Escapes to the Demographical Gap – A New Challenge to Enterprises

Der Umgang mit quantitativem Arbeitskräftemangel anhand geschichtlicher Beispiele der Kriegsfolgen


Hausarbeit, 2008

17 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Entwicklung des Arbeitskräfteangebots nach dem Ersten Weltkrieg
2.1 Geschichtlicher Bezug
2.2 Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in der Nachkriegszeit

3. Das Ende des Zweiten Weltkrieges
3.1 Geschichtliche Rahmenbedingungen am Ende des Zweiten Weltkrieges
3.2 Die wirtschaftliche Entwicklung nach 1945 in West und Ostdeutschland

4. Ausblick

Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 5: Die Reichsbevölkerung 1925 nach Alter und Erwerbstätigkeit

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Verteilung der hauptberuflich Erwerbstätigen 1925

Tabelle 2: Erwerbstätige nach Wirtschaftszweigen 1925

Tabelle 3: Der Altersaufbau der Bevölkerung des westlichen Besatzungsgebietes

Tabelle 4: Erwerbspersonen von 1936 bis 1948 im westlichen Wirtschaftsgebiet

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die demographische Veränderung die Deutschland in den nächsten Jahren oder sogar Jahrzehnten treffen wird, könnte dramatische Veränderungen in der Beschäftigungsstruktur und den Arbeitsangebot mit sich bringen. Aber wieso verändert sich die demographische Struktur in Deutschland so extrem? Welche Ursachen könnte dieser Wandel haben?

Die vorliegende Seminararbeit untersucht den demographischen Wandel und beantwortet die grundlegenden Fragen: Gab es Gesellschaftliche Ereignisse die diesen Wandel ausgelöst haben? Wie nahmen diese Einfluss auf die kurz- und langfristige demographische Struktur der Nationen?

Jeder der an große Veränderungen der Gesellschaft oder Politik in den letzten 100 Jahren denkt, wird dabei an die beiden großen Weltkriege nicht vorbei kommen. Veränderten diese Kriege, die Europa und die Welt mehrere Jahre in Atem hielten, so dramatisch die demographische Struktur, dass es zu einer Veränderung des quantitativen Arbeitsangebotes kam? Um diese Frage zu beantworten, werden im Folgenden die Auswirkungen der beiden Kriege, der demografische Wandel, der durch sie verursacht wurde und die Entwicklungen in der Nachkriegszeit näher erläutert.

2. Die Entwicklung des Arbeitskräfteangebots nach dem Ersten Weltkrieg

Die Wirtschaftspolitik der 1920er Jahre war vor allem durch den Willen geprägt, wieder zu den Verhältnissen vor dem Ersten Weltkrieg zurückzukehren. Sie spiegelt das Bewusstsein und das Interesse der Politik und Wirtschaft wider, die Jahrzehnte vor dem Krieg als Epoche stabilen Wirtschaftswachstums und sozialer Sicherheit darzustellen. In der unmittelbaren Nachkriegszeit kam es zu revolutionären Veränderungen, die die Gesellschaftsordnungen aller Länder erschütterten und damit auch Einfluss auf die Entwicklung im Arbeitsmarkt nahmen.[1]

