buch erschien 1898 und beschreibt den Angriff auf die Erde durch eine außerirdische Bedrohung. Später erschien eine Filmserie von jeweils 30 min länge pro Teil, die sich um den neuen WASP (White Anglo-Saxon Protestant) Helden mit blonden Haaren und athletischer Figur drehte - Flash Gordon. Flash Gordon kämpft als Held und Pionier Amerikas gegen die Bedrohungen aus dem All.

1950, kurz nach der Meldung des „Roswell-Zwischenfalls in New-Mexico 1947[vi], erlebt Amerika eine neue Bedrohungswelle aus dem All mit Filmen wie:„The Thing from Another World, Invasion USA, Invaders from Mars, It came from Outer-Space, The War of the worlds, die Verfilmung des Romans von H.G. Wells, Invasion of the Body Snatchers und It conquered the world[vii], spiegeln die Bedrohung und gleichzeitig eine ganze Unterwanderung durch Ausserirdische wieder. 1963 bricht eine Science Fiction Welle in Form von Romanen zum ersten Mal auf Deutschland herein.

1966[viii] wird die Welt zum ersten Mal durch eine neuartige Form der Science Fiction bereichert: Star Trek.

Mit der ersten Ausstrahlung der Serie im Fernsehen gründen sich auch die ersten Organisationen, die Fangemeinden mit dem Oberbegriff: Fandom.

Gene Roddenburry, ein ehemaliger Air-Force-Pilot macht aus gewöhnlichen Menschen Trekker, Sternenreisende und wir erleben zum ersten Mal eine geheimnisvolle, spannende Reise in fremde Welten, die noch keiner zuvor gesehen hat. Das deutsche Gegenstück dazu bildet die Serie Raumpatrouille Orion von 1968[ix], die mit einfachen Mitteln „die Geschichte des Commanders McLane“[x] und seiner Besatzung erzählt. „Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum. Man siedelt auf fernen Sternen. Der Meeresboden ist als Wohnraum erschlossen. Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Raumschiffe unser Milchstraßensystem. Eins dieser Raumschiffe ist die Orion. Winziger Teil eines gigantischen Sicherheitssystems, das die Erde vor Bedrohungen aus dem All schützt[xi]. Doch im Gegensatz zu der friedlichen Absicht des Raumschiff Enterprise in Star Trek, wird in dem deutschen Pendant eine nahezu militaristische Vorgehensweise gezeigt, die für ein schnelles Ende der Serie sorgte und für die freie Flugbahn der Enterprise in die Herzen der Menschheit.

Aus diesem Grund gründet sich „1977“ der „DSFC (Deutscher Science Fiction Club)“[xii] und die Verkaufszahlen steigen weiter an.

Ähnlich wie in Star Trek geht es auch in Stargate 1997 um interstellare Reisen und die Entdeckung von neuen Welten, genauso wie in Farscape 1999 und Andromeda 2000. Während Filme wie Red Planet oder Mission to Mars unterschiedliche Versionen des menschlichen Ursprungs darstellen, oder Filme wie Alien uns Angst machen sollen, durch die Bedrohung fremder Wesen, lässt uns Star Trek doch in eine gefahrlosere und auch bessere Zukunft blicken. Die späteren Science Fiction Werke sind umso stärker durch die fortschrittlichen Special Effects der Filmemacher bestimmt.

Die Ausschöpfung der Phantasien über die Zukunft, einer besseren menschlichen und damit gleichberechtigten Gemeinschaft, eines scheinbar perfekt funktionierenden Systems und ihre Kombination mit einer spannenden Reise zu neuen Planeten macht Star Trek einmalig und zum interessantesten Forschungsgegenstand über sozialpädagogische, politische, als auch theologische Ansichten. Darum werden Fans von Star Trek auch förmlich in die Serie reingebeamt.

2. Star Trek

2.1 Die Entstehung der Serie

„1964 reichte Gene Roddenberry, der ehemalige Polizist und Westernautor, seine ersten Skizzen zu Star Trek bei MGM ein. NBC erklärte sich bereit die Folgen zu produzieren“[xiii], doch Aufgrund des hohen, nicht zeitgerechten Anspruches, den die Serie mit sich brachte, wurde die gesamte Besetzung ausgetauscht und das Konzept neu erarbeitet.

1966 startet die Serie, die sogenannten Original Series im Fernsehen und drehte sich, ganz im Sinne von Amerika als Land der Freiheit („land of the free“[xiv]) und Demokratie darum, die Botschaft Amerikas auch in die entlegendsten Winkel der Galaxis zu tragen. Natürlich immer begleitet von einem verantwortungsvollen Captain James T.

Kirk, seiner Crew und der Zeit angepassten, liebreizenden Alienhostessen.

Die ersten Folgen basieren auf sehr einfachen Kulissen und Bühnenbauten, doch davon ließ sich die Produktion nicht aufhalten. Um die teuer dargestellten Landungen der Raumschiffe zu vermeiden, erfand Roddenberry kurzerhand zur Lösung des Problems den Beamstrahler, der in der kompletten Serie zur wesentlichen Quelle der Teleportation zwischen den Raumschiffen oder auf in der Nähe befindliche Planeten diente.

