Nur ein stummer Schrei nach Liebe

Jugendlicher Neofaschismus - Erklärungsansätze und Handlungsmöglichkeiten aus der Sicht der sozialen Arbeit


Diplomarbeit, 2000

111 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Forschungsergebnisse und Erklärungsansätze
A. Psychologische Aspekte
B. Soziologische Aspekte
a) Modernisierung, Individualisierung und Desintegration
– Heitmeyers Erklärungsansatz
b) Kritische Einwände an Heitmeyers Erklärungsansatz
c) Wohlstandschauvinismus und Dominanzkultur

III. Die Antwort der Sozialarbeit/Sozialpädagogik
A. Der Ansatz der akzeptierenden Sozialarbeit mit gewalttätigen rechten Jugendlichen
a) Handlungsebenen
b) Handlungsansätze
c) Grenzziehungen
B. Sozialpädagogik gegen rechts oder Glatzenpflege auf Staatskosten - Anmerkungen zur Auseinandersetzung um die akzeptierende Sozialarbeit

a) Von randständigen Cliquen zur dominanten Jugendkultur
- Veränderungen in der rechten Jugendszene
b) Rechte Hegemoniebestrebungen und soziale Arbeit
- Das Beispiel Leipzig-Grünau
c) Theoretische und methodische Unzulänglichkeiten und Verkürzungen
(1) Beziehungsarbeit in sozialpädagogischen Schutzräumen
(2) Persönlichkeit statt Profession
(3) Beliebige Grenzen

IV. Jenseits von Akzeptanz und Ausgrenzung -Perspektiven Sozialer Arbeit gegen neofaschistische Tendenzen

V. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

"Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe

Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit

Weil Du Angst vorm Schmusen hast, bist Du ein Faschist"

(Die Ärzte)

Was die Band "Die Ärzte" ironisch überzeichnet in einem ihrer Lieder singt, ist eine nicht nur in den Medien gern verbreitete Erklärungsformeln für die Ursachen neofaschistischer Gewalt in der Bundesrepublik: Jugendliche, die Synagogen anzünden, Farbige durch die Straßen jagen, im Stil der SA aufmarschieren und "Ruhm und Ehre der Waffen-SS" skandieren, werden als "Modernisierungsopfer",[1] "Erziehungswaisen" und "desintegrierte Jugendliche", also zu den eigentlichen "Opfern" der gesellschaftlichen Verhältnisse, erklärt. Ihre Taten gelten einigen demnach gar als Protest oder Aufstand gegen soziale Mißstände und politische Versäumnisse. Hilflos stehen PädagogInnen, SozialarbeiterInnen und PolitikerInnen den vermeintlich irrationalen Taten ihrer Schützlinge gegenüber. Nur als "verzweifelten Hilferuf ohnmächtiger Jugendlicher" können sie sich all das erklären:

"Das auffällige Verhalten von Jugendlichen ist (...) oft ein Hilferuf an die Gesellschaft, ernstgenommen zu werden, Sinn- und Zukunftsperspektiven eröffnet zu bekommen, es ist eine Überlebensstrategie, um in einer Welt zurechtzukommen, die kaum Raum zur Selbstbestätigung und Selbstfindung läßt. Es ist ein Ruf nach humaneren Lebensbedingungen, wo emotionale Wärme statt Kälte, Zuneigung statt Ablehnung, wo Toleranz, Mitgefühl, Verständnis und Selbstentfaltungsmöglichkeiten vorherrschen, wo Möglichkeiten des Erlebens von Spannungen, Abenteuer, Risiko, ganz allgemein von Affektivität, gegeben sind. Alles Werte und Normen im übrigen, die die Jugendlichen in den unterschiedlichsten und viel bescholtenen Sub- und Jugendkulturen suchen und auch größtenteils finden"[2]

Dementsprechend fallen auch die Antworten der sozialen Arbeit aus: die "Akzeptierende Sozialarbeit mit rechten gewalttätigen Jugendlichen" wendet sich gegen die Ausgrenzung dieser Jugendlichen aus der Jugendarbeit. Ihre neofaschistischen Orientierungen werden als "Produkte ökonomisch-sozialer Alltagserfahrungen" beschrieben, in denen sich "in wachsendem Maße Verunsicherungen und Instabilitäten"[3] zeigen würden. "Bei aller Schroffheit und Härte nach außen erscheinen uns inzwischen aber viele Jugendliche als Menschen, die ganz besonders sensibel sind",[4] wird da als Erfahrung aus der Arbeit mit diesen Jugendlichen gezogen. Und so weist auch die Politik der sozialen Arbeit die Aufgabe zu, sich um die rechten Jugendlichen zu kümmern, die als randständig deklariert werden und deren neofaschistische Einstellungen lediglich als Provokation und als Ausdruck dahinter liegender sozialer Probleme angesehen wird.

Dabei sieht die Realität durchaus anders aus, wie auch fundierte wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Gerade auch unter Jugendlichen in Ausbildung und Beruf mit guten Zukunftschancen, die integriert ins gesellschaftliche Leben sind, lassen sich neofaschistische Orientierungen feststellen. "Skinheads aus gutem Hause"[5] lautete unlängst eine Schlagzeile in der Frankfurter Rundschau die ebenfalls ein etwas anderes Licht auf die jugendlichen Neofaschisten wirft:

"Bei einer Razzia gegen Neonazis in der sächsischen Schweiz fand die Polizei reichlich Waffen. Noch schlimmer findet LKA-Sprecher Lothar Hofner etwas anderes: Bei den Skins organisieren sich nicht die Verlierer, sondern gut ausgebildete junge Männer mit Beruf und Familie (...) Es war der bislang härteste Schlag gegen Sachsens größte Neonazigruppe, die "Skinheads Sächsische Schweiz" (SSS). Am Samstag durchsuchten 200 Polizisten 50 Wohnungen in der Sächsischen Schweiz. (...) Die SSS hat nach Angaben des Dresdener Landeskriminalamtes etwa 100 Mitglieder, in der Regel junge Männer zwischen 16 und 28 Jahren, außerdem etwa 200 Sympathisanten. (...) Für eigentlich bedenklicher als die Waffenfunde hält Hofner etwas anderes: In der Skinheadszene organisieren sich nicht irgendwelche Jugendlichen ohne Ausbildung, Arbeitsplatz oder Studium - nicht irgendwelche 'Verlierer' ohne Zukunft, deren Abgleiten in Radikalität noch begreifbar wäre. Die jungen Neonazis kämen aus der Mitte der Gesellschaft, aus ganz normalen Familien und hätten ganz normale Berufe. 'Das sind keine Randständigen die unter Brücken nächtigen', sagt Verfassungsschutzpräsident Reinhard Boos. 'Das sind junge Leute, die im sozialen Leben der sächsischen Schweiz fest verankert sind.' Zur SSS gehört ein Sozialpädagoge für Jugendarbeit der Arbeiterwohlfahrt Pirna, der feierabends in einer Skinheadband auftritt und für den 'Ordnungsdienst' des NPD-Kreisverbandes zuständig ist. Einer der Söhne des waffenhortenden Gemeinderates ist SSS-Mitglied und Angestellter einer Sparkasse. Es gebe Einzelfälle, in denen Eltern von Neonazis beim Bundesgrenzschutz arbeiteten, so Hofner. Polizistensöhne sollen dazugehören, sogar vom Sohn einer Justizbeamtin ist die Rede. 'Das gefährliche an der Geschichte ist, dass Intellektuelle dabei sind', sagt Hofner. Die Szene sei 'straff organisiert' und habe an den Schulen intensiv um Nachwuchs geworben. Es würden Workshops abgehalten und gesellige Abende am Lagerfeuer organisiert. Soziale Themen würden aufgegriffen, über Arbeitslosigkeit oder Kriminalität diskutiert. 'Oft treffen die damit den Nerv der Gesellschaft.'"[6]