2.1 Geschichtlicher Bezug

Der Versailler Vertrag und die Weimarer Verfassung bildeten 1919 den innen- und außenpolitischen Rahmen für die Neuordnung Deutschlands. Die Republik zeichnete sich durch zahlreiche Probleme, wie die Umstellung der Kriegs- auf die Friedenswirtschaft und die Wiedereingliederung der Kriegsrückkehrer in den Arbeitsmarkt, aus.[2] Der Krieg hatte etwa 8 Millionen Tote gefordert. Infolge der Abwesenheit der Männer kam es zu einem Geburtenrückgang von insgesamt etwa 3 Millionen Menschen.[3] Die Gebietsabtretungen (ca. 70.000 km², bzw. 13% der Gesamtfläche) führten zum Zusammenbruch der Binnenwirtschaftsbeziehungen und zogen viele Ausgewiesene und Flüchtlinge an. Der Staat benötigte erhebliche Finanzmittel, um die hohe Staatsverschuldung zu tilgen, die Vereinbarungen von Versailles zu erfüllen und einen neuen Sozialstaat aufzubauen. Zudem musste sich die junge Demokratie weiter verschulden, um die schwierige Anfangszeit zu überbücken. Inflation, Abwälzung der Einkommens- und Vermögensabgaben auf die Preise und ein kurzfristiger hoher Anstieg der Arbeitslosigkeit waren die Folge. Dennoch erholte sich die Wirtschaft zunehmend: Es kam zu einer Regeneration der Friedensproduktion bei einer beinahen Vollbeschäftigung. 1921 fiel die Arbeitslosigkeit unter drei Prozent- 1922 unter zwei Prozent.[4]

Im Folgenden werden die Entwicklung der Erwerbstätigkeit und die Verschiebung des Arbeitskräfteangebots in den Wirtschaftssektoren nach dem Kriegsende 1918 beschrieben.

2.2 Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in der Nachkriegszeit

Am 16. Juni 1925 wurde erstmalig nach dem 1. Weltkrieg im Rahmen einer Betriebs-, Berufs- und Volkzählung die berufliche Zusammensetzung der Bevölkerung des Deutschen Reichs erfasst. Zum Zähltag waren 32.009.300, bzw. 51,3% der Gesamtbevölkerung von 63,2 Millionen Menschen erwerbstätig.[5] Erwerbtätigkeit beschreibt jede ausgeübte berufliche Tätigkeit, die gegen ein Entgelt entrichtet wird.[6] Zu den Erwerbstätigen gehören alle Selbstständigen und abhängig Beschäftigte (darunter zählen u. a. Arbeiter, Beamte, Hausangestellte und mithelfende Familienangehörige).[7]

Eine weitere Gruppe bilden alle Personen, die ohne eigene Erwerbstätigkeit Einkommen beziehen. Sie umfasst 1925 eine Zahl von 3.844.430, bzw. 6,2% der Reichsbevölkerung. Dazu zählen Alters-, Kriegs- und Invalidenrentner, Geisteskranke, Pensionsempfänger, Strafgefangene und nicht in ihrer Familie lebende Schüler und Studenten. „Die vorübergehend Arbeitslosen gehören nicht zu dieser Gruppe.“[8] In der Berufstatistik werden sie stets zu ihrem Beruf hinzugezählt.[9]

Der übrige Teil der Bevölkerung umfasst Personen ohne eigenen Haupterwerb: 26.556.889, bzw. 42,5%. Hierzu gehören nicht erwerbstätige Kinder und Studenten, die im elterlichen Haushalt leben und Ehefrauen, die keinen Hauptberuf ausüben. Die Hausfrauentätigkeit wird hierbei nicht als Erwerbstätigkeit erfasst und beläuft sich 1925 auf eine Zahl von 15,6 Millionen Frauen.[10]

Abbildung 5: Die Reichsbevölkerung 1925 nach Alter und Erwerbstätigkeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Reichsamt (1930): Deutsche Wirtschaftskunde – Ein Abriß der deutschen Reichsstatistik. Zum 21. bis 40. Tausend. Berlin: Verlag von Reimar Hobbing, Berlin SW 61.

Die Gründe der hohen Erwerbstätigkeit sind unter anderem auf den veränderten Altersaufbau der Bevölkerung zurückzuführen. Der Zunahme an Erwerbstätigen um 27,2% in Bezug auf das vom Statistischen Reichsamt verwendete Basisjahr 1907, folgt eine Zunahme der Gesamtbevölkerung der gleichen Altersgruppe von 13,5%. Der Anteil der jüngeren und älteren erwerbstätigen Männer ist dabei höher als in den Jahren zuvor. Die mittlere Altersgruppe weist demnach eine deutlich geringere Zahl an Erwerbstätigen auf, was auf den Ersten Weltkrieg zurückzuführen ist.[11]