Das Raumschiff bekam den heute legendären Namen Enterprise und dieser setzt sich auch in den weiteren Serien so fort. Nach nur 79 ausgestrahlten Folgen, wurde die Serie wieder abgesetzt. Durch die immerwährenden Wiederholungen auf günstigeren Sendeplätzen, gewann man eine große Gefolgschaft an Fans dazu und so entstanden die ersten Conventions, so genannte Cons.

In den 70er Jahren brachte NBC auf Grund der hohen Einschaltquoten, eine 22 Episoden dauernde Zeichentrickserie heraus. Da der Erfolg anhielt kam „1979“[xv] der erste Star Trek Kinofilm auf die Leinwand, Star Trek - Der Film.

Damit begann auch der große Hype um das Star Trek Franchise. 1982 kam ein weiterer Film auf die Leinwände der internationalen Kinos: Der Zorn des Khan.

„1987 startete die Enterprise D[xvi] zu neuen Missionen im All. Ihr Vorgänger, genannt The Original Series spielt im 23. Jahrhundert, wo hingegen die neue Enterprise im 24. Jahrhundert bestreitet, darum auch der Titel. Star Trek - The Next Generation. Genau „170 Episoden lang“[xvii] wurde die Serie ausgestrahlt und gewann weitere Fans auf der ganzen Welt dazu. In der neuen Serie The Next Generation ist Jean Luc Picard der Kapitän und ähnlich wie in The Original Series mit James T. Kirk gibt es auch hier dieselbe Crew-Zusammensetzung, nur mit unterschiedlichen Schauspielern. In beiden Serien tritt auch erstaunlicherweise ein Aspekt aus Freud‘s Theorie auf, welcher besagt, dass der Mensch im wesentlichen Inneren aus drei Instanzen besteht. „Das Es (die naturnahe Triebinstanz)“[xviii] im Menschen, das Über-Ich (das moralische und tugendhafte) und das Ich (die Entscheidungsinstanz zwischen den beiden anderen Instanzen).„Im Falle der Original Series träfe das Es auf Leonard McCoy, den Bordarzt, der mit seinem emotionellen Zugehen auf die Welt stark daran erinnert“[xix]. und sich dazu psychologisch, sehr triebhaft verhält. Das Über-Ich hingegen träfe auf den klaren Verstand von Mr. Spock den Vulkanier und schließlich das Ich auf die verbindende Kraft von James T. Kirk. Hingegen in der Next Generation Serie, könnte man sagen, dass die Charaktere von McCoy durch den Klingonen Worf, Spock durch den Androiden Data und James T. Kirk durch Jean Luc-Picard ersetzt werden. (Vgl. Schärtl)

[...]


[i] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.): Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 9

[ii] “, S. 5

[iii] Wikipedia: URL http://de.wikipedia.org/wiki/Science_Fiction Stand: 9.2.2009

[iv] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.) : Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 13

[v] Wikipedia. URL http://de.wikipedia.org/wiki/H._G._Wells Stand: 30.1.2009

[vi] Wikipedia. URL http://de.wikipedia.org/wiki/Roswell-Zwischenfall 789, Stand 2.2.2009

[vii] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.): Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 17

[viii] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.) : Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 19

[ix] Wikipedia. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Raumpatrouille Stand: 3.2.1009

[x] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.) : Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 20

[xi] SF-Radio e.V. : URL: http://www.sf-radio.net/orion , Stand 3.2.2009

[xii] Semrad, Michael: Deutscher Science Fiction Club: URL http://www.dsfc-online.de Stand: 3.2.2009

[xiii] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.) : Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 147

[xiv]

[xv] “, S. 149

[xvi] Wikipedia: URL http://de.wikipedia.org/wiki/Raumschiff_Enterprise Stand: 3.2.2009

[xvii] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.) : Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003,, S. 150

[xviii] Wikipedia. URL http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber-Ich Stand: 3.2.2009

[xix] Fritsch, Matthias; Lindwedel, Martin; Schärtl, Thomas (Hrsg.) : Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist; Science Fiction Filme - Angewandte Philosophie und Theologie. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag, 2003, S. 148

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Details

Titel
Das Star Trek Fandom
Untertitel
Formen des Gemeinsamen
Hochschule
Merz Akademie - Hochschule für Gestaltung Stuttgart
Veranstaltung
VK Theorie
Autor
Jahr
2009
Seiten
21
Katalognummer
V127365
ISBN (eBook)
9783640387281
ISBN (Buch)
9783640387267
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit ist im Rahmen des Projektes Formen des Gemeinsamen durch die Unterstützung von Prof. Dr. H. D. im Wintersemester 2008/09 enstanden.
Schlagworte
Star, Trek, Fandom, Formen, Gemeinsamen
Arbeit zitieren
Christian Goldemann (Autor:in), 2009, Das Star Trek Fandom, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127365

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Titel: Das Star Trek Fandom



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