Nicht nur den "Nerv der Gesellschaft" scheinen die neofaschistischen Skinheads zu treffen. Auch Sozialarbeiter, die mit diesen Jugendlichen sozialpädagogisch arbeiten, scheinen manchmal deren Einstellungen nicht nur zu akzeptieren und zu tolerieren, sondern sogar nachvollziehen zu können: "Wenn ich mir die ganzen Ausländer, die bei uns auf dem Marktplatz rumlungerten, ansah, konnte ich meine Jugendlichen ehrlich gesagt verstehen"[7], so eine ehemalige Mitarbeiterin eines Projektes in einer Kleinstadt in den schon nicht mehr so ganz neuen Bundesländern. In ähnlicher Weise äußerten sich nach Angaben des Zentrum demokratische Kultur auf einer von der Friedrich Ebert Stiftung organisierten Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Rechtsextremismus und Jugendarbeit in Ostdeutschland" über die Hälfte in der in der Jugendsozialarbeit tätigen Teilnehmer/innen:

"Auf der erwähnten Veranstaltung bestritten diejenigen, die noch immer mit rechtsextremen Jugendlichen arbeiteten, Probleme zu haben: 'Ihre Jungs' seien fleißig (hatten den Club selbständig ausgebaut und renoviert), ordentlich (achten peinlich auf Reinlichkeit in den Räumen), seien sauber gekleidet, hilfsbereit, ließen ihre Hunde draußen (im Gegensatz zu den 'Bunten', den 'schmuddeligen Chaoten', die einmal aufgekreuzt seien und ihre 'schmutzigen Köter' mit in den Club hineingebracht hatten; da gab's dann 'verständlicherweise' auch 'Krach') und übten keine Gewalt aus, sondern würden nach Feierabend friedfertig ihr Bier trinken und allenfalls ein bißchen über Ausländer herziehen. Die Wahl der Musik, die sie dabei hören, sei allein Angelegenheit der Jugendlichen; die Sticker und Aufnäher, die sie tragen, die Fanzines und Zeitschriften, die sie austauschten, ebenso. Daß sie sich offen und aggressiv gegen Migranten, Juden, Schwule, Bunte und 'Linke' äußern, könne man schließlich nachvollziehen und sei noch lange kein Grund, Anstoß zu nehmen."[8]

Die vorliegende Arbeit wird zunächst mit psychologischen und soziologischen Forschungsergebnisse und Erklärungsansätze beschäftigen. Schwerpunkt ist dabei der Ansatz des Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer, der sich nicht nur in der Sozialen Arbeit weitgehend durchgesetzt hat. Ausgehend von einer kritischen Betrachtung des heitmeyerschen Ansatzes wird auf Untersuchungen der Tübinger Forschungsgruppe um Josef Held und Rudolf Leiprecht und die Theorien der Psychologin Birgit Rommelspacher eingegangen, die sich gegen die gängigen Erklärungsmuster von Neofaschismus und Gewalt wenden.

Im zweiten Teil der Arbeit geht es dann um die Darstellung und Kritik des Ansatz der "Akzeptierenden Jugendarbeit mit rechten gewalttätigen Jugendlichen". Ein Ansatz der unter anderem durch das "Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt" der Bundesregierung gefördert wurde und sich weitgehend in der Arbeit mit rechten Jugendlichen durchgesetzt hat, aber auch immer mehr in die Kritik gerät und teilweise als "Glatzenpflege auf Staatskosten" oder "Kumpelpädagogik mit Nazi-Kids" bezeichnet wird. Im letzten Kapitel geht es dann um die Perspektiven sozialer Arbeit gegen Neofaschismus, Rassismus und Gewalt jenseits von Ausgrenzung und Akzeptanz.

Anmerkung: Ich werde in dieser Arbeit weitgehend die Begriffe "Neofaschismus" und "neofaschistisch" benutzen, da diese den juristisch-administrativen Begriff des "Extremismus" vermeiden.[9] Der Begriff des "Extremismus" suggeriert eine Trennung zwischen den "Demokraten" der Mitte und den Extremem links und rechts an den Rändern der Gesellschaft:

"Der Begriff 'Rechtsextremismus' erweist sich (...) als unscharf, weil er den Anschein erweckt, es handele sich um 'Außenseiter der Gesellschaft', die da ideologisch tätig werden; tatsächlich geht es aber eher um Rechtsentwicklungen in der politischen Stammkultur der Bundesrepublik."[10]

Der Neofaschismus entspringt jedoch aus der "Mitte der Gesellschaft" und basiert auf grundlegenden Mechanismen und Strukturen dieser Gesellschaft, wie in dieser Arbeit auch noch gezeigt werden wird.

II. Forschungsergebnisse und Erklärungsansätze

A. Psychologische Aspekte

Bereits Sigmund Freud hat sich angesichts des heraufkommenden Faschismus mit einer psychoanalytischen Erklärung von "Fremdenangst" beschäftigt. Für ihn weist diese auf das "Unbewußte", daß innere "Ausland hin".[11] Freud greift dabei auf den Mechanismus der Projektion zurück:

"Vereinfacht ausgedrückt besagt dieser, daß Individuen als Ich-fremd empfundene bzw. verdrängte sexuelle oder aggressive Impulse anderen Personen zuschreiben, womit sie sich von den angelehnten Eigenanteilen entlasten und diese als etwas ihnen Fremdes bei dem Anderen bekämpfen können."[12]

Für Freud stand fest, daß solche projektiven Mechanismen bereits im sehr frühen Kindesalter zur Verfügung stehen. Dem widerspricht Holger Brandes mit Verweis auf aktuellere Forschungen:

"Zu berücksichtigen ist aber, daß die Projektion vermutlich kein früher Abwehrmechanismus ist, wie die Psychoanalyse unterstellt, sondern eher ein relativ spät entwickelter. Folglich muß dieser Erklärungsansatz auf ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene beschränkt werden und die Annahmen über seine Entstehung bedürfen der Revision."[13]

Brandes wendet sich auch gegen die in der Psychologie und in der Verhaltensforschung weit verbreitete Auffassung, daß "Fremdenangst" eine anthropologische Konstante sei, d.h. ein normales Verhalten, welches dem Menschen quasi angeboren sei. Im Gegensatz zu früheren Auffassungen sei inzwischen bewiesen, daß das "Fremdeln" (welches bereits bei sehr kleinen Säuglingen als vorhanden angenommen, damit als angeborene und nicht erlernte Verhaltensweise aufgefaßt wird und deshalb als "Beweis" einer instinktiven "Fremdenangst" angesehen wird) in "hohem Maße von Kontextfaktoren und Sozialisationseinflüssen abhängig zu sein scheint",[14] wie die moderne entwicklungspsychologische Forschung inzwischen gezeigt habe.