Der Eintritt in die Erwerbstätigkeit erfolgt bei dreiviertel der männlichen Bevölkerung mit der Vollendung des 14. Lebensjahres. 1925 ist nahezu die gesamte männliche Bevölkerung zwischen 14 und 65 Jahren erwerbstätig. Die Erwerbstätigkeit der Frauen liegt dabei deutlich unter der der Männer.[12]

Dennoch stieg die Frauenerwerbstätigkeit im Vergleich zum Basisjahr 1907 um 35%. Der Grund hierfür ist die Verschiebung der Alterszusammensetzung der Bevölkerung nach dem Krieg. Da die Zahl der erwerbstätigen erwachsenen Frauen nicht durch Kriegsverluste betroffen war, entstand in der mittleren Altersschicht ein Frauenüberschuss: Ledige Frauen im Alter von 25 und 40 Jahren sind gezwungen, sich selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schlechte Heiratsaussichten und das Streben der modernen Frau nach größerer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit nach dem Krieg führten dazu, dass junge Mädchen wie Jungen einen Beruf erlernen mussten.[13]

Tabelle 1: Verteilung der hauptberuflich Erwerbstätigen 1925

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Reichsamt (1930): Deutsche Wirtschaftskunde – Ein Abriß der deutschen Reichsstatistik. Zum 21. bis 40. Tausend. Berlin: Verlag von Reimar Hobbing, Berlin SW 61.

Eine große Zahl der verheirateten Frauen gibt jedoch mit der Eheschließung ihren Beruf wieder auf.[14] Dennoch fällt ein nicht unerheblicher Teil des Anstiegs Ehefrauen zu (1925 kam es zu einem Anstieg von 3%), die unter den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen der Nachkriegszeit hauptberuflich tätig werden. Dieser Zuwachs ist vor allem auf mithelfende Tätigkeiten im landwirtschaftlichen Gewerbe zurückzuführen. 2,5 Millionen der erwerbstätigen Frauen – nahezu ein Drittel – sind Ehefrauen selbstständiger Betriebseigentümer, die, aufgrund der räumlichen Verbindung der häuslichen Tätigkeit, im Betrieb ihres Mannes tätig sind, wie beispielsweise in der Bäckerei, Landwirtschaft, Schlachterei oder im Handel. Ihnen obliegt zumeist ein Teil der Betriebsführung.[15]

[...]


[1] Vgl. Ambrosius 1986, S. 241

[2] Vgl. Wynen et al. 2006

[3] Vgl. Statistisches Reichsamt 1930, S. 2

[4] Vgl. Wynen et al. 2006

[5] Vgl. Statistisches Reichsamt 1930, S. 39

[6] Vgl. ebd.

[7] Vgl. Ambrosius et al. 1986, S. 53

[8] Statistisches Reichsamt 1930, S. 40

[9] Vgl. ebd.

[10] Vgl. ebd.

[11] Vgl. Statistisches Reichsamt 1930, S. 42

[12] Vgl. ebd. S. 40 f.

[13] Vgl. Statistisches Reichsamt 1930, S. 43 f.

[14] Vgl. Ambrosius et al. 1986, S. 58

[15] Vgl. Statistisches Reichsamt 1930, S. 44

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Escapes to the Demographical Gap – A New Challenge to Enterprises
Untertitel
Der Umgang mit quantitativem Arbeitskräftemangel anhand geschichtlicher Beispiele der Kriegsfolgen
Hochschule
Technische Universität Chemnitz
Veranstaltung
Hauptseminar: Vocationomics II
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
17
Katalognummer
V127208
ISBN (eBook)
9783640332090
ISBN (Buch)
9783640332106
Dateigröße
2359 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Demografie, Geschichte, Nachkriegszeit
Arbeit zitieren
Susann Fink (Autor:in), 2008, Escapes to the Demographical Gap – A New Challenge to Enterprises, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127208

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