Die Instinkttheorien, wie sie z.B. von Konrad Lorenz und Irenäus Eibl-Eibesfeldt, vertreten werden, deuten die "Fremdenangst" meist als Ergebnis der Evolutionsgeschichte, als ein Überbleibseln aus Zeiten, in denen es mangels Vorratshaltung wenig Möglichkeiten gab Gäste zu bewirten oder gar als Instinkt eines "archaischen Altwirbeltiererbes".[15] Diese Auffassung erklärt jedoch nicht, warum nur bestimmte "Fremde" ausgegrenzt werden. Vielmehr ist "Fremdheit" immer auch ein gesellschaftliches Konstrukt:

"Allgemeinen, von den spezifischen Rahmenbedingungen einer Gesellschaft bzw. eines Staates losgelösten 'Fremdenhaß' gibt es gar nicht, sondern nur die gezielte Ab- und Ausgrenzung von bestimmten Gruppen, die als 'Fremde' konstruiert werden."[16]

Vorherrschend war in der Psychologie jahrelang das Konzept der "autoritären Persönlichkeit",[17] wie es von Adorno in den 50er Jahren begründet wurde. Dieser nahm an, daß es ein geschlossenes Syndrom der "autoritären Persönlichkeit" gibt, welche durch autoritäre Familienstrukturen mit starken Anpassungsforderungen und ebenso autoritären Erziehungsstilen (geprägt durch den normsetzenden, strafenden Vater) entstehe. Holger Brandes stellt jedoch fest, daß der Ansatz heute nicht mehr haltbar sei, da "autoritäre Erziehungsmethoden, wie Adorno u.a. sie noch vorausgesetzt haben, an Verbreitung verloren"[18] hätten.

In neuerer psychoanalytischer Sicht wird der neofaschistische Gewalttäter als jemand beschrieben, dessen Triebhaftigkeit ungehemmt ist, weil "das Gewissen fehlt, das innerpsychisch als Bremse für die Triebe fungiert"[19] Bielicki bezeichnet dabei äußere, soziale Umstände, wie Arbeitslosigkeit, Sinnverlust, Orientierungslosigkeit, Wertevakuum, fehlende Freizeitklubs und soziale Angst lediglich als enthemmende Begleitumstände.[20]

Das beim neofaschistischen Gewalttäter nicht vorhandene Gewissen (in Anlehnung an Freud bezeichnet er es auch als Über-Ich), bilde sich beim reifen Menschen "in der Auseinandersetzung mit dem Vater, in der Auseinandersetzung mit einer intakten, Grenzen setzenden und gleichzeitig liebevollen, familiären Struktur."[21] Schuld an der "rechtsextremen Gewaltwelle" im Osten der BRD sei deshalb auch die Erziehung in der DDR. Denn dort, so Bielicki wurden "Säuglinge bereits in Säuglingskrippen gegeben, kamen dann in Kinderkrippen und von dort in den Kindergarten, wuchsen also ohne familiäre Struktur auf."[22] In den letzten Jahrzehnten habe die von Freud festgestellte Ödipus-Problematik (in der die subjektive Angst vor dem Vater eine Rolle spiele) sich verlagert zu einer Borderline-Störung. Diese basiere auf einer "ungelösten symbiotischen Beziehung zur Mutter" in der das Kind sich nicht psychisch ausreichend von dieser gelöst habe und gleichzeitig die Erziehung durch den Vater weitgehend fehle. Dies bewirke, daß das "Kind im späteren Leben, u.U. als Rechtsradikaler, irreale Erwartungen an die Gesellschaft heranträgt, maßlose, selbstsüchtige und ungezügelte Ansprüche an die Umwelt hegt und Gier nach dauerhafter inniger Liebe verspürt."[23] Da diese Bedürfnisse zwangsläufig enttäuscht werden, da "die Realität gegenüber der Phantasie reichlich mager ausfällt und nicht geeignet ist, die überhöhten Ansprüche und Erwartungen zu erfüllen",[24] komme es zu tiefen Haßgefühlen auf die Umwelt:

"Egoismus und Eigennutz werden zur Lebensmaxime, Bedürfnisse anderer Menschen zu verstehen und zu akzeptieren ist er nicht imstande, weil das für seine Gier nur hinderlich wäre."[25] Ursache der Zunahme neofaschistischer Gewalt sieht Bielicki deshalb in der angeblich zunehmenden "vaterlosen Gesellschaft".

Die Ursachen für Neofaschismus und Gewalt werden hier allein in die frühe Kindheit verlegt und allein an fehlenden Vätern als Leitfiguren und einer ungelösten und zu engen Bindung zur Mutter festgemacht. Ein solche Herangehensweise läßt gesellschaftliche Bedingungen und Entwicklungen außer acht und verneint jede Entwicklungsmöglichkeit des Individuums. Dieses wird stets nur durch seine frühkindliche psychische Entwicklung beschrieben und darauf determiniert.

Interessant an Bielickis Ansatz ist, daß seine psychologisierende Erklärung erstaunlicherweise nicht zu einer Entschuldigung der Täter führt und zu einem Verständnis ihrer Taten, da sie in dieser psychologisierenden Sichtweise ja selbst eigentlich nichts für ihre Triebhaftigkeit können:

"Das Verständnis für die psychopathologischen Hintergründe des rechtsextremen Gewalttäters darf jedoch auf keinen Fall dazu führen, sein Verhalten zu entschuldigen (...) Verstehen heißt nicht exkulpieren. Die Schwierigkeit besteht eben darin, daß Menschen mit einem reifen Gewissen sich gegen Menschen ohne Gewissen wehren sollen. Das Gewissen hemmt jedoch die Aggression auch dort, wo sie angebracht wäre (...) Die Vernunft aber gebietet, daß wir gegenüber den Rechtsextremen aggressiv werden müssen, wenn wir von ihnen nicht ermordet werden wollen (...) Der Rechtsradikale versteht nur konkrete Handlungen; Appelle und verbale Proteste helfen nichts (...)"[26]

Borderline-Störungen und durch frühkindliche Versagungserfahrungen geprägte "narzißtische Wut"[27] werden auch von anderen Autoren als häufig bei neofaschistischen Gewalttätern vorkommend, beschrieben:[28]

"Borderline-Störungen als spezifische Form schwerer narzißtischer Persönlichkeitsstörungen sind u.a. dadurch charakterisiert, daß die Betroffenen eine nur ungenügende Fähigkeit zur Verdrängung aufweisen. Sie reagieren deshalb bei Streßsituationen besonders heftig und unkontrolliert (...) Auffallend an diesen Patienten ist der Rückgriff auf Spaltungsmechanismen, d.h. die Welt und alle Personen werden polar in gut und böse aufgeteilt; Ambivalenzen und Widersprüche können nicht ausgehalten werden."[29]

Insgesamt spielen psychische und persönliche Dispositionen sicher eine Rolle bei der Erklärung von Neofaschismus und dem damit zusammenhängenden gewalttätigen Verhalten. Warum aber bestimmte psychische Dispositionen oder "Störungen" nun ihr "Seelenheil" ausgerechnet in neofaschistischen Ideologien finden, läßt sich aus psychischen Erklärungen allein nicht ableiten. Eine Borderline-Störung könnte die Welt auch in anderer Weise in "Gut und Böse" aufteilen und andere Ziele für Aggressionen wählen, als die, die neofaschistische Ideologien vorgeben:

"Deutlich zu betonen ist, daß der Verweis auf einen 'psychischen Notstand' (...) noch keineswegs die Täter zu bemitleidenswerten Opfern macht. Vielmehr geht es um einen Wirkungszusammenhang zwischen psychischen und sozialen Faktoren. Und hierauf bezogen zeigen diese Studien, daß psychische Dispositionen, die potentiell in rechtsextreme Gewalt münden können, nur dann handlungsrelevant werden, wenn bestimmte soziale Voraussetzungen gegeben sind. Die beschriebenen psychischen Dispositionen sind an sich in hohem Maße unspezifisch und in ihrer sozialen Ausrichtung diffus."[30]

So benötigen diese Dispositionen erst einen Anlaß, der in den sozialen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen zu suchen ist, um sich in entsprechende Richtung zu wenden und "handlungsrelevant" zu werden:

"Ein realer Zusammenhang zwischen solchen Dispositionen und Fremdenfeindlichkeit/Rechtsextremismus entsteht erst dann, wenn eine Verbindung zu gesellschaftlich dominanten Strömungen und Politikangeboten hergestellt werden kann. Dabei spielt eine Rolle inwieweit potentielle Gewaltopfer in der herrschenden Alltagskultur bereits als 'Sündenböcke' gebrandmarkt sind (...) Pointiert und politisch formuliert: Die extreme Rechte exekutiert nur das, was aus der Mitte der Gesellschaft vorbereitet wird."[31]

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Feststellung, daß es zwar eine "biographisch bedingte psychische Disposition" gibt, die einzelne "Individuen für rechtsextremistische Auffassungen empfänglicher macht als andere",[32] die Bedeutung dieser psychischen Dispositionen für die Erklärung von Neofaschismus und rassistischer Gewalt aber in Gesellschaften abnehmen, "die rassistische Ausgrenzungen stark unterstützen oder in bestimmten Phasen diese besonders nahe legen - so in Deutschland zur Zeit der Asyldebatte" und damit "viele Menschen in diese Richtung aktiviert, bei denen sonst diese Einstellungen weniger ausgeprägt sind."[33]

Diese Feststellung dürfte im übrigen nicht nur für psychische Faktoren, sondern auch für soziale Faktoren als Ursache zur Erklärung von Neofaschismus gelten. Je mehr sich neofaschistische Orientierungen durchsetzen und als Bewußtseinsangebot vorhanden sind, desto weniger sind individuelle, soziale und psychische Faktoren relevant. Dann wird vor allem bedeutsam inwiefern neofaschistische Auffassungen breiten gesellschaftlichen Schichten als adäquate Erklärung der gesellschaftlichen Verhältnisse und als vernünftige Handlungsorientierung in diesen erscheinen.

B. Soziologische Aspekte

Während die eher psychologisch orientierten Erklärungsansätze die Ursachen des Neofaschismus in die Psyche des Einzelnen legen und damit neofaschistische Orientierungen und Gewalt als Ausdruck von Prozessen im Subjekt selbst ansehen, versuchen soziologisch angelegte Erklärungsansätze die Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungs- und Veränderungsprozesse in den Vordergrund zu stellen. Bereits in den 60er Jahren gingen die Soziologen Erwin K. Scheuch und Hans-Dieter Klingemann davon aus, daß in den westlichen Industriegesellschaften ein rascher gesellschaftlicher Wandel vonstatten gehe, mit dem tradierte Verhaltensweisen und Werte in Konflikt geraten würden. Wenn die daraus entstandenen Spannungen nicht konstruktiv verarbeitet werden, führe dies zu einer ängstlichen Abwehrung, die sich in neofaschistischen Einstellungen und Verhaltensweisen ausdrücken könne. Scheuch und Klingemann bezeichnen den Neofaschismus als normale Pathologie westlicher Industriegesellschaften, da er in allen westlichen Industriestaaten gleichermaßen auftreten würde.

Die meisten aktuellen sozialwissenschaftlichen Erklärungsansätze gehen ebenfalls davon aus, daß der Neofaschismus eine Reaktion auf gesellschaftliche bzw. ökonomische Umbrüche darstellt. Weitgehend durchgesetzt hat sich dabei das Desintegrationstheorem des Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer. Dieser verortet die Ursachen "rechtsextremistischer Orientierungsmuster" in einer durch die Modernisierung der Industriegesellschaften hervorgerufenen Individualisierung und Desintegration und den daraus folgenden Ängsten und Verunsicherungen. Trotz zahlreicher Kritik an Heitmeyers Desintegrationstheorem stieß sein Ansatz - wenn dort auch oftmals vereinfachend rezipiert - in der Öffentlichkeit, bei Medien, PolitikerInnen und in der sozialen Arbeit auf eine starke Resonanz und prägt bis heute meist auch die sozialpädagogische Sicht auf rechte Tendenzen unter Jugendlichen.

a) Modernisierung, Individualisierung und Desintegration – Heitmeyers Erklärungsansatz

Im Mittelpunkt der Betrachtungen von Heitmeyer steht nicht der organisatorische "Rechtsextremismus", der sich in Organisationen, Gruppen, Parteien und Wahlen ausdrückt, sondern die Entstehung und Verbreitung von "rechtsextremen Orientierungsmustern" bei Jugendlichen. Heitmeyer richtet in seinen Untersuchungen den Blick darauf, welche neofaschistische Positionen von Jugendlichen übernommen werden, ohne das sie selbst bereits eine Nähe oder Zugehörigkeit zu neofaschistischen Organisationen aufweisen:

"Wir fanden immer wieder die Ablehnung der rechtsextremistischen und vor allem neonazistischen Organisationen und gleichzeitig eine Verbreitung von nationalistischen bis ausgeprägt rechtsextremistischen Positionen, die auch bei jenen aufzufinden sind, die z.B. SPD wählen und in Gewerkschaften sind (...) Dies ist eigentlich auch das brisante Thema, weil m.E. diese autoritär-nationalistischen Orientierungen wachsen und sich gleichzeitig in sozial akzeptierten Gruppen wiederfinden lassen"[34]

Heitmeyer prägt deshalb den Begriff der "rechtsextremistischen Orientierungsmuster", da gängige Begriffe wie "Rechtsextremismus" und "Rechtsradikalismus" in erster Linie juristisch-administrative Definitionen sind:

"Dabei trägt der Begriff 'extremistisch' der Tatsache Rechnung, daß politische Aktivitäten oder Organisationen nicht deshalb verfassungsfeindlich sind, weil sie bestimmte, nach allgemeinen Sprachgebrauch 'radikale', d.h. an den 'Wurzeln' einer Fragestellung gehende Zielsetzung vertreten. Extremistisch und damit verfassungsfeindlich sind Bestrebungen im Rechtssinne nur, wenn sie sich gegen den Grundbestand der Werte und Rechte unserer Verfassung richten, wie sie in §4 des Bundesverfassungsschutzgesetztes beschrieben sind."[35]

Um deutlich zu machen, daß es in der soziologischen Analyse und Diskussion nicht um solche juristisch-administrative Definitionen und dementsprechende Einordnung geht, wird der Begriff der Orientierungsmuster verwandt. Das Vorhandensein dieser Orientierungen richtet sich nicht nach Zugehörigkeit zu Gruppierungen mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen, sondern nach Ideologie­­elementen, die von den Trägern dieser Orientierungen geäußert werden.

Die "rechtsextremen Orientierungsmuster" setzen sich nach Heitmeyer aus zwei grundlegenden Elementen zusammen. In ihrem Kern sind sie als "Angriff auf die Gleichheit von Menschen" zu verstehen, der mit "sozialer, psychischer oder physischer Ausgrenzung bzw. Vernichtung anderer verbunden ist und Gewalt als zentralen Regelungsmechanismus versteht".[36] Erstes konstitutives Merkmal „rechtsextremer Orientierungsmuster“ ist die "Ideologie der Ungleichheit". Diese enthält eine Personen- bzw. Gruppenbezogene Komponente und eine zweite auf Lebenslagen bezogene Komponente.

Die erste Komponente ist durch die Abwertung anderer gekennzeichnet, bei der die folgenden Elemente zum Tragen kommen:

- eine "nationalistische Überhöhung",[37] bei der die eigene Nation als Elite angesehen wird
- eine "rassistische Einordnung"[38] in der die eigene Kultur als höherwertig angesehen wird
- ein "totalitäres Normenverständnis"[39] in dem alles Andersartige, Fremde abgewertet und ausgegrenzt wird
- eine Differenzierung in "lebenswertem und unwertem Leben"[40]
- eine soziobiologische Begründung von "natürlichen" Hierarchien und einer Betonung des "Recht des Stärkeren"
- eine "Betonung von Homogenität und kultureller Differenz"[41]

Die zweite Komponente bezieht sich auf Lebenslagen und besteht in der Forderung und Durchsetzung der Ausgrenzung in Form "sozialer, ökonomischer, kultureller, rechtlicher und politischer Ungleichbehandlung von Fremden und 'Anderen'"[42]

Das zweite grundlegende Element "rechtsextremistischer Orientierungen" ist die "Ideologie der Gewaltakzeptanz".[43] Hierzu gehört:

- die Überzeugung, daß Gewalt ein unverzichtbares und normales Mittel zur Konfliktlösung ist
- eine latente Gewaltbereitschaft, die in gewalttätiges Handeln übergehen kann.
- die Ablehnung einer Lösung von Konflikten durch demokratische Verhandlungen
- die Auffassung, daß ständiger Kampf naturwüchsig zum menschlichen Leben und Verhalten dazugehöre
- eine Bevorzugung militärisch-autoritärer Umgangsformen

Nach Heitmeyer sind "rechtsextremistische Orientierungsmuster" und Verhaltensweisen dann vorhanden, wenn die "strukturell gewaltorientierte Ideologie der Ungleichheit verbunden wird zumindest mit der Akzeptanz von Gewalt als Handlungsform".[44] Held u.a. dagegen bezeichnen "Rechtsextremismus" als Zuspitzung politischer Orientierungsmuster, die im politischen Spektrum "rechts" verordnet werden, wobei die Bereitschaft zur Gewalt eine große Rolle spiele. Damit soll deutlich gemacht werden, daß es eine weite Bandbreite rechter Orientierungsmuster gibt, deren einzelne Bestandteile durchaus unterschiedlich stark ausgeprägt vorhanden sein können.

Problematisch ist an Heitmeyers Definition, daß die "Ideologie der Ungleichheit" nicht nur in neofaschistischen Ideologieelementen enthalten ist, sondern z.B. auch im (Liberal-) Konservatismus, der sich so Butterwegge ebenfalls gegen die Nivellierung sozialer Unterschiede"[45] richte. Heitmeyer selbst fällt das auch auf, so merkt er an, daß "bei genauerem Hinsehen ist diese Ideologie [der Ungleichheit] im gesellschaftlichen Alltag weit verbreitet, also ein Element von Rechtsextremismus, also durchaus latent 'normaler' Bestandteil dieser Gesellschaft".[46]

Auch die Verknüpfung mit der Ausübung, Befürwortung und Akzeptanz von Gewalt ist problematisch. Gewalt wird hier auf reine physische Gewalt beschränkt. Ausgeklammert wird hier das Gewalt auch auf einer strukturellen Ebene ablaufen kann. Auch staatliches Handeln basiert auf Gewalt. Die Abschiebung von Flüchtlingen ist ein Akt staatlicher Gewalt und basiert ebenso auf einer "Ideologie der Ungleichheit", nämlich der, das Menschen aus anderen Ländern nicht die gleichen Rechte haben wie "Deutsche".

Jugendliche werden nicht als Nazis geboren, wie Heitmeyer anmerkt, vielmehr formen sich solche Einstellungen als Ergebnis der "Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Umwelt im Verlauf der Sozialisation".[47] In Anlehnung an Hurrelmann[48] geht Heitmeyer von einem "produktiv realitätsverarbeitenden Subjekt" aus. Demnach sind "rechtsextremistische Orientierungsmuster" das "Ergebnis der Verarbeitung von sozialen Erfahrungen, von unmittelbaren Eindrücken aus aktuellen Interaktionssituationen oder aus Informationen der sozialen Kommunikation und projektiven Entwürfen, die sich zu Orientierungsmustern verdichten und Handeln anleiten und begründen."[49] Nach Heitmeyer entwickeln sich Orientierungsmuster durch die Aneignung, Auseinandersetzung und Verarbeitung des gesellschaftlichen Umfeldes.[50] Hieraus entstehe ein "Komplexes Gebilde von Einstellungen, Wünschen, Überlegungen und Erlebnissen".[51] Diese subjektiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse haben handlungsleitenden Charakter und dienen als Stabilisierungsfaktor der eigenen Identitätsbildung.

Im Vordergrund steht damit die subjektive Verarbeitung der sozialen Erfahrungen. Die Verarbeitung kann dabei durchaus gesellschaftlichen Stereotypen und Ideologien folgen. Ihre "Produktivitätsgehalte" habe eine solche Verarbeitung in Form von Ideologien und Stereotypen, wie Heitmeyer meint, in der Entlastungsfunktion, die stabilisierend für das Subjekt wirke.[52] "Rechtsextremistische Orientierungen" sind damit für Heitmeyer keine "feststehenden, dauerhaften Einstellungen oder etwa Persönlichkeitsmerkmale"[53], sondern Ergebnis der Auseinandersetzung des Individuums mit "zum Teil dauerhaften, zum Teil auch wechselnden gesellschaftlichen Bedingungen, d.h. das Aufkommen und Abebben steht im Zusammenhang mit politischen Ereignissen und sozialen Veränderungen".[54]

In seine Analyse bezieht Heitmeyer die Kategorie der Identität mit ein, da sozioökonomische Erklärungsansätze allein nicht ausreichen würden: „Denn bei vergleichbarem sozialen Hintergrund ergaben sich bei den rechtsextrem orientierten Jugendlichen höchst unterschiedliche biographische Verläufe.“[55]

Heitmeyer unterteilt Identität in die Dimensionen persönliche, soziale und eigenständige Identität. Unter persönlicher Identität versteht er die Einmaligkeit und Einzigartigkeit des Individuums. Die Summe aller lebensgeschichtlichen Erfahrungen bildet dabei die „Grundlage des Selbstbildes“[56] Soziale Identität heißt, daß das Individuum in einem gesellschaftlich vorgegebenen Raum agiert. Hieraus entwickele sich ein bestimmtes Gesellschaftsbild. Soziale und persönliche Identität befinden sich nun in einem Spannungsverhältnis und bilden in einem dialektischen Prozeß die eigenständige Identität. Nach Heitmeyer muß nun das Ziel der Identitätsbildung sein, Selbstbewußtsein und Handlungssicherheit in sozialen Interaktionen zu gewinnen um sich dabei autonomieorientiert zu verhalten.

Heitmeyer stellt nun die These auf, daß Jugendliche mit „rechtsextremen Orientierungsmustern“ die erforderliche Ambivalenztoleranz (d.h. das Aushalten von Widersprüchen) und die Distanzierungsfähigkeit, d.h. ein „reflexives politisches Bewußtsein“ nicht erreicht haben.

Für die Jugendlichen als „produktiv realitätsverarbeitendes Subjekt“ sind die Sozialisationstrukturen und damit nach Heitmeyer die Modernisierungsprozesse und sozialen Wandlungsprozesse entscheidend für die Hinwendung zu bzw. Abwendung von neofaschistischen Orientierungen. Die derzeitigen "sozialen Veränderungen" sieht Heitmeyer in Anlehnung an die Theorie der "Risikogesellschaft"[57] des Soziologen Ulrich Beck in den "widersprüchlichen, ambivalenten Modernisierungsprozessen" in den westlichen Industriegesellschaften. Kernstück seiner Argumentation ist die Annahme einer "Integrations- und Desintegrationsdynamik", die er in einer allgemeinen Tendenz zur Differenzierung, Individualisierung und Enttraditionalisierung in den modernen durchkapitalisierten Gesellschaften sieht. Diese Dynamik äußere sich in der Auflösung traditioneller Milieus samt derer Werte und Normen, der Auflösung von traditionellen Familienstrukturen und Arbeitsverhältnissen und dem Bedeutungsverlust traditioneller Institutionen, wie Gewerkschaften, Parteien und der Kirche. Wesentlich für die "gegenwärtige Gesellschaftsverfassung" sei ein "generalisiertes Auftreten von Individualisierungsschüben, die im Kern aus der Arbeitsmarktdynamik resultieren":[58]

"Die mit Arbeitsmarkterfordernissen zusammenhängende Bedeutungszunahme von Bildung und beruflicher Qualifikation als Verteilungskriterium von sozialen Status hat nicht nur die klassischen auf Besitz-, Macht- und Prestigeressourcen basierenden sozialen Plazierungsmechanismen ergänzt und in Richtung auf eine 'Demokratisierung' sozialer Positionierung erweitert, sondern hat gleichzeitig auch nolens volens eine Ausweitung von Konkurrenzbeziehungen zwischen Individuen als individuellen Qualifikationsrepräsentanten mit sich gebracht."[59]

Ein Kennzeichen der Risikogesellschaft sei vor allem auch, daß "die Struktur sozialer Ungleichheit eine überraschende Stabilität aufweist, während das Leben jenseits der Klassengesellschaft stattfindet, weil sich die Lebensbedingungen der Menschen drastisch geändert haben."[60] Die Bedeutung "sozialmoralischer Milieus" werde zunehmend relativiert, die Einbindung in "alltags- und lebensweltlich identifizierbare Klassenstrukturen" verliere zunehmend an Bedeutung. Heitmeyer zählt dabei folgende Aspekte auf, die diese Entwicklung ermöglichten:[61]

- soziale und geographische Mobilität. Folge: Menschen werden aus ihrer Herkunftsfamilie herausgelöst. Dadurch können neue Beziehungsmuster entstehen, die aber nicht selbstverständlich weitervermitteln und in der Regel nicht dauerhaft sind
- Schaffung sozialstaatlicher Sicherungs- und Steuerungssysteme. Folge: Reduzierung der Risiken der Lohnarbeiterexistenz, gleichzeitig Auflösung von Ansatzpunkten und Notwendigkeiten von Klassensolidarität
- "künstliche" Binnendifferenzierung: z.B. gruppeninterne Auf- und Abstiegsmöglichkeiten in betrieblichen Hierarchien, jedoch ohne Veränderung der "Ungleichheitsrelationen". Folge: Ausbildung individueller Aufstiegsorientierungen
- Ausweitung von Konkurrenzbeziehungen, die lebenszeitlich immer früher einsetzen und in immer weitere soziale Bereiche vordringen. Folge: Individuelle Abschottung und Vereinzelung
- Neue urbane Großstadtsiedlungen ersetzen alte gewachsene Wohnquartiere. Folge: Meist nur lockere Bekanntschafts- und Nachbarschaftsbeziehungen
- Kontinuierliches Sinken der Erwerbsarbeitszeit

Beck bezeichnet diese Dynamik, die "bewirkt, daß die Menschen aus traditionellen Bindungen und Versorgungsbezügen herausgelöst und auf sich selbst und ihr individuelles (Arbeitsmarkt-) Schicksal mit allen Risiken, Chancen und Widersprüchen verwiesen wurden und werden"[62] als historischen und sozialen Kontinuitätsbruch.

Für die Sozialisation von Jugendlichen habe dies zur Folge, daß sie sich nicht mehr am "Leben einer Gruppe"[63] orientieren, sondern ihre eigenen Lebensläufe aus den "gesellschaftlich vorstrukturierten Handlungsangeboten 'zusammenbasteln'"[64]. Somit wird der Einzelne zum "selbstverantwortlichen Akteur auf der gesellschaftlichen Bühne".[65] Die Jugendlichen befinden sich nun in einer widersprüchlichen Situation: auf der einen Seite sind sie durch die "Individualisierungs-Schübe auf sich selbst zurückverwiesen" und dem Kollektivschicksal der Vereinzelung, wie Beck es nennt, unterworfen, auf der anderen Seite sollen sie "gesellschaftsstrukturell verankerte Widersprüche in ihrem eigenen Handeln auflösen, obwohl sie sich der Bearbeitung durch den einzelnen weitgehend entziehen".[66]

"Rechtsextremistische Orientierungen", so Heitmeyer sind nun die Folge dieser "Desintegrationsprozesse", die Angst und Verunsicherung erzeugen. Auf der Suche nach einfachen Gewißheiten und leistungsunabhängigen Zugehörigkeitsmöglichkeiten würden "rechtsextreme Ideologien" zunehmend attraktiv für Jugendliche.

Heitmeyer weißt immer wieder darauf hin, daß der Neofaschismus in der Mitte der Gesellschaft entstehe, den die "gesellschaftlichen Desintegrationsprozesse" werden durch die "Grundmechanismen der hochindustrialisierten, durchkapitalisierten Gesellschaft" hervorgerufen:

"Rechtsextremismus ist ein politisches Problem (...) Als Folge der Ergebnisse der Analyse liegt es nahe, die Vermittlung darauf zu konzentrieren, daß die Ursachen im Zentrum der Gesellschaft liegen, d.h. auch, daß die rechtsextremistischen Organisationen nicht die Ursachen selbst, sondern eher die 'Symptome' sind. Daß aber die zentralen Institutionen, die zentralen Verhältnisse funktionieren und Bestand haben, daran sind nicht nur die 'Herrschenden' beteiligt, sondern auch die Beherrschten. Nicht nur die 'objektiven' Verhältnisse, sondern auch das 'subjektive' Mitmachen, Mitprofitieren, Mitschweigen sind also zu thematisieren."[67]

Trotz dieser Feststellung hat sein Ansatz dazu beigetragen, daß das Problem des Neofaschismus meist an den (unteren) Rändern der Gesellschaft verortet wird. Neofaschistisch orientierte Jugendliche erscheinen in dieser Sicht als "Modernisierungsopfer", als diejenigen die am meisten von Verunsicherung, Angst und Ohnmachtserfahrungen geprägt sind, aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen, mit niedrigem Bildungsniveau und prekären beruflichen Chancen und Möglichkeiten.

Heitmeyers Erklärungsansatz wurde auch von der sozialen Arbeit weitgehend positiv aufgegriffen und kann - gerade für den Ansatz der "Akzeptierenden Sozialarbeit mit gewalttätigen rechten Jugendlichen" als grundlegend angesehen werden. Dies hat seine Gründe vor allem darin, daß sein Erklärungsansatz und die von ihm daraus abgeleiteten Handlungsmöglichkeiten geradezu nach sozialarbeiterischer Bearbeitung rufen:

"Diesbezüglich ist festzustellen, daß die Attraktivität der einflußreichen Untersuchungen von Heitmeyer (...) für die Sozialpädagogik daraus erwächst, daß das sozialwissenschaftliche Konstrukt 'Opfer von Modernisierungsprozessen' eine Gruppencharakterisierung sowie ein Erklärungsmodell beinhaltet, das der Logik sozialpädagogischen Handelns entspricht: Werden Phänomene wie Individualisierung und Verunsicherung der Lebensperspektiven als Ursachen der Ausländerfeindlichkeit und der Gewaltbereitschaft behauptet und wird ihre Verbreitung vor allem bei den sozial Benachteiligten angenommen, dann bietet man eine Problemgruppenbeschreibung an, die die soziale Arbeit aufgreifen und mit ihren Mitteln auch handlungspraktisch angehen kann."[68]

Die von Heitmeyer gegebenen Stichworte, wie "Handlungsunsicherheit", "Ohnmachtsgefühle", "Statusängste", "Vereinzelungserfahrungen" und fehlende berufliche und soziale Integration korrespondieren mit den klassischen sozialpädagogischen Konzepten, wie z.B: Hilfen zur Lebensbewältigung, Stärkung des Selbstwertgefühls und Hilfen zur beruflichen Qualifizierung und Integration:

[...]


[1] Hajo Funke: Republikaner - Rassismus, Judenfeindschaft, nationaler Größenwahn, Berlin 1989, S. 116

[2] Gunter A. Pilz: Jugend Gewalt und Rechtsextremismus - Möglichkeiten und Notwendigkeiten politischen, polizeilichen, (sozial-)pädagogischen und individuellen Handelns, Münster/Hamburg 1994, S. 99

[3] Gunda Heim/Franz Josef Kralfeld/Elke Lutzebäck u.a.: Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen - Handlungsansätze aus der Praxis; in: Deutsche Jugend 11/1991, S. 472

[4] ebd., S. 447f.

[5] Frankfurter Rundschau vom 28.6.2000, S. 4

[6] ebd.

[7] zitiert nach: Zentrum demokratische Kultur (Hrsg.): Keine Akzeptanz von Intoleranz. Grenzen der akzeptierenden Jugendsozialarbeit mit rechtsextremen Jugendlichen (Schriftenreihe des Zentrum demokratische Kultur Bulletin 1/1999) , Berlin 1999, S. 3

[8] Zentrum demokratische Kultur (Hrsg.): Keine Akzeptanz von Intoleranz. Grenzen der akzeptierenden Jugendsozialarbeit mit rechtsextremen Jugendlichen (Schriftenreihe des Zentrum demokratische Kultur Bulletin 1/1999) , Berlin 1999, S. 3f

[9] Zur Diskussion über die unterschiedlichen Begriffsdefinition vgl. auch: Christoph Butterwegge: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt - Erklärungsmodelle in der Diskussion, Darmstadt 1996, S. 15ff.

[10] Christoph Butterwegge: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt - Erklärungsmodelle in der Diskussion, Darmstadt 1996, S. 26

[11] vgl. Holger Brandes: Die Wut auf den, der anders ist ... Psychologische Aspekte von Rechtsextremismus und fremdenfeindlicher Gewaltbereitschaft; in: Uwe Hirschfeld/Ulrich Kleinert (Hrsg.): Zwischen Ausschluß und Hilfe - Soziale Arbeit und Rechtsextremismus, Leipzig 2000, S. 94

[12] vgl. ebd.

[13] vgl. ebd., S. 95

[14] vgl. ebd., S. 93

[15] Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Wider die Mißtrauensgesellschaft. Streitschrift für eine bessere Zukunft, 2. Aufl., München/Zürich 1995, S. 154f.; zitiert nach: Christoph Butterwegge: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt - Erklärungsmodelle in der Diskussion, Darmstadt 1996, S. 17

[16] Christoph Butterwegge: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt - Erklärungsmodelle in der Diskussion, Darmstadt 1996, S. 17

[17] vgl. Theodor W. Adorno u.a.: Studien zum autoritären Charakter, Frankfurt/M. 1995

[18] Holger Brandes: Die Wut auf den, der anders ist ... Psychologische Aspekte von Rechtsextremismus und fremdenfeindlicher Gewaltbereitschaft; in: Zentrum demokratische Kultur (Hrsg.): Keine Akzeptanz von Intoleranz. Grenzen der akzeptierenden Jugendsozialarbeit mit rechtsextremen Jugendlichen (Schriftenreihe des Zentrum demokratische Kultur - Bulletin 1/1999) , Berlin 1999, S. 95

[19] Julian S. Bielicki: Der rechtsextreme Gewalttäter - Eine Psychoanalyse, Hamburg 1993, S. 20

[20] ebd.

[21] ebd., S. 64

[22] ebd., S. 64f.

[23] ebd., S. 65

[24] ebd., S. 65

[25] ebd., S. 65 f.

[26] ebd., S. 187

[27] Holger Brandes: Die Wut auf den, der anders ist ... Psychologische Aspekte von Rechtsextremismus und fremdenfeindlicher Gewaltbereitschaft; in: Uwe Hirschfeld/Ulrich Kleinert (Hrsg.): Zwischen Ausschluß und Hilfe - Soziale Arbeit und Rechtsextremismus, Leipzig 2000, S. 99

[28] vgl. ebd., S. 93

[29] ebd., S. 100

[30] ebd., S. 102

[31] ebd., S. 102

[32] ebd., S. 114

[33] Birgit Rommelspacher: Psychologische Erklärungsmuster zum Rassismus; in: P. Mecheril/T. Teo (Hrsg.): Psychologie und Rassismus, Reinbeck 1997, S. 165; zitiert nach: Holger Brandes: Die Wut auf den, der anders ist ... Psychologische Aspekte von Rechtsextremismus und fremdenfeindlicher Gewaltbereitschaft; in: Uwe Hirschfeld/Ulrich Kleinert (Hrsg.): Zwischen Ausschluß und Hilfe - Soziale Arbeit und Rechtsextremismus, Leipzig 2000), S. 115

[34] Wilhelm Heitmeyer: "Jugend auf dem Weg nach rechts?"; in: Doris Kollmannn / Jochen Kollmer / Klaus Rees / Hans Peter Steffen (Hrsg.): Neofaschismus - (k)ein langfristiges Problem? - Theoretische Grundlagen und Anregungen für die pädagogische Praxis, Bielefeld 1990, S. 17

[35] Schily, Otto: Vorwort des Bundesminister des Inneren; in: Bundesministerium des Inneren (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 1998, Bonn 1999

[36] Wilhelm Heitmeyer: Rechtsextremistische Orientierungsmuster bei Jugendlichen. Empirische Ergebnisse und Erklärungsmuster einer Untersuchung zur politischen Sozialisation, 3. erg. Auflage, Weinheim/München 1989, S. 15

[37] ebd., S. 13

[38] ebd., S. 13

[39] ebd., S. 13

[40] ebd., S. 13

[41] ebd., S. 13

[42] ebd., S. 13

[43] vgl. ebd., S. 14

[44] Hans Werner Horn: Politische Orientierungen jugendlicher Arbeitnehmer in einer ostdeutschen und einer westdeutschen Region; in: Leiprecht, Rudolf (Hrsg.): In Grenzen verstrickt - Jugendliche und Rassismus in Europa - Ergebnisse vergleichender Jugendforschung, Duisburg 1995, S. 170

[45] Christoph Butterwegge: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt - Erklärungsmodelle in der Diskussion, Darmstadt 1996, S. 82

[46] Wilhelm Heitmeyer: "Jugend auf dem Weg nach rechts?"; in: Doris Kollmannn / Jochen Kollmer / Klaus Rees / Hans Peter Steffen (Hrsg.): Neofaschismus - (k)ein langfristiges Problem? - Theoretische Grundlagen und Anregungen für die pädagogische Praxis, Bielefeld 1990, S. 18

[47] Wilhelm Heitmeyer: Rechtsextremismus - "Warum handeln Menschen gegen ihre Interessen? - Theoretische und praktische Orientierungshilfen für die Jugendbildungsarbeit (Beiheft zum "ran-Handbuch für Jugendliche), Köln 1991, S.8f

[48] K. Hurrelmann.: Das Modell des produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts in der Sozialisationsforschung; in: Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 3. Jg. 1/1983, S. 91-103

[49] Wilhelm Heitmeyer: Rechtsextremismus "Warum handeln Menschen gegen ihre eigenen Interessen?" - Analyse des Rechtsextremismus und Didaktikkonzept für Lehrer allgemeinbildender Schulen (Beiheft zum 'ran-Handbuch für Jugendliche), Köln 1991, S. 9

[50] vgl. Wilhelm Heitmeyer: Identitätsprobleme und rechtsextremistische Orientierungsmuster; in: Dieter Baacke/Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Neue Widersprüche. Jugendliche in den achtziger Jahren, Weinheim/München 1985, S. 180

[51] ebd., S. 180

[52] Wilhelm Heitmeyer/Heike Buhse/Joachim Liebe-Freund u.a.: Die Bielefelder Rechtsextremismusstudie - erste Langzeituntersuchung zur politischen Sozialisation männlicher Jugendlicher, Weinheim und München 19992, S.15

[53] ebd., S.15

[54] ebd., S.15

[55] [55] Anita Löchte/Oliver Sill: Rechtsextremismus bei westdeutschen Jugendlichen – Erklärungsansätze und Interventionsmöglichkeiten aus der Sicht der Sozialarbeit, Münster/Hamburg 1994, S. 25

[56] Wilhelm Heitmeyer: Rechtsextremistische Orientierungsmuster bei Jugendlichen. Empirische Ergebnisse und Erklärungsmuster einer Untersuchung zur politischen Sozialisation, 4. erg. Auflage, Weinheim/München 1992, S.28

[57] Ulrich Beck: Risikogesellschaft - Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt/M. 1986

[58] Wilhelm Heitmeyer/Heike Buhse/Joachim Liebe-Freund u.a.: Die Bielefelder Rechtsextremismusstudie - erste Langzeituntersuchung zur politischen Sozialisation männlicher Jugendlicher, Weinheim und München 1992, S.16

[59] ebd., S.16

[60] Wilhelm Heitmeyer: "Warum handeln Menschen gegen ihre eigenen Interessen?" - Theoretische und praktische Orientierungshilfen für die Jugendbildungsarbeit (Beiheft zum 'ran- Handbuch für Jugendliche), Köln 1991, S.10

[61] ebd., S.11f.

[62] ebd., S.11

[63] Wilhelm Heitmeyer: Rechtsextremismus: "Warum handeln Menschen gegen ihre Interessen?" - Analyse des Rechtsextremismus und Didaktikkonzept für Lehrer allgemeinbildender Schulen - Beiheft zum "ran-Handbuch für Jugendliche", Köln 1991, S. 11

[64] ebd., S. 11

[65] ebd., S. 11

[66] Wilhelm Heitmeyer: "Warum handeln Menschen gegen ihre eigenen Interessen?" - Theoretische und praktische Orientierungshilfen für die Jugendbildungsarbeit (Beiheft zum 'ran- Handbuch für Jugendliche), Köln 1991, S.11

[67] ebd., S.32

[68] Albert Scherr: Vom "Antifaschismus zur "Heitmeyerei"? Antikritisches zur Auseinandersetzung um eine Pädagogik mit rechtsorientierten Jugendlichen; in: ders. (Hrsg.): Jugendarbeit mit rechten Jugendlichen (Kritische Texte: Materialien), Bielefeld 1992, S. 24

Ende der Leseprobe aus 111 Seiten

Details

Titel
Nur ein stummer Schrei nach Liebe
Untertitel
Jugendlicher Neofaschismus - Erklärungsansätze und Handlungsmöglichkeiten aus der Sicht der sozialen Arbeit
Hochschule
Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel; Standort Braunschweig
Note
2
Autor
Jahr
2000
Seiten
111
Katalognummer
V126531
ISBN (eBook)
9783640323906
ISBN (Buch)
9783640321810
Dateigröße
837 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rechtsextremismus, Soziale Arbeit, Akzeptierende Sozialarbeit, Neofaschismus, Neonazis
Arbeit zitieren
David Janzen (Autor:in), 2000, Nur ein stummer Schrei nach Liebe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126531